Deutsches Reich.
j Das in West Hartlepool aus Stahl neu erbaute Dampf- hi} „Siegmund“ von 1912,89 Registertons Nettoraum- gehalt hat durch den Uebergang in das ausschließlihe Eigen- tum der Dampfsschiffsreederei „Union“, Aktiengesellschaft, in Pa ug das Recht zur Führung der deutshen Flagge er- langt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Hamburg als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Hartlepool unter dem 26. Januar d. J. ein Flaggenzeugnis erteilt worden.
Mit der am 26. d. M. in Hamburg beginnenden Seeschifferprüfung für große Lan ais cine See- steuermannsprüfung verbunden werden.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Staatsanwaltschaftsrat Freiherrn von Erffa in Naumburg a. S. n Landgerichtsrat daselbst, | _den Gerichtsassessor Baath in Berlin zum Landrichter in G ri É Se en Gerichtsassessor Franz in s richter în Rhein sessor Franz Beezendorf zum Amts en Gerichtsassessor Dr. jur. Lönnies i î i zum E Bec f Marienwerder S en Gerichtsassessor Ewald Müller i i A c La E N S en Gerichtsafsessor Dr. Kahle in N zum r Q If i ia A A n ge en Gerichtgassessor Dr. Pischel i i aue dase bit, Pishel in Mogilno zum Amts- G e erichtsassessor Behnish in Posen zum Amtsrichter Bl, den Gerichtsassessor Schirlit i i g Obornit se} ch ß in Posen zum Amtsrichter en Gerichtsassessor Fabricius i cite in Fosienberg F in Bunzlau zum Amts- den Gerichtsassessor Shimmack in Brams - E Ote, F Sylt und S en Amtsrichter Kurt Schulze in D S anwalt in Landsberg a. W. e ¿rc B ais E
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Pfarrer Nikola iski in Labiau zum Superintendenten der Diözese Labiau, Regierungsbezirk Königsberg, zu ernennen.
Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.
Königliche Akademie der Wissenschaften.
Die Königlihe Akademie der Wissenschaften Professor an der Universität Pi d Bra Ia R Dr. Heinrich Bruns, den Direktor der Sternwarte der Harvard University Edward Charles Pickering in Cambridge, Mass, und den Professor an der Universität München Dr. Hugo von Seeliger zu korrespondierenden Mitgliedern der physikalish-mathematishen Klasse gewählt.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem zum Departementstierarzt ernannten Kreisti
2rtem stierarzt Dr. Paul Marks ist die Departementstierarztstelle bei der Königlichen Regierung in Allenstein verliehen worden.
Justizministerium.
Der Rechtsanwalt Heinrih Mandel in Darke i zus en E oe A Des Es Bbnindber Pr; nweisung seines s\sißes 1 n, er- L N g seines Amtssißes in Darkehmen, er-
Nichkamtliches.
Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 23. Februar.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten „W. T. B.“ zufolge im hiesigen Königlichen E tue Vortrag des Reichskanzlers Fürsten von Bülow.
__ Seine Majestät der König Oskar von S
sind gestern abend zu der bevorstehenden Feier vg 1; Vats Hochzeit Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin hier auf dem Stettiner Bahnhof eingetroffen und von Seiner Mazestät dem Kaiser empfangen und nah dem Königlichen Schlosse geleitet worden.
Die gel Ausschüsse des Bundesrats für
und Verkehr un Handel
für Juslizwesen hielten heute eine Sißung.
Die Ratifikationsurkunden zum Zusaßvertrag vom 29. No- vember 1904 zum deutsAoecbIsA en Sand eten La Zollvertrag vom 21. August 1892 sind gestern, „W. T. B.“ gufolge, durch den Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Birkflihen Geheimen Rat Dr. von Mühlberg und den enige Mie E Zee U ch hier aus- 1 elt worden. ie Wirksamkeit de T e L O A s Vertrages beginnt
_Am Vormittag des 22. d. M. vers ied nah lä Leiden in einem hiesigen Sanatorium bee Gaifecide Gesandte
dem Feldzug von 1870/71 teilgenommen hatte und
Januar war
1876 in das Auswärtige Amt er zunächst an der Zentralstelle
Konsulat in Odessa im Oktober desselten h
Jm Mai 1878 erhielt ex den etatsmäßigen Vizeko 1885 seine Ernennun erfolgte, Jm Dulie 1
und im
in Antwerpen vertauschte. Ministerresidenten in tes au Prince ernannt, gin Januar 1902 in gleicher Eigenschaft nah Carácas, ihm gleichzeitig der Rang und Titel eines außeror
liehen.
unter oft shwierigen Verhältnissen hervorgetan ; ihm
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S.
in Labuan (Nord-Borneo) eingetroffen und gest nah Sonn in See ena ff gestern
(Yangtse). S, M. S. „Loreley“ ist
nah Gemlik (Marmarameer) in See gegangen.
Provinziallandtags standen die Melioration des
at zur Verstärkung des Landesmeliorationsfonds
rovinziallandtag, den Pro brach Peicbpeebeah n
vorbehaltlih der Prù N stimmten endgültigen Entwurfs, E b L zur Ausfü
(bera Darledng ndee de Borawoi dura 1 it, 2 a e Oen dieser flaats]eitizen für das um 00 N D i, die Zahl der Freijahre von 5 Luchs genehmigte der
rovinziallandt Provinzialaus\{husses : Provinziallandtag
folgenden An
des Unternehmens aus dem Landesmelioratione i bis zu bödstens 500000 «G zu 2 v. E is 14 ies H. S : der Freijahren unter folgenden edingungen bewilligt :
Kreise Westhavelland, Osthavelland und Ruppin Hagen auf 1 100 000 4 verans{lagten Baukosten ein Drittel bei. den verbleibenden zwei Dritteln der Baukosten mit 733 334
einem Drittel geshenkweise her. 3 1. Oktober 1910 I s diefen Meliorationen, mahen die Verstärkung des meliorationsfonds unbedingt notwendig. Der soll daher zur Aufnahme einer mit jährlich 34 v. verzinsenden und mit höchstens 1 v. H. zu
POES do Ce 1006000 #A zweck8 Ve
_Fon ermächti werden. Mit Nü Kreise Lübben von Staate Reiliote. aubt va!
ie Melioration muß
soll der Provinzialaus|chuß ermächtigt werden, d e Kosten für Erweiterungen der üb tbuser reibe weiteres Darlehen von 150 000 Æ. gegen 1è 1È v. H. Tilgung zu gewähren.
itwven- und Waifenversorgung3anstalt für die Zeit vom beteiligten Beamten fest.
Danzig, 22. Februar. In der gestrigen Sitzung d vinziallandtags der Provinz T e H A ten richtung eines Blindenheims aus Anlaß der Feier der
die Ausdebnung des Geschäftsbetriebs der Immobiliarfeuersoz
ratung. genehmigt.
Hannover, 22. Februar. Provinziallandtag ist gestern folgender Rede eröffnet worden :
„HDocßgeehrte Herren! Der Berufung Seiner Majestät des
Provinziallandtags versammelt.
begrüßen.
ie bevorstehenden Feste in der Familie Seiner Majestä
Me n r ieg e! Silberne Hochzeit Ihrer Male ng des zw
fraben Bere: | eiten Sohnes unseres Herrscherpaares,
gefunden.
in Carácas (Venezuela) Alfred Pelldram, der seit : v. J. krankheitshalber nah Europa beurlaubt war. E
nover in zahlreiGßen wohltätigen “ Stiftungen v nalen Korporationen und Privatpersonen sich bekundet
Geboren am 4. Januar 1847 zu Sagan, widmete er si dem Studium der Nechtswissenschaft und bestand im L A 1875 das Assessorexamen, nahdem er als Reserveoffizier an
Eisernen Kreuz zweiter Klasse dekoriert worden war. Jm e Be ( y t ieser es hörde beschäftigt, bis er im April 1877. dem Kaiserlichen f Eng i Ren und i ahres dem damaligen Kaiserlichen Konsulat in St.- Petersburg aushilfsweise überwiesen e V4
bei dem leßtgedachten Konsulat, worauf im Mai 1881 seine Ernennung zum Kaiserlichen Konsul in Tientsin und im Oktober zum Kaiserlihen Konsul in Canton i „Zun 6 mit der Vertretung des beurlaubten damaligen Kaiserlihen Generalkonsuls in Kairo beauftragt Februar 1887 mit der kommissarishen Verwaltung des Kaiserlichen Konsulats in Tiflis betraut, wurde ihm im Juni des leytere i der etatsmäßige Konsulposten
in Tiflis übertragen. Diesen Posten hatte er nu Monate inne, da er {hon im November 1887 Posten des Kaserlihen Generalkonsuls in Sydney be- rufen wurde, den er im Mai 1897 mit demjenigen
Im Juni 1900 zum Kaiserlichen
Gesandten und bevollmächtigten Ministers beigelegt word war. Aus Anlaß ‘des Krönungs- und Ordensfeltes 1904 wurde ihm der Königlihe Kronenorden zweiter Klasse ver-
_ Der Dahingeschiedene hat sih in allen ihm übertragenen Stellungen durch strenge Pflichttreue und gute Beiflünaien
Auswärtigen Amt ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben.
Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzergeshwaders vorgestern
ck. M. Flußkanonenboot „Vaterland“ is vorgestern “i Schasi eingetroffen und geht heute von dort a Gan
estern von Konstantinopel
Jn der gestrigen Plenarsißung des Brandenb Kras en bruchs und des Havelländishen Luchs, die Aufnahme einer
Unterstüßung der Lübben-Kottbuser Kleinbahnen zur Beratung.
Nach dem Referat des Landesbaurats Tehow beschloß d zialausshuß zu ermächtigen, Ns ger
die Beschlü 29. Februar 1904 und vom 24. Februar 1905 bereits Eer M De
lehnen von 600 000 und 255 000 & für die Verbesserung der L s verbältnifse auf der reten Seite der Warthe En Arras aues
¡u gewähren, daß der Staat i eitigen Zuwendung um 30 000 (A wird der
Betreffs der Melioration des Havelländischen
ial „Für die Ausführung der Mesliorati Havelländischen Luch3 nah dem genehmigten Plane wird den N
: Verzinsun d ersparten Zinsen nus luns fünf
der Siaat eine dem Provinzialdarlehn mere Beihilfe von etwa Die Beihilfen, insbesondere zu rovinzialaus\{chuß
: : L außerordentli hilfe durch Gewährung eines Darlehns zu E boriaer Bé
ctog ti ain ein . H. Verzinsung und H Zum S&[uß der Si
R die Höhe der Beiträge für die Beantonb t
1905 bis dahin 1910 endgültig auf 69/0 des Dienstelnkommens der
Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin,
rovinz Westpreußen auf beweglihe Gegenstände und d - Fina des Etats für das Rechnungsjahr 1906 jur Be: Nach kurzer Debatte wurden sämtliche Vorlagen einstimmig
Der Li s Zrovi j n nachmitta ur Königlichen Kommissar, Oberpräsidenten Dr. Ia enbel, vi
und Königs folgend, sind Sie E zur 39. Tagung des Hannoverschen f amens der Staatsregi ih die Ehre, Sie bcim Beginn Jhrer Verhandlüngen Tee u
all; în allen Kreisen der Bevölkerung des Wie diese Gefühle auch innerhalb dec Tie Bas
mit dem
nsulposten
r wenige auf den
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wird im
„ Fürst
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und die
hrung be-
ungen der Für den
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trag des Darlehn
1) Die zu den 2) Von t. gibt bis zum Landes- H. zu tilgenden rstärkung die dem Bei-
zu den
1, April
0. Pro- die Er- filbernen
ietät der
Kaifeêrs
ch zu
unseres und die baben
fo werden Ihre nach dem Vorschlage Ihres Aus Aingung der Glückwünse zu entsendenden Dau alt Ice A re cen as der treuen Gesinnung der Bevölkerung Nus, t der legten Tagung find infolge Todes od e a Sa E aug es ieden. Die Grsatwablen Mee fee nden, und es werden e s Ss vorgelegt weten : nen dié Wahlverhandlungen zur Prüfung e alljiährlich, so wird auch în dieser Ta und Feststellung des Haushaltsplans der Probtialverm einen wichtigen Gege»stand Ihrer Verhandlungen bilden, Der vom Provinzialaus|{uß vorgelegte Voranschlag bietet ein bie: weg erfreulides Bild. Mit besonderer Alirlorge sind die Fonds für wirtshaftliche Zwecke bedacht, und, wie bisher ou auch în dieien Jahre wieder für den Bau und die Unterhal ung der Provinzial Pn E ber Seba Ee en Kreis- und Gemeindewegebaues nbaÿynuntker i Ginrgbimen verwendet M nehmungen ein erbebliher Teil der n Ihres Ginverständnisses gewiß, wenn i i Befricdigung betone, daß es o bielee “Gan Bunsfeiafidtigec Ce RARY en BE Me der Provinz bestimmten Auf d ungen ift, i gade 1 vermefzen cine Erhöhung der bisherigen Provinzial- rer Beratung und Entscheidung wird ferner d i Beschlusses unterbreitet werden, D eed D E a Garantie für einen Teil der Bau- und Betriebskosten des von dem Landtag der Monarchie im Einvernehmen mit der Königlichen Staatsregierung bes{lossenen Rhein-Weser-Kanals. Nachdem i die Provinziallandtage der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen die im Geseh vom 1. April v. J. von ihnen geforderten Garantien einstimmig übernommen haben und auch die in der Vorlage Ihres Ausschusses verlangten Vorausseßungen erfüllt worden sind, glaube ih gewiß aanehmen zu können, daß die Vorlage au Îhre Zu- fing e damit die Ausführung dieses für die wirt- füert werde. j 2 R Vaterlandes bedeutsamen Werkes ges rec wohlwollenden Beurteilung möchte ich di Ausschusses, betreffend die Unterstüßung i Ae ges empfehlen. Die Vorlage verfolgt das Ziel, planmäßig festzustellen, welche landwirtshaftlihen Meliorationen im Laufe der nächsten Sahre bei Bewilligung von staatlichen Beihilfen in dem bisher üblichen Teilbetrage und bei entsprechender Beteiligung der Interessenten mit Provinzialmitteln herg-\tellt werden sollen. Wenn die Vorlage, wie ich hoffe, Ihre Zustimmung findet, werden umfangreiche, jeßt fast Ee S e landwirtschaftlichen Mun ossen und zablreihen Landwirten in d i M E adi do N werden. f M R ere it dem herzlihen Wunsche für ein segensrei Ihrer Verhandlungen erkläre ich im Meg Se Bes A und Königs den 39. hannoverschen Provinzlallanbkns für
Nach dem Schlusse dieser Ansprache brachte der bisheri Vorsißende des ‘Provinziallandtags X äft M N Knyphausen ein dreimaliges Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in das die versammelten Dr älidaruo lebhaft einstimmten. Bei der darauf folgenden S e E pu zu Jnn- und riv pa ausen zum Ersten und der Stadtdirektor
Zweiten Vorsißenden wiedergewählt. Ae
7 Vayern.
ie Kammer der Neichsräte hat heute, nah einer D
des „W. T. B.*, das Sa gw arate ad E A zweiter Lesung einstimmig angenommen. Die dritte Lesung findet am
13. März statt. / Deutsche Kolonien.
Der Kaiserlihe Gouverneur von Deutsh-Südwest- afrika, von Lindequist, meldet „W. T. B.“ zufolge n P sein in Nr. 44 d. Bl. wiedergegebenes Telegramm Gu tin i min E 20. B nah dem der Hottentotten- Tornelius von Bethanien si gestellt g A folgendes: E E n Berseba haben sih 300 Hottentotten von Cornelius? darunter 160 Männer, gestellt und 25 Gewehre a AADO nelius hatte fich bei Chamasis dem Berseba-Kapitän gestellt, welcher meldete, daß sie in allen Punkten einig wären. Nachträglich bean- \spruhte ein Teil der Männer des Cornelius — 100 an der Zahl — außer Zusicherung des Lebens auch Belassung des ‘ geraubten Viehes als Unterwerfungsbedingung und ritt wieder ab. Cornelius ritt mit dem Berseba-Kapitän den Leuten nah, um sie zur Umkehr zu bewegen p e TgaTIE als dies mißlang, daß er scine Leute nicht im Stiche
Oefterreich-Ungaru.
Das österreihishe Abgeordnetenhaus seßte i seiner gestrigen Sihung die Erörterung der Poli T dee PAR I BDEL Tenge fort. N N Dei der Beratung des italienischen Handelsvertrags hoben, nach dem Bericht des ,W. T. B.*, A ailer des Sándeiss ministeriums Graf von Auer3perg sowie der Ackerbauminister Graf von Buquoy die E der Aufhebung der Weinzollklausel igte die Bedeutung der Zollfreiheit für die Holzproduktion hervor. rsterer gab die Versicherung ab, daß die Regterung ernstlich be- müßt sei, den fsüdlihen Provinzen die aus dem Handels- vertra; erwachsenden Schäden tunlichsst zu mildern. Au die Verträge mit Nußland und Belgien sicherten günstige Exportbedingungen troy der Schwierigkeiten, dée namentlich dem Ab, {luß eines den Bedürfnissen Oesterreich-Ungarns entsvrehenden Zarisvertrags mit Rußland entgegen gestanden hätten. Der Acker- bauminister führte dann weiter aus, daß troß mancher s{hmerz¡lichen Opfer die Landwirtshaft aus den erträgen sowie den Veterinärübereinkommen zweifellos wesentlihen Nußen ziehen würde. In der Debatte “ über den russischen Handels- E TIEA befürwortet der Abg. Klofac die Einführung des ntercihts in der ‘rufsishen Sprahe an höheren Schulen und verlangte kaufmännishe und kommerzielle Qualifikation für die Mitglieder des Konsularkorps. Der Abg. Koli scher betonte ebenfalls die Notwendigkeit der Kenntnis der ru}sischen Sprache als Weltsprache und konstatierte, daß alle Befürhtungen, die sih an die Festseßung von Minimalzöllen für Getreide geknüpft, als grundlos sih erwiesen hätten. Der Redner {loß mit dem Wunsche, daß si unter der D dieses Handelsvertrags die Beziehungen zwischen den beiden tammverwandten Völkern in Desterreih und Nußland entfalten mögen.
Hierauf nahm das Haus die Handelsverträ i Belgien und mit uad an, HandelEventenge. mit Zat
— Wie das „W. T. B.“ meldet, hat der Königliche Kommissar Rudnay an den Magistrat der ungari S Ca stadt eine Verordnung gerichtet, nah der die freiwillig ge- zahlten Staatssteuern unter der persönlichen und materiellen Sn Lee “Bee Ls binnen24 Stunden
i sfasse abzuliefern sind. Der Magist i Ablieferung der Steuern beschlossen. Ras. E
Großbrïtannien und JFrland.
kommu- haben,
Im Unterhause wurde gestern nach Beant zweier Jnterpellationen die Debatte ad die Adresse zur Beantwortung der Thronrede fortgeseßt.
angefertigten Gegenüberstellung der
ch4
Nah dem Bericht des „W. T. B.* erklärte im Namen des nisters des Aeußern Grey der Sekretär des Lokalverwaltungsamts No iman in Beantwortung einer Anfrage, daß gegenwärtig Ver- "plungen mit China im Gange seien über die Be ingungen eines Ab- V nens, betreffend den Beitritt Chinas zur Tibetkonvention e e 1904; es liege jedoch nit die Absicht vor, die Ab- "hungen dieser Konvention zu ändern. In Beantwortung einer anderen Anfrage erklärte Runciman, daß die Uebertragung des russischen Pacht- hiets von Port Arthur an Japan keinerlei Veränderung hinsichtlih ti ¿tatus quo für Weihaiwei geschaffen habe, das an die en lische Regierung verpachtet sei, und es würde auch gegenwärtig keinerlei Peränderung, betreffend dieses Pachtgebiet, beabsidtigt. Darauf wurde fe Adreßdebatte wieder AUISEMAREn, und zwar wurde wieder
¡her die Frage der chinesishen Arbeiter in Transvaal debattiert.
Fraukreich.
Die Deputiertenkammer seßte in ihrer gestrigen
n die Beratung des Altersversicherungs- es fort.
gf (5 Ms der Debatte warf der Deputierte Arn al, „W. T. B." ufolge, der Negierung vor, die finanziellen e des V nicht offen ‘dargelegt zu haben. Der Finanzminister Merlou erwiderte, es fehle an Grundlagen, um eine sichere Berechnung aufzustellen, er hoffe aber die nötigen Geld- mitte aufzubringen, und zwar hauptsäblih durch eine (Erhöhung der Gebäudesteuer, dur die Steuer auf Ein- fommen aus beweglihen Werten und durch eine Nevi-
sion des Erbschaftssteuergesezes. Der Minister Jug hinzu, Jules Rohe habe gestern die erwaltungskosten übertrieben. Der Deputierte Millerand bestritt dann gegenüber Roche, daß das Gesetz einen shlimmen Rüdckshlag auf die nationale Arbeit ausüben werde. Das Gese sei von seen sozialer und moralischer Bedeutung. Gs müsse hewilligt und der egierung müsse überlassen werden, es später dem Bedürfnis entsprechend abzuändern. “ Die Weiterberatung wurde hierauf auf heute vertagt.
— Bei Demonstrationen der Katholiken aus Anlaß der Firheninventaraufnahme in Nantes sind nach obiger
Quelle gestern dreißig Personen festgenommen worden.
Nußlaud.
Der am 2W. Januar 1903 vom Kaiser gen seneralzolltarif für den europäishen Hande tritt, na einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“, am 1. März d. J. in Kraft. /
— Unter Feststellung einer allgemeinen Besserung der Finanzlage Rußlands teilt das Organ des Grafen Pitte, „Rußkoje Gossudarstwo“, Unt Daß, Um DIE außerordentlichen Ausgaben des Budgets zu decken, inan mittels Kreditoperationen etwa 600 bis 700 Millionen Rubel in Gold werde beschaffen müssen. da es nun gegenwärtig unmöglich sei, dies unter den gewöhnlichen Kreditbedingungen zu tun, ' werde man zu mehr oder weniger extremen Mitteln seine Du ci nehmen müssen, zu denen übrigens auch andere Staaten hâu griffen, wenn sie sich in ähnlichen shwierigen Verhältnissen befänden.
— Auf dem in Moskau tagenden Kon reß der Vers treter der Vereinigung vom 830. Oktober erklärte Stakkowitsch in einer an diesen gerichteten Rede über den Bericht des Bureaus, deen die Haltung der Vereinigung egenüber der Regierung, aß sie mt als Feind anzusehen t daß der Verband weder ihre Maßregelung noch ihren Sturz wünsche, daß aber die Regierung jeßt zweifellos nicht h handele, wie sie es ihrem Lande gegenüber zu tun verpslichtet ei, eine Tatsache, die der Sit frei und offen erklären wolle. Der Redner kam zu folgendem Schluß:
Mán solle der Regierung mitteilen, daß gemäß dem ersten Punkte des Manifestes vom 30. Oktober es unumgänglich notwendig sei, Ge- seße bekannt zu geben, die die Freiheiten garantieren und näher be- stimmen, ferner überall den verstärkten und außerordentlihen Schuß aufzuheben und alle nah dem 80. Oktober ohne gerichtliche Yburteilung verhängten Strafen dur das zuständige Gericht entweder aufheben oder bestätigen zu lassen; die Verhängung des Kriegszustands könne nur mit offenem Aufstand oder Vorbereitungen zu einem solchen begründet werden, der Krieg8zustand müsse aufgehoben werden, sobald eine abso- lute Notwendigkeit für diesea Zustand nicht mehr bestehe. Auf jeden Fall dürfe mit dem Rechte, den Kriegszustand zu verhängen, kein Mißbrauch getrieben werden, und die Verhängung der Todesstrafe ohne vorheriges Urteil müsse aufhören. Betreffend den zweiten Punkt des Manifestes {lug der Redner eine Resolution vor, in der festgestellt werden soll, daß das gegenwärtige Kabinett nicht pünkilih der Verpflichtung, sofort die Duma des Neichs einzuberufen, nah- gekommen sei. Man solle der Regierung erklären, daß man die \hleunige Einberufung der Duma als das beste Mittel zur Be- ruhigung des Landes ansähe, und aus diesem Grunde eine Beschleuni- qung der Wahlen am Playe seien, sodaß in jedem Falle kein späterer Termin für die Einberufung als der 13. Mai in Frage käme.
Die meisten Redner, die sich zum Wort gemeldet hatten, unter- stüßten die Nesolution des Bureaus mit einigen Einwendungen. Die Vertreter der Provinzen und Grenzgebiete erhoben Widerspruch gegen die sofortige Aufhebung des Kriegszustandes und des außerordentlichen Schutzes, da diese Maßregel geeignet sei, einen neuen Ausbruchch der Revolution herbeizuführen.
__— Auf der sibirishen Bahn verkehren jeßt sehs Paar Züge tägli, davon vier für die vom Osten kommenden Militär- transporte. Nach Reparatur der beshädigten Lokomotiven und Einstellung neuer Lokomotiven werden vierzehn Paar . Züge täglih verkehren, davon sechs für Truppenrüctransporte. Der Verkehr auf der Transbaikalbahn wird in der- selben Weise eingerihtet werden. Es waren 900000 Mann zu befördern, davon sind bis zum 14. Januar 400000 be- fördert worden. Jm Monat Februar werden vier Abteilungen, in den Monaten März, April und Mai werden ses b- teilungen täglich befördert werden. Auf diese Weise wird der Rücktransport ungefähr im Anfga des Juni beendet sein.
— Die „St. Petersburger Te egraphenagentur“ verbreitet ferner folgende Meldungen : G i
Fn Riga verhaftete gestern cine Militärabteilung drei bewaffnete Aufständische, die nah dem Urteile des Krieg8gerihts hingerichtet wurden. Man hatte sie als Bandenführer erkannt. Am Nach- wittag des gestrigen Tages überfiel ein Haufen bewaffneter Leute die Eisenbahnstation Sassenhof bei Riga, raubte 160 Rubel und ent- waffnete einen Gendarmen und etnen Unteroffizier. Von den Tätern fehlt jede Spur. -— In Wilna beraubten gestern fünf Personen unter Drohungen mit Revolvern und Bomben die Kasse eines dortigen Geschäftshauses und s{chleuderten dann eine Bombe auf die Straße, woduxch drei Personen verwundet wurden. Die Räuber entkamen. — Das meuternde Kosakenregiment Urup hat, nachdem es von anderen Truppen eingeshlossen war, kapituliert und von neuem den Treueid geleistet. Der ganze Vorfall ift übermäßig aufgebauscht worden.
Spanien.
Die Marokko-Kon ferenz hat in einer gestern ab- gehaltenen Komiteesizung an der Hand der vom Präsidium eutshen und französischen Organisation der marokkanischen
Vorschläge die ) l Ueber die Sitzung ist, „W. T. B.“
Staatsbank beraten.
2
zufolge, das nachstehende worden:
jede der Fragen sowohl von
und *
Ee der Schaffun fü rbeiten.
ührung öffentlicher
die Art der Bildung Stellung , worben haben, uad
an der Gründun
Kon
nationalen E#compterats.
entwurf, betreffend die Polizei in Barcelona
nicht revolutionärer Art gew
worden.
Jn der Deputierten tion wegen
nationales Interesse gerei erklärte den Autrag für
iht den Urlaub verdamme. inisterpräsident und abzudanken. Darauf wurde
Die Pforte hat,
England Truppen von drei
anktiontert.
empfiehlt der Bericht der des Versicherungswe
Bericht gegen
Umwandlung der in solche Fonds und Bonds sowie
Dollars pro Jahr.
die wegen verlangte
jufcige, jchangpu Beamten und andere
wird, seien seit gestern japanischen Niederlassung
Ameri
fürchte.
Nachrichten über die überwältigt hat.
genommen. i — Nach einer Dep
Munition und Proviant
der neuen wird in Gold berechnet werden und im Verhältnis der internationalen Zusammensetzung der Bank sowie unter Bedingungen, die den freien Ümlauf der spanischen Peseta gewährleisten, welche in Marokko ihre O Zablungékraft behalten foll, die sie gegenwärtig hat. Die
erenz {loß mit der Prüfung der Orgayisation des Verwaltungs8s rats und der Direktion der Bank sowie der Einseßung eines inter-
zurüdzog und bemerkte, daß die gesamte
biete berechtigt sein könne, Kommandanten einen Jcertum begangen hätten, und hat in eine hierauf bezüglihe Untersuhung eingewilligt, die durch eine gemishte Kommission Dienstag abgehaltener Ministerrat beshloß, die Truppen oe zurüctzuziehen; der Beschluß ist
der Kapitalsanlagen der
abei beteiligten | — Wie der „Frankfurter Zeitung“ aus Tientsin gemeldet
amiliche Communiqué ausgegeben
Der Fragebogen, der vom Präsidium vorbereitet war und die auf
der deutshen wie von der anden
Delegation vorgeschlagenen Lösungen enthielt, bildete den Gegenstand eines Austausches der Ansichten, der \ich auf die ersten 10 Punkte er- streckte, Diese Punkte haude ein i Befugnifse der Bauk, über ihr Privileg bezüglich der Ausgabe von Bankbillets, über ihre Rolle als Finanzagert der marokkanischen Negierung und für Kassen- und S atoperationen, insbesondere be-
In nach einander über die allgemeinen
Unterh s der Polizei, wie der Aus- Die Konferenz untersuhte außerdem
die Bedingungen unter denen die Bank Münzen prägen und für Rechnung des Maghzen jede Geldoperation vornehmen des Kapitals der die sich die verschiedenen Mächte in Marokfo er- gemäß
soll, ferner Bank g. mäß der
ibrem etwaigen Wunsche ch Bank zu beteiligen. Das fapttai
— Die Deputiertenkammer hat gestern den Geseß-
einer besonderen
Bildung
, angenommen. Im Laufe der Verhandlungen erklärte der Ministerpräsident More t, die Setgniis die ih in Barcelona abgespielt hätten, seien
esen. Wäre das der Fall gewesen, so
wären die nötigen Maßnahmen zur Bestrafung der Schuldigen getroffen
Niederlaude. weiten Kammer stand gestern eine von dem olkmann (Katholik) eingebrachte JFnterpella- des Arbeitsministers Kraus zur Be- ratung, der einen fünfmonatigen Urlaub im Dienste der chile- nishen Regierung verbrach Der Président des Ministerrats de Meester erwiderte auf die An- frage, wie das ,W. T. B.* berichtet, Kraus habe bereits die kontraktliche Verpflichtung gegen Chile, während das Kabinett gebildet wurde, gehabt ; das Interesse des Landes sei nicht benachteiligt. Kolkmann brachte darauf einen Antrag ein, der a daß der Urlaub dur kein el.
t “atte.
fertigt Der Ministerpräfident unannehmbar, worauf ihn Kolkmann Kammer in moralischer Hin- Gegen diese Erklärung protestierte der sagte, das Kabinett würde %æs vorziehen, ein von dem Liberalen Lieftinck bean-
tragtes Vertrauensvotum für die Regierung gegen die Stimmen der Rechten angenommen.
Türkei. nah einer Meldung des „Wiener
Telegr. - Korrespondenzbureaus“, zugestanden, daß die von verlangte uf der
türkischen
unkten auf ägyptishem Ge- indem vielleiht die betreffenden
eführt werden soll. Ein am
jedoh noch nicht
Amerikg.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus New York
Kommission für die Untersuchung sens unter anderem die Bildung
einer Gegenseitigfeitskorporation ohne Kapital zur obersten Leitung des Versicherungswesens; die niht auf Gegenseitigkeit Versicheruügsgesellshaften aus und befürwortet die öffentlihung der Bilanzen
Verscherungdgesell auf Gegenseitigkeit, ferner die
ferner spriht sich der beruhenden Ver- der ae und die haften auf Aktien Beschränkung esellshaften auf gewisse sichere die Beschränkung der neuen Geschäfte
der größeren Gesellschaften auf den Betrag von 150 Millionen Der Beriht der Kommission ist dem
Senat des Staates Aano vorgelegt worden zusammen mit Geseßentwürfen, dur die die Ausführung gebracht werden sollen.
Vorschläge der Kommission zur
Asien.
Die hinesishe Regierung hat, der Londoner „Tribune“ der Zerstörung der L s in
Entschädigung gezahlt sowie die Bersonen bestraft.
in der dortigen französischen und
fremdenfeindlihe Plakate an-
geglagen. Dortige Amerikaner hätten Telegramme aus a erhalten, in denen ihnen zur Rükkehr geraten wird. Die allgemeine Stimmung sei ruhig und abwartend.
— Dem genannten Blatt wird ferner aus Tientsin mitgeteilt, daß die Truppen des Generals Mah und des Vizekönigs Man ta ohne Erfolg gegen Chunchusen nördlich
hingwangtao gefochten haben. Der Tatarengeneral Jl i Bat habe dringend um Militär gebeten, da er eine Nevolution be-
Afrika.
Laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“ find in Lagos Niederlage der Engländer bei Sofkoto cingegangen, nach welchen eine Schar von Fanatikern, die vom Norden kam, Sofkoto gestürmt und die Engländer s Auch der französishe Posten wurde zerstört ; fünf französishe Offiziere wurden getötet und zwei gefangen
esche des „W. T. B.“ aus Melilla
hat der Dampfer „Turki“ gestern mehrere an der Küste belegene Duars unter Feuer nah Tanger zurückgefahren, um
enommen und ist dann 1ch mit neuen Vorräten an
zu verschen.
Die Schlußberichte
Neichstags und des sih in der Ersten S
Parlamentarische Nachrichten.
über die ear Sigzungen des auses der Abgeordneten befinden weiten Beilage.
— Auf der Tagesordnung der pen (61.) gung des Neichhstaags, welcher der Staatsminister, Staatssekretär des Jnnern Dr. Graf von Posadowsky-Wehner und der Minister für Handel und Gewerbe Delbrü, der Staats- erein des Neichsjustizamts Dr. Nieberding, der Staats- ekretär des Reichspostamts Kraetke und der Staatssekretär des Reichs\haßamts Freiherr von Stengel beiwohnten, stand zunächst die dritte Beratung des Geseßentwurfs, betreffend die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staatcn von Amerika. Jn der Generaldiskussion bemerkt der Abg. Freiherr P eul zu Herrnsheim (nl.): Es widerspricht meinen Grundsäßen, mih mit einem Fraktionskollegen in diesem Hause auseinanderzusezen. Da aber gestern der Abg. Dr. Semler den von mir gestellten Antrag in einer Art und Weise bekämpft hat, durch welche die dfentlihe Meinung, gewiß ohne Absicht, irregeleitet werden könnte, fo sche ich mich veranlaßt, einige Bemerkungen zu madhen. Der Abg. Semler hat behaupiet, daß, wenn man einen Teil der amerikanischen Waren, der in Deutschland eingeführt wird, beim Generaltarif bes ließe, im Sinne meines Antrages nur etwa 14 Millionen in Frage fämen. Demgegenüber weise ih darauf hin, daß beim Zolltarif mit 153 gegen 70 Stimmen eine Resolution angenommen worden ift,
in der die verbündeten Regierungen ersucht wurden, den Tarif in der Weise abzuändern, daß verschiedene Zollsäße für rohes und gereinigtes Petroleum eingeführt werden.
Zu meiner Freude hat Dr. Semler für diese Resolution gestimmt, ebenso wie die Abgg. Herold und Graf Schwerin. Dr. Semler hat aber geftern behauptet, daß, wenn man meinen Antrag annähme, der Zollkrieg notwendig entstehen würde. Ja, er sagte, der Vorschlag, das Petroleum zu diferenzieren, führe am raschesten zum Zollkrieg. Ich
glaube, der Abg. Semler hatte seine Rede nicht genügend vorbereitet , sonst hätte er wissen müssen, daß das überhaupt gar nicht gebunden ist. In eutsch-
Peiroleum (S0 land erheben wir vom Rohpeiroleum einen Zoll von 6 Millionen, in Frankrei dagegen wird für E Petroleum ein Maximalzoll von 20 und ein Minimalzoll von 10 Millionen Mark erhoben. Deutsland imvortierte 1904 9 705 C00 dz reinen Petroleums8, davon 7771 000 dz von Amerika. Bei der Beratung jener Resolutionen wurde berechnet, daß wir wangen 50 Millionen aus dem Petroleum an Zoll beziehen könnten. iese Ziffer stelle ih der gestern von dem Abg. Semler erwähnten Summe von 14 Millionen gegenüber. Bei der Suche nah neuen Steuern fällt diese Summe do sehr in die Wag- \{ale, umso mehr, als dabei auch die Interessen anderer Industrien und der bei ihnen beshäftigten Arbeiter in Frage kommen. Ich möchte wünschen, daß die verbündeten Regierungen das Petroleum bei ihren Verhandlungen mit Amerika unbedingt aus\{liefien, wenn auch nur zeitweise, um dem Oil Trust in Amerika Mgen, Hâtte die Regierung gestern eine entgegenkommende Erk ärung abgegeben, so würde ich meinen Antrag haben zurückzieben können. Ich bedaure, doß meine Anregung hier so wenig Widerhall gefunden hat.
(Schluß des Blattes.)
— Jn der heutigen (30.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Innern Dr. von Bethmann-Hollweg beiwohnte, gelangte zunächst der En t- wurf zu einem Kreis- und Provinzialabgabengeseß zur dritten Beratung.
In der Generaldiskussion erklärt :
Abg. von Wentzel (kons.) namens seiner Fraktion, daß diese für das Geseg stimmen werde, wenn ihr dics niht durch Annahme vou Anträgen unmöglih gemacht werde.
Abg. Kirsch (Zentr.): Meine Freunde stehen dieser Neu- ordnung sympatisch . gegenüber; fie fürhten aber, daß dle Rechte des Kreises mit den Steuerleistungen der Gemeinden in Kollision geraten könnten. Die Verteilung nah Maßgabe der alten Grundsteuer ist veraltet. Es wird regelmäßig Klage geführt über die Belastung der Grundstücke durch den Stempel. Bei Spekulationsgrundstücken kann der Grundbesiß diefe Last ganz gut tragen; anders verhält es sich aber do bei laud- und forstwirtschaft- lien oder sonstigen agrarishen Grundstücken. Fedenfalls wird das Gesetz eine schwere Belastung bringen, und wir behalten uns un}ere Abstimmung je nah der Annahme des konservativen Antrags über die Besteuerung der land- und forstwirtshaftlihen Grundstücke nach dem Ertrage vor. / ;
Abg. Dr. von Woyna (freikons.): Meine Freunde haben noch einen Antrag unterbreitet, der eine Hârte beseitigen kann, die aus der Anwendung des Gesetzes entstehen kann. Ih bitte Sie, diesen Antrag anzunehmen, ebenso den Antrag zu 8 8 bezüglih der Heran- ziehung der land- und forstwirtschaftlich benußten Grundstücke. Der Gesetzentwurf hat in der Kommission eine ganze Reihe von Verbesserungen erhalten, wenn aach einige vom Hause niht ge- billigt worden sind. Auch unjer bei der zweiten Lesung gefallener Antrag, den ich für sehr wichtig halte, wird ein bedeutender Schritt- macher für die Phase sein, die diefes Gesey im Herrenhause zu durlh- laufen haben wird. Aus der Geschichte des Geseßentwurfs in diesem Hause wird das andere Haus entnehmen, daß es nicht so leiht fein wird, in die konstruktionellen Bestimmungen des Gesetzes eine Bresche zu legen. Ich bitte, die geringen Aenderungen, die wir noh vorschlagen, anzunehmen. Wenn Sie dies tun, so, tun Sie ein wihtiges Werk für den ganzen Staat. Die Organisation unserer Landkreise ist das festeste Bollwerk unserer Staats- und Gesellschafts- ordnung, Wenn Sie dieses Bollwerk ftärken, so stärken Sie den ganzen Staat. Bei den Stadtkreisen kann man dies ohne weiteres nicht behaupten, aber bei den Landkreisen ift es unbedingt der Fall. Geben Sie ihnen das Wihtigste für ihre Lebensfunktionen, cine gute Regelung ibrer Finanzen, angepaßt den Formen des modernen Lebens, so fichern Sie sie vor dem Umsturz.
Abg. Lusensky (nl.) äußert seine Zustimmung dazu, daß den Kreisen neue Einnahmequellen ershlofsen werden durch Erteilung der Befugnis, indirekte Steuern in weiterem Umfange als bisher zu er- heben. Angesichts der gestiegenen Aufgaben der Kreise sei die Er- \{ließung neuer Einnahmeqguellen geboten, da bisher {on Zuschläge zur Staatseinkommensteuer über 1009/9 in den Kreisen vorkämen. Seine
reunde begrüßten es au, daß Härten und Ungerechtigkeiten, welche die Regierungsvorlage habe mit fi bringen fönnen, dur die Beschlüsse der zweiten Lesung beseitigt seien. Eine weitere Verbesserung liege auch in der Gestaltung des Steuerprivilegs der mittelbaren und un- mittelbaren Staatsbeamten. Besonders erfreulih fei es, daß es dabei geglüdt sei, die bestehenden materiell-rechtlihen Verhältnisse aufrecht zu erhalten, wenn au der Weg dazu etwas kompliztert sei.
Abg. Gyßling (fr. Volksp.): Ich au dem Abg. von Woyna bestreiten, n etwa diejenigen, die das Geseh ablehnen, damit ein Bollwerk unserer Staats- und Gesellshaftsordnung antasten; der Minister hat ja dieses Gesey ein bescheidenes wee! keitsgeseß genannt. Wir glauben, daß diesem Gese eine form . des Kommunalabgabengeseßes und des Einkommensteuergeseßes voran-
ehen müsse. Wir verlangen vom Stand unkt der Gerechtigkeit und Billigkeit die Veranlagung nah dem gemeinen Wert. Wir haben auch Bedenken gegen die Erwe Nang des Kreissteuerrechts, denn diese kann zu unnüßen Ausgaben und Ung eihheiten führen. “Gegen eine solche Kumulation müßte eine Korrektiy geschaffen werden. Je nah dem Bedürfnis der Kreise und Gemeinden müßte die Steuer ausgewählt werden. Es muß geprüft werden, welche Steuerquelle für Staat, Kreis oder Gemeinde die s ist. Im § 8 wollen die Kon- ervativen zu Gunsten dexr Land- und Forstwirtshaft eine Ausnahme-
stimmung treffen, die der ausgleihenden Gerechtigkeit widerspricht. Wir werden gegen das Geseß stimmen. j
Abg. Freiherr von Zedliy und Neukirckch (freikons.): Ich stehe auf dem entgengeseßten Standpunkt. Wir - haben alle Ursache, der Selbstverwaltung der Kreise volles Vertrauen ents gegenzubringen. Um die frete Bewegung der Kreise zu er-
möglichen, haben wir auch auf die ¡Ktingng entsprechender Anträge verzihtet. Wenn man si für die Abfstufung nah der
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