1885 / 152 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Jul 1885 18:00:01 GMT) scan diff

(Original - Wochenbericht über vereidetem Makler nnd sich pro 100 kg bei ist weLig vVer- indem die Fabriken fast durchweg aber bei dem starken Áugebot können die werden. und zumal, da die Szekulation sich

Berlin, 28. Kohlen und Metalle von M. Löwenberg gerichtiichem Taxator. grösseren Posten frei hier ) ändert, die Umsätze gut beschäftigt sind, Preise nicht sehr zurückhbält,

russischer loco ruhig, Rüböl rubig. , or. Juli-August 324 Br.. vor. September-Oktober 334 Br.

burgischer loco 158,00 bis 162,00 Aafer still, Spiritne unverändert, Angust-September 323 Br.. pr. 2500 Sack. co 7.50 Be. (40 Ga, pr : Dezenber 7 65 Gd. Wetter: V erändetlich.

wien, 30 ceidemuarkEt. l Rozgen pr. Juni ——, 9r. 2 Mais pr. Juni —,—, pr. Jnuni-Jali 6,35 Gd.. i-Juni 1886 6,17 Gd., 6.22 Br. Hafer pr Juni —.—; Pr. s Gd, 6.63 Br.

Gerste mbg Preise verstehen

pr. ¿nai 324 Br. Im Metallmarkt

wenn die Preise war in der beendeten Woche der Fall. Roh- eisen: Anf den schottiischen Märkten 1st schwache Hier gelten gute und beste : 5 30 à 5.35. und dentsches

Eisenbahnschienen ganzen Längen

Winterraps #-; ein Gewinn,

Sogmmerrübsen S i z i Herbzt 7.15 Gd.. Tendenz. und

6.40 Br.. pr.

im Vortheil, schottisches 6.20 à 7,00, englisehes 1II. 9 Gieasereieisen I. Qualität 6.89 à 7,19 5.40 à 5,50, Walzeisen 10.50 à 11.90 Grnndpreis ab Werk. rahig. englisches und amerikanisches 104,00 à 105,09. 186,00 à 187.00. Kohlen uud » 40 Ul. SchmelzkoEs

Käufer sind

Dtember —,

en go O

per Ángnst-Se

October November 49 Æ., zn Banten

Verwalzen

Produktenmarkt. Weizen loco fan pr Herbst 5,1 Mansfelder

Zinn fest E Zink rabig. 28,0 àÀ unverändert 2,10 à 2.25 pro 100 kg.

100 Kilogr. mit unverändert

affinirtes Standard white)

i ali-Angust Termine s

Koblraps pr. August-September 12—125. 2er Am. Getreidemarkt.

r 1 Blei fest, 23.00

—— Ui * Heiss L Bi :

(W. T. B.) E Schmiedekohlen bis

{ .

Weizen pr. November 212. Roggen pr» i msterdam, 3 Bancazinn 953i. ; ÀmtwerDe, 30. Juni. Tetreidemarkt C

unverändert.

Hafer flau. ( Antwerpen, 309. Juni. (W. T. B.) roleummarkKEt

co 18E bez. u. Br. pr. SeptembDer-!€zerzbEe!

ver Oktober-

« & 4 4 D Þ 43. 0—4. (— 49,9

Raifinirtes K bez. u. E . 192 bez. u Bz. Steigend.

R » “1 (SchiR®æEDEeTlCcAt}

Mnilaghmore

pad C)

R O2 107 182 bez., 183 Br.,

London, 30 Juni.

"n Cn 5

Christiansund Kopenbager

ene

Tr 21 T AllOgTAININ

«A Öunizgs berg, 30

co

Haparanda

Boggtn fester,

a O D 3

London, 39 Juni

C E m) Havannzazucker ¿7

Rüben - Rohzucker 153

N p dund

Liverpo6al, 30. Banmwolle Spekniation und Export 1009 Jali-August 45e November-Dezembter ck., Januar-Februar §12 Liverpool, 30, Juni. (Getreidemarkt. Wetter: Schön. MWanchester, 39. Juni i2r Water Taylor 30r Water Ciayton S} ; 40r Medio Wilkin»0u 36r Warpcops Rowland Sf, Donble courante Qualität 123, 32“ 1

(T B) Erglischer Weizen fremder zu Gunsten der Abgeber.

rbser pr. 2009

O N 0

amerikanische August-September Dezember-Januar 1

1 D N D

) L) S Ne O “l T T)

. rg

Lieferung :

uu1 42.29, Danzig, B.) I : Getr i D n iucc unverändert. Umsatz 40 t.

162,00— 165.00,

Tani-Juli

Swinemünde Neufahrwass2

»" M 9 O S S

a L t Weize

A pad

(17.0) Weizen und

d

O R e D S D O2

halb bed 6)

unverändert.

D O D A A pl pad purd ur jun |

11-1 —1-

()— 1 Doinischer oúer oli - August Transit

) 03 n 1 O

M. T. D) 30r Water Taylor ?r Mock B 10, 32r Warpcops Lees Double Weston 93

D

D) M C0

O Cu

) O D p (

iroeze Gerate Wiesbaden

Mule Mayoll S7,

N D N

5 Stettin, 3

4 s O O N 3 M O D

Hull, 30, Juni Getreilemarkt. vorige Woche,

-ntemBßer-iJKto-

bedeckt

4 Min C A D Hs G

D

tus behauptet locs 41.20. pr. TJuni-Juli 41 per Septemhber-OÖktober 13

Tara Cassa È

prag ia &Slasgew, 30. E T B) Roheisen. (Schlnss.) Hizxed numbers warrants 40% sh. Paris, 39, Joni. ProdukteoumarEt, Jnli-Angust pr. Juui 46.60 pr September- Dezember 12 Marqu uni 63.75, pr. Juli 63,59, pr. Zuli-Aug. 63,75, pr. Sept.-Dez. 6 Spiricas rubig, pr Juni 46.75, pr. Juli 47.25, pr, Juli-Ans pr. September-Dezember 49.25 Paris, 30 Joni (W.TB)_

f 35 09 oco 44,25 à 109 Kilogramm pr )ktober-sanuar

3) Seegang schwach. Gestern Nachm. Gewitter, Regen, s) See rubig

1) See sehr ruhig. 1?) See 4) Gestern Abend Staubregen. D Hagel, hente Nachts und früh Reg C nund Abend Gewitter mit Regen.

FPosen, 309, Juni L i 7) Gestern s) Gestern Nachm, und und Nachts

Weizen rubig pt 2 } d L O4 T E 30. pr. zeptember Dezember 24.10 Meni pr. Juli-Anugust es 51,10. Rühö! rubig. 1

Vktobter 42.

LD »xj

+] pr. September «4 WSreslau, 1. Jnli i FetreidemarkKt. 39 per Anugust-Septewber 4 er Juli 167,

pr, Juli ¿6.90

g T +—t

19) See rubig. 11) Hente früh Gewitter.

ÁrRmerEunZz:

D P

per Septewmber-Oktober

Jnli-Aogust J, 5, per September-Öktober 148,50, Rübö! ] September- Dktober 49.59

Die StationeR sind in 4 Gruppen georánet . 1) Nordeuropa. 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen s] europa südlich dieser Zoue. 4) Südenropa. Innerhalb jed ist die Richtung von West nach Ost eingehalten. Skala für die Windstärke: 3 = schwach,

8 = stfrmisch.

Weisser ZnucKkei A s 1 = leizer Zug.

Magdeburg, 30. Juni. s 6 = stark,

(=

behauptet, Nr Jrii-Angust 47,10. pr. St. Petersburg, Produktenmarkt. Weizen loco 193.89,

Nachprodnkte. exci. Gem. Raffinade. mii Fa mit Fass 30.75 per Anugusi —,— : V. B ] h Uebersickt der Witternng.

Das barometrizche Minimum ist nordostwärts bis zum Bottnischen hohen Druckes nach Centraleuropa herrschen

Roggen loco 7.79.

das Gebiet

ortgeschritten, Osten hin an Terrain gewonnen hat. deshalb überall mässige nördliche Winde ratur und vorwiegen

New-York, 30, Waarenbericht. 16, Raff. Peirolenm 70 Philadelphia ch%

ificates D, 92

d wolkigem. im Süden überdies regnerischem Eine nene Depression zeigt O im nordwestlichen Deutschland baldiges Zurückdrehen der Winde gegen West zn erwarten ist. Viele witter sind gestern im Süden und Osten

Bremen, O. Toni

von Schottland

von Centraleurop

o. Fairhanks 7,00 «

Deut=zche Seewar

Jm Namen d

North: dot 1m * S L e S 4 144

Halhalla-Üperetten-Theater. 320, Male: Nanon.

- i

matädi, 1 46ater,

Samiiien:-IZaocirichtern.

B) t)

I E s

1 r

53 = a tY ry

- M t

B - 4 o,

Krolis Theater, Donner

T

115 Uhr, Nr. 10, v

s Í L m

Ar A i R E s

an teliger Weri@Ieeue, “he E

Troubadour.

T I D v 2ermIine Cel Dem

ce. | Subhaftationer, Anfgebote, Vorladungen | ;

u. dergl.

, Bekauutmachun fentlihe Zuftelinug,

E

tember 188

ed. 2 e N O

S r RO Ö e t}

er 5 e me» qu. t

Alliance - Theater, Donnerstag:

cs

Reinbek, den 26 J: 1 100

*“% o Gn

der Sabineriu

4% +4 ry d * pra e. ch 23 2 c

-— A s et T3

ela mündlicen chbtEitreits vor die 13. Civi

E vai ba «+ Wr S lien Landgeribts I. zu Berlin auf

(S

1 Amtsgerichté.

r

C0 C s D

17. Dezember 1885, Vo zu | mit der Aufforderung, éi m | riéte zugelaffenen Anwalt zu

-

rmittags 10 Uhr,

25 n m. c

}

Bekanntmachung

e Lrt p d Fabriftartéiter

too

ry ap 2

Zuftellung wird dieser

8

| / S | auf die Poft er Afktienbudiker. | N

L)

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

S- e Das Abvonnemeat beträgt 4 50 für das Bierteljagr.

Asersiongprols für den Raum einer Druzbzeile 30 D

M 152. Berlin, Donnerstag,

2. Juli, Abends, L 5.

F Ale Post-Anftaiten neymen Bestellung an;

für Serlin außer den Boft - Auftalten anch-die Expe-

dition: S, Wiskezelmfiraße Ne. 32.

zZ 7

Se. Majestät der König haben Allergnädigft gerußt :

dem Oberst-Lieutenant von Lignit, aggregirt dem Generalftabe der Armee und kommandirt zur Dienftleiftung beim Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe; dem Geheimen Regierungs-Rath Keigel zu Breslau, und dem Geheimen Kanzlei-Rath Mert im Kriegs-Ministerium den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Regierungs- und Landes- Oekonomie Rath Wetzig zu Hannover, und dem Ober-Amt- mann Dr. jur. Bennecke zu Athensleben im Kreise Kalbe den Rothen Adler-Orden vierter Klase; dem Landdroften Küster zu Stade den Könialichen Kronen-Orden zweiter Klasse mit dem Stern ; sowie dem Magazin-Verwalter des städtischen Leihhauses zu Bonn, Schmitt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verlethen.

Deutsches Reich.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staats-Anzeigers“ liegt das „Postblatt Nr. 3 für 1885“ bei. Dasselbe enthält Nachrichten von allgemeinerem Jnteresse für den Verkehr mit der Post und Telegraphie, eine Uebersiht der Porto: und Gebührensägze für Briefsendungen (Briefe, Postkarten, Drucsachen, Geschäftspapiere und Waarenproben), für Briefe mit Werthangabe, für Postanweisungen, für Poftauf- träge zur Einziehung von Geldbeträgen, für Padcketsendungen und eine Uebersiht der Ge- Lea e für Telegramme in Deutschland und nach dem Auslande.

Das Postblatt erscheint vierteljährlih, in der Regel am. erften Tage des Vierteljahrs, und kann durch Vermittelung der deutschen Reihs-Postanstalten gegen Vorausbezahlung von 1 M jährlich, jowie zum Preise von 25 4 für die ein- zelne Nummer bezogen werden.

Königreich Preußen. Finanz-Ministerium,

Dem Regierungs-Ufsessor, Ober-Steuer-Fnspektor Dr. Romeiß zu Koblenz ift die Stelle eines Mitglieds der Proovinzial-Steuer-Direfktion zu Berlin, und |

dem Regierungs-Afsesor Wernich die Stelle eines Mit- glieds (Stempelfiskals) der Provinzial-Steuer-Direktion zu Posen verliehzn worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der ordentliche Lehrer Ernst vom Schullehrer-Seminar zu Rawitsch ift, unter Beförderung zum Erften Lehrer, an das Schullehrer-Seminar zu Paradies verseßt worden.

BVBetanntmacGunie

Zu Michaelis dieses Fahres fommen zwei Beuth- Stipendien im jährliwen Betrage von j? 1200 auf fünf Jahre bei der hiefigen Königlichen Univertität zur Vergebung.

Die Bewerber, würdige Studirende, müfßfsen einer der vier Fakultäten, oder den Abtheilungen I und I! der König- lihen Technischen Hochichule zu Berlin angehören.

Bei der Verleihung ift durch das Teftament der Stifterin den Nachkommen mehrerer in demselben bezeihneten Familien unbedingtes Vorzugsreht gegeben, und in zweiter Linie soll den Eingeborenen der Vaterstadt der Erblafferin Kleve ein Vorzuaërecht zustehen.

Der Jnhaber des Stipendiums ift verpflihtet, mindestens Ein Jahr auf der hiefigen Universität zu studiren, die übrige Zeit kann er fih ten Studien auf einer anderen deutschen Universität widmen, und das Stipendium auch nach beendigten Studien in der Zeit fortbeziehen, die er zu sciner weiteren Ausb:ldung verwendet, bevor er in eine selbständige, mit einem Einkommen verbundene Berufsthätigkeit eintritt.

Die Bewerber haben si

bis zum 30. September cr. incl. zu melden. Berlin, den 30. Juni 1885. Rektor und Senat der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Univerfilät. Dernburg.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Aichungs-Jnspektor Meyer zu Magdeburg ift in gleicher Eigenschaft na Kafsel verseßt.

Der Aichmeister Dr. Barczynski if zum Aitungs-

Inspektor für die Provinz Sachsen, und

der Professor an der Königlihen Technishen Hochschule zu Hannover, Dr. Kobhlrausch, zum Aihungs-Jnspektor für die Provinz Hannover ernannt.

Minifterium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Müller zu Knod»ben is auf die, dur Ernennung des Oberförfters von Münch zum Forftmeister bei der Hofkammer der Königlichen Familiengüter erledigte Ober- försterstelle Rybnik, mit dem Wohnfiß in Paruschowiß im Re- gierungsbezzirk Oppeln, verseßt worden.

Der Forft-Assefsor Gehrmann ist zum Oberförster er- nannt und demselben die Oberförfterstele zu Knobben im Regierungsbezirk Hildeshzim übertragen worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Minister des Jnnern, von Puttkamer, in dienftlihen Angelegenheiten nach den Provinzen Hannover und Schleswig: Ho! stein ;

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsident des Reichsbank-Direktoriums, von Dechend, nach Gastein.

Nichtamtliches. Deutsches RNeich.

Preußen. Berlin, 2. Jeli. Se. Majetüät der Kaiser und König hatten, wie „W. T. B.“ aus Ems meldet, geftern die Generale von Sheliha und von Gélieu, den Regierungs-Präfidenten von Puttkamer, den Commandeur des 7. Ulanen-Reagiments, Oberst-Lieutenant von Langenbeck, den Oberst-Lieutenant von Rosenberg und den Hauptmann Frei- herrn von Manteuffel zur Tafel gezogen. Die Tafelmusik führte das Trompeter: Corps des 7. Ulanen-Regiments aus.

Die Ausfahrt wurde durch den Abends eingetretenen Regen verhindert.

Heute früh machten Se. Majestät der Kaiser nach der Trinkkur wieder eine Promenade durch die Kolonnaden und wurden auf derselben von dem geftern eingetroffenen Fürsten von St{hwarzburg-Rudolstadt, Durchlaucht, welcher sih heute Abend zum Stiftungsfest des 6. Dragoner-Regiments nach Diedenhofen begiebt, sowie von dem Ober-Präfidenten Grafen zu Eulenburg begleitet.

Später nahmen Se. Majestät die Vorträge des Hof- marschalls Grafen Perponher und des Chefs des Militär- fabinets, General-Lieutenants von Albedyll entgegen.

JFhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin ertheilten geftern Mittag 11/2 Uhr dem neu ernannten amerikanischen Gesandten Mr. Pendleton und dessen Gemahlin im Neuen Palais Audienz.

Zum Diner empfingen Höchstdieselben den Besuch Jhrer Könialihen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm. t S s Ga N

Im Laufe des Vormittags war Se. Königliche Hoheit der Prinz Alexander bei Fhren Kaiserlichen HoheitenFvor- gefahren, um Höchstdenselben einen Besuch atzustatten.

A

Der Bundesrath, die vereinigien Ausshüsse desselben für Zoll: und Steuerwesen und für Rehnungswesen, die ver- einigten Auêëshüfse für Zoll: und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausshuß für Zoll: und Steuer- wesen, sowie die vereinigtzn Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute Sigungen,

Jn Preußen find nah einem Urtheil des Reichs gerihts, IV. Straffenats, vom 21. April d. J., die Orts polizeibehörden zur selbständigen Anordnung der Landes verweisung von Ausländern zuständig, und der | ausgewiesene Ausländer maht fch durch die Rückehr ohne Erlaubniß strafbar. „Reichsgeseslih ist die Auëweisung von Ausländern aus dem Gebiete eines Bundesftaats nit geordnet, Das auf Grund des Art. 4 der Verfassung des D. R, ergangene Gesetz über das Paßwesen vom 12. Oktober 1867 enthält feine Beftimmungen darüber, erhält vielmehr die bestehenden Vorschriften über Zwangspäfsse, Reiserouten und die Kontrole der Fremden aufrecht. Das Frei- zügigfkeitsreht vom 1. November 1867 ordnet und beshränktt nur die polizeilihe Ausweisung von Reichsangehörigen aus dem Staatsgebiet. Die Frage, ob und wie Ausländer aus dem Gebiet eines Bundesstaats zu verweisen, kann daher nur nah dem Landesreht, hier nah preußishem Ret, be- urtheilt werden. Dabei fann zunächst als ein unbestrittener staatsrehtliher Grundsaß bezeihnet werden, daß die Verwal- tungsbehörde befugt ift, im Jnterefse der öffentlichen Sicherheit, Ordnung und Ruhe jeden Ausländer aus dem Lande zu ver-

L

weisen. Die Entscheidurg hängt demnach nur noch davon ab, ob das so begründete Ausweisungsrecht lediglih durch die

¡ Landes: Polizeibehörde oder auch dur die Orts-Polizeivehörde

S vor-

au2geüktt werden fann. Die vereinigten Strafsenate

maligen preußishen Ober-Tribunals zu Berlin haben die

Frage in ihrem Urtheil vom 10. Mai 1858 in leßterem Sinne entschieden. Demnächst find in dem Bescheid des Ministers des Jnnern vom 14, September 1867 und wiederbolt in der Verfügung desselben Ministers vom 31. Fanuar 1882 alle Orts- Polizeibehörden zur selbständigen Anordnung der Landeëverwei- sung für kompetent erachtet worden. . . . Aus der Natur der polizeilihen Erekutivgewalt folgt, daß sie, wo fie niht, wie dies hier der Fall, durch Gese oder Verordnung einem be- stimmten Organe der Polizeiverwaltung übertragen ift, von dem oberen auf das ibm untergeordnete Organ übertragen werden fann. Da dem Minister des Fnnern die Landes- und Lokal-Polizeiverwaltung allgemein unterfteht, so war er dur kein Geseß gehindert, den Orts-Polizeibehörden die Ausweisung von Ausländern im FJnter:fse der Ordnung, Ruhe und Sicher- heit zu übertragen, wie dies, abgesehen von dem in dem Urtheil des Ober-Tribunals angeführten Reskript, jedenfalls durch die oben erwähnten vom Jahre 1867 und 1882 geschehen ift.“

Der Stíaatésekretär des Auswärtigen Amts, Staats- Minister Graf von Hazfeldt-Wildenburg, ift von dem ihm bewilligten kurzen Urlaub hierher zurüdgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen.

Der englische Botschafter, Sir Edward Malet, hat

„nen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Khwesenheit fungirt der Erste Botschafts-Sekretär Scott als

Geschäftsträger.

Der \{chweizerische Gesandte, Dr. Roth, hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Während setner Abwesen- heit fungirt der Legations-Rath von Ciaparède als interimiftisher Geschäftsträger.

Gachsen. Dresden, 1. Zuli. (Dr. Z.) Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, ift heute Vormittag von Baden- Baden wieder hierher zurückgekehrt.

IVürttemberg. Stuttgart, 1. Juli. (St.-A. f. W.) Die Königin hat sh heute zum Sommeraufenthalt nah Friedrichshafen begeben. Die Prinzessinnen Elsa und Olga begleiteten Fhre Majestät.

MeckXlenbura -: Shwerin. S{werin, 1. Zuli. (Meckl. Anz ) Zhre Königliche Hoheit die Großherzogin Alexandrine ift geftern Vormittag von Schwerin in Lud- wigzlust eingetroffen. Die Großherzogin Marie hat sch mit der Herzogin Elisabeth und den Herzögen Adolph Friedrich und Heinrih sowie dem Gefolge gestern Nachmittag nach Heiligendamm begeben.

Braunschweig. Braunschweig, 1. Fuli. (W. T. B.) Uedver die von dem Staats-Minister Grafen Görtz-Wris- berg in der heutigen Landtagssißung gemahten Mit- theilungen meldet das „Braunshweiger Tageblatt“:

Am 25. Oktober v. J.,, nah der Leichenfeier, habe der Herzog von Cambridge eine Audienz bei dem Regentschafts- rath nahgesucht und darauf aufmerksam gemaht, daß ihm event. die Regentschaft zustehen werde, zugleich aber er- klärt, daß, wenn er die Regentschaft übernähme, er dabei den Vorbehalt mache, daß er seine Stellung im König- rei Grokbritannien als englisher Staatzangehöriger und englisher General nicht aufzugeben gewillt sei, ebenjo jeinen dauernden regelmäßigen Wohnfiß in London beibehalten wolle und müße. Der Regentschaftzrath hade diese Erklärungen entgegengenommen, ohne in der Lage zu sein, darauf jeiner- seits sofort eine Erflärung abgeben zu fönnen. Am 12. No- vember habe sodann der Herzog von Cambridge an den Staats- Minister Grafen Görß-Wrisberg geschrieben: Da nach dem Regentschaft2geseß ein Regent zum Regierungsantritt im Herzog- thum zu berufen sei, so mache er darauf aufmreksam, daß diese Berechtigung ihm als einzigem volljährigem Agnaten des'Herzogs zukomme. Er ersuche, den Regentschaftsrath davon in Kennt- niß zu seßen, daß er bereit sei, bei dauernder Behinderung des Thronfolgers diz Regentschaft zu übernehmen. Er setze voraus, daß bei etwaiger Berufung an das Deutsche Reich über iese Frage der Regentschaftsrath Sorge tragen werde, seine, des Herzogs von Cambridge, R:chte zu wahren. Unterm 18. November antwortet Graf Görß:Wrisberg, daß der Regentschaftsrath in völliger Uebereinstimmung mit der geseßzlihen Vertretung des Landes der Anficht sei, daß die Frage voa der Thronfolge für das Herzogthum, folglih auch die Frage wegen der dauernden Behinderung des Thronfolgers thre Erledigung ebensowohl vom landesnaatsrechtlihen als vom reics|itaatsrehtlihen Gesichtspunkte zu finden habe. Da aber weder die erste noch die zweite Frage zur Kognition der Reichsorganz gelangt sei, fo halte der Regentschastsrath niht für angezeigt, der Prüfung dieser Fragen schon jeßt näher zu treten.”— Unterm 23. März c. \chreivt der Herzog von Cambridge an den Grafen Görßg-Wrisberg, indem er auf sein Schreiben vom 12, November und die Antwort des Grafen Görz-Wrisberg vom 18. November Bezug nimmt: wenn dazals