zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Ges.-Samml. S. 281). h S
Zinsscheine können weder aufgeboten noch kraftlos erklärt werden. Dock soll Demjenigen , welher den Verluft von Zins\ceinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der biesigen Kommunal- verwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiy der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihesheines oder fonfft in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden. E :
Mit diesem Anleiheschein sind zehn halbjährlie Zinsscheine bis zum Scblufse des Jahres . … ausgegeben ; die ferneren Zinsscheine werden für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei den mit der Zinsen- zablung betrauten Stellen gegen Ablieferung der der älteren Zins- \heinreibe beizedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolat die Aushändigung der neuen Zins\cheinreihe an den Inhaber des Anleibesceins, sofern dessen Vorzeigung rectzeitia geschehen ift.
Zur Sicherheit der hierdur eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Schneidemühl mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. Í
Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unerer Unterschrift ertheilt. S
Scbneidemühl, den . . 188 .
(L S) Der Magistrat. :
(Eigenbändige Unterschrift des Magistrats-Dirigenten und eines Magistrats- Mitgliedes unter Beifügung threr Amtstitel.)
Provinz Posen. Regierungsbezirk Bromberg. Grilexr 1s... ) Sin8sckœdein C) Serte zu dem Anleiheshein der Stadt Schneidemühl : . . Ausaabe, Bucsiahe . . Nr, . . Ur... Mark Reichswährung zu vier Prozent Zinsen über... . M E
Der Inhaber dieses Zinsschbeins empfängt gegen dessen Rückgabe m In und späterhin die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom . . . ten .. E «4 mit (in Buchstaben) . . . .. Mark Pfennig bei der Stadt- Hauptkasse zu Schneidemühl und bei den bekannt gemachten Einlöse- stellen in Berlin und Posen.
Scbneidemühl, den . . ten 188
Der Magistrat. (Unterschriften.)
Dieser Zinsschein ift ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren na der Fälligkeit, vom Schluß des betreffen- den Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.
Anmerkung. Die Unterschriften des Bürgermeisters und der Mitalieder der Schuldentilgungs-Kommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen
werden
S S E
Regierungsbezirk Bromberg. Anweisung zum Anleiheshein der Stadt Schncidemühl I Ausgabe, Buchstabe .
M über Mark Reichswährung.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem Anleiheschein de Bie. M... Uber Mark Reichswährung zu . . . . Prozent Zinsen die . . te Reihe Zinsscheine für die fünf Jahre vom . . ten 18, bis Mm. 18 .. bei der Stadt-Hauptkasse zu Schneide- mübl und bei den mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen in Berlin und Posen, sofern dagegen Seitens des als solcher legitimirten In- habers tes Anleihesceins kein Widerspru En U.
Provinz Posen.
Seibel, ven. en is Der Magistrat. (Unterscbriften.) Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats-
Dirigenten und des Magistrats-Mitgliedes können mit Lettern oder
Facsimilestempeln gedruckt werden, do muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver- sehen sein.
Die Anweisung is zum Unterschiede auf der ganzen Blattseite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern n nadbstebender Art abzudrucken :
| . „ter Zinsschein. |. . ter Zinsschein.
Anweisung.
Finanz-Ministerium.
Die Ziehung der 3. Klasse 172. Königlich preußischer Klassen - Lotterie wird am 23. Juni d. J., Morgens 8 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.
Die Erneuerungsloose, sowie die Freiloose zu dieser Klasse sind nah den 88. 5, 6 und 13 des Lotterieplans, unter Vorlegung der bezüglichen Loose aus der 2. Klasse, bis zum 19. Juni d. J., Abends 6 Uhr, bei Verlust des An- rets, einzulösen.
Berlin, den 15. Juni 18856.
Königliche General-Lotterie-Direktion.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Der bisherige kommissarishe Kreis - Shhulinspektor,
Gymnasiallehrer Dr. Karl Melchior Besta in Kattowiß, ist zum Kreis-Schulinspektor ernannt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Minister des Jnnern, von Puttkamer, nah
Hinterpommern ; : der Direktor im Reichsamt des Jnnern, Bosse, nah
Köln. BelkanntmaGung Zur Gesey-Sammlung für die Königlichen
Preußischen Staaten ist im Verlage des unterzeichneten Amts ein neues Hauptregister erschienen, welches die Jahr- gänge von 1806 bis einschließlich 1883 gemeinsam umfaßt. Dasselbe wird auf vorherige Bestellung zum Preise von 6,26 M für das Exemplar ohne jede Nebenkosten dur die Postanstalten innerhalb des deutschen Reichs-Postgebiets ge- liefert werden. Berlin W., den 13. Juni 1885. Königliches Geseßz-Sammlungs-Amt. Didden.
Die Rummer 22 der Gesez:Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
bietstheile, sowie die Abtretung preußischer Gebietstheile an das Königreich Württemberg. Vom 27. Februar 1884; unter Nr. 9066 das Gesetz, betreffend die Dotation der Amts- verbände in den Hohenzollernshen Landen. Vom 19. Mai 1885; unter Nr. 9067 das Geset, betreffend Ergänzung und Abände- rung der Bestimmungen über die Aussonderung des steuer- artigen Theils aus den sogenannten stehenden Gefällen in der Provinz S(leswig-Holstein. Vom 25. Mai 1885; und unter
Nr. 9068 die Verordnung, betreffend die Gewerbesteuer der Klasse A I in der Provinz Hannover. Vom 18. Mai 1885.
Berlin, den 15. Juni 1885.
Königliches Gesez-Sammlungs-Amt. Didden.
Bekanntma(wcbunsgs.
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 9. Mai dieses Jahres werden für den in den Tagen vom 19. bis 21. Juni dieses Sahres abzuhaltenden Wollmarkt auf dem Terrain der Berliner Viehmarkt-Aktiengesellshaft folgende Bestimmungen zur öffentlichen Kenntniß gebracht :
1) Die Anfahrt aller zum Wolltransporti dienenden beladenen und unbeladenen Wagen findet von der Brunnenstraße durch das Wollmarktportal I1, die Abfahrt na der Brunnen- oder Ackerstraße über den Viehhof dur eines der Hauptportale statt.
2) Die Lagerung der dem Wollmarkt zugeführten Wolle erfolgt nur in gedeckten Räumen gegen ein bei der Einführung der Wolle auf dem Marktplay an die Direktion der Viehlofs-Aktiengesellschaft zu entrihtendes Lagergeld von einer Mark für den Centner und für die Dauer des Marktes eirs{ließlich der Zeit der An- und Abfuhr.
Die Einfuhr darf am 16. dieses Monats beginnen.
3) Zum Verwiegen der Wolle sind unter der Aufsicht vereideter Wäger stehende Waagen aufgestellt.
Berlin, den 10. Juni 1885.
Königliches Polizei-Präsidium. In Vertretung: Friedheim.
Bekläaänntmacwung wegen Ausreichung der neuen Zinsscheine zu der Staats- Anleihe der vormals Freien Stadt Frankfurt a./M. vom 29 Apeil 1839.
Die Zinsscheine zu den Obligationen der vorbezeibneten Staats- Anleihe Reihe II Nr. 1—8, wovon der erste Zinsschein bei den Obligationen Läitt, A am 1. Januar 1886, Litt, B am 1. April 1886, Litt. C am 1. Juli 1886 und Litt. D am 1. Oktober 1886 fällig roird, nebst Zins\cheinanweisungen, werden vom 1. September 1885 ab bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. /M. während der üblichen Dienststunden ausgereicht.
Diese Zinsscheine können auch dur die Königlichen Regierungs- und Bezirks-Hauptkafsen bezogen werden.
Beim Bezug der neuen Zinsscheine sind von dem Eigenthümer oder dessen Beauftragten die alten Zinsscheinanweisungen mit einem doppelten Verzeichnisse an die betreffende Kafse einzureichen.
_Das eine Verzeichniß wird, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, soglei zurückgegeben und ift bei Aushändigung der neucn Zins\ceine wieder abzuliefern; über die neuen Zinsscheine nebst Anweisungen hat deren Empfänger Quittung zu geben.
Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den Kassen unentgelt- lih zu haben.
Der Einreichung der Obligationen bedarf es zur Grlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die alten Zinsscheinanwei- uen abhanden gekommen sind; in dicsem Falle sind die be- treffenden Dokumente an das Königliche Regierungs-Präsidium zu Wiesbaden mittelst besonderer Eingabe eiazureichen.
Die entftehenden Portokosten haben die Empfänger der neuen Zinsscheine zu ersetzen.
Wiesbaden, den 6. Juni 1885.
Der Regierungs-Präfident. von Wurmb.
Karte des Deutschen Reichs in 674 Blättern und im Maßstabe 1: 100000 der natür- lihen Länge.
Bearbeitet von den Beneralstäben der Königreiche Preußen, Bayern, Sawbsen und dem Statistiscb-topographishen Bureau des Königreichs Württemberg.
Im Anscluß an die diesseitige Anzeige vom 18. November 1884 wird dierdurch bekannt gemacht, daß ferner nachstehend genannte
Sektionen: Nx. 501 Beurthben, „ 021 Myslowig, * 536 Hultschin, 042 U „ 600 Bourdonnaye dur die Kartographische Abtheilung bearbeitet und dem Debit über- geben worden sind. Dieselben bringen zur Darstellung:
S ekt. 501.\ Theile des Regierungsbezirks Dppeln und Theile von „ 521./ Rußland und Desterreich ;
S ekt. 536. Theile des Regierungsbezirks Oppeln und Theile von Oesterreich ;
Sekt. 542. Theile der Regierungsbezirke Koblenz und Trier, des Großherzogthums Oldenburg und des Königreichs Bayern ;
Sekt. 600. Theile des Bezirks Lothringen des Reichslandes Elsaß-
Lothringen und Theile von Frankreich.
Die gedachten Sektionen können durch jede Bucb- und Land- farten-Handlung zum Preise von 1 4 50 & S pro Blatt bezogen werden. Der General - Kommissions - Debit ist der Simon S chroppschen Hof-Landkartenhandlung in Berlin, Charlottenstraße Nr. 61, übertragen.
Ferner wird bemerkt, daß die vom Topogcaphisben Bureau des Königlich bayerishen Generalstabes bearbeiteten Sektionen:
Nr. 511 Haßfurt und e Dla U O, welhe Theile des Königreibs Bayern und der Herzogthümer Sachsen-Meiningen-Hildburghausen und Sachsen-Koburg zur Dar- stellung bringen, erschienen und dur die Literarisch-artistische Anstalt (Theodor Riedel) in München zum Preise von 14 50 -§ pro Blatt zu beziehen sind.
Berlin, den 13. Juni 1885.
Königliche Landesaufnahme, Kartographische Abtheilung. Steinhausen, Oberst-Lieutenant und Abtheilungs-Chef.
Betanntmacuun gen auf Grund des Reihsgeseßes vom 21. Oktober 1878. Auf Grund des §8, 12 des Reich3geseßes gegen die ge-
meingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 91. Oktober 1878 wird hierdurch zur öffentlihen Kenntniß
von J. H. W. Dieß in Ham-
und in Form eines Plakats ieb burg gedruckte Flugblatt, welches die Ueberschrift: „An
die Bürger Rathenows!“ führt, mit den Worten: „Bürger von Rathenow“ beginnt und die Unterschrist: „Die strikenden Maurer und Zimmerer“ trägt, nach §. 11 des ge- dachten Geseßes dur den Unterzeichneten von Landespolizei- wegen verboten worden ift.
Potsdam, den 12. Juni 1885.
Der Regierungs-Präsident. von Neefe.
Gemäß 8. 12, 2 des Reichsgeseßes gegen die gemein-
gefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Of:
tober 1878 wird hierdurch befannt gemacht, daß von der
unterzeihneten Landes-Polizeibehörde auf Grund des §. 11
desselben Gesezes nachstehend genannte, in holländijcer
Sprache abgefaßte, nicht periodishe Drudckschriften
verboten worden sind:
1) De Pylatustype of de Twijfelaar.
Voordracht van F. Domela Nieuwenhuis.
2) De Pétrustype of de Zwakhe,
j Een Voordracht van F. Domela Nieuwenhuis (uit- gegeven door de Vereenigung Ter bevordering der Vrije Gedachte te ’'s-Gravenhage.
De Fransche Burgeroorlog van het Jaar 1871. Door
F. Domela Nieuwenhuis, Haarlem — W. C. de Graaff.
Eene Social-Demokratische Republiek. Door Erik.
Den Haag — Firma B. Liebers 1884.
5) Door Algemeen Stemrecht tot Beterschap uit Druk
en Ellende.
3)
Door P. van der Stad Jbz. Preis 10 Cents. Den Haag. B. Liebers & Co. 1884.
6) Karl Marx (in memoriam). Door F. Doméla Nieuwenhuis. Gedrukt bij Gebroeders Binger, Amsterdam.
7) Stenografisch Verslag van het Debat tusschen F, Domela Nieuwenhuis. En A. B. Coben Stuart,
gevoert te Alkmaar, op Zondag, 11. Mai 1884. Den Haag — B. Liebers, 1884. Koln, den 12. Junt 1885. Kömgliche Regierung, Abtheilung des Znnern. von Guionneau.
Nichtamtliches. L Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König ertheilten gestern dem Kaiserlich russi- {hen Botschafter, Grafen Schuwalow, die erbetene Antritts- Audienz.
Heute hörten Se. Majestät die Vorträge des General- Lieutenants von Albedyll, des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski und des Ober-Ceremonienmeijters Grafen Eulenburg.
— Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften unternahmen gestern zur Feier des Geburtstages Jhrer Königlichen Hoheit der Prin- zessin Sophie eine Dampfschiff-:Partie nach der Pfauen-Jnsel, zu der etwa 54 Personen geladen waren.
An der Fahrt, welhe um 5 Uhr Nachmittags begann und um 8 Uhr endete, nahmen auch Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm sowie der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen Theil.
E E r s D EE E I-I T L
— JZhre Kaiserlihen Majestäten und das Königliche Haus sind durch das unerwartete Ableben Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl in tiefe Trauer verseßt worden.
Höchstderselbe war gestern früh 5 Uhr auf Jagdschloß Glienide bei Potsdam von einem Sthlaganfall betroffen worden, in Folge dessen sih an der rehten Seite des Körpers Lähmungserscheinungen zeigten. Die Doktoren Ebmeyer und Ernesti aus Potsdam sowie Dr, Kleffel aus Berlin waren zur Stelle, und das Befinden des Prinzen hatte sich im Laufe des Tages gebessert. Jn der Nacht auf heute hatte Se. Königliche Hoheit etwas geschlafen, und schien das Befinden im Allgemeinen sich weiter gebessert zu haben.
Heute früh um 71/2 Uhr traf Prinz Friedrich Leopold, Königliche Hoheit, aus Bonn, und um 8 Uhr Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz am Lager des Prinzen ein.
Um 101/, Ühr Vormittags ist der Prinz sanft entschlafen.
Sm Alter von 57 Gahren, in volliter Peanneskraft jählings dem Leben entrissen, hinterläßt der Hohe Ver- ewigte ein gesegnetes Andenken in allen Schichten der Nation, in denen das Gefühl für des deutshen Vaterlandes Macht und Größe lebendig ist.
Ebenso wie der Ruhm, den Er als siegreicher Feldherr mit unvergänglichen Zügen in die Tafeln der vaterländischen Geschihte eingetragen, Seinen Namen in glanzvoller Weise dem Gedägtniß späterer Geschlechter einprägen wird, so wird weit über die Kreise hinaus, die dem Erlauchten Heim- gegangenen persönlih nahe gestanden oder nur flüchtig mit JFhm in Berührung gekommen sind, der Tod des verewigten Prinzen die lebhafteste Theilnahme und das \chmerzlihe Empfinden aler Derer hervorrufen, die Preußens erhabenem Herrscherhause in altangestammter Treue ergeben sind. 2
Ganz besonders unvergessen aber wird in der Armee die Erinnerung an den Verblichenen fortleben, zumal in der Waffe, welche Jhm die liebste war und deren Entwickelung und Aus- bildung Er mit nie natlassender Spannkraft und Sorgfalt und mit der regsten Antheilnahme verfolgte.
Mit stiller Wehmuth blicken die Reitershaaren, die der verewigte Prinz so häufig zum Siege geführt, auf die Bahre des Todten und betrauern den zu frühen Heimgang des gt? liebten ritterlihen Führers, der ihnen stets ein leuchtendes Vorbild aller eht soldatishzn Tugenden gewesen ist.
Ausgangsabfertigung von Zucker hat Sigung vom 21. Mai d. J. be- daß die von dem Bundesrath getroffenen Be-
über die Ermittelung des Bruttogewichts und
— Jn Betreff der der Bundesrath in seiner {lossen :
stimmungen
Nr. 9065 das Gese, betreffend den Rehtszustand der von dem Königreih Württemberg an Preußen abgetretenen Ge-
gebraht, daß das am 10. d. M. in Rathenow, Kreis West- havelland, verbreitete, von G. Kresse in Rathenow verlegte
mit dem Anspruch auf Steuer-
des Nettogewichts für den
E E B S eer e a enc
vergütung nah dem Auslande zu versendenden Rohzucker in
Sädcken, in Zukunft au bei der zollamtlichen Abfertigung des
mit dem Anspruche auf Steuervergütung nah dem Auslande zu versendenden Krystallzuckers in Säcken Anwendung
finden.
— Die vereinigten Auss{hüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen, für Zoll: und Steuerwesen und für Rehnungswesen, die vereinigten Ausschüsse desselben für das Landheer und die Festungen und für Rechnungs- wesen, sowie der Ausschuß für Rechnungswesen hielten am Sonnabend Sißungen.
— Als. die Beschädigung eines Grabes im Sinne des §8. 168 Str.-G.-B. ist nach einem Urtheil des Reichs- gerihts, III, Strafsenats, vom 12. März d. J., die unbe- fuate Entfernung des Sargdeckels aus einem Grabe und das Schütten der Erde auf die blosgelegte Leiche zu bestrafen.
— Der kommandirende General des III. Armee Corps, General-Lieutenant Graf von Wartensleben, ift von der Besichtigung der Truppen des Corps hierher zurückgekehrt.
— Se. DurGlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern, Oberst à la suite des 2. Garde-Dragoner- Regiments Und Commandeur der 3. Garde-Kavallerie-Brigade, ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.
Hannover, 12. Juni. (Hann. Cour.) 19. hannover-
scher Provinzial-Landtag. (Fünfte Sigung.) Graf Münster führte den Vorsiß und theilte mit, daß Se.
Majestät der Kaiser das Statut, betreffend die Wahlen zu dem Provinzial-Ausshuß, genehmigt habe. Die Wahl zu demselben solle im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Die Berathung des Haushaltsplanz für 1886 wurde bei der Position: Für die regelmäßige Unterhaltung der Chausseen 1 600 000 Æ, wieder aufgenommen. Der Referent, Landes- direktor von Bennigsen, theilte mit, daß aus den Ueber- shüssen dieser Position wieder 30 000 4 zur Verstärkung der auf 150 000 M sih belaufenden Position: Beihülfen zu Ge- meindewegen, verwandt werden sollten, die danach 180 000 M betragen würde. Abgesehen von diesen 30 000 M, betrügen die Ueberschüsse noch 104 000 A, so daß die vielen Anträge auf Bewilligungen aus denselben nichts Bedenkliches hätten. An der Summe von 1 600 000 44 werde voraussihtlich in der nächsten Zeit eine erheblihe Ersparung nicht eintreten können. Die Unterheltungskosten seien in den einzelnen Jnspektionen sehr verschieden, von ¿991 in der Inspektion Hildesheim bis 2966 F pro Meile in Lingen. Die Position wurde bewilligt. Für Be- soldungen und Remunerationen der Chaussee: Aufseher und -Wärter sind 161 000 #4 ausgeseßt. Der Abg. Graf Knyphausen beantragte: „Stände beauftragen das Landzes- Direktorium und den Prooinzialauëshuß, die Stellung dcr Chaussee- und Landstraßenaufseher einer Prüfung nach ihren wechselseitigen Beziehungen zu unterziehen und demgemäß die betreffenden Reglements zu revidiren.“ Sein Wunsch sei, daß
wegen dieser Aufsichtskosten die Kreise entlastet würden, während der Provinzialhaushalt mehr tragen würde. Der Antrag wurde angenommen. Der Dispositions-
fonds ist zu 30000 6 angeseßt; er wird mit den Ueber- shüssen der Vorjahre circa 270000 # betragen, wenn niht außerordentlihe Ausgaben aus demselben bestritten werden, was wahrscheinlich sei. Nächstens würde in Frage fommen, diesen Fonds zu ermäßigen, oder ganz zu beseitigen. Der Fonds wurde bewilligt. Zur Verzinsung der Anleihe des Landstraßenbaues sind 590 000 4, zur Tilgung der Anleihe 112 500 M erforderlih. Die Beihilfen zum Landstraßenbau erforderten pl. m. 510 245 ,/6 Der Landes-Direktor von Bennigsen referirte: Bei der jeßigen Ausgabe seien noch 150 000 A aus der Anleihe eingestellt, über 360 000 / werde man auch künftig verfügen können. Die gegenwärtig gültige Skala werde weitergelten können, wahrscheinlih werde die ganze Summe von 510000 6 nicht einmal gebraucht werden können. Auh nach 1887 werde von der Anleihe eine Restsumme von 40 000 6 zur Verfügung stehen. Von 1887 an werde man zusehen müssen, zu den vorhandenen Mitteln von jährlich 360 000 /& noch andere Gelder flüssig zu mahen. Bei der vorjährigen Wegegeseßnovelle, die bekanntlich gescheitert sei, habe man an eine kleine Umlage gedacht, die ca. 300 000 M auf- gebracht. haben würde. Dadurch würde man nit nur die Mittel gewonnen haben, wie bisher über 500 000 M Beihülfen zu gewähren, sondern auch Ausgleichung zwischen den verschie- denen belasteten Wegeverbänden zu gewähren. Gelinge es nicht, außer jenen 360 000 s noch besondere Mittel zu bekommen, so würde die Beihülfsskala von 1887 oder 1888 an auf 20 bis 25 Proz. herabgeseßt werden müssen. Er erinnere daran, daß man in den ersten Jahren der provinzialständischen Verwaltung sogar 90 Proz der Bau- und Unterhaltungs- kosten als Beihülfen gewährt, daß man später auf 45 Proz. für den Neubau herabgegangen sei, die vor einigen Jahren auf 35 Proz. herabgeseßt seien, bei denen man au noch im nähsten Jahre bleiben könne. Die Hauptarbeit sei bereits geschehen, das Ney der chaussirten Wege sei weit ausgedehnt, in den einzelnen Jahren seien etwa 22 Meilen Land- straßen gebaut, aiso etwa 400 Meilen, ebenso viel als Hannover im Jahre 1866 besessen. Sei nun auch Erhebliches geleistet, so seien doch durch die starke Entwicfelung des Verkehrs die Bedürfnisse noch groß und müsse von der ständishen Verwaltung im Einklang mit den Verbänden noch viel geschehen, damit die Provinz Hannover in dieser Beziehung noch weiter an der Spitze bleibe, zumal sie hierzu eine Verpflichtung habe, da shon vor 1866 solche Projekte ins Auge gefaßt seien. Auss{huß und Landes- Direktorium seien darin einig, daß auf diesem Gebiete auch künftig energish weitergegangen werden müsse.
Die drei Positionen wurden genehmigt. _ Für Gemeindewege wurden als Beihülfen 150 000 M. eingestellt, Die Position wurde bewilligt. i
Ueber den Etat der Jrrenanstalt zu Osnabrück referirte der Schazrath von Wersebe. Jn der Einnahme sind die Bei- träge der Nutritoren zu 244 905 Á6 angenommen, nah dem Anschlage werden 441 Kranke verpflegt. Die Werkstätten wer- den einen Uebershuß von 2000 H liefern, die Zinsen 2247 ergeben. Die Einnahmen wurden genehmigt. Jn den Aus- gaben sind die Besoldungen und Remunerationen zu 23 600 4 eingestellt. Bau- und Reparaturkosten sind zu 10 000 4 im Ordi- narium, zu 5196 4 im Extraordinarium angeseßt. Für Be- föstigung sind ausgeseßt 109 475 M _ Der landwirthschaftliche Betrieb 31 904 M, eine Ausgabe von 23 249 í, ]huß bleibt von 8655 # Nach Abzug
zeigt eine Einnahme von so daß ein Ueber- der zur Verzinsung
des Anlagekapitals erforderlichen 5650 M bleibt der Gewinn von 3005 /( Der ganze Etat wurde damit genehmigt.
Jn die Kommission wegen Prüfung der Diäten der Mit- glieder des Provinzial-Landtages wurden per Akklamation aewählt: von Bennigsen, Brünirg, Haarstrih, Lauenstein, Tannen.
Bayern. München, 14. Juni. (W. T. B.)- Der Kaiser von Desterreich ist heute Abend nah Wien ab- gereist. Prinz Leopold, Herzog Ludwig und die Mitglieder der österreihishen Gesandtschaft waren zur Verabschiedung am Bahnhofe anwesend.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 13. Juni. (Wien. Abdp.) Mit der heute vollzogenen Wahl eines Vertreters der Höchst- besteuerten in Dalmatien if die Wahlcampagne in der westlichen Reichshälfte zum Abschluß gebraht worden. Von den gewählten 349 Abgeordneten haben 223 bereits früber dem Reichsrath angehört, während die übrigen neugewählt erscheinen. l
Pes, 13. Juni, Die „B, C.“ meldet: „Jm Sinne des Gesegzes über die Neuorganisirung des Magnaten- hauses sind drei Bischöfe und drei Ober- Kuratoren der evangelishzn Kirche helvetisher Konfession, ferner der Ober- Inspektor, drei Bischöfe und zwei Distriktual-Fnspektoren der evangelischen Kirche Augsburger Konfession nach der Anciennetät und der amtsälteste Bischof oder Ober-Kurator der unitari)chen Kirhe Mitglieder des Magnatenhauses. Dieselben werden durch das Ministerium des Fnnern Allerhöhste Einberufungs- schreiben für die nächste Session zugestellt erhalten. Diejenigen, die auch Abgeordnete sind, wie -z. B. Minister-Präsident Tisza, welcher zweitältester Ober- Kurator der helvetischen Kirche ist, werden Einberufungsschreiben nicht erhalten, sondern an ihre Stelle wird der nächstälteste Dber-Kurator einberufen. Wenn einex dieser Würdenträger auf Grund eines anderen Rechtstitels {hon Mitglied des Magnatenhauses wäre, wie der amtsälteste Ober-Kurator Kronhüter Baron Nikolaus Vay, so wird an seiner Statt kein anderer Ober-Kurator dieser Kirche einberufen, da der Betreffende jedenfalls auch als der geseßlich berechtigte Vertreter seiner Kirche in das Magnaten- haus berufen wird.“
_ Großbritaunien und Jrland. London, 14. Juni, (B. D. V) Na cine ossziellen Vatiheiliniag ha! der Marquis von Salisbury nunmehr die Bildung des neuen Kabinets übernommen.
_ Der Herzog und die Herzogin von Connaught sind heute Atend wohlbehalten hier wieder eingetroffen.
Dem gestern in Greenwich vom Cobden:Club ab- gehaltenen Banket präsidirte der bisherige Präsident des Local Gouvernment Board, Sir Charles Dilke. Bei dem Toast auf Cobden berührte derselbe die egyptishe Frage und sagte hierbei, daß es die Hauptsache für England sei, Egypten gegen eine fremde Annexion siher zu stellen und die Rube nah der Zurückziehung der englischen Truppen zu erhalten. Dilke sprah sih sür eine Garantirung der Neu- tralität Egyptens von Seiten der Mächte, wie dies mit Belgien geschehen, aus und meinte, daß man die Ruhe Egyptens durch Verhandlungen mit dem Sultan, dessen Rechte man nicht außer Acht lassen dürfe, volllommen werde sicher stellen können.
— 16, Juni, Morgens. (W. T. B.) Lord Salisbury wird heute hier zurückerwartet, um ein Partei-Meeting abzuhalten und die Bildung des neuen Kabinets zu beginnen. — Die „Times“ will wissen, daß die Annahme der Ka- binetsbildung von Seiten Lord Salisbury's nicht ohne Vo r- behalt erfolgt sei. Derselbe mache die Annahme von der Bedingung abhängig, daß die Majorität des Unterhauses der neuen Regierung bis zu den Neuwahlen im November keine Schwierigkeiten bereite. -
Srantreih, Paris, ls Jun S © B) Vie Suezkanal-Kommission hielt heute eine Sißung ab be- hufs Verlesung des Protokolls der gestrigen Sitzung, mit weicher die Arbeiten ges{lossen wurden. Die englischen Kommissare sind noch ohne hinreichende Fnstruktionen, \#o daß ein vollständiges Einvernehmen über den Art kel 10 noch nit erzielt werden konnte. Da aber zwischen den Regierun- gen über diese Frage jeßt ein Einvernehmen erreicht ist, so dürfte es leiht sein, sofort nah der Bildung des neuen eng- lishen Kabinets zu einem vollen Einverständniß zu gelangen. Die englishen Kommissare erkannten an, daß der gegen- wärtige Zustand in Egypten ein exceptioneller und vorüber- gehender sei.
General Courcy verlanat die Zusendung von Ver- waltungs- und Sanitäts-Personal nah Tongking, da die Zahl der Kranken eine ziemlih hohe sei, Die militärishen Operationen sind wegen der großen Hiße eingestellt. — Eine Depesche aus Shanghai besagt: Li-Hung-Tschang habe dem französishen Gesandten Patenôtre erklärt: China, werde sih demnächst wegen ÉEisenbahnbauten und anderer Arbeiten an Frankreich wenden.
talien. Rom, 13, Juni. (W. T. B.) Jn der Sa- nitäts-Konferenz wurde einSchreiben des Ministers des Aeußern, Mancini, verlesen, in welhem das Er- suchen gestellt wird, den Zeitpunkt für die Wiederein- berufung zu bestimmen. Der österreihish- ungarische Botschafter beantragte hierauf, den Mächten den 16. No - vember für die Wiedereinbernfung vorzuschlagen, welcher Vorschlag einmüthig angenommen wurde. Das Sekretariat wird demnächst die Protokolle unter Moleschotts und Er- hardts Leitung redigiren.
Afrika. Egypten. Suakim, 12. Juni. (Allg. Corr.) Der Scheich Morghani und die Offiziere der Garnison von Gallabat landeten heute hier von Massauah und werden sich nah Kairo begeben. Sie brachten zwei feind- lihe Standarten mit, die bei ihrem leßten Ausfall aus der Stadt erobert wurden.
Zeitungsftimmen.
Das „Deutsche Tageblatt“ ene y Unseren Frethandels{wärmern empfehlen wir die für den Mai soeben veröffentlicten bandels- und scifahrts\tatiftishen Ausweise ihres wirthschaftlihen Idealstaates England zur gefälligen Beachtung. Nus denselben geht hervor, daß der englische Ausfuhrhandel noch fort- während in rapidem Rückgange begriffen ist und daß der Import die
böten Ziffern in solben Artikeln aufwcist, welhe, wie Korn und Fleis, der Volksernährung dienen oder welche Indusftriefabrikat sind, für das der Impeorteur den baaren Werthbetrag aus dem Lande zicht. Der Import ron zollfreien Nakbrungs8zegenfsténden wies im ver- gangexen Morat eine Steigerung um mehr als 1100000 Pfd. Sterl. auf, während der Iwport von Rohmaterial für induftrielle Zwecke um mebr denn zwei Mill. Pfd. Sterl. zurückging. Das heißt, während das Land für WVerzehrungsaegenstände dem Auslande für einen Mehrbeirag von 1 100000 Pfd. Sterl. tributrfli&tig wurde, welcher den übersceischWen Konkurrenten der britishen Landwirthschaft zu gute kam, bezog es um zwei Millionen Pfd. Sterl. weniger Rohmaterial, dessen Verarbeitung im Lande den industriellen Arbeitern entsprechende Beschäftigung nebst ent- \spreendem Verdienst gesichert wücde. Also eine kumulative Schädigung der cinheimishen ländliven und industriellen Arbeiter ! Dabei zeigt der Export einen stetigen und allgemeinen Rük- gang. England behält immer mehr Fabrikate auf Lager, und muß dennoch scine internationale Handelebilanz in steigendem Maße mit baarem Gelde ausgleiben. Wie muß es Angesibts solcher Resul- tate im gelobten Lande des radikolîten Manchesterthums um die Logik unserer Freibändler bejtelit sein, we=n fe fortwährend übcr den angeblich reaftionären und rolfkefcindlivcn Geist unserer natio- ralen wirthschaftlihen Reformpolitik ¡ammern !
— Im „Dresdner Journal“ lésên wir:
Ein fauberer Plan, in welcher Weise die neue Reihs8-Bö:fen- steuer am befien zu umgehen fein werde, ist in Berliner Börsenkreifen auêgebrütet worden. Danacb beabsichtigen Berliner Bör- faner, mit deutschem Gelde in Brüffel ein großes Geldinftitut zu gründen, welches nur die Aufgabe haben soll, für Berliner Rechnung Kaufs- und Verkaufsaufträge auszuführen. „Es würde“, \creibt die „Börsenzeitung*, „ja in der That nivt {wer seia, die Form dafür zu finden, die von Berlin ausgehenden Aufträge aäëzuführen. Bei der Leitktigkeit der telegraphischen Verbindungen würden sib die aus der Entfernung entstehenden Schwierigkeiten voraussibtlid auß nell beseitigen lassen.“ Vorläufig soll allerdings von einigen größeren Bankfirmen „aus politischen Gründen“ Piane widersprochen worden sein. Nichtsdeftoweniger darf aber wohl angcnommen werden, daß vie Börse Alles aufbieten wird, unt das neu2z Börsensteuergeïey möglibft zwecklos zu machen. Man muß wirklich staunen über
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ie Drelistiakeit, mit welder in der Börsenpresse. ganz ungenirt darüber gesproben wird, wie man einem Geîeße am beslen (ein Scchnippchen {lagen könne Alle Pr0o- duktivstände im Lande müssen Steuern zahlen, und zwar böbere Steuern, als jemals dem Erwerb- an der Börse aufe-legt worden sind. Was würde man wohl dazu sagen, wenn z B. Handwerker,
Bauern, Arbeiter u. \. w. sib zusammenthun und öffentlich darüber beratben wollten, wie man sich am besten von der Gewerb:-, Grund- und Gekäudesteuer befreien könnte! Ein allgemeiner Sturm der Ent- rüstung würde sich erheben, nicht zuleßt in den Spalten der Börsen- prefse selbst. Es scheint aber nac{gerade, als ob die Börse das Privilegium besitzen sollte, ungestraft über die Staatsgeseße sich hinwegzusetzen. Selbit die liberalen Gegner der Böcsensteuer haben im Reichstage zugestanden, daß der finanzielle Erfolg des neuen Börsen- steuergeseßzes für den Reich#fiskus höchstens 15 Millionen Mark be- tragen werde. Daß angesichts dieses gewiß geringfügigen Steuer- ertrages die Börse, an der jährliÞ Milliarden umgesetzt werden, în der unvcrfrorensten Weise Pläne s{mi?edet, wie sie si am besten von der Steuer vbefreien könnte, ist eine Schande, die nichi genug gebrazdmarkt werden ka-n und ein \{charfes Böcsengeseß geradezu berausfordert; denn nan begreift cs kaum, warum das Treiben an der Börse fast vollständig von der staatlichen Aufsicht befreit ift. ..
Amtsblatt des Reicbs- Postamts. Nr. 23. — Inhalt: Verfügungen: vom 9 Juni 1885. Postverbindungen nah Nordern y. Utt Minlstertal-Blalt, Nt. 25, Inhalt: Allge- meine Verfügung vom 5. Iunt 1885, betreffend tie Erhaltung der Uebereinstimmung zwishen den Handvelsregistern und tem thatsäch- lichen Firmenbestand. — Allgemeine Verfügung vom 6. Juni 1885, betreffend die Außercourésetzung und die Wiederincourssetßzung der bei den Iustiz-Hauptkassen niedergelegten Werthpapiere. Allgeme#ie Verfügung vom 8. Juni 1885, betreffend die Bestellung von Amts- fautionen mit Prioritäts-Obligationen von Staatseiseubahnen. Central-Blatt der Abgaben-Gesetßgebung und Ver- waltungtn den König ich preußishen Staaten. Nr. 12. — Inhalt: Anzeige der in der Geseßz-Sammlung und im Reichs- gesetzblatte ershienenen Geseße und Verordnungen. — 1. Aligemcine Verwaltung8gegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den
Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. — III1. Indirekte Steuern : Bebandlung Dänemarks als meistbegünstigten Staat. — Verzollung
im Veredeclurgéverkebx eingeführter oftindiswer Vastroben. — Tara- sätze für Kraftmehl 2c. und Nudeln 2c. — Geseh, betreffend die Ab- änderung des Zollvereinigungsvertrags vom 8. Juli 1867. — (r- fenntniß. Versteuerung der einem fideikommissarisch \substituirten Erben schon bei Lebzeiten des aus dem Fiduciars Nacblasse gemacbten Zuwendung. — Erkenntniß. Vermäwtrniß. Schenkung. — VI. Per- fonalnachri{ten.
Mintiteria l-Blatt sür die gcsammte innere Bérwal- tung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 5. — Ir- halt: I. Allgemeine Verwaltungssachen: Ausstellung von Heimath- cheinen für Angehörige der Scbweiz. — Ausgaben aus dem Armen- und Woklthätigkeitssonts. — MRemunerirung der als Lohnscbreiber beschäftigten Pensionäre. -— 11. Verwaltung der Kommunen, Korpo- rationen und Institute: Erhebung von Abgaben für öffentlich? Luftbar- keiten, Vorträge und Schaustellungen. — II1. Verrcaltung für Land- wirthschaft, Domänen und Forsten: Bepflanzung der Sicherheits streifen längs der Eisenbahnen mit Obstbäumen. — Trans8portatle Schienen- geleise beim Ausrück:n des Holzes nach dea Ab!agen. — Uebercin- stimmung der Grundsteuerurkunden mit dem thatsächliden Besitstande des Domänen- und Forstfiskus. — Sicherstellung ter Koften in Au3- einandersezungssachen bei Veräußerung von Geundstücken. — Ucber- tragung vëêc Verfügung über Biwilligungen für Wittw-n und Waifen von Beamten aus der landwirthschaftlihen Verwaltung auf die Pro- vinzialtebörden. — IV. Militär- uad Warine- Angelegenheiten: Mit- theilung von Bestrafungea Militärpflichtiger an die Crsatkommissionen. — Verzeichniß der zur Ausstellung von Zeugnissen für den einjährig- freiwilligen Militärdier\| berechtigten höheren Lehranstalten.
Centealbla!! der Dauverwaling A De halt. Amtliches: Personal-Nachrihten. — Nicbtamtliches; Der Bau der Mauritiusbrücke in Breslau. — Das neue naturgeschbichtlicbe Museum in Hamburg. — Die Wetmann-Thalsperre. — Die Ge- F icbkei A e. bet ra dfâlle cs: Eis orto iato î =Tck fährlihkeit von Aufzügen bet Brand}alUen. Der erste internationale
Kongreß für Binnenschiffahrt in Brüssel. (Fort\ctung.) — Zur Frage der Tragfähigkeit des Bettungsmaterials von Eisenbahn-Dderbau. — Vermischtes: Burg Dankwarderode in Braunschweig. — XIV, Ab- geordneten-Versammlung des Verbandes deutscher Arcitekten- und Ingenteur-Vereine. — Preisbewerbung im Architektenverein in Berlin. — Regel mäßize Drucktlegung der Mittheilungen und Arbeiten des Nerbandes deutscher Arcbitekten- und Ingenieur-Vereine. — Beleuch“ tungéversuhe mit Differentiall2ampen von 3000 Normalkerzen. — Neuer Ruß- und Funkenfäager. — Erzeugung und Verwendung des Wafsergases Technische Hochschule in Berlin. —; Bücherschau.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von der Publikation der Baue und Kunstdenkmäler dcr Provinz Westpreußen“® liegen nunmehr zwei Hefte vor; erste brachte die Beschreibung der Denkmäler in den Kreisen Kart- haus, Berent und Neustadt, das zweite inventarisirte diejenigen des Landkreises Danzig. Das wocit angelegte, reich illustrirte und würdig
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ausgestattete Werk erscheint im Auftrage des Westpreußishen Pco-