1906 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

ie Rüctzahlung der Schuldverschreibungen geschieht mit 103 Tan N Nennweris in 22 Jahren vom Jahre 1911 ab im Wege der Auslosung von jährlich 16, im leßten Fahre 14 Schuldverschreibungen. Die Gesellschaft ist vom Jahre 1911 ab berechtigt, die vorgesehene gung zu verstärken oder den ganzen n Ta Anleihebdetrag nah vorheriger

ündigung zurückzuzahlen. _ / ah Dun L E eiting der Jnhaber der Schuldverschreibungen wird der Vereinsbank in Hamburg als Vertreterin . derselben an dem der Gesellshaft gehörenden Brauereigrundstück mit Gebäuden, Maschinen und s\onstigem Zubehör, belegen in Hamburg am Scheideweg und an der Goebenstraße, eine zur zweiten Stelle hinter 474 075 F einzutragende Sicherungs- hypothek zur Höhe von 360500 bestellt. Gegeben in der Versammlung des Senats, Hamburg, den 26. März 1906.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landgerichtsrat Dr. Arends in Halberstadt zum Landgerichtsdirektor in Naumburg a S, | den Staatsanwaltschaftsrat Wagner in Königsberg i. Pr. zum Ersten Staatsanwalt in Glogau, i , : die Landrichter Sproßmann in Cöln, Kittel in Frankfurt a. O., Dr. Wege und Dr. Forstmann in Cassel, Konrad Werner in Magdeburg, Jonas in Kiel, von rese in Aurih, Dr. Demme in Berlin und Hart in Stettin zu Landgerichtsräten, | | die Vurtarichter Kieniß in Finsterwalde, Dr. Reiß und Kühne in Staßfurt, Dr. Büxenstein in Wusterhausen a. D, Levison in München - Gladbah, Ulrich in Essen, Petersen in Neisse, von Bennigsen in Syfe, Dr. Wiggert in Hirshberg, Reinberger in Tilsit, Eckelt in Kottbus, Rehder in Pinneberg, Resin in Rügenwalde, Redlih in Trier, Dr. Surges in Mayen, Dr. Honrath in Eschweiler, Zander in Schleu- singen, Nohland in Mühlhausen i. Th., Sch ünemann in Freiburg i. Schl., Groethuysen in Heinsberg, Meyer in Mülbeit a. Rh., Dr. Remy in Viersen, Adolph in Leob- {üg und Wurmbach in Unna zu Amtsgerichtsräten, i die Staatsanwälte Kesseler, und Crüger in Berlin zu cktaatsanwaltschaftsräten und On N den ca eor Stahn in Göttingen zum Amts- ichter in Gerdauen, : i 0 den Gerichtsassessor Benwiß in Koniy zum Amtsrichter in Marienburg, ; den Gerichigassessor Zaehle in Wreschen zum Amtsrichter in Strelno, : O den Gerichtsassessor Merget in Schildberg zum Amts- richter daselbst, 4 i den Gerichtsassessor Dr. Krüger in Graudenz zum Amts- rihter in Schroda, den Be Dr. Amtsrichter in Gleiwiß, : / den Gerichtsassessor Zschi esche in Halberstadt zum Amts- richter in Kölleda und ¿ j E den Gerichtsassessor Sh öneseiffen in Diez zum Amts- richter in Niederwildungen zu ernennen sowie E dem Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Kuwert in Tilsit den Charakter als Geheimer Justizrat zu verleihen.

von Selle in Stettin zum

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Oberregierungsrat Heintze in Koblenz zum Ober- verwaltungsgerichtsrat, s

dic Regierungsassessoren von Raumer von Grunelius in Hersfeld zu Landräten

den Regierungsaßsessor von Meyer in Landrat des Kreises Arnswalde und

den bisherigen Konsistorialafse}sor Hain Konsistorialrat zu ernennen jowe

der Wahl des Direktors Hugo Fischer an Realschule in Naumburg a. S. zugleich zum rekt damit verbundenen Realgymnasiums die Allerhöchste stätigung zu erteilen.

in Wittlage und

Arnswalde zum

in Breslau zum der städtischen Dircktor des Be-

Finanzminifterium. Königliche General.lotteriedirektion. Bekanntmachung. Die Erneuerungslose sowie die Freilose zur 4. Klasse der 214. Königlich vreußishen Klajssen- lotterie sind nah den V8 6, 6 und 13 des Lottericplans unter Vorlegung der bezüglichen Lose aus der 3. Klafse bis um 3, April d. J, Abends 8 Uhr, bei Verluft des Anrechts einzulösen. L A Die glehung der 4. Klasse diejer L : 7. April Þ. n Morgens 8 Uhr, im Zichungssaale Lotteriegebäudes ihren Anfan nehmen. Berlin, den 30. März 1906. Königliche Generallotteriedirektion. Strauß. Ulrich.

Lotterie wird am des

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberleutnant von Prittwiß und Gaffron, bisher im Husarenregiment von Schill (1. Schlesischen) Nr. 4, ist zum Direktor des Landgestüts zu Dillenburg ernannt worden. G .

Ernannt sind: die Regierungsbaumeister Drescher aus Düsseldorf zum Meliorationsbauinspektor in Czarnikau, Helmrich in Königsberg zum Meliorationsbauinspektor da- selbst, Friße aus Magdeburg zum Meliorationsbauinspektor

M inisteri

Auf Grüld des 8 1 Absaß 3 der durch den Allerhöchsten Erlaß A Ï e h genehmigten Verwaltungs- ordnung für Di eisenbahnen (G.-S. 1895 S. 11) be- stimme ih, d@mi 1. April d. P. die Grenze zwischen den Verwalüngsb{zirken der Eisenbahndirektionen in Brombeuud Posen auf der Strecke Küstrin—Frank- furt a. Oder Von Kilometer 26,7 nah Kilometer 21,9 verlegt

direktionsbezirk Bromberg in den Eisenbahndirektionsbezirk

1 ‘der ösfenilihen Arbeiten.

wird, sodaß die Station Grube Vaterland aus dem Eisenbahn-

osen übergeht V Berlin, M März 1906. j Minister der öffentlichen Arbeiten. "E von Budde.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrat von Raumer ist das Landratsamt im Kreise Wittlage und i : dem Landrat von Grunelius das Landratsamt im Kreise Hersfeld übertragen worden.

Justizministerium.

Der Rechtsanwalt Karbe in Wittenberg ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts Naumburg a. S., mit Anweisung seines Amtssißes in Wittenberg, 5

der Rechtsanwalt Schloe in Kiel zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgeriht Kiel, mit Anweisung seines Amts- sißes in Kiel, i , /

der Rechtsanwalt Engels in Wattenscheid zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts Hamm, mit Anweisung seines Amtssiges in Wattenscheid, L

der Gerichtsassessor Dr. Wilhelm Meyer in Saar- brücken zum Notar fue den Bezirk des Oberlandesgerichts in Cöln, mit Anweisung des Amtssißes in Schwei, und /

der GeriGlnn or Dr. Brinck in Cöln zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts in Cöln, mit Anweisung seines Amtssißzes in Lobberich, ernannt worden.

eva Piger Oberkirchenrat.

Dem Konsistorialrat Hain in Breslau ist eine etats- mäßige juristishe Ratsftelle bei dem Konsistorium der Provinz Schlesien verliehen worden. L

Der bisherige Gerichtsassessor Paul Gerhard Wahn in Stettin ist zum Konsistorialassefsor ernannt und dem Königlichen Konsistorium der Provinz Pommern überwiesen worden. :

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 10

der Geseßsammlung enthält unter f Nr. 10 681 das Geseh, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den Kirchengemeinden und Gesamt- (Parochial-) Verbänden der: E Seit f Kirchen der Provinzen nnover und Schleswig-Holstein sowie n n- din der ej - ¡erten Kirche der Provinz

evang

nnover, vom 22. März 1906, unter : UE Nr. 10682 das eß, betreffend die agr ewa von Kiréhensteuern in den Kirchengemeinden der evangelischen Kirchen der Konsistorialbezirke Cassel, Wiesbaden und Frank- furt a. M., in den Gesamtverbänden der evangelischen Kirche des - Konsistorialbezirkes Caffel fowie in der vereinigten

evangelisch - lutheri)hen und evangelisch - reformierten Stadt- \synode zu Frankfurt a. M, vom 22. März 1906, unter

Nr. 10683 die Verordnung über das Jnkrafttreten von Kirchengeseßen, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern, vom 23. März 1906, unter :

Nr. 10 684 die Verordnung über das Jnkrafttreten von

Geseßen, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern, vom 23. März 1906, unter

des Staats gegenüber der evangelishen Landeskirhe der älteren Provinzen der Monarchie, vom 23. März 1906, unter

Nr. 10686 die Verordnung über die Ausübung der Nechte “des Staats gegenüber den evanaclsc - lutherischen Kirhen der Provinzen Hannover und Schledwig - Holstein sowie der evangelish-reformierten Kirche der Provinz Hannover, vom 23. März 1906, unter

Nr. 10687 die Verordnung über die Ausübung der Nehte des Staats gegenüber den evangelischen Kirchen der Konsistorialbezirke Caffel, Wiesbaden und Frankfurt a. M., vom 23. März 1906, und unter

Nr. 10 688 die Verordnung über die Ausübung der Nehte des Staats gegenüber den Kirchengemeinden und Ge- samtverbänden in der Tatholishen Kirche, vom 23. März 1906.

Berlin W., den 29. März 1906.

Königliches Geseßsammlungsamt. Krüer.

Nichlamtliches.

Deuntsches Neid.

Prenßen. Berlin, 30. M ärz.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen, W. T. B.“ zufolge, heuie morgen im Beisein des Staats- cêrctärs des Neichspostamis Kraette den Vortrag des Geheimen

k

Baurats Schwehten entgegen.

Jhre Majestät dic Kaiserin und Königin erteilten gestern abcnd im hiefigen Königlichen Schlosse dem Königlih \ähsihen außerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Wirklichen Geheimen Rat Dr. Grafen von Hohen- thal und Bergen nebît Gemahlin die nahgefuchte Audienz.

in Lößen, Bush aus Berlin zum Meliorationsbauinspektor in Hannover, Czy gan in Wend.-Buchholz zum Meliorations- bauinspektor daselbst, Linsert aus Charlottenburg zum Me- liorationsbauinspektor ia Stettin, Brauer in Köontgsberg zum Meliorationsbauinspektor in Allenstein.

Zugeteilt sind als meliorätionstehnisher Beirat: der RNe- gierungsste und Geheime Baurat von Lancizolle in Stettin dem Oberpräsidenten der Provinz Pommern, der Negierungs- urd Baurat Recken dem Oberpräkdenten der Provinz Han-

nover und der Meliorationsbauinspcttor Dudislav. aus Frankfurt a. O. dem Oberpräsfidenten der Provinz. Westfalen. :

In der am 29. März unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Staatssefreiärs des ZFnnern Dr. Grafen von

Posadowsky - Wehner abgehaltenen Plenarsißung des Bundesrats wurden der Antrag Preußens, betreffend die Einschung ciner Kommission Für die ärztliche Vorprüfung in Münster, sowie die Vorlagen, betreffend den Entwurf von Vorschriften über die gesundheitliche Behandlung der Seeschiffe in den deuten Häfen, und die Nehnung über den Haushalt

j

des Schußgebiets Kiaulshou für das Rechnungsjahr 1903, ferner die Vorlage wegen der Prägung von Kronen den zu- ständigen Ausshüssen überwiesen.

Die heutige Nummer des „Reihs- und Staatsanzeigers“ enthält als bibadae Beilage den leßten Teil der Anlagen u den Verhandlungen der Kartellenquete über die

erbände in der deutshen Spiritusindustrie am 8., 9. und 10. Februar 1906.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ift der M S Fee Transport der abgelösten Besaßung S. M. S. „Falke“ mit dem Dampfer „Syria“ am 26. März in Sabanilla (Puerto Columbia) eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nah St. Thomas (Westindien) fortgeseßt.

S. M. S. „Thetis“ hat gestern von Daressalam aus die Heimreise angetreten und läuft zunächst Kilindini und Aden an.

S. M. S. „Panther“ if vorgestern von Santos nah Palermo gegangen. d A E

S. M. Kbt. „Jaguar“ ist vorgestern in Nanking einge- tróffen und geht am 2. April von dort nah Tschiukiang.

S. M. Kbt. „Luchs“ ist gestern in Tsingtau eingetroffen.

Der heimkehrende Transport des ostafrika- nishen Marineinfanteriedetahements ift mit dem Dampfer „Prinzregent“ gestern in Suez eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise über Port Said nah Neapel fortgeseßt. Ï | /

Der Dampfer „Borussia“ mit der abgelösten Be-= sazung von Kiautshou an Bord ist am 23. März in Colombo eingetroffen und hat am 24. März die Heimreise fortgeseßt

Mecklenburg-Schwerin.

Die Leiche Jhrer Königlichen Hoheit der Herzogin Wilhelm zu Mecklenbürg ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Schwerin in der Blutkapelle des Domes fererlih beigeseti worden.

Bremen.

Die Bürgerschaft stimmte der Errichtung einer Kleinhandelskammer zu und seßte, „W. T. B.“ zufolge, deren Bestehen auf vorläufig sechs Jahre fes. Den geseßlich wahlberechtigten Frauen ist das aftive Wahlreht eingeräumt worden.

Deutsche Kolonien.

Aus Deuts{-Südwestafrika werden, wie „W. T. B.“ berichtet, folgende weiteren Verluste gemeldet: :

Am 21. März find beim Ueberfall auf eine Pferdewathe bei der Station Jerusalem gefallen : Unteroffizier Alfred Prugel, geboren am 28. 4. 1881 zu Sommerfeld, früber im Jnfanterieregiment Nr. 48 (Kopf-, Arm- und Beinshuß); Neiter Ernst Albreht, geboren am 16. 4. 1882 zu S über ent Nr. 1

wengd, früber im (Brust-, Arm- und Unterleibss{huß); Neiter Paul Müller, . 11. Infanterieregiment Nr. 61 hr am 20. 11. 1881 zu Barmen, früher Se (Braf-

Hüst- und am 14. S. 1882 zu früher Ohr). Der Georg Kleen, geboren am 24. 2. 1884 zu Norden, früher im

); Reiter Richard Steinert, '

üher im 4. Königlich Inf.-Regt. Nr. 103 (Brust-

). Leit verwundet wurde Reiter Gustav

Bonnett, 4 im Grenaditrregt. Nr. 1 (Schuß in rechtes (

regiment Nr. 62, ist am 24. März im Felèlazarett an E Liderit-

buht an Tvpbus gestorben.

Ju einem offenen Schreiben an dea Minifter- präsidenten Baron Fejervary beshwört, v. L. D. zufolge, der Baron Dejsider Banffy diesen, darauf hin-

: : - | zuwirken, daß der Reichstag innerhalb der li Frist Nr. 10 685 die Verordnung über die Ausübung der Rechte ; zuwirken, daß der Reichstag h geseßlichen

einberufen werde, da die Nichteinberufung des Reichstags cin Bruch der beshworenen Verfassung sei, der dur nichts ge- rehtfertigt werden könne. Selbft wenn aus den Wahlen einc Majorität der Kofsuthpartei hervorgehen follte, jo würde es cin weit geringeres Uebel sein, als wenn der Glaube an die Heiligkeit des Eides und an die Grundlage der ftaatlichen Ordnung crs{hüttert würde.

Großbritannien und Jrland.

Mit Bezug auf die am 21. d. M. im Unterhauje cin- gebrahte und von diesem abgelehnte Resolution Byles, na welher der Lord Milner getadelt werden sollte, weil er dic ungeseßlihe Auspeitshung von chinesishen Kulis in Transvaal zugelassen habe, brachte gestern im Ober- h ause der Lord Halifax eine Resolution ein, in der ausge- iprochen wird, daß das Haus die vom Lord Milner in Sud- afrifa geleisteten Dienste anerkenne. 5

Na dem Berit des „W. T. B.“ beantragte der Staatssekretär der Kolonien Earl of Elgin unbestimmte Vertagung der Diskussion über die eingebraWtc Resolution mit der Begründung, diese würd? mit einer Erörterung über Lord Milners Politik verbunden jein, über wel@he die Regierung fih zur Zeit nit äußern möhte. Die NRegie- rung babe den Wur, die s{chwierigen und verwickelten Fragen in Südaftrifka mit äußerster Gered:tigafcit und Unparteilichkeit zu be-

| bandeln; eine Erörterung über die Politik Lord Milners würde | Jedoh eine

Besprebung der Politik der vorangegangener. Regierung ia fi s{licßen, und deren volitishe Handlungen könnten nit erörtert werden, obne daß tine Sprahe gebrauht werde, dit geeianet sei, die bestehenden SWhwierigkeiten zu vergrößern und neur zu s{affen. Die Regicrung glaube, daß der Weg, den fie empfehle ein patriotisher Wea sei, und fie werde diesen Weg verfolgen, ob- glei fie wiffe, daß fie im Oberhause seine Annahme nicht durhseper Töne. Im weiteren Verlauf der E ¿ollten der Lord Roberts, dez Lord Goshen und der arquis of Lan®- downe den Dierften des Lord Milner ihre Allerkennung, während tie Redner der Regierung8partei die Haltung der Opposition energis mißbilligten und erflärten, dicse sei geeignet, die bittere Gefüble der &riegzjahre wieder zu beleben und einen Konflikt zwisher

den beiden Häusern des Parlaments herbeizuführen. :

Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Staats- sekretärs der Kolonien Earl of Elgin mit 170 gegen 3 Stimmen abgelehnt und die Resolution Halifax angenommer.

Jm Unterhause wurde die Regierung über dic Ministerkrisis in Natal und darüber iterpellieri, ob c beabsichtige, zur Herbeiführung cines freundschaftlichen Ein- vernehmens mit Rußland in Verhandlungen einzutreten, um: die territoriale Integrität Persiens zu sichern und die industriellen Hilfsquellen des Landes zu f: ichTießen.

Bezüglich der legien Frage erklärte der Staattsefretär des Aeußern Sir Edward Grey, daß er nihts weiter sagen könne, als daß in diesem, wie in jedem anderen Falle, wo britishe Interessen neben denen irgend einer anderen Macht in Frage kämen, England îtets ju einer freundshaftlichen Verstärdigung bereit sei In Be-

antwortung der Arfrage bezüglih ter Ministerkrisis in Natal, erklärte der Unterstaatssefretäc für die Kolonien Winston Cburchill, die Regierung sei nit durch einen Mangel an

Sympathie für die Kclonie in ibrem Handeln bestimmt worden, iondern fie babe ge laubt, daß nach den vorliegenden Umständen das Verlangen nah vollständigerer Information über die gegen die Ein-

borenen ergangenen Todeëurteile angebraht sei. Die Regierung

abe rit bie Absicht gebabt, in das Ermessen einer mit Selbst- verwaltung ausgestatteten Kolonie einzugreifen, und nit befürchtet, daß irgend eine ernsthafte Verfafsungsstreitfrage erhoben werde würde. Die Ee IaIe allen Grund zu erwarten, daß die Angelegenheit beiderseits in Ruhe und Freundschaft beigelegt werde.

Wie die „Morning Poft“ meldet, hat die Regierung in der Angelegenheit der Ermordung von Missionaren in Nanschang einen Anspruch auf Erstattung einer Ent- schädigung von 7000 Taëls und auf Oeffnung von Wu- isheng- tsi geltend gemacht.

Frankrei.

Jn dem gestrigen Ministerrat legte der Minister Bourgeois, nah einer Meldung des „W T. B.“,-den Stand der Arbeiten der Konferenz von Algeciras dar. Der Minister Sarrien erörterte die Untersuchungen und die Prozesse gegen die Militärfeinde und teilte mit, daß die gerihtlihen Verfahren in normaler Weise ihren Fortgang nehmen werden. Der Ministerrat beschloß sodann, für die nächste Woche in der Deputiertenkammer die Beratung einer Reform der Kriegsgerichte zu akzeptieren.

Rußland.

__Die konstitutionelle demokratishe Partei hat, wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, einen vollständigen Sieg bei den gestrigen Wahlen der städtischen Wähler des Distrikts St. Petersburg davongetragen, die Liste der Partei ist in ihrem ganzen Umfange durchgegangen.

Von 114 wahlberehtigten Fabriken Warschaus ist nur in aht die Wahlmännerwahl vollzogen worden, in allen übrigen Fabriken haben sih die Arbeitec der Wahl enthalten. Jn den Landgemeinden des Kreises Warschau ist die Wahl- WCRETLGEO unter geringer Beteiligung der Wähler vollzogen worden.

_— Der Kongreß, dem die Wahl der 12Mitglieder des Reichsrats, die Handel und Jndustrie vertreten, obliegt, ist gestern in St. Petersburg zusammengetreten. Es wurden gewählt als Vertreter der Jndustrie:

Der frühere Handeclêmin!ster Timirjasew, Mitglied der Ab- teilung Moskau des Handels- und Indujtrierats, Jafssuminsky, Mitglied der Abteilung St. Petersburg deéselb-n Rats, Glezmer, Vertreter des Handels- und Industrierats, Avdakow, Präsident des Kongreffes der Koblen- und metallurgishen Industrie in Charkow, GuTkTasfow, Vertreter des Börsenkomitees in Baku und Khanenko, Vertreter der Börse in Kiew.

Als Vertreter der Jndustrie wurden gewählt:

Mukhin, Direktor der Wolga-Kama-Bank, Krestownikow, Vo der des Moskau-r Börcsenkomitees, Rotbhw and, Vertreter des Warschauer Börsenkomitees, Kramer, Vertreter der Börse in Riga, Poklewsky-Kozell, Großindustrieller in Jekaterinburg, Baulin, Vertreter der Börse in Nishni«Nowgorod.

Spanien.

Jn der gestrigen Plenarsißzung der Marokko. Konferenz wurde nah dem vom „W. B.“ übermittelten offiziellen Bericht bei Fortsezung der Beratung der Staats- bankfrage eine Entscheidung dahin getroffen, daß die Zahl der Bankzensoren auf vier festgeseßt und die Staatsbanken von Frankreih, Spanien, England und Deutschland aufgefordert werden sollen, diese zu ernennen. Auf einen Vor- shlag des englishen Delegierten Sir A. Nicolson beschloß die Konferenz. dem diplomatischen Korps in Tanger einen Wunsch zur Prüfung vorzulegen, der dahin geht, die Ein- fuhr alkoholisher Getränke zu beshränken und die Herstellung von solcher" in Marokko zu vèrbieten. Die Konferenz nal m dann von der endgültigen Fassung des auf die Steuern bezüglichen Vorschlags Kenntn1s und stimmte ihr zu. Jn dieser Fassung ist auch die Erhebung des Zollzuschlags berück- fchtigt. der sih auf 21/2 Prozent des Wertes belaufen und auf alle nah Marokko importierten Waren Anwendung finden soll. Dieser Zollzuschlag soll zur Ausführung von Arbeiten, die im On Interesse der Schiffahrt und des Handels von acokfo liegen, bestimmt sein. Das Programm der Arbeiten und die Reihenfo!ge, in der sie zur Ausführung fommen sollen, werden von der marokkanischen Regierung im Einverständnis mit dem diplomatischen Korps beschlossen. Jedoch soll das Programm der Arbeiten, die in den an die französischen oder spanischen Besißungen grenzenden Gebieten vorzunehmen sind, unmittelbar und ausfcließlich zwishen dem Maghzen und den beteiligten Mächten festgeseßt werden. Die deutshen Delegierten und die öfterreichish - ungarischen Delegierten legten b-züglih der staatlihen Betriebe und der öffentlihen Arbeiten Entwürfe vor, in denen der Grundsaß aufgestellt wird, daß die Submissionen ohne Bevorzugung von Nationalitäten zu erfolgen haben, wie dies im Programm der Konferenz vorgesehen war. Die beiden Entwürfe wurden an den Redaktionsaus\huß überwiesen, mit dem Auftrage, einen endgültigen Text herzuftellen. Die englishe Delegation hat ein Projekt vorgelegt, das fich auf die Schaffung einer Kommission von Zolltaxatoren bezieht, der die Auf- gabe zufallen soll, jedes Jahr einen Mittelwert der Waren

usezen, um dana den Zollsaß zu bestimmen. Ferner M sich der Entwurf auf die Schaffung eines Zollaus- shusses zur Ueberwachung des Zolldienstes, um den Dienst zu verbessern und dadurch ein besseres Steuererträgnis I erzielen. Das Projekt ift ebenfalls dem Redaktionskomitee

überwiesen worden. Schweiz. Der Nationalrat hat, einer Depesche des „W. T. B.“ ¿folge, den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn

und das Handelsprovisorium mit Franfkreih ge- nehmigt.

Türkei. Nah einer Meidung des „Wiener Telegraphen-Korre- spondenzbureaus“ sind der Vizezeremonienmeister des Sultans bdul Rezak sowie dessen Bruder, der Doantaenerat Shamil Pascha der moralishen Urhebershaft der Er- Rordung des früheren Präfekten von Konstantinopel redwan-Pascha schuldig befunden und mit ihren Familien,

in Südarabien verbannt worden. durch Ministerratsbeschluß.

Serbien.

Nacheiner Meldung des, Wiener Telegraphen-Korrespondenz- bureaus“ soll die Lösung der Vershwörerfrage in der Weise erfolgen, daß die Mehrzahl der an der Vershwörung vom 11. Juni 1903 afkiio beteiligten Offiziere aus der Armee ausgeschieden werden. Die Vershwörer willigten unter der Bedingung ein, daß gleichzeitig die doppelte Zahl ihrer Gegner pensioniert wird.

Die Verbannung erfolgte

Dänemark.

Der Landsthing hat gestern, wie das „W. T. B.* meldet,

den Etat in dritter Lesung und der Folketbing mit 76 Stimmen gegen 13 Stimmen der radikalen Linken den Geseßentwurf, betreffend den Wiederaufbau des Christian8borgschlosses, ange-

nommen. Afrika.

Das Kabinett von Natal hat infolge eines Konflikts mit der Reichsregierung seine Entlassung gegeben. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ hat die Regierung von Natal das Todesurteil gegen zwölf Eingeborene bestätigt, die überführt worden waren, bei den jüngsten Unruhen eine Anzahl Polizei- mannschaften ermordet zu haben, und die Hinrichtung auf heute angeseßt. Auf telegraphishe Weisung des Unter- staatssekretäârs für die Kolonien Winston Churchill sollte die Hinrihtung, da die Angelegenheit noch von der Reichsregierung erwogen werde, aufgeshoben werden. Der Premierminister von Natal weigerte sh aber, dem zu ents- sprechen, worauf der Gouverneur von Natal kraft Königlicher Vollmacht den Aufschub der Hinrichtungen verfügte. Jnfolge- dessen habe das Ministerium demissioniert.

Parlamentarische Nachrichten.

Der S@lußbericht über die gestrige Sißzung des Reichs - tags und die Berichte über die gestrigen Sißungen des Herrenhauses und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Jn der heutigen (79.) Sißung des Reichstags, welher der Staats- und Kriegsminister Generalleutnant von Einem, der Staatssekretär des Reichsshaßamts Freiherr von Stengel und der Präsident des Reichs- militärgerihts, General von Massow beiwohnten, seßte das Haus die zweite Yeratung des Etats für das Neichs- kfolonialamt fort und wiederholte zunächst die gestern er- gebnislos verlaufene namentlihe Abstimmung über die Be- willigung des von der Budgetkommission abgelehnten Gehalts des Staatssekretärs des Reichskolonialamts. Abgegeben wurden 249 Stimmzettel, 12 Mitglieder ent- hielten si der Abstimmung: für die Forderung des Etats- entwurfs lauteten 127, dagegen 110 Stimmen. Die Schaffung eincs besonderen Kolonialstaatssekretärspostens ist damit be-

willigt. Die weiteren “Positionen des Etats für das Reichs- folonialamt wurden darauf nah den Anträgen der Kommission

ohne Debatte bewilligt, so der Unterstaatssekretär mit 25 000, der Direktor mit 20000 # Gehalt. Unter den all- gemeinen Fonds im Ordinarium der Ausgaben sind

18 000 M für einen Kolonialbeirat bei der Kaiserlihen Bot- haft in London ausgeworfen. Ohne Diskussion wurde nah dem Kommissiongantrage beschlossen, diese Position in das Extraordinarium zu übertragen. Zu „geheimen Ausgaben“ sind 50 000 deldtiet Das Haus beschloß, dem Antrage der Kommission gemäß, die Streichung dieses Titels ohne Debatte. Ebenso wurden im Extraordinarium 15 000 für einen Kolonialen Beirat bei der Kaiserlihen Botschaft in Paris nach dem Kommissionsantrag gestrichen, dagegen 50 000 Æ „für Vorarbeiten zur Ershließung der Schuß- ebiete“ neu eingeseßt. Der Rest des Etats für das Reichs- I wurde ohne Debatte nah den Kommissionsanträgen ewilligt. ;

Es folgte die Beratung des Militäretats. Zu dem ersten Titel der ordentlihen Ausgabe, Gehalt des Kriegs- ministers für das preußishe Kontingent 50 000 f, lag fol- gende Resolution der Abgg. Dr, Müller (Meiningen)- Payer vor: :

Den Reichskanzler zu ersuchen, im Anshluß an die vom Reichs- tage mit Beschluß vom 21. März 1905 geforderte und daber baldigst anzubahnende Reform des Reich3militärstrafgeseßbuchs im Interesse der energishen Bekämpfung der Militärmißhandlungen zu ver- anlafsen, daß au die Bestimmungen über das Beschwerderecht der Soldaten einer neuerlihen gründlihen Revision im Sinne der Er- leihterung der Beschwerde des Soldaten gegen mißbräulihe Än- wendung der Dienstgewalt unterzogen werden.“

Der Soran für die Budgetkommission über das Ordi- narium der Ausgaben ist der Abg. von Elern (d. kons.). Zur Begründung der Resolution ergreift das Wort der Abg. Dr. Müller - Meiningen (fr. Volksp.), über dessen Rede morgen berihtet werden wird.

(Schluß des Blattes.)

Auf der Tagesorduung für die heutige (54.) Sißzung des Hauses der Abgeordneten, welher der Minister des Innern Dr. von Bet mann-Hollweg beiwohnte, stand die Beratung des vom Herrenhause in abgeänderter Fassung zurück- gelangten Entwurfs zu einem Kreis- und Provinzial- abgabengesey.

Die KI. Kommission, an die der Entwurf gestern noc- mals überwiesen worden war, da die vom Gérbeuhauie dem S 11 gegebene Fassung, der die Bestimmungen über die Zu- läsfigkeit des Einspruchs gegen die Verteilung der Kreissteuern auf die Gemeinden und Gutsbezirke enthält, noch Bedenken erregte, beantragt nunmehr, die betreffende Bestimmung folgendermaßen zu fassen: /

„Ist in den Fällen des § 8 nah Vorschrift der Steuerordnung |! ein Geundstück nah. demjenigen Werte zu veranlagen, welcher der staatlihen Veranlagung dieses Grundftücks zur Ergänzungssteuer zu Grunde zu legen ist, so kann die E dieses Werts nit angegriffea werden, wenn fie aus den Be- teuerungsmerkmal-n der staatlichen Ergänzungêfteuer übernommen ist.* (In der Herrenhausfassung lautete dieser Pafus: „Ist in den Fällen des § 8 nah Vorschrift der Steuerordnung ein Sruntstück nah dem gemeinen Wert zu veranlagen, so kann die Höbe dieses Werts nit angegriffen werden, wenn sie aus den Besteuerungs- merkmalen der staatlichen Ergänzungssteuer übernommen ist.*)

it der Kommissionskeratung unterliege, der Begriff des gemeinen s modifiziert werde. Man würde deshalb, wenn man in diesem Geseze hier auf den Begriff des gemeinen Wertes im Sinne !des bisherigen E NENE eseßes Bezug nebme, mit dem zu er- wartenden neuen Geseg in Kollision geraten können. Diese Bedenken würden durch die vorges{lagene Kommissionsfassung beseitigt, deren

Annahme er empfehle.

e Kirsch grie I bedaure, daß die Kommission gestern so {nell unmittelbar na der Sitzung einberufen worden ift; es war mir daber nicht mögli, in derselben meine Bedenken vorzutragen, weil ich dur die namentliche Abstimmung im Reichstage festgehalten war. Die Bedenken beziehen sh im wesentlihen darauf, daß, wenn beispielêweise in einer Sous gesagt wird, daß die Grundwerte nach denselben Grundsäßen zu veranlagen seien wie die Bewertung der Grundstücke nah dem Ergänzungssteuergese e, jede Aenderung des Ergänzungssteuersaßzes in dieser Richtung auch influß auf die Bewertung der Grundstücke nah der Kreissteuerordnung haben wird. Ferner gibt der § 11 wesentlich nur den zur Ergänzungs- steuer veranlagten Steuerpflichtigen “ein Rechtsmittel; dasselbe ift aber ausgeslofsen bei der Veranlagung zur Kreisfteuer. Sodann ist zweifelhaft, wie sich die Sache verhält, wenn der Wert, wie er für die Ergänzungssteuer von der Veranlagungékommission fest- gesetzt ist, später auf die Reklamation des Steuerpflichtigen in der höheren Instanz abgeändert wird; meines Erachtens muß dann au entsprehend die Veranlagung nach der Kreis\steuerordnung geändert werden. Ich vermisse aber im Gesetze eine darauf be¡üglidhe direkte Vorschrift.

Minister des Innern Dr. von Bethmann-Hollweg erklärt auf die leßte Bemerkung des Abg. Kirsch, die Auffassung sei richtig, daß îin einem solchen Fall auch die Veranlagung des betreffenden Grundstückes zur Kreissteuer nahträglih geändert werden müsse.

Abg. von Arnim (kons.) verwahrt das Haus gegen den Vor- wurf der Uebereilung der Beratung. Der Vorwurf könne sich hôchstens auf die gestrige Kommissionsberatung beztehen. Aber nur da- dur, daß noch gestern abend die Kommission zusammengetreten set, sei es mögli geworden, den Geseßentwurf noch vor dem 1. April in beiden Häusern genehmigen zu lassen. Wenn auh nicht sämtlide Mitglieder der Kommission anwesend gewesen seien, so sei doch der jeßt vorliegende Antrag einstimmig ange- nommen worden. Durch die Erklärung des Ministers seten auch die Bedenken des Abg. Kirsch vollkommen geklärt, und er bitte namens seiner Freunde, dem Kommissionsantrage zuzustimmen.

, Abg. Lusensky (nl.) beschränkt sich nah der Erklärung des Ministers auf die Bemerkung, daß seine Freunde dem Kommissions- antrage zustimmten und daß er sih dem Abg. von Arnim in der Zu- rückweisung des Borwurfs der Uebereilung anshließe.

Damit schließt die Diskussion.

Der § 11 wird in der Fassung des Kommissionsantrags angenommen; im übrigen nimmt das Haus die Vorlage in der Fassung des Herrenhauses an. Wegen der Aenderung im S 11 muß die Vorlage noh einmal dem Herrenhause zugehen.

Schluß der Sißung um 10%, Uhr. Nächste Sizung am Montag, 11 Uhr. (Zweite Lesung der Wahlrechtsvorlagen ; Wahlprüfungen.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts*“, Nr. 13 vom 28. März 1906.)

Pest.

Persien. Nach den russischerseits amtlih verbreiteten Angaben sind in der Provinz Seistan vom 25. Februar bis zum 17. März 40 Personen an der Pest neu erkrankt und von diefen 28 gestorben.

British-Oftindien. Während des abgelaufenen Winters hat die Pest in Ostindien nach den bisher vorliegenden Aus- weisen weit weniger Todesfälle als zu gleicher Zeit des Vorjahres herbeigeführt (vergl. auch S. 158)... Im Dezember 1 F sind 14319, im Januar 18683, in beiden Monaten zusammen also 33 002 Personen der Pest erlegen, dagegen 211 609 während der gleihen Monate des Winters 1904/05. In der am 3. März ab- gelaufenen Woche find in der Präsidentschaft Bombay 1650 neue Erkrankungen (und 1184 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 339 (303) in der Stadt Bombay, 26 (23) im Stadt- und Hafengebiet von Karachi und 2 (2) im Hafenorte Bas fein.

Straits Settlements. In Singapore wurde am 18. Fe- bruar ein weiterer Pestfall beobachtet.

Mauritius. Vom 5. Januar bis zum 8. Februar wurden 9 neue Erkrankungen und 6 Todesfälle an ter Pest gemeldet.

Brasilien. In Para sind vom 1. bis 19. März 3 Pesftfälle festgestellt worden.

_ _West-Australien. In Fremantle sind während der erften Me des Februar 4 Personen an der Pest erkrankt und 2 gestorben.

inige Zeit vorher waren von zwei französischen Postdampfern 9 pestkranke Mannschaften an ter Quarantänestation von Fremantle gestrandet; 2 von diesen sind der Seuche erlegen; die Érkrankten Brtlen sih anscheinend in Numea, wo die Damvfer vorher angelaufen waren, infiziert. Jn Perth ist auch im Februar 1 Peft-

fall vorgekommen. Peft und Cholera.

British-Ostindien. In Kalkutta starben in vom 11. bis 17. Februar 32 Personen an der Pest und

Cholera. Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Havanna vom 12. bis 17. Februar und in Veracruz vom 28. Januar bis 17. Februar je 1 Erkrankung, in Rio de Janeiro vom 8. bis 28. Januar 8 Erkrankungen und 6 Todesfälle, in Guyaquil vom 29. Januar bis 4. Februar 9 Todesfälle und in Bocas del Toro am 21. Februar 1 Todesfall.

Pocken.

__ Deutsches Reich. In der Woche vom 18. bis 24. März sind in Rihnau (Kr. Briesen, Neg.-Bez. Marienwerder) eine Magd eines Ansiedlers und in Stettin 2 Insassen des Krankenhauses an den Podten erkrankt.

__ Desterreih. Vom 4. bis 10. März sind ia Vorarlberg 1, in Galizien 20 neue Erkrankungen an den Poen festgestellt. British-Oftindien. Während des abgelaufenen Winters baben die Pocken in ganz Indien und in Burma besonders viele Opfer gefordert, was dort angeblich alle fünf Jahre beobachtet worden ift. In Kalkutta sindeauh unter den Europäern die Poken, ebenso wie der Typhus, verheerend aufgetreten.

Fleckfieber. Defterreich. In Galizien find vom 4. bis 10. Märá

der Woche

79 an der

| 124 Erkrazkungen an Fleckfieber gemeldet.

Verschiedene Krankheiten. Po den: Moskau 3, Kalkutta 118 Todesfälle; St. Petersburg 2, Warschau (Krankenhäufer) 6 Erkrankungen ; Varizelle n: Budapest 41, New York 180, Wien 145 Erkrankungen; Pen baar. St. Peterss burg 3, Warschau (Krankenhäuser) 2 Grkrankungen; Rückfallfieber: Moskau 8, St. Petersburg 2 Todesfälle; St Petersburg 70 Erkrankungen ; Genidckstarre: Berlin 2, Reg.-Bezirke Düsseldorf 7, Posen 5, ferner New York 21 Todesfälle; Berlin 3, „Bezirke Arnsberg 14, Düssel-

Berichterstatter Abg. Dr. Iderhoff (freikons.) bemerkt, daß in

insgesamt 51 Personen, nach Sana in Yemen und nah Taif

der gestrigen Debatte gegen die Hekrenhausfassung darum Be- f“ denken erhoben hätten, weil in der Ecgänzungsfteuernovelle, die zur *

Wien ‘30 Erkrankungen :

dorf 8, Posen 11, ferner New York 29 Erkrankungen; Rotlauf: i epidemishe Ohrspeicheldrüsen- entzündung: Wien 55 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, Leipzig 2, Amsterdam 3, Budapest 2, New York 13, Paris %,