Verlín, 26. Mai 1885.
sud der Rennen, welche am zweiten Pfingstfeiertage im bgebalten wurden, war ein recht lebhafter, und ie zur Rennbabn hbinausführten, waren bis auf cht besezt. Die Renren boten mannigfacbes erliefen obne Unfall. Als Richter fungirte für âftéreise befindliden biéherigen Richter, Frei- Hr. Rittmeister von Keudell, welcher auc die igte. Die Rennen begannen um 3 Ubr mit: tspreis 1V. Klasse. 1500 A Für 3 jähr. inländ. Hengste und Stuten, wilbe keinen Staatépreis I, IL. oder III. Klase gewonnen baten. 120 # Einsay, balb Reugeld. Distanz 1600 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reucelder. 9 Unter- scriften, 4 liefen. Es siegte siher des Hrn. O. Deblsbläger F. H. „Amoroso“ v. Flibuftier a. d Lady Grace. 55 kg (Tinéley) mit zwei guten Läxgen gegen des Hrn. O. Spiekermarnn br. H. „Marco- brunner“, 55 kg (Sear), tes Hrn. I. Jäger br. H. „Puck“ wurde ebersoweit zurück Dritter und des Kgl. Hauvtgestüts Gradißu F. H. „Nicky“. Zeit 1 Minute 23 Sekunden. Werth des Rennens 1890 M. dem Sieger, 390 A dem Zweiten. — Um 3+ Ubr folgte dem Rennen :
Il. Adonis-Rennen. ältere inländisde Hencste und S Rennen im Wertbe von 6000 4 10 Æ Einsatz, balb Reugeld. Pferde die Hâifte der Einfätze 4 liefen. Es siegte rad \ch&@ôrem F. St. „Rosa Aiba*® v. Flitustier eincr guten Länge gegen des Hen. W. v 5 br. „Harra“, &2 kg (Barton). Eberso weit zurück landete Hauptgeftüt Gradiy 4 jähr \ckwbr. H. „Gernot“, und i binter diesem des Grf. Bernstorf-Gbldensteen 3 jéhr. F. H. „Pol — Zeit 2 Miruten 21 Sekunden. — Werth d:s Rennens 2300 der Siecerin, 300 Æ tem Zweiten. — Diescm Rennen [loß um 4 Uhr an:
1II. Gaftgeber- Rennen. Graditzer Gcstütrreis 1200 M Intcrnationales Herren-Reiten. Für 3 jähr, urd ältere inländische Pferde, die nie cin Rennen im Werthe von mindestens 30C0 MÆ gewonne:1 baben. 60 Æ Einsatz, balb R-ugeld if 1300 m. Dem zweiten Pferde die Hâlfte der Einfäte und ( das dritte Pferd rettet seinen Einsaß vorweg. 7 Unterschriften. 3 liefen. Es siegte im Hand- galopp na Gefall s Kapt Jeë 3 jähr. br. St „Klipye* von Grimfton a. / f : Beaëliy gegen dcs Hrn. v. Tcpper-Lat
und
ina“, 76 bg (Besißer). Eine Frhrn. G. v, Romberg 3 jähr. v. Gräveniß vom 3. Hus.-Regt. das f — Werth Rennens: 1320 4 c Zweiten und £0 M dem Dritten. — Um iesein Renren : als-Handicap. Für 3 jährige d altere inländishe Pferde Reugeld. Distanz 1600 m, Dem zweiten Pferde dfe / säße und Reugelder. 14 Urterstriften, 7 liefen. Es gte sicher mit è Länge na s{arfem Kampf des Hrn. W von Treéfow 6 jähr. br. H, „Harzburg* v. Savernake a. d. Relie, 61 kg (Mile) gegen des Lieut. Erbprinz Fürstenberg jähr. br. H. „Grstling“, 60 kg (Planner). Des Grf. Friß Metternich 5jähr. br. H. „Engelbert“ wurde 1 Lêônge dabinter dritter, dann folate Gtf. Herckels F. O. „Chalili“, Mr. E. Kelly's hw. St. „Ode*, Grf. M. Schimettows br. H. „Niklot“ und zuleßt Hrn. O. Oeblsblägers br. St. dee — Beit: 1 Minute 23 Sekunden. — Werth des Rennens: 2525 M. tem Sieger, 525 4 dem Zweiten. — Um 5 Ubr {loß id diesem Rennen an:
V. Verkaufs-Rennen. Gradiger Gestütspreis 1509 4 Für 3jäbrige und ältere inländisce Pferde. 60 M Einsat, ganz Reugeld. Distanz 1800 m. 9 Unterscriften, sämmtli mit doppeltem Einsaß. Ale liefen. Es siegte nad \{harfem Kampf mit einer halben Kop!- lânge dcs Hrn. F. Botbe 4jähr. br. H. „Hofmarschall“ von Dalbkam a. d. Lady Hefter (2000 4), 59 kg gegen des Hrn. Ulri 3jähr. br. St. „Almania*, 50 kg (Sopp). Eine balbe Länge dahinter folgte des Lieut. Erbprinz Fürstenberz br. H. „Paroli*, dann lan- deten Hrn. O, Oeblichlägers chw. H. „Waldhorn“ und weiter zurück „Siegaetpalme“, „Goldstern*, „Terzine* und „Die luftige Sieben.“ „G-ldmädten“ wude angehalten. — Zeit: 1 Min. 50 Sek. — Werth des Rennens 2580 4, welche dem Sieger zufielen, der in der Auktion für 360 M vom Rittergutébesizer Simon (Kart. Ioë) gefordert wurde. — Den Sch{luß des Taces und Frübjahrs- meetings bildete um 5é Uhr:
VI. Mai-Steeple-Cha e. Internationales Herren- Reiter. Für Pferde. 100 # Eins, halb Reug. zweiten Pferde Hâlfte der Einsäte einer halben Länge gewonnen Grf. ch br. H. „Weisterwinkel*“ v. L d. La Verzée, 80 ko Sydow 1.) gegen des Hrn. eblschlâger 4jähr. br, H. «Pfeil Beaéley), Frhrn. E. v. 1sen „Pe Dritie.
len. Werth 1850 M em Zweiten.
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Graditzer Gestütspreis 2000 4 100 Æ Einsatz, kalb
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Graditer Gefstütévreis 1500 M und altere inländische
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t : „Die Malerei, Malerei in Îta is zur Hochrenaissance,* dieses Thema in großen, allcemeinen für das Emporblüben und Sinken der ter Rômer
sowohl auf dem
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Beeinflufsung durch westerkünste Ftaliens der be- nabbarien Staaten zu suchen find, möglihft anzuführen sute. Dei dem Hauptabscnitt scines Vortrages legte der Redner die vor- trefflidben Aufnabmen dekorativer Innenansichten des Male:s Aug. Grimmer vor, welce derselte in seltener Treue der Wiedergabe mit einer ganz besonderen AuffasurgE8gabe für Farbe und Zeicbnung zahl- rèih in unglaublich furzer Zeit bei seinem letzten Aufenthalt in Itas lien angefertigt bat. Diese Aufnabmen boten den Hauptanziehungs8- punkt der Sizung. Der gédrângte Inhalt des Vortrages ift folgender ; Die erobernden Römer führten die Kunftscäte der eroberten Staaten in ihren Triumphzügen mit na Italien, besonders Rom; Tinfluß der gricbisden Künstler und Kunstwerke ist während eser Periode von besonderer Bedeutung; in der dekorativen Malerei die Wandmalereien von Herculanum und Pompeji, sowie die- rigen der Kaiserpaläste bervorzubeben. Vei dem Verfall des rômi- \den Reicbes und dem Aufblühen des Christenthums entwickelte sch die altcristlide Kunst, welde später dur die byzantinisde Kunst stark beeinflußt und stellenweise verdrängt wird ; es ist dieses eine lang- dauernde, fast erstarrte Periode der Kunft, in welcer sib auc spâter sarazcniswe und maurisbe EiuflüNe Geltung verscbaffen. Aus tem Be- ginn des 12. Fabrbunder s legt der Vortragende die Aufnahme aus der Apsis von S. Clemente in Rom vor, welche wegen der s\ymbolishen Dar- stellung wie aub durch das Festhalten an altrômis%e Zeichnung des Akanthutblattes bemerkenswerth ist. Auf diesen Zeit- abscnitt der Kurstgaeschicte folgt die großartige Entwicklung auf dem Gebiete der Kurt und Wissenschaft des 13. Jabrbunderts, zu welcher Zeit Darte mit seiner wunderbaren, bilderreicben Spracbe in der Poesie glän;t, während Thomas von Aquino, als begeifterter Anhänger der Philosorhie des Aristoteles, dieselbe benutt mit der theologischen Dieziplin vereinigt und tonangebend in der Scholastik wird. Wenn auch die Leistung auf dem Gebiete der Malerei nit in gleicbem Maße wie in der Theologie und der Poesie erfolgt, so ift doch in der Malerci ein bedeutender Fortschritt zu verzeihnen und entbält gewiherma}en die Grundelemente für die spätere Renaifsanceperiode. Während tin Rom d!e Kunst noch \{lummwert, ift dieselbe in Toscana und Umbrien mit frischen Kräften erwabt und breitet ibren wobl- tbuenden Einfluß über ganz Italien aus. Aus dieser Zeit hat Maler Grimmer prächtige Aufnahmen von den Darstellungen der Unter-
Vortragen n, indem Kunft in de S ur & politiscben
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und Oberkirhe S France2co zu Assisi gemabt, welche als Urheber Cimabue, Giotto und andere Meister haben. Es ift in der defora- tiven Malerei dieser Zeit besonders die geschlossene, ruhige Wirkung in Zeichnung und Farbe troß des großen Reichthums an ornamentalen, farbenreiben Gliederungen, welde mauris{che Einflüsse zeigen, im Gegenfaßze zu der Wirkung in den rômischen Wandmalereien und denjenigen der späteren Renaifsance-Epoche hervorzuheben. Nah der traurigen Zeit für Italien, während welber die Päpste ihren Siß in Avignon einnahmen, folgt die Blüthezeit der Kunft; sie wird von dem zurüdckgekehrten Papste in Rom liebevoll aufgenommen ind run fernerhin als ein besonders bevorzugtes Kind mit den bedeutendsten Mitteln gepfleat. Von den Grimmerscen Aufnahmen ift hier zunäcbst die Decke der Kap Aele S. Lorenzo im Vatican mit den vier Evangelisten von Fra angelico hbervor- ¡ubeben, alédann mebrere Blätter, welbe Darftellungen aus dem appartamento Borgia von Pinturicio, wabre Perlen der dekorativen Malerei, enthalten. Pinturicbio ift in dieser Art der Malerei ein ganz besonders begabter und vielunternebmender Künstler gewesen, von dessen Weiken der Vortragende außer dem angeführten noch die libreria des Domes zu Siena, welche in tem Werke von Bauratb Köbler gut veröffentliht i, erwähnt. Wenn auh alle Aufnabmen Grimmers ungetheilten Beirall der Versammelten fanden, so überrashten do diese Darstellungen aus dem aprartamento Borgia qganz besonders. Der Vortragende macbte noc darauf aufmerksam, daß ein Theil der Malerei in dem Werke von Létaronilly: „Le Vatican“ wobl veröffentlidt, daß die Wiedergabe tabingegen im Vergleich zu den Grimmerfcen Aufnabmen ungenügend sei. Ueber die Blüthezcit der Renaifsance äußerte sid der Vortragende nur, indem er auf die zablreide Literatur und die zab!reiden Vervielfältigungen über diesen Gegenstand binwies, legte rod die vortreflide Aufnabme der „Theologie“ mit Umrabmung aus der Segnatura von Raphael und einige Aufnahmen aus den Loggien von G'ovanni da Udine und deren Meistern vor und, zeigte sodann, wie die Kombination von verscieden ger färbten Theilen ein und derselben Wandflähe und das Deranzieben aller- möglicen Formen, man&mal im versbiedersten Maßstabe neben- einander gestellt, den Verfall der Kunst berbeiführte, und wie die Kunst- formen barock wurden. Es if diejenige Periode, in welcher die Regeln, dur die Vernunft vorgeschrieben, mißactet werden und rur die Phantasie urgebemmt, befreit von den Zügeln der Vernunft, ibr launiges Spiel treibt.
Am Sclufse des Vo ] Grimmer nomals ungetbeilt A tragenden der Dank der Versa ung
Verein für Gesbibte der Mark Brandenburg. Sißung vom 13, Mai 1885 — Der Gymnasiallebrer Dr. Drovse mate Mittb«ilungen über eine in der Wolfenbütteler Bibliothek be- findlide bandstriftiliche „Braxndenburg-Preußishe Arme:- und Regi- ment8geshibte*, Fbr Verfasser ift der Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Bevern, der, früh in vreußisce Dienste getreten, nach der Sdlabt bei Breslau, 22. November 1757, in öfterreihishe Ge- fangenschaft gerieth, 1758 Gouv:rneur von Stettin, und wieder im
elde verwendet wurde. Die Handschrift entbält 1) die Geschichte der randenburg-preußishen Armee bis zum Frieden von 1763 mit den amals getroffenen Neuordnungen (die Gesbichte des sieben- jährigen Krieges allcin auf 180 Sei en), 2) Tabellen über die alten Feldregimenter zu Fuß und zu Pferde, wie sle vor, während und nab dem stebenjährigen Kriege geheißen, der während des Krieges neuerri{teten Feld- und Frei-Regimenter und Frei-Bataillons, der 1757 und 1758 zur Lardesdefension errichteten Truppen nebst der Flotte, 3) die Gescidte der einzelnen Regimenter zu Fuß und ¿u Pferde nebst der der Kadetten und der Invaliden, Die Handscbrift ift von Schreibers Hand gescrieben; der Herzog bat dazu sehr zablreibe und manbmal sehr umfangreibe und wichtige Zusätze gemacht, an denen er fortgesetzt bis kurz vor seinem Tode gearbeitet bat. Der Regimentsgeschidte, so weit sie von Schreibers Hand ge- schrieben, liegt cine Swrift zu Grunde, tie mit dem „Zustand der Königlid preußishen Armee* sebr bäufig wörtlid übereinstimmt, über die Quellen der Armeegeschihte, den sachliden Werth der Zus säße batte nod nichts Genaueres festgestellt werden können. — Aseor Dr. Holße fprah über Magdalena von Brandenburg, Gräfin zu Arneburg, die aus der Verbindung des Kurfürsten JIoawtim II. mit Anna Svpdow entspro\ene Todhter, und wies na daß die meiften Na®richten über beide Frauen von Personen ihrer Ver- wandts{aft (Vizekanzler Kobl, Arwiv-Rath Sböncbeck, M. F. Seidel) berrühren, also mit einer gewißsen Vorsibt zu benußen \ind. Magdalena, wée etwa 1581 geboren ift, blieb, wie dies aus bisher unbenußten Quellen mit höchster Wahriweinlibkeit gezeigt wurde, seit dem Tode s Vaters und der Gefangenseßung ibrer Mutter in der Obbut ibres Obeims Foatbim Pasche bis zu dessen im Jahre 1578 erfolgten Pasche batte Magdalena schon früber bei ibrer Eventual-Belehrunç mit Rosenthal als Vormund vertreten, war unter Joachim Hofprediger gewesen, batte aber diese Stelle beim Tode dieses Fürsten aufgeben müssen. Im Jahre 1578 vermäblte sid Magdalena mit dem Hofrenteisekretär Andreas Kobl, einem Sprößling eines Adelsge\chlechckts in der Niederlausiß und älterem Verwandten des spâteren gleibnamigen Viekanzlers: der etwa febzehnjäbrigen Frau von Kobl \denkte Johann Georg das in der damals besten Gegend Berlins, Spandauerstraße 19, belegene Haus, welches sie bis zum Iabre 1619 besaß. Außerdem erwarb der Gatte Magdalena's in den Jahren 1586, 1588 und 1596 roh Gärten vor dem Spandauer und dem Georgenthor, und befanden si die Eheleute, welde Kinder nit binterließen, in sehr guten VermögenEverhältnifen. Die Annabme, aß Johann Georg seine Halbschwester zur Ebe mit Kobl gezw
babe, um éine von seinem Vater beabsibtigte Verbindurg de
mit einem Grafen Eberstein zu bintertreiben, ist völlig unbeg
nd mißverständlich aus den Beziehungen gaes{loen worden, in dene Graf Eberstein zu dem Vizekanzler Andreas Kobl gestanden.
erfreute sid bi8 zu ibrem im Jahre 1616 erfolgten Tode d g meinften Achtung, unterhielt mannigfache Beziehungen zu ibrem Ver- wandten Pascbe und vermadte einen großen Theil ibres Vermögen zu frommen Zwecken. Wenn Johann Georg au die von Magdalen erworbenen Recbte auf Rosentkal unkerüdsidtigt ließ, so ift sein Andenken do von dem Flecken einer unritterliden Bebandlung seiner Dalbs{wester völlig frei. Entftanden ist dieser Vorwurf aus über- triebenen und mißverstandenen Aeußerungen der Verwandten Magda- lena’'s und seitdem von fritiklosen Nadschreibern immer wieder er- ncuerk worden. — Professor Dr. Fischer las über die ersten Wrangel im Dienste der Hobenzollern. Der Lübeker Helmuth Wrangel mußte den \{wedishen Dienst einer \chweren That verlassen und bewarb \ch bei Wilbelm van Branden- burg um cin Reiter-Regiment. 3 des Vbratbens des Ministers Blumenthal, der fübnen Reiterfübrer an Gallas empseblen wollte, übertrug ibm der Kurfürst im Januar 1638 die Werbung von 10 Compagnien und das Kommando in Gardelegen. Wrangel verbandeite sofort mit dem sbwedisben Marschall Banér um Beanadigung, welcbe er auch erhiilt, nacbdem er die ibm anver- traute Stadt dem Feinde übergeben batte und mit der gesammten Besatzung übergegangen war. Zu Cölln a /Spree „auf Sr. Chburf. D. in der breiten Straße gelegenen Hause“ trat darauf im Februar 1639 ein Kriegsgeriht über den Verräther zusammen, bestchend aus 9 Obriften, Obristwachtmeistern, 3 Obrist-Lieutenants, 3 Ritt- meisten und 3 Hauptleuten. Die gefällte „Rechtmessige Sentenz vnd Urthel“ wurde dur Druck publicieret Ein Srcmplar der fseltencn Flugscbrift ift im Besitz der hiesigen Königlichen Bibliothek. Der Spruch lautete auf Viertheilung, da Wrangel aber in Sicherheit war, wurde sein Bild „an die Justiz ge- beftet*. Auf die Fürsprabe Torsftensons begnadigte 1643 der Große Kurfürst den „Scbelmenmann“, der G in den leßten Jahren des 30 jährigen Krieges dur die verwegenften Unternehmungen hbervor- that. Der „tolle Wrangel*, wie ibn die Soldaten nannten, war der würdige Gegner des Johann de Werth auf liguistisber Seite. So wäre es ihm 1647 fast gelungen, s dur einen fübnen Ueberfall auf das Kaiserliche Heer der Person Kaiser Ferdinands III, zu be-
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tall gezollt und dem Herrn Vor- ausgesprochen.
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mädtigen und denselben aus dem eigenen Lager in die {weis fangenschaft zu s{leppen. s
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Der soeben zur Versendung gelangte Katalog einer F yy;, E sti&-Aufktion, die vom 9.—12. Juni im Lepke'shen Kunstaukti,, hause ftatifindet, darf für zwei ansehnliche Kollektionen von ber».
ragendem Werth besondere Beacbtung fordern. Die eine, aus 738 3M mern beftebend, umfaßt das Werk des Chodowiecki in vorzüc[:4, M alten Abdrücken mit meift breitem Rande, unter denen eine große Ar.
seltener erster Plattenzuftände und E
zablreibe unzersnittene F. sich befinden; die andere, die aus englischem Privatbesiß stamæ+, 366 Nummern zählt, bietet das gestobene Werk des T biermalerz bann Elias Ridinger in gleibfalls ausgezeitneten Drucken. Fn. Sammlungen, von denen die erstgenannte außer den Stichen Cr, wiccki's noch die Bildnisse des Meisters, sowie als Anbanz z=y Handzeicnungen desselben enthält, fehlt es neben den durchweg -- Dirudcken nit an folden von großer Seltenheit; in dem Wer? », Ghodowiecki finden sih zablreide erfte Drucke, die der betreffen, Literatur bisher noch unbekannt sind. In einer dritten Abtbei! verzeihnet der Katalog s{ließlid nod Stiche verstiedener Kür unter denen besonders französisde und englishe Meister des 18, J, bunderts vrortrefflih vertreten sind. V
Nas einer polizeilibenBekanntmachung wird in derTz- presse gegenwärtig unter dem Namen „Homeriana- Thee* dl aus lid gegen Lungen-, HaléTeiden und Afthma wirksames Ge s angepriefen, welbes von dem Agenten A. Wolffsky, straße 93 bierselb wohnhaft, in Päckben mit 65 ge Inba: einem Werthe von 5—6 H für den Preis von 129 % ver wird und na dem Ergebniß der amtlich veranlaßten saverstz Untersubung lediglib aus Vogelknöteribd befteht, wie er auf Wegen und namertlich aud oft in wenig verkebrsreihen ftädt: Straßen zwischen den Pflastersteinen wächst. Eine \pezifiste 6, wirkung hat das obengenannte Kraut nit. L eum. Die S{hliemann\he Sz, rthümer wird bereits in den Nez
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Kunftgewerbe-M 1 r lkerkunde übergeführt. — die v
Nu tung trojaniíscher Alt s Museums für V
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J stellung von St nblättern und Reisesktz,, ift bereits zum dritten Male von Sr. Kaiserlichen und Kör iwen Hoheit dem Kronprinzen besudht worden. Au Jz; Kaiserliche und Königliche Hoheit Fu
Si S d : die Frau Kro; nzessin hat dieselbe eingehend und mit größtem Intere: 5
ai Pr, 24 Mal (W. »: B) Die ilung in der „Flora“ ift beute N cr-Prâsidenten von Schlieckmann feier
(W. T. B.) Die hier ta naturbhistorishenVereins für N ist zahlrei besudt. Den Vorsitz
b Dr. von Dechen aus Bonn.
Lahr, 2ò, Mai. (W. T. B) Heute fand die feierlihe Er öffnung des „Reihs-Waisenbauses* statt. Der Grof berzoglide Landes- Kommissar, der Stadt-Direktor, die biesige ev ishe Geistlichkeit, die Spißen ter Civil-Bebörde sowie zablre Mitglieder von Korporationen und Vereinen wobnten der Feter
Darmstadt, 6 Mai (W § B.) Die allgemein
tbe Lehrerversammlung wurde beute Vormittag in Ax-
senheit des Großberzogs eröffnet. Namens der Regie ung tei
grußte der Geheime Ober-Scbulrath Greim die Versammlung.
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S) a2!
Im Deutsben Theater drei kleinere Novitäten auf einmal und batte damit ebenso Erfolg wie bei dem ersten Versuch einer s\solben Dreitbei!u Abends. Die äußerlich bei weitem durds{lagendste Wirkung er das Drama, weltckes die Vorftellung eröffnete: „Am Herzogshof 7 ein Trauerspiel in ¿wei Abtheilungen von Carl Caro. Eigentlié F besteht aber das Ganze nur aus cinem Akte und einer kurzen eir leitenden Scene, Der mit Carlotta beimlih vermählte Ortersi: wird ermordet aufgefunden; der Verdacht der \{warzen T: s{hwankt hin und her, bis die Thäterin in der ftolzen, der f Todten mit sündiger Leidenschaft zugetbanen Herzogin entdeckt wird; die Herzogin rät die offenbar gewordene Shmach an si selbst mi eigener Hand. Auf diesem düsteren Ointergrunde zeichnen si di! Zharaktere in kräftigen Umrifsen ab: die Handlung baut sid i: f natürlicher Folgeridtigfeit bis zum St&luß auf; dabei zeigt d! Sprate eine edle Vornehmbeit, wenn aub nicht immer Einfachk und Klarheit. Aus dem engen Rahmen ftrablt ein flassisd Mustern nactstrebendes Kunstwerk bervor. Die präctige Zeibnun; i der „Carlotta* gewann now erböbte Bedeutung durch die vorzügli | Darftellung des Frl, Geßner. Das s{wärmerisch si hingeben: | junge Weib und die von Scbmerz erbebende, wild um Rache rufer) Frauengestalt wurde mit berzershütternder Wahrheit, die Leidensa!: in Ton und Bewegung treu zum Ausdruck gebraht. Die junge Tra gödin besißt offfenbar ein großes Talent, welces sie den best gleibstrebenden Kunstgenossinnen an die Seite ftelt. Die Leistungen des Frl, Haverland (Herzogin) und der Herre: Kraußneck (Herzog), Nollet (Leontio) und Pobl (Clodio) fügten würdig zu einem Ganzen zusammen. — Als iw
gab man am Sonnabend wi:
J barmonischen Gabe des Abends wurde eine einaktige Plauderei „Funken unter è Asche“ von Heinrich Stobißzer geboten. Die Fdee, ein lange getren gewesenes liebendes Paar dur das Vorlesen der jugendlichen Liebesbrie!: zu neuer Zuneigung zu entflammen, erwies ch von ansprechender Wir samkeit. Der leibte Konaversationston war alücklich getroffen un! durd manchbe bumoristishen und geistvollen Bemerkungen ge! Fr. Niemann-Rabe glänzte dur ibr ungezwungenes anmutb Spiel, welches sich als ein immer noch fris sprudelnder Q harmloser Naivetät und neckiscer Shalkbaftigkeit rwie: Sie fand in Hrn. Kadelburg (Hr. von Stein) cin gewandten und warmblütigen Partner: die kleine Roll es „Baron Bretten“ wurde von Hrn. Merten mit feiner Charafteriît durbgeführt. — Weniger glücklid war die Wahl der dritten Novita: „Aus Freundschaft“, Lustspiel in 1 Aufzug von Moreau und Del cour, ausgefallen, Das Werk, welbes {on stark in das Gebiet d Posse binübergreift, gab Hrn. Engels (Moutonet) Gelegenheit, sei übermütbige Komik ins Treffen und zum Siege zu rühren, so dat au diese dramatische Kleinigkeit einen vollen Lacherfolg erzielte.
Krolls Theater. Das Repertoire dieser Woche wird ei neues künstlerishes Interesse durd das Auftreten der Fr. Carlot Grossi erhalten, welche von ibrem Engagement an der Königliche Oper hier nod in gutem Andenken ftebt. Ibre erste Rolle (ax Freitag) wird die Gilda in „Rigoletto*“ sein. — Hr. Heinrih Böt trifft am 30. d. M. ein und beginnt am 1. Funi fein Gaftfpiel.
Im Belle-Alliance-Theater werden die Aufführungen d Lustspiels „Ein Pensionskind* vorläufiz am Sonnabend ihren Ab- {luß finden, da am Sonntag, den 31.,, Hr. Emil Thomas vor Wallner-Theater ein Gastspiel in dem vieraktigen Lustspiel „Eis
eficit* von Julius Rosen eröffnet.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Dtuck: W. Elsner. l R S
Sechs Beilagen (eins{ließlid Börsen-Beilage), (749)
sowie der Sommerfahrplan für den Bezirk der Königlichen Eisenbahu-Direktion (rechtsrheinishe) Kölu,
und Königlich
den 26. Mai
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Preußischen Staats-Anzeiger.
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498 046 829
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bo D A G
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