1906 / 70 p. 29 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Kreise in der deutschen Bevölkerung unzufrieden gemacht werden, Kreise, die nah ihrer ganzen Gesinnung und Denkungsart viel lieber bereit wären, die Reichsregierung zu unterstüßen. Wenn die heutige Beratung diesen Zweck erfüllt, dann ist die Konferenz nicht vergeblich gewesen. (Beifall.)

Geheimer Ober-Regierungsrat Koreuber, Vertreter des Reichs\chazamts: Der Herr Vorredner hat es für nötig ge- halten, das Verhalten der Reichsregierung in Geseßgebungs- fragen in’ diese Debatte hineinzuziehen. Er hat geglaubt, die Verhandlungen müßten dazu dienen, die Regierung anzuhalten,

Unternehmungen eigentli über

muß aufrichtig gestehen, daß ih an der Möglichkeit, 4000 | gegebenenfalls auch bei den Kreisen ihre Informationen zu

Brenner unter einen Hut zu bringen, auch seinerzeit gezweifelt | holen, die außerhalb der Zentrale stehen. Jch kann dem

habe. Und ih möchte hier das Wort nohmal wiederholen, | Herrn die Versicherung geben, daß die Re ierung bei allen

das Herr Canthal vorhin gebraucht hat: es war eine elemen- | ihren Maßnahmen stets bemüht gewesen ift, sich allseitig zu

tare Gewalt, die uns die Brenner unter dem Druck der da- | informieren. Richtig is es, daß sie häufig und in den meisten Fällen Herren zur Begutachtung hinzugezogen hat, die

zwishen Terminpreis und Lokopreis. Wenn man gekauft hatte, war es genau ebenso. Jh besinne mich ganz genau auf verschiedene Versuche, die meine Firma in Magdeburg gemacht hat, ihre Lieferungen im Winter dur gleichzeitige Terminverkäufe zu decken, um im Sommer die Rückkäufe vorzunehmen. Wir sind allemal dabei hineingefallen. Sie können es also keinem Menschen verdenken, wenn er darauf niht wieder eingehen wollte. Herr Kantorowicz sagt, die Operationen der Verkaufsstelle hätten der Börse den Todes- stoß gegeben es wird dabei auch noch gleichzeitig auf Operationen einer anderen Firma, also nicht der Verkaufs- stelle, hingewiesen, ih weiß nicht, wer da gemeint ist. Jch fann bezüglich der Verkaufsstelle ohne weiteres zugeben, wie ih das auch bereits in meinen Ausführungen getan habe, daß die Verkaufsstelle größere Mengen Spiritus gelagert und dagegen keine Terminverkäufe vorgenommen hat. Sie ist in Jst das so verwerflih gewesen? Das

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bei den Frachten haben, ist sehr bedeutend in L wirt in der Zeit von Oktober bis L fahren will, ist er gezwungen, die Pferde, die er in der Zeit des höchsten Bedarfs notwendig hat, das ganze Jahr halten. Nun, meine Herren, wenn fie sih davon ein Bild machen, was es heißt, wenn ih ein paar Pferde ein ganzes Jahr halten muß, um event. 4 bis 6 Wochen Kartoffeln u fahren, wenn dazu noh etwas schlechte Landwege hinzu- ommen, dann müssen Sie zugeben, daß diese Verfractung enorm teuer ist, und infolgedessen wird der Landwirt, l rehnet, sich sagen: ja, was nügt mir der Preis an der Ben Bahnstation, was nüßt mir der Preis, der 20 “s 30 H über der Verwertung steht, die ih in meiner ennerei erzielen kann, wenn ih diese teure Fracht bis zur nächsten Station habe, welche die Differenz bei weitem

fabrikanten angemessene Rektifikationsprämi i : : prämien zu verschaffen BN den Konsum niht dur hohe Verkaufapreise zu ES E zeigen Sie mir ihn, und ih versprehe ‘Fhnen, ih folge En. Jh lasse vom Jahre 1908 ab das Syndikat im tih und gehe den Weg des Freihandels. Diesen Weg aber müssen Sie mir zeigen, nur kommen Sie mir niht mit der Berliner Börse, die ist für mi abgetan.

i Rittergutsbesiger Kammerherr Gans Edler Herr zu Putliß-Großpankow: Meine Herren, wenn ih vom land- C Standpunkte beleuchten soll, aus welchen Q wir zu einer Kartellbildung des landwirtschaftlichen Vrennereigewerbes gekommen find, so werde ih Sie hier mit einzelnen landwirtschaftlihen Daten und Zahlen etwas auf- halten müssen. Mit dem Eintreten des neuen Branntwein- steuergesezes im Jahre 1887 wurden die landwirtschaftlichen

e der Mörder ohne Rücksicht darauf, wie das Geld ver- x E der gevechten Bestrafung überantwortet. (Große ___ Meine Herren, ih muß sagen, höher als die Wi i eines Kartells steht für mich die Mana war L Dien berehtigt oder nicht, verträgt es sih mit den Sitten eines Kultuvstaates, daß Leute, die seit Jahren, seit Jahrzehnten im VBesige eines legitimen Erwerbes sind, bei Nacht und Nebel aus diesem vertrieben werden, daß sich eine Koalition von Leuten bildet, die jene, die in durhaus rehtshafffener Weise ihren Weg gehen, überfallen, ihres Vermögens oder ihres Erwerbes berauben und sie ins Unglück stürzen. Meine Herren, wenn derartige Zustände weiter anhalten sollen, dann muß jeder Erwerbssinn aufhören. Wenn man Gefahr ‘laufen muß, sein Unternehmen durh irgend eine Koalition von

standsfähig zu sein; und da entstand für uns nur die Not- wendigkeit, uns mit dieser machtvollen, kapitalkräftigen Gruppe der Spritfabriken zu einigen.

Meine Herren, das sind die wesentlichen Gründe, die uns vom landwirtschaftlihen Standpunkte * aus dahin geführt haben, uns zu fartellieren. Man sagt von den Landwirten, sie seien sehr querköpfig, man sagt ihnen nah, wenn 5 Land- wirte zusammen seien, würden stets 6 Meinungen vertreten,

und man sagt auch von ihnen, sie seien zu gemeinschaftlichen ‘haupt nicht zu bekommen. Jch

Leuten, die durch die Geseßgebun ütt, j | durch die Geseßgebung geshüßt, ja geradezu dazu | Brennerei t a 8 provoziert sind (hört! hört), ruiniert zu sehen, w 1 neveien bei uns in Norddeutschland vollständig ver- | aufwiegt? N ; : zu sehen, wer soll da | stümmelt; der Absay, den wir bis dahin gehabt hatten, ging s E O O Ta ga R maligen Verhältnisse einfa zuführte. Ja, meine Herren, es P , [cin gzu il . / / O ' y L ( ist agitiert worden, es find Versammlungen abgehalten worden, | dem jeßigen Spiritusring angehören. Aber das wird der | die Hausse gegangen. Herr Vorredner für natürlich erahten. Unsere Branntwein- | haben vor uns auch {hon andere Leute getan. Die Verkaufs- stelle ist nicht die erste gewesen, die solche Dinge getan hat.

verkaufen, so wird es auh mag man ein Syndikat machen, wie man will ganz unmöglih sein, die jetzige Verwertung zu heben. Meine Herren, wenn ein Syndikat bewirken wollte, daß die Verwertung der Kartoffel sih in der ZERAE besser stellte, als fie im übrigen auf dem freien : arfte verwertbar ist, dann würde die absolute Ueberproduktion jedes Kartell sprengen, und jede vernünftige Möglichkeit, in

s eine Versammlung bedeutet. Wenn tun habe und komme in eine große dann sind da vielleicht 50, 60; die hôren das an, was man ihnen sagt; einige von ihnen sind auch zufrieden, die meisten aber unzufrieden; der größte Teil ist fortgegangen, ohne mitzumachen, denn gerade diejenigen, die in die Versammlungen kamen, waren die, die am wenigsten

soweit verloren, daß die Betriebe nur noh bis zur

teilweise nur noch bis zum Drittel anin E os wurden die Unkosten in der Brennerei im Verhältnis ganz ungeheuer gesteigert. ¿eine Herren, wenn man die Preise eines ebenfalls von der Kartoffel abhängigen Fabrikations- zweiges, der Stärkefabrikation, zum Vergleich heranzieht und berechnet, wie hoch sich cin Zentner Kartoffeln in einer nor-

noch den Mut haben, Kapitalien zu gewerbli

investieren. Daß Leute die iegt, d A, Ss Gu nationalen Arbeit erlassen sind, zum zweiten Male fruktifizieren um fih zu foalieren und an ihren Mitbürgern zu bereichern, E Herren, diese Frage scheint mir von viel größerer Be- eutung, als die Untersuhung der Wirksamkeit der einzelnen Kartelle und darum lege ih Wert darauf, von dieser Stelle

sie niht Finanzgeseß ist, ein Jnteresse der Landeskultur, im Interesse des Kartoffelbaues; und wenn der Herr Vorredner nun den Zweck dieses Geseßes in Betracht zieht, so wird er es auh für rihtig erachten, daß die Regierung bei geseß- geberishen Schritten ihre Informationen zunächst aus den Kreisen einholt, die das Geseß in erster Linie berücksichtigen

Die Operationen

aber man weiß ja, wa der damals

ih mit 4000 Leuten zu Provinzialversammlung,

Der Todess\toß datiert nicht aus jener Zeit. der Verkaufsstelle mögen vielleicht den Becher, voll war, zum Ueberlaufen gebracht haben, das gebe ih zu, aber die eigentlihe Ursache sind fie niht gewesen. Herr Kantorowicz hat dies ja auch gewissermaßen selbst bestätigt, indem er sagte, daß der „legte Rest der Gesundheit geschwunden So is} auch meine Auffassung, in dieser Beziehúng

steuergesezgebung ist, soweit hervorragendes Geseß im

aus diese meine Auffassung zum Ausdruck zu bringen. (Leb-

hafter Beifall.)

J i . Mei Vorsißender: Meine Herren!

Li wenn ich feststelle, daß ih nicht den leisesten Ver- such gemacht habe, ihn daran zu hindern, daß er seine Auf- fassung darüber darlegte, ob die Gründung des Kartells be- rehtigt war oder niht. Jm Gegenteil, ih habe ihn darin vollkommen frei operieren lassen. Außerdem glaube ich in meinen einleitenden Worten darauf aufmerksam gemacht zu haben, daß die Gründe der Errichtung des Kartells unter- fucht werden müssen, und deshalb haben wir in den Frage- bogen diese Frage eingesezt. Wenn also der Herr Borvedner etwa die Absicht hatte, uns zu sagen, daß wir uns in einer falschen Richtung bewegen, so glaube ich, hat er sich in einem JZrrtum befunden. Jm übrigen möchte ih mit Rücksicht auf die eben gemachten Ausführungen bitten, daß die Herren davon absehen, sich über den Begriff des Syndikats des längeren zu unterhalten. Es hat sih bei allen Verhandlungen ergeben, daß, wenn die Herren auf den Begriff des Syndikats kommen, ne untereinander sehr große Meinungsverschieden- heiten zeigen. Es tommt nicht darauf an, wie der Begriff des Syndikats festgelegt wird, sondern darauf, daß tatsächlich eine Vrganijation geschaffen ist, die in weiten Kreisen ob “n Recht oder Unrecht, das wollen wir dahingestellt sein mt E in wird. Wenn jeder seinen O T as Syndikat vorbringt, werden wir uns : Weiter möchte ih noch die Bitte aussprechen, da nachher bei verschiedenen Fragen die Gestaltung der Preise im einzelnen verhandelt wird, jeyt die Frage der Preise nur soweit heran zuziehen, als es nötig ist, um die Entstehung des Kartells zu erklären und als nicht berechtigt oder berechtigt erscheinen vie lassen. Dagegen empfehle ich, die Einzelheiten der Preis entwickelung vor und nah der Gründung des Kartells nich! in [hon in die Debatte hineinzuziehen, weil wir sonst nur E E haben werden, die bei der großen Masse von L Vene E E 0 a ist, einem rechtzeitigen Abschlusse Kommerzienrat Sinner-Grünwinkel : Meine Herren, ih will Jhnen eine Geschichte erzählen, warum ih vom Saulué zum Paulus geworden bin, d. h. warum ih vom furien Markt weggegangen bin und mich der Ringbildung ange- schlossen habe. Jm Jahre 1896 wurde die Verkaufsîtelle T gründet. Sie hat es an Werbungen nicht fehlen lassen um meine Firma in sich aufzunehmen. Wir haben damals sie rei widerstanden. Im Jahre 1897 hat meine Firma die Spritfabrik des eben verstorbenen Generalkonsuls Seithonitit in Stettin und Neufahrwasser übernommen. Auch hier war zunächst beabsichtigt, die Selbständigkeit zu wahren. Während wir „früher die für das legale Geschäft notwendigen Deckungen durch einen bhiengen Kommissionär machen ließen hat fi alsdann die Notwendigkeit herausgestellt, hier ein Bureau ZU gründen, und ih habe dieses Bureau der Führung eines tin der hiehigen Vóörse sehr gut eingeführten Herrn Fließ, der in ian gestorben ist, anvertraut. Es war ein tüchtiger Men, und ih war erfreut, wie gut die Sache funktionierte. enn ich ihm einen Spiritusauftrag gab, so kam regelmäßi am gleichen Abend die Depesche : gekauft 10 000, 20 000 Giter. Es war alles gut in Ordnung. Nun. kam ich mal hierher, um das Bureau zu revidieren, und da fand ich in dem Buch, in dem diese Spiritustransaktionen niedergelegt wurden, die betreffenden Käufe zwar gebucht, aber der Verkäufer fehlt Da fragte ich, ja, was ist denn das? Wir haben no feinen Verkäufer fagte er, einstweilen hat es der Makler auf fich e- nommen. Meine Herren, ih nehme nicht an, daß der Maki er das Geschäft gemacht hat, niht um die Courtage zu vei, sondern er wird es im Jnterefsse der hiesigen Bürse gesinnt haben. Es sollte nah außen hin der Schein gewahrt werden, daß fe funktionierte. «In der Tat hat fie nicht funktioniert. Das mar aljo der feine Mechanismus, der Regulator dur den der Preis cines der Hauptproduktionsartifel Deutschlands geregelt wurde. Weine Herren, von dem Augenblick an war

ino Fl v t ; í : Ç meine Stellung klar, und ih sagte mir, so kann es miht

weiter gehen. Das war der Grund, weshalb fih meine Ge- het der Verkaufsftelle genähert hat. Und aus dieser Vertlaufsstelle ist die Zentrale für Spiritusverwertung hervor- gon e a, ih bedaure es nitt, mich ange- Weg zeigen “ain S mai E E A Ms Sg ps, mne F ven, auf dem es möglih ist, dem “Vrennercigewerbe im Freihandel anftändige Preise, den Sprit-

i : Ich möchte mit d

E Vorredner nicht darüber diskutieren, welche Richtung der s Ie den Zweck, der verfolgt wird, praktischer ist. Aber ih glaube auch bei ihm keinen Widerspruch zu

malen Stärkefabrik und in einer normalen Brennerei verwertet hat, so kommt man bei gleichmäßig durchgeführter Berechnung zu dem Resultate, daß bis zum Jahre 1883/84 die Stärke- fabrikation den Zentner Kartoffeln ungefähr mit 82 S schlechter verwertete, als die Brennerei. Die leßten vier Jahre vor dem Geseße, die schon einen Teil der Ueberproduktion brachten, weil der Export zurückging, zeigen für die Brennerei noch einen Vorteil von 21 „4. Nach dem neuen Gesege aber verwerteten fich die Kartoffeln im Superkontingente mit 37 ÿ schlechter als in der Stärkefabrik, d. h. die Verwertung war gegen früher um 58 F gesunken. Wenn jemand also 100 °/ Superkontingent brannte, stand er sich erheblih s{hlechter als vor der Einführung des Kontingentgeseyes. Die Minder- verwertung stieg in einem Jahre sogar bis auf 92 während früher bis zu 32 H Mehrerlös erzielt worden sind Trotz des Kontingents verwertete also derjenige, der nur sein Kon- ET E die Kartoffel wesentlich schlechter wie vorher. D iese Verhältnisse eintreten mußten, liegt auf der Hand. Vorher waren die Brennereien fast alle darauf angewiesen On: kaufen. Die Betriebe waren ziemlich groß. Die gekauften, die vom Markte kamen, mußten rentieren sonst wurden fie eben nit in die Brennerei geführt. Nach dem Jahre 1887 waren die Brennereien sowohl mit ihrem Kartoffelanbau “als auch mit ihrem Betriebe derartig gestellt daß fte Kartoffeln verkaufen mußten. Die Differenz der Fracht beim früheren Einkauf und beim späteten Verkauf gin

nun schon von vornherein für den Brennereibesizer ti Fb und die Ueberproduktion mußte ständig sein, sobald die Preise E en stiegen. Aber die für doppelten und dreifachen Brand eingerichteten großen Betriebe, die immer mehr Kar

Es zur Verfügung hatten, wie sie brauchten, warfen die Preise natürlich sofort wieder. Mit der Einführung der Brenn

steuer verschiebt sich dann das Verhältnis eian. Die K ar

tosfelbrennereien, die von 1887 bis 1899 die Kartoffel bai

schnittlih mit 37 Z s{lehter als die Stärkefabrikation ver:

wertet haben, erzielen seitdem bloß noh 61/, „F weniger, und mit dem Wirken der Zentrale ändert fich das Verhältnis abermals, sodaß die Verwertung der Kartoffel y Gene nur noh um etwa 4 hinter dem Erlös aus der Stärkefabrikation zurückgeblieben ist. Jn diesem Jahre wird wahrscheinlih, wenn der Preis der Stärke

L noch wesentlich steigt oder fällt, was man nicht beurteilen ann, ungefähr cine gleiche Verwertung herauskommen. Meine

Oerren, in den 10 Jahren, welche der Gründung der Zentrale P71 ? 1 Tf S gy a0 E ag Und welche hier angezogen worden find, beträgt er durschnittliche Stärkepreis 20,17 #, na der Gründung

der Z 8,81 4 E so ein wesentli Zentrale 18,81 Es hat also ein wesentlicher Preisfall

Ttat at D C D a c e

E. „it Kartoffeln wurden in der zehnjährigen E mit 1,25 Á im Durhschnitt verwertet, in der jechsjahrigen mit 1,17 #& Die Preise, wie fie auf Seite 17

der Schrift des Herrn Kantorowicz mit Einschluß der Sommer pre als Durchschnittspreife für die landwirtschaftliche Vrennerei angegeben worden sind, haben für uns feine Be deutung, denn wir beïamen natürlih nur die Preise in dem Verhältnis, wie wir Spiritus herstellten. Man darf nur die Preise berechn n, welche die Landwirte bekommen haben, wenn man einen Vergleich mit dem Verwertungspreise des Syndikats zichen will. Den Jahresdurhscnittspreis des Brenners erhalt man aber nur dann, wenn man das Quantum Spüriing das in jedem Monat hergestellt ist, mit dem Durhschnitts- preise des betreffenden Monats multipliziert.- So ergibt fich für den Brenner cin zehnjähriger Dur(sthnittspreis von 38,18 M gegen die hier angegebenen 39,04 M, d. h. fast 90 weniger, und es stellt sich heraus, daß wir uns unter Berück- sichtigung der verschiedenen Brennsteuern im Syndikat ungefähr (0 5 günstiger stehen. Wenn wir die 60 Z noh hinzu- gählen, die Herr Kaniorowicz ja auch hinzugezählt hat als dene Paritüt, besonders für den Osten, fo stellt fich der | Mehrerlös auf ungefähr 1,30 Æ Das vorige Jahr ist bei

diejer vergleichenden Berechnung außer acht gelassen De i | gegenüber ist die Stärtetabelle von 20,17 M. auf 18 81 K gefallen. __ Auf den Spiritus übertragen wäre dies einem Preisrückgange von eiwa 3 i gleich zu erachten Durth das Syndikat ist also für die Brennereien ein Vorteil von ungefähr 4 (6. cútstanden. Troßdem ist au heute nos die Verwertung der Kartoffeln im Superkontingent ilehter, als fie vor Einführung des Kontingentgesezes angenibar der Stärlefabrikation gewesen ist, und zwar auf den Zentne Kartoffeln ungefähr 25 Z. Jh halte es au im Kartel] bei den jeßigen Verhältnissen nicht für mögli, den Preis Le

nt Brennereien weiter zu arbeiten, würde fofort aufhören. Das liegt in der ganzen Natur der Sache, und wir find uns als Landwirte vollständig bewußt, daß cin Spirituskartell niemals im Superkontingent eine hohe Ausnußung der E herbeiführen wird. Aber es liegt immer noch kein pas E 2e G wir eine fo wesentlich verschlechterte N g haben jollen, wie fie uns die Zeit des freien arktes gebracht hat, nachdem das Branntweinsteuergesez ein geführt worden war. Etwas mußten wir uns wieder erholen und wir haben uns durch den Zusammenschluß erholt. D 8 war die Absicht, die uns leitete. Daß der freie Markt nit mehr in der Weise wirkte, wie er sollte, nachdem das Geseg eingeführt worden war, darüber glaube ih kein Wort mai lieren zu brauchen. Die Kritik, die hier an der Berliner Bi ti worden ift, sowohl von Herrn Untucht, wie von Herrn Sinner, wie von Herrn Kantorowicz, ist derartig ge- wesen, daß den Produzenten im Lande der Wunsch T aa, E werden fann, von dieser Börse unabhängig zu werden. Dem, meine Herren, wenn eine Firma die Börse in der «Beile vergewaltigen konnte, wie es hier von Herrn Kantorowicz geschildert worden ist, dann mußten die Landwirte irgend einen anderen Boden suchen, auf dem derartige Vergewalti A en niht möglih waren. Eine Börse, die so wornie Miderlianit fraft hat, kann nicht mehr das leisten, was die Vrod et von ihr verlangen dürfen. “E Meine Herren, wir standen auf dem Standpunkte, daß man ein einzelnes landwirtschaftliches Gewerbe nicht heraus- heben und mit einem Male dur ein Syndikat hoch rentabel machen könnte. Das wäre ein vollständig unsinniger Gedanke gewesen; denn mit demselben Augenblick, ‘wo man einen Teil der Landwirtschaft boch rentabel mai, muß man bei einer Landwirtschaft, die shwer zu ringen hat, sämtliche Landwirte dahin führen, daß fie sih auf diesen cinen Zweig werfen und ihn dadur wieder positiv unrentabel machen. Dann as Die Neuhinzugekommenen weiter und arbeiten derartig, ‘daß die Unrentabilitôt dauernd wird. Von «cinem Hoihrentnbel- machen Tann also gar feine Rede sein. Jh entsinne mi daß wir eine gewisse Hoffnung darauf gesezt haben. der de- naturierte Spiritus würde sich sukzessive cinführen und wir würden auf diese Weise denjenigen Abfluß von Spiritus he: E, der bei den steigenden Kartoffelernten notwendig ijt. Die Materialien liegen hier vor. Die Kartoffelernten sticgen e _Jahrzehnt zu Jahrzehnt, niht durch die vergrößerte nbaufläche, fondern durch die bessere Kultur der Kartoffel Dagegen können r-ir nihts machen. Wir als Landwirte find fortwährend bestrebt, unsere landwirtschaftliche Technik uui bilden, um höhere Ernten zu erzielen. Nichts drückt vhor mehr nieder, als wenn der tehnishe Erfolg ein wirt- chastlicher Mißerfolg ist, wenn man durch die tedhmisdhe zveiterarbeii auf dem Lande dahin kommt, daß dic Ueberprovultion shließlih einen geringeren Erfolg ergibt, als früher, wo man die Technik nicht so weit ausge- bildet hatte. Nun, meine Herren, hier stehen die Zahlen des denaturierien Spiritus! Der Absay war im Jahre 1 896/97 bis auf 52 Millionen gestiegen. Jm Jahre 1897/98 sahen wir uns das Fazit wieder an, eine Differenz ergab fich nicht es waren wieder nur 52 Millionen, die abgesegt waren Das rief aber bei allen den Landwirten, die fih mit dieser Seîte __— Geschäfts vertraut gemaht hatten, einen ungeheuren E hervor. Es wurden deshalb damals auch eine ganze Reihe Versuche gemaht, um den Absay zu regeln. Wir wollten uns mit dem Handel in Verbindung segen um dem denaturierten Spiritus andere Wege zu weisen. v Jh glaube I _wird naher noch darauf zurütfommen, wie hot die Detailpretje waren und wie diese hohen Detailpreise jede Möglichkeit zu einer größeren Ausbreitung des Spiritus nahmen. Vom Handel aber holten wir uns damals einen Korb und zum Teil eine ziemlich derbe Absage. Man zich uns ungefähr des unlauteren Wettbewerbes, weil wir uns in Dinge mengen wollten, die der Handel allein zu besorgen

e Dent o Ln : } ate: (Zuruf). Zch Habe keine Veranlassung, hier mit- zuiellen, wer es gejagt hat. Nachdem wir nun gesehen

hatien, daß auf diesem Gebieie niht vorwärts zu kommen war, mußten wir uns sagen, daß sich das Ziel nur dur einen Zujammenschluß erreichen ließe. Wir gründeten dann Genossenschaften, und wollen auf diesem Wege langsam dazu kommen, das Brennereigewerbe zusammenzufafssen. Da wurde das Kartell der Spiritusfabriken gegründet, und wir fingen an, nahdem die hiesige Börse sehr wenig widerstandsfähig geworden war, die Wucht des Kartells zu empfinden (Sehr

Ee in der Brennerei für das Superkontingent fo zu n n, daß wir sie ebenso hoh verwertien, wie es die Stärfc- fabritation fann. Denn, meine Herren, die Differenz, die wir

eg) und den Druck zu fühlen, der beim Einkauf des Roh- piritus auf uns ausgeübt wurde; unsere Organisation war damals nit reif, einem derartigen Drucke gegenüber wider-

Lust dazu hatten. Aber täglich liefen ohne unser Zutun Bei- trittserklärungen ein. Also die Agitationsgewalt hat nicht wesentlich gewirkt, sondern die Verhältnisse, wie ih sie Jhnen hier geschildert habe und die jeder Brenner empfand; infolge- dessen ist die Sache zustande gekommen. Meine Herren, die Preise, welche die Brenner erzielt haben und die wir erzielen wollten, find keine unmäßigen gewesen. Die Gründe dafür habe ih ihnen auseinandergeseßt. Sie können niht unmäßig sein, und sie sollen es nicht sein, denn es lassen sich einmal in der Landwirtschaft derartige Zusammenschlüsse absolut niht durchführen, wenn sie einen einzelnen Betrieb hoch rentabel mahen. Wir haben unsere Kartoffeln durchschnittlih lange nicht so gut verwertet, wie die großen Stärkefabriken. Wir haben sie mal besser verwertet als mit der Schweinemast, mal \hlechter. Wir haben Eß- kartoffeln verkauft, je nachdem die Verhältnisse es mit sich brachten. Wir haben Exportkartoffeln verkauft, wenn die Möglichkeit dazu gegeben war, und haben dann weniger ge- brannt. Wir haben eben unsere Kartoffeln so gut verwertet, wie es ging. Jch bin ebenso stark an der Stärkefabrikation beteiligt, ih verkaufe so viel Eßkartoffeln, wie ih kann, und

ih weiß, ih habe seit dem Geseße von 1887 noch niemals

stark Superkontingent gebrannt, weil ih noch niemals zu der Q

Ueberzeugung gekommen bin, daß für mich ein einziger Liter Superkontingent rentabel gewesen wäre. Aber, meine Herren, die Verhältnisse liegen bei mir besonders günstig. Jh liege niht weit von der Bahn Berlin-Hamburg unmittelbar an einem Bahnhofe; und das sind natürlih Verhältnisse, die das Gros und der ganze Osten nicht hat. seine Kartoffeln rechnen, denn seine Spirituspreise der Brenner weit von der Bahn abliegt und kann, die Kartoffel in der wertung. Aber eine hohe hat es niemals gegeben, und, nachweisen kann, hat uns in viel

uns einen großen pekuniär sehr \hlechte Resultate gebracht. nicht hierher, es soll nur zur Jllustration dienen.

Spritfabrikant Friedrich

einigung in bezug auf die Preisstellung Maß hält.

die Vereinigung sich a Käufer von ihr kaufen müssen, lieben die Preise vorschreiben kann,

Sprit vornimmt, dann ist meines Eracht volkswirtschaftlih ungesund.

daß es im allgemeinen je Reiche freisteht, sih seine Rohprodukte während nur bei der Spiritusfabrikation eine Ausnahme

hin besteht, daß gewerbliche Brennereien, weil sie kein Kon-

tingent erhalten, überhaupt mit Aussicht auf Erfolg nicht Betreiben der

für landwirtschaftliche worden ist, lediglich zu dem Zwecke um die Konkurrenz neu entstehender landwirtschaft- Es liegt aber meines Er-

achtens nicht im Jnteresse der Landeskultur, denjenigen Grund- besizern, die keine Brennereien haben, die Anlage zu ershweren, lediglih um die bessersituierten Grundbesißer mit Brennerei- Aehnlich liegen die Verhältnisse bei Neu-

ih möchte Maß zu halten in sie sih mit der Vereinigung

mehr angelegt werden können, und daß auf

Zentrale die Kontingentierungsperiode Brennereien auf 5 Jahre verlängert

liher Brennereien fern zu halten.

betrieb zu begünstigen. den Spritfabriken. Nach den Bestimmungen ist anlage von Spritfabriken wesentlih ershwert und

deshalb auch den Spritfabriken raten,

die

bezug auf die Forderungen, welche

der Brenner für einen Zeitraum von 9 Jahren weten selbst den Schlüssel zu

ausbedungen haben. Es ist in gewerblichen Kreisen vie fah | gegeben, indem er erklärte: ja, vielleicht haben wir uns geirrt, aber der Verdacht lag vor. Ja, meine Herren, wenn die

die Meinung verbreitet, glieder zu dem Zwecke abordnet, Kreisen zu gewinnen, und daß f bei den Reichsbehörden ihre Pläne möchte mir deshalb die Bitte an die Reichsregierung gestatten, bei allen ges der Branntweinsteuer sich ihre Juformationen

weiter verfolgt.

(Sehr richtig!) Der

muß sich natürlih eine sehr viel geringere Verwertung für sind nahezu

dieselben, und infolgedessen bietet hließlih, besonders wenn

\{lecht liefern Brennerai für ihn die beste Ver- Verwertung im Superkontingent wie ih aus meinen Büchern en Jahren das Gese, welches Teil unseres Konsums fortgenommen hat, Das aber gehört (Beifall) Lehment-Kiel: Meine Herren,

gegen den Zusammenschluß der Brennereien ist meines Er-

ahtens an und für sich nihts einzuwenden, wenn die Ver- Wenn

ber auf den Standpunkt stellt, daß die und sie ganz nah ihrem Be- wenn die Vereinigung die Preise so hoch hält, wie das im vorigen Jahre geschehen ist, und in diesem Jahre bei einer sehr guten Kartoffelernte wieder

geschieht und dadurch eine Ausbeutung der Verbraucher von ens das Unternehmen

Denn der Spiritusring unter- scheidet sich von anderen Ringbildungen wesentlich dadurch, dem Gewerbetreibenden im Deutschen

selber „zu schaffen, da- | einer anderen Reihe von Ja

daß die Zentrale angesehene Mit- um zunächst Einfluß in hohen ie dann unter solchem M J

Vertreter dex hohen eglichen Aenderungen nicht einseitig von der Zentrale für Spiritusverwertung geben zu lassen,

sondern auch andere Gewerbetreibende in dieser Branche zu das immer weitere

will, d. h. bei den Interessenten der Kartoffelbrennerei; und diese sind im großen und ganzen mit den Herren identisch, | g die sih innerhalb des Ringes befinden. Also tatsächlich liegt es in der Natur der Sache, daß unter den Vertrauensleuten, | 0

die die Regierung gegebenenfalls hôren wird, sih Herren vom Mehrzahl. Aber es ist

t.

Brennern liegt. fabriken ganz einfach,

ehen wir also ganz konform.

Was das Risiko der Preisbildung anbelangt, so gebe ich hne weiteres zu, daß dasselbe in der Hauptsache bei den Heute sagt man ja, das war für die Sprit- sie wälzten das Risiko auf die Brenner Spritfabriken so

Ring befinden und zwar in der unrichtig, wenn der Herr Vorredner annimmt, die Regierung | ab. Meine Herren, ob es damals für die hätte es unterlassen, sich auch in anderen Kreisen zu informieren. | einfach war, sich zu entschließen, das selbständige Geschäft Im Gegenteil, in unserer ganzen Branntweinsteuergeseßgebung | aufzugeben, das weiß ih nicht. Bezüglich der Verhandlungen sind vielfah Interessen berücfsichtigt worden, die außerhalb in dieser Richtung weise ich auf das Zeugnis des Herrn von es Ringes liegen. Jch brauche Graß hin. Die Brenner legten einen sehr großen Wert jedem Geschäft für eigene

der Jdeen und Bestrebungen d nur an die Berücksichtigung der Qualitätsbrenner im Süden zu

erinnern, die im großen und ganzen mit dem Ring nichts zu tun haben. Jh will mich darauf beschränken, denn ih laube, der Herr Vorredner wird fich überzeugt haben, daß seine Annahme, die Regierung fümmere sih nur um die dem Ring angeschlossenen Brenner, unrichtig ist. Geschäftsführer der Zentrale für Spiritusverwertung Untucht-Berlin. Meine Herren, gestatten Sie mir einige Richtigstellungen auf die Ausführungen des Herrn Kantorowicz. Der Herr hat darauf hingewiesen, daß die Geschäftsführung der Verkaufsstelle versuht habe, seinerzeit mit ihm Geschäfte anzubahnen, man aber nicht mit ihm zu einem Geschäfte gekommen sei. Jch will auf die Einzelheiten jener Verhandlungen nicht eingehen. Es entspricht aber der Gewohnheit des Herrn Kantorowicz, daß er gleih immer dann, wenn man nicht zu einem Geschäft kommt, andere Motive sieht. Herr Kantorowicz hat auh hier wieder aus dem Nichtzustandekommen des Ge- schäftes Schlüsse gezogen, wir hätten ihn degradieren wollen. Meine Herren, solchen Schluß soll man nicht ziehen, sonst fommt man eben auch in großen Dingen zu falschen Schlüssen.

Bezüglich der Spritfabriken hat Herr Kantorowicz zu- gegeben, daß vielleicht fünf, sechs Fabriken in einer waren. Nein, meine Herren, das ging

\hlechten Situation weiter, die ganze Spritindustrie war in einer schlechten Situation.

Jch habe auch darauf hingewiesen, daß diejenigen, die gute Erträgnisse hatten, sich über den Ursprung dieser Erträgnisse klar wurden und selbst eine gewisse Spekulation perhorreszierten. Jh bin bereit, wenn es als wichtig erahtet wird, zur Klärung der Angelegenheit Fabriken nachzuweisen, die ihre Resultate aus jener Zeit der Regierung vertraulih mitteilen fönnten. Dann sind die jeweiligen Durchschnittspreise vor 1898/99 den jeßigen Preisen gegenübergestellt worden. Meine Herren, ih glaube, die Beleuchtung der Frage in dieser Richtung gehört gar nicht hierher, sie paßt wohl besser unter Nr. 5 und 8 des Fragebogens. J will deshalb nicht näher darauf

eingehen. Ferner ist aus der Gegenüberstellung der Jahre 1897/98

und 1898/99 der Schluß gezogen worden, man könne da nicht von einer Ueberproduktion sprechen. Meine Herren, ih brauche bloß ganz kurz darauf hinzuweisen, es kommt nicht darauf an, wie ein Jahr zu dem nächsten Jahre steht, sondern wie sih der Durchschnitt einer ganzen Reihe von Jahren zu dem

hren stellt, und in dieser Be- ziehung habe ih in meinen ersten Ausführungen das richtigere getroffen als Herr Kantorowicz. Mir sind dann gefragt worden, weshalb wir nicht früher die Uebelstände an der Berliner Börse aufgedeckt und zu reformieren versuht hätten. Meine Herren, Börse durch Dick und Dünn gegangen, Heiligegeiststraße gezogen, wo kleines Bureauchen hatten. gegeben. Wir haben mit und haben auch Geschäste gemacht.

man unsere Firma nicht anerkannt, d. h

worden find, indem U zugelassen hat.

zu dem Terminhandel nicht dem Schreiben an die Ael

April 1900 ausgeführt. der Stellung der Berliner

Börse sich damals geirrt hat hätte damals lieber nicht den

Daß Deckungen vor 1899 unter allen zu finden waren, will ih niht unbedingt behaupten.

Verdacht haben sollen.

Käufer. Meine Herren, hinaus aus der Sache fam

man F{hlecht.

darauf, daß die Spritfabriken von Rechnung absahen und mußten es Syndikatsbildung erfolgen konnte.

wir find damals mit der wir sind auch in die die betreffenden Firmen alle ihr Eine offizielle Börse war ja auf- den Herren Geschäfte machen wollen Aber i erinnere bloß

an den einen Umstand, daß wir zeitweise sogar boykottiert

Jch habe das in

testen der Kaufmannschaft vom

Herr Kantorowicz hat gewissermaßen Börse

, hat sie jeßt den Schaden, sie

Umstönden nicht Man

fonnte in Berlin Termingeshäfte machen, man fand auch Herr Sinner hat ausgeführt, wie {wer das war. hinein in die Sache kam man hon, aber

Die Preise waren

dann entstand ein Mißverhältnis

auch tun, da sonst die in der Weise, wie es geschehen ist, nicht Mir wurden direkt vor die Frage gestellt: „Sind Sie bereit, eigene Käufe und Verkäufe zu unterlassen? wir müssen das zur Bedingung machen“. Meine Antwort lautete: es muß ohne weiteres zugestanden werden, daß diese Jhre Vorbedingung berechtigt ist, anders kann ih mir das Geschäft nicht denken; wenn wir Jhre Produktion verwerten wollen, müßen wir dem stattgeben. Wenn Sie nun das ein Risiko nennen, welches der Produzent bet der Berwertung seines Produktes trägt, dann sage ih, hat jeder Produzent das- selbe Risiko. Sie fônnen fabrizieren, was Sie wollen, Sie müssen warten, bis Sie Jhre Mare verkaufen können. Das ift ein gewisses Risiko. Es is also in der Zentrale absolut nicht anders, als es sons im Gewerbsleben meines Erachtens zugeht. Es ift weiter gesagt worden: über die Mittel erbittert gewesen, welche die Börse angewandt hat-. Mit dieser Behauptung ist gemeint, daß die Börjen- preise meist erst im Sommer, wenn ich herausstellte, daß die Ware knapp wurde, heraufgingen, alfo zu einer Zeit, wo die Brenner nichts mehr vom Preise hatten ; umgetehrt drückte ein kleiner Ueberfluß auf die Preise der nächsten Kampagne. Die eingehende Behandlung dieser Verhältnisse möchte ih bis zur Frage V verschoben sehen. Nun, meine Herren, noch ein Wort über die angebliche Vernichtung der vielen Tausende von Existenzen, die Herr Kantorowicz sieht. Jch nehme das bloß als eine nette Form der Rede an und will es gar niht wörtlich nehmen. Aber Existenzen find durh uns überhaupt nicht vernichtet. (Wider- spruh.) Wer sich mit Recht vielleicht beklagen könnte, das sind einige wenige Firmen, die an der Berliner Börse Termin gehandelt haben. Das ist alles. Diese Firmen sind aller- dings nicht berücksichtigt. Wir sind sogar so weit gegangen, daß wir den einen oder anderen der Interessenten der Berliner Börse heute als Spritagent benuyen. Vielleicht trägt gerade solch Vorgehen dazu bei, daß unsere Lasten zu groß sind. Wir haben eher zu weit alle früheren Existenzen. berücksichtigt. Wir werden uns wahrscheinlih mit dieser Frage in einem späteren Stadium der Verhandlungen noch näher beschäftigen müssen. Die Ostdeutsche Spritfabrik, welhe Herr Kantorowicz auch vertritt, geht in der Beziehung viel schärfer vor. Sie sagt in einem Rundschreiben vom 27. März 1905 ih glaube, es war an die Brenner gerichtet mit dem Zwette, noch neue Brenner als Lieferanten zu bekommen „Seit Jahrzehnten erstrebt die Landwirtschaft das Ziel, ihre Produkte auf kürzestem, möglichst unbelastetem Wege in die Kanäle des Konsums zu leiten. Diese Möglichkeit ist durch unsere Ge- sellschaft gewährleistet. Mer uns also beitritt, unterstüßt, wer uns bekämpft, verleugnet die von der Landwirtschaft vertretenen Grundsäge.“ (Heiterkeit.) Ja, meine Herren, das ist von Herrn Kantorowicz unterschrieben. Jch nehme keinen Anstand zu erklären, ih würde auch im Dienste der Landwirtschaft nicht so weit gehen, wie hier Herr Kantorowicz.

Generalsekretär des Verbandes deutscher Spiritus- und

Spirituoseninteressenten Köpke-Berlin: Meine Herren, wir haben mit besonderer Genugtuung den Ausführungen der beiden Graß und

Herren landwirtschaftlichen Nedner, des Herrn von des Herrn zu Putliy gelauscht. Mesentlih anders doch als in der Darstellung der Herren von der Geschäftsführung der

Zentrale malen fi bei diesem Herrn die Gründe aus, die zum Zusammenschluß des Brennereigewerbes und {ließlich zu der Kombination Brenner und Spritfabriken geführt haben. Herr zu Putlig \prach von dem Druck, den das damalige

Syndikat und seine Berliner Verkaufsstelle auf die Brenner ausgeübt habe, daß die Brenner mit Recht aus der Zu- sammenballung der Interessen jener großen Spritfabriken für fih erhebliche Nachteile befürhten mußten. Von einer frei- willigen Unterwerfung oder von einer freiwilligen Verbindung

der Brenner oder des späteren Brennerverbandes mit dem : L

„Die Landwirtschaft ist

im Sommer sehr hoch,

befragen. Sonst kann es nicht ausbleiben,