1906 / 62 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

egenden petitionierten seit zwei Jahrzehnten vergebens um De chluß a Fortsezung der Bahnlinien. Die unglaubliche

iékalität der preußishen Verwaltung zeige sh auch beim neuen Bahn- of Stüterbach, der so angelegt sei, daß die Grenze zwischen Preußen und Sa(hsen-Weimar mitten durch den Wartesaal gehe, und der

nanzielle Effekt der preußischen Seite zufalle. Nicht zum wenigsten Pube die preußishe Eisenbahnpolitik die finanzielle Auspowerung der thüringischen Kleinstaaten verschuldet.

Damit schließt die Debatte. Persönlich bemerkt der

Abg. Graf von Kanihz, daß zwischen seinen heutigen und seinen felheren Ausführungen kein Widerspruch bestehe; er habe heute nur von den kilometrischen Zushlägen gesprochen. |

Abg. Bassermann: Ich habe von der Abschaffung des Frei- epäcks mit keinem Worte geredet; die bezüglichen Bemerkungen des Aba. Gothein gegen mih waren also gegenstandslos.

Der Etat des Reichseisenbahnamts wird bewilligt.

Darauf vertagt sih das Haus. j

Shluß 68/4 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 2 Uhr. ortsezung der Etatsberatung; Allgemeiner Pensionsfonds, eihsinvalidenfonds, Reichsshaßamt, Kolonialverwaltung.)

Preußzischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 43. Sigung vom 12. März 1906, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung, in der die zweite Be- ratung des Staatshaushaltsetats für das Rechnungs- ahr 1906 im EÉlat der Eisenbahnverwaltung bei A einmaligen und außerordentlihen Ausgaben fortgeseht d, mit denen der Baubericht der isen- bahnverwaltung für den Zeitraum vom 1. Oktober 1904 bis dahin 1905 und der Bericht über die Ausführung von Eisenbahnverstaatlihungsgesezen zur Besprehung gelangen, ift in der gestrigen Nummer d. Bl. berihtet worden.

În der Diskussion über die Ausgaben für den Eisen-

bahndirekti onsbezirk Berlin schildert d E dert (fr kons.), wie hon der Abg. Hammer, die Ver- hältnisse in Nowawes-Neuendorf und bedauert, daß hier die Eisenbahn- verwaltung threr Pflicht in bezug auf die Sicherheit des Verkehrs nicht nahkomme. Die vorhandenen Niveauübergänge müßten fehr oft ge- {lossen werden, da dort die Züge der Stadtbahn, der Wannseebahn und der Berlin - Potsdam - Magdeburger Bahn verkehrten, wozu noh die Züge der Strecke von Wildpark“ naH Nauen und Treuenbrießen fämen. Der Bahndamm von Neubabelsberg bis zur Nuthe müsse ehoben werden, womöglih au die Nuthe selbst, damit die Schiff- fabr, die jezt durh die Brüdke erschwert sei, frei werde. Die Linie Treuenbriegen—Nauen sei zwar nah den Wünschen der Caputher über Caputh geführt, der Bahnhof aber jenseits der Havel an- gelegt worden, sodaß die Caputher erst eine Fähre benußen müßten, um zum Bahnhofe zu gelangen. Nicht nur im Interesse der Caputher, sondern auch in dem der vielen Tausende von Touristen, die den {chônen Schwielowsee besuhen, müsse neben der Eisenbahnbrücke ein Uebergang für Fußgänger geschaffen werden. : Abg. Freiherr von Do benedck (konf.) bemängelt die Bahnsteig- verhältnisse auf dem Schlesishen Bahnhof für die Strecke nah Wriezen. Diese Station scheine das Stiefkind der Berliner Eisenbahndirektion zu sein. Man finde sich nah der Station überhaupt niht hin, wenn man sich nicht einen Bewohner des Ostens als Führer nehme. Es müsse an der Station wenigstens ein Schild „Berlin angebracht fein, damit die aus Wriezen Eintreffenden überhaupt das Bewußtsein bekämen, daß sie in der Reichshauptstadt seten. Ferner müsse die Streckde Wriezen—Berlin in die Stadt hineingeführt werden ; dann werde ih der Serien heben und zugleich eine Entlastung der Stettiner Bahn ermöglicht werden. i Da E eltheim -Schönfließ (kons.) biitet um Verkehrs- verbesserungen auf den Strecken Reinickendorf Liebenwalde und Schönholz—Vellen. j Eine Petition von von Thümen und Gen. um Aus- dehnung des Vorortverkehrs auf der Anhalter Bahn über Gr.-Lichterfelde (Ost) hinaus wird der Regierung als Material überwiesen. | ; Bei den Ausgaben für den Eisenbahndirektions-

bezirk Breslau wünscht d Aba. Seydel - Hirschberg (nl.) den beschleunigten Bau des zweiten Gleises auf der Strecke Lauban—Görliß. / : Abg. Wit Ma nn (nl.) wünscht die Beseitigung eines Niveau- übergangs in Liegniß. i i erd nisterialdirektor Wiesner erwidert, daß die Ermittlungea hierüber im Gange seien, daß der Verkehr jedoch noch niht fo ge- ährdet sei. O 09 N Kungte (kons.) wünscht im Namen ter schlesischen Landwirte die Herstellung Befserer Ladevorrihtungen für Kartoffeln und Rüben, damit diese Produkte niht von unten nah oben in die Waggons geladen werden müßten, sondern von oben herabgeshüttet werden könnten, wobei sie weniger der Beshädigung ausgeseßt seien. : Abg. H irt (kons.) tritt für die Herstellung eines zweiten Gleises auf der Strecke Kamenz—Königszelt und für die Errichtung etner neuen Beirtebsinspektion in Schweidniß ein. y Abg. Wihmann (nl.) is von der Antwort des Regierungs- vertreters nicht befriedigt; es sei niht richtig, daß die Gefahr für den Nerkehr noch nit so \{chlimm sei. Nicht nur der Fußgängerverkehr, sondern au der Cisenbahnverkehr selbst sei gefährdet. Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Bromberg ragt : f Taba. Gamp (fr. konf.) nah dem Stand des Ausbaues der Linie Swhneidemühl—Jastrow, der dadurch verzögert sein solle, daß vom Kreise Schneidemühl niht genügendes Entgegenkommen gezeigt werde. Ferner wünscht der Redner, daß den kleinen gewerblichen Betrieben in der dortigen Gegend nicht das Altmaterial von der Eisenbahn- verwaltung entzogen wae, 2 andernfalls dieselben leiht dem Ruin egengebraht werden könnten. i E fat Sia pu Fledck erwidert, daß bezüglih der Bahnlinie ncch Verhandlungen mit dem Kreise Neustettin s{weben. Von der Wichtigkeit der kleinen gewerblichen Betriebe im Dsten sei die Re- gierung gleihfalls durchdrungen, und sie werde deshalb den vor- getragenen Wunsch prüfen. 6 | Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Cassel bittet Abg. Dr. von Savigny (Zentr.) um größere Beschleunigung des Umbaues des Bahnhofs Paderborn und um eine nochmalige Revision des Projekts der Errichtung einer besonderen Personenhaltestelle außerhalb des Hauptbahnhofes. Der Redner wünscht fe1ner Ueberdahung der Bahnfteige und Verbesserung des Bahnhofes in Büren, sowie auf den Bahnhöfen, welhe weitab von der Stadt liegen, wie z. B. bei nau, die Schaffung der Möglichkeit, sich mit der Stadt telephonisch P meibiuduag zu segen. Bei der bereits bewilligten Bahn Pader- born—Lippspringe, die vielfah von Kranken frequentiert werde, müsse auf den Stationen Schuß gegen Wind und Wetter geschaffen werden.

i den Ausgaben für den Direktionsbezirk Cöln wünscht

E Hoev eler E, den zweigleisigen Ausbau der Strecke von Kempen bis Kleve, an der \sih auch der Wallfahrtsort Kevelaer befinde, und weiter Verbefserungen für die Strecke Kleve—Emmerich. Ministerialdirektor Wiesner sagt zu, daß die Regierung möglihft {nell an den Ausbau dieser Strecke gehen wolle. Die Abgg. nig (Zentr.) und Marcour (Zentr.) {ließen

Kch den Wünschen des Abg. Hoeveler an und danken der Regierung für

Abg. M ar entr.) bittet die Regierung, dafür Sorge zu tragen, daß e aat e B hand auf dem Bahnhofe in Neuß möglichst bald beseitigt und die dortigen Bauten \{leuniger fertiggestellt werden. nsbesondere müsse das jegige Stationsgebäude dur ein neues erseyt werden. Der Redner bittet zum Schluß noch, die Bahnstrecke Côln— Gladbach zweigleisig auszubauen. L :

Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Danzig

bringt

bg. h fübrungen u dies E L niht hierher, age E e A Ms 1g. weist darau! es daß bars den Neubau des E E vollsndig lahmdalegt sei, und

macht Vorschläge zur Beseitigung dieses Uebelstandes. | Zu dem Titel: Erweiterung des Bahnhofs in Zoppot liegt eine Petition von dem cue der Zoppot-Karlikauer Mühlenwerke Franßius und Genossen um Errichtung einer Eisenbahnunterführung In Wagenverkehr in Zoppot vor. Nachdem Abg. Kerut h (fr. Volksp.) die Petition empfohlen hat, und nach etner kurzen, auf der Tribüne unverständlich bleibenden Erwiderung des Ministerialdirektors Wiesner wird die Petition nach dem Antrage der Kommission der Regierung als Material über- wiesen. / j _ Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Elberfeld

dankt l |

Abg. Eickhoff (fe Volksp.) dafür, daß der Minister dem Ver- kehrsbedürfnis des bergischen Landes en größere Aufmerksamkeit zuwende. Für die Erweiterung des Bahnhofs in Solingen sei die erste Rate in diesen Etat eingestellt. Die Strecke Solingen—Remscheid bedürfe aber noch des zweiten Gleises. Der Personen- wie der Güterverkehr dieser Strecke weise eine ganz außerordentlihe Steigerung auf, was der Redner im einzelnen ziffernmäßig an der Zahl der in Remscheid und Solingen verkauften Fahrkarten und der Gütersendungen nachweist. Das Spremberger Unglück habe eine Warnung ausgesprochen. Der Minister kenne die Verhältnisse des bergishen Landes ja persönlich, und deshalb fei wohl gg bofen daß {on im nähsten Jahr dieses zweite Gleis in den Et eingestellt werde. j Abg. Dr. Friedberg (nl.) stimmt diesen Ausführungen voll- kommen zu; es sei zwar Anerkennenswertes bereits geschehen, aber es bleibe immer noch ges “Mars übrig, wie ¿. B. die Herstellung des weiten Gleises auf dieser Strecke. : Abg. S ann (nl.): Zur Beseitigung des Wagenmangels genügt nicht die Anschaffung neuen rollenden Materials, fondern es muß dazu auch der Ausbau zweiter Gleise in den industriereihen Gegenden kommen. Der Minister hat uns gesagt, daß 50 Millionen aus dem Dispositionsfonds für den Bau zweiter Gleise, die noch nicht in dem Etat ständen, zur Verfügung ge- stellt würden. Ich hoffe, daß in der bevorstehenden Neben- bahnvorlage au die Stre Hagen—Oberbrügge berüdsihtigt werden wird. : Zur Verlegung der Aggertalbahn Siegburg—Bergneustadt zwischen Overath und Bergneustadt werden als erste Rate 100 000 6 gefordert. Hierzu liegt eine Petition vor von den Stadtverordneten zu Gummersbach um Genehmigung dieser Verlegung nur unter der Bedingung, daß die Halte- punkte Vollmerhausen-Berg und -Tal zu einer Station ver- einigt, daß in Vollmerhausen ein Güterbahnhof, in Rebbelroth ein Personenbahnhof hergestellt werde, ohne daß eine Beihilfe der Gemeinde Gummersbach hierzu gefordert wird. / Nach dem Antrage der Kommission geht das Haus übec diese Petition zur Tagesordnung über. Der Titel wird be- willigt. Die Ausgaben für den Direktionsbezirk Erfurt werden nach kurzer Debatte, an welcher sich Abg. Winckler (kons.) und Ministerialdirektor Wiesner beteiligen, genehmigt. Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Ef sen bedauert i i Abg. Dr. Berndt (nl.), daß die mangelhasten Zustände auf dem Bahnhofe in Hamm noh immer nicht beseitigt seien, obwohl er bereits vor mehreren Jahren darauf aufmerksam gemacht habe. Der ganze Bahnhof müsse höher gelegt und die Bahnhofstraße ne unterführt werden. Bei einem Niveauübergange bei der Münsterstraße in der Nähe des Bahnhofs sei eine Frau mit zwei Kindern totgefahren

en. agg Franken (nl.) wiederholt den bereits öfter aus- gesprohenen Wunsch, den Bahnhof in Herne umzubauen. Der einzige vorhandene Uebergang über die Bahn sei in einer Stunde 51 Minuten lang gesperrt. Es sei anerkannt, daß nirgends fo traurige Bahnhofsverhältnisse beständen wie *in Herne. Einer Privatbahn würde man einen solhen Niveauübergang einfah verbieten. In Herne verkehrten täglich 280 Züge. Der Güterverkehr umfasse jährlich 34 Millionen Tonnen. Das Stationsgebäude stamme noch aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts und mache überhaupt nicht den Eindruck eines Bahnstationsgebäudes. Schon der Minister Thielen habe eine Aenderung zugesagt, aber noch immer fordere der Etat nicht die Mittel dafür. j

Berichterstatter Abg. Macc o bemerkt, daß in der Kommission diese Berne bereits een seien, daß aber dabei festgestellt sei, daß die Verzögerung durch den Widerftand der Bewohner von Herne und Wanne verursacht sei. O :

Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Fran k- urt a. M. wünscht | ® Aba. Dr. PEN av at gny gen ne S eNerung der Bahn-

rbâltnifse in Nieder-Rodenbah und in Hanau. hofen e erin (nl.) wünscht die Errichtung einer Haltestelle bei Niederfoßbah im Rheingau. E

Zu den Ausgaben für den Direktionsbezirk Halle a. S. liegt eine Petition von dem Geheimen Regierungsrat Eitner u. Gen. in Görliß u. a. O. um Herstellung eines zweiten Gleises auf der Strecke Kottbus— Görliß vor.

Die Budgetkommission beantragt, die Petition dur die Erklärung des Ministers im Plenum für erledigt zu

erklären.

Die Abgg. vonSchenckendor ff (nl.), von Eichel (konf.), Bacn\H- Schmibtlein (freikons.), Fischbeck (fr. Velkep ): Hoheisel (Zentr.) u. Gen. beantragen: die Petition im Hin- blick auf den starken, stetig zunehmenden Sommerverkehr, in welchen das Spremberger Unglück fiel, und zur nunmehrigen Durhführung des schon im Jahre 1891 von der Regierung selbst aufgenommenen, bislang nur von Berlin bis Kottbus ausgeführten Planes „des zweigleisigen Ausbaues der See Berlin—Görliß" der Regierung zur Er- wägung zu überweisen.

“M 4A C e endorff (nl.): Schon bei der Inter- pellation über den Spremberger Unfall hob ich hervor, daß der Telegraphendienst an jenem Tage dort nicht in gesicherten

änden lag. Die gerichtlihen Verhandlungen haben das auch ides Stundenlang mußten die Sachverständigen die Morse- streifen entziffern; in Spremberg ging eben jeder an den Apparat, der gerade Zeit hatte. Auch der Beamte in Schleife ernies \i{ als niht erfahren genug, um selbständig den Telegraphendienst einer Station zu versehen. Die Ursache liegt niht in einer ein- fahen Bummelei der Beamten, sondern in der Organisation. Auch die technischen Einrihtungen auf der Station wie auf der Strecke waren nicht genügend. Die fehlerhafte Organisation entstand 1900, indem die Telegrapheninspektion eiaginz, der Stand der selb- ständigen Telegraphenbeamten auf den Aussterbeetat geseßt und die

i le) Beschwerden über einzelne Bauaus- Lol EE N lber Vom Präsidenten sondern zur

a diese Strecke doppelgleisig herzustellen, so ift

wurden. Diese auch für die Zukunft s{chwerwiegende Ursae des Eisenbahnunfallwesens fann nur durch die S affung einez selbständigen Dienstzweiges für das gesamte Signal- und Sicherungs, wesen beseitigt werden. Der Herr Minister und auch Fahmänner meinten damals, angege Bahnen seien ebenso \iher wie zwei gleisige. Das ist unhaltbar, wie ih {on am 6. Dezember v. F, nachgewiesen habe. un der Durchschnittsverkehr kann maßgebend sein, sondern die zeitweise eintretende Höchstbelaftung; z. B. würde eine Gemeinde, die ein Krankenhaus nur mit der Mindestbelegung ein, richten würde, von der Aufsichtsbehörde bald revidiert werden, Auf der Berlin-Görlißzer Bahn ijt der Sommerverkehr von Berlin nah dem \chlesischen Gebirge nicht nur zeitweise, fondern monatelan ganz erheblich. Sonder-, Nah- und Bedarfszüge werden zum Tei[ regelmäßig eingestellt. Gerade in diesen Sommerverkehr ist daz Unglück bei Spremberg gefallen. Die unvermeidbaren Verspätungen eines Zuges bedingen Kreuzungsverlegungen, und wie hierüber eine Verständigung herbeigeführt wird, das zeigt gerade diesez da also allseitig der Wunsh laut wird, beredtiat E dat niht recht, aberisher Eigensinn und unberechtigter ngriff gegen die e Die Verwaltung selbst hat diese Strecke seit 1891 biz zur Hälfte zweigleisig hergestellt, und zwar bis Kottbus, und auf de: Reststreke Kottbus —Görliy ist das Bahnplanum G iden \o ein- erichtet, daß nur noch die Schienen für ein zweites Gleise zu legen nd. Das Spremberger Unglück lehrt vor allem, die organtsatorisn Einrichtungen in bezug auf ihre Bewährtheit zu prüfen, und zwar be- sonders in bezug auf den Betrieb der Eisenbahntelegraphie, dann aber lehit es, der Frage der Doppelgleisigkeit auf allen Bahnen mit Schnellzug, verkehr näher zu treten. Fast 70 9/6 aller Hauptstrecken find wel gleisig. Möchte man do, um auch den Rest zu beseitigen, mit dieser Ünglüdcksbahn beginnen, Erst dann werden die Gemüter \ih beruhigen, was im Zuerst r E wie der Bevölkerung gleihmäßi dringend zu wünschen ist. s Mbg. S ey del - Hirschberg (nl.): Jh möhte, zugleih im Namen des Abg. Baensh-Schmidtlein, der heute durch dringende Geschäfte verhindert ist, die Bedeutung dieser Eisenbahnstrecke für Schlesien hervorheben. Für das Riesengebirge ist eine hnelle Verbindung nah Berlin geradezu eine Lebensfrage. Früher herrs{chte in dea Dörfer des Riesen- und Isergebirzes Armut, feit der Zunahme des Fremden verkehrs hat ih das gebessert; man glaubt gar nicht, wie viele Hand werker, Fleisher, Bäker, bis herab zu den Kindern, auf den Fremden verkehr angewiesen sind und davon leben. Ein erheblihes Kontingent unserer Fremden stellt Berlin. Wir heißen die Berliner stets herzlih willkommen, vor allem mit einem ret gefüllten Porte monnaie. Im vorigen Jahre ging das Gerücht, im \{lesischen Ge birge herrsche die Gerickstarre. Sie war in E aber ez fanden ih doch Leute gemüßigt, vor dem Besuch des Rie engebirges ju warnen, das soll sogar in Berlin an den Littfaß-Säulen gestanden haben. Die Berliner sind gewiß sehr kluge Leute, aber nmit ihrer Geographie ist es nicht weit her; man {eint zu glauben, d

Theorie. Wenn

berg bis nah Oberschlesien noch 300 km weit. Der Besuch Riesengebirges hatte aber im vorigen Jahre wesentlih abgenommen, Auch das Spremberger Unglück hat entshieden mitgewirkt, well ängstlihe Gemüter glaubten, die Strecke sei niht ganz sicher. Zwar ist es Torheit, si dadurch von einem Besuch des Gebirges abhalt zu lassen, aber es gibt nun einmal in der Welt eine Menge Tor heiten, und unsere Gebirgsbewohner empfinden es als ungereckt, daß sit unter solhen Vorurteilen leiden müssen. Man wünscht deshalb, daß die Bahn zweigleisig ausgebaut wird. Bis jeyt besteht rur sozusage ein Flickwerk, es wechseln eingleisige und zweigleisige Strecken mit einander ab. Die Regierung hat die Notwendigkeit der zwetten Gleil auf dieser Strecke anerkannt, jedo mit Ausnahme der einzigen Stre) Kottbus—Görliß, und auf dieser ist das Unglück passiert. Es wär nit passiert, wenn die Strecke zweigleisiz gewesen wäre. Ich bitt um Annahme des Antrags. | e :

Abg. von Dirk sen (freikons.) führt aus, daß nicht ledigli von ein Betriebsbummelei gesprochen werden könne, wie der Minister gemeir habe, sondern daß {ih auch Fehler in der Organisation gezeig hätten. Nah dem Unglück seien verschiedene Aenderungen a geordnet worden, die {hon vorher hätten gemaht werden können. D Bloccksystem sei weiter durhgeführt worden, das Unglück sei auch b der Feststellung des neuen Sommerfahrplanes berü sihtigt word indem die unregelmäßig verkehrenden Sommerzüge zu regelmäßig gemacht seien. Na den Ergebnissen der Gerichtsverhandlu müsse man sich eigentlich wundern, daß nicht {on mehr passi sei, denn es habe sich vor Gericht ergeben, daß das Personal nid mit der nôtigen Vorsicht auëgewählt und daß es überlastet gewes! sei. Eine Frau, die den Bahnwärterdienst versehen habe, ha ¿. B. das Signal nicht verstanden, die rote Fahne nicht rech!zei! herausgesteckt und dergleihen. Es müsse noch einmal ernftlih 9 prüft werden, ob die Verhältnisse der Bahnwärter nicht zu verbefsen feien, und ob nit ihre Beshäftigungsdauer zu lang set. Neber Bedeutung des Alarmsignals habe unter den Beamten Unkenntn geherrscht; ein Beamter A gar nit daran gedacht, daß es ein Alari fignal sein sollte, sondern habe geglaubt, der Apparat fei nit 1 Ordnung. An der Lokomotive habe die vorgeschriebene rote Sei gefehlt. Ein Beamter habe ausgesagt, daß die roten Scheiben üt haupt oft so {warz seien, daß man sie ebenfo gut für grün hall könne. In der Eisenbahntelegraphie sei nicht alles, wie es sein m Fn der Abschaffung der Eisenbahntelegraphisten, welche die waltung beabsichtige, könne eine Verbesserung der Betriebssicherb| nit erblickt werden. Der Redner wünscht insbesondere, daß ! Oberbau auf der Strecke Spremberg—Weißwasser einer P:üsu unterzogen werde.

Unterstaatssekretär Fle ck: Ich kann nit anerkennen, daß Organisation des Telegraphendienstes einer Aenderung bedürfe, : ih fann auch nicht anerkennen, daß die Beamten mit ihren liegenheiten nicht genügend vertraut und nicht genug es wesen seien. Es hat neuerdings eine eingehende Prüfung s : efunden, wie sich das neue Signalwesen bewähre, und diese Un bang at zu dem Ergebnis geführt, daß kein Anlaß zu ( Aenderung vorliegt. Dur die neue Organisation ift die ten! Seite des Betriebes besser gewahrt als bisher, inétbesondere ist Telegraphendienst zweckmäßiger eingerichtet. Was die Dopl gleisigkeit der Bahnen im allgemeinen betrifft, so weise t da hin, daß der Minister in der Komniission schon wiederholt erklärt hat, die Verwaltung strebe dana, möglihst alle Ha strecken zweigleisig aus8zubauen. Aber die Frage, ob gerade nächst die Strecke Kottbus—Görlit zweigleisig ausgebaut wt foll, läßt sich nur durch die Frage nach der DAY entwicklung auf dieser Strecke beantworten. Der Betrieb auf d! eingleisigen Strecke gewährt vollkommen alle nur wünschen Sicherheit des Verkehrs, wenn eben die Vorschriften für ne meldungen ausreihend beachtet werden. Würde der Matraa E gestellten Form mit Bezugnahme auf das Spremberger UnglV L angenommen werden, so würde dadur eine Beunruhigung der Ot lihkeit hervorgerufen werden. i

Nach einer kurzen Bemerkung des Abg. von Schen® dorff wird der Antrag gegen die Stimmen eines Teils

Konservativen angenommen.

Um 5 Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung Dienstag 11 Zhr (außerdem der Rest des Etats, darunter Etat der Ansiedlungskommission, der Etat der direkten S! und das Etat8geseß).

Ihre entgeukommende Grkiärung.

%,

Arbeiten für den Telegraphendienst den Bahnmeistern übertragen

Unglück. Also die Praxis des Lebens \priht hier deutlicher als all |

das Riesengebirge in Oberschlesien liege, und doch ift es von Hirsh-F

zum Deutschen Reichsan

M

62.

Gesundheitswesen, Tierkraunkheiten und Absperrungsmaßregelu. 3 Stand der Tierseuhen in Ungarn am 28. Februar 1906 ‘Nah deo wöchentlihen Ausweisen des Königlich ungarishen Acklerbauministeriums.)

Zweite Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 13. März

Milz- A

nd Haut-

wurm

Maul- und Klauen-

seuche

Rotlauf ; Gas Schweine

S{weine | seuche

Zahl der verseuhten Orte 0c 95

Siam. Die gegen Herkünfte von Singapore angeordnete ärzt- I Mean erluGnng in S A ist Es M rorvouna Lia . Februar d. F. wieder ausgehoben worden. vUL ANE vom 2. d. M. Nr. 53) Cr R

| Niederländisch-Indien. Nah einer Verordnung tes Generalgouverneurs von edern Indien vom 11. Februar d. J. ist wegen Ausbruchs der Pest die Quarantäne gegen Hongkong verhängt worden,

Handel und Gewerbe.

Beirat des preußischen Landesgewerbeamts.

Der Minister für Handel und Gewerbe hat die allgemeine Ab- teilung des Ständigen Beirats des preußischen Landes- gewerbeamts auf den 15. März d. I. zu ihrer erten Sitzung na Berlin berufen. Auf der Tagesordnung steht die Erörterung des ersten Verwaltungsberihts des Lande8gewerbeamts und Mitteilung über die in Vorbereitung befindlichen Aus8gestaltungen und Neueinrichtungen auf dem Gebiete des gewerblihen Unterriht8wesens und der Gewer efôrderung. Der Bericht des Landesgewerbeamts, der den Mitgliedern des Beirats {hon zugegangen, auch anderen Interessenten übersandt und von Karl Heymanns n (Berlin W. 8, Mauerstraße 43/44) zum Preise von 10 6. für das ge undene Gremplar zu beziehen ist, behandelt in sieben Abschnitten die Fortbildungsshulen, Innungsshulen, Handels- und Sa en die Schulen zur Förderung E die

ortbildungs-, Fah- und Haushaltungsshulen für Mädchen, die kunst- gewerblichen Unterrichtsanstalten die Fahschulen für Baugewerbe, für die Metallindustrie, die Textilfahsulen und \{ließlich die sogenannte ESewerbeförderung (Meisterkurse und dgl.). Gr bietet auf 578 Seiten ein N Bild sowohl der geschi{tlihen Entwicklung des gewerb- lien nterriht8wesens in Preußen wie seines gegenwärtigen Standes, er schildert die äußere Organisation der Anstalten, die Regelung der Gehaltéverhältnisse der Lehrerschaft, die Gestaltung der Lehrpläne und gibt Ausblide auf die Löfung der gegenwärti {Pioekeabei Fragen. Im ganzen genommen entfaltet sich vor dem Leser ein erfreuliches Bild von der nachhaltigen und erfolgreihen Wirksamkeit der preußischen Staatsregierung sowohl wie der preußischen Gemeinden zum Besten der Förderung von Handel und Gewerbe. Wer \ich mit den Fragen des gewerblichen Unterribts und der Gewerbeförderung näher be- fa e R dem wird der Verwaltungsbericht ein unentbehrlihes Hilfs- mittel sein.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 12. März 1906.

Nuhrrevier Oberschlesishes Revier Anzahl der de Gestellt 20 24s 7436

Nicht gestellt E

Die Lieferung von rd. 550000 Stück kiefernen Bahn- \chwellen sowie kiefernen und eihenen Weichenshwellen ist, wie den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin mitgeteilt wird, von der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin ausge- schrieben worden. Vergebungstermin am 29. März 1906, Vormittags 11 Uhr. Angebotshefte nebst Bedingungen liegen im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Neue Friedrih- ftraße 54 I, zur Einsicht der Interessenten aus.

In der gestrigen Sißzung des Aufsichtsrats der Ludw. Loewe u. Co., Aktiengesellschaft, legte, laut Meldung des ,W. T. B.*, die Direktion den Abschluß für das vergangene Geschäftsjahr vor. Der Gewinn a Aa ch auf 141744481 A und s\oll mit 482 972,42 Æ zu Abschreibungen (gegen 365 978,77 4 im Vorjahre) und mit 900 000 4 zur Zahlung einer Dividende von 12 0% (im Vorjahre 10 9/6) verwandt werden. Die Generalversammlung wurde auf den 2. April anberaumt.

Nah einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Breslauer Zeitung®“ wurde auf der Versammlung des O ber- [chlesischen Stag lweaküperband es in Gleiwiß die Geschäftslage Lot berei j an Verkaufspreise für verschiedene NRelationen als er-

ezeichnet.

Die am 9. März in Düsseldorf versammelten Flachs- \pinner des westlihen Deutschlands beschlossen, nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung", angesihts der andauernd steigenden bege aMepTe le die Preise für Flach3- und Werggarne weiter zu ers böhen. ach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Kölnischen Volkszeitung“ bezieht sh die Preiserhöhung auf Flachs- garne von Nr. 35 ab und beträgt 25 S.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prinz Heinrih-Eisenbahn in der ersten Maärzdekade 1906: 173 740 Fr. (41 850 Fr. mehr als i. V.).

Wien, 12. März. (W. T. B.) Der Abs{luß der Union - bank für 1905 ergibt einen Reingewinn von 2 874 540 Kronen gegen 2807 623 Kronen im Vorjahr. Die Dividende wurde, wie im Vorjahr, auf 28 Kronen festgeseßt. Dem Reservefonds wurden 209 377 Kronen, dem Pensionsfonds 40 000 Kronen überwiesen, auf neue Nehnung wurden 270 474 Kronen vorgetragen.

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Dam L 12. März. (W. T. B.) (S@&luß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 B., 2784 G., Silber in Barren: das Kilogramm 86,00 B., 85,50 G.

Wien, 13. März, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einb. 49% Rente M.-N. p. Arr. 99,80, Oesterr. 4%/9 Rent in Kr.-W. per ult. 99,90, Ungar. 4 9/6 Goldrente 113,05, Ungar. 4% Rente in Kr.-W. 95,05, Türkische Lose per M. d. M. 151,00, Buschtierader Eisenb.-Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit, B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 674,75, Südbahn- gesellshaft 125,00, Wiener Bankverein 564,00, Kreditanstalt, Oesterr.

er ult. 671,50, Kreditbank, Ung. allg. 793,00, Länderbank 442,25, rüxer Kohlenbergwerk —,—, Montangesell saft, Oefterr. Alp. 543,25, Deutsche Reicbsbanknoten per ult. 117,52.

London, 12. März. (W. T. B.) (Schluß.) 24 °%/% Englische

Kon D is! laydiskont 34, Silber 291/16. Bankeingang 19 000 r

L « Sterl. e 12. März. (W. T. B.) (Sw{luß.) 3% Franz.

Paris, Rente 99,80, Suezkanalaktien 4410. » Goldagio 4+. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse

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ermottend aut Citybank Gol Einfuhr Einfluß, haltung, nur die widelten lebhaftere Tätig

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American Smelting and Refin den im E | ß nicht einheitliG. Aktienumsaß 730 000 Stück. Geld auf 24 Stunden schn. el auf Lon Transfers 4,85,70, Silber, Commercial

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März. (W. T. B.) Wechsel auf

Kurs3berichte von den

lammfkohle: ammförderkohle 10,50—11,50

13,00 M, do. do. ITT 12,00—12,50

rus bi 9,50 #, h. a. Förderkohle 10,00—10,50 Æ,

bis 13,25 4, do. do. IT 12 do. do. I1V 11,00—11,50 ITI. Magere Koble:

Korn T 17,50—18,50 “9,00—7,00 #4; IV. Koks: b. Gießereikoks 17,00—18,00

Magdeburg, zucker 88 Grad o. S.

6,65, Stimmung: Fest.

NRohbzucker 1. Produkt Tranfsi 16,95 Gd., 17,05 Br., —,— 17,55 —,— bez. Cöln,

Mai 54,50.

Bremen,

—— bez, Okto Stetig.

12, März,

Doppeleimer 42. Kaffee. Ru Baumwollbörse. Baumwolle. Hamburg, 12. März. Standard white loko 7,10. Hamburg, beriht.) Good “t San September 393 Gd., i markt. Nendement neue Usance frei April 17,00, Mai 17,15, August Stetig. i Budapest, 12. März. 27,70 Gd., 27,90 Br. London, 12. März. stetig, 9 h. 14 d. Wert, Wert

London, 12. März. (W. fest, 797/s, für 3 Monate 781/s. Liverpool, 12. März. 14 000 Ballen, Willig. Amerikanishe good 5,68, Juni - Juli 5,70, Juli 9,69, September-Okiober 5,54, Dezember 5,48.

stetig, Middlesborough warrants steti Paris, 12. März, (W. ertg,

Dezember 268/,. Amsterdam, 12. März.

Antwerpen, 12. März. Raffiniertes Type weiß loko 1 do. April 194 Br., do. Mai März 98. New York, 12. März.

Nr. 7 April 6,75, do. do. 36,05—36.29, Kupfer 18,373—18

Lissabon, 12. März. (W. T. B.) New York, 12. März. i eröffnete in stetiger Haltung, die Kurse bröckelten aber während des

trugen in der vergangenen Woche Mais 16 276 000 Busbels. Á

Essener Börse vom 12. März. Amtlicher Kursberi Westfälischen Kohlensndikats für d e en Kohlensyndikats für a. Gasförderk

10,50 #, d. Stüdfoble 12,50—13,50 Æ, 9s. Halbgesiebte 12,00 bis f. Nußkoble gew. M, do. do. IV 11,00—11,50 A, g. Nuß- foble 0—20/30 mm 7,00—8,50 Æ, do. 0—50/60 mm 9,00

Gruskohle 5

c. Stüdfoble 12,50—13,25 4, Es o, do. do. TTT 12,00—13,00 4, r a. oe 9,00—10,00 M, b. melierte 10,25—11,25 Æ, c. do. auf geyaut 11,25—13,00 Æ, d. SGtüdfobhle 12,00—14,00 4, e. Nuß- ohle, gew. Korn I und Il 1450—16,50 #, do. do. IIT 16,00 bis 17,50 (G, do. do. IV 10,50—11,75 #, f. Anthrazit Nuß

g. Föôrdergrus 8,50—9,00 M,

18,50 &; V. Briketts: Briketts je nah Qualität 10,75 bis 13,25 #4 Der Markt ist unverändert fest. Die N Börsen- versammlung findet am Mittwoch, den 14. März 1906,

von bis 5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.

13. März. (W. T. B.) Zuckerberiht. 8,00—8,174. Nachprodukte 75 Grad o. Brotraffinade T o. F. 17,87;—18,00. Kristallzucker I mit Sack —,—. G

Semahlene Melis mit Sack 17,123—17,25. Stimmung: Nuhig, stetig. E Mai 17,10 Gd., 17,20 Br., —,— S | A

(W.

(W. T. B.) (SpeensSuhberi®t) Privatnotierungen. Schmalz. Ruhig, Loko, Tubs und Firkins 414,

13, März. (W. T. B.) Kaffee.

ember 40} Gd. (Anfangsbericht.) Lenrone I. Produkt Basis 88 9/6

E T. B.) 96% Javazudckexr loko übenrohzudcker loko stetig, 8 h. 44 d.

(W. T. B.) Baumwolle. Umsay: davon für Spekulation und Export 1000 B. Tendenz:

März 5,65, März-April 5,65, April-Mai 5,66

Glasgow, 12, März. (W. T. B.) (S@luß). Roheisen

l 88 °/o neue Kondition 21—214. Wel für 100 kg März 25/3, April 25s, Mai-August 26,

ordinary 324. Bankazinn 1004.

(W. T. B.) Ur ) Baumwolle- R in New York 11,00, do. für Lieferung j

jesenung Juli 10,56, Baumwollepreis etroleum Standard white in New York 7,60, do. do. in 199, do. Refined (in Cases) 10,30, do. Credit 1,58, Shmalz Western steam 8,10, do. Rohe treidefraht nach Liverpool 14, Kaffee fair

Juni

79, Die Visible Supplies be-

auswärtigen Warenmärkten.

t.

eisnotierungen des Rheini:

e O ab Werk.) T. Gas- und ob 11,50—13,50 #, b. Gas- c. Flammförderkoble 10,00 bis Korn T und 11 12,50—13,25 d,

90—8,50 M; II. Fettkohle, Bestmelierte Kohle 11,10—11,60 4, d. Nußkoble gew. Kora T 12,20

Þ,

e. Kokskoble 10,50—11,00 & O. erte, je nah dem Stück-

do. I 19,00—23,00 M, h. Grusfkfobhle unter 10 mm a. Hocofenkoks 14, 50—16,50 M, c. Brechkoks T und Il 17,00 bis

ahmittags

Korn- . 6,40 bis

em. Raffinade m. S. 17,62}—17,75,

to frei an Bord

mburg: März bez, April 16,95

d, 17,09 Br, bez., August 17,50 Gd,, ber-Dezember 17,60 Gd., 17,70 Br.,

T. B.) Rüböl loko 54,00, per

hig, Offizielle Notierungen der Ruhig. Upland, loko middl. 573 g. (W. T. B.) Petroleum. Lustlos.

(Vormittags- A Gd., Mai 383 Gd, tetig. Zudcker-

tos März

an Bord Hamburg März 16,95, 17,55, Oktober 17,60, Dezember 17,75.

(W. T. B.) RNaps per August

T. B.) (S@hluß.) Ghile-Kupfer

ordina WUeferungen: Nuhig. , Mai - Juni - August 5,72, August - September

Oktober-November 5,49, November-

L) S@luß.) Rohzuck

Bi uß. ohzudcker E Zier stetig, Nr. 3 Oktober-

(W.- T. B.) Java-Kaffee good

(W. T. B,) Petroleum. 94 bez. Br., do. März 194 Br., 20 Br. Ruhig. S{malz.

ai 10,42, do. für in New T Dil A

adelphia Balances at Oil Sit u. Brothers 8,15, Ge- Rio Nr. 7 84, do. Nio

6,90, Luder 215/1,4—3, Zinn

1906.

Theater uud Musik.

Konzerte.

Die Herren Florian Zajic und Heinrich Grünfeld hatten am Donnerstag zu ihrem dritten und leßten Abonnementskonzert dieses Winters in der Singakademie Herrn Eugen d’'Albert als Mitwirkenden gewonnen und trugen in Gemeinschaft mit ihm das Tschaïkowskyshe A-Moll-Trio (Op. 50) und Beethovens G-Dur- Trio (Op. 1 Nr. 2) vor. Das Tschaïkowskyshe Werk war {hon am Abend vorher von dem Russishen Trio in demselben Raum aufgeführt worden und erschien hier ein seltjamer Zufall! ¡um vierten Male in dieser Woche auf den Konzertprogrammen. Und doch war es für den Besucher ein großer Genuß, es gerade in dieser Ausführung mit einem d’Albert am Aa zu hören, ein Genuß, der sih bei dem formenschöônen, reine musikalishe Freuden bietenden Trio Beethovens nur noch steigern konnte. Mit bewundernewerter Objektivität wußte sich Herr d’Albert den beiden Streichinstrumenten unter- und einzuordnen, und so war die Gesamtwirkung der Trios unter den Händen dieser drei Künstler unübertrefflih \{chön. Naturgemäß konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Hörer auf den Mitwirkenden d’Albert, der an diesem Abend herrlih aufgelegt zu sein {hien und in einigen Klaviersoli eigener Komposition alle Künste seiner glänzenden

ertigkeit spielen ließ. Er bot von seinen Werken aus der Sonate

pus 10 ein Präludium und eine Doppelfuge, die nur wenigen fo gelingen dürfte wie ihm. Außerdem spielte er fünf Bagatellen : niedliche, zum Teil brillante Kabinettstücke feinster musikalisher Faktur, von denen die Stüke heiteren Inhalts besonders warmen Anklang fanden. Im Beethoven-Saal hatte die Kammersängerin Ernestine Schumann-Heink um dieselbe Zeit einen Liederabend leider den einzigen in diesem Winter veranstaltet. Daß sie zu den Großen in der Kunft ges, brauht nicht von neuem versichert zu werden, und der Zulauf zu ihrem Konzert bewies, daß sie bier in weiten Kreisen des Publikums nah Gebühr geschägt wird. Keiner, der sie einmal hôrt, kann sich dem Zauber ihrer seelenvollen, in allen Negistern berrliÞh ausgeglihenen Altstimme entziehen. Alles, was sie fingt, ist durhdacht und empfunden ohne Klügelei auf der einen oder Gefühlsübershwang auf der anderen Seite, sondern von jener Schlichtheit, die von Herzen kommt und zu Herzen geht. Das Programm umfaßte außer der bekannten Arie aus «Mitrane* von Nossi Lieder von Schubert darunter „Der Tod und das Mädchen“ und „Wohin ?*, welhes letztere wiederholt werden mußte Schumann, Liszt, Brahms, Strauß und zum S{hluß Hugo Wolfs Lied eHeimweh“, das wie ein Selbstbekenntnis der Sängerin, deren künstlerisher Wirkungskreis leider vorläufig noch jenseits des Welt- meers licgt, klang. Stürmischer, anhaltender Beifall wurde ihr zuteil. Die Sängerin I. Arctowska gab gleihfalls am Donnerétag im Saal Bechstein einen Liederabend, der sich durch Vielsprachigkeit auszeichnete. Es wurde zumeist franzöfisch gesungen, etwas italienisch, etwas englisch und endlih auch in deutschen Lauten; aber nur zwei Lieder waren wirklih deutshen Ursprungs. Ein allgemeines Interesse ist daher den Vorträgen, [hon um der vielen fremdländishen Kom- positionen willen, nit abzusprehen. An der Wiedergabe der Gesänge war s{chon mehr auszuseßen; die etwas verblühte, nur im Piano wirklich weihe und ges{meidige Stimme wußte den Absichten der intelligenten Sängerin nicht mehr ganz zu gehoren; das andauernde Tremolo stôrte außerdem manche gute Wirkung, und so vermochten die Gesangsvorträge wohl eine Anregung zu bringen, aber keine rechte Kunstfreudigkeit aufkommen zu lassen. Der St. Ursula- Frauenchor hatte mit seinem am Donners- tag im großen Saal der Königlichen Dae für Musik sggeenen Konzert einen erfreuliGen Erfolg zu verzeihnen. Die räzisfion, mit der die jugendfrishen Stimmen ihre Aufgaben lôsten, war eine anerkennenswerte Leistung sowohl der Sängerinnen wie ihres Dirigenten Herrn Eduard Goette. In den gleihfalls Os Vorträgen eines gemischten Chors traten jedoh niht zum Vorteil der Klangwirkung die Soprane zu stark hervor. Von den mitwirkenden Solisten wurde namentlih der Kammersängerin Frau Hermine Galfy und der Konzertsängerin Frau Elfriede Goette lebhafter Beifall gespendet. Von diesen gab erstere mit ibrer \{chönen Stimme und mustergültigem Tauauas die „Nofenlieder“ von Eulenburg wieder, während die leßtgenannte Dame mit anmutendem Sopran und hübscher Koloratur eine Arie der Rosine aus Rossinis „Barbier von Sevilla" sang. Außerdemtrug der Tenorist Herr Christian Han sen noch mehrere Lieder vor, und Fräulein Minnie Wagner spielte einige Säße aus der Orgelsonate von Guilmant. Der Kapell- meister Lippits begleitete äußerst gewandt am Klavier. Im großen Saale der Philharmonie, der bis auf den leßten Pla beseßt war, gab an demselben Abend der jugendliche Biolinift Franz von Vecsey mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert, das einzige für diesen Winter, und errang wiederum, wie früher, einen großen Erfolg. Er hatte sich eine gewaltige Aufgabe gestellt, indem er drei der \{chwersten Konzerte mit Orchester, das in D-Dur, Op. 77, von Brahms, in Moll, Op. 61, von Saint-Saëns und in D-Dur von Paganini, auf ein Programm geseßt hatte, und doch löste er sie in geradezu ver- blüffender Weise mit absolut siherer Technik und mit abgeklärter musikalisher Empfindung. Gr spielte namentlich die beiden leßteren Konzerte mit einer Virtuosität, einem Temperament und einem Nuancenreihtum, daß man über das dabei bewiesene Verständnis staunen mußte. Nur der tiefe Ernst, wie er in dem wundervollen D-Dur-Konzert von Brahms in die Erscheinung tritt, ist im Herzen des jungen Geigers noch nit aufgegangen; die Zeit wird hier wohl helfend das ihrige tun müssen. Darum wäre es vielleicht gut, wenn dem Knaben eine Zeit der Erholung für Körper und Geist gegönnt und eine Weile von anfstrengenden Konzertreisen Abstand genommen würde, damit er sis kräftigen und in Nuhe und Gewissenbaftigkeit seine Studien fort- eßen und zu voller Réife bringen könnte. Die Zuhörerschaft über- schüttete den kleinen Künstler mit Beifalls- und Blumensfpenden und rief thn zu ungezählten Malen auf das Podium zurück, wodurch er {ih veranlaßt sah, noch einige Zugaben zu bieten, u. a. das Des-Dur- Nocturno von Chopin, das er mit seelenvollem Ton spielte.

Die Königliche Kapelle eröffnete ihr am Freitag unter Leitung von Felix Weingartner veranstaltetes VIT. Symphonie- konzert mit zwei Wagnerkompcsitionen, der „Faust“-Ouvertüre und dem Stegfried-Jdyll. Beide Werke wurden mit voller Hingabe von Weingartner dirigiert und vom Orchester mit aller wünschenswerten E und Frische zu Gehör gebracht, lodas fie einen auserlesenen

enuß boten. Danach wurde eine Komposition von Hugo Kaun mit dem Titel: „Sir John Falsta|f“, zum ersten Male aufs geführt. Der Komponist bezeichnet sie als „Humoreske"; aber in bezug gerade auf den Humor blieb er manches schuldig. Es war vielmehr ein bizarrer Wirrwarr von musikalischen Gedanken, denen jede feste Struktur mangelte. Es war leider eine mißlungene Arbeit, die von der Zuhörerschaft sehr kühl aufgenommen wurde, eine Enttäushung nah den zahlreichen formvollendeten Werken, die von

dem Komponisten schon vorhanden sind. Wirklichen Humors konnte man

ch um fo mehr und besser bei der darauf folgenden D-Dur-Symphonie V, p. 83, von Haydn erfreuen. Welch einfahe Fröhlichkeit, welch ver-

gnügte Behaglichkeit und Komik klang aus diesem Prachtwerke heraus, zumal in der feinen, klaren und {wungvollen Wiedergabe, die ihm

an Weizen 47 701 000 Bushels, an

dur die Künstlershar zuteil wurde! Ouvertüre gab dem Ganzen den denkbar glänzendsten Abschluß.

Die dritte? „Leonoren"-