1861 / 254 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Thore aufgestellten Gewerke anschlossen, wieder in Bewegung. Als derselbe das Thor erreichte, sandte. die Kirche dem erhabenen Herr- scherpaare durch das Geläute aller Glocken der Stadt ibren Will- kommensgruß entgegen. Gegen 1 Uhr traf der Zug bei der Ehren- pforte ein.

Hier wurden Jhren Majestäten von den dazu aus- erwählten Jungfrauen poetische Ansprachen gehalten und Gedichte überreicht,

Als der Zug sich der Ehrenpforte genähert hatte, verstummte die Musik der Gewerke, und in demselben Momente ertönte von der Ehrenpforte herab der Kröônungsmarsh. Beim Verlassen der Ehrenpforte geleitete das Herrscherpaar die Nationalhymne, welche von dem dort aufgestellten Musifkcorps angestimmt wurde, So ge- langten Jbre Majestäten unter dem wieder und wieder er- neuerten enthusiaftisden Hocbruf des Publikums durch die Königs- straße über den Schloßplaß, die Sclloßfreiheit und den Lustgarten gegen 532 Uhr nach dem Königlichen Schlosse,

Bald darauf erschienen Jhre Majestäten auf dem Balkon über dem der Breiten Straße gegenüberliegenden Portal 11, um dem Bolke sib zu zeigen, das mit kaum endenwollendem Freudenruf das Herrscerpaar empfing, ein Jubel, der sih erneuete, als neben den Königlichen Eltern dann auch das Kronprinzlihe Paar mit dem Sohne si der Menge zeigte. Die Wlajestäten verließen nach wenigen Minuten diese Stätte, um fi nach dem Balkon über dem Portal IV. dem nach dem Lustgarten belegenen zu begeben, wo der bis gegen Abend dauernde Vorbeimarsh ter Ge- werke und Junungen begann, aus deren Mitte die Jubelgrüße sets erneut emporstiegen.

Abends war die Stadt in einer Weise erleubtet, wie sie in Berlin bisher wohl noch nit gesehen worden. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften fuhren gegen 8 Uhr Abends durch die Stadt und wurden überall mit tausendstimmigen Hoch's und Vivats begrüßt,

Königsberg, 20. Oktober, Unter den Ansprachen, welche an Se, Majestät den König nach vollzogener Krönung gericbtet wurden, ist noch zu erwähnen die des Kardinal - Erzbischofs von Köln, Johannes von Geissel, der als Sprecher der katholischen Bischöfe folgende Rede hielt:

„Allerdurhlauchtigster, Allergnädigster König und Herr! Königliche Majestät! Ew. Königliche Majestät feiern heute mit allen Landen Jhres weiten Neiches einen Freuden- und Ehrentag. Jn der eben abgeflossenen Stunde haben Ew. Majestät mit der von Gott verliehenen Krone feierlich Sich gekrönt und mit demselben Sinnbilde der Königlichen Ehre und Würde zugleich das Haupt Allerböchstihrer erlauchten Gemahlin ges{chmückt. An diesem für das Vaterland ewig denkwürdigen Tage gereicht es auch uns Bischöfen zur hohen Ehre und zu frommer Befriedigung, vor den Thron Etv. Majestät treten zu dürfen, um gemeinsam unsere ehrerbietigste Theilnahme zu bekunden und unsere unterthänigste Huldigung darzubrin- gen. Allergnädigster König und Herr! Bereits sind wir Bischöfe Ew. Majestät dur Eid und Gelöbniß eng verpflichtet. Als wir unser bischöfliches-Amt antraten, da baben wir Etv. Majestät Königl. Herrn Bruder glorreich ge- segnet sei Sein Andenken unter uns immerdar feierlih gelobt, Jhm und Seinen Nachfolgern auf Preußens Throne allezeit hold, treu, gehor- sam und unterthänig zu sein; und heute kommen wir, dieses eidliche Ge- lôbniß auch vor Ew. Majestät, auf Allerhöchstwelhe nunmehr die Krone übergegangen, zu bestätigen. Wir thun dieses freudig, voll und ganz, von Herzen. Wir wissen, Ew. Majestät sind unser von Gott geseßter König und Herr, und Allerhöchst Jhnen gelten fortan unsere Pflichten nach Gottes Gebot, das da lehrt, der Obrigkeit unterthan zu sein, den König zu ehren und dem Cäsar zu geben, was des Câsars ist. Und diese Pflicht, wir “vertiefen sie und geben ibr Weihe und Seele, indem wir fie bereitwilligst und freudig üben und lehren sie üben in vorangehben- dem Beispiele wir selbst und fie lehren alle die, so da unserem Hirten- amte anvertraut sind. Königliche Majestät! In dieser Gesinnung stchen wir bier, aht Bischöfe Jhres Reiches unser ehrwürdiger neun und fiebenzigjäbriger Bruder von Ermland i Wal körperlich abgebalten, durch seinen zu dieser Feier abgeordneten Weihbischof mit uns anwesend acht Bischöfe stehen wir hier, die kirchlichen Vertreter von fieben Millionen ZJhrer Unterthanen. Diese sieben Millionen, fie fteben bier mit uns, sie fühlen durch unser Hera, fie sprechen durch unseren Mund und bringen mit uns und durch uns Et. Königlichen Majestät ihre tiefste Huldigung und ihre freudigsten Glückwünsche dar. n der eben abgewichenen zehnten Morgenstunde dieses Tages sind sie, urch unsere Hirtenworte dazu ermuntert, überall, in allen Provinzen von Ermland bis Trier in ihre Dome und in ihre Kirchen gezogen und baben dort in fcstlihem Gotteédienste zum König der Könige gebetet, daß er einer Gnaden reiste Fülle berabsenden wolle auf das geliebte, heute mit der höchsten irdishen Ebre und Würde gekrönte Königspaar. Und diese Gebete und Segenéwünse unserer Gläubigen haben wir, ihre Bischöfe, in derselben Stunde im Gotteéhause zum feierlichen Hochamte, vereint auf den Altar niedergelegt, und der das Pontifikat-Hochamt feiernde Bischof hat Ne alle in einen großen Gebetéfranz zusammengeflochten und sie mit Herz und Munt hierauf zum Throne Gottes getragen, damit Der sie von da als eine Segens- und Gnadensfrone herabsenke auf das Haupt unseres Königs und unserer Königin für Zeit und Ewigkeit, Den [f dargebrahten Glüdck - und Segenéwünschen wollen Ew. Königliche át allergnädigst gestatten , eine tiefgefüblte, ehrfurchtsvolle Bitte

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anzus@llezen. An diesem Freuden - und Ehrentage erlauben wir uns, Zw. Königlichen Majestät huldvollen Blick auf unsere Kirche zu lenken.

rm und innig empfehlen wir sie und ihre in Kraft der Staatsverträge

und der Verfassung ihr zustehende selbstständige Stellung und unbehinderte Wirksamkeit dem mächtigen landesväterlihen Schutze; wir legen ihre Wohlfahrt an das Königliche Herz Ew. Majestät, und wir glauben und vertrauen, ja wir wissen, daß sie da eine wohlwollende Stätte und eine huldvolle Aufnahme finden werde. Mit der freudigften Dankbarkeit und getreuesten Hingebung wird darum auch unsere Kirche, unter dem gereh- ten und milden Scepter Ew. Majestät, ihre große, heilige Sendung erx- füllen ; sie wird fortfahren, in dem glorreichen Scepter Ew. Majestät untergebenen Landen ihre Kinder in der Gottesfurht, in dem Ge- horsam gegen die Obrigkeit und in der Treue und Ehrfurcht ge- gen den König heranzuziehen und ihnen in der Lehre und Uebung aller Christen - Tugenden und aller Unterthanenpflihten zur immer- währenden Neubegründung und Förderung der Gottesordnung und Menschenordnung bvoranzugehen. Wenn auch in diesen Ta- gen weit verbreiteter Umsturzgelüste anderwärts ungerechte Hände, bors- geblich einer durch Waffendruck und Trug erpreßten Volksstimme, Die eben niht Gottes Stimme ist, folgend, nach fremden Kronen greifen, und wenn ihre blutige Faust den ältesten , rechtmäßigsten und ehrwürdigsten Thron in Trümmer zu {lagen sucht, so kann und darf und wird die Kirche ihr Oberhaupt und wir sich dennoch niemals abhalten lassen, fort und fort Zeugniß abzulegen für die ewige Gottesordnung und die darauf gegründete Menschenordnung , und Einsprache zu erheben gegen Unrecht und Gewalt; und es muß uns das eine um so dringendere Aufforderung iverden, uns mit allen unseren Gläubigen immerdar, was immer auch fommen möge, um den Thron und die geheiligte Person unseres bon Gott geseßten Königs eng zusammen zu schaaren, und sie Alle werden für ihres Königs Ehre und Würde, Seine Macht und Seine Majestät ein- stehen, unwandelbar fest in Treue und Liebe. Geruhen Ew. Majestät, diese knnigste und echrfurchtsvollste Huldigung der Bischöfe, deren Organ in diesem feierlichen Augenblicke zu sein ich mich glücklih s{chäße, huldreich entgegen zu nehmen. Der König der Könige, der die Reiche und Kronen vertheilt, und von dessen Gnaden auch Ew. Majestät auf den mächtigen Preußenthron geseht sind und dessen Hand Allerhöchsie mit der ruhm- bollen Krone gekrönt, wolle diese Krone zum Unterpfande aller Gaben des Geistes bon Oben werden lassen, ér wolle Ew. Königliche Majestät ausrüsten mit der Gabe der Weisheit und des Nathes , der Kraft und der Stärke, der Gerechtigkeit und Milde, zu einer langen, glücklihen und ruhmvollen Negierung, reich gesegnet für Ew. Majestät Selbst Upd reich gesegnet für ihr treues Volk! Heil dem Könige! Heil der Königin! Heil dem ganzen Königlichen Hause !“

Se. Majtestät der König geruhte auf die Ansprache zu er: widern: „Sehr gern habe Fh aus Jhrem Munde, hocbwürdiger Herr Kardinal und Erzbischof, Jhr und Fhrer Mitbischöfe Gelöh- niß der Treue und des Gehorsams empfangen, das Sie bereits Meines in Gott ruhenden Königlichen Bruders Majestät geleistet und jeßt Mir als seinem Nachfolger in der Krone erneuert haben.

Es gereicht Mir - zur Genugthuung, die Verhältnisse der fkatho- lischen Kirche für den Bereich Meines ganzen Staates durch) Ge- s{icbte, Geseß und Berfassung wohl geordnet zu wissen. Sie darf vertrauen, daß Jch ihr in Gerechtigkeit und Wohlwollen fernex Meinen landesväterliben Schuh gewähren und sie in Ausführung ihres heiligen Auftrages unterstüßen werde. Dagegen erwarte Ih mit Zuversicht, daß der Klerus Meines Landes, wie Sie es ver- sidein und woran Jch nie gezweifelt babe, fortfahren wird, Meine tatholishen Unterthanen zur Gottesfurcht und zum Gehorsam gegen die von Gott geordnete Obrigfeit, wie zur Acbtung vor dem Ge- \26, „Der einzig Festen Grundlage staatlicher Ordnung, anzuleiten und felbst ihnen hierin mit gutem Beispiel, wie bisher, voranzu leuhten, Es hat Mich) gefreut, Mein Herr Kardinal und Erz- bischof, Sie und Jhre hobwürdigen Amtsbrüder als persönlicbe Zeugen Meiner feierliben Krönung hiec zu begrüßen, Halten Sie sih der Fortdauer Meiner Königlichen Gnade versichert,

Bromberg, 21. Oktober. Zhre Königlichen Majestäten waren heute Vormittag 11%; Uhr hier eingetroffen und von den Cibil- und Militairbehörden, so wie von Jungfrauen der Stadt auf dem rei deforirten Bahnhofe empfangen worden. Vom Bahnhofe fuhren ZJhre Majestäten in einem offenen Wagen durch die rei geschmückten und mit “ahlreicen Ehrenpforten versehenen Straßen nah dem Marktplate, wo Allerhöchstdieselben, wie au der Kron- prinz und der Großherzog von Baden, der Feier der Grund ftein- legung zum Königs-Deunkmale beiwohnten. Die Kronprin- zessin war auf dem Bahnhofe zurückgeblieben. Nachdem die Aller- bôcbsten Herrschaften in der Loge cin Dejeuner eingenommen hatten, fand die Abreise nach &Grankfurt a. O, um 23 Uhr statt.

Sachsen. Dresden, 22, Oltober. Das Gewerbde- gesecß ist publizirt; das heute auêgegebene 10. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes enthält dasselbe. Das Geseh trägt als Datum den 15, Oktober d. J. Und in Gemäßheit seines leßten Paragraphen (§. 127) tritt es mit dem 1. Januar 1862 in Wirksamkeit. Dasselbe Stück des Gefeß - und Verordnungs- blattes enthält noch drei fernere auf das gedachte Geseß bezügliche Publicationen von gleichem Datum, nämli unter Nr. 95: Gesek, die Entschädigung tür Hinwegfall gewisser Verbietungsrehte bes treffend; Nr. 96: Gesek, die Errichtung von Gewerbegerichten be- treffend und Nr. 97: allerhöcbste Verordnung, die Einführung des Gewerbegeseßes in der Oberlausiß betreffend. Die zum Theil umfänglichen Ausführungsverordnungen zu der nenen Gewerbe- geseßgebung werden , wie wir vernehmen , demnächst zur Veröffent- lihung gelangen, (Dr, Z.)

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Hessen. Darmstadt, 21. Oktober. Se. Hoheit der Groß - berzog hat gestern den Großherzoglih badischen Legationsrath Freiherrn von Türkheim in besonderer Audienz empfangen und aus dessen Händen das Kreditiv entgegengenommen, wodurch der- selbe als Großherzoglich badischer außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am hiesigen Hofe beglaubigt worden ist.

(Darmst. Z.)

Bayern. München, 20. Oktober. Der Referent der Kammer der Reichsräthe über das ordentliche Militair - Budget, General Fürst von Taxis, beantragt, die ganze verlangte Gumme, beziehungsweise für die aktive Armee 10,073,000 Fl., zu bewilli- gen, während n1ch dem Beschlusse der Kammer der Abgeordneten nur 95 Millionen bewilligt werden sollen. Bei der Berathung im Ausschuß der Kammer der Reichsräthe erklärte der Kriegsminister, versuchen zu wollen, mit einer Summe von 9,800,000 &l. auszu- reichen, worauf der Ausschuß diese Summe genehmigte. 1 C) y

Oesterreich. Wien, 21. Oktober. Die Rüdkehr des Kaisers wird morgen erfolgen, Wie in sonst gut unterrichteten Kreisen mitgetheilt wird, würde alsdann die Lage Ungarns in Be-

hung gezogen werden. H as s bas heutige Abendblatt des „Wanderer“ mittheilt, sei der Rücktritt Majlath's und Apponyi's fast gewiß und Geringer’s Ernennung zum provisorischen Leiter der Hosfkanzleien Ungarns und Siebenbürgens wahrscheinli. Als Gerücht theilt ferner der „Wanderer“ mit, daß General Urban mit dem Kom- mando in Ungarn betraut werden folle. | s 22. Oktober, Heute erfolgte in der „Wien, Z.“ die amtlice Bekanntmachung des Staatsbvertrages vom 22. Zuni d. J. wegen Aufhebung des Stader oder Brunshausener Zolles. Oesterreich ist nah Artikel 1V. des Vertrages dei der Ablösung mit 1273 Thlr, betheiltat. due: Brus (el, 20, Ditoder, Dex König Upd die Königlide Familie sind heute Nachmittags 2 Uhr, vermittelst Spezialzuges, aus Lüttich nach Laeken zurückgekehrt. E

Die Einweihung der neuen Eisenbahn-Linie von Lüttih nach Mastricht 1 auf den 10ten k. M. festgeseßt worden. s _Wie ver- lautet, wird der Kriegs - Minister unmittelbar nach Eröffnung der Kammern eine Kreditvorlage einbringen, um den Sold der Armee in Uebereinstimmung mit der jezigen Theuerung der Lebensmittel zu erhdôhen. ; f :

Großbritanuien und Irland. London, 21. Oktober. \hre Majestät die Königin, die morgen Abend in Edinburg er- wartet wird, bleibt wahrscheinlich bis Mittwoch Abend daselbst und wird die nächsten Wocben wohl theils in Windsor, theils auf der Insel Wight zubringen. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales is seit Sonnabend wieder in Cambridge und der Prinz Ludwig von Hessen, Bräutigam der Prinzeß Alice, seit Sonnabend wieder In

Deutschland. | E Die Negierung hat von Sir Andrew Buchanan, dem briti shen Gesandten im Haag, die Mittheilung empfangen, daß britische

Unterthanen, die in Holland reisen, fortan feine Pässe benöthigen. 4

Gleichzeitig meldete der britische Gesandte in Kopenhagen, der dâ- nische Justizminister habe einen Geseßentwurf behufs Abschaffung der Pâsse für alle jene Staaten entworfen, die dänischen Unter- thanen eine gleiche Vergünstigung einräumen, |

Um den Beschwerden wegen Raummangel in der großen Uus stellung des kommenden Jahres einigermaßen abzuhelfen, hat die Königliche Kommission beschlossen , einen zweiten Seiten- flugel anzubauen, der den Raum um drei Aer Landes erweitert, Damit ist es allerdings etwas besser geworden, aber noch sind die Unmeldungen sechsmal zahlreicber , als die Anzahl der Quadrat- füße, die dem Ausstellungsgebäude eingeräumt werden Tônnen, Eine weitere Ausdehnung des Baues verbietet sich durch räumlice und finanzielle Bedenken. Sie würde Überdies eine ersprießlicbe Uedersiht der ausgestellten Gegenstände rein unmöglich machen, :

Frankrei. Paris, 20. Oktober. Der „Moniteur bringt folgende Berichtigung : “A / O

Ein Journal hat angezeigt und einige andere haben es wiederholt, daß in Folge einer kürzlich erlassenen Verfügung die jungen Soldaten der zweiten Abtheilung des Kontingents der Altersklasse von 1860, die am 1. Oftober in die Ausbildungs-Depots geschickt worden waren und bis zum 1. Jannar 1862 darin verbleiben sollten, bis zum 1. Márz darin zurückgehalten werden würden. Diese Sache ist vollständig unrichtig, die angebliche Verfügung besteht nicht. Die jungen Soldaten der zweiten Abtheilung des Kontingents bon 1860 werden, wie früher die von 1859, drei Monate in den Znstructions-Depots verbleiben. K ; |

Ver zu Douai erscheinende „JFundependant“ meldet, daß dur Kaiserliches Dekret auf Antrag des Ministers des Junern der Jn- stitution der Damen von der heiligev Union die geseßliche Autori- sation entzogen ist, so daß das Haus der Sainte - Union fortan seinen Fortbestand nur noch der „Nachsicht der Regierung“ zu ver- danken hat. j N

Die neueste bei Dentu ‘erschienene Broschüre heißt: rômische Frage mehr; Berufung eines allgemeinen Concils, * :

Marseille, 21. Oktober, Der heute Abends von Rom aus angekommene General Goyon wird diese Nacht mit einem

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Extrazuge nach Paris abreisen. Der von München angekom- mene neue päpftlihe Nuntius in Frankreich {ift si in der heu- tigen Naht nach Rom ein, um daselbst seine Jnstructionen ein- zuholen.

Italien. Mailand, 21. Oktober. General Lamarmora reist am 24. von hier ab. Nach dem „Nationale“ vom 20. wird Viktor Emanuel in Neapel einen längeren Aufenthalt nehmen und mehrere Provinzen besuchen.

Nea pel, 21. Olktober. darunter der Fürst Attajano, sind verhaftet worden. das Gerücht, daß ein reactionairer Versuch bevorstehe. ist ruhig. i:

Griechenland. Athen, 12. Oktober. Die Untersuchung gegen die im vergangenen Monate Mai zur Haft gebrachten Jndi- viduen ist nunmehr vollbrahte Thatsache, und wurden in Folge ees Spruches der Untersuchungs - Kommission von den 26 Ver- hästeten 5, und wär die Offiziere Mamuris, Maruomichalis,. Dasos, Moraitini und Sikeres, in Freiheit geseßt, die Übrigen 21 aber, worunter der Oberst Koroneos, die Oberst - Lieutenants Bozzaris und Panas und der Major Zimbrakuki, dem Schwur- gericbte zur Aburtheilung überwiesen; die Anklage lautet auf „Hoch- verrath “. Die Kammern haben ihre regelmäßigen Sißungen noch nicht begonnen, obwohl der größere Theil der Herren Depu- tirten anwesend ist; man behauptet, daß die Minister Über die Bezeichnung des Präsidenten der Kammer der Abgeordneten si noch nit einigen konnten. Se, Majestät wird zwischen dem 29, und 27. hier zurückerwartet, |

Dánemark. Kopenhagen, 21. Oktober. Dit Bela lingsfe Tidende“ schreibt: Der Reichsrath, der in Ueberein stim- mung mit §. 31 der gemeinsamen Verfassung vor Ende des Ofkto- ber-Monats einberufen werden sollte, ist in Beziehung auf §. 32 derselben Verfassung, dem Vernehmen nah, bis zum 25. Januar {8S2 prorogirt worden. i : Ln E

Heute Mittag wurde die von Professor Bissen verfertigte Statue O ehlenschlägers feierlich unter Reden und Gesängen enthüllt.

Amerika. New-York, 8 Ollobel | Stellu! von General Price's Armee in Missouri weiß man nihls Be- stimmtes, er soll sich nach Arkansas zurückgezogen haben. Einer Depesche aus St. Louis zufolge wurde er durch Fremont verfolgt. General M'’Cullocch bemüht si, wie es heißt, Fremont’s Verbin- dungen mit St. Louis abzuschneiden, um gegen dies? Stadt vorzu: dringen. General Wool is nach der Jestung Monroe zurücge- kehrt. Oberst Rankin ift in Toronto, wo er für die Unionsarmee werben wollte, verhaftet worden. 1 :

9. Vftober. General Rosenkranz hat Depeschen an die Regierung nach Washington geschickt, in welcher er versichert, daß er im Stande sein werde, sh gegen die vereinigten Kräfte del Generale Lee und Floyd zu halten. Einer Depesche aus Cairo zufolge, standen 40,000 Sonderbündler bei Columbus in enth, d Präsident Davis soll von Manassas în sehr erren Bu- stande nah Richmond zurückgekommen sein, General M Clellan inspizirte in Washington 6000 Mann Kavallerie und 20 Batterieen. In den freien Staaten Amerika's cirkulirt gegenwärtig eine Petition an den Kongreß um sofortige Abschaffung der Sklaverei d. h, ein Dekret zu erlassen, daß sämmtliche Sklaven in den rebelli: chen taaten unbedingt frei seien.

Mehrere bourbonisbe Verschworene, Es ging Die Stadt

Ueber die Stellung

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Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff's{hen Telegraphen-Vüreau)

dn der heutigen Sihung V L2 0

München, Diensiag, 22. Ottovber,

Z ; e L 2 Ï x 2 Ï , Q der Abgeordnetenkammer ist die Aufhebung des Lottos mit L. i S e 5 L f rch diesen Beschluß i gegen eine Stimme beschlossen worden; durch n Beschlu fl N ember. 58

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das Loltospiel im Königreich Bayern mit dem 1. Vez d aufgehoben. Gleichzeitig ist zur Deckung des a erordenlliben Militairbudgets die Aufnahme einer Anleihe von 9,400,000 Gulden beschlossen worden.

Londo n, Mittivoch, 29, Oltobér, UUs | vom 12, d. gemeldet, daß eine aus 20 Schiffen bestehende Expedi tion nah dem Süden gegangen sei; der BestimmungsSort fel nicht bekannt. Es wird weiter berichtet, daß die Konföderirten mit 6 Scbiffen und 3000 Mann den vergeblichen Versuch gemacht hâtten, das Fort Hatteras wieder zu nehmen, wobei ihnen 3 Schiffe in den Grund ge‘chossen und 700 Mann getödtet worden seten.

Belgrad, Dienstag, 22, Oliober: Was offizielle Journal veröffentliht die auf die Mission Garaschinin's E Aktenstücke, konstatirt das Bestehen einer Differenz mit der arte und erklärt, daß die serbishe Regierung die Pforte unaufhörlich zur Erfüllung ihrer Forderungen dränge,

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