1906 / 72 p. 29 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

vorzulegen, gesagt: ja, wir wollen nicht soweit gehen, wir wollen gar niht die Bücher einsehen. Das war mir voll aus dem Herzen gesprochen. Das ist dasjenige, was uns ungeheuer verleßt, wenn die Zentrale beansprucht und si das Recht extra bescheinigen läßt, die Bücher vorgelegt zu erhalten. Das ist eine sehr harte Bestimmung. Ferner läßt sich die Zentrale in diesem Rabdattrevers bescheinigen, daß man den Rabatt nur bekommen soll, wenn man sämtlichen Spiritus, Sprit, denaturierten Sprit, Kornsprit usw. von ihr kaufe. Ja, meine Herren, die Sache ließe sich vielleiht noch hören, wenn die Zentrale în der Lage wäre, mir den Sprit, den ih verlange, zu liefern, aber dazu ist die Zentrale nicht in der Lage. Jch bin ich glaube, das werden mir die Herren Direktoren oben —, ein treuer Abnehmer der Zentrale. Sie is} nicht der Lage gewesen, mir den sogenannten Weinsprit, den ih üher mit einem Aufschlage von 3 H. gekauft habe, in der Qualität weiter zu liefern, wie ih ihn gehabt habe. Jch nöchte nicht den Namen der Spritfabrik nennen. Wenn es on den Herren der Zentrale gewünscht wird, werde ih es selbstverständlich tun. Aber aus der Korrespondenz, die ih damals mit der Zentrale unter Leitung des Herrn Lachmann geführt habe, wird fih ergeben, daß ih über diese Qualität verschiedentlih Klage geführt habe; während ih diese selbe Qualität vor Bestehen der Zentrale tadellos erhalten habe, wurde auf einmal unter der Aegide der Zentrale diese Qualität mangelhaft; ih habe diesen Weinsprit niht mehr verwenden können. Es ist mir damals von dem Direktor der Neufahr- wasser Spritfabrik gesagt worden: ih werde an die Zentrale schreiben, der Sache wird abgeholfen werden. Meine Herren, ih erkenne auch an, daß die Zentrale sih in diesem Falle bemüht hat, mir den Sprit wieder so zu liefern, wie vorher, sie hat es einfah nicht können. Es sind mir verschiedene Male wieder Proben von dieser Firma vorgelegt worden. Jch habe die Qualität bemängeln müssen. Jch will Jhnen hier gleich sagen, daß man mir nicht etwa entgegenhalten kann: du willst schikanieren, du willst die Ware bemängeln. Nein, es geht daraus hervor, daß dies unmöglih war, Sie werden mich doch wohl als ernsten Geschäftsmann nehmen, der niht 2 M. für die gleihe Qualität mehr bezahlt, und den Ersaß für diese Ware kaufe ih auh noch jeßt von der Zentrale, aber von einer anderen Fabrik hergestellt und ih bezahle 2 mehr. Jh muß also für eine Qualität, die ih früher mit einem Preisaufshlag von 3 H gehabt habe, jeßt 5 M be zahlen, das ist doch eigentlih sehr hart. E Ferner dreht es fich um Kornspiritus und Kornsprit. Die Zentrale hat, das erkenne ih anstandôkos an zu verschiedenen Malen fich bemüht, mir Qualitäten vorzuführen, sie hat mir Kornspiritus und Kornsprit bemustert. Jh habe weder die eine noch die andere Qualität verwenden können. Wenn Herr Direktor Untucht den Rabatt auch als so minimal darstellt, in der gedrückten Lage, in der wir uns befinden, müssen wir schon mit jeden 1000 schr renen. Das ift ein Gegenstand, Herr Direktor Untucht, auf den man nithi so glatt verzichten kann. Also ih war gezwungen, den Korn

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spiritus resp. den Kornfprit von den der Zentrale anges{hlofFenen Fabriken zu kaufen. Meine Herren, warum find diese Herren in die Zentrale mit dem Kornspiritus resp. mit dem Korn hineingegangen? Ja, Fe cinen Sonder- vorteil damit verschaffen. Sie haben do erst dadur se der Zentrale anges{loßen sind, daß Fie Zentrale zugeführt haben, einen bedeutenden Nußen gchabt. Jeßt haben fie die Ware wieder der Zentrale zurüdck gekauft, um fie weiter zu verkaufen, und zwar belangreih höheren Preise, geshüzt dur die Bedingungen

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bin ih falsch unterrichtet

meine Herren, ih weiß nicht

(Zuruf: Der Rabatt ist Jhnen

lieber Gott, das muß ih mir dann ch« 6

arbeite nicht mit Geheimniskrämereien. Die Firma Sümnet

weiß das. Ganz vor kurzem hat der Vertreter der Firrna

Sinner mir einen Kornsprit der Zentrale bemustert. Jh H

denselben sehr eingehend probiert und gesagt: bitte

Sie sih! Jh möchte sehr gern au diesen Sprit

Zentrale kaufen, aber bitte überzeugen Sie fh wem der

Qualität dieses Spiritus, und da hat er mir ansfioardslos zu

geben müssen, dexr Stettiner Sprit ist J |

Jhnen nicht verdenken, wenn Sie den kar Jh komme nun auf den Kornfspiritus zurüd

mich gar nicht bemühen, dieselbe Qualität anderswo zu kaufen.

Jh weiß auch nicht, ob ich ihn anderswo billiger kaufen

würde. Nber bei einem Preis von 04 40 ZF für Prima

sprit, ist der Preis für diesen Spiritus, ih hade im ver

gangenen Monat bei Sinner für Getreiderohspiritus 65 M | k. Î

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Ich kann

übe rh od Í natürlicher Weise diesen Spiritus

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dem rohen Zustand verarbeiten Destillations reltifizieren, und Sie als werden rien, mas das hrißt und wie teuer mich die Sache zu

: Termin. Ao es fmd Mdingungen, die doh nicht so leicht zm memem fmd, wie Herr DirzTter Untucht das hingestellt hat. Der Feners mird dem Herren Negierungsvertretern wohl belanmt seim, mann s midi ter Fall fein folie, jo will ih biermit das Schrift zu tem Mem eumeüdham.

Maine Hauen, üt imme: mm 50 der Sache, bei der Herr Düren Untinét luemanfti- ja, manne Leuten, das ift doch gar mut fo fdlmm, tun mir tir Semen mora, diz Ware midt meim 3m mf. Gs Einntzz fi} fm: qui ebel: fände herzmstiten ur e Einner Coin aufen,

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nt e Tas ua f sondern ich muß ihn mit meinen |

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D Ja, meine Herren, man kann jedes Ding von zwei Seiten betrahten. Nun will ich Jhnen die Sache so darstellen, wie sie bei uns liegt. Wie Sie wissen, sind einige Spritfabriken, die der Zentrale angeschlossen sind, auch noch Besitzer einer Likörfabrik und einer Destillation. Jch komme zu einem Kunden oder der Vertreter kommt hin und wir offerieren beispielsweise Kognak, Liköre, Rum usw. Nun sagt der Mann: ach Gott ja, da ist der Reisende von der und der Firma hier gewesen und der wollte mir den Sprit nicht anders verkaufen, als “wenn ich auch Kognak, Rum und Liköre von ihm nehme, und da mußte ih schon von ihm kaufen, denn sonst hätte er mir den Sprit nicht geliefert. Du kannst ‘mir ja keinen Sprit liefern. Jn Wirklichkeit könnte ih ihn ihm aber liefern, ohne Schaden zu haben. Jh habe meinen Rabatt, auch die kleine Erhöhung," die darin liegt, daß der Sprit in kleineren Mengen einen höheren Aufshlag hat nah meiner Ansicht allerdings niht hoh genug aber immerhin könnte ih ganz ruhig dem Manne den Sprit verkaufen und könnte mir die Geschäftsverbindung aufrecht erhalten, wenn ih nit diese Rabatttafel unterschrieben hätte, wodurch ih mich ver- pflichtet habe, den Sprit niht weiter zu verkaufen, sondern ihn in meinem Gewerbe zu verarbeiten. Also auch aus diesem Grunde werden Sie sehen, meine Herren, daß der Revers, den wir untershreiben müssen, die Verpflihtungen, die- wir ein- gehen müssen, doch niht ganz so harmlos find, wie fie von der Zentrale hingestellt werden.

Meine Herren, nun ist gestern Abend ein Mißton in die Versammlung hineingekommen, während es im Anfang den An- schein hatte, besonders nah den gestrigen Verhandlungen, daß das nicht so kommen würde. Es sah fast aus, meine Herren, als wenn wir uns hier in Liebe und Güte mit der Zentrale einigen und verständigen würden. Das hätte schr meinen Wünschen und Hoffnungen entsprochen. Denn, meine Herren, ih würde es sehr gern sehen, daß es nit erst nötig wäre, daß die Regierung geseßliche Maßnahmen ergreift, um ein kulanteres und angenehmeres Verhältnis zwischen der Zentrale und den Abnehmern herbeizuführen. Jch meine, wir find in den leßten Dezennien schon reihlich mit Geseßen vollgepfropft, wir sehnen uns wohl alle in dieser Hinsicht nah Ruhe, aber, meine Herren, niht nah der Ruhe und dem Frieden des Kirchhofs.

Branntwein- und Spirituslikörfabrikant Kann - Gießen: Jch will Jhre Zeit niht lange in Anspru nehmen. Jm Auftrage der Handelskammer in Gießen möchte ih nur hier einige Bemerkungen mir erlauben, um auch gegen den großen Schaden, den die Zentrale durch ihre riesige Preissteigerung

die uns schaden könnten.

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geschaffen hat, zu protestieren.

Wir wohnen in Gießen. Unfer kleines OberheFen bietet uns durch feine enge Begrenzung au zin ehr kleines Absatz: gebiet. Es sprechen außerdem noth die Transport ers{hwerenden Verhältnisse mit, unter welchen die Ware zu den Abnehmern gelangt, denno ist uns Branntweinhändlern, diz wir nur noh in fleiner Anzahl in Gießen vertreten find e ist

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Hälfte der Konkurrenz dur das Fhlethte Geschäft eingegangen

nachgewiesen, daß în den lezten 20 Jahren mindestens die | | Umstande

ist ein einigermaßen zufriedenftellendes Geschäft geblieben, | 1 | nt ain Pfennig Nußen dabei,

Ja, meine Herren, wir T n è Herr Divektor Sêern grstern meinte, den Prozentgehalt beim gewöhnlichen Trinkbrammtwein um 3 bis herunterfeßen, denn wir haben zin größere Konkurrenz 1 feinen Brennereien, die hre Erzeugniffe direkt an die orsumentèea absegen. Dieje Uecinen Brennereien find nitt in hrem Verkaufspreïse in die Höhe ge- JangT SiXörfabritanten notacdrungen dur diz here Preèsbildung eigentlich hätten oehen müsen. Ao war nde davon? Wir Likörfabrikanten Haben den Schaden Die Urinen Fogenannten Qualitätsbrenner haben ührez

diet weiter an die Korfumenten verfaufit arfhädigt. Sbersó q W mit den Sifören. H axff&lagen wollen, so wäre dirses au unmdalih gemem. Dann hätten unfere Abnehmer gejagt, wir menden uns zu den ausländischen Lifören, die wir in dem Verhältnis

pt teuer bezahlen müßen, als fe jeßt dur den Aufséhlaa

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bis zum Eintritt der höhewen Preise.

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Mein Wers geht also drhin, daß unserem Bezirk auth cttal umd Wege argrben werden möthten, damit der Kalemütät, oh die Brribfwrigerung ges{haffen ift, abazholfen mird. embiegäahgrmimeter Mr S&hulz=-Brafin Herren, mwemm S üm JZniteresse des Aligemeinwrhls und im

Mine Im L l notmendia gemem mre

zie p both zu hatten, so Törniz mit Rot die Frage aufarwmfen worden: weshalb if 2 dem Dräzilgemezhe nicht mögli, tade m ollgemeinen Snterefe ntmeandia hohen Preije ih Fete mur den Foll auf die große Mie dez Krmfumeniem apaumwäen. Dagegen fpreéhenm werichenez Firümde. Die KinéÉurrenzgrinibe würen auszuhaltm. Denn jo qut iz Krnizllierungen uf der zinen Seïr mögli find,

inzgut werben, müßten ou Sartzlfimungen zuf der anderem Seite môúrjlich fein. Man müße Brrrünibrwungor {lichem umd mite Fih Fhiblios haltien Tönen tur Mb ml f die Korsumenten. Drs ift in Wirllilkcit der Fal. Es if ummúdlith gewesen, wie mir sämtliéhe Krillecen 22s der Borrce bestätigen weiden und wie fh aus ur Dilusfirm acm mit Sütherheti zrgében wid. Es fmuthen hei der Abmélzung msthitvene Timistäride mit 1rd wr ailen Dingen jur Rocddeutlrrid, daf man äm Deicitneftruf mät Vomüger | zz remen gemi f, ub gegen ine baorotine Geminn | emzutinyfem ift fd bos fiä Sorte äft imfimúe. ‘Mar müßt tei ter Yooägung auf ben Deärcäne#hr, auf ben Konfum qeróegu miit ‘bonpdtten Tien memen. Wrifoze Maßocèmma f trfffür mosite{erd und besümnunih. Wir innen nüt im Deicillwerfauf für zin Giliäthen, für zin l- stimmtes Mrs, für «in Zwonzirsstel, für 1/10 Lier «inen, um eîm aer gm Wenig 2thhten Tris air Dru sind wir aufefimne. Gegen werarttine Boänewlhtitern läßt fi iét anfimren, murb äden mut ch cutméner bei dem lbeffeniten Préifen fen Bewerber hrer, müe 2s ün

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E e F » | Hersteluna von Korsumbranntwein | mb Va

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Wirklichkeit der Fall gewesen if, oder es mußten doppelte Preise genommen werden, und dazu waren die Preise des RNohmaterials nicht hoh genug. Bei einem Monopol könnten sie ja vielleiht so hoh werden, denn der Nugzen, den fih das Reich aus einem Monopol verschaffen müßte, wenn es über- haupt mit dieser shwerwiegenden Frage operieren wollte, würde so hoh sein, daß wir dann vielleicht mit Verdoppelung rehnen könnten. Meine Herren, wenn das eintritt, so gebe ih einem Teil der Zentrale, den Spiritusbrennern, den Landwirten zu bedenken, in welhem Maße dann der Konsum zurücckgehen würde, wenn er shon jeßt durch die zwei Jahre lang be- stehenden exorbitanten Preise zurückgegangen ist. Also die Landwirtschaft selbst hat meiner festen Ueberzeugung nah das größte Interesse daran, die Preise auf einem mittleren Niveau zu halten und glaube ih, der Erfolg der mehrtägigen Be- sprehungen wird sein, daß man zu der Einficht fommt, die Verarbeitungsindustrie ist nicht imstande, die Preise vollständig auf das Publikum abzuwälzen. i

Meine Herren, in welcher Weise sie abgewälzt worden find, in welcher Weise für eine Verschlehterung der Qualität gesorgt worden ist, dafür einige Beispiele. Vor der Eristenz der Zentrale war es in Nordhausen üblich, einen Kornbrannt- wein mit 48 und in Ausnahmefällen nah unten mit 45 ®/, in den Handel zu bringen. Heute wird Nordhäuser Korn- branntwein in Berlin mit 26 °/, in den Handel gebracht. Die Vertreter der Zentrale werden mir zugeben, daß eine Ab- wälzung in bezug auf die Graduierung hier doch son im vollsten Maße, im übervollsten Maße stattgefunden hat. Ein weiteres Heruntergehen ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man niht den Artikel Branntwein feines Alkoholgehaltes vollständig entkleiden und zu den Abstinenzlern und Mäßig- keitsvereinlern übertreten wollte.

Meine Herren, wie s{hrwer es nun ist, felbst zu einem so geringen Prozentsaße den Preis dafür herauszuholen, den uns die Zentrale durch ihre Spritnotierungen auferlegt, dazu diene folgendes Beispiel. Die Firma M. & W. Müller in Berlin offeriert einen 26prozentigen Nordhäuser Kornbrannt- wein mit 36 Pf. per Liter. Meine Herren, ih habe mich vorhin mit Nordhäuser Firmen in Verbindung gefeßt. Nach deren Kalkulation wäre es nicht möglich, einen W prozentigen Kornbranntwein unter 39,4 in den Handel zu bringen. Wenn das von Nordhausen aus nicht unter diefem Preise möglith ist, wie Tann & da von Berlin aus möalich sein, mit 36 Pf. zu offerieren. Da diese Offerten öffentllih geschehen, jedem ein: zelnen zugegangen ist, ja sogar an das Privatpublikum, wie die Ueber)chrift: „Preisliste für das Privatpublikum“ zeigt, so niecdriges Niveau des Preises

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den jebîigen Preisen der Zentrale vollständig Eine Frage hierbei it nur, ob nicht

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| cine besondere Vergünstigung seitens der Zentrale die Firma M. & W. Müller gegenüber anderen Abnehmern in diz Mögr

lichfeit sett, diefe Preise fesisezen zu können. Jh bin nicht bei von der Zenirale geliefertem Sprit gegenüber dieser Konkurrenz meine Nethnung zu finden. Mir bliebe nicht ein Pfennig für

mrine Noisespesen oder für reine aUgecmeinen Geschäftäunkosten. wohl mögli, da M. & W. Müller Preßhefe alo Lufthefespiritus erzznat, daß dieser Spiritus der Zentrale unter günstigen Bedingungen im Austaufh

: Sprit übernommen Das wäre die einzige Möz

Teil, da Wh mit wiß, daß diz Zenirale für Berlin auf irgend Tine andere Weise Amsnahmmepreïse Tomstruiert hat. Wenn cin derartiges Verfahren ftattfände, fo läge dieses Ver fahren midht im Jutereffe der Zentrale, nicht im Jnteresse der Allgemeinheit, deem gerade dur dizjes Verfahren roürdea die Deftillateure der Möbalichkeit, ühre Exüstemz noch mahrnehmen Utämdig bera also auf indircticmnm Wege durch

wenn s bibher der Zentrale mit zun Be ollte, fo mge cs hicrdaurrh geichehen.

do arféllige Zusiände, die fih zur dad crfliven da mird Geld zugeben Tamm bei deen Amstanj{h der malher zu tzdhmchem Zwecken verwendet Trirkbrarntmein m beonders gimftfige Sérhrmo und ich mochte ucthädhlih bitien, mird, dus auf dirziicm

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Firmo hergesieli: mird dos dirjer Bunt in Grmägung orzagen oder tndireiem Wege zünpeinz Benmrpurnaengen Bovmrzugungen arrride diz Müúestichärät nehmen, mit der Zerärrle ün Fräeden zu leben, venn mät imättlenen amd hin und mirder œu{h zinmel hrhem Breäen wißen wir 206 ab finden Einmen. Der Kruimarm nic fh umer Umsiänden den qeabenem WBerhütträfßen fügen, Diez oller Eimrie dem Feéhnung tragen, wenn mät erorbäünmäe Tit iréhen hier zu Eorificttieren würen, die S zinfoh umzmoglih mun. Feder æœinzeine sat, wenn ih mät in diem Puntic mièmnthe, mth der Breïsdri#ung urid Séhlienvorei untiermweße, menn äh mit mur «ahne Nußen, jo sogar mit Schaden ün einem Anti! horídele, fo wetde Ah Dur dice Firma die Kunitithof#t auth än amiberen Srtitéin, dic rüelcidt mo zigen Thpen lnfien, lns. Trttsätitih benußt genannte Finma dicjen Iimifimid zum Llébergemitht über Brennerzien mrd Litdr tribziien an dier Weise. Es ft clo rätht cin gewöhnliches Aorijunm-BramümeÄingeshüf eiben, forterm es fabrizäert Anmut, Fum mrd derdsleithen, au Yromctiqu-Lifór zfm. Mun, meine Herren, wenn œilso mit Hülfe der Zertzclle unjer Sferfüligtét unteburen wud, fo baben air alle Vermücifung, aus tiefem Grube mitt ber Zertrcle ungufräcben zu Fein, mund Anisere Klagen diufiern vollig bereitint e: ienen. Wir müssen mit mngtheuren Keiseipejen reinen. Ft oline, deß mür gugegtben mtd, unter 15 ®/, Dur ithrüttarsiseipen fein Gestüt in unseren Artilelim nbeüen iam. Wenn anr moth Vie llauferiben Gesdüftieurtofien bozu ommen, o milisfen mir Zinnen Muyer Ycben, ber bos iiberfizint, wre urs ‘bélisfien mib, wenn bei genöhniem Morrbrannmtmein | mehre unfer Muyen mur math Pferaúgen. Der genühnlithe | Konribramtiwtän ist Gm auf ezn Mirezox von 29 bis 22"

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heruntergedrückt, und dann s{chwebt über uns bei dieser uns aufgedrungenen Ermäßigung der Alkoholprozente noch das Damoklesshwert der Verurteilung, denn es gibt Polizeichemiker, die viel erfahrener find als alle Jnterefsenten der Branche, die als Polizeichemiker die Behauptung aufstellen, ein Korn- branntwein müsse so und so stark sein. (Heiterkeit.) Nun, meine Herren, wenn ein Kornbranntwein so und so stark sein muß und die Preise der Zentrale feststehen, die Verkaufspreise aber auch mit unseren Maßordnungen im Verhältnis stehen

ein Liter wird auf dem Lande im Detail mit 50 H ver- fauft, während in Berlin die Ausschänker für gewöhnliche Branntweine 1 M bekommen —, so stehen wir zwischen Baum und Borke, wissen tatsählih nit, in welher Weise wir unser Geschäft betreiben sollen. Uebrigens widersprechen \ich die Polizeichemiker fortwährend. Jn der Provinz Brandenburg wird eine Forderung von 25 °/, für zulässig erklärt, von Professor Juckenack dagegen eine Forderung von 30 bis 3, für gewöhnlichen Kornhranntwein aufgestellt. Jch frage meine Kollegen aus Schlesien, die besonders mit diesem Artikel arbeiten, ob nah dieser Richtung hin jemals ein derartiger Grundsaß festgestellt ist, daß der Alkoholgehalt des Korn- branntweins so hoh sein müsse. Jm Ausschank einen Preis von 1 S zu erzielen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Jnfolge dessen ist unser gesamtes Bemühen und unsere intensive Arbeit zur Vereinigung der Juteressentenkreise, um halbwegs Preise zu erzielen, die im Einklang stehen mit den Zentralpreisen, vollständig fehlgeschlagen. Es wird mir jeder nachsagen, daß ih immer derjenige gewesen bin, der mit großer Energie auf Hebung der Preise hingearbeitet hat. Ein ganz besonderer Umstand ist hierbei noch zu beahten. Wir sind keine Industrie, die fih nur untereinander selbst Konkurrenz mat, sondern neben der Konkurrenz steht Selbstfabrikation von Branntwein, die Konkurrenz der einfahen Mischung, der sogenannten Manscherei Ja, wenn wir diese Konkurrenz nicht hätten! Sind die Preise zu hoh und der Detaillist findet seine Rechnung nicht, dann sagt er, wenn ih den Branntwein

selbst mache, mich von der Destillation unabhängig mache,

dann kann ih mir selbst den Ausgleich verschaffen, den ich ja finden muß, um Miete und dergleichen Unkosten decken zu können, dann liegt die Gefahr vor, daß die ganze Destillations- branche, der Destillateur ausgeschaltet, und dadur entgeht der Zentrale der große Kreis der kaufkräftigen Kundschaft. Oder ist es der Bentrale angenehm, ein Detailgeshäft au in Zu- funft für Erzeugnisse des Trinkbranntweins herbeizuführen?

Nun, meine Herren, dann ist der Weg der hohen Vreise der | Das Detailgeschäft in Sprit, in Flaschen, |

allergeeignetste dazu. Kruken und ganz kleinen Gebinden, wird für die Zentrale dann blühen. Ob aber im eintretenden Falle für die Brennereien unter der unbeschränkten Erhöhung der Unkosten der Yontrale eine günstige Situation geshaffen würde, das wage ih denn doch noch in Frage zu ziehen. Jch glaube nicht, daß bei einem derartigen Detailgeschäft die Zentrale so billig zu wirtschaften imstande ist, wie die vielen mit ihrem Streben beteiligten Einzelverkäufer von Branntwein. Diese Gefahr der Ausschaltung hat jede Einigkeit unter den Brannt- weinfabriken bisher in Frage gestellt, weil man die Konkurrenz der Selbstfabrikation seitens der Gastwirte mehr fürchtete, als die Konkurrenz der Kollegen. Ein Mittel wäre dagegen ge- geben, wenn die Zentrale das verwirklihte, was sie so oft im Laufe der Verhandlung betont hat: wir schüßen unsere permanenten Abnehmer. Wenn ih das nun ausdehnen darf auf den Schuß der guten leistungsfähigen großen Abnehmer, die der Zentrale das Geschäft erleichtern, so wäre darin viel- leiht eine Handhabe geboten, um uns in den Stand zu seßen, den jeweilig hohen Preisen, wie sie durhch die Ernte bedingt sind, gerecht werden zu fönnen: Die Zentrale darf keinen Kleinhandel in Sprit betreiben und dadur einer Massen- fabrikation im kleinen ohne Rücksicht auf die Qualität der Ware Tür und Tor öffnen. Wir stehen auf dem Boden, daß eine zu große Ermäßigung der Preise niht in unserem Sinne läge, sondern gerade mittlere Preise, damit nicht ein Unter- bieten und Herunterdrücken der Preise des Fabrikats durch niedrige Preise des Rohmaterials stattfindet und eine Er- höhung dann in schlechteren Jahren um so schwerer wird. Wenn die Zentrale gesagt hat, es sei ihr gutes Recht, Brannt- wein zu verkaufen in jeder Menge ganz nah Belieben, so möchte ih nah den von mir gemachten Ausführungen wohl annehmen, daß die Zentrale geneigt sei, diesen Punkt in sorg- same Erwägung zu ziehen, im gegenseitigen Jnteresse, im eigenen Interesse und auch in unserem Jnteresse. Eine kauf- fräftige Kundschaft muß der Zentrale äußerst angenehm und wünschenswert sein und würde das Geschäft der Zentrale in folossalem Maße erleichtern.

Wir haben nicht nur zu kämpfen mit der follegialen Konkurrenz, nicht nur mit der Selbstmacherei, sondern en großer Teil meiner Kollegen wird in ihrem Streben auf Herstellung besserer Qualitäten, die es uns ermöglichen, einen besseren Nutzen in unserem Geschäft herauszurechnen, behindert, weil von der Zentrale niht jedem unserer Kollegen der dazu geeignete gute Sprit zur Verfügung ge- lellt wird. Die Zentrale wird hierdurch im Juteresse der Gesamtheit gebeten, darauf Rücksicht zu nehmen, daß die besseren Qualitäten gefördert werden, um diesem Wunsche nah jeder Richtung hin Rechnung tragen zu können. Wir können nicht zugeben, daß in einzelnen kleineren Städten die Destillateure nur auf eine Lieferungsstelle angewiesen sind, welche nur minderwertigen Sprit fabriziert. Wir sind so uneigennügig und von so gemeinschaftlichen Fnteressen beseelt, daß wir jedem Unserer Kollegen wünschen, baß ihm die Ware zur Berfügung sehe, die ihm für die Fabrikation seiner Ware erforderlich er- sheint. Das schaft ihm die Möglichkeit, nicht nur auf einen ênen Kreis seiner Umgebung angewiesen zu sein, sondern sein Geschäft auszudehnen auf ganz Deutschland und mit bazu beizutragen, der deutschen Ware einen guten Nuf zu verschaffen. Wir leiden tatsählich darunter, daß die aus bem Ausland êngeführte Ware immer mehr unb mehr an Nenommee e Vnnt, und an diesem Nenommee sind wir zum großen Teil

| schuld, da infolge der hohen Preise vielfah an eine Redu-

zierung des Wertes der Ware gedaht worden ist. Wenn diese Reduzierung dem Preise des Spiritus entsprechend im vollsten Maße in die Wirklichkeit umgeseßt wird, wie ih mir schon erlaubt habe, an Zahlen auseinanderzuseßen, wenn wir mit dem Mangel an Patriotiómus auf der kaufenden Seite zu kämpfen haben, die die deutshe Ware nicht gehörig zu schägen weiß und die deutsche Ware nun noch Gefahr [äuft, durch Herabminderung der Qualität auf dem eigenen Markte und auh auf dem Weltmarkte diskreditiert zu werden, so ist das ein Schaden für den gesamten Nationalwohlstand. Das An- sehen Deutschlands leidet, wenn es in einem Artikel erst leidet, weselwirkend aber auch in anderen Artikeln. Uns liegt daran, das Renommee der deutschen Ware hoch zu halten, und wir find nur dazu imstande, wenn wir von der Zentrale in ausgiebigerer, anerfennungswerterer Weise unterstüßt werden.

Nun, meine Herren, habe ih hier im Namen der Handels- kammer von Braunschweig, deren Vertreter niht mehr an- wesend ist, einige Beschwerden vorzubringen, die auch son bei der Frage des denaturierten Spiritus zum Ausdruck gebraht worden find. Jch will Sie nicht lange damit aufhalten. Jn Braunschweig wird darüber geklagt, daß wie überall, auch für dort, der Zwang zum Flaschenbezug von denaturiertem Spiritus eristiert. Man wünscht dort im Faß beziehen zu können, während jegt gedroht wird, Lieferungen zu entziehen, wenn nit in Originalflaschen der Zentrale verkauft wird. Der Nuten, der dort gewährt wird, war früher 5, jeßt 4 „Z. Durh Gewährung eines Rabattes seitens der Warenhäuser und Genossenschaften von 3 °/, sind tatsäclich die dortigen Händler in die Lage verseßt worden, wenn sie nit fürchten müßten, inbezug auf andere Artikel zu leiden, diesen Artikel aufgeben zu müssen. Der Flaschenverlust, der Flaschenbruch usw. ist ein so großer, daß die Existenz der dortigen Händler mit denaturiertem Spiritus in Frage steht. Für einen Artikel, an dem man nichts verdient, hat man kein besonderes Interesse, und ih betone hier nochmals, daß durch eine Frei- gabe des Artikels eine ungeheure Anzahl von Pionieren für diesen Artikel erworben würde, die sich mit ihrer ganzen Kraft, mit ihrem ganzen Jnteresse für die Verbreitung dieses

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| Artikels ins Zeug legen würden, und je mehr Agenten für | diesen Artikel im Lande vorhanden sind, desto mehr wird | eine Steigerung des Konsums eintreten. | gestern s{hon zu bemerken, daß die erziehlihe Wirkung zur | Reellität durch den Originalflaschenverkauf jeßt vollkommen

Jch erlaubte mir

erzielt sein dürfte, falls es dessen überhaupt bedurft hätte? Eine weitere Beschwerde der Juteressenten aus Braun- shweig ist die, daß die Spritfabrik, welche dort existiert,

| nah Angabe der Braunschweiger Herren eine so geringe

Rektifikationsprämie habe, daß sie bald niht mehr existenz- fähig sein würde. Aus diesem Umstande, der Stellung dieser Fabrik und der Stellung anderer kleiner Fabriken zur Zentrale ist das Bestreben zu erkennen, kleine Fabriken so viel wie möglih an die Wand zu drücken, wenn ih mich so aus- drücen darf, um in größerem Maße das Monopol zu er- langen, wo es noch nit in vollständiger Weise vorhanden ist. Dann dürfte der Zustand eintreten, daß die monopol- artige Einrichtung der Zentrale zur Wirklichkeit wird und daß die Zentrale immer mehr verpflichtet wird, den Abnehmern gegenüber besondere Pflichten zu übernehmen. Jch glaube aber auch, daß es schon jeßt bei dem monopolartigen Charakter der Zentrale Aufgabe derselben ist, Pflichten auch nach dieser Richtung hin zu übernehmen. Zum Schluß glaube ih, daß die Verhandlungen, die hier stattgefunden haben, für die wir der Reichsregierung zu großem Danke verpflichtet sind, außer- ordentlich zur Klärung der Sachlage beigetragen haben, aber auch außerordentlich zur Stärkung und Einigung aller derjenigen, welche der Zentrale gegenüberstehen. Da diese Macht größer geworden, wird man mit gleihwertigeren Faktoren in der Zukunft zu renen haben und hegen wir deshalb die Hoffnung, auf die Zentrale einen größeren Einfluß zu gewinnen und bei ihr größeres Entgegenkommen in der Zukunft zu finden.

Mitglied der Handelskammer Berlin Riel- Berlin: Jm Namen des Kleinhandelsstandes möchte ih mir erlauben, einige Ausführungen über den Handel -mit denaturiertem Spiritus zu machen. Es handelt sich um die Kolonialwaren- händler, Seifenhändler, Drogisten, die sich mit dem Verkauf von Spiritus befassen. ‘Vor der Zentrale hatte diese Geschäfts- gruppe ein Jnteresse an dem Verkauf von Spiritus, mit dem Erscheinen der Zentrale war das Geschäft ihnen genommen, und es war ein unglückliher Gedanke der Zentrale, daß sie sih herausnahm ich sage nochmals: herausnahm die Verkaufspreise, die Detailpreise für den Spiritus festzusezen. Das war ein Eingriff in die Bewegungsfreiheit des Handels, wie man ihn sih nit größer vorstellen kann. Wir kamen mit einmal in Deutschland auf österreichishe Zustände, meine Herrschaften. Wenn Sie nun ferner bedenken, wie die Zentrale es bewerfkstelligte, den Leuten den Verdienst zuzuschneiden, dann werden Sie glauben, daß die Detaillisten von der Zentrale sozusagen als Höhlenbewohner betrachtet wurden. So gering ist der Nuyen, der ihnen zugebilligt wurde. Jm vorigen Jahre haben sie, sage und schreibe, 4 an der Flasche Spiritus verdient. Der Verkaufspreis war 40, der Einkaufs- preis 36 Z. Auf welche Zustände kommen wir da? So etwas mutet man nicht einmal einem Arbeiter zu. Sie haben die Gefährlichkeit des Artikels mitzumachen, sie haben den Flaschenbruch und den Flaschenpfandverlust, sie haben das Delkredere der Außenstände, kurz und gut, alles das müssen die Leute für 4 Z von den 40 Z in Kauf nehmen. Nun frage ih Sie: heißt das nitht: friß Vogel oder stirb2 Und das sollen die Pioniere sein, die für den Artikel Spiritus das Feld bereiten? Nein, meine Herrschaften, das kann man bei einev derartigen Zumutung vom geschäftlichen Nuyen wirklich nicht verlangen, und wenn da die Zentrale fich Freunde erwerben will, so soll sie daran denken, den Detailverkaufs- preis freizugeben. Daß das Publikum nicht überteuert wird, dafür sorgt schon die Konkurrenz. Ethishe Momente, meine Herren, können die Zentrale entschieden niht zu dieser Maß-

regel geführt haben, denn sonst hätte sie einen anderen Prozentsaß bewilligt. Jh habe dem Bedauern des Klein- handels Ausdruck zu geben, daß er in eine solche Zwangslage verseßt worden ist.

Generalsekretär des Verbandes deutscher Spiritus- und Spirituoseninteressenten Köpke- Berlin: Meine Herren, ih habe nur Beschwerden vorzubringen, die von Herren herrühren, die seitens des Herrn Direktor Stern als Outsiders bezeichnet sind. Es ist in den Ausführungen des Herrn Direktor Stern entweder darauf verwiesen worden, daß die Schuld die un- kontrollierbaren Angestellten treffe oder in dem damaligen Nichtfunktionieren der beiden großen Abteilungen liège. Auch andererseits ist mehrfach auf die Outsiders hingewiesen worden. Es ist verschiedentlich von den Pflichten gesprochen worden, die das Kartell den Abnehmern gegenüber hat. Jch sage, man sollte do diese Frage sließlich derart auffassen, daß ein Kartell, das etwa 75 bis 80 °/, der gesamten Produktion in den Händen hat, doch die Pfliht haben müßte, alle an dasselbe herantretenden Anforderungen gleichmäßig zu behandeln. Das ist leider nicht erfolgt, und die Gründe sind vielleicht in dem zu suchen, was Herr Direktor Stern gestern Abend über die Outsiders ausgeführt hat, seien es nun ringfreie Brenner oder seien es Herren, die es abgelehnt haben, sich dem Kon- trakt der Zentrale zu unterwerfen. Meine Herren, denjenigen Firmen, die in festem Vertragsverhältnis mit der Zentrale stehen, wird der übliche Rabatt berehnet. Nun könnte ih hierbei schon einschalten, daß die Gewährung dieses Rabatts keineswegs gleichmäßig ist. Allgemein steht in den Rabatt- tafeln, daß die Kontrakte von Jahr zu Jahr dauern, nach Abschluß des einen Jahres 50 °/, ausbezahlt werden und erft bei Erneuerung des Kontraktes die übrigen 50 °/, mit einer Vergütung von 5 °/, Zinsen nachgezahlt werden. Dieser Usus ist aber au nicht gleihmäßig. Vielfach ist die Verschiedenheit dieser Kontrakte anscheinend auf die mehr oder minder große Widerstandskraft zurückzuführen, die die s{ließlihen Nehmer dieser Kontrakte der Zentrale entgegengebraht haben. Man sollte nun annehmen, da die Zentrale ihren ständigen Ahb- nehmern gewisse Vorzugspreise infolge der Rabatte zusichert, sie demna den Outfiders die normalen Preise berehnet, von denen sie bei ihren ständigen Abnehmern die Rabatte nachher noch extra vergütet. Wie gesagt, das ist nicht der Fall. Mir liegt hier ein Brief von einer großen Bremer Firma vor, worin darüber geklagt wird. Der Herr hat im Anfang des Bestehens der Zentrale von ihr in richtiger Erkenntnis der Gefahr mit Vorliebe seinen Bedarf ringfrei eingedeckt. Er hat in besonderer Geschäftsverbindung mit der Firma C. A. F. Kahlbaum von Berlin gestanden und hat von ihr Sprit bezogen, ohne den Rabatt gewährt zu bekommen. Er hat also den offiziell von der Zentrale notierten Preis ohne Abzug zahlen müssen. Nachdem dies einige Zeit geschehen, ist ihm seitens der Firma Kahlbaum mitgeteilt worden, daß sie sich genötigt sähe, ihm in Rücksicht auf ihre Beziehungen zur Zentrale über den offiziellen Preis hinaus ei Aufgeld von 2 Æ zu berehnen. Das is doch weiter nichts als ein regelrehter Kampfpreis, und doch ausschließlich deswegen, weil der Mann feinen festen Kontrakt mit der Zentrale ab- schließen wollte. Bemerken möchte ich, daß die Firma Kahlbaum ihrem Kunden ausdrüklich ihr Bedauern über dies ihr von der Zentrale aufgezwungene Vorgehen ausgesprochen hat.

Meine Herren, wie gesagt, ih sehe in dieser differenzierten Behandlung der sogenannten oder von Jhnen so benannten Outsiders eine Ungerechtigkeit, die sih mit den Pflichten, die Jhnen aus Jhrer Machtstellung erwachsen, keineswegs ver- trägt. Immerhin is es dieser Firma noch leidlih gegangen, anderen Firmen gegenüber, bei denen man anscheinend an- nehmen mußte, daß die Schwierigkeiten besonders groß waren, zog man energischere Seiten auf. Es liegt mir ein Briefwechsel von einer \{chlesishen Firma vor. Diese Firma hat mit der Firma Moriß Sternberg in Breslau in jähriger Geschäftsverbindung gestanden, bis die Fi berg ebenfalls in die Zentrale hineingegangen ift. Mann ist fortgeseßt genötigt worden, si der ständiger Kunde anzuschließen, das heißt den 1908 zu unterschreiben. Er hat das wiede und sih dann teils bei der Zentrale, teils rin 2 Eines schönen Tages ist ihm aber auch diese Möalichkeit unterbunden worden, und es ist ihm geschrieben worden, daß seine Firma auf eine Liste geseßt würde, die er îin dem an uns gerichteten Briefwechsel als „Schwarze Liste“ bezeichnet. Diese Liste geht, wohl gemerkt, dem betreffenden Interessenten, der sozusagen durch diese Liste boykottiert wird zu, sondern den Agenten bezw. in der Stadt sonsiwie an sässigen Kontrahenten der Zentrale. Auf der.Liste find Namen und Domizil der dadurch zu boykottierenden Firmen verzeichnet.

Das Begleitschreiben einer derartigen L

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Auf Grund der mit Jhnen getroffenen Verein barungen übersenden wir Jhuen deifolgend ein Ver- zeichnis von Firmen, von denen uns bekannt ist, daß sie ihren Bedarf an Branntwein ganz oder zum teil von unserem Unternehmen nicht angeschlossener Seite beziehen. Falls sih eine dieser Firmen wegen der Lieferung von unverarbeitetem, undenaturiertem oder denaturiertem Branntwein an sie wenden sollte, bitten wir Sie, unserer Vereinbarung gemäß zu verfahren.

Wir bemerken, daß wir in das Verzeichnis nur eine beschränkte Anzahl von Pläßen aufgenommen haben, welhe in niht zu weiter Entfernung vom dortigen Plage liegen. Sollten Firmen auderer Pläye, die bisher gar nicht oder nur unvegelunäßig von Jhnen gekauft haben, wegen der Lieferung vou unverarbeitetem, undenaturiertem oder denaturtertem Branntwein an Sie herantreten, so bitten wix Sie vor Abgabe einer Offerte unter Nennung des dety.