1906 / 66 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

i s iner annover und nur 64 km în Wesifalen ; es fehlt also au an ein E ies Grundlage für Minden. Es wäre aber doch eine rein mathematishe Handhabung, die meines Erachtens hier doch gar nicht

in Betracht kommen kann. D Nach der Auffassung der Staatsregierung ist für die Wabl von (

nnover vor allen Dingen mitbestimmend, daß Hannover der Siß L Oberpräsidenten t, und wir den Wunsch haben, daß der Dber- präsident niht nur dem Namen na, fondern in Wirklichkeit h um den Bau des Kanals kümmere. Es ift gerade von konservativer Seite in der Budgetkommission ter Befürhtung Ausdruck gegeben worden, es könnte unter Umständen das technische Moment allzusehr in den Vordergrund treten. Meine Herren, wenn Sie das vermieden sehen wollen, dann müssen Sie Ihrerseits dahin wirken, daß der Oberpräsident sich wirkli um die großen Geschäfte kümmern fann. Das fkann er aber nur, wenn er tat- sählich mit den Herren in steter Fühlung steht, nicht aber, wenn er immer selbst eine Reise an einen anderen Ort an-

treten muß. i Bei einem so großen Werk, wie bei dem Kanal, sind unzweifelhaft

eine große Menge von Interessengegensäßen auszugleichen; erstens einmal innerbalb der Behörden, vor allem aber sachlide Gegensäße, die Gegensäße zwishen Landwirtschaft, JFndustrie und Handel. Es werden die verschiedenartigsten Anforderungen gestellt, einerseits von den Swiffahrtsinteressenten, anderseits von den Landwirt schafts interessenten, und deshalb ift es von so großem Wett, daß eine üker den Interessenten stehende Instanz, wie der Oberpräsident, vermittelnd

und ausgleihend wirkt. Es kommt noch hinzu, daß in Hannover alle Behörden find, mit

denen bei der Ausführung des Kanals in tägliher Fühlung vor- gegangen werden muß: die Regierung, die Generalkommission, die Provinzialverwaltung, die Landwirtschaftskammer ; furzum der ganie Ges{äftébetrieb wird doch ganz außercrdentlih erleichtert, wenn die Behörden ihren Sitz in Hannover haben und nicht in Minden, wo eben nur die Regierung is und niht die andern Behörden. Also nah unserer Ansicht sprechen lediglih diese sachlihen Erwägungen aber diese nachdrücklich dafür, als Sit Hannover ¡u wählen

(Bravo! rechts.) L Aba. Dr. von Woyna (freikons.): Die Antragsteller können natürli@t für sch in Anspruch nehmen, den Antrag ledigli aus \sahlihen Gründen gestellt zu baben. Auf den ersten Blick könnten ja Gründe für Minden sprehen, aber die gesamten Verkehrs- beziebungen auch für Westfalen haben sich so entwidelt, daß die größere Stadt Hannover die ist, wo die meisten Leute zu tun haben. Man hat in Minden nichts zu tun. Auch verkehrs- politische Gesichtspunkte sprechen für Hannover ; denn es besteht auf den großen durhgehenden Schnellzügen keine Möglichkeit, nah Minden umzusteigen, es muß jeder erft nah Hannover. Au bezügltch der Frage, wie die Kanaldirektion si in den Rahmen der ganzen Situation hineinvaßt, sprehen wichtige allgemeine Gründe für Hannover, weil die Baudirektion mit den anderen Instanzen in engster Fühlung stehen muß. Ich kann nur raten, die Frage vorläufig urter den Tish fallen zu laffen. Lediglih Erwägungen, die in der Regierung gepflogen werden können, können maßgebend fein. Mir können das hier niht beurteilen. Die wichtigste Strecke ift \{ließlich die Endslrecke in Hannover. Dort ift au das gewaltige Netz der Unterführungen, der Hafenanlagen usro. auszuführen. Gerade wegen dieser technishen Schwierigkeiten muß die Baudirektion in Hannover sein. i i 4 Abg. F ink - Hannover (nl.) wendet sich gegen die Ausführungen der Vorredner aus der konservativen Partei und dem Zentrum und führt aus, daß die Entscheidung der Regierung durh- aus zweckmäßig sei. Gerade Hannover sei als Siß des Ober- präsidiums die geeignete Stelle für dieses Amt für ten Kanalbau, weil der Verkehr mit den anderen Behörden dort leiht zu bewirken sei. Nah Westfalen fei ja _doch {on ein Kanalamt gelegt, nämli nach Essen. Deshalb müsse es durhaus als angebraht er- scheinen, auch nach Hannover, dem doch dos volle Maß seiner Aus- gaben zugeteilt worden sei, ein foldes Amt zu legen. : Abz. Haarmann (nl.): Der Abg. von Savigny appelliert an alle Wesifalen, für Minden zu reden. Jch bitte, mih aber nicht als lehten Westfalea anzusehen, wenn ih mi ibm nicht anscließe. ch mar erst zweifelbaft, ob ich mich für Hannover oder Minden ent- scheiden sollte. Nach den eingehenden Darlegungen des Unterstaats- sekre!ärs und des Finanzministers bin ih derart von den Vorzügen Hannovers über,eugt worden, daß ih mcine Landéleute bitte, nunmehr für Hannover einzutreten. A Abg. von Arnim (konf.): Die Enischeidung darf nit aus pro- vinziellen, sondern nur aus sachlichen Grünten erfolgen, und diefe sprechen mebr für Minder. Die Kanalbaudirektion hat vorzugsweite dîe Leitung der Bauausführungsarbeiten unter \ib, und gerade bei der U-zber- brückung der Weser liegen die großen, schwieuigen Projekte. Es ift richtig, die I S O u legen, wo die tehnischen wieriskeiten vorzugéweise zu lofen find. D g Abg. von Eder u (nl.): Hier foll ein Parlament beschließen, wo die Bauverwaltung für eine große Bauausführung sein soll. Dos ift mir in meiner ganzen parlamentarischen Praxis noch nicht vor- gekommen. Die politische Debatte und der Einfluß der Kon- servativen sind damit auf die Höbe gekommen. Die Verwaltung wird bier lahmgelegt. Wir können auf diese Anregung der Kon- servativen zur Einleitung eines parlamentarishen Regiments nicht ein- geben. : : : i A Abg. Dr. von Savigny: Es hat den Konfervativen eben]o wie urs völlig fern gelegen, anstatt der Verwaltung die Gntscheidung zu treffen, wir haben nur unsere Wünsche ausgeiprohen, und das ist Sake des Parlaments. Die Entscheidung ¿wisden Hannover und Minden ist ja noh gar nicht getroffen. Ih habe rur gesagt, in der Provinz Westfalen lägen von dem ganzen Kanalneß mehrere bundert Kilometer, denn dazu gehört auch die Lippe-Kanalifierung. Der Finanzminister hat am besten für unseren Antrag gesprechen, denn er sagte, der Siy der Baudirektion müsse da scin, wo der Oberpräsident ist. Dann müßte also der Sih der anderen Kanaldau- direktion nah Münster kommen. Vielleicht könnten beide Kanalbau- direktionen einem einzigen Oberpräsidenten unterstellt werden.

Finanzminister Freiherr von Rheinbaben:

Herr von Savigny hat mich zu einem Befürworter seines eigenen Antrags gemaht. So weit hate ih niht gehen wollen und glaube, bin auch nit gegangen. Eins muß ih Herrn von Savigny zugeben, daß es scheinkar eine gewifse Ungleihmäßigkeit ist, wenn die andere Kanalbaukommission nah Efsen kommt, und ih erkenne es als Mangel an, daß sie niht an den Siß des Ob:rpräsidenten gelegt werden kann. Die Gründe sind die, daß Münster zu weit von der Kanalstrecke ab- liegt, gar nit an ten Kanal zu liegen kommt, und daß daker die Geschäftsführung von Münster aus ershwert scin würde. Herrn von Savigny find die Verhältnisse so bekannt wie mir. Gerade im Fndustriegebiet wird die Führung des Kanals große Schwierigkeiten mach:n; deshalb ist es erwünscht, die Kanalbaudirektion mitten in das Gebict der Arbcitsausführungen hineinzusegen. :

Menn er jagt, es wäre zweckmäßig, die andere Kanalbaukommisfion

daß es unmögli sein würde, den ganzen Kanal einem einzigen Ober- präsidenten zu unterstellen. Das Maß ter Anforderungen, nischen Leistungen würde dadur allzusehr gesteigert.

Borwurkf, in Posen gerichtet hat, daß er in diesem j Wugher“ getrieben habe, sahlih gerechtfertigt sei. dem konzentrishen Ansturm der Polen gegen diz se suen sie sh hervorrägend derjenigen Stäiten zu bemächtigen, Stügßpunkte des Deutshtums gelten. | (laftén auf, sie kaufen die Apotheken und dergleichen auf, und von hier aus verbreiten sie ihren Einfluß. Es liegt daher in dem Rahmen der Ostmarkenpolitik und des Fonds der Oberpräsidenten, cine Unterstüßung zu gewähren, wo ohnedem etn solcher Halt des Deutshtums verloren geht und das Deutshtum weiter zurückgedrängt wird. Ich erkenne allerdings durhaus an, j

unterstüßungen sehr vorsihtig vorgegangen werden muß, weil unter

der tech-

Auf eine Anfrage des Abg. Dr. von Dziembowski-Pomian Pole) erwidert j \

inanzminister Freiherr von Rheinbaben: Leh Herren! Ich kann in keiner Weise anerkennen, daß der

err Vorredner gegen den Herrn Oberpräsidenten riet L s Falle einen „widerrechtlichen Meine Herren, in deutschen Elemente die als

Sie kaufen hervorragend Gastwirt- da im Einzelfall

daß mit diesen Einzel-

Umständen in der Tat der Effekt sich zeigt, daß die Tatkraft der Deutschen selber erlahmt, und man ist mit der Gewährung der Einzel- untersiützungen im Laufe der Jahre immer sparsamer geworden, hat vielmehr gesuht, genofsenschafilihén Vereinigungen, überhaupt öffent- lien Organisationen solche Beihilfen zu gewähren, aber möglichst wenig sie dem Einzelnen zu gewähren. j ;

In diesem Falle hat nun der Oberpräsident aus Erwägungen, die ih ‘rit kenne die lokalen Verbältnisse sind mir niht bekannt es für richtg erahtet, um eine Apotheke dem Deuischtum zu erhalten, dem betreffenden Apothekenbesitzer eine Beibilfe aus seinem Fonds zu geben. Wollte er ten Zweck der Förderung des Deutschtums nicht vollständig verfehlen, fo mußte er naturgemäß au bestrebt sein, dafür zu sorgen, daß die Apotheke in deutscen Händen blieb, und er mußte eine Konventionalstrafe vor- schen für den Fall, daß der deutsche Apotheker doch wieder an einen Polen verkauft (sehr rihtig! rechts), sonst würde die ganze Maßregel ja ein Schlag ins Wasser gewesen fein und würde unter Umständen das Deutschtum nicht nur gefördert , sondern geradezu geshädigt werden. Ich vermag also darin etwas Unerlaubtes nicht zu erkennen, daß der Oberpräsident dem Mann, der ihn um die Unterstüßung ge- beten hat, diese gewährt hat unter Maßnahmen, die die Erhaltung der Apotheke in deutschen Händen sichern sollte. (Bravo! rets.)

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen.

Der Etat des Finanzministeriums wird bewilligt und der Antrag von Arnim angenommen.

Beim Etat der Justizverwaltung bemerkt j

Abg. Seydel - Hir E (nl.), daß die Zunahme der Roheits- verbrehen, besonders im egierungsbezirk Oppeln, zu einem Verbot des Waffentragens und zu der frühen Schließung der Schankstätten in diesem Bezirk geführt habe. Der Erlaß die es Verbots sei auf besonderes Betreiben der ¿SQLe An Zeituna“ zurückzuführen. Der Redner bittet um eine Statistik, die die Folgen dieses Verbots beleuchtet, und fragt weiter an, ob eine durchgreifende vollständige Trennung

von der Re(tsanwaltschaft beabsichtigt sei. M Oa Dun GeD bringt nomals den Umstand zur Sprache, daß in Neuruppin dur Gefangenenarbeit eine unzuläsfige Konkurrenz

gemacht werde. Justizminister Dr. Beseler: | Meine Herren! Ih mêchte zunächst ganz kurz auf das erwidern, was der Herr Abg. Seydel vorgetragen hat, und dabei bemerker, daß es mit großen Schwierigkeiten und Weiterungen verbunden fein würde, die von ihm gewünschte Statistik alsbald aufzustellen. Man wird destalb wobl abwarten müssen, bis die regelmäßigen Statistiken er- {ienen sein werden. i Der Herr Abgeordnete hat sodann gefragt, wie es mit den Notarstellen gehalten werden solle, die gedacht sind als nicht ver- bunden mit der Rehtsanwaltstätigkeit. Hier bemerke ih, daß das an si nicht etwas ganz Neues ist. Wir haben es jegt {on in der Rheinprovinz als Regel, und es fragt sih, ob es nit angemessen sci, wenigstens ein gemischtes Syflem zunächst einmal versuchêweife zu erproben. Es ist ja nicht zu verkennen, daß die Verbindung tes Notariats mit der Rechtsanwaltshaft unter Umständen zu Unzuträglihken sühren fann, da dit Herren, welche beide Stellungen zugleih bekleiden, oft verhindert find, als Notar tätig zu sein, wenn sie vom Puktlikum aufgesucht werden. Es soll aber, wie gesagt, nur ein Versu sein, und ih glaube, daß er si im ganzen bewähren wird. Ih will damit nicht gesagt haben, daß allcemein die Trennung durhgeführt werden soll, wie sie jeßt schon in der Rheinprovinz besteht; ab:r immerhin ist es wohl nicht ab- weg!g, wenn man in dieser Richtung zunächst in Berlin einige Stellen errihtet, die Lediglih für das Notariat bestimmt sind. Dem Herrn Abg. von Quast möchte ih auf seine Frage ant- worien, daß die Sahe wegen der Neuruppiner Bilderbogen in der Kommission für Handel und Gewerbe zur Erörterung kommt, und daß es daber wohl angezeigt sein mag, abzuwarten, wie die Dinge ih da gestalten werden. Die Justizverwaltung wird in jeder Hin- sit alle Auskunft erteilen, die irgendwie gewünscht wird. Ih möchte es für angemffsen haltzn, zur Zit auf die Sache hier niht näher einzugeben. Nuf eine Veshwerde des Abg. von Czarlinski (Pole) er-

widert der

Justizminisier Dr. Beseler: Meine Herren, es ift durhaus nicht der Fall, daß den Studie- renden volnisher Atkunft der Zutritt zur Staatsverwaltung versagt wäre, aber die Justizverwaltung hat in jedem Falle zu prüfen, ob die Kandidaten, welche in ein Amt einzutreten gedenken, den allgemeinen Anforderungen entsprechen, welche an jeden Anwärter gestellt werden müssen. Sclch{e Anforderungen find unter anderem auch in den Be- stimmungen aufzestelt, welche vom Staatêministerium in dieser Hin- sit erlassen und bekannt gemaht worden find. Darin ist gesagt, daß den Beamten des Staates uxd der Gemeinden die Pflicht obliege- das deutshnationale und preußiscke Staatsbewußtsein zu stärken und lebendig zu erhalten. Jst also ein Kandidat in Frage, bei dem es zweifelhaft sein könnte, ob er in dieser NRichlung \ih bewegen würde- so ist es die Pfliht der Justizverwaltung, sich zu e:kundigen, ob irgend welche Bedenken gegen ihn vorliegen. Der Fall, tefsen der Herr Vorredner soeben erwähnt hat, ist mir nicht genau in der Erinnerung. Wohl aber entsinne ih mi, daß

das ist sicherlich niht aus Willkür geschehen, weil der junge 1 auf Grund von Erkundigungen, die über seine Persönlichkeit angestellt worden sind (Zuruf des Abg. Dr. von Czarliúski : Denunziation !), und die, wie ih nicht bezweifle, dabin ausgefallen sind, taß er polnishe Agitation getrieben hat. Kandidaten bekannt wird, bin ih verpflichtet, ihn vom Staatsdienste zurückzuweisen. : beteiligt hat, und von dem immerhin zu vermuten ist, daß er sich in seiner Gesinnung nit ohne weiteres ändern wird, ist für den preußischen Staatsdienst nicht verwendbar. (Bravo!)

Fälle, in

oder allein deshalb,

Mann polnischer Nationalität war, sondern

Sobald mir ein derartiges Verhalten eines

Denn ein junger Mann, der \sich an solcher Agitation

Abg. Dr. Beer (Zentr.) verlangt genau? Vorfchriften über die denen bedingte Begnadigung eintreten kann.

JZustizminijter Dr. Beseler:

Dem Wunsche des Herrn Abg. Becker, die Bestimmungen, die über die bedingte Strafaussezung ergangen find, übersihtliher zu- sammenzustellen, ist bereits entsprohen worden insofern, als die Arbeit fertig im Ministerium liegt und bloß noch der redaktionellen Nachprüfung bedarf, um alsdann sämtlichen Justizbehörden die ron dem Herrn Abg. Becker mit Recht gewünschten Erleichterungen bei der Handhabung der Bestimmungen zu gewähren.

Was die Frage wegen der vorläufigen Entlassung der Gefangenen betrifft, so stehe ih auf demselben Standpunkt wie der Herr Ab- geordnete, und ich werde gern das meinize dazu thun, daß von der geseßlichen Befugnis, diese Entlaffungen eintreten zu lassen, auêgiebig Gebrau gemacht wird. (Bravo!)

Auf cine Anfrage dcs Abg. Pomian erwidert ter

Justizminister Dr. Beseler:

Meine Herren! Was im Reichétag in leßter Zeit gegen die preußishe Rechtspflege und speziell gegen die Gerichte gesagt ist, das war zum Teil übertrieben, zum Teil unrichtig (sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen), zum größten Teil übertrieben und fast alles unrihtig. (Sehr gut! und Heiterkeit.) Ich habe der Sache sehr fühl gegenübergestanden eben deshalb, weil allcs von Uebertreibungen stroßte. Ich habe gedacht: es ist kaum der Mühe wert, darauf zu erwidern, denn die gefallenen Aeußerungen sind so, daß fie fi ohne weiteres selber rihten. (Sehr wahr!) Es ist ja nachher auch, wie vorauszusehen war, über das alles in der Tagespresse eine weitgehende Erörterung entstanden; ih habe auch das ganz kühl bingenommen. Denn, meine Herren, ich bin ganz fest überzeugt, daß alle die Vorwürfe, die gegen die preußishe Rehtépflege gemacht worden find, im großen und garzen durhaus unbegründet sind! Wir haben in Preußen alljährlich etra 100 0C0 Strafurteile zu sprechen. Lafsen Sie nun bier und da einen Fehler vorgekcmnen sein, cincn Intum cine Unrichtigkeit ist tenn das zu verwundern? Es wäre wunder- far, wenn es anders wäre. Und nun find im Reichstage und auch sont einzelne Fälle angeführt worden, in denen Gerichte und Richter niht so rerfahren haken sollen, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Sollte das wirklich wahr sein was wollte es tenn bedeuten, wenn in diesen vercinzelten Fällen in der Tat Fehler begangen wären, zumal sie, wenn ih nit irre, innerhalb eines Zeitraums von eiwa 10 Jahren vorgekommen sein sollen.

Also, meine Herren, ih glaube, es ift nicht vonnöten, daß ih auf die Erörterungen tes Herrn Vorredners noch näher eingehe; ih fann sie eins{ließen in das, was ih eben bemerkt habe. Das trifft au für sie zu. I möchte doch für mich in Anspruch nehmen, daß i in den Dingen au einige Erfahrung babe; ich bin länger mit ihnen befaßt gewesen, als alle die Herren, welche jeßt Vorwürfe ggen unsere Rechtspflege aus\pre®en. Viele Jahre bin ih als Nichter tätig gewesen, und im Namen der Richter, zu dencn ich mich noch immer rechne, kann ih öôffentlih aussprechen : alle diese Vorwürfe find fals, unsere Retsprehung steht ebenso hoh, wie sie immer ge- standen hat, und sie wird so bleiben, wle sie immer gewesen is, troß der Angriffe, die wir gegen fie hören müfsen. (Bravo !)

Auf die Details, die hier angeführt sind, habe ih nichis zu er- widern; das meiste ist mir vollständig unbekannt. Sollte die Beseßung der Gerichte hie und da so gewesen fein, taß auhch Affsessoren zugezogen wurden, so ift das ja ganz selbstverständlih; wenn ein Richter krank oder font verhindert is, so muß ein anderer für ihn eintreten, und wen sollen wir denn da anders nehmen als die uns zur Verfügung stehenden Kräfte? (Sehr ridtig!) Die Fustizverwaltung ist jeden- falls bestrebt, alle Gerihte so zu beseßen, wie tie Verfafsung des Staates und der Gerichte es vorschreiben, und urs trifft da gar kein Vorwurf. (Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.)

Darauf wird die Debatte geschlossen.

Der Justizetat wird bewilligt.

Um 5 Uhr wird die Weiterberatung auf Sonnabend 1 Uhr vertagt.

Or. von Dziembowski-

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern ¡usammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Belgien.

olltarifierung von Röhren aus Schmiede- ar oder Stahl. Hisihtlih der durch das Gesey vom 16. Juni 1905 herbeigeführten Zolltarifänderungen ift durch Erlaß tes Finanzministers vom 3. Februar d. J. R. Nr. 2803 -— unter anderem erläutert, daß als „Rohre und Röhren, an den Rändern ans einandergestoßen oder einfa zusammenzeshweißt“ zu verzollen find: 1) Rohre, Röhren und Röbrenverbindungsstüccke, niht zusammen- ges{weißte, aus einem rund gebogenen Ble bestehend, dessen Ränder einfa aneinandec gestozen, übereinandergelegt oder du: ch Falz ver- bunden (agrafés) find; 2) Rohre, Röhren und Fh E die durch Aneinanderstoßen, Uebereinanderlegen oder Veberlappung zusammengeshweißt sind, gleihviel, ob fie gezogen sind oder nicht. Als „gezogene Röhren usw.“ sollen solhe Rohre, Röhren und RNöhrenverbindungésstücke behandelt werden, die ohne Schweißung und ohne Anwendung von metallischen Verbintunesmitteln her estellt find und deren Ede E aus einem einzigen Stück ohne Riß

nd ohne Schweißnaht besteht. L Rohre pa Röhren mit Shraubengewinden, ferner getriebene (emboutis) abgefantete (chanfreinés), verfupferte, verzinnte, vernidelte, verbleite, verzinkte (galvanisierte) oder auf andere Weise bearbeitete, einsließlih der "an einem Ende ges{lossenen, unterliegen der Ver- zollung als „Schmiedeeisen oder Stahlwaren, andere“. (Recueil

administratif des douanes.)

nach Minden zu lecen, und beide ein und demselben Oberpräsidenten zu unterftellen, so find wir nah reiflicher Ueberlegung der Ansicht,

ih die bei mir eingelegte Beschwerde zurückgewiesen habe; und

Zucker-Ein- und Ausfuhr Großbritanniens im Januar 1906.

Einfuhr:

Deutschland

Niederlande

Belgien .

M tres ; ndere Länder . . Einfuhr überhaupt . Einfuhr zum tinländi-

schen Verbrauch *)

Nicht raffinierter Zucker:

Deutschland Niederlande Bélgien pes e E esterreih-Ungarn . Java A Cuba i N rasilien . Mauritius. . British-Oftindien . Straits - Settlements einschl. der Malayi- schen Schußstaaten . British - Westindien , British - Guayana , British- Honduras Andere Länder . Einfuhx überhaupt . Einfuhx zum inländi- schen Verbrauh . Zucker, unter Zollaufsicht raffiniert, für den inländi- schen Verbrauch **) . Ausfuhr

Raffinterter u. Kandis-Zucker:

Schweden . Norwegen . Dânemark. , Niederlande Belle 6 Portugal, Azoren Madeira allen... Andere Länder

Zusammen. . Wiederausfuhr: Naffinierter u. Kandis-Zuker

Nicht raffinierter Zucker .

und

1904

777 426 217 804 31 075 100 940 64 768

‘1192013 1 268 005

964 981 23 977 28 931

6 154

180 901

46 219

92 806 23 627 60 516

1 660

17 013

75 673 29 336

1151 394 219 747

736 749

917 9 978 5 070 1 209

571 320 31 700

49 365

1 663 8 588

1905

1 006 068 160 563 40 277 43 691 26 959

T2747 598 1251 886

272 939 46 940 134 132 1 463 95 050 130 660

909 961 17 559 25 875

8 228

157 577 92 708

1193 092 179 545

907 916

2 647 9 152 6 796

414

1 499 9 514 30 052

1 682 3776

1906

Menge in ewt li t Raffinierter u. Kanbilogu&er: ewts (englishen Zentnern)

921 749 2095 512 27 602 272 323 72

T 427 258 1 336 063

839 738 6 765 76 677 88 827 59 150 89 356 41 500 95 373 151 663 20 861

5086

153 864 8.100

T 637 020 257 447

954-431

111 1/660 4116 7 880 729 2 978

4 858 51 239

73571

1122 10 329.

*) Umfaßt au die aus Niederlagen entnommeneu Mengen.

**) In den oben aufgeführten Ziffern sind niht die Mengen Raffinade und Melafse enthalten, die aus verzolltem Zurker

gestellt worden sind.

(Accounts relating is Trade and Navigation -of tho

United Kingdom.)

Zudter-Ein- und Ausfuhr Italiens im JaHre 1905.

Die Gesamteinfuhr von Zuker aus Italien im Jahre 1905

wird nach der amtlichen Statistik, wie folgt, angegeben: Menge in dz

1905 Zucker L Klafse

Zusammen 51 037

41 268 f) 9769 17)

1904 19 806 2551

23 3

Wert in Lire

1905 1 444 380 293 070

1 737 450

1904 693 210 76 530

Die Einfuhr von Zucker zum Verbrau estaltite i den leßten fünf Jahren folgendermaßen : ch ges: sich in

Herkunftétländer 1901

Oesterreih-Ungarn 80 918 Beladen 2 à 1 339 Mane R 141 101

eutschland 30 507 Großbritannien . 4 377 M 100269 AeGUDIeR e ¿e 3 766 Zentral - und Süd-

ame 3395 Zus. eins{chl. anderer

Länder . . 371 895

1902

1903 1904

Menge in dz

105 780 1815 40939 1 429

8 595 31 581 3-646

5 727 200 095

36 002 2291 4 552

605 9 932 349 1196

l 798

1283 952 63 1580 208

52 678 4559

1905 12 730 2371 9 170 363

6 743 218 327 32 128.

Im Jahre 1905 und 1904 hat nach der genannten Statistik keine

Zuckerausfuhr stattgefunden,

V

Davon 22359 dz zum Verbrauch, 18909 dz Ei E Einfuhr zum Verbrauch d 2 Einfuhr auf Zeit

{Statistica del Commerico Speciale di Importazione

e di Esportazione.)}

Zucker-Ein- und Ausfuhr der Niederlaude im Jahre 1905.

Einfuhr zum Verbrauch:

Nohbzucker: Rübenzuckder . . davon aus Belgie

Panteea / « Preußen .

Rohrzucker L davon aus Großbritannien á « Niederländisch-

ffini eg n z affinierter Zucker: Kad davon aus Belgien . . , Melis und anderer raffinierter A davon aus Belgien . . Z Preußen . Bastäbeutex davon aus Großbritannien Ausfuhr aus dem freien 7 Verkehr: Rübenrkobzuder 1 davon nach Großbritannien Raffinierter Zucker: Kandi davon nah Gabbrit R ö x roßbritannien Ma a davon“ nach Großbritannien Norwegen .

R

v Belgien . Bastardzucker . .. davon nah dm a

v « Norwegen . Großbritannien

1903

79 463 43 242 18 209 15 286 2 026 1 253

91

1243 919

4 766 1812 2176 4 609 3 940

9 436 4 794

1 560 597 705

120 860 »®

108 753 1 559

9 376 2433 119 389

1 892

1904

Menge in t

81 363 64 732 4 672 11 934 4 783 1740

2231

1 078 760

3 429 2 393

376 4 920 3 959

32 874 32 9576

1739 691 630

147 591 143 011

1959 464 876 110

449 236

1905

65072 29 928 22 203 11 238 2 691 1 699

156

1373 998

2 886 1741

945 9183 4 265

9237 9 067

1432 576 476

87 387 85 019

1059 329 884 396 218 162.

(Statistiek van het Koninkrijk der Nederlanden,)

er»

769 740

Brasilien

_ Aenderung des Zuckerzolls. : hat auf Grund der ihr in Ziffer VI des Artikels 2 des Budgetgesetzes für das Jahr 1906 erteilten Ermächtigung den Eingangszoll für Zucker aller Art aus Ländern, die keine Prämien irgend welher Art ge- E gu 200 Reis für 1 kg ermäßigt. (The Board of Trade QUrnai.

Aegypten. Verzollungswerte für Einfuhrwaren. Für folgende Waren i} der nachstehende Werttarif mit Wirkung vom 22. Februar 1906 ab vereinbart. Er gilt auf drei Monate und kann 14 Tage vor Ablauf gekündigt werden; mangels Kündigung gilt er als für einen weiteren Zeitraum von einem Monat und so weiter von Monat zu Monat verlängert, bis eine regelrechte Kündigung ealat: ert für 1 kg netto Tausendstel des ägypt. Pfundes 207

184 20

Baumwollensamenöl „Primo winter Yellow“ . . / desgl, gereinigt und „Summer Yellow“ 1 Leinöl, roh desgl, 21 Zinkweiß (I. Qualität) einschl. „Vieille Montagne“ . 26 desgl, (U 5 « ypNouvelle-Montagne“ vom Wert

ennige 19 Cochenille vom Wert

Kokosöl, gereinigt, in Flashen zu 25 kg N

desgl., roh 2 P (Journal Officiel du Gouvernement Fgyptien.)

Kohlens{chäzye in der chinesischen Provinz Schantung. __In der Abteilung Tsingtau der Deutschen Kolonialgesellschaft hielt am 22. Januar der Direktor der Schantung-Bergbau-Gesell- haft, Dr. Brücher, einen Vortrag über die Kohlenablagerungen in der Provinz Schantung. Der Redner schilderte zunächst kurz die Geologie der Provinz Sebantins und behandelte dann die sechs be- deutendstea Steinkohlenbecken der Provinz. Es find das Weibsienfeld, das Poschanfeld, das Tawenkoufeld, das Ihshienfeld, das Itschoufu- feld und das Kiautschoufeld. Das Weihsienfeld umfaßt den füdlichen Teil ‘des Kreises Weihsien, es ist auf eine Länge von 8 km und eine Breite von 7 km bekannt. Die Mäêchtigkeit des produktiven Karbons beträgt etwa 200 m. Von den drei Flôgen ift das mittlere mit 4 bis 5 m Kohle das wichtigste. Die Kohle ist eine Gaskohle mit 30 bis 35'9/6 Gehalt an flüchtigen Bestandteilen. Sie kokt nicht. Das Poschanfeld hat ungefähr die Form eines gleichseitigen Dreiecks von etwa 80 km Basis, entsprehend der Strecke Tschin- lingtsGen—PLungschan, und 40 km Höhe (Tschangtien—Poschan). Es treten 6 bauwürdize Flöze, die jedoh nicht überall gleihmäßig aus gebildet find, mit einer Mächtigkeit von 050—2 m auf. Die Kohle ist zum größten Teil eine Fettkehle mit etwa 25%/, Gasgebalt uud eignet fh zur Verkokung. Das Tawenkoufeld liegt am Tawenkou, südli von Tatanfu. Es find ¿wei Flôze von geringer Mächtigkeit bekannt, die Flammkohle e 06 Shsbierfeld Uiegt nördlich as erfeld liegt nördlich von der Kreisstadt Jhshien. n einer flahen Mulde von 3 km Breite undib km Länge Ln 3 grie auf, von denen das mittlere bei einer reinen Kohlenmähtigkeit von 4 bis 8 m eine vorzüglihe Kokfohle führt. Das Itschoufufeld befindet fih bei der Kreisstadt Jtshoufu. Es treten höchstens 4 Flôze auf, die eine mittelmäßige Flammkohsle liefern. Das Kiautschoufeld liegt s von der Kreisstadt Kiautschou, 75 km nordöstlih von Itshoufu. Bekannt sind 2 Flöze von höchstens 1 m Cen In den beiden erstgenannte bau-Gesellshaft auf Grund der ihr vom Nei zession Bergbau. S den Kiautshouvectra Reiche das Recht zur Erbauung einer Eisenbahn von Tsingtau nach Tsinan—Jhshien—Jtschoufou—Kutschou—Kiautshou sowie das aus- Ee Recht, innerhalb einer Zone von 30 Li zu beiden Seiten der Cisenbahn Bergbau nah europäischem ‘Muster zu treiben.

he verliehenen Kons

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 16. März 1906.

Ruhrrevier Oberschlesishes Nevter Anzahl der Wagen 21 404 7 100 1671 ——

Das Februarheft des im Reichsamt des Innen herausgegebenen e Deutschen Do E (Zeitschrift für erau b Ges werbe, Verlag der Königlichen Hosbuhhaudlung von E. S. Mittler ] u. Sohn in Berlin SW. 68, Kochstraße 68/71) enthält außer zahl- reihen Mitteilungen über Aenderungen auf dem Gebiete der Zoll- und Handelsgesetgebung in verschiedenen Ländern ein Verzeichnis der im Deutschen Reiche bestehenden Handels- und Landwirtschafts- fammery, Vorschriften über die Einfuhr von Lebensmitteln sowie von Büchern und Drucksachen in die Vereinigten Staaten von Amerika, die mexikanishen Bestimmungen über Konsulargebühren, die sch{chweizerischen Vorschriften über die Zollbehandlung von Wein u. a. m. Im statistischan Teil finden sich Mitteilungen über den Außen- handel der Philippinen, von Belgien, Hamburg, British-Westindien, Massaua, Korea und Siam. Handelsberichte der Kaiserlichen Konsuln liegen vor aus Messina, Neapel, Riga, Rustshuk, Triest, Bagdad, Bombay, Canton, Hoihau, Tientsin, Tschifu, Tschinwang-tau, Mo- zambigque, Tunis, Galveston (Texas), Guatemala (wirtschaftliche Ver- hältnisse der D Iquique, Maracaibo, Adelaide und Sydney.

Mit wenigen Ausnahmen sind von diesen Berichten . ; ausgaben veranstaltet. f Î erihten au Sonder

Gesiollt ., Nicht gestellt .

Der französische Zolltarif nah dem Stande vom 1. Ja 1906 E im Verkehrsbureau der Korporation der Beta von Berlin, Neue Friedrichstraße 54 1, zur Einsicht der Interessenten aus. Aus Berichtea von Handelskammern über das Jahr 1905. Nah dem Jahresberiht der Handelskammer zu Breslau für das Jahr 1905 bot das oberschlesische Koblengeshäft im abgelaufenen Berichtsjahre ein abwech|lungsreihes und egen das Vorjahr hier und ta erfreulicheres Bild. ie Gesamtyerladeziffern stellten sich auf 19 871270 & (i. V. 17 833 180 t), übersteigen lse dies jenigen des Vorjahres um 2038 090 t bezw. um mehr als 11%. Im andel mit niedershlesishen Steinkohlen zeigte sich zu Beginn des Berichtsjahres eine niht unwesentlihe Steigerung des Absatzes nieder- \chlefi]cher Steinkohlen, ae dur die im Westen des Reiches zu dieser Zeit bestehende langanhaltende Berarbeiterbewegung. Im erbst trat wie alljährlich wieder eine Belebung des Absazes ein. ür Walzeisen blieben în den Absapgebieten der oberslesishen Werke die Preise fast das ganze Jahr hindur unverändert; erst gegen Jahres\{chluß wurde von den Werken eine kleinere Erböhung vor- enommen. In den externen Gebieten dagegen vermohten ich die reise nicht zu halten; gegen Ende des IIT. Quartals mußten hier die Werke, dem Druke des Westens nahgebend, Ermäßigungen etn- treten laffen. Inzwischen sind aber für das 1. Quartal die Preise durhweg erhöht worden. Ab Breétlauer Lager wurde notiert : vom 1. Januar bis 15. Dezember 150 4; seit dem 15. Dezember 155 M Wie der Jahresberiht der Handelskammer Mannheim aus- führt, hat die Konzentratio:8bewegung in der deutshen Industrie weitere FertlMritte emaht, wenn auch vtelleiht nit ganz in A gleihen Maße wie im ahre 1904. Der Bericht weist auf die Ent- wicklung im Bankwesen

bankgeschäfte und 36 Banken von Großbanken und Konzern-

Die brasilianische Neiletins

eldevn ‘treibt die Schantung-Berg- |

war dem Deutschen ;

n Paas Os vorhanden, er Mangel an Ferroma Ä

Die Er mfubrer g Ferromangan hält unverändert an. Hauptsache aus dem Kaukasus kommen, daselbst immer noch gestört, und nit nur in Deutschland, sondern Mangel an Manganerzen. mangans unbedingt bedarf zur Zeit j

Bir a M Menge ereien wirkt auch \chon der eit recht g

in: Während bis 1904 insgesamt 68 Privat- | au bereits Nuten von den bedeuten

Juli 1905 25, und zwar 21 Nu ba anger male und 4 Banken. Nach dem Bericht der Handelskammer P Lübeck über das Jahr -1905 haben Lübecks Handel, Industrie und Sai an dem allgemeinen Aufschwung der wirtshaftlihen Verhältnisse in Deuischland Anteil genommen. Jm Groß- und Kleinhandel machte sich durchgängig eine ziemlich lebhafte Güterbewegung geltend. Dems- enlsprehend zeigte auch das S T Nongg gate, unter|tüßt dur die befriedigenden Wafserverhältnisse auf der Clbe, eine rege Tätigkeit. Wenn auch der Import von Rußland in den Bezirk einiges zu wünschen übrig ließ, so wird do, abgesehen von der Maschinenausfuhr, die durch die {weren Störungen des russishen Gewerbelebens allerdings empfinds lih beeinflußt worden ift, im übrizen vom Exportgeschäft übereins stimmend berichtet, daß es sich ungewöhnlich rege anließ. Besonders war dies im Herbst der Fall, als durch die Eisenbahneinstellungen in Nußland der Export gezwungen wurde, mehr wie je den Szeweg auf- zusuhen. Der große Bauarbeiterstreik im Kammerbezirke \{ädigte nicht unbedeutend den Platverbrauch in Eisen, namentlich tin Trägern, den Zement- und Kalkhandel sowie den Handel mit Installationsartikeln. Naturgemäß litten durch diesen Streik auch alle mit dem Baugewerbe im Zusammenhang stehenden Industriezweige. Die Sck&iffahrt kann auf ein befriedigenderes Ergebnis zurück- blicken. Die Wasserstandsverhältnisse der Binnenschiffahrtsfahrstraßen waren im großen und garzen günstig und das Transportgeschäft bei festeren Frahtsäßen sehr rege. Im Seeverkehr konnten die Hauptdampferlinten ihren Betrieb bei starker Beschäftigung und ausreichenden Namen ohne Unterbrechung ausrecht er- halten. Dagegen i für die in freier Fahrt verkehrenden Dampfer der Frahhtenmarkt während des größeren Teils des Jahres noch immer gedrückt gewesen. Wenn ouch im Herbst die starken Zus fuhren amerikanischen Getreides, die dur die Naphthabrände bedingten verstärkten Transporte englischer Kohlen na Rußland, die auf dem ostasiatishen Kriege lervbenkta vielfahen Vercharterungen deutschen Schiffsraums sowie das durch alle diese Umstände begünstigte Ein- greifen der Kopenhagener Reedervereinigung im Stande der Srabien einen erfreulihen Umshwung gezeitigt haben, so konnte dieser den Ausfall der Frübjahrs- und Sommermonate doch nicht wieder wett machen. Die Arbeitseinstellungen und politishen Unruhen in den russishen Hafenpläßen führten überdies vielfah zu verlust- bringenden Störungen in der Löschung und Beladung der Schiffe. Nach dem Bericht der Vorsteher der Kaufmannschaft zu Stettin über das Jahr 1905 (1. Teil) stand auch das Jahr 1905, soweit das Reedereigewerbe in Betracht kommt, noch zum größten Teil unter dem Einfluß der direkten und indirekten Folgen des russish- japanishen Krieges. Cine bedeutende Flotte von Kauffahrteischiffen wurde durch den Transport von Kohlen für, die russishe Marine als Begleitshiffe und für die Befö: derung von Lebensmitteln von Europa und Amerika nach Japan und der Festung Wladiwostok ge- braucht. Dadurch wurden zahlreihe Schiffe der europäischen Handels- flotte zeitweilig oder für immer entzogen, einmal, indem sie von Japan aufgebracht und als gute Prise erklärt, andernteils, indem sie von den feindlihen Streitkräften vernihtet wurden. Eine g ers heblihe Zahl älterer Lame ging endlih durch Kauf in den Besitz japanischer Reeder über. Diese Umstände und auch ein ih aufs neue kräftig entwickelnder Weltverkehr regte die Reedereien und die Werften an, immer wieder neue Schiffe auf Stapel zu seßen und einen Ueber- fluß an Tonnage zu erzeugen, der den natürlihen Mehr- bedarf bei weitem überstieg. Jn der Ostsee war der Fratten- markt bei Beginn der Berichtêsjahre derart niedrig, daß von gewinnbringender Beschäftigung nicht mehr die Rede sein konnte. Aus diesem Anlaß trat eine große Anzahl deutscher, englischer, dänischer, französisher, holländischer, belgisher, norwegi\cher, russischer, finnländisGer und spanischer Reeder im Februar zu einer Versammlung in Kopenhagen zusammen und gründeten dort unter dem Namen „The Baltic and White Sea Conference“ eine inter | nationale Reedereivereinigung. Der scewärtige Verkehr Stettins ist im Jahre 1905 grgen demjenigen des Ausnahmejahres 1904 etwas gestiegen. Die Ursache ist nach dem Beriht wohl darin zu suchen, daß die Erfahrungen des Vorjahres, | der Elbe den Interessenten so große hatte, zur Vorsicht mahnte und sie über Stettin vor demjenigen über Hamburg teilweise noch zu bevorzugen. Indes schwanden mit dem fortshreitenden Sommer und in den leßten Monaten des Jahres diese Bedenken immer mehr. 1 Nach dem Bericht der Handelskammer für die östlihe Nieder- j lausiß in Sorau N.-L. über das Jahr 1905 war der Geschäftsgang in der Tuchfabrikation im ganzen sehr rege, troßdem war es j niht mögli, zu angemessenen Verkaufspreisen zu elangen, fodaß tro | des großen Umsagzes kaum eine normale Kapitalsverzinsung heraus- j gewirtschaftet sein dürfte. Die Wollpreise bewegten si stetig aufwärts ; i aber infolge der reichlichen Beschäftigung der Industrie wurden die | Lager gut geräumt. Insofern läßt sh auch von gesunder Geshäfts- lage reden, da siherlih nicht auf Spekulation gekauft wurde. Auch die Baumwoll-, die Lumpen-, die Kohlenpreise usw. zogen an, während die roße Konkurrenz der Fabrikation nicht gestattete, die Warenpreise ent- prehend zu steigern. Diese Sachlage tritt nah wie vor besonders kraß in der Konditionenfrage zutage. Die Ansprüche der Abnehmer in bezug auf Muster, Ziel und Skonto sind äußerst weitgeh:nd und baben daher die Versuche zur Herbeiführung einer Konvention zwischen Fabrikanten und Abnehmer niht zur Ruhe kommen lassen. Jm fünften Jahres- beriht der Arbeitsnahhweisstelle des Arbeitgeberverbandes der Tertils industrie zu Forst i. L. (für die Zeit vom 1. September 1904 bis 31. August 1905) wird mitgeteilt, daß die Gesamtfrequenz rund

6100 Arbeiter betrug. Der Nück Winstelign wis 0s er HNüdgang der Arbeitsgesuhe und

erfreuliher Beweis dafür betrachtet, daß die 1904 erfolgte Einführung der 14 tägigen Kündigue für Spinnereiarbeiter den Stellenwechsel einschränkt. Es erhielten 5548 Personen (3067 männlihe, 2481 weib!ihe) zusammen 12 479 mal Nachweisscheine ausgestellt. Diese 5548 Personen erhielten in 9302 Fällen die Arbeit durch die Nahweisstelle nach- gewiesen, während e sich in 3177 gin selbst einstellten. Es wurden 7126 märnliche, 4907 weiblihe, zusammen 12 035 Stellen beseßt. In 365 Fällen (246 männl., 119 weibl.) wurde das Arbeits» verhältnis innerhalb der ersten drei Tage wieder gelöst. Die Inanspruchnahme der Nahhwelsstelle dur Nichtmitglieder und andere Gewerbetreibende steigert sich erfreuli erweise von Jahr zu Jahr; auch für Dienst ersonal liegen jederzeit ofene Stellen vor, die aus Mangel an Arbeitskräften im verflossenen Jahre leider niht immer beseßt werden konnten. Die Leinenindustrie kann im ganzen auf cin Jahr guter Beschäftigung zurückshauen. Indessen ließ die Lage des Rohstoffmarktes keinen befriedigenden Ertrag zu. Erschienen R die Jahreöberihte der Handelskammern zu Dresden (1), iel (1), Osnabrück, Hannover, Flensburg. Lom ober\chlesischen Eisenmarkt Herihtet die ci e he Zeitung" u. a.: Der Beschäftigungsgrad auf allen ober- {l sischen Werken, mit Ausnahme einiger Maschinenfabriken, ift ans Leden r Me E gertangen nter noch sehr lange j over|chlesishe MNoheisensynd\kat Teil der Produktion für 1906 bereits Deka L BlBeS Pen die Nückgänge, die das Eisen vor allen Dingen

t, und es R E deutschland in der leßten Zeit gezeigt hat, für Ob l ne Bedeutung. Vielmehr ift hier ein ständiges Ancieken Ler Raben oheisenvorräâte sind auf keinem Werke mebr

in dem das Versagen Enttäushungen bereitet veranlaßte, den Weg

für die Herstellung von Ferromangan, die in der sind infolge der Revolutton es herrscht daher überall, und zwar auch in England, ein überaus großer Da nun die Eisenindustrie des Ferro-

so ist die Preissteigerung für di

ganz au erordentlich. Die Gie E find Mi besctt eginn der Baus- Die Stahl een ziehen “ir an büvitn

en Bestellungen des Staates

nstig ein.

banken aufgenommen waren, betrug deren Zahl allein von Januar bis

in Eisenbahnwagen und di N

und Lokomotiven, Die Bl e Konstruktionswerkstätten befinden ih chene R