1906 / 49 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels besonderer Eingabe einzureichen. i 90. Februar 1906. N S N Lp IdETIORIEUN der Staatsschulden. von Bitier.

j i : P Vierten Beilage zur heutigen Nummer des „Reich

und Viaatsanzeigers“ ist eine Genehmigun s 4

betreffend eine Anleihe der Stadt Frankfurt a. V.,

veröffentlicht.

Die Hochzeitsfeiern am Kaiserlichen Hofe.

ie Festlichkeiten anläßlih der Silbernen Hochzeit Zhrer Majestäten Ves Kaisers und der Kaiserin und der Vermählung Seiner Königlichen Hoheit des in Eitel-Friedrih mit Jhrer Hoheit der P L Sophie Charlotte von Oldenburg haben oge er abend mit einer Galavorstellung im König ichen Opernhause begonnen, dessen Räume mit Gewinden e Nelken und Rosen, vermischt mit silbernem Laubwerk, el C prächtigste geschmückt waren. _ Die Reihen des Par s E füllten höhere Reihs- und Staatsbeamte, Offiziere, E geordnete, Gelehrte, Künstler, Vertreter Der RUIIER or- porationen und der Finanz. In den Oen I e ersten Nang saßen die Fürsten und Fürstinnen, die Bo \ da E mit ihren Gemahlinnen, die Herren und Damen A ip G matishen Korps, die Minister, Generale, Admirale u Nitter des Schwarzen Adlerordens. Die Siße des zwei en Ranges nahmen die Herren und Damen der Hofgesellschaft, die des dritten die bürgerlihen Herren und E ein. Wenige Minuten nah 8 Uhr kündigte der Be E intendant von Hülsen mit dem Kammerherrnstabe das L - scheinen Jhrer Majestäten des Kaisers und ee Kaiserin mit den Fürstlihen Gästen an. Geleitet von n Oberhof- und Hausmarschall Grafen zu Eulenburg, E ie Allerhöchsten Herrschaften an die Brüstung der großen Hofloge und neigten Sih grüßend gegen die Versammlung, die nch von den Pläßen erhoben hatte, während ein verborgener Sängerhor mit Orgelbegleitung eine Hymne an}jtimmte. Rechts von Seiner Majestät dem Kaiser nahmen an der Logenbrüstung Plaß Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Hessen, Seine Kaiserlihe und Königliche „D IE Kronprinz, Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Leopold und der Prinz Eitel-Friedrih, links neben Jhrer Majestät der Kaiserin Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen, Jhre Königliche Hoheit die Prinzesfin Heinrich,

Ihre Hoheit die Herzogin zu Schleswig-Holstein und Eine ‘Königliche Hoheit der Prinz Heinrich. Jn der zweiten Reihe saßen Jhre Hoheiten die Erbprinzessin

eopold und die Prinzessin Antoinette Anna von Anhalt, Seine Dere laut der uit Adolf B Schaumburg-Lippe, Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sa BEON, Ihre Hoheiten der Prinz Friedrih Karl von Hessen R der

erzog Ernst von Sachsen-Altenburg; hinter ihnen cs Bortcliche Hoheit der Prinz Joachim von Preußen und Seine Durchlaucht der M Christian zu Shleswig-

olstein. Jn dem rechten Ausbau der großen Loge hatten ih s{chon vorher versammelt Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold, August Wilhelm, Friedrich Heinrih und Joachim Albreht, Jhre Hoheiten der Herzog Adolf Friedrih zu Mecklenburg und der Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg und Seine Durchlaucht der Prinz Karl von Hohenzollern, im linken Ausbau Jhre Hoheiten der Land- graf Chlodwig von Hessen-Philippsthal-Barchfeld und der Fürst von Hohenzollern, Fhre Königlichen Hoheiten der Erbgroß}- herzog von Mecklenburg-Streliß und die Prinzen Adalbert, Oskar und Friedrich Wilhelm von Preußen, Jhre Hoheiten der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, der Prinz Hermann von Sachsen-Weimar und der Prinz Albert zu Schleswig- | Holstein-Sonderburg-Glücksburg. L :

Nachdem die Klänge des Jubelgesanges verhallt waren, seßte unter Dr. Mucks feinsinniger Leitung die Musik zum zweiten Teil von Glucks „Orpheus und Eurydice“ ein. Der Vorhang zeigte am vorgestrigen Abend unter einem silbernen, von Genien gehaltenen Blätterkranz die Kaiserkrone und | das vereinigte hohenzollernshe und holsteinische Wappen, links und rechts unten das Berliner und Prim- kenauer Schloß. Die Allerhöchsten Herrschaften hielten nach | der Vorstellung in dem in einen Palmen- und Blumenhain umgewandelten Konzertsaal Cercle. M

Gestern wohnten Jhre Kaiserlichen Und König- lihen Majestäten dem Gottesdienst im Dom bei.

Nah dem Gottesdienst empfingen die Majestäten in der Schwarzen Adlerkammer des Königlichen Schlosses anläßlich Allerhöchstihrer Silbernen Hochzeit die Botschafter von Szögyény-Marich, Graf Lanza, Bihourd, Tewfik-Pascha, den japanischen Gesandten Jnouyé, den niederländishen Gesandten Baron Gevers, den englischen General Swaine, der ein Ge- schenk des englishen Königspaars überreichte, den Admiral Büchsel, der die Ehrengabe des Zentralverbandes der Deutschen Vetergnen und Kriegerverbände von Nordamerika übergab, und den russishen Generalmajor, Militärattaché Tatischef.

Hieran {loß sich im Kapitelsaal der Empfang der zur Silbernen Hochzeit eingetroffenen Glückwunschabordnungen aus dem Lande und der fremdherrlihen Militärabord- nungen. : 8 E

Jn dem rot und gold shimmernden Saale, dessen Wand- gemälde auf die Stiftung des Schwarzen Adlerordens bezug- nehmen, waren unter dem Thronbaldachin historische Thron- sessel aus der Zeit Friedrichs 1. aufgestellt. Pagen traten zur

, di ofmeisterin Gräfin Brokdorff, der Ln Cra b der Chef des Zivilkabinetts, je Nat von Lucanus und der Chef des

zneraladjutant Graf Hülsen-Haeseler sowie n der Umaebungen und Gefolge. das Königliche Staatsministerium n Bülow an der Spiße.

kanzler und Ministerpräsident Fürst

con B lückwünschte das Kaiserpaar, „W. T. B. zufolge, 1 der Ansprache: i

Eure und Königlichen Majestäten wollen mir ge-

des Staatsministeriums herzlihe und treue Glü- ge darzubringen, wo vor einem Vierteljahrhundert “ein rei gesegnetes Ehebündnis geshlossen haben. Minister der rubmvollen preußischen Krone, sind wir stolz darauf, daß wir unsere Aemter aus Königlichem Vertrauen führen und daß uns mit unserem Herrn und König ein persönlihes Band ver-

ü : önli teil an k So nehmen wir auch persönlichen j An E was das Wohl und Wehe des Königlihen Hauses

berührt. Wenn eine Dynastie, die über ein großes Volk herrscht, wahrhaft volkstümlich sein soll, so muß fie diejenigen Eigen- {aften besißen, die typisch sind für die von ihr geleitete Nation- Der Deutsche hat es mit dem Familiensinn und dem Familienleben immer ern genommen seit den ersten Anfängen unferer Geschichte. Mit dem p en und dem deutshen Volk, das an dem heutigen Jubeltage Eurer Majestäten in reiner Befriedigung aufblickt ¡u dem Vorbild echt deuts{hen Familienlebens und Familienglücks auf dem Kaiserthron, vereinigen wir uns in dem Wunsche, es möge Euren Majestäten dur Gottes Gnade vergönnt sein, in abermals fünfund- ¡wanzig Jahren das Fest der Goldenen HoWhzeit glücklich zu begehen, zum Heil Preußens, zum Heil unseres deutschen Vaterlandes. Hierauf erwiderte Seine Majestät der Kaiser und König mit folgenden Worten: S E Ih sage Meinen herzlichsten Dank für die Worte, die Eure Durchlauht soeben im Namen des Staatsministeriums an Uns ge- rihtet haben. Das Staatsministerium hat im Laufe seiner Arbeiten wiederholt die Freude gehabt, Einwirkungen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin nachgeben und sie ausführen zu können, und fo hoffe Ih, daß die Herren auch in fernerer Zukunft ihre Arbeiten mit Mir gemeinsam ausführen und stets im Auge behalten werden und nit vergessen, daß die erste Frau Deutschlands, die Königin von Preußen, wie alle deutschen Frauen, mäßigend und leitend auh auf Fhre Gedanken einwirken soll. So hoffe Ih, daß Gott au in den nächsten Jahren Unsere Arbeit segnen möge. is brachte der bayerishe Gesandte Graf von LerÓenfeld-Köferin im Namen des Bundesra ts die ehrfürchtigsten Glückwünsche zur bevorstehenden silbernen Hoch- zeit dar. i M Fürsten und die gesamte deutshe Nation feiern viefen. E U nid Dank gegen vie Vorsehung. Dem Bundes- rat sei es vergönnt gewesen, in besonderem Maße dem Wirken des erhabenen herpaares auf der höôhsten und darum ver- antwortungsvollsten Stelle im Reih zu folgen. Er fei Zeuge ewesen, mit welch H Sinn und welcher Kraft der aiser die Mat des Neiches nah außen wahre, und im Verein mit feinen hohen Verbündeten unter gewissenhafter Achtung ihrer Rechte im Innern des Kaiserlichen Amts walte und überall fördernd wirke. Der Bundesrat wisse aber au, daß dem Kaiser eine erhabene Gattin zur Seite stehe in Treue und Hingebung, dem edelsten Berufe des Herrschers folgend, Schmerzen zu lindern, Tränen zu trocknen. Möge es Gott gefallen, so wie bisher, au ferner scine Hand über der Majestäten Bund zu haltêèn und Ihnen auf dem festen Boden häuslichen Glüds viele Jahre eines gleih reichen und gesegneten Zu- fsammenlebens zu \s{enken. Seine Majestät der Kaiser und König erwiderte: JI@ spreche dem Bundesrat von ganzem Herzen Meinen wärmsten Dank aus für die Wünsche, die Eure Exzellenz soeben ausgesprochen haben, und bitte Sie, Dolmetsh unseres Dankes zu sein bei Ihren Herren für das Interesse, was sie an dem Fest in Unserem Hause genommen haben. Es ift Mir eine Freude, vernommen zu haben, daß der Bundesrat in der Lage gewesen ist, fih zu überzeugen, mit welchem Fleiß und welher Hingebung Arbeiten und Pflichten von JFhrer Majestät aufgefaßt werden. Sie können versichert sein, daß Wir Unfere Arbeit auch fernerhin mit unermüdlihem Pflichteifer tun werden und vor allem in inniger Vereinbarung mit Unseren hohen Verbündeten wirken werden.

Graf Ballestrem überbrachte den ehrfurhtsvollen auf- richtigen Glückwunsch des Deutschen Reichstags. Er

dankte im Namen des deutshen Volkes den Mazestäten dafür, daß diese während 25 Jahren dem deutschen Volke ein so hehres Beispiel einer wahrhaft christlichen

das sei auch an

und glücklihen Ehe gegeben hätten; das | : den Familien des deutschen Volkes niht spurlos vorüber- gegangen. Er wünsche, daß sein und seiner Kollegen Nach- folger nah 25 Jahren vor den Majestäten erscheinen könnten, um sie in goldenem Ehekranz zu begrüßen. | Fürst zu Jnn- und Knyphausen sprah im Namen

des Herrenhausf es „in historisher Treue und Ehrerbietung den Wunsch aus, daß den Majestäten die nähsten 25 Jahre so glücklih sein mögen wie die vorhergehenden. Ee Exzellenz von Kröcher brachte die Glückwünsche des Abgeordnetenhauses zur Silbernen Hochzeit des RKaiser- paares und zur Grünen Hochzeit. des zweiten Sohnes der Majestäten dar. „Möge Eure Mazejtäten, jo wie zet die silberne, einst die goldene, die eiserne, ja diamantene Krone müden.“ : P Der Kaiser dankte herzlih mit kurzen Worten, auch namens der Kaiserin. E Dann erschienen die Generalfeldmarshälle und Generalobersten für die Armee und der Großadmiral

Seine Majestät erwiderte: j Ih sprehe Meinen herzlichen Dank aus für die {önen Worte, die Eure Königliche Hoheit an Uns gerihtet haben. Ih bin von Herzen beglückt und dankbar, daß des Reiches webrhafte Söhne, dar- gestellt in den obersten Spißen der Armee, Uns beute hier gratulieren können, und daß dieselben von Gurer Königlichen Hoheit geführt werden, die Uns noch die herrlihe Zeit der Auferstehung des Reiches vers körpert. Eure Königliche Hoheit können versichert sein, daß Mein erster und letzter Gedanke Meine Streitkräfte zu Lande und zu Wasser find, und daß Ihre Majestät stets bestrebt ist, für die Linderung von Not und Krankheit zu wirken und vorzusorgen. Gebe Gott, daß ein Kriegsfall nicht eintreten möge. Sollte es aber dennoch gesehen, so bin Ich fest überzeugt, daß die Armee si ebenso bewähren werde, wie vor 35 Jahren. : Für den deutshen Evangelischen Kirhenausschuß ershienen der Wirklihe Geheime Rat D. Voigts, der Ober- fonsistorialrat Dr. von Kelber - München und der Oberhof- prediger D. Ackermann-Dresden, nach ihnen die preußis chen Bischöfe Kardinal Dr. Kopp und ages Me En dent des Evangelishen Oberkirhenrats Voigts rbre R bs ganze deutsche Volk hebe heute fürbittend die Hände èmpor zu Gottes Thron und vereinige fich in dem Erfleben des reisten Segens Gottes auf die Majestäten und das ganze Königliche aus s Seine Majestät der Kaiser dankte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Gottes e ferner auf der Ent- wickelung der evangelishen Kirche ruhen möge. N Der Kardinal Kopp überbrahte die Segens- und Glückwünsche des Episkopats zur Silbernen Hochzeit und zu dem anderen hohen Feste, bei dem ein Kaisersohn einer Fürstentohter aus altebrwürdigem Dynastengeshleht die Hand zum Lebensbunde reihe. „Möge das Reis, das in die Erde gesenkt wird, waSsen und fi entfalten zu einem mächtigen Baum, um die Hoffnung des Volkes, des Vater- landes und des Herrsherhaufes zu erfüllen“ s Seine Majestät sagte in der Erwiderung: Er hoffe, daß es Jhm auch ferner gelingen möge, im Verein mit dem Episkopat für die katholishe Bevölkerung zu sorgen. Es folgten nun die Abordnungen der Provinzen usw., die von den Oberpräsidenten, resp. von den Ressort- ministern vorgestellt wurden und ihre Adressen überreichten. Es waren folgende Abordnungen: Ostpreußen: Pro- vinzialverband ( Stiftung eines „Kaijer Wilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria-Werkstättenhauses für blinde Männer“); Stadt Königsberg; Ostpreußische Generallandschaft. c Westpreußen: Provinzialverband (Stiftung eines „Wilhelm T1. Auguste Viktoria-Blindenheims“); Stadt Danzig (Stiftung von 10000 zur Bekämpfung der Lungen- tuberkulose); Landkreis Elbing (Stiftung von 10000 Æ als Grundstock für die Errichtung eines „Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria - Kranken- und Siechenhaujses“). Brandenburg: Provinzialverband (Stiftung von 10 000 M zur Errichtung eines Taubstummenheims „Wilhelm Auguste Viktoria - Stift“ in Wrießen); Stadt Berlin (Stiftung ‘von 500 000 Æ für das Altersversorgungsheim „Kaiser Wilhelm Augusta - Stiftung“); Stadt Potsdam (Stiftung von 10000 #6 für die Altersversorgungs-Anstalt „Kaiser Wilhelm-Stift“); Stadt Charlottenburg (Stiftung eines Grundstücks für eine Musteranfstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit); Stadt Werder (Ueberreihung eines Obstkorbes); Handwerkskammer Berlin (Stiftung von 10 000 zur Unterstüßung bedürftiger alter Handwerksmeister und deren Witwen); Vercin Berliner Kaufleute und Jndustrieller (Stiftung von 120 000 M für eine „Kaiser Wilhelm II1. und Kaijerin Auguste Viktoria-Stiftung“ für Waisen selbständiger Berliner Kaufleute und Gewerbetreibender) ; Berliner Feuerwehr. Pommern: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 zur Fürsorge für verkrüppelte Kinder); Stadt Stettin. Posen: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 für ein Siechenheim mit den Namen Jhrer Majestäten); Stadt Posen (Stiftung von 50 000 # für eine Milchversorgungs- anstalt zur Bekämpfung der Säuglingsfterblichkeit). ; Schlesiey: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 s zur Errichtung eines Blindenheims); Stadt Breslau (Stiftung von 360 000 M zur Errichtung eines Säuglingsheims); Kom- munallandtag des Markgrafentums Oberlausiß (Stiftung von 30 000 für das Krüppelheim Rothenburg O.-L.); Verein Schlesischer Malteser-Ritter (Kranfenbetistiftung für das Ordens- krankenhaus zu Kloster Trebnig). ; Sachsen: Provinzialverband (Errichtung eines Wohn: und Werkstättengebäudes für männliche- Blinde in Halle). Schleswig-Holstein: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 M für Hinterbliebene der vor erlangter Pensions- fähigkeit verstorbenen Provinzialbeamten); Prälaten und Ritter: schaft; Frauen und Jungfrauen Schleswig-Holsteins (Ergebnis einer Sammlung bei 60 000 Frauen der Provinz zur Ver- fügung Jhrer Majestäten zum Besten der Provinz). j Hannover: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 é zur Errichtung einer Penfionskafse für die Provinzialwegwärter); Stadt Hannover. E s e stfalen: Provinzialverband (Stiftung von 150 000 M zur Errichtung zweier Blindenheime mit dem Namen „Wilhelm Auguste Viktoria - Stiftung“); Westfälisher Bauernverein (Stiftung von E 000 é zur Erhaltung der Bauernhöfe 1n er Familie der Bestßer). : Î Hes sen-Nas n : Bezirksverbände: a. Bezirksverband Cassel (Stiftung von 75 000 A zur Errichtung einer Kirche für das hessishe Brüderhaus in Hephata), b. Bezirksverband [Piesbaden (Stiftung von 50 000 #4 zur ‘Errichtung eines Siechenheims „Wilhelm Auguste Viktoria-Heim“); Stadt Cassel; Stadt Wiesbaden; Stadt Frankfurt a. M. (Stiftung von 150 000 # für „Kaiser und Kaiserin Wilhelm-Stiftung zur Bekämpfung der Lungentuberkulose“); Komitee der Stiftung für Säuglingsfürsorge (Stiftung von 280 000 4 für eine „Wilhelm Auguste Viktoria-Stiftung für Säuglingsfürsorge“). Rheinprvinz: Provinzialverband (Einstellung von

vorgestern nah Erledigung kleinerer Vorlagen der Abg. Erbjäger- meister von Jagow-

Bericht der 119 756,03 A Dieser ergibt fich einerseits aus einem Uebershusse von

verein für Berlin und das Elisabeth-Kinderhospital; der Verein „Frauenhilfe“; das Landesökonomiekollegium:; der Deutsche Landwirtschaftsrat; der Verband der Ee der preußisch:hessishen Staatsbahnen und der Reichsbahnen; der Kyffhäuserbund; der Deutsche Kriegerbund; das Zentral: kfomitee der Vereine vom Roten Kreuz; der Vaterländische rauenverein; der Ständige Ausshuß der Deutschen ges ilfs- und Pflegevereine vom Roten E: der Verband eutsher Krankenpflegeanstalten vom Roten reuz; eine Ab- ordnung der Ehrenjungfrauen, die Jhre Majestät bei der Einzugsfeier 1881 begrüßten; der Verein „Seemanns- Erholungsheim“. (Ergebnis einer Sammlung von über 130000 # zur Errihtung eines Erholungsheims für Seeleute der Kriegs- und Handelsmarine 2c.). Den Schluß machten die Fremdherrli hen Militär abordnungen. 1) Königlich Großbritannisches I. Dragoner regiment: Major Makins. 2) K. u. K. Oefsterr.-Ungar. Jnf. Regt. Wilhelm LT., Deutscher Kaiser u. König v. Preußen : Oberst u. Regimentskomm. Kermpolich, Oberstleutn. Erber, Hauptmann Sztrókay, Oberleutn. Mikoleßky. 3) K. u. K. Oesterr. - Ungar. Hus. - Regt. Wilhelm T1. Deutscher Kaiser u. König v. Preußen Nr. 7: Oberst u. Regiments- komm. Graf Zedtwiz, Nittmeister Edler v. Kirsch, Oberleutnant Fanta. 4) Kaiserlih Nussisches 85. Jn- fanterieregiment Wyborg: Regimentskomm. _Gen. - Major Saiontschkowski , Oberstleutn. Wladimiroff Hauptm. Domoschiroff, Leutnant Durnowo. 5) Kaiserlich Rusfisches St. Petersburger Leibgarderegiment König Friedrich Wil- helm III. : Regimentskommandeur, Generalmajor von Beer, Hauptmann Beljakow. 6) Kaiserlih Russishes 39. Dragoner- regiment Narwa: Regimentskommandeur, Oberst Baron Budberg. 7) Kaiserlich Russishe Marine: Konteradmiral Wiren, Kapitän zur See Essen, Fregattenkapitän und Flügel- adjutant Seiner Majestät des Zaren Tschagin. i Die Kaiserlihen und Königlihen Majestäten reichten den Herren und Damen die R und nahmen die Adressen CUNNDig entgegen. Die Vertreter der russischen Regimenter hielten kurze Ansprachen; jedes Regiment über- reihte Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin wundervolle Blumensträuße. __ Erst nah 1 Uhr endete der Empfang. An diesen {loß sih eine Familienfrühstückstafel.

Nichkamfkliches.

Deutsches Reich.

Preufszen. Berlin, 26. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des stellvertretenden Chefs des Marinekabinetts, Kapitärs S: von Krosigk.

Zn der am 24. Februar unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plenarsißzung des Bundesrats wurde beschlossen, das Geseg, betreffend die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika, zur Allerhöchsten Vollziehung vorzulegen. Zugestimmt wurde dem Entwurf einer Verschnittweinzollordnung, dem Entwurfe von Bestimmungen über die Anwendung der vertragsmäßigen Zollsäße für Gerbstoffauszüge, sowie dem Entwurfe von Aus- führungsbestimmungen zu dem Geseh über die Wertbestimmung der Einfuhrscheine im Zollverkehre.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Eisen- bahnen, Post und Telegraphen und für das Landheer und die Festungen sowie die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Handel und Verkehr hielten heute Sißungen.

Der Königlich serbishe Gesandte Dr. Militchevitch ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- haft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ am 23. Februar in Vigo eingetroffen und geht übermorgen von dort nah Vlissingen in See.

S. M. S. „Loreley“ ist am 22. Februar in Gemlik (Marmarameer) eingetroffen „und ist gestern von dort nach Konstantinopel zurückgekehrt.

__S. M. Kbt. „Panther“ ist am 23. Februar in Villeta bei Asuncion (Paraguay) eingetroffen und geht am 1. März von dort nah Corrientes.

S. M. Torpedoboote „Taku“ und „S 90“ sind am

gehen am 2. März

23. Februar in Schanghai eingetroffen und von dort nah Ningpo in See.

Der Dampfer „Borussia“ mit dem L fun gas transport für Kiautschou an Bord ist am 20. Februar in Drtous eingetroffen und hat am 21. Februar die Reise ortgesctzt.

Im Brandenburgischen Provi nziallandtag erstatteten

erleberg und der Abg. Landrat von Oppen- reienwalde das Referat über den Verwaltungsbericht des rovinzialaus\chusses. Das Etatsjahr 1904 schließt dem Kreuzzeitung zufolge mit einem UVebershusse von

zu bringen und dahin zu wir

rundsäßlih vertreten ist.

Kommis Der Provinziallandta berihten gegebenen übersiht

erwaltung aus.

Bekämpfung der

Kaiserin noch könne.

Hannover, 24. Febru vinziallandtag seßte in \

nahme der Garantie f

antrage des

worden war.

deutung geschaffen werde, griff genommen

den Kanalbetrie

\chädigen werde, daß auc er an Als er dies aber in Berlin zur

Staat werde gegebenen Falls

eingebraht hatte, in der die E

einstimmig angenommen

heim und Peine zu ersuchen.

Seine Majestät der

lihen Hoheit Dr. Wilckens ersuchte dan gung, ren Großherzogliche Prinzessin-Max in Ehrerbietu

den Großberzo Anlaß der UÜebermittler der in Volksvertretung bei Ihren Maje

Aus Windhuk in D „W. T. B.“ zufolge berichtet bah, geboren manshoop;

und Gefreiter 1883 zu Urphershofen,

\sprehung der ander GaE Schiedsgerichts und des Reichsversicherungsamts

des Antrags des Provinzialauss

Nach dem Bericht des „Hannoverschen Couriers" wurde zunächst der Antrag der Kommission auf Erhöhung der Etatsposition „Weges bau“ beraten und nah längerer Debatte mit überwiegender Mehrheit angenommen, In der darauffolgenden Diskussion des Garantieantrags betonte der Stadtdirektor Tramm, Weser- Kanals, der, wie er hoffe, Vorteilen und Segen bringen werde, ein Kulturwerk von folher Be- wie es der Staat Preußen kaum je in An- habe, und bemerkte mit Bezug auf Aeußerungen des Abg. Dr. Fn: daß das Koblensyndikat seinen EuE auf geltend machen und die

dem Staatskommifssar die Versicherun artiger Einfluß des Koblensyndikats

können. Der Unterstaatssekretär Holle zerstreute ebenfalls - die Be- fürhtungen wegen des Einflusses des Kohlensyndikats, indemer erklärte, der

Kohblensyndikat feinen Einfluß geltend machen, den er Ankauf von Z-chen und andern Mitteln gesitert habe und weiter sichern werde. Nachdem“ der Abg. Asherbehl noch eine Resolution

Verkehrs- und Meliorationsinteressen der Kanalanlieger eine genügende Berücksichtigung finden werden,

Antrag des Provinzialaus\{hus}ses, die Staatsregierung um Vorlegung eines Geseßentwurfs wegen Ausführung der St‘hkanäle nah Hildes

Vorlagen und der Beratung des Etats wurde die Sitzung ges{lo}en. Württemberg.

seinen 58. Geburtstag, der im ganzen Lande in der üblichen Weise festlich begangen wurde.

Baden.

ZU Beginn der vorgestrigen Sißung der Kammer machte der Staatsminister von Dusch Mitteilung von der Geburt eines Sohnes Seiner Großherzo g- des En Mar.

der Zweiten Kammer übermitteln zu dürfen. Dieser Vorschlag wurde mit allseitigem Beifall aufgenommen. führte dann, „W. T. B.“ zufolge, aus:

Jch möchte weiter darauf hinweisen, daß am 27. Februar, ehe wir wieder zu einer Sißung zusammentreten, der Kaiser und die Kaiserin das Fest der silbernen Hochzeit feiern. Ich darf wohl Ihrer Zustimmung gewiß sein, wenn ih den Vorschlag mache, daß die Zweite badishe Kammer ihrer berzlihen Anteilnahme an der für unser Kaiserhaus so bedeutsamen Feier in der Weise Aus- druck gibt, daß sie durch thren Präsidenten Seine Königliche Hoheit ehrerbietigst bitten läßt, bei diesem hocerfreulichen

Deutsche Kolonien.

An Typhus sind gestorben: Zahlmeister Wilhelm Weißen-

am 30. 12. 1869 zu Burgsponheim, fcüher tim Infanterieregiment Nr. 117, am 21. Februar im Lazarett zu Keet- '; Unteroffizier Max Groth, geboren am 5. 6. 1882 zu Neuendorf- Königsberg, früher im bruar 29, C, 10. Infanterieregiment, am 21. zu Ramanösdrift ; zu

Johann

Reiter Heinrich Grimm, geboren am 24. 5. 1882 Hamburg, früher im -JInfanterieregiment Nr. 76, am 21. Februar im Feldlazarett zu Aminuis; Reiter Albert Knuth, 6. 7. 1882 zu Cahhlin, früher im Grenadierregiment 21. Februar im Feldlazarett an der Lüderißbucht.

bitten, in der Konferenz der Landesdirektoren die Frage der Reht-

en, daß bei allen

nimmt von den in den Verwaltungs

lichen und ausführlihen Darstellungen der Verhältnisse der Provinz mit Befriedigung Kenntnis und spricht eine dankbare Anerkennung für die segensreiche Wirksamkeit der

Außerhalb der Tagesordnung wurde der Antrag der Etatskommission behandelt, dem Komitee zur Begründung einer Musteranstalt für die Säuglingssterblihkeit auf sein Gesuh einen eins maligen Beitrag von 10000 4 aus bereiten Mitteln zu bewilligen. Der Vorsizende der Etatskommission Kammerherr Dr. von Saldern beantragte sofortige Beschlußfassung, damit Ihrer Majestät der zur Silberhochzeit das Geschenk dargebraht werden Der Antrag wurde ohne Debatte einstimmig angenommen. Der Abg. Major a. D. von Rohr- Schluß über den Etat der Branden Berufêgenossenschaft für 1906 und beantragte, den Etat mit einer Ausgabe von 136 276 # festzustellen. dem Antrage zu und vertagte si dann auf heute.

ar. Der 39. Hannoversche Pro- estrigen Sißung die Beratung usses, betreffend die Ueber- ür den NRhein-Weser-Kanal, fort, der, wie Pelet in der vorigen Sizung mit dem Zusaß-

Abg. Dr. Hahn, als Kompensation eine Er- höhung der Beihilfen für den Landstraßenbau um 220 000 4 zu beschließen, einer Kommission zur Vorberatung überwiesen

einer

daß durch den Bau des Rhein- auch den Landwirten eine Fülle von

nteressen der Konsumenten fänglih diese Besorgnisse geteilt habe. Sprache gebracht habe, sci ihm von

gegeben worden, daß ein der- ch nicht werde geltend machen

mit starker Hand eingreifen und im ih durch den

rwartung ausgesprohen wird, daß die

wurde die Garantievorlage und darauf mit großer Mehrheit der

Nach Erledigung einiger kleinerer

König Wilhelm feierte gestern

zweiten

Der Präsident n die Kammer um die Ermächti- n Hoheiten dem Prinzen und der ng die Glück- und Segenswünsche

Der Präsident

also Ihre Majestäten

nigsten Glückwünsche

der badischen stäten sein zu wollen.

eutsh-Südwestafrika wird

. .

Pionierbataillon Nr. 9, am 18. Fe-

Ae ag M eboren am früher im Königlich bayerischen Februar in der Krankensammelstelle

eboren am r. 89, am

en Berufsgenofsenshaften zur Sprache Verhandlungen des die Genossenschaft Die Versammlung nahm sowohl diesen Antrag wie den Antrag des Abg. v. d. Beck, den Etat der Landes- versiherungsanstalt Brandenburg im nähften Jahre einer eigenen n zu überweisen, mit großer Mehrheit an.

Ferner faßte die Versammlung folgenden Beschluß:

Dannenwalde berihtete zum burgischen landwirtsaftlichen

Die Versammlung stimmte

Zum Kapitel der evangelishen Konsistorien bemerkt Abg. Eickhoff (fr. Volkep.): Es ist ein unerfreulihes Zeien, daß wir wieder einen Fall von mangelnder Toleranz und religiöser Unduldsamkeit besprechen meen, wie im vorigen Jahre den Fal des Mecdigees Fischer von St. Markus in Berlin. JInzwishen bat der vangelischeODberkirhenrat den Erlaß des brandenburgischen Konsistoriums egen diesen hochverdienten Prediger gründlich desavouiert. Jett aber L lebhafte Mißstimmung und Erregung die Nichtbestätigung des zum Pfarrer der evangelishen Kirhengemeinde in Nemscheid - | gewählten Licentiaten Römer aus Godesberg erweckt. Der Minister hat im vorigen Jahre eine Stellungnahme zum ZO Fischer abgelehnt, weil die Sache noch nicht entshieden war. Jch kann das verstehen, und auch in diesem neuen Falle handelt es fich noch um eine res non judicata. Aber der Meinung, daß solhe Sachen nicht zur Kompetenz des Landtags gehörten, sondern innere An- elegenheiten der Kire seien, muß ih widersprehen ; denn das nd Fragen von allgemeinem staatlichen Interesse, ganz ab- gesehen von unserem Budgetrecht. Die Kreise, die wir vertreten, würden es gar nicht verstehen, wenn wir s{chweigend daran vorbeigingen. Am 26. September v. J. wählte die evangelische Kirchengemeinde in Remscheid Römer mit 96 gegen 9 Stimmen zum Pfarrer nach gewissenhaftester Prüfung, und in weiten Kreisen der Bürgerschaft wurde sie zu dieser Wahl beglückwünscht. Aber 6 Tage später reichte ein Pfarrer vcn der Minderheit auf Grund der rheinisch-westfälishen Kirchenordnung einen Protest gegen die Wahl ein, weil Nömer nah setner Gastpredigt mit seiner Anschauung üker die Person Christi nicht auf dem Boden der heiligen Schrift und des evangelischen Be- kenntnisses stehe und die Gastpredigt überhaupt den Anforderungen der rheinishen Kirhenordnung nicht entsprehe. Der Protest sprach au von einer hohgradigen Ecregung, die hristlihe Kreise über diese Gastpredigt ergriffen habe. Dieser Protest einer vershwindenden Minderheit veranlaßte natürlih einen Gegenprotest der Mehrheit des Presbyteriuums. Nah dem vom Presbyterium gegebenen Text der Gastpredigt über Johannes 6, Vers 67, mußte sich Römer über die Gottesfohnshaft äußern, und er tat es mit Ehrlich- keit und Wahrheitsliebe, wie man fie jedem Diener der Kirche wünshen mag. Er hatte ein theologishes wissenschaftlihes Bekenntnis abgelegt, das man in der Regel nicht auf ten Kanzeln hört; aber er war durch den gegebenen Text ausdrück ih provoziert worden. Der Gegenprotest konstatierte, daß von einer Ers- regung über die Gastpredigt keine Nede sein könne, daß im Gegenteil eine solhe dur die Nichtbestätigung herbeigeführt werden wücde. Das Konsistorium hat wider alles Erwarten der Forderung der Minderheit mit folgendem Bescheid vom 18. Dezember entsprochen : „In der gemeinschaftlihen Sißung des Konsistoriums mit dem Provinzialsynodalvorstand am 12. d. M. ist über die Wahl des Pfarramtskandidaten Lic. Römer in Godesberg zum Pfarrer der Gemeinde Remscheid eingehend verhandelt worden. Nach ore iser Prüfung der Angelegenheit hat das Kollegium ein- stimmig beschlossen, daß der gegen diese Wahl unter dem 2. Oktober d. J. von einem Pfarrer, drei Presbytern und einem Diakonen er- bhobene Einspruch als begründet anzuerkennen ist. Damit ist, vor- behaltlih eines etwaigen Rekurses, die am 26. September in Rem- \heid betätigte Pfarrerwahl aufgehoben und eine Neuwahl vorzu- nehmen. Wenn auch in der Beratung die wissenschaftlihe Tüchtizkeit und der sittliche Ernst des Lic. Nömer ihre volle Würdi ung fanden, so blieb doch auf keiner Seite ein Zweifel darüber bestehen, daß seine theologischen Anschauungen, insbesondere hinsichtlich der Person Chrifti, wie sie in der gedruckten Gastpredigt vorliegen, fo sehr von der heiligen Schrift und dem evangelishen Bekenntnis abweicken, daß auch bei der weitherzigsten Leurteilung eine andere als die getroffene Entscheidung allseitig ausgeschlossen ershien. Zur etwaigen Rekurseinlegung hiergegen (cf. § 36, 1 der General- synodalordnung) gewähren wir den Beteiligten eine Frist von vier Wochen, vom Tage der Zustellung dieser Entscheidung ab gerehnet.“ Auf Vorschlag des Presbyteriuums wurde mit allen gegen eine Stimme beschlossen, den Rekurs einzulegen, und außerdem wurde dem Lic. Römer eine Vertrauenskurdgebung zugestellt, în der erklärt wird, daß die Gemeinde an seiner Wahl festhalte. Am 12. Januar erging sodann die Beschwerdeshrift an den Evangelischen Oberkirhenrat (die der Redner im Wortlaut verliest), in der bemerkt wird, „daß die Gemeinde Remscheid den Entscheid des Konsistoriums als Mißahtung empfinden müsse, zumal dieser Entscheid keinesweas mit Gründen ausgestattet fei, und daß deshalb der Entscheid für die Gemeinde Remscheid niht als maß- gebend angesehen werden könne. Die Beshwerde ersuht den Evanges lishen Oberfkirhenrat, das Konsistorium zu veranlaffen, den Entscheid wenigstens mit Gründen zu versehen, damit sie gevrüft und wider- legt werden könnten, denn Lic. Römer habe auédrücklich und feterlich erklärt, daß er in der heiligen Schrift immer die Ur- kunde_des Glaubens und den Urquell des kirhlihen Lebens sehe. Der Oberkirchenrat hat eine Entscheidung bisher noch nit gefällt. Die Nichtbestätigung hat in der Tat in den weitesten Kreisen die größte Erregung hervorgerufen. Sobald sie in Remscheid und darüber hinaus bekannt wurde, hat in der Kirchengemeinde selbst und in weiteren evangelischen Kreisen Rheinlands und Westfalens eine Bewegung eingeseßt, deren Folgen noch nit abzusehen sind. Zunächst wurde in Remscheid selbst in einer sehr zahlrei besuchten Verfammlung dem Presbyterium eine glänzende Vertrauenskundgebung ausgesprochen ; tann wurde in Cöln in einer imposanten Versammlung dieselbe Anschauung zum Ausdruck gebraht. Wie sehr in der Tat die evangelishen Kreise von diefer Bewegung ergriffen sind, beweist die Begründung der rheinis{ch- westfälishen Vereinigung der Freunde ter evangelischen Freiheit und niht minder eine von mehr als 50 zum Teil hochangesehenen etan- gelischen Geistlihen Rheinlands und Westfalens veröffentlihte Erfklä- rung. Der Vizepräsident des Oberkirckenrats von der Golß hat fich dafür ausgesprochen, daß keine kirchlihe Nichtung vergewaltigt werden dürfe. Mit “diesem Grundfaß hat sich das Koblenzer Konsistorium in grellen Widerspruch geseßt. Soll es wirklich dahin kommen, daß die evange lishen Geistlichen nur in wissenshaftlihen Werken, nicht aber auf der Kanzel ihrer durch die Wissenschaft gewonnenen Ueberzeugung Ausdru geben dürfen ? Dies würde geradezu zu einer Heuchelei führen, die mit dem Wesen des Christentums in Widerspruch steht. Römer ist auf Grund des § 74 der rheinish-westfälishen Kirhenordnung nicht bestätigt worden. Nach diefem Paragraphen follen die Predigten einfach und deutlich und der heiligen Schrift und dem evangelischen Glaubensbekenntnis gemäß sein. Dieser Paragraph ist aber vom Konsistorium in rein forma- listishem Sinne ausgelegt worden. Dies beklagen die weitesten evan- gelischen Kreise und au die 50 Geistlichen, die fich mit rühmenswertem Freimut thres niht bestätigten Amtsgenossen angenommen haben. Nun sagt man, Nöômer habe in seiner Predigt ein theologisches Be- kenntnis abgelegt. Dazu war er dur den ihm gestellten Text geradezu verpflichtet, und die Art, wie er das Bekenntnis abgelegt hat, ist cin {hônes Zeugnis seines Freimuts und seiner Wahrheitéliebe; aber er hat nit unterlassen, dem theologishen Bekenntnis ein erbauliches Wort hinzuzufügen, wie es die rheinish-westfälishe Kirhenordr un; vorschreibt, und an diesem erbaulihen Teil seiner Probepredigt wind kein ehrlicher Protestant der sogenannten positiven Nichtung Anstoß

Seite, Ehrenposten der Schloßgardekompagnie hielten an den Türen Wacht. Sonnenschein fiel durh die Fenster vom Lust- garten herein und mischte sih mit dem gedämpften elektrischen Licht kristallener Beleuchtungskörper.

von Köster für die Marine. An ihrer Spize schritt Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht, Generalfeld- marschall und Regent von Braunschweig, der die Majestäten

nehmen können. Das Konsistortum hat denn auch der wissenshaftlichen Tüchtigkeit und dem sittlihen Ernst des Herrn Nömer volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Die Art, wie es die Nichtbestätigung begründet, zeigt, wie {wer ihm diese Entscheidung gefallen ist, und man wird

203 256,02 A bei den laufenden Einnahmen und Ausgaben und einem Fehlbetrage von 83 500,79 M bei den außerordentlihen Ein- nabmen und Ausgaben, nderexiets aus einem Uebershusse von 109 832,67 M bei der laufenden

jährlih 10 000 6 in den Provinzialetat als „Wilhelm II. Auguste Viktoria-Stiftung für Krüppelfürsorge“); Stadt Cöln; Stadt Koblenz; Stadt Bonn; Ritterbürtiger Adel; Genossen-

Parlamentarische Nachrichten. Die Schlußberichte über die vorgeiigen Sißungen des

Ba O E A Far

E Ì L Stal ¡len adt 7 x L y erwaltung und von 9923,36 G bei | Reichstags und des auses der Abgeordneten befinden | an das Wort erinnert: Qui s’excuse, s’accuse. Wir unsererseits Rad Matestät d Kaiser, in der Uniform mit R Medea a daß die Generalfeldmarshälle | shaft Rheinish-Westfälischer Maltejer-Devotionsritter. ite: d Restverwaltung. Der Abg. Rittergutsbesigec von Waldow- sih in der Ersten, Swetien und Dritten Beilage. können eine folhe Entscheidung nux auf das lebhafteste bedauern.

Seine ajestä er L (d rsallstab, und k Gen Tobersten Be “A e in threm Namen und zu- Es folgten Abordnungen der Landesuniversi d dgs wenigéwalde besprach hierauf den Verwaltungsbericht des Vorstands / a Wenn die Kirchengemeinde Remscheid einen Mann von der wissenschaft des 1. Garderegiments, mit dem G } blaßblaue a ih range “ad C d E A pes den Majestäten ihre unter- | Berlin; Bonn; Breslau; Göttingen ; Greifswald ; Halle a. S. ; gandes-Versiherungsanstalt Brandenburg für das Ge- Das oui der Abgeordneten seßte in der | lihen und valigidfen Ueberzeugung Nömers gewählt hat, so hat \i: es A Jhre Majestät die Kaiserin, die eine a i n : ften Glü Pin e i Füßen legen dürften zur Silbernen | Kiel: Königsberg; Marburg ; Münster ; Lyceum Hosianum in ¡häftsjahr 1904. Die Einnahmen der Anstalt betrugen zusammen | heutigen (32.) ißung, welcher der Minister der geistlichen, | kraft ihres Selbstverwaltungsrehts getan in Uebereinstimmung mit der H Seidenrobe mit gleihfarbigem Federhut trug, nahmen Hoheit und ber Freuve Ausdruck geben dürften, : daß | Braunsberg. F 5 a Le M, bie Selamtaubzaben 9 458 656,82 d, es bleibt somit Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten Dr. Studt bei- überwiegenden Mehrheit der Mitglieder der evangelischen Kirche, weil sie (e auf den Thronsesseln Play. Beide Mazestäten hatten nunmehr die zweite Schwiegertohter in der Majestäten Der Technishen Hochshulen: Berlin; Danzig; may arbeftand von 2 082 97,22 #, wozu der Betrag des fest- wohnte, die zweite Beratun es Staatshaushaltsetats | das Lebensprinzip der evangelischen Kirche, die Glaubens- und Gewissens» Y das Band des Schwarzen Adlerordens umgelegt. Zur Haus einziehe. Gott möge in den kommenden Dezennien feine Hannover; Aachen; Aka demie der Wissenschaften; Akademie Apeelegten Vermögens mit 51 931 951,92 M hinzutritt. Die gesamten für das Etatsjahr 1906 im Etat des Ministeriums | f!eiheit, nun und nimmer aufgeben will. Wenn Herr Römer tat- Nechten Seiner Majestät nahm Seine Kaiserlihe und | S D L E D Erfüllung der Wünsche, die Alle nnover ; ; , tiven betragen 54014 949,14 A Nach kurzer Debatte referierte der d ili Únterrichts- uird Medizinal l | [âählih vom Remscheider Pfarramt ausgeschlossen würde, so würden E L 4 1 K t : der Uniform der Segnungen stets mehren; und in Erfüüung Wirke d Schaffen der Künste. j, c Abg, Major a. D. von Rohr- Dannenwalde über den Verwaltungs- er geis ihen, Un errihts- um edlzlnalangelegen- Königliche Hoheit der Kronprinz in de treu im Herzen trügen, möge der Majestäten Wirken un Ferner waren durch Abordnungen vertreten die Deut

Pasewalker Kürassiere und die übrigen Königlichen Prinzen in der Uniform des 1. Garderegiments Aufstellung, sodann der Oberstkämmerer Fürst Solms-Baruth, der Oberhofmarschall

ch dort immer weitere Kreise der evangelishen Bevölkerung vom kirhlihen Leben zurüziehen. und der Wahrhaftigkeit Persönlichkeit in

he iten fort.

Das Kapitel des Evangelischen Oberkirchenra ts wird ohne Debatte bewilligt. Y

: bericht der Brandenburgischen landwirtshaftlihen Be- Orientgesellschaft (Ueberreichung einer Medaille); der evangelish- rufsgenossenshaft für das Seb, 1905 und beantragte am Schluß

kirhlihe Hilfsverein, der Jerusalemverein, der Kirchenbau seiner Ausführungen den Landestirektor Freiherrn von Manteuffel zu -

in der Armee auf allen ihren Gebieten, zum Heile des Heeres, fi weiter bewähren zum Segen des Landes und des ruhmreihen und | siegreihen Reiches.

Gerade ein Mann von dem Freimut einzige 4 und Tausende 4

des Herrn

Römer würde dle Remscheid sein,

die Hunderte