1906 / 50 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Rumäuien. a Die Regierung hat, „W. T. B.“ zufolge, Kaufleuten Si cstatién, ihre auf rumänisi treffenden Waren ohne Rücksiht au

in Rumänien eingetroffenen und deklarierten

Follevsertigung u deklarieren. Es werden daher die bis ea I ibt dem alten rumänischen Tarif verzollt werden,

Laut Meldung der „Stk. Petersburger Telegraphen-

Grenzpresse warnt die Negierung vor der englisch-rusfischen

zur Folge haben

einer Verhandlung, die inter zj¡u Hamburg

im ungsfaale der n E O ung der

L * hat ‘der Schheih von Koweit an Stelle“ der j Nr. 47 d. Bl.) stattfand, wurde, wie ,„W: T. B.* beschlossen, den s die Vie inte M lischem Protektorat stehenden Scheichs Ee W Arbeitgebern Es den Delegierten der Schauer- chem Boden ein- | m A ersishen Meerbusen vorgeschrieben ist, die rote | leute cine völlige ini erzielt. Der Tagelohn E Pana von be | Flagge mit dem Halbmond zum Zeihen der Soli- | 420 & auf 4,80 & und für NaFt- und Feieriagarbelt von 5,70 4

dara Eee Luttet 067! i uf Fus Indianapolis wird dem W. T. B.“ telegraphiert:

Der Vizepräsident der vereinigten Bergleute (vgl. Nr. ‘46

men. Die Besitzer

Annäherung, die nur die Aufteilung Perfiens j s werde nit zum Ausstande Sen ee Ble Bijrigand eel nad dem 1, Mil | Ba and beiggt dog av Mona rfe Tee 102 | da Lintre G M Wede Jae fa wt n U re , erfolgt. ; dem Muster der eng S ilichkeit an den Staat83geschäften De ge d Ms ih die Bergleute Serbien. gegen Eer Get ia 1903 einverstanden erklärt baben, wieder auf ¿ : inzuführen. im: :: ore. 18 i j : Der Finanzminister brate in der gestrigen Sipung | enu ee A A RX ie UNRS Eb bides der Skupschtina, „W. T. B. s j Big ließen. Andeverseits stellte der Vorsitzende des Aus, t Enn P Reit ben Stanten it, die no kin? pandels dass der Arbeiter dex Gren mit Kaminer Koble nalhdrheligi orten ; : ; ß di r den Beschlu 1

bêctelge abgeschlossen haben. Die Gültigkeitsdauer ‘Obftruk: Vyniamentarische Nachrichten. bne cuttieR gefaßt bätten, und erfiärté, er glaube niGt, daß

dem 1. Mai a. St. ab. Die Opposition segte die ib ein Ausstand vermeiden Ueke:

ion fort. Amerika.

Nach einer Depesche des „W. T. B.“ gus haben 30 Ausfständishe 25

die Schlafräume

sind getötet, vier Mann verwundet. Asien.

; ; aag : in

i erikanishen Missionen in Nanchang a Kian O vierhundert Meilen aufwärts am h einem Telegramm des amerikanischen

der Provinz

Mann der Landwachen

riffen. Früh am Morgen drangen sie in P R n Tat bafen ein und schossen unter

die liberale Partei auf die shlafenden Soldaten. D r thter wurden zurückgeshlagen. Zwei Unteroffiziere

Der Schlußbericht über die der Abgeordneten befindet st

Havana

EN Sizung des Hauses

in dexr Ersten Beilage.

in

des

Nr. 9 des „Zentralblatts für das Deutsche Reih“,

i eihsamt des Innern, vom 20. d. M., hat B e E E Sterenvesen: Auztfäührungsbestimmungen

und Dienstvorschriften zu dem Gesetze, betreFend die Statistik des

it de lande, vom 7. i: Wene DE 8 hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen :

tei 2) Finaniwesen : Nachweisung dec Ginnahmen Se De 1 Abri ) e bis Gnde Januar 1906. 3) Polizei- wesen: Ausweisung von Ausländera aus dem Reichsgebiet.

Februar 1906.

Theater nnd Musik.

Schillertbheater 0. (Wallnertheater).

Das Sgillertheater ließ geftern dem unlängst aufgeführten ersten

il des Björnsonshen S f n i ¿k S LTR Teil folgen und fand auch damit Verständnis und Beifall

bei seinen Zuschauern. Während der erste Teil nit Religion Fejabt liegt der SŸwerpunkt des zweiten auf politischem Gebiet. Die Handlung it hier vielleiht ¿twas zu breit geraten, niht ganz fo knapp und eindringlid wie im erften Teil, aber sie entbält im dritten Akt bekannilih eine Szene von mahtvoller theatrali]cher Wir- kung, diejenige nämli, in der das Schloß mit der darin tagenden Fabrikantenversammlun

Spannung, die dieser 1 ind zu ftüten und das Grausige dann wie ein elementares Greignis eintreten

uspiels „Ueber unsere Kraft“ den

sch nur mit der

in die Luft gesprengt wird. Darin, die ¡ene voraufgeht, zu erweden und zu unter-

tse, „1nd, na 4 ; er ; ; 5 j teller, êonfuls ‘in Sancho, vorgestern zerstört worden. Vierzehn ¡u lossen, N die E R E 20 Missionare sind entkommen, während sechs franzöhse O Diese” Aulgübe E: Mea E B E Ac Eee Jesuitenmissionare, nah einem späteren Bericht vier, der Statistik nud Volkswirtschaft. perdienen * einige besonders hervorgehoben ¡zu werden, an : R i seine Frau und seine i e t L NOE er in sei Holger den englishe Missionar Kingham, A N DeutsHen | erster Stelle Herr Pategg, der in seinem Holg beiden Kinder getötet worden sind. Truppen beschüßen Die (sech8undzwanzigste) Jahresversammlung ris e u area | Dypos: bes mit dem -vollói Bewüßtfeiri seinet Möcht: hanveludez di flohenen Missionare, die sh nach Kukiang begeben, | ereins für Armenpflege und Wobltätig eit ade Grofinbusitiellon: ut: traf: Fa wzirkscigeis-Gegonsech:2pe iht feind le geo! ifanische Kanonenboot „Elcano“ be- | diesmal bereits am Sonnabend, den 3. März 1966, im großen Fest- U ait als leldenshaflichèr Verireter der Arbeiterpartei Bratt. A O E Die Nachrichten über die Ursachen | saale des Rathausts in A litt Tri er E ps Ëlias und Rahel hatten in Herrn Paeschke aud Gren Feldhammer R GTTARG N i Depesche des | die Beratung über die im Reichstage eingek Res n, Ns E Ba ignete, wenn auch zuweilen etwas zu sentimentale Dar- der Unruhen - wiberspte@en G: Gu Lao Gesey über deut ungaw oda sth. Die frühe erfle Ber- | Sl e e lebendig cesialicte id bus Dild dee: ebea

„Reutershen Bureaus“ zufolge haben nah [l

itigkei ishen den katholishen Priestern und dem Seen Le diese den Magistratsvorsteher zu

inem Festmahl eingeladen und ihn i As Rice zu unterzeichnen, in dem mweitge nitäten versprohen werden. Die Katholiken

der Magistratsvorsteher sei hierüber entrüf

e

zu titgehe e

E ¿8 Volkes war die Folge. 4 Frhebung des Volke der Clinesish

ofortige S 1 A mit Ausnahme derjenigen mission wurden niedergebrannt.

das zerstört worden sei, wäre das Haus der Plymouth.

iner Meldung des „Neutershen Bureaus“ aus dation ls hinesi\he Aus wärtige Amt in einer gestern abgehaltenen Sißung beschlossen, der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika wegen Entsendung der Truppen nah den Philippinen Vorstellungen zu machen,

i die Vorgänge in China keine An- O f eithteten Ss seien, h wiederho

zeichen einer gegen die Fremden und daß ein Boxeraufstand niemals fu j Sie behaupten, daß die Regierung imstande sei, Nuhestörungen niederzuhalten; fie würden die chi

i instrui ähnlihe Vorstellungen bei andten im Auslande instruieren, ähnliche Vors g In Negierungen, bei denen sie beglaubigt seien, zu machen.

tet gewesen und habe

\ ihten der Chinesen elbstmord begangen, während er nach Beri Cf beo en Priestern überfallen und ermordet worden it.

Alle Missions-

Nach einem späteren Derieht sel Ï i i 8 jüngere aber

nur das ältere Kind Kinghams verwundet, das

gerettet worden. Das einzige Protestanten gehöri

angwierigen

1 mission von 21 Mitgliedern abs{chloß, di Ses bee Sakneover ama notwendig.

rihten nun, rd der

nit mehr mbe ist, jo w Dr. Muensterberg (Ber Bericht einleiten. Fine L vormittag in Ausficht genommen. auss{chusses wird am Freitag, den Armendirektion, am Müßblendamm 1 werden.

en Jnlandss

e Gebäude,

rüder von Zur Arbeiter

hiesige Blätter melden, strieren, die den leeren

zudebnen.

einzelt Droschken. empfunden.

en würde. alle lokalen

nesishen Ge-

Ausstand getreten.

ndlung des Neichstags über den Gegenstand, die in den Sihungen R 26. D 29. Januar stattfand und mit der Niedersezung einer Kom-

S ( dur edrudie Berichte unter diesen Umständen Bt ehe mol i so f SHriftführer des Vereins, Stadtrat

in), die Verhandlungen durch einen mündlichen Für den Fall, daß die Verbandlungen nit am Sonnabend beendigt werden, ist ihre Fortsezung am Sonntag-

ie rliner DroshkenkutsGer sind geftern, um, Die Blätt O eine Polizeiverordrung zu demon- Dros@ken das Befahren des Potsdamer laßes verbietet, in den Ausstand getreten. s i 1

i gestern beschlofsen, den Ausstand bis Mittwoch früh aus- In den Straßen sah man gesiern und heute nur ver- Am meisten wurde ihr Fehlen an den Bahnhöfen

In Leipzig sind, wie die „Köln. Ztg.* erfährt, die Sattler- gehilfen in eine Lohnbewegung eingetreten. Le Mindeststundenlohn von 40 bis 45 4, 10/9 Lobnerböhun

stündige Arbeitszeit. Jn der Harmoniumfabrik Mann L h fa per v R ist der größere Teil der Arbeiter in den

mate die {leunige Ginberufung

Da die übliche Vorbereitung | wirksam bervortrate

Die Sitzung des Zeniral- 2. März, im Sizungsfaale der (niht im Rathhaus), abgehalten

und Krasa mit.

Schwur der Treue“

bewegung. wie

In einer Versammlung

(Der Konzer

Sie fordern einen Î und neur- tannborg

Im Königlichen Opernhause

N. Leoncavallos Oper | n in L den Hauptrollen wirken die Damen Deftinn, von Schcheele-Müllier,

Parbs, die Herren Grüning, Hoffmann, Knüpfer, Wittekopf, Philipp Im Ksöniglihen Schauspielhause

i s i Holtbaus erwähuten Fabrikantenversammlung, in der die Herren Ho] us, Dysing, Meices Ioseph, Henschel in den Nollen der einzelnen Redner

N,

ebt morgev, Mitiwoh, : Jn

„Der Roland von Berlin® in Siene.

wird morgen „Der

wiederholt.

Im Theater des Westens findet die Uraufführung von

r i 0 f-F L ris L

Se E Mittwoch, Abends 7f Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernbard Irrgang in der St. Marienkirche ein Konzert unter Mitwirkung von Frau Dr. Gertrud Pfeiffer (Sopran), Fräulein Gle Vetter (Alt), Herrn Hans Gernot (Bariton), Herra Alex. Altmann (Violine) und i: Es werden nur Kompositionen von Ba vorgetragen, und zwar mehrere Kantatenarien mit obligater Violine und mebrere ferner die Pafsacaglia in C-Moll u. a.

per „Die vier Grobiane* am 10. März stati.

n Heinr. S{olz (Orgel).

e Duette, Der Eintritt ist frei.

tbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

(Forisezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten

und Zweiten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern-

, 56, Abonnementsvorstellung. Der Roland us Verlin. Oper in 4 Akten. Dichtung und Musik, unter Benußung des gleihnamigen Romand von Wilibald Alexis von R. Leoncavallo. Deuts von Georg Droescher. Musikalische E, „Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr egifeur Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeifter Graeb. Anfang 74 Ubr. : : bl at

Schauspielhaus. 59. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osfar Blumenthal. Regie: Herr Regisseur Keßler.

73 Uhr. E E, Ea Opernhaus. 57. Abonnements8-

j ung. Der schwarze Domino. Komische A Z Akten. Text von Eugène Scribe, deutsce Uebersetzung von Freiherr von Lichtenstein. Musik yon 2 Vo E e See Fan : Area

edekind, Königlich sächsi ammersängerin ou Körrielien »oftbeater in Dreéden, als Gast) Nnfan 71 u r. : r Sbausvtelbaus. 60. Abonnementsvorstellung. Wie die Alien sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Anfang 7F Uhr. E

Neues Operntheater. 8. Billettreservesaß. Sonnhag: Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Anfang 74 Uhr. Ver Billettvorverkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Sthaufspielhauses egen Zahlung eines Aufgeldes von 50 S für jeden

ißplay statt.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Kauf-

n von Venedig. Anfang 7F Ubr. Bonttrétag: Der Kaufmaun von Venedig.

Freitag: Oedipus und die Sphinx. WSoanadénd Der Kaufmaun von Bonedia,

Lessingtheater. Miitwoh, Abends 8 Uhr:

Und a tanzt. ‘Donnectiéa, Abends 8 Uhr: Der Ruf des

Lebens. Freitag, Abends 74 Uhr: Rosmersholm.

Schillertheater. O0. (Wallnert heater.) Mittwoch, Abends §8 Uhr: Ueber unsere Kraft.

Finfternis. Vogel im Käfig.

Mittwoch,

Finfternis. Tolítoj. Tage.

(I. T

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Macht der Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Dex

N.(FriedrichWilbelmstädtishes Theater.) ce Abends 8 Uhr: Die Macht der Swauspiel in 5 Akten von Leo N. Ueberseßt von Raphael Löwenfeld. ; bends 8 Uhr: Zwei glückckliche

Freitag, Abends 8 Uhr: Ueber unsere Kraft. eil.)

Donnerstag,

Theater des Westens. (Station Zoologischer

Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch: Gasispiel von Nikolaus Rothmühl. Die Afrikauerin. Anfang 74 Ubr.

Donnerstag: Zum 50. Male: Schügeuliesel. (Friß Werner, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Freitag (18. Vorstellung im Freitag8abonnement) : Gastspiel ‘i Fi gt Rothmüßhl. Die Afrikguerin. Anfang 7 E: | “L NaHmittags 3 Uhr: Bei - kleinen Preisen: Zopf und Schwert. Abends 7j Uhr: Schügtzenliesel. (Friß Werner, als Gast.) Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : Die Zauberflöte. Abends 74 Uhr: Schützen- liesel. (Friß Werner, als Gast.)

Komische Oper. Mittwoh: Hoffmauns Er-

zühlungen. Donnerstag: Dou Pasquale. Sea: Hoffmauns ESezählungen. onnabend: Don Pasquale.

Neues Theater. Mittwoch: Erdgeift. Anfang

74 Ubr. : Donnerstag: Die Morgenröte. Freitag: Ein Sommernachtstraum. Sonnabend : Erdgeift.

Luftspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoh,

Abends 8 Uhr: Der Weg zur Hölle. Donnerttag bis Sonnabend: Der Weg zur

Söle.

Residenztheater.(Direktion: Richard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Ubr: Der Prinzgemaßh[l. Satirisher S&hwank in 3 Akten von Leon Xanrof und Jules Chancel. Deutsh von Wilbelm Thal. Donnerstag und folgende Tage: Der Prirz- gemahl. :

Sonntag, Nahmiitags 3 Uhr: Der Schlafwagen- Xontroleur. Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Mittwch, Abends 8 Uhr: Vis früh um Fünufe! Schwank mit Gesang in 3 een von Bes Aren und Arthur Lippshißz. Musik von Paul Lincke.

B bnnerdiag und folgende Tage: Bis früh um Fünufe! : Hi Sonnakend, Nathmittags 3 Ubr: Bei kleinen Preisen: S&ülervorstellung. Maria Stuart. Sonntag, Nachmitta2gs 35 Uhr: Charleys Taute.

Pentraltheater. Mittwo, Abends 8 Ubr: Bei halben Preisen: Die Geisha. (Mit Mia Werber.) f : i

Dad e ems lh erandtas (Mit Wini Grabig und Karl Schulz. /

Freitag: Tannhäuser. Operette. (Mit Mia

Werber und Oskar Braun.)

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr : Schneeweißchen und Rosenrot. Abends §8 Uhr: Die Fleder- maus. (Mit Wini Sr und Oskar Braun.)

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Bei balben Preisen: Der Zigeunerbaron. Abends 7# Uhr: Der Mikado. (Mit Wini Grabiß und Osfar Braun.)

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Loulou. Donnerstag bis Sonnabend: Loulou.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Klavierabeud von Helene Obroaska.

Saal LPechstein, Mittwoch, Abends 7 Uhr: T. Klavierabend von Frédéric Lamoud.

Becthoven-Vaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Birkus Albert Schumann. Mittwoch, Abends

präzise 74 Ubr: Grande Soirée équestre. Das Sersationsprogramm. Ein Souper bei Maxim. Margaretha Tronupe. Troupe. : bebet que neuen Spezialitäten und Direktor Albert Shumannus neuefte Shul- und Frei- t ren. Zum ] Se AeTER. S Große Ausstattungspantomime der Gegenwart mit feenhaften, bier noch nie gesehenen Effekten.

U. a: Novität: Les 7 Perezofs”fss. chim Pascha. Morgana E Ergotti & King Louis Troupe Créard. Ferner: Die

S{luß: Femiua, das

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Edith von Stangen mit Hrn. Kavitänleutnant Gerhard Frhrn. von Ledebur (Langfuhr). Frl. Marie Budnik mit Hrn. Geriht8afsessor Dr. jur. Bruno Naefe (Berlin— ¿z- Zt. Beuthen O.-S.). S : Verehelicht: Hr. Regierung8afsessor Andreae 8 Frl. Glse Anton (Teutschenthal). De H prediger Br. Hoffmann mit Melanie Freiin Spiegz

Defsiau). :

E Ein Sohn: Pon. Klaus von Arnim (Götschendorf). Eine Tochter: Hrn. Haupl- mann Alfred Grafen von Soden (Berlin). Hrn. Landrat von Rose (Schroda). Hrn. F. A. von Soßler-Zihtau (Zichtau). Hrn. Leutnant von Reichel (Hannover). Hrn. Hauptmann Rulof von Bismarck (Braunschweig). u

Gestorven: Hr. Hauptmann a. D. Konrad Frbr. von SGirsewald (Braunschweig).

O

Verantworilicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich) in Ber lin.

F der Norddeutsben Buchdruckterei und Verlag#- Drit, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen,

sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffent

lichen Anzeigers (einschlicßlich der öffentl Bekanntunachungen)- n Fut RCSCS I Le atten auf Aktien

und Akticugesellschaften, für die Woche von

(11. Teil.) Sghauspiel von Björnstjerne Björnson.

LL. Klavierabend von Severin Eiseuberger.

19. bis 24. Februar 1906.

zum Deutschen Reichsan

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Dfsiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, BDeförde- rungen und Versezungen. Im aktiven Heere. Berlin, 22. Februar. - Dey, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Oftfries.) Nr. 78, vom 1. März bis 31. Mai d. I. zur Vertretung eines Lehrers zur Militärturnanstalt tommandiert. Gr. v. Bernstorff, Oberlt. im Königin Elisabeth Gardegren. Negt. Nr. 3, in dem Kommando bei der Gesandtschaft in Kopenhagen bis zum 31.März 1907 belassen. Sch ü e, Oberlt. im 2 Nhein. Hus. Regt. Nr. 9, von dem Kommando zur Dienstleistung beim Branden- burg. Trainbat. Nr. 3 enthoben. Frhr. zu Inn- u. Knyphäusen, Oberlt. im Kösönigsulan. Regt. (1. Hannov.) Nr. 13, bis zum 30. September 1906 zur Dienstleistung bei der Leibgendarmerie, v. Versen, Lt. im 1. Gardeulan. Regt., vom 1. April d. J. auf ein Jahr zur Gesandtschaft in Lissabon, Gr. v. Bylandt, Königl. niederländ. Lt. der Res a. D,, in der preuß. Armee als Lt. der Ref. des Hus. Regts. König Wilhelm I. (1. Nhein.) Nr. 7 angestellt und vom 1. März d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei diesem Negt., kommandiert.

Berlin, 24. Februar. y. Haldenwang, Königl. württem- berg. Oberlt. im 5. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 154, von dieser Stellung behufs Verwendung im Gren, Regt. Königin Olga (1. Würt- temberg.) Nr. 119 enthoben.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 22. Februar. Mestwerdt, Lt. im 7. Lothring. Inf. Negt. Nr. 158, der Abschied mit der gescßlihen Pension und der Ausficht auf An-

stellung im Zivildienst bewilligt. v. Brietke, Lt. im Sleswig- Holstein. Inf. Regt. Nr. 163, der Abschied mit der geseßlihen Pension aus dem aftiven Heere bewilligt; zuglei ist derselbe bei den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots angestellt.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde- rungen und Versezungen. Im aktiven Heere. 23. Fe- bruar. Auenmüller, Hauptm. und Komp. Chef im 14. Inf. Regt. Nr. 179, vom 19. März bis 5. ZUli d. I. zur Dienstleistung bei der 1. Maschinengewehrabteil. Nr. 12 kommandiert. Loeser, Oberlt. im Kadettenkorps, in das 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, Moering, Leutnant im 4. Infanterieregiment Nr. 103, als Er- zieher zum Kadettenkorps, versegt. Die Oberleutnants: Grahl von der Unteroffiziershule, in das 3. Infanterieregiment Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Schmidt von der Unteroff. Vorschule, in das 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Schulze von der Unteroff. Schule, zur Unteroff. Vor- shule, v. Campe im Schützen- (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, zur Unteroff. S&ule, Gaißert von der Unteroff. Schule, in das

11. Inf. Regt. Nr. 139, mit dem 1. April d. I. verseßt. Die 210. Klo im 9 Dik Neat: Nr: 133, Steeger im 9. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, zu Oberlts. befördert,

Tempel im 14. Inf. Negt Nr. 179, zur Untercff. Schule, Jung - nickel von der Unteroff. Schule, in das 2. Gren. Negt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Frhr. v. Hausen von der Unteroff. Schule, in das 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100, Bunde, Melzer im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Roch von der Unteroff. Vor- \hule, zur Unteroff. Sthule, Wigzel im 11. Inf. Regt. Nr. 139, zur Unteroff. Vorschule, mit dem L April d. Is. versetzt, Winzer im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, vom 1. März d. F. ab auf zwei Jahre zur Dienstleistung beim Fußart. Regt. Nr. T2 kommandiert.

Ulrich Prinz von Schönburg-Waldenbur g Durglaugßt, Rittm. im Gardereiter-Regt., in Genehmigung seines Abschieds- gofu&;s mit Pension zur Disp. gestellt: gleichzeitig zu den Offizieren à I. s. der Armee mit der Uniform des Gardereiter-Regts. über-

getreten. v. Criegern, Lt. im Gardereiter-Regt. zum Oberlt. befördert, Spranger, Lt. im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, Lindner, Lt. im 2. Feldart. Negt. Nr. 28, vom 1. Viärz d. I. ab auf zwei

Jahre zur Dienstleistung beim Fußart. Negt. Nr. 12 kommandiert. Emrich, Okerlt. im Fußart. Negt. Nr. 12, ein Patent seines Dienst- grades verlieben

Im Beurlaubtenstande. 23. Februar. Befördert: Franck, Lt. der Res. des 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, zum Oberlt. ; die Vizefeldwebel bzw. Vizematmeister: Klien des Landw. Bezirks T1 Dreéden, Gast des Landw. Bezirks Pirna, zu Lis. der Res. des 1. (Leib-) Gren. Regts. Nr. 100, Duchant, Buchner des Landw. Bezirks T Dresden, zu Lts. der Res. des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen, Graupner des

Landw. Bezirks Freiberg, zum L. der Mel Des D, Ss Regts. Kronprinz Nr. 104, Meister des Landw. Bezirks T Dresden, zum Lt. der Res. des 10. Inf. Regts. Nr. 134, Stettner des Landw. Bezirks Freiberg, zum Lt. der

Res. des 1. Jägerbats. Nr. 12, Schettler des Landw. Bezirks Zwickau, zum Lt. der Ref. des 2. Feldart. Regts. Nr. 28, Kleinert des Landw. Bezirks 1 Dresden, Mierish des Landw. Bezirks Zwickau, zu Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots.

Nossmann, Lt. a. D. im Landw. Bezirk 11 Dreéden, bei den Offizieren der Landw. Feldart. 1. Aufgebots wiederangestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 23. Fe- bruar. Schmidt (Paul), Hauptm. z. D., unter Fortgewährung der geseßlichen Pension und mit der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des 1. Pion. Bats. Nr. 12, der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 23. Februar. Börner, Hauptm. der Res. des 4. Inf. Regts. Nr. 103, behufs Ueberführung zum Landfturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Frhr. v. Wel ck, Hauptm. der Res. des 2. Jägerbats. Nr. 13, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Auf- geei, Augustin,“ Oberlt. der Nes. des 2. Huf. Regts. Königin

arola Nr. 19, wegen überkommener Seld- und Garn. Dienst- unfähigkeit, Ju |, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemnitz, diesem mit der Erlaubnis zum Tragen der bis- herigen Uniform, Schulte, Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militär- dienste, Mathe, Hauptm. der Landw. Feldart. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Döbeln, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Auf- gebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Weigel, Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemniß, Carstanjen, Oberlt. tec Landw. Inf. 2, Aufgebots des

Landwehrbezinks 1 Diesden, Kretshmer, Oberleutnant der Landwehrinfanterie 2. Aufgebots des Landwehrbezirks Leipzig, Teihmann, Hauptmann der Landwehrjäger 2. Aufgebots

des Landw. Bezirks Sens y. Egtdy, Oberlt. der Landw. Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Wurzen, Hofma nn, Lt. der Landw. eldart. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemniß, leßteren sechs ehufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, v. Tümpling, Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, Spies, Lt. der Landw. Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Großenhain, Meyer, Lt. der Landw. Fußart. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks IT Dresden, der Abschied bewilligt. Im Sanitätskorps. 9. Februar. Dr. Mansfeld, Staksarzt im 9. Inf. Regt. Nr. 133, vom 1. März d. J. ab auf weitere zwei Jahre ohne Gehalt zur Dienstleistung beim Auswärtigen

Erfte Beilage.

23. Februar. Dr. de Barde, Oberarzt beim 12. Inf. Negt. Nr. 177, unterm 16. März d. J. zum 9. Inf. Regt. Nr. 133, Dr. Krüger, Oberarzt beim 2. Huf. Negt. Königin Carola Nr. 19, zum 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107, rien. Meissner, Unterarzt der Nef. im Landw. Bezirk I Dresden, Dr. Schmidt, Unterarzt der Ref. im Landw. Bezirk Leipzig, zu Assist. Aerzten be- fördert. Dr. Dürr, Stabsarzt der Res. im Landw. Bezirk Chemnit, Dr. Orb, Stabsarzt der Res. im Landw. Bezirk 11 Dresden, diesem bebufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Prof. Dr. Braun, Stabsarzt der Res. im Landw. Bezirk Zwickau, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der bis- berigen Uniform, Dr. Sinz, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk 11 Dresden, mit der Erlaubnis. zum Tragen der bis- herigen Uniform, Dr. Dreyzehner, Oberarzt der Landw. 1. Auf» gebots im Landw. Bezirk Zittau, bebufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Beamte der Militärverrzaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 16. Fe- bruar. Oehmichen, Betriebsleiter bei der Pulverfabrik Gnasch- wiß, zur Art. Werkstatt Dresden, Dr. N eubert, Betriebsleiter bei der Art. Werkstatt Dresden, zur Pulverfabrik Gnaswit, unterm 1. April d. J. verseßt.

Kaiserliche Schuttruppenu. Berlin, 22. Februar. Kuhn, Königl. bayer. Landw. Inf. 2, Aufgebots (1 München), E erfolgtem Ausscheiden aus dem Königl. bayer. Heere mit dem 1. März d. J. als Oberlt. März 1900 in der Schugt1uppe für Südwest-

Oberli. der

mit Patent vom 7. afrika angestellt.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 32. Sißung vom 26. Februar 1906, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung, in der die zweite Be- ratung des Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1906 im Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten fort- geseßt wird, ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Nachdem bei dem Kapitel „Evangelische Konsistorien“ der Abg. Eickhoff (fr. Volksp.) den Fall der Nichtbestätigung der Wahl des Lizentiaten Römer aus Godesberg zum Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Remscheid eingehend er- örtert hat, bemerkt

Abg. D. Hackenberg (nl.): Ich fühle mich geradezu verpflichtet, auch meinerseits zu dieser Angelegenheit, die die evangelihe Kirche in nicht geringe Erregung und Bewegung verseßt hat, einige Worte zu sagen. Ih möchte aber darauf hinweisen, Le fih bier um eine innere Angelegenheit der evangelischen Kirche handelt. Wir haben es immer wieder erlebt, daß in dem Haufe drüben an der Lei ziger Straße die Lehrfreiheit der evangelishen Kirhe auf das heftigste kritisiert worden, damit also eine Frage in die Diskussion des Landtags hineingetragen worden ist, von deren Beantwortung die gesunde Entwiklung oder das töôdliche Etrfranken, der Béstand oder der Zerfall des Protestantismus abhängt. Der Vorredner ieht diesen all als einen Fall der Lehrfreibeit und das eingeshlagene Ver- ahren der Behörden als ein lehrprozessuales an. Nach meiner Meinung handelt es sich hier in der Tat nicht um eine rechtliche, sondern um eine innerkirchliche Verwaltungéfrage; es kommt hier im leßten Grunde nicht die Lehre, sondern das Kirchenregiment in Frage. Ich will aus\{ließlih den normalen Sang der Sache darstellen.

er Protest einzelner Mitglieder der Remscheider Gemeinde gipfelt darin, daß Lizentiat Nömer durch seine gehaltene Gastpredigt ledigli bei einem Teile der Gemeinde niht das nôtige Vertrauen gefunden hat, das jeder Geistliche in der Gemeinde genießen muß, um eine gedeihliche Wirksamkeit in der Gemeinde entfalten zu können. Der Einspruch gründet si alfo ledigli auf die Gastpredigt, ebenso die Entscheidung des Königlichen Konsistoriums ; wenn dieses einen Lehr- prozeß hätte arrangieren wollen, so hätte dies nit mit den reht- lihen Grundlagen in Einklang gebraht werden können. Es handelt ih einfach um einen oft und aus den verschiedensten Gründen vor- kommenden Einspruch eines Teils einer Gemeinde gegen eine erfolgte Pfarrerwahl. Das Königliche Konsistorium hatte also keine andere Aufgabe, als die Berechtigung dieses Einspruchs an der Hand der ge- haltenen und im Druck authentisch vorliegenden Predigt zu prüfen, und es ist allerdings in Uebereinstimmung mit dem Provinzialsynodalvorstand zu der Ueberzeugung gekommen, daß dieser Einspruch berechtigt und daß darum die Bestätigung der Wahl niht zu erteilen war. Es ist die Entscheidung des Konsistoriums lediglih die Anerkennung dessen, daß die Predigt, sagen wir einmal, ein reichlihes Maß von Kritik an der Ueberzeugung Anderer enthielt. Ob das Kon storium in dieser Sache recht gehabt hat, darüber äußere ih mich nicht; ich will nur konstatieren und ih bin kompetent dazu, die Meinung der Be- hörde in diesem Falle hier zum Ausdruck zu bringen —, welche Tat- sahe dem Entscheid zu Grunde liegt. Ich bin der Ueberzeugung, daß, wenn der einmütige Beshluß in einer besser formulierten Fassung veröffentliht wäre, er nicht das Maß von Grregung innerhalb der Gemeinden unserer Provinz nah sich gezogen hätte, wie es tatsählich der Fall war. Das Konsistorium in Gemeinschaft mit dem Provinzialsynodalvorstand hatte nichts zu tun als zu prüfen, ob der Emsurus als berechtigt anzusehen war oder nit. Ein Mangel an Toleranz ist in dem Entscheid nicht zu erkennen; denn er spricht dem Lizentiaten Nömer nit die Befähigung ab, ein geist- lihes Amt zu bekleiden, sondern bezieht ih nur auf diesen einen ahn, Es war beschlossen worden, die Entscheidung des Könt lihen Kon- sistoriums in sehr viel kürzerer Form zu verö entlihen. Es sollte nur darin gesagt werder) daß der Einspruh als berechtigt anerkannt und deswegen der Pfarrer nit zu bestätigen ist. Den Wortlaut der Ent- scheidung hat nicht die entscheidende Behörde festgeseßt, und keines der Mitglieder ist für ihn verantwortlih zu machen, höchstens für die negative Seite, daß nämli das Konsistorium es unterlassen hat, ihn festzulegen Jch kann deshalb aussprehen, daß Folgerungen aus diesem Entscheid des Konsistoriums gegen einzelne Personen nicht ge- ¿ogen werden können. In dieser Veröffentlihung liegt auch der deutlichste Beweis dafür, daß weder das Konsistorium, noch der

Provinzialsynodalvorstand si als eine zu einem Lehrprozeß zusammenberufene Behörde gefühlt hat; denn wenn dies der Fall gewesen wäre, so hâtte man den Lizentiaten Römer

vorladen und ihn persönlich höôren en, man hâälte nicht auf Grund seiner Gastrede, sondern auf Grund seines ganzen Borlebens und seiner ganzen Persönlichkeit urteilen müssen. In dem Urteil steht nihts von theologischen Anschauungen. Den zweiten Absay könnte man allerdings anders verstehen, als er gemeint

zeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

2 90. Berlin, Dienstag, den 27. Februar 1906. P ——————————— —_———————————————————————

wissenshaftliher Tüchtigkeit und sittlihen Ernstes ausgestellt, aber gesagt, daß troß der weitherzigen Beurteilung, die statt- gefunden hat, der Entscheid so habe fallen müssen, wie er gefallen ist. In einer Gastpredigt kann dech die Gemeinde auch gar nit die ganze theologishe Anschauung eines Geistlichen kennen lernen, sondern nur seine Persönli(hkeit in der Stunde der Erhkauuna. Sie kann nur fragen, wie wird der Geistliche hier wirken ? Zum Beweise dessen, daß der Entschcid eine andere Beurteilung verdient, als fie der Vorredner ihm hat angedeihen lassen, môöhte ich auf die Protestversanimlung in Cöln hinweisen, in der der Neferent, was au in die Resolution aufgenommen wurde, die Zuversicht aussprach, daß das Königliche Konsistorium die bisher geübte, danfbar anerkannte Praxis der Weitherzigkeit auch in Zukunft üben werde. In der evangelishen Kirche werden diese Ebrennormen, wie ih es nennen will, fich niemals formal juristis{ fassen lassen. Dies würde dem Grundgedanken der evangelischen Kirche in ihrem innersten Lebenskern widersprehen. Diese Normen müssen vielmehr entsprechend dem Protestantismus religiös-ethisch gefaßt werden, zur Gesunderhaltung des religiösen Lebens und zur Vertiefung des Glaubens. Darum werden wir auch immer wieder für unsere Geistlichen die volle Fret- heit, die volle Bewegungsfretiheit fordern, und zwar bis auf die Kanzel hinauf. Niemals darf ein evangelischer Geistliher seine religiöse Stellung verleugnen ; aber wir müssen auf der anderen Seite von dem evangelishen Geistlichen so viel Selbstzuht und Takt fordern, daß er die Kanzel nit zum Katheder, die Kirche nicht zu einem Disputierfaal macht, daß er auf der Kanzel nihts anderes tut als die Gemeinde in allen ihren Teilen zu erbauen.

Abg. Dr. Ir m er (konf.): Diese Ausführungen über Pflichten und Rechte der evangelishen Geistlihen könnten mir Anlaß zur Er- widerung geben, daß ih vielleicht in manhen Punkten mit dem Vorredner übereinstimme, wenn nicht mein grundsäßlicher Standpunkt in der Frage, ob eine solde Erörterung in dieses Haus ge- hört, ein ganz anderer wäre. Was will man denn mit diesen Erörterungen erreichen ? _Ich kann niht annehmen, daß die Herren Hackenberg und Eickhof zum Fenster hinaussehen, sie wollen doh einen praktishen Erfolg erreihen. Da fragt es sih: an wen richtet sich denn diese Diskussion ? Hier fißen Vertreter der Negterung, die dem Könige und auh in gewisser Bzziehung dem Abgeordnetenhause verantwortlich sind. Was foll aber der Kultus- minister in der Sache tun ? (Ruf links : Gar nichts !) Warum reden Sie denn, „wenn er gar nichts tun foll? Nachdem wir in der evangelishen Kirche mit dem bis 1848 herrshenden Territorial- [ystem gebrochen haben, hat unsere Kirche das Recht der Autonomie erhalten, wir haben besondere Behörden für die Verwaltung der kirh- lien Angelegenheiten und besondere repräfentative Körperschaften, welche diese Behörden kontrollieren und, wenn nôtig, zur Verant- wortung ziehen. Diese Entwicklung ift segensreih ; denn se bewirkt, daß die Lebensfragen der evangelischen Kirche aus\chließli% vor dem

Kreise von Ebvangelishen erörtert werden können; und an diesem segensreihen Grundsaß wollen wir Konservativen nicht rütteln. (Abg. Dr. Friedberg: Herrenhaus!) Ich habe in

den Ausführungen des Abg. Hackenberg so etwas wie Verlege1- heit bemerkt. Er suchte den Grund, aus welchem er das Abge- ordnetenhaus für berechtigt zu dieser Erörterung hält, darin, daß auch Konservative tatsählich diese Berechtigung ‘anerkannt hätten, und wies auf die Nede des Abg. Hekenroth hin. (Ruf links: Sehr richtig!) Sie werden glei sehen, daß das sehr falsch ift. Die Neden des Abg. Heckenroth und anderer Herren von uns betrafen das staatliche Gebiet, auf dem der Minister verantwortlich ist, die Ernennung der Professoren, die Kontrolle des NReligionsunterriht?, den diese Kontrolle ist ein durchaus staatlicher Akt, ebenso die Ernennung der Professoren, wenn auch der Dberkirhenrat dabei mitwirkt. Herr Heckenroth konnte also in der Tat seine Anfrage an den Minister richten, und der Minister konnte ihr Folge leisten. Abex in dem vor- liegenden Fall fehlt dem Minister jede Möglichkeit dazu. Das formale Necht zu diefer Erörterung kann uns allerdings nicht abgesprochen werden, denn es gibt kein Mittel, uns zum Schweigen zu veran- lassen, folange der Präsident niht eingreift, und diefer kann nicht eingreifen, weil der Titel „Konsistorien“ zur Beratung steht. Aber der Sache selbst entspriht die Erörterung innerer kirhlicher Angelegenheiten vor diesem Forum von katholishen und jüdischen Kollegen jedenfalls niht. Deshalb tun wir gut, eine Reserve zu be- obahten. Aus dieser Neserve könnten wir nur heraustreten, wenn

nur die Frage, ob eine Gastpredigt einen Kandid als geeignet er- scheinen läßt. Auch aus geschichtlichen Erwägunge" tun wir gut, uns in innere Angelegenheiten der Kirhe, gleihviel ob der evan- gelishen oder der fatholischen, niht zu stark einzumishen. Die Er- fahrungen beim Kulturkampf sollten uns das äußerste Maß von Vorsicht auferlegen. Das Abgeordnetenhaus s\ollte sich mit dem Fall nit beshäâftigen, weil der Minister dafür niht verantwortlich ist. Die Abgg. Haenberg und Eickhoff wollten im Interesse der evangelishen Kirche die Angelegenheit erörtern. Entspricht es aber wirklich deren Interessen, daß wir die Uneinigkeit, welche die evangelishe Kirche leider Gottes durhwühlt, hier erörtern? Unsere Absicht muß do sein, die Grundlagen dieser Streitigkeiten nit künstlih zu erweitern; dies tun wir aber, wenn wir diese Streitfragen vor dieses Haus tragen, in das sie niht gehören. Gerade îm gegenwärtigen Augenblick müssen wir die Erweite- rung der Streitpunkte vermeiden; denn bet der Beratung des Shulunterhaltungsgeseßes geht die Tendenz aller Parteien, viel- leiht mit Ausnahme der Freisinnigen, dahin, es zu einer Ver- ständigung zu bringen, und dieses Bostpeben werden Sie sowohl bet den Konservativen als auch bei den Nationalliberalen bemerkt haben. Wollen wir diese Einigkeit durch neuen Streit gefährden? Das Be- trübendste ist für mich, daß das Hereinziehen derartiger Angelegen- heiten fast aus\{ließlich von evangelischen Kreisen geschieht; unsere katholischen und jüdishen Kollegen tun es niht. Wir würden der evangelishen Kirhe {weren Schaden zufügen, wenn wir auf die Einzelheiten der Entscheidung des Konsistoriums eingingen. Es läge mir nahe, zu fragen, ob es wirklich angebraht war, die Entstehungsgeschihte des Wortlauts des Konsistorialentsheides zu erörtern. Nach meiner Auffassung ist das eine innere Angelegenbeit der Behörde, und es ist nicht üblih, die Entstehungs eshichte kollegialer Entscheidungen in die Oeffentlichkeit zu bringen. Aber ih verstehe es, wenn der Abg. Hackenberg von diefer Praxis abgewichen ist, denn er selbst ist an dem Entschetde des Konsistoriums als

staatliche Interessen verleßt wären. Dies liegt M 1 vor, sondern

B der rheinishen Synode beteiligt gewesen. Die ganze erhandlung erweist, auf welchen gefährlihen Boden wir uns begeben, wenn wir innerkirhlihe Angelegenheiten vor diesem Forum erörtern. Um dies zu vermeiden, werde ih mi, obgleih die Ausführungen des Vorredners mannigfachen Anlaß dazu geben, einer Zurückweisung dieser das innere Gebiet der Kirche be- rührenden Ausführungen enthalten. Das innere Glaubensleben der evangelischen, ja überhaupt der christliGen Kirhe hier liegt ein gemeinsames Interesse beider Kirchen vor ist ein zu zartes, als daß es einer breiten Erörterung vor einer interkonfessionellen Ber- sammlung ausgeseßt werden dürfte.

Abg. Freiherr von Zedliy und Neukirch (ir: kons.): Auf die unglücklihe Fassung des Entscheides ist unzweifelhaft eine Neihe

ist; aber auch hier fußt der Inhalt auf nihts anderem als auf der

mt in Berlin kommandiert.

gehaltenen Gastpredigt. Es ist dem Lizentiaten Römer sogar das Zeugnis

von Pren es zurückzuführen. Die Geschäftsführung des Konsistoriums kann aber hier nicht Gegenstand der Grörterung fein, weil der Kultusminister nit verantwortlich ift, sondern der Ober-