1885 / 140 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Jun 1885 18:00:01 GMT) scan diff

a, auf alle von Wiederkäuern stammenden thierischen Theile, in frishem oder trockenem Zustande (mit Aus- nahme von Butter, Milch und Käse),

. auf Dünger, Rauchfutter, Stroh und andere Streu- materialien, gcebrauhte Stallgeräthe, Geschirre und Lederzeuge,

c. auf unbearbeitete (bezw. keiner Fabrikwäsche unter- worfene Wolle, Haare und Borsten, auf gebrauchte Kleidungsstüde für den Handel und Lumpen.

Heu und Stroh, fofern es lediglih als VerpaŒungs- mittel verwendet isi, unterliegt dem Einfuhrverbote nit, ist jedoch am Bestimmungsorte zu vernichten.

: 4, Die Einfuhr der nachbenannten Gegenstände : von vollkommen trockenen oder gesalzenen Häuten und Därmen,

. von Wolle, Haaren und Borsten,

, von geschmolzenem Talg in Fässern und Wannen,

d, von vollkommen lufttrockenen, von thierishen Weich- theilen befreiten Knochen, Hörnern und Klauen, von in Säcken verpackten Lumpen,

f, von Blutkuchen (Blutdünger), wenn sie fein pulverisirt sind oder zu Pulver gerieben werden können und voll- kommen geruchlos sind,

g. von Knochenmehl,

ift gestattet, sofern die Einfuhr in geschlossenen Eisenbahns- wagen erfolgt und durch amtliche Begleitsheine nachgewiesen ist, daß die betreffenden Gegenstände aus völlig seuchenfreien Gegenden stammen.

S. 5. Personen, deren Beschäftigung eine Berührung mit Vieh mit \sich bringt, z. B. Fleischer, Viehhändler und deren Personal, dürfen die Landeëgrenze nur vermittelst der Eisenbahn über Eydtkuhnen und Prosiken und auf den Zoll- straßen bei Eydtkuhnen und Klein-Profiken überschreiten und haben sich in den genannten Orten einer Desinfektion zu unterwerfen.

8. 6. Die sämmtlichen übrigen Vorschriften der landes- polizeilihen Anordnung vom 13, März 1882 bleiben in fort- dauernder Geltung.

Bezüglich des Verbotes der Einfuhr von Schweinen über die ganze Landesgcenze des Regierungsbezirks Gumbinnen bewendet es bei der landespolizeilihen Anordnung vom 17, September 1884 (Extrabeilage zu Stück 38 des Amts- blattes).

8. 7, Vorstehende Anordnung tritt mit dem Zeitpunkte ihrer Verkündigung in Kraft. Zuwiderhandlungen gegen dieselbe unterliegen den Bestimmungen des §8. 328 des Reichs- Strafgeseßbuches und des Reichégeseßes vom 21. Mai 1878 Reichs-Geseßblatt Seite 95) beziehungsweise den Bestimmungen der nachfolgenden Polizeiverordnung.

Gumbinnen, den 15. Juni 1885,

Der Regierungs-Präsident. Steinmann.

Polizei-Verordnung.

Auf Grund des §8. 137 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883, in Verbindung mit den S. 6, 12 und 15 des Gesetzes über die Polizeiverwaltung vom 11. März 1850, wird hiermit für den Umfang des Regierungsbezirks Gumbinnen Folgendes verordnet:

Einziger Paragraph.

Zuwiderhandlungen gegen die vorstehende landespolizei- liche Anordnung werden, soweit sie niht den Strafbestim- mungen des Reichs-Strafgeseßbuches und des Reichsgeseßes vom 21. Mai 1878 (Reihs-Geseßblatt Seite 95) unterliegen, mit Geldstrafe von zehn bis zu sechszig Mark, im Unver- mögensfalle mit entsprechender Haft bestraft.

Vorstehende Verordnung tritt mit dem Zeitpunkte ihrer Verkündigung in Kraft.

Gumbinnen, den 15. Juni 1885.

Der Regierungs: Präsident. Steinmann.

Nichkamkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute Mittag um 12 Uhr den Besuch Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin-Mutter von Mecklenburg-Shwerin und machten sodann eine kurze Ausfahrt, nah welcher der Chef des Militärkabinets, General- Lieutenant von Albedyll, zum Vortrage empfangen wurde.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz kam gestern früh mittels Extrazuges von Pots- dam nah Berlin und wohnte von 7 Uhr ab dem Exrerzieren der Garde-Landwehr-Bataillone auf dem Tempelhofer Felde bei, besichtigte von 8 Uhr ab das 2. Garde-Ulanen-Regiment und das Garde-Kürassier-Regiment, nahm darauf in Höchst- seinem Palais hierselbst mehrere Vorträge und Meldungen entgegen und präsidirte später einer mehrstündigen Sißung der Landesvertheidigungs-Kom mission.

Mit dem 3 Uhr-Zuge fuhr Se. Kaiserliche Hoheit nah Potsdam zurück.

Abends 7 Uhr begab Sich Höchstderselbe wieder nah Berlin, um Se. Majestät den König von Sachsen auf dem Anhalter Bahnhof zu empfangen und fuhr sodann zum Empfange hrer Königlichen Hoheiten des Herzogs und der Herzogin von Connaught um 10 Uhr nah Charlottenburg.

Um 11 Uhr traf Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz auf der Station Neu-Babelsberg ein und wohnte sodann der Ueberführung der Leiche des verewigten Prinzen Friedrich Carl von Glienike nah der Garnisonfkirche bei.

Jn der vergangenen Nacht fand die feierliche Ueberführung der Leiche Sr. Königlichen Hoheit des verewigten Prinzen Friedrih Carl aus der Glieniker Dorfkirhe nah der Garnisonkirche in Pots- dam statt.

Um 119, Uhr nahm die zur Feier kommandirte Esca- dron der Zieten-Husaren gegenüber der Kirche Ausstellung. Kurz nah 12 Uhr betrat Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Leopold mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Herzog und der Herzogin von Connaught die Dorfkirhe. Nach einer stillen Andacht wurde der Sarg auf den mit 6 Pferden be-

Haas Leichenwagen gehoben und mit s{chwarzem Tuch be- angen.

Den Zug eröffnete eine Abtheilung vom 3. Garde-Ulanen- Regiment; hierauf folgte eine halbe Escadron Zieten-Husaren und sodann ein Galawagen mit dem Hofmarschall Grafen von Kanit. Der Leichenwagen ward geleitet von Fackelträgern und zwei Stallmeistern. Hinter demselben folgten in einem Galawagen Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Friedrih Leopold und der Erbgroßherzog von Oldenburg sowie Se. Durchlaucht der Prinz Albert von Sachsen-Altenburg, demnächst Se. Kaiserliche und Königlihe Hoheit der Kronprinz mit dem Adjutanten, Major von Kessel, in offenem Wagen; alsdann der Stadtkonimandant, Generai-Major von Hahnke, mit dem Polizei-Direktor Wolfgram Der Zug bog rets von der Chaussee ab, zog durch den Neuen Garten am Marmor: Palais vorbei und gelangte durch das Nauener Thor unter dem Geläut aller Glocken in bie Stadt und um 1/7 Uhr an die Garnisonkirhe. Die Feldwebel des 1. Garde- Regiments hoben den Sarg vom Wagen und stellten den- selben, während die Orgel spielte, vor den Altar. Darnach sprach Hofprediger Dr. Rogge ein kurzes Gebet. Die Todten-Ehrenwache wurde von Majoren der Potsdamer Gar- nison gehalten.

Ueber die heutige Leichenfeier meldet „W. T. B.“ aus Potsdam Folgendes :

Die feierlihe Einsegnung der sterblihen Hülle Sr. Kö- nigligen Hoheit wPeoiland des Genévral-Feld=- marschalls Prinzen Friedrih Carl von Preußen hat heute Vormittag 11 Uhr in programmmöäßiger Weise stattgefunden.

Um 111/, Uhr erschienen Se. Kaiserlißhe und Königliche Hoheit der Kronprinz in Vertretung Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Se. Majestät der König von Sachsen, Jhre Kaiser- liche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin, die Landgräfin von Hessen, der Prinz 111i 5Sachsen-Altenburg und Gemahlin, der Erbgroßherzog uni 57 Erbgroßherzogin von Oldenburg und der Herzog und vie Herzogin von Connaught, der Prinz und die Prinzessin Wilhelm, der Prinz und die Prinzessin Albreht sowie die zur VBeisetßungsfeier eingetroffenen Fürstlichen Gäste. Ferner waren erschienen : das diplomatische Corps, die hier anwesenden Staats-Minister, die Generalität, die General- und Flügel-Adjutanten, die militärishen Depu- tationen, darunter die des K. K. österreichishen 7. Husaren- Regiments Prinz Friedrih Carl von Preußen, Deputationen der städtishen Behörden von Berlin und Potsdam, der Nektor der Universität Berlin, die Offizier-Corps von Berlin, Spandau, Charlottenburg u. \. w. sowie ein außerordentli zahlreihes Trauergefolge. Auf dem mit Blumen und Kränzen auf das reichste geshmückten Sarge ruhte der Säbel des Prinzen.

Die Feier wurde mit dem Chorgesange „Jh weiß, daß mein Erlös l eroffnet, Hieran {loß \ich der Gesang der Gemeinde: „Christus, der ist mein Leben“. Darauf folgte die vom Hofprediger Dr. Rogge gehaltene Be- gräbnißliturgie. Nach abermaligem Gesang der Gemeinde hielt Ober - Hofprediger D, Kögel die Gedät&tnißrede, in welcher er die Beharrlichkeit des Prinzen, der ein Freund des Heeres und des Volkes gewesen, feierte. Nach dem Gebet und dem „Vater unser“ sang der Chor das Amen, worauf die Einsegnung der sterblichen Hülle unter den Ehrensalven der Jnfanterie und Artillerie erfolgte, Nunmehr ließen die Allerhöchsten und Höchsten Ferrschasten Sih an dem Sarge des verewigten Prinzen auf di7 Knie zu stillem Gebet nieder. Der Sarg wurde alsdann auf den von aht Pferden ge- zogenen Leichenwagen übertragen, worauf der Zug O 10 Minute O 12 U O tas von Der Potsdamer Garnison und den Kriegervereinen von Berlin, Potsdam und Umgegend gebildete Spalier nach Nikolskoe in Bewegung seßte. Die Beiseßung hat daselbst in aller ille i cal Kiee œ Kale Fanilié stattgefunden. ¡Der militärishe Trauerkondukt endete, wie 1m Programm vorgesehen, an der Garde-Husaren-Kaserne, das Geleit bis zur Kirche nah Nikolskoe übernahm die zur Trauerfeier nach Potsdam kommandirte Schwadron des Zieten-Husaren-Regiments.

Der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Caprivi, bringt folgende Allerhöchste Kabinets-Drdre zur Kenntniß der Marine: :

„Ich bestimme aus Anlaß des Hinscheidens des Prinzen Friedri Carl von Preußen, Königliche Hoheit, daß Mein Panzerschiff „Friedri Carl“ während der Dauer der Beiseßungsfeterlichkeit die Raaen über Kreuz zu toppen, Flagge, Kommandozeichen sowie Gösch halbstocks zu hissen und einen Trauersalut von 21 Schuß zu feuern hat.

Berlin, den 16. Juni 1885.

An den Chef der Admiralität.

Aus Karlsbad meldet „W. T. B.“ von gestern Na@Gmittag: Dex Statthälter, Feldmarshall Frei- herr von Manteuffel erkrankte vor zwei Tagen an einer Lungenentzündung, anscheinend in Folge einer Erkältung, die er sih bei einem ausgedehnten Spaziergange in entlegeneren Waldpartien zugezogen hatte. Auf den Erkrankten wirkte die Nachricht von dem Tode des Prinzen Friedrih Carl ershütternd. Die Entzündung nahm ungeachtet der fürsorg- lichen Behandlung des Geh. Sanitäts-Raths Preis einen gefähr- lihen Verlauf. Heute Morgen 8!/5 Uhr ist der Feldmarschall sanft entshlafen. Die sterblihe Hülle ruht in der von dem Feldmarschall innegehabten Wohnung im Hotel „Erzherzog von Oesterreih“. Freiin FJsabella von Manteuffel, welche ihren Vater nah Karlsbad begleitet hatte, meldete die Trauer- kunde alsbald an des Kaisers Majestät nach Berlin sowie an die Familienmitglieder. Die Söhne des Feldmarschalls werden heute hier erwartet. Unter den anwesenden deutschen Kur- gästen rief die Todesnachriht große Bewegung hervor; von vielen anwesenden hohen Persönlichkeiten erfolgten sofort Beileidskundgebungen, und zahlreiche Kondolenzkarten wurden im Trauerhause abgegeben.

Einer weiteren Meldung von heute zufolge wird die Leiche des Feldmarschalls am Freitag früh 5 Uhr nah Berlin übergeführt werden, wozu auf allerhöhsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef der kommandirende General Philippowich aus Prag sich nah Karlsbad be- geben und die Ehrenparade aus den nächsten Garnisonen Geelt Werden d. Die VBeieutsg Lt Le if Topper soll am Sonnabend oder Sonntag stattfinden.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sißung zu- sammen.

Wilhelm,“

Jm Auswärtigen Amt ift auch für dieses Jahr ein Verzeichniß der Kaiserlih Deutschen Konsulate bearbeitet worden, aus welhem sih die zahlreihen Neu- beseßzungen der Konsulatstellen, wie sie die Ausdehnung Unserer Vertretung im Auslande bewirkte, ergeben. Dasselbe if von der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn in Berlin, Kochstraße 68, für 1 M 25 „5 zu beziehen, Ebenda erschien gleichzeitig und in derselben Weise redigirt ein Verzeichniß der fremden Konsuln im Deutschen Reich (Preis 80 5).

Der Stadtgemeinde Berlin ist durch Allerhöhste Ordre vom 8. Juni d. F. behufs Erwerbung der zur Regu- lirung der Greifswalderstraße auf der Strecke von der eFriedensstraße bis zur Mariendburgerstraße erforderlichen Flächen, sowie des zum Zweck des ünschlusses des oberhalb der Langen Brücke belegenen Theils der Burgstraße an die städtishe Kanalisation nothwendigen, unter dem Straßen- damm der Burgstraße vor der fogenannten alten Post Burg- straße Nr. 7 befindlichen Kellers das EnteignungSsreht verliehen worden.

Bei der Nachrede des unsitilihen Leben2wandels eines Geistlihen, ohn® daß dabei der Beleidiger seine Nachrede ausdrücklih oder sonst erkennbar in Beziehung zu dem amtlichen Berufe des Geistlihen seßt, ist nach «inem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 10. April d. c., nur der Beleidigte, niht aber seine vorgeseßte kirchlich: Behörde zur Stellung des Strafantrags berechtigt.

Der Köuigliche Gesandte am württembergischen Hofe, Graf von Wesdehlen , hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von Stuttgart fungirt der Legations-Sekretär Dr. von Kleist als interimistisher Geschäftsträger.

Der General-Jnspecteur der Artillerie, General-Lieute- nant von Voigts-Rhet, ist von seiner Jnspizirungsreise nach Königsberg wieder zurückgekehrt,

Für den Stab des westafrikanishen Ge\chwa- ders und die Besazungen S. M. Kreuzer-Fregatte „Bis- mardck“ und Kreuzer:Korvette „Olga“ ist, nah einer Aller- höchsten Bestimmung, die im Dezember des Jahres 1884 aus- geführte militärische Aktion in und bei Kamerun als ein Feld- zug im Sinne des §8. 23 des Gesetzes, betreffend die Pensio- nirung und Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres Und der KaiserliGen Marilié 2c, vou 277 Juni 19/01 ite zusehen.

__— Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentlicht folgende Na&- richten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M. S. „Ariadne“ 5./6. Kiel 11./6. 12./6. Korsör. (Poststation: bis 19.,/6, Korsôr, vom 20./6. bis 26./6. Kallundbora, dan: Sm e N S U M 3E 08 Christiansand 5./6. 6./6, Stavanger. 12./6. Bergen. (Post- station: Christiansand.) S. M. Vermessungs-Fhrzg. „Drache“ 5,/5. Wilhelmshaven 12/5. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Friedrich Carl“ 21./5. Wilhelmshaven 1./6. 9./6. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Aviso „Grille“ 26./5. Wohlenberger Wiek. Wismar 5./6. 5 /6. Kiel (Poststation: Wismar.) S. M. S. „Hansa“ 5./5. Kiel. 3 /6. 10./6. Kiel (Poststation : Kiel.) S. M. S. „Niobe“ Kiel 1/6. 2,/6. Saßniß 6./6. 6./6. Swine- münde 15./6. (Posistation: bis 21,/6. Zoppot, voin 22/6. bis 28/6 Carletna, von 296 a AMenival) e M S O 2/5 R oa R S Aviso „Pommerania“ 3./6. Wilhelmshaven 6./6, 26.,/6. Wilhelmshaven 12./6, (Posistation : Wilhelmshaven.) S. M. Panzer-Fhrzg. „Mücke“Wilhelmshaven 13./6. 15./6. Wilhelmse- haven. (Poststation: Wilhelmshaven ) S. M. Brigg „Rover“ S R CPONTGUOE R e M S S 26. Warnemünde 5./6. 5,/6, Saßniß 8./6, 9./6, Rönne 19./6. 11/6. Zoppot. Beabsichtigte, am 17./6. weiter- zugehen. (Voststation: vom 17./6. bis 24./6. Kiel, vom 25./6. bis 27./6, Friederikshavn, vom 28.,/6. ab Christiansand. S. M S ¡Steil 30/5 Dns 26 8/6 Q 15/6 (Poststation : Wilh:lmshaven.)

Sanne e Su G Gute) 19 Sai: noversher Provinzial-Landtag. (9. Sißung.) Graf Münster präsidirte,

Die gestern abgebrochene Berathung über das Pro- vinzial-Statut wurde wieder aufgenommen. Es handelt sich um § 3 des Statuts, der nah dem Vorschlag des Aus- schusses lauten sol: „Durh den Provinzial-Landtag werden die im 8. 41 der Provinzial-Drdnung speziell aufgeführten Beamten der Centralverwaltung sowie der Direktor der Landes- Kreditanstalt gewählt, durch den Provinzial-Aus\{huß die leitenden Beanten in den einzelnen Verwaltungszweigen.“ Der Paragraph wurde nach längerer Diskussion in vorlicgen- der Form genehmigt.

Der Ausschuß beantragte folgenden §. 4: „Zur Verein- fahung der Geschäfte der Provinzial-Verwaltung (8. 91, Abs. 2 der Provinzial-Ordnung) wird bestimmt, daß Urkunden und Vollmachten, welhe die Verwaltung der provinziellen ¿Fonds, das Landes-Meliorationswesen, die Forstverwaltung, das Landarmen- und Korrigendenwesen einshließlich der Zwangs- erziehung für verwahrloste Kinder, das Wegewesen und die Provinzial- Anstalten betreffen, lediglih vom Landes-Direktoriun vollzogen werden, mit Ausnahme jedoch derjenigen Urkunden, welche sih auf die Veräußerung folher Grundstücke beziehen, die eine größere Fläche als cinen Hektar oder einen größere! Werth als 6000 6 haben.“

Nach kurzer Begründung durch den Landes:Direktor von Bennigsen wurde der Paragraph ohne Debatte genehmigt.

Der Ausschuß hatte ferner folgenden Nachtragsparagraphen beantragt, der seine Entstehung den Wünschen verschiedener Mitglieder verdankte: „Dem Landes-Direktorium werden für die Geschäfte der Bauverwaltung und der Forstverwaltung zwei höhere Baubeamte und ein böherer Forstbeamter zu- geordnet. (8. 93 der Provinzial-Ordnung.) Dieselben haben eine berathende Stimme in den Sißungen des Landes-Direk- toriums bezüglih der ihnen in Gemäßheit der beim Landes- Direktorium bestehenden Geschäftsvertheilung zur Bearbeitung überwiesenen Angelegenheiten der Bauverwaltung bezw. der Forstverwaltung. Eine beshließende Stimme kann ihnen in den erwähnten Angelegenheiten durch den Provinzial: Aus\{uß beigelegt werden, jedoch mit der Maßgabe, daß von den beiden höheren Baubeamten in derselben Frage immer nur Einer zur Abgabe einer beshließenden Stimme berechtigt ist.“

Nachdem der Landes-Direktor von Bennigsen den Para- graphen begründet und der Abg. von Bar einige Bedenken

eltend gemacht hatte, wurde der Paragraph genehmigt. Damit war die erfte Berathung des Statuts beendet.

Der Aba. von Harling brachte einen Urantrag ein, be- treffend die Regelung der Verhältnisse der Real- gemeinden. Der Antrag wurde genügend unterstüßt. Er sautet: „Die Königliche Staatsregierung wird gehorsamst er- ut, den Erlaß eines Gesetzes zu bewirken, welches den Real» gemeinden und sonstigen als Folge des Besißes an Grund 1nd Boden thatsählih bestehenden Znteressenschaften ermög- licht, ihre Verhältnisse zu ordnen und welches eine vorläufige Regelung b1s zur Beschlußfassung, inébesondere in Hinsicht auf den Beitragé]uß, das Stimmverhältniß, die Zusammen- berufung der Jnteressenten und die Aufsicht betrifft.“

“Es folgte die Berathung des Antrags des Verwaltungs- Aus\hu}scs, die Erwerbung einer größeren Moor- Fläche im Emsgebiete, Einrichtung eines Korrigenden- Etablissements und Ausführung von forft- und landwirth- ihaftlicen 9Y!oorfulturarbeiten auf derselben betreffend. Der S utet:

E Provinzial-Landtag wolle beschließen: Zum Zweck der Erwerbung einer größeren Moorfläche im unteren Ems- gebiete der Provinz Hannover, der baulichen Einrichtung eines Korrigenden:-Etablissements und der Ausführung von rorit- und landwirthschastliche1 Moorkulturarbeiten auf der zu orwerbenden Fläche wird der Betrag von vierhunderttausend Mark aus der zur Verstärkung des Aufforstungsfonds nach em Beschlusse des Provinzial-Landtages vom 7. Oftober 1884 vesiimmten Summe von 629 792 s ausgeschieden und dem Provinzial-Ausshuß als besonderer ¿Fonds zur Verfügung

A

e Debatte über diefen Punkt wurde vertagt.

Bayern. München, 17. Juni. (W. T. B) Prinz Ludwig Ferdinand ist in Vertretung des Königs zur Theilnaÿyme an den Leichenfeierlichkeiten sür den Prinzen Friedrich Carl um 51/9 Uhr Nachmittags nach Potsdam abgereist. ; Die Minister Frhr. v. L1 heim haben ih heute Abend 7 geben.

Hessen. Darmstadt, 17, Juni. (Darmst, Ztg.) Wegen des Ablebens Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl von Preußen is auf Allerhöchsten Be- fehl eine Hoftrauer vom heutigen Tage bis einschließlich den 98. l, M. verordnet worden.

Sachsen - ÆWeimar - Eisenach. eia, 17 Su (Th, C) Dex Großherzog it am Sonntag Abend von Dresven hierher zurückgekehrt. Der Erbgroßherzog wird sich in Vertretung des Großherzoglichen Hauses nach Potsdam begeben, um den Trauer feierlihkeiten aus Anlaß des Ablebens des Prinzen Friedrih Carl bet- zuwohnen.

ih und Frhr v. Crails- Ube nah Kissingen

Oefterreich:Uugaru. Wien, 16. Juni. (Wien, Abdp.) Der König der Niederlande hat sih gestern zur Nachkur von Karlsbad nach Königswart begeren. | E

Nachdem die Ersayzwahl für den Landgemeindebezirk Hiezing an Stelle des Landesausshuß-Mitgliedes Schöffel bereits für den 27. d. M. ausgeschrieben ist, bleiben nur noch vier Nahwahlen für das Abgeordnetenhaus in der S&webe, und zwar in den Landgemeindebezirken Radauß in der Bukowina und Krainburg in Krain, ferner 1m böhmischen Städtewahlbezirk Jicin-Neubydzow und in der Reichenberger Handelskawmer. Fm Uebrigen ist die Wahlcampagne beendet.

18 Qu ŒW D V) De Setungen widmen dem verstorbenen Feldmarschall Frhrn. von Man- teuffel warme Nachruse. Das „Fremdenblatt“ betont: der Name des Feldmarschalls werde mit Ehren in der Ge: schichte von Elsaß-Lothringen fortleben.

Pest, 16. Juni. (Wien. Ztg) Der G eneralkonvent der reformirten helvetishen Konfession nahm den Antrag des Fachausschusses an, nach welchem ‘der Konvent sich für den Beschluß des Unterrichts-Ministers in Betreff der im Sinne des Mittelshulgescßes den konfessionellen Gyr:- nasien zu gewährenden Sukbsidien ausspricht. Morgen ersolgt die Verhandlung der Frage bezüglich der Vertretung der Konfession im Oberhause. N

Agram, 16. Juni. (Wien. Ztg.) Die behördliche Be- willigung zur Abhaltung einer Wählerverjamm lu ng zur Besprehung der Wahlen in den serbischen Kirchen- kfongreß wurde heute Nachmittag ertheilt. Die Zujaimen- kunft findet am 18. d. M. statt.

Großbritannien und Jrland. London, 16. Zuni. Allg. Corr.) Dems=verstorbenen Prinzen Friedrich Carl von Preußen widmen fast sämmtliche Viorgenblätter Nekrologe und ehrende Nachrufe und besprechen in Leit- artikeln die militärishen Errungenschaften des Prinzen. All- gemein wird die Ansicht ausgesprochen, daß Deutschland durch den Tod des Prinzen cinen herben, unerseßlihen Verlust erlitten habe. S i

Die Vermählung der Prinzessin Beatrice m1 dem Prinzen Heinrich von Battenberg findet, dem Hosfjournal zufolge, am 24. Juli in Dsborne statt.

General Graham, der Ober-Befehlshaber des englischen Expeditionecorps, welches gegen Osman Digma operirte, Ut mit seinem Stabe an Bord des Truppenschiffs „Jumna“ von Suakim in England angekommen. : E

O E V) De Köontgin ist heute Vormittags von Balmoral hier eingetroffen. Lord Salis- bury ist heute Nachmittag 3 Uhr nah Windsor abgereist, um Jhrer Majestät die Namen der neuen Minister zu unterbreiten. E E

18. Juni, Morgens. (W. T. B.) Wie die „L1mes erfährt, hätte Lord Salisbury der Königin die Ver- sicherung gegeben, daß er im Stande sei, ein ko nservatives Kabinet zu bilden, wenn hinreihende Sicherheit dafür geboten werde, daß die liberale Majorität des Unter- hauses der konservativen Regierung in billiger Weise ent- gegenkomme. Die offizielle Ministerliste 1st noch nicht veröffentlicht. S -

E (A C.) Ueber den weiteren Verlauf des Aufstan- des in Kanada wird unterm 14. d. M. berichtet :

Die heutigen Telegramme bestätigen die Meldung von „der Beendigung des Feldzuges General Middletons gegen Big Bear, der, durch Eintheilung seiner Krieger in mehrere Banden und dur seine Flucht in eine Gegend, die thatsächlid für Truppen un- passirbar ist, jeder Verfolgung Troß bietet. General Middleton und

ie Indianer bewegten sich eilig vorwärts und ließen längs ibrer Fäkrte sowcbl Lebenêmittel wie andere Gegenstände zurü. ¿r Gereral gedenkt via den Sasfatbewan-Fluß und den W'nvipeg- Sce nach Winnipeg zurückzukehren. Zur Uekterrahung Big Bears werden in Fort Pitt, Edmonton und Battleford berittene Garnisonen zurückgelafsen werden. Oberst Irvine bat sib mit 159 Mann nöôrd- lid von Prirce Albert na Green Lake begeben, um Big Bear den Weg abzuschneiden und gleiczeitia die Indianer zu zücbtigen, wele die Stationen der Hutsons Bay Compagnie geplündert baben. Frankreich. Paris, 15. Juni. (Fr. C.) Eine Ver- sammlung von Vertretern der Kammerfraktionen Union Républicaine und Union Démocratique und der Senatsfraktionen Union Républicaine und Linke be- schäftigte sih heute Morgen mit dem Datum der Depu- tirtenwahlen und spra si dahin aus, daß der 16. Auguît sih als das geeignetste Datum empfehle. Die Vertreter der Union Républicaine und der Linken des Senats theilten hier- bei mit, daß sie sich zu dem Conseils-Präsidenten Brisson begeben hätten, um seine Ansicht zu erfahren Der- selbe habe jedoch jede Antwort fkategorish verweigert mit der Erklärung, daß der Ministerrath noch niht darüber berathen habe, und daß des weiteren die Regierung sich ihr Recht, die Wahlen innerhalb der geseßlichen Fristen vorzunehmen, abjolut vorbehalte.

General de Courcy meldet der Regierung aus Tongking, daß die aktivèn Operationen eingestellt sind. Die europäischen Truppen haben feste Quartiere be- zogen, und die Aufgabe der Zurücdrängung der Piraten im Delta fällt den torgfkingnesischen Tirailleurs zu, welche für diese Aufgabe sehr werthvoll sind. Nach der Ansicht des Generals wird man mit der guten Jahreszeit einen Feldzug gegen die Schwarzflaggen unternehmen müssen, die von der chinesishen Regierung sich selbst überlassen worden sind, aber sicherliÞ durch chinesishe Deserteure und Reguläre aus der Provinz Yunnan verstärkt werden dürften. :

17. Juni, Abends. (W. T. B.) Die mit der Prüfung der Berliner Konferenz-Akte beauftragte Kommission der Deputirtenkammer genehmigte die Akte und er- nannte den Deputirten Steeg zum Berichterstatter. Der Handels: Minister kteshloß, eine Kommission Unter Leitlnia des De, Brouiarbel im Studiunt dev Cholera-Epidemie nah Spanien zu entsenden

ial. No, u W 2 2 Deputirtenkammer hat Leute das Budgét dés Aeußeren mit 163 gegen 159 Stimmen, also mit nur 4 Stimmen Majorität, angenommen. Der „Opinione“ und der „Tribuna“ zufolge, ist in parlamentarischen Kreisen das Gerücht verbreitet, das Kabinet werde in Folge diefes Kammervotums demissioniren,

18 S ŒW D B) Wie ver MIedene Vor gen- blatter melden, I E Minterrati in einer gestern Abend stattgehabten Sißung beschlossen haben, dem König sein Entlassungsgesuch zu überreichen. Eine definitive Ent- scheidung werde indessen ers nach dem heute unter dem Vorsiß des Königs stattfindenden Kabinetsrath getroffen werden.

Amerika. New-York, 14, Juni. (Allg. Corr.) Die Apache-Jndianer in Arizona haben das Vorrathslager des 4. Kavallerie-Regiments in dem Guadaloup--Cannon weg: genommen. Die Indianer überrumpelten den Wachtposten, tódteten 5 Mann desselben und erbeuteten die ganzen Lebens- mittel und Munitionsvorräthe. Die anderen beiden Soldaten entkamen. Es werden wiederum mehrere Mordthaten ge- meldet, die von den Jndianern verübt worden sind, obwohl die energishe Verfolgung durh die Truppen fast sämmtliche Apachen gezwungen hat, sich über die Grenze nah Mexiko hinein zu flüchten.

Afrika. Egypten, Wady-Halfa, 15. Juni. (A. C.) Das 1 Bataillon d ¿SOWarien Wache Und das 2, Bataillon des Essex-Regiments sind hier angekommen und haben den Marsch nah Unter-Egypten unverzüglich fort- geseht. Die schwere Kavallerie wird morgen erwartet. Die Näumung des Sudan durch die britishen Truppen nimmt ihren Fortgang. , :

Port Said, 15. Juni. (A.C.) Die Bagger-Arbeiten zur Herstellung eines neuen Kanals neben dem gesunkenen Baggerschiffe werden energisch fortgeseßt, und man hält es für wahrscheinlih, daß der Verkehr im Suezkanal am nächsten Donnerstag wieder aufgenommen werden wird. e

Die egyptishe Staatsschulden-Tilgungskajie nahm bis zum 31. Mai 695 585 Pfd. Sterl. für Rech: nung der unifizirten Schuld ein, deren Zinsendienst am 1, November 1 119 848 Pfd. Sterl. erheisht, und 80000 Pfd. Sterl. für die Prioritätss{huld, für deren Coupondienji am 15, Oktober 593 420 Pfd. Sterl. erforderlich sind.

Die

Zeitungsftimmen.

Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Korre- spondenz“ schreibt über die wirthschaftlihe Lage Deutsch- lands nah den Zollerhöhungen: S

Ueber die allgemeine wirth1chaftlihe Lage Deutscblands, resp. der teutswen Industrie jetzt ein Urtheil fällen zu wollen, ist nicht gut angänglih; es würde dies Urtheil ebenso fals ausfallen wie die Ur- theile, die 1879 kurz na dem Inkrafttreten des Zolltarifs gefällt wurden. Aber freilich, wie damals, so versuchen es auc heute die Freihändler wieder, im jeßigen Augenblick eine Kritik über die wirthshaftlidbe Lage îin die Welt hinauszuposaunen und daraus, daß fie ungünstig ausfallen muß, Kapital für ihre Lehren zu {lagen und den Beweis für ihre Ansicht zu erbringen, daß der Zolltarif und feine leßte Modifikation ein verkehrtes Machwerk sei, und wie damals, so ver- fängt au héute noch bei der Menge die Meinung, daß die FFrei- bändler im Rechte seien, da ja der Zolltarif der Industrie nibts ge- nüßt, sondern nur geschadet _habe, weil sie glei nach seinein In- frafttreten no mehr leide. Sich einen Augenbl'ck zu fragen, ob denn die Lage wirklich \}o ricbtig beurtheilt i bas fallt nur selten Jemand ein, sonst könnten die Nachbeter der mandefter- lichen Îrrlehre nicht so zahlreih sein. Der Beweis aber ift schon er- bracht worden, daß diese Ansicht in dec That eine falsche ist. Ihre Freunde braucten sib nur an den ersten besten Großindustriellen zu wenden, dessen Branche von den Zollerhöhungen profitirt, und ihn zu fragen, ob er im jeßigen Augenblicke {on auf etnen Gewinn, ja nur auf eine Stabilität gerechnet habe. Er wird sie gewiß dahin belehren, daß er dies garnit erwartet habe, und nach Lage der Sache auch garnicht erwarten konnte, er wird dies entschieden verneinen, wenn er sonst zu jenen Großindustriellen gehört, die etnen offenen Blick für die Voller iutdiait e, 04% atis ja in unserem Vater-

Hottlob von Jahr zu Jahr meyr. - Z A allen theoretishen Ansichten und allen praktischen Erfah rungen müßte es als eine reine Utopie erscheinen, wenn trgend etn

Vertreter des Schußholles behaupten würde, daß glei E dn S eintreten

Big Bear selber hatten Schwierigkeit, Vorräthe mit sih zu führen,

Inkrafttreten des Zolltarifs eine allgemeine Besserung

74 ck 9

Wiens 14

werde und unseres gesproben worden

beim Irkrafttret-n ron wird dies 1o in den betreffenden

f 1 & tigen wir uns t Sbut:ollerböbunaen vorhanden find, «f ; 4 N 9 H f do nen sofort eirleuhticnd werden. „Âu er cinen ei Branchen sehr mächtiger Fnd! taat, der tianahodinanunaen heft r Gioaner ber heimischen sehr gute Produktionsbedingungen besitzt, der Begner der Hetmi]@en En Austrto . lvovialta unter too Ciuflutfi, frantt und dabtn ne! Industrie, die ihrerseits unter 1enem Steue [rantt un Dtr Dr. ï c 4 c l Lo y "r tro » 1241 077 Denn so muß das Veérkbôältniß liegen, ehe man an etren Äu2gie!@ dur ScbutzoUe selbst im Lager der cnrag!r?

esten Anhänger derjelbe di Ringen f tri denkt. Dieser mächtige: tri

T 1

C3 D F Bergegenwma q

mfurrenzindustrie wird nun ein Schutzoll auferlegt, der den deutscen Fabrifanten für seine Mühe und seine ungünstigeren Verhältnisse entscbädi Angesichts der Belastu7g wird sich der fremde Fabrikant zun

haben, ob cr troßdem den 1

aufnehmen fann urd will. Es ift ck inwiewiit dies durch die deutschen i gem-cht wird, resp. ob dieselben Prohiditiv- genug, der fcemde Lieferant wird haben, um über è x der Zeit wird er abt

kreis zu erhaïten, u

Konkurrenz fallen z1

{lbt noch weiter

ur bedingten Absaß-8, ri

wird sofort einsehen, daß schon aus diesem Zolltarif ein Aufs{wung der betreffenden ¡uf dein Fuße folgen kann. Nun kommt ave tiges Moment hinzu, das zum Minde! aunsten der Industrie resp. der Schußzölle

Der deutsche Fabrikant kann den Kamp!

kurrenz in fo lange nicht aufnchmen, ai

fauft. Er fann es nicht einmal

die Fabrikation aufzunehmen und npî leiten, denn er hat noch immer mit d:n Launen der K: renen, die mit dem Gewohnbeits8dusel des Menschen ft fionig an dem Alten festhalten und das He!mi] Je zurüdseßen. Würde also der Fabrikant po! bürgerung seiner Fabrikate in großem Umfange er dadurch oft in die unangenehme Lage kommen, in dem Betriebe festlecen zu müssen, um dann Ja

nügende Rente zu verzichten, die ihm nicht ehe

bis sein Erzeugniß \sich im Vaterlande Bahn gebr

ein Zuwarten ist nach dcm Inkraft- eien des Zolitar

Industrien unumgänglich nöthig, und fo reird ben

auch bier unausktleibli sein, die die Lage dée

no wecsentlich unaünftig beeinflußt. Es |

andere Gründe dafür anführen, daß gerade nach einer Zollerhöhung zu Gunsten der Industrie, diese vorerst benacbiheiligt werden wird. Der an- geführte genügt aber son, um zu zeigen, wie nictig die Behauptung der Freibändler ist, taß die \cblechte Lage der deutshen Industcie von den Zollerbößhungen herrühre, sie ist vielmehr eine nothwendige Folge des Ausgleihs zwischen fremder und heimiscer Produktion. Der Un

das manche Industrien unter diesen Folgen nit zu leiden sondern sich gleih nah der Erhöhung sehr wohl befi

fein Einwand dagegen, da dies in der speziellen Lage seinen Grund hat. Nach eiaer kurzen Uebergang8periode

aub tie fkränkelnden Sparten wieder heben, wie

1879 na der erst-n Zolltarifreferm zu aller Patrioten Ge

und Freude gesehen haben.

Die „Berliner Börsenzeitung“ drudt aus dem Jahresbericht der Handelskammer zu Offennach a. M. pro 1884 deren Aeußerung über die allgemeine Geschäftslage ab. Es heißt hierin : : :

_ . Die untcr diesen Umständen in allen Zweigen der produk- tiven Thätigkcit unausbleiblie allgemeine Uedbersüllung mit Be \cbäftigurg und Verdienst suchenden Mitberoerbern hat d Waarenangebot weit Über das durch die Bevölkerung2zunahm« bedingte Maß d-es Mehrbedarfs hinaus geitetgert und dadurch nothwendigerweise einen allgemeinen Druck auf die Preise herbeigeführt, unter welhem nun bon seit mehreren Jahren die gesammte wirthsc@aftlibe Entwicklung leidet, und dessen den Werth der Produktion beeinträchtigende und das Verdient der Pre- duzerten \{mälernde Wirkungen sb aud im Wirthschaftejahre 1884 wieder in vershärftem Maße fühlbar gemacht haven. Dies erklärt hinlänglih den allgemeinen Niedergang der Preise... Es läßt fich freilid nit verkennen, daß unter den am Weithandel und Weltverkehr in erhebliherem Maße betheiligten Wirthschafts- gebieten Deutschland immer noÞ etwas günstiger situirt er\checint, als die übrigen mit ibm auf dem Weltmarkte vornehmlich kfonfurcirenden Industrie- und Handelsstaaten; dafür sprewen eine Reihe von Symptomen. Di? in anderen Ländern bereits nit seltene Erscei- nuna von Arbeiterentlassungen und Lohnreduktionen tit unjeres Wissens bislang bei uns nirgendwo in nennenswerthem Grade zu Tage getreten; im Gegentheil ist aus vielen Bezirken und theilweise auch vom hiesigen Plate über Mehreinstellung von Hülfskfräften zu beridten. Auch die Statistik des Verkehr8wesens laßt im Großen und Ganzen auf eine Erweiterung der nationalen Pro- duktion \c&ließen, wenn auch aus der Eisenbahnstatistik diesmai, wegen tes aus andauerndem niedrigen Wasserstand veranlaßten Ueberganges eines aroßen Theiles der Wasserfrachten auf den Landweg, zuverlässige Folgerungen niht gezogen werden können. Vor Allem aber läßt ih auf eine abermalige quantitative Vermehrung der nationalen Arbeit aus den Produktions- und Absaßtziffern von Koble und Eisen schließen, zweier Faktoren, welche, da sie die wictigsten HÜlfs- ste für die meisten anderen Industrien, oder wentgstens sür die Maschinen derselben liefern, zu den zuverlässigsten Symptomen für die Beurtheilung der Gestaltung des allgemeinen industriellen Lebens gehören. Die genannten beid:a Artikel haben nämli, abgesehen vom Preis, in allen ißre Förderung8- und Absaßverbältnisse betreffenden Beziehungen, bei theilweiser Abnahme der Anzakëtl der betrieben Wet fue das Salt 1884 verglicen gegen das Jah 1883, cine zum Theil nicht unerhebliwe Steigerung der in Betracht kommenden Zahlen aufzuweisen. Ble reialto gun fligere Lage der deutshen Nationalwirthschaft, weldbe sich aus dien Symptomen folgern läßt, ist einerseits cin gewiß nit unerfreulies Zeugniß dafür, daß unser faufmännischer Unterrehmung8geist, un!ere wirthschaftlihe Umsicht und industrielle Kraft der auslandi!chen Kon- utte nt ux im Allgemeinen durchaus gewafen, sondern stellenweise sogar dn S S M, andererseits aber auch nit außer Abt gelassen werden, daß diese seit einiger Zeit eingetretene Wendung zum Befsern eine wesentlide Förderung erfahren hat durch dîe auf etne Hebung des nationalen Bewußtseins und auf cine Stärkung des wirthscaft- liden Selbstoertrauens des deutswen Handeis und der deutschen Industrien namentlid in ihrem Verkehr mit und in dem Ausland gerihtete Gesammtpolitik des Deutschen Reiches. j

L s , "ron rarüber flar zu werden Ç A4 5 h .. N l heimischen Produzenten ter nit der ct, zu

verhindert oder noÞd mögli

Kamv? n

no mitt 4 e Frage mir 11

de » A L

Marineverordnungsblatt. Nr. 11. Inhalt: Anlegung der Trauer aus Anlaß des Ablebens des General-Feldmarschalls Prinzen Friedrih Carl von Preußen Königliche Hoheit. Kriegé- dienstzeit. Handwaffen. Scbiffsbücherkisten. 26 cm Scbuß- tafel. Personalveränderungen. Beaacbrichtizungen.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Allgemeines Landrewt für bit Préußis@en Staaten mit Erläuterungen von Reich8gerichts-Rath Rehbein und Landgerichts-Direktor Reincke. Dritte Auflage. Zweiter Band. Verlag von H. W. Müller iz Berlin, Dem kürzli an- gezeigten I. Bande ist der zweite bald nachgefolgt. Derselbe bietet in

forreftem Abdruck die Titel 12—23 des I. Theils, sowie die ab-