1885 / 121 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

sofern dieselben einzeln zwei Prozent und im Gesammtbetrage

eines Etatsjahres fünf Prozent der Solleinnahme nicht über-

steigen, bedürfen der Genehmigung der Staatsbehörden nit. A

Die kirhlihen Organe bedürfen zur Führung von Pro- zefsen keiner Ermächtigung von Seiten einer Staatsbehörde.

S. D.

Die Staatsbehörde ist berehtigt, von der kirchlichen Ver- mögensverwaltung Einsicht zu nehmen, zu diesem Behuf die Etats und Rechnungen einzufordern, sowie außerordentliche Revisionen vorzunehmen und auf Abstellung der etwa gefun- denen Geseßwidrigkeiten durch Anwendung der geseßlichen Zwangsmittel zu dringen. j

Weigern si kirchlihe Gemeindeorgane, geseßliche Leistun- gen, welche aus dem firhlihen Vermögen zu bestreiten sind oder den Pfarreingesessenen obliegen, auf den Etat zu bringen, festzuseßen oder zu genehmigen, jo ist sowohl die betreffende Kirchenbehörde als auch die Staatsbehörde, jedoch nur unter gegenseitigem Einvernehmen, befugt, die Eintragung in den Etat zu bewirken und die weiter erforderlihen Anordnungen zu treffen.

BVestreiten die Gemeindeorgane die Geseßwidrigkeit bean- standeter Posten oder die Verpflichtung zu den auf Anordnung der Kirchenbehörde und der Staatsbehörde in den Etat ein- getragenen Leiflungen, so entscheidet auf Klage der Gemeinde- organe im Verwaltungéstreitverfahren das Ober-Verwaltungs- gericht.

S. 6.

Die Kirchenbehörde, ebenso die Staatsbehörde, beide aber nur unter gegenseitigem Einvernehmen, sind berechtigt, die

Geltendmachung rechtsbegründeter Ansprüche des von dem Kirchenvorstande zu verwaltenden Vermögens, insbesondere

auch einer durch Pflichtwidrigkeit eines VorftandEmitgliedes begründeten Ersaßforderung im Wege des Prozesses zu be- gehren und äußersten Falles dur Bestellung eines Kirchen- anwalts zu erwirfen, auch die weiter erforderlihen Anordnun- gen zu treffen.

Q Py

» Ss

Unbeschadet der den Staatsbehörden dur dieses Gesetz vorbehaltenen Zuständigkeiten verbleibt den Kirhenobern das Recht der oberen Leitung der Kirchenvorstände auch in Betreff der vermögensrechtlihen Zufständigkeiten derselben.

Die Ausübung diescs Rechts wird dur Kirchengeseß ge- ordnet,

O8

Durch Königliche Verordnung werden diejenigen Staats- behörden bestimmt, welche die in den W. 2, 3, 5 und 6 er- wähnten Rechte auszuüben haben.

9

Für die Beamten, welche bei der stattfindenden Umbildung der Konsistorien niht verwendet werden, kommen die Be- stimmungen der 88. 147 bis 150 des Gesezes über die allge- meine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 (Geseß:Samml. S. 195) zur Anwendung.

G 10.

Alle diesem Geseße entgegenstehenden Bestimmungen, mögen dieselben in allgemeinen Landesgeseßen, in Vro- vinzial- oder Lokalgesezen und Lokalordnungen enthalten oder durch Observanz oder Gewohnheit begründet sein, treten außer Kraft,

g. 11,

Dieses Geseß tritt mit dem 1. Juli 1885 in Kraft,

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Gegeben Berlin, den 6, Mai 1885,

(L. S) Wilhelm.

von Bismarck. von Puttkamer. Maybkach.

Lucius, Friedberg. von Boetticher. von Goßler. von Scholz. Graf von Haßtfeldt. Bronsart von Schellendorff,

Auf Jhren Bericht vom 7. d, M. verordne Jh nach An- hörung der zufolge Meines Erlasses vom 17. November 1884 berufenen außerordentlichen Landessynode kraft der Mir als Träger des landesherrlihen Kirchenregiments zustehenden Be- fugnisse für die evangelisch lutherishe Kirhe der Provinz Hannover, was folgt :

Q L,

Die Konsistorien zu Osnabrück (A. C.) und Otterndorf, der evangelishe Magistrat zu Osnabrück und das Kloster Loccum hören auf, als Konsistorialbehörden der evangelisch- lutherischen Kirche zu fungiren.

| Q 2.

Die kirhlihen Zuständigkeiten dieser Behörden betreffs der evangelish-lutherishen Kirhe werden künftig wahr- genommen :

1) bezüglih der Bezirke des Konsistoriums zu Osna- brüdck, des evangelishen Magistrats zu Osnabrück und des Klosters Loccum durch das Konsistorium zu Han: nover, auf welhes auch die jeßt dem Stadtkon- sistorium zu Osnabrück zustehenden Rechte der Dis- ziplinarftrafgewalt übergehen,

2) bezüglih des Bezirks des Konsistoriums zu Ottern- dorf durch das Konsistorium zu Stade.

Auf das Konsistorium zu Stade gehen auch die kirhlihen Zuständigkeiten über, welhe das Konsistorium zu Hannover gegenwärtig in der Generaldiözese Harburg und in der Stadt Lüneburg ausübt.

S. 3.

Obige Bestimmungen treten am 1. Juli d. J. in Kraft.

Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Geseßz:Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.

Berlin, den 13. April 1885.

Wilhelm. von Goßler.

An den Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Dem von der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Brom- berg ressortirenden Königlichen Eisenbahn - Betriebsamt zu Danzig ift vom 1. Juni d. J. ab die Verwaltung und Be- triebsleitung der bisher dem Königlichen Eisenbahn-Betriebs- amt zu Stettin (Eisenbahn-Direktionsbezirk Bromberg) unter- stellten Strecke Danzig—Zoppot innerhalb der den König- lihen Eisenbahn - Betriebsämtern durch die unter dem

Bats. Commandeur vom 13. Inf. Regt., v. Praun, E Bats, Commandeur vom 2, Inf. Regt., mit Pens. zur Disp gestellt.

Staatseisenbahnverwaltung zugewiesenen Ressortbefugnisse übertragen worden. Berlin, den 25. Mai 1885. ; Der Minister der öffentlihen Arbeiten.

Maybach.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Fntendant der Königlichen Schauspiele, von Hülsen, nah Hannover.

Die Nummer 20 der Gesez-Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter :

Nr. 9061 das Gesetz, betreffend Aenderungen der Kirchen- verfassung der evangelisch - lutherischen Kirhe der Provinz Hannover. Vom 6. Mai 1885; und unter i

Nr. 9062 das Gese über die Veräußerung und hypothe- farishe Belastung von Grundslücken im Geltungsbereich des Rheinischen Rechts. Vom 20. Mai 1885.

Berlin, den 27, Mai 1885.

Königliches Gesez-Sammlungs-Amt. Didden.

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

ärnennungen, Beförderungen und Verseyüungen. Im aktiven Heere. Beru, 24. Mai. v, Wallenberg, Hauptm. aggreg. dem Generalstabe der Armee, in seinem Kommando

zur Dienstleistung vor dem Großen Generalstabe zum Generalstabe“

Sec. Lt dek,

des 1Il. Armee-Corps übergetreten. Ladewig, Sec. suite des Drag. Negts. Nr. 11, in das Regt. wiedercinrangirt. Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versezungen. Im aktiven Heere. 19. Mai. Vogl, Major z¿. D., zum Landw. Bez. Commandeur in Kissingen, v. Praun, Major z. D.,, zum Landw. Bez. Commandeur in Zweibrücken, Schuster, Major im 2. Inf. Regt., Frhr. v. Pfetten, Major im 13. Inf. Regt., zu Bats. Commandeuren, Beichhold, Hauptm. im 13. Inf. Regt., zum Comp. Chef, ernannt. Roth, Hauptm. und Comp. Chef vom 8, Inf. Regt., zum 2. Inf. Regt. unter Beförder. zum überzähl Major, Ulmer, Pr. Lon 4 Inf. Regt, zum 8. Inf. Regt.

erseßt.

Abschiedskewilligungen. Imaktiven Heere. 19. Mai. Remich v. Weißenfels, Oberst z. D, Commandeur des Landw. Bez. Kissingen, Ament, Oberst z. D, Commandeur des Landw. Bez, Zweibrücken, der erbetene Abscbied mit Pension und mit der Er- laubniß zum Tragen der Uniform bewilligt. Vogl, Major und Major urd

à la

24. November 1879 Allerhöchst genehmigte Organisation der

Nichtamiliches. Deutsches Neickch. Berlin, 27, Mai.

Preußen. Jhre Kaiserlichen

und Königlichen Hof“ iten der Kronprinz und die

Kronprinzessin begaben Sih mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Vicivria gestern mit dem Mittagszuge von Potsdam nach Charlottenburg, statteten den Erbprinzlich facsen - meiningenshen Herrschaften einen Besuch ab und wohnten dem “Rennen des Hinderniß-Rennvereins bei. Sodann fuhren Höcstdieselben nach Berlin zum Besuch

Sr. Majestät des Kaisers und Königs.

Jhre Kaiserliche Hoheit die Kronprinzessin begab Sich von

hier um 7 Uhr 20 Minuten Abends nah Potsdam zurück, während Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprirz in Höcstseinem

Palais noch verschiedene Vorträge entgegennahm, dann die

Vorstellung im Opernhause besuhte und mit dem um 9 Uhr 50 Minuten zurückkehrte.

abgehenden Zuge nah dem Neuen Palais

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württem-

bergishe General: Lieutenant von Faber du Faur, is von hier abgereist.

Der Genéecral-Jnspecteur der Artillerie, General- Lieutenant von Voigts-Rhet, ist zur Besichtigung des Pommerschen Fuf-Artillerie: Negiments Nr. 2 und des Shles- wigshen Fuß: Artillerie-Bataillons Nr. 9 abgereist ; desgleichen der Jnspecteur der 1, Fuß: Artillcrie-Jnspektion, General- Lieutenant Wiebe, nach dem Schießplaß bei Lockstedt in Holstein behuss Besichtigung von Schießübungen.

Der General-Lieutenant von Kleist, Commandeur der 1. Garde-FJnfanterie-Division, ist aus Pessin bei Paulinenaue, wohin derselbe sich vor einigen Tagen mit Urlaub begeben hatte, gestern hierher zurückgekehrt.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Hampel in Lindow, Dr, A. Kauder in Schlichtingsheim, Dr, Krayn in Pudewig, Dr. Ernst Knauer und Galle in Breslau, Gorke in Reichenbach i. Schl., Dr. Lueddecke in Halberstadt, Dr. Muhlert in Stolberg a. H. und Unterarzt Loechner in Wittenberg.

Breslau, 26, Mai. (W. T. B.) ZJhre Majestäten der König und die Königin von Sachsen trafen heute Nachmittag 4 Uhr mittelst Extrazuges auf der Station A bern ein und begaben si von dort nah Schloß Sy- villenort.

Sigmaringen, 25. Mai. (Allg. Ztg.) Das heute Vormittag über das Befinden Sr. Königlichen Hoheit des Fürsten ausgegebene Bulletin meldet :

S{laf vor Mitternat unruhig, f\päter befriedigend. Puls ziemlich regelmäßig, 46, Kräfte etwas geringer als gestern. Appetit fehlt. Dr, Koch.

27. Mai, Mittags. (W. T. B.) Jhre Majestäten der König und die Königin von Rumänien sind mit ihren beiden Neffen, den Söhnen des Erbprinzen von Hohenzollern, hier angekommen.

Anhalt. Dessau, 23. Mai. (Anh. St.-A.) Heute

trafen Jhre Hoheit die Herzogin und die Prinzessin Hilda von Nassau hier ein.

__ Oesterreich-Ungarn. Wien, 26, Mai. (W. T. B.) Der König und die Königin von Rumänien sind hier ein- getroffen.

Der „Politischen Korrespondenz“ wird ausg Lemberg gemeldet, das Seitens des Ministers des Jnnern für die gemeinsam mit den preußishen Kommissären zu unter. nehmenden technishen Vorerhebungen zur Regulirung der Weichselstrecke an der österreihish-deutshen Grenze dis Bauräthe Matula und Moraczewski, der Hofrath Beyer, der Regierungsrath Fürer und der Baurath Swoboda zu Dele- girten ernannt seien. ;

Pest, 24. Mai. Der „Budapesti Közlöny“ publizirt die Geseße, betreffend die Vermehrung der upfer- sheidemünze, den Ausbau der Ei)enbahn von Doboi bis Siminhan und die Modifikation des Gesetzes über die Bergwerksschürfungen.

Belgien. Brüssel, 25. Mai. (Köln. Ztg.) Gestern haben in einigen Kantonen die Ergänzungswahlen zy den Provinzialräthen stattgefunden. Klerikal sind die- selben ausgefallen in Luxemburg, Brügge, Mecheln u. \, w. liberal dagegen in Namur, Charleroi, Mons, Nivelles Jodoigne u. s. w. Jn Charleroi betrug der Unterschied der Stimmenzat! für beide Parteien 1200.

Großbritannien und Jrland. London, 25, Mai, (Allg. Corr.) Der Geburtstag der Königin wurde gestern in Windsor und London durch Glockengeläut und Be- flaggung der öffentlihen Gebäude gefeiert. Die Abfeuerung der üblichen Salutshüsse unterblieb wegen der Sonntagsfeier und wird erst heute stattfinden. Die ministeriellen Bankette und Truppenparaden zur Feier des Geburtstages werden am 6, Juni abgehalten werden.

Dem „Observer“ zufolge dürften die Meinungz- verschiedenheiten im Kabinet glei nah Pfingsten dur einen Ausgleich beseitigt werden, wonach das irische Zwangsgeseß so milde als nur möglich gestaltet und nur für die Dauer eines Jahres erneuert werden würde.

Der Marine-:Oberbefehlehaber in Portsmouth, Admiral Sir Geoffrey Hornby, hat den Oberbefehl über die Flotte von 15 Panzerschiffen erhalten, welche in Kurzem nebst den dazu gehörigen Torpedobooten und anderen kleinen Fahrzeugen zusammengezogen werden foll. Das Ge- schwader wird in Kurzem eine Kreuzungstour an der irishen Küste behufs Ausführung einiger wichtiger Evolutionen unternehmen. i

Ottawa, 23. Mai. (A. C.) Riel ist nah Regina gebraht worden, wo ihm der Prozeß wegen Hochverraths gemacht werden wird.

eFraukreich, Paris, 2. Mai. (W. T. B.) Dr Ministerrath billigte anläßlich der gestrigen Vor- gänge einen heute Morgen ergangenen Erlaß der Pol izei- Präfekten, welcher im ganzen Seine-Departement die Auf- hissung aller Embleme mit Ausnahme der nationalen Flagge und der Flaggen fremder Nationen verbietet.

Die Regierung wünsht das Leichenbegängniß Victor Hugo's auf Sonnabend zu verschieben, doch sind bestimmte Anordnungen noch niht ergangen, Der Unter- rihts-MinisterGoblet wird bei der Trauerfeier Namens der Regierung das Wort ergreifen.

Dem Leichenbegängniß des Commune-Mitglie- des Amouroux wohnten heute Morgen ungefähr 4000 Per- sonen bei, darunter die Majorität des Munizipalraths von Paris. Es wurden zwölf Reden gehalten. Jm Jnnern des Kirchhofs waren die Fahnen der revolutionären Comités auf- gepflanzt. Man hörte Rufe: „Es lebe die Commune !“ Ein anderer Zwischenfall hat j2.doch nit stattgefunden.

In der Deputirtenkammer legte Gomot heute den Bericht der Kommission zur Vorberathung des Antra- ges, den ehemaligen Minister-Präsidenten Ferry in An- flagezustand zu verseßen, vor. Lacroix, von der äußersten Linken, brachte eine Fnterpellation über die Vorgänge auf dem Père Lachaise ein. Derselbe tadelt das provokatorisce Vorgehen der Polizei und bestritt der Regierung das Recht, die Entfaltung rother Fahnen zu verhindern, da das bezüglihe Geseg noch gar nicht votirt sei. Der Beinisiter des Innern, Allain-TDargé cillätte daf er jede Verantwortlichkeit für die Vorgänge übernehme. Wenn auch noch irgend welche Unsicherheit darüber existire, was

unter aufrührerisden Emblemen zu versieheon ei, 10 müsse die Regierung gleihwohl die Ordnung aufreht

erhalten und die Entfaltung von Fahnen verhindern, welche den Bürgerkrieg bedeuten. Der Minister erklärte, weit davon entfernt zu sein, die Pariser Demokratie zusammenzuwerfen mit einer Minorität anarchistisher Agitatoren, welhe Ruhe- stôrungen hervorriefen und die Polizei dur ihre Angriffe gezwungen hätten, sih zu vertheidigen. Die Polizeibeamten wären bei den betreffenden Vorgängen als die berufenen und wahrhaften Vertreter des Geseßes aufgetreten. Lelièvre (Opportunist) rieth der Regierung, ihre Energie zu v:rdoppeln, um die Entfaltung rother Fahnen und Banner zu verhindern. Die Kammer verwarf schließlich mit 423 gegen 44 Stimmen den Antrag Lacroix, welcher hervorhebt, daß kein Geseg das Entfalten von Fahnen und Emblemen verhindert und das gewaltthätige Auftreten der Polizei tadelt. Sodann gelangte mit 388 gegen 10 Stimmen ein Antrag Périer zur Annahme, welcher das Ver- trauen ausdrüdt, die Regierung werde hinreichende Festigkeit besißen, um der nationalen Fahne die gebührende Achtung zu verschaffen. Die Regierung halte ihre Zustimmung zu dem Antrage Périer vorher erklärt.

27. Mai, Vormittags. (W.T.B.) Das „Jou rnal officiel“ veröffentliht ein Dekret, welhes die jetzige Kirhe Sainte-Geneviève (das frühere Pantheon) seiner ursprünglihen Bestimmung wiedergiebt, für berühmte und um Frankreih verdiente Männer als Be- gräbnißstättee zu dienen, ingleihen ein weiteres Dekret, welches anordnet, daß die Leiche Victor Hugo's im Pantheon beigeseßt werde. Nach den neuerdings ge- troffenen Diepositionen dürfte die feierlihe Beisezung Victor Hugo's erst am nächsten Montag stattfinden.

_ Jtalien. Rom, 26. Mai. (W. T. B.) Die tech- nishe Kommission der Sanitäts konferenz beschloß in ihrer heutigen Sißung, die Quarantänefrage vor-

¡äufig bei Seite zu lassen, und nahm den Antrag Brouardels, auf Errichtung von Musterhäfen und

Konstatirung der allgemeinen Gesundheitsverhältnisse in den Häfen, an.

27. Mai. (W. T. B.) Der „Agenzia Stefani“ zufolge berihtete der Kapitän Ferrari an den Minister des Aeußeren, Mancini, daß ihn der König von Avbys- sinien in bester Weise empfangen und den Wunsch aus-

gesprochen habe, mit Jtalien freundschaftliche Beziehun- gen zu unterhalten.

Türkei. Konstantinopel, 23. Mai. (Ala. Corr. Die Pforte hat das Entlassungsgesuch dg E Tes) neurs von Creta, Photiades Pascha, welches der- selbe in Folge eines Streites mit der cretenfishen Legislatur einreihte, angenommen, ihn jedoch ersucht, bis zur Ankunft seines Nachfolgers auf der Jnsel zu bleiben. Adossides Pascha, der Fürs von Samos, ist in Folge eines Miß- trauensvotums, welches die Legislatur dieser «nsel annahm, seiner Funktionen enthoben worden.

—= 2 Ma (E B Der ehemalige Minister des Aeußeren, Karatheodory Pascha, ist zum Gouverneur von Samos ernannt worden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 27. Mai. (W. T. B.) Der finnländische Landtag ist am 23, d. M. geschlossen worden.

Der russishen „Petersburger Zeitung“ zufolge werden nah den Sommer-Lagerübungen weitere größere Manös- ver in den Odessaer und Moskauer Militärbezirken stattfinden. ] i

Die neueste Geseßsammlung enthält einen vom Kaiser sanktionirten Beschluß des Minister - Comités, wona die dur den Fizfus anzukaufende Putilow - Bahn (‘Ver- bindungsbahn mit dem Seekanal), ebenso wie die durch den Fiskus erbaute Gutujew-Zweiglinie der Großen Russishen Eisenbahngesellschaft auf ein Jahr zur Benußung übergeben wirv,

Die Reichseinnahmen betrugen bis zum 1. März 1885 126 409 986 Rbl., gegen 112351 346 Rbl, die Aus- gaben 123347 206 Rbl., gegen 113 383891 Rbl. in dem gleichen Zeirraum des vorigen Jahres.

Amerika. New-York, 22, Mai. (Alg. Corr.) Einer Meldung aus Guaymas zufolge hat daselbst ein Treffen zwischen den mexikanischen Truppen und den Yaqui- Jndianern stattgesunden, in welchem die Regierungétruppen 57 Todte und viele Verwundete hatten. Der Verlust der Jndianer is nit bekannt. Die Veste der Yaqui's wurde eingenommen. Ein Telegrawm aus Panama meldet, daß das leßte Detahement der amerikanishen See- truppen von dort nah Aspinwall abging. Das ganze Bataillon wird am nächsten Montag von Aspinwall die Nü&- reise nach New-York antreten.

24. Mai. (A. C.) Der General-Prokurator Garland hat entschieden, daß die Kopfsteuer von 1/7 Dollar, welche die in den Vereinigten Staaten ankommen- den Einwanderer zu entrichten haben, sh auch auf Touristen bezieht.

Eine heute hier veröffentlihte Depesche meldet, daß der Präsident von San Domingo, General Bellini, seinen Posten niedergelegt hat.

Zita, Sgüplen, Kairo, 22 Mai. (A C) Lord Wol seley ist mit seinem Stabe heute Nahmittag hier an- gekommen.

Suakim, 22. Mai. (A. C.) Es wird erwartet, daß 3500 Mann Truppen hier bleiben werden, Otao wurde heute geräumt. Das Shropfshire-Negiment, welches die Besatung des Platzes gebildet hatte, kehrte per Eisenbahn nach Suakim zurück. Die Eisenbahnlinie wurde in ver- flofsener Nacht vom Feinde nicht behellizt.

23 0 O Sandub wurde heute früh geräumt. Kleine Abtheilungen Marodeure feuerten auf die Truppen, aber sie zogen si eiligst zurück, als die Mannschaften des Berkshire-Regiments die Shüsse erwiderten. Es verlautet, daß Otao von den Rebellen niedergebrannt uro Das VBerlihtire: und das Offi: Surrey» Regiment segellen heute Morgen an Bord der

Transportdampfer „Conway Catc Und „Low Ad Von hier ad. Untex den brilishen und indishen

Truppen sind Krankheiten im stetigen Zunehmen. Die für die Vertheidigung von Suakim bestimmten Truppen sind jeßt hier konzentrirt. Die auf der Rhede liegenden Schiffe mit Eisen- bahnmaterial werden morgen anfangen nah England zurück- zukehren.

24. Mai. Heute Nachmittag fuhr der gepanzerte Zug mit den Gardnerkanonen, 50 Mann des Shropshire- Regiments und einer gleihen Anzahl von Sikhs und indischer «nfanterie die Eisenbahn entlang und überraschten den Feind beim Zerstören des Geleises. Als die Engländer zu feuern begannen, zog sich der Feind zurück, nachdem er Ver- luste erlitten, die auf mehrere hundert Mann geschäßt werden. Ein anderer Rebellenhaufen, der bei Handub der Eisenbahn beträchtlihen Schaden zufügte, erlitt keinz Verluste.

Dongola, 23. Mai. (A. C.) Der Nil is noch immer im Steigen. Ueber 1100 Flüchtlinge haben Dongola jeßt verlassen.

Madagascar. (Allg. Corr.) Aus Tamatave wird unterm 11. d. gemeldet: Die Lage hierselbst hat keine Ver- änderung erfahren. Es liegen at französische Kriegs- \hiffe auf der Rhede vor Anker. Das britische Kriegs- 1hiff „Kingfisher“ geht heute nah Mauritius ab.

Zeitungsftimmen. Der „Danziger Allgemeinen Zeitung“ wird aus Berlin geschrieben :

Die „Brodvertheuerung* wirkt ansteckcnd. Apolda hat nach dem Vorktild der Bâter ciniger weniger anderer Städte beschlossen, den Preis des Brodes zu steigern. Daë ift wieder ein Fall der verderblihen Wirkung der freisinnig-freibändlerisben Agitation in Parlament und Presse, welche von der Behauptung lebt, daß die Zollerhöhung das Brod vertheuere, und dur wel{e die Bâer thöribter Weise veranlaßt werden, die Brodpreise zu steigern, obwohl die Getreidepreise ein derartiges Vorgehen in keiner Weise recbifertigen.

Sehen wir uns leßtere einmal etwas näher an. Im Jahre 1884 erreiten die Weizenpreise (auf dem Berliner Markt) den niedrigsten Stand und zwar im September 147,70 A für 1000 L Jahre 1879 waren die Preise nur auf 173 M gesunken, im Jahre 1882 im September auf 171,50 A: dazwischen famen als bôbste Preise 234 4 (im Dezember 1879) und 236 4 (im November 1881) vor. Die Roggenpreise fielen im September 1884 auf 137,25 4, nabdem sie im November 1880 mit 215 4 ihren böcsten Stand erreicht und inzwischen vielfach ges{wankt hatten. Von diesen Schwankungen, die zwischen dem niedrigsten und höchsten Preise bei Weizen mehr als 88 Æ betragez, hat das brodkonfumirende Publikum, wie si Jeder erinnern wird, nichts gemerkt: das Brod wurde nit theuerer, als die Getreidepreise heraufgingen, urd es wurde nicht billiger, als sie ihren niedrigsten Stand erreichten.

Die Bâckerinnung in

den niedrigen Preis vom September vorigen Jahres etwas cine Beobachtung, die in den ersten Monaten der Jahre 1879, 1881 und 1883 gleichfalls gemacht wurde. Ater die Hebung- des chBelzenpret]es ift eine sehr geringe: er ift vom September bis Januar, also vor der Zollerböhung, von 147,70 4 auf 15940 4A gestiegen ; in dem Monat der Zollerhöhung (Februar) betrug er 16250 M4. im März 164,80 #4, gegenwärtig (Ende Mai) an der Berliner Börse zwiscen 156 und 180 Æ, im Durscnitt also 168 4 Die Weizen- preise haben also etwa jeßt erst den Stand erreit, den sie im Aprii, Biat und Juli vorigen Jahres batten. Vor diesem Zeitpunkt aber hatten die Weizenpreise während der letzten sechs Jahre ncch niemals 19 niedrig gestanden.

Roggen kostete, wie erwähnt, im September 1884 (in Berlin), 137,25 Æ, der niedrigste Stand im Vorjahr. Dann bob er i auf 143,50 Æ im Januar dieses Jahres; im Februar, dem Monat der Zollerhöhung, fostee er 146% # im Mär; 14,25 M, _ gegenwärtig (Ende Mai) an der Berliner Börse zwisben 138 und 150 Æ, im Durdbschaitt also 144 A Die RKoggenpreise sind also gegenwärtig niedriger als im Monat der Zoll- ervobung und entsprecben überdies dem Stande vom März des Jahres 1884, vom April 1883 und vom September 1879, während die Zabre 1880 und 1881 durchweg bedeutend bößere Preise zeigten.

Was folgt hieraus ? i

__ Erstens, daß der Zoll einen Einfluß auf die g2genwärtigen Weizen- und Roggenpreite nit gehabt hat; erstere bewegen sich auf dem noch nit einmal als normal anzusebenden sebr niedrigen Stande

gehoben,

der Preise in denselben Monaten des Vorjahrs, leßtere find niedriger geworden als im Februar. Wenn sid beide gegenüber dem niedrigen Stande im September des Vorjahres erholt haben, lo ift dies eine ganz natürlihe, in jedem Jahre zu be-

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de Entwickeluxg, und ist kieran dem Zoll gar kein Ver-

T oder wenn man will gar feine Schuld beizumessen, da Hebung dir Preise {on in ten Monaten vorber bezann.

. Zweite gegenwärtigen Weizen- und MRoggenpreise

immer noch sebr niedrige find, wie wir sie (namentli der Wetzen) in ganz becorzugten Fahren hatten. i

Trittens, daß das

ns Sa G S ne, LaR DIe

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220 Ny t 2 4 Korn So 9. » gegenwartige Änztehen der Weizenyreise Ä 2 E: J D c 9 nof Arm ai on dem Sirker agenprel]|e zu ges{weigen bensor G A r hig So 3 î eine Erböbung der Brod Jabren

‘ise zur Folge baten kf wo das Steiger r Getreidepreise tk vertheuerung nit hat ; daß die Brodvertheuerung jett um so weriger gerechtfertigt is, als die Getreidevreise im Verglei zu den Vorjahren noch6 ebr niedrige sind und als das unerbôrte Sinken der Getreidepreise im Vorjabre kcin Fallen der Brodprei'e ¿ur Folge gebabt hat und daß die Getreidepreise sogar noch um 50 oder 60 # (d. h. bis zu dem Niveau der Preise vom Jahre 1879, 1880 und 1881) steigen können, ehe ein Heraufgeben der Brodpreise gercchtfertigt ersbeint; denn auch damals bat bei jenen hohen Ectreidepreiscn eine „Brotvertheuerung* nicht stattgefunden.

NViertens - s niedrigen

daß wenn jegt einige Bäcker troy der Getreidepreise eine Brodvertbeuerung vornehmen, weil der Zoll erböht ist, dies cin Vorgeben ift, wels in den thatsäcblihen Verbäkltnifssen ketne Begründung findet und nur den Vorwand zu einer unberebtiaten und deshalb nit genug zu brardmarfenden Ausbeutung des Publikums geben soll.

Der Gemeindevorstand in Apolda ist gegen den Besbluß der dortigen Bäder cingescritten, indem er den Beschluß der L ers thzuerung, zumal den Mitgliedern der Innung zu dessen Duccbfühb-

rung eine Konventionalstrafe von 15 #4 angedroht ist, als urgesetzlich erklärt und zugleib der Bäeriar ung dur Ercrichiurg von Verkaufs- stellen einer das Brod billiger liefernden Bâckerci Konkurrenz zu be- reiten bescblofen hat. Si ich wird dieses Bor ch n de Gemeinde-

s

i

La § nh A4 - do der Bewohnerschaft finden.

4 vorstandes rollen Beifall i i: Di nir 2 of ; FHreiht-

Die „Kölnische Zeitung“ schreibt:

In den Rükéelicken, welcwe der zu Ende gegangenen * Stang le]Nion gewidmet werden, tehrt auch die Frage wieder, ob an eine plögliche Auflösung des kaum versammclien Reichstages ernstlich ge-

4 7 l

j

D

dabt worden ift, als die Herren Ricvter und Windtborst . …. geaen die auf das Auëwärtige Umt und die Kolonialpolitik si be- ziehenden Forderungen des Necichékan;lers vorläufig siegreib waren. Am bezeihnentsten ist, daß grade der Reichskanzler es war, welcher der Heißspornpolitik entgegentrat, und dadur selbstverständlich d Streit entschied. Die Folge hat gelehrt, daß er und die mit ibm Uebereinstimmenden damals den rictigen Blick gehabt, denn was di Auflö)ung in den unmittelbar streitigen Finanzfragen hätte bewirk sollen, ift auch ohne se eingetriten Die deutscfreisinnige Gegnersbaft mußte {on vor der Stimmung der Nation das Feld râumen, und \chmerlichd wäre eine solde Reibe nüßlihcen Geset: n f der Session zu Stande fommen, mwmenn in den V Januar und Februar ein 1ieuer Wablkawpf Neich getobt hâtte. Welches { Agitationétge\chäft in ckolltari?novelle die deutschfreisi:nige e

Pree machen Jedenfalls bat die

Börsenfsteuergesetz

wird, ka Partei mit ihrem blinden W si bei der Masse der Wähler und daß sie au der Ausdehnung d portgewerbe u. \. w. ihr doktrinaires Nein ! statt auf der einmal gegebenen Grund Gesetes fortzuarbeiten, f i sehen werden.

Jn der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesin wir :

Der Art. 3 des Innungsgesetzes bekanntlich, daß bei Erlaß welche bis Ablauf des Jakbres 1885

vom 18. Juli 1881 bestimmt Gesetzes bestebende Innungen,

ih noch nit nach jenem Ge-

MtioToA Li

seße reorganisirt baben rden, aufgelöst werden können, Die Königlibe Regierung zu Schlcêwig hat bercits Anlaß genommen, in einer Verfügung anzuordnen, daß die Vorstände solher noch nicht reorganisirter Innungen auf jenen Artikel aufmerksam zu macen

j seten, und dürfte es für diese Jnnungsrorftände au anderweitig von

diesen der Innung wäre des 8. 94 der Gewe

Interesse sein, an das Vermögen nav Maßgabe

Fcistablauf erinnert zu werden. Ueber in etnem solchen Auflösungsfalle rbeordnung zu verfügen, welchber

| anordnet, daß das Vermögen zuvörderst zur Berichtigung der Scbul-

den und Erfüllung sonstiger Innungsrerpflichtungen verroendet wird. Gine Vertheilung des Vermögens unter die zeitigen Mitglieder kann die Innung bei ihrer Auflösung nur so weit beschließen, als dasselbe aus Beiträgen dieser Mitglieder entstanden is. Der Reft des Ver- mögens wird, falls in dem Statut oder den Landesgeseßzen nicht ein Anderes ausdrüdcklich bestimmt ist, der Gemeinde, in welcher die auf-

gelöfte Innung ihren Sit hatte, zur Benußung für gewerbliche Zwecke überwiesen. Statiftische Nachrichten. Gemäß den Veröffentliwungen des Kaijeclihen Gesund-

heitsamts sind in der 19. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurcbscnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 22,6, in Breslau 27,5, in Königsberg 29,7, in Köln 32,2, in Frankfuri a. M. 21,1, in Hannover 22,7, in Kassel 17,9, in Magdeburg 23,9, in Stettin 14,3, in Altona 31,7, in Straßburg 24,9, in Mey 21,1, in München 33,5, in Nürnberg 30,1, in Augsburg 30,7, in Dres- den 25,4, tn Leipzig 18.2, in Stuttgart 21,6, in Braunschweig 23,1, in Karlsruhe 16,4, in Hamburg 27,1, in Lübeck —, in Wien 35,1, in Budapest —, in Prag 32,1, in Triest 25,3, in Krakau 26,4, in Basel 189, in Brüffel 21,0, in Amfterdam 23,1, in Paris 23,9, in London 19,1, in Glasgow 29,8, in Liverpool 24,8, in Dublin 35,0, in Edinburg 17,2, in Kopenhagen 17,6, in Stodckholm 24,7, in Chri- stiania 19,1, in St. Petersburg 31,7, in Warschau 31,5, in Odessa 28,4, in Rom 25,0, in Turin —, in Bukareft 28,3, in

Madrid —, in Alexandria 312 Ferner aus der Zeit vom 19, bis 25. April cr.: in New-York 26,8, in Philadelphia

In diesem Jahre bat sid nun allerdines der Weizenpreis gegen ;

23,9, in Chicago —, in St. Louis —, in Cincinnati —, in San Franzisko 20,0, in Kalkutta 38,5, in Bombay 27,8, in Madras 28 4.

Beim Beginn und in den erften Tagen der Berichtswoche berrsbten an den meisten deutsben Beobacbtungéorten twefstlicbe und südwestliche, in Köln bis na Nortweft gehende Luftstcömunger, die am 12. in Karlsrube nad Nordost, an den meisten andern Stationen an demselben Taze, in Konitz und Berlin ers am 13. na Nord- west und am 14. ziemlich an allen Stationen mit Ausnahme Bremens, wo Nordweft vorwiegend blieb, nab Nordoft drebten. Zu Ende der Wode ging der Wird in Berlin und an den süddeutshen Stationen nach West un 1ach Südoft, an den übrigen

und T 1. : : t 4/9 J Sa p 3 in Â, d C de D 7 Stationen nach Nordwest. Die Temperatur der Luft war cine für t una i Ä e i

die Jahreëzei ind lag an allen Stationen um 5 bis 6°, in C. unter der normalen. In München, Heiligeostadt und in Berlin sonk das Thermometer am 14. und 15. unter dem Gefrierpunkt. Niedersbläge, aub Hage!, vielfa auch Shneefälle werden aus versbiedenen Stationen ge- wmeldes, Der beim Wocbenbeginn mößig hohe Dreck der Luft nadm în den ersten Tagen der Wocke ab, stieg am 11. Ybends, sank am 12. abermals bis zum 14., wo der Luftdruck wobl zuzunebmen, zu Ende der Woche jedo wieder :u sinken beagarn In den meisten größeren Städten Euror feitsverbältnifse in der Berichtswoche reren, namentlich aus den enzliscen, gemeldet werden. Im Allgemeinin wär die Theiln ling8alters an der Sterblichkeit cine verminderte, fo den (in den deutschen Städten) 76 Säuglinge ode, in Berlin 70 in Müncen 107.

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ie e Städte sank auf 24,9, Iabr berechnet)

on den Infektionskrankheiten nébesondere typhôse Fieber abs,

zugenommen. Ferner tiefen

itsverhältnifizahl für die deutscben L S Borwoche (xro Mille und Unte deu T d ofuriaon Kano nier enl NOoOdeSUurIamen baren r F Diuhthort T , N o a2 Masern, Diphtberie, Croup, Pocken und i

ck pl 9 x 5 h 110452 2/9590 - Scharlach und Keuchhusten dagegen etn

akute entzündlide Prozesse der Athmungsorgane, sowie Darmfkatarrbe und Brec{durfälle der Kinder weniger Todesfälle bervor. Masern veranlaßten in Beuthen O-S, Münc&.n, Hanrover, Köln, Witten, Hagen, Wien, Paris, Glaëgow, Liverpool, Man&ester, Stockholm,

t Ma: St. Petersburg, Warschau viel Todesfälle, in Berlin, Liegnitz, Pots- 1 n d

dam, Wieébaden om die Zakl dersclben ab. Das Schar- labfieber bat ung mit Divbtkerie, in Danzig, Beutben O.-S., Plau rmew, Ciberfeld, Mülbeim a. Ruhr größer Verbreiiung ie Sterbiichfeit an Diphtherie war in König8berg, Da era, Nürnberg, Chemnitz, Berlin, Paris, Warschau ei , in Stolp, München, Dresden, Leipzig, Hamkurg, London Shuistiania, Wien, Triest, St. Petcré- burg eine kleinere Borwoche. Typhöô]e Fieber führten ziemlich allgemein se n Tode, nur in London, St. Petersburg Warschau toar der Todesfälle cine etwas gesteigerte.

L Sterbecsaue an Pa e r R a K

, h y Der Keuchhusten ha

C M Ey y e K + Pfer gesordert.

amen nur 2 (aus Warschau) ¿ur Anzcige. in, Wien, Prag weniger, in London mebr

T rhen und Brebdurcbfällen der Kinder waren in Beclin und Wien ctwas zgklreiber. Rubr- fälle traten nur vereinzelt auf. An epidemischer Genickstarre wur-

d or L Souti or Zt tos d Bn Mm L 4 r K Si Sti den aus ! g wie in der BVorwoch: Todesfälle ge- v

en QuUS LeUliMen Siliaèdlien,

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meldet, von denen je 1 auf Hamburg, Bielefeld, V 1 und Franf- furt a. M. entfallen. Pocken riefen in Wien und London zabl- reibe Todeéfâlle hervor, aub in Manchester, St. Petersburg, Odessa stieg, in Paris, Triest, Rom, Venedig sank die Zabl der Sterbefälle. Mehrfacve Todesfâlie ‘an Pocken kamen aub aus Alcrandria, Basel Kalkutta, einzelne aus Prag zur Mittheilung Ja Kalkutta stie] die Zabl der Cholerafälle in der Zeit vom 29. März bis 4 April auf 101, in Bomkay (8. bis 14 April) auf 25. Aus Madras kam aus der erften Aprilwoche nur 1 Todesfall an Choleca zur Meldun: Gewerbe und Handel.

Die „New - Yorker Hdls. - Ztg.* {reibt in ihrem vom 15, d. M. datirten Wochenbericht: ÎIn der Lage des G.schâäftes am Waarene- und Produktenmarkt ist keine wesentlicbe Aende- rung zu bericbte Weizen batte Anfangs unter dem Einfluß un- gunstiger Berichte über den Stand der Wintersaat entscieden festere T ende aber spâter, ebenso wie Mais und Hafer, einen Theil des éerzielicn Avayz ein und begegnete Angesichts der tnal!eci Bericbte C druben 1j sckwacher Ervor1frcage , die für die beiden letztgenannten Betreidesorten ebenfalls sebr zurückhaltend aufgetreten if, Weizenmehl . war mit Ansnahme von geringen und Mittelforten, die rar und fest sind, flau und williger.

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( S un Petroleumfrabten haben sib etwas gebessert, während Getreide- fra&ten gewichen fi Am Baumwollenmarkte fand diévonible für Erport etwas mehr Beachtung, während Term nad [lokaler Manipulation eine Kleinigkeit böber s©lofsen als vor einer Woche. Brasil Kaffees ver- barrten in der ersten Hälfte der Wocke bei anbaltcnd \cklevpender

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cabsrage în matter Preiétendenz, sind aber gegen Sbluß wieder

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tne na H Ronds Ttifllom (Rott in Tala ends Illiem Wescaîte 1in Folge

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etwas lebhafter und fester gewesen. Für Rohbzucker wurde, tro des augenblicklid schwachen Begehrs Seitens der Rasfinerien, ein weiterer Avanz ctablict. Am Theemarkt ift das Gescbâft im Ganzen genommen still geblieben, do% machte nh zegen Schluß neuerdings eine stetigere Stimmung geltend. Scbma lz, Schweinefleis und Speck folgten den Fluktuationen dec Getreide- mârkte und konnten vorwöctentlihe Scblußnotirungen nit ganz be- baupten. Terpentinöl war etwas flau, Harz blieb begehrt und fest.

Der Verkehr am Metallmarkt scheint ich etwas günstiger ge- stalten zu wc Raffinirtes Petroleum ist rubig, aber fest be- hauptet. In National Transit Pipe lines Certificates war die Spe- fulation träge, der Markt war aber seit gestern belebter und [dlofß

e » 7 uen,

beute fester zu 797 ce B, Fremde Manufakturwaaren sind etwas lebhafter gewesen, mit cinbeimischen Fabrikaten ist cs dagegen till geblieben. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die beute beendete Woche 1 155 995 Doll. gegen 1377925 Doll. in der

Parallelwoche des Borjahres,

Glasgow, 26. Mai. (W. T. B.) Die von Nohbeisen betrugen in der vorigen 16 2009 Tons in derselben Wocbe des vorigen Jahres

St. Petersburg, 26. Mai. (W. T. B) TIn der beutigen Generalversammlung der großen RussishenGisenbabn deseils schaft wurden zu Mitgliedern des Verwaltungéraths gewählt: Thaddaeus Siehen, Felix Haipert, Ladislas Lasfki, Ingenieur Petroff und Franz Mendelésohn. Die Dividende wurtc auf 3127 Gold- kopeken glei 10 sh. festgesett.

NEWe Vort, 29. 120i, (V. L. V) WelzenveriGifs fungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Vers einigten Staaten nach Großbritannien 57 009, do. nah Frank- reih —, do. nab anderen Häfen des Kontinents 26 900, do. von Kalifornien und Oregon na Großbritannien 56 000, do. nach an- deren Häfen des Kontinents Qrts.

26. Mai. (W. T. B.) Der Werth der ausfubhr in der lezten Woche betrug 6 407 009 Doll.

Submisfionen im Auslande. Spanien.

20. Juni, 2 Uhr. Dirección general de Correos y Telégrafos in Madrid, calle de claudio Coello Nr. 8, 20 000 kg \chwefelsaures Kupferoxryd, (davon 5000 kg loco Madrid, je 4000 kg loco Medina del Campo und Barcelona, je 3500 kg loco Coruña und Córdoba). Voranschlag 880 Pesetas per 1000 kg. Kaution vorläufiig 880 Pesetas, definitiv 5/0 der Zuscblagssumme. Die Lieferung beginnt 2 Monate nach dem definitiven Zuschlage und muß in den beiden folgenden Monaten je zur Hälfte vor sih gehen. Die näheren Bedingungen zur Einsicht in der Expedition des „Deutschen Reichs-Anzeigers“.

Verkehrs-Anftalten. Stettin, 27, Mai. (W. T. B.) Der Stettiner Llovd- dampfer ,Marthà* ift heute direkt nach New-York abgegangen. Bremen, 26. Mai. (W. T. B) Der Vampfer des Norddeutschen Lloyd „Hohenzollern“ ist beute früb in

Verschiffungen 9100

R 45 s v0 Woche aCRcüi

Produfkten-

New- Bork eingetroffen.