1885 / 155 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jul 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Kronprinzen, und der Kronprinz einen Toast auf das Regi- ment aus.

5, Juli. (V. T. B) Se. Katierlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte gestern noch das Rathhaus sowie das Polytehnikum und die Salvator- firhe und wohnte Abends dem für die Mannschaften Seines Regiments veranstalteten Fest sowie dem städtischen Fest im Kurhause bei, bei welchem die hiesigen Gesang- vereine concertirten.

Um 10 Uhr Abends unternahm der Kronprinz eine Rundfahrt durch die glänzend illuminirte Stadt und besuchte den Elisengarten.

Heute früh 73/4 Uhr begab sich der Kronprinz nah dem Dom und nach der evangelischen Kirche und fuhr dann mittels Extrapost nah Montjoie. uf dem Wege dahin wurden Höchstdemselben aller Orten begeisterte Dvationen von der Bevölkerung dargebraht. Die Rückkehr von Montjoie erfolgte beute Nachmittag kurz vor 4 Uhr.

Se. Kaiserliche Hoheit wohnte hierauf dem Diner bei dem Regierungs-Präsidenten von Hoffmann bei, zu welchem die Spizen der Behörden, die Generalität und alle Stabs3- offiziere geladen waren, und trat um 51/4 Uhr, unter sympa- yishen Kundgebungen der Bevölkerung, mittels Extrazuges über Köln und Ems die Rückreise nah Potsdam an.

Baden. Karlsruhe, 3. Juli, (Karlsr. 2g) Der Landständische Ausschuß, der auf den 23. v. M. einbe- rufen war, hat nah Beendigung seiner Arbeiten heute mit den Kommissären der Großherzoglichen Regierung die Schluß- sißung abgehalten, in welcher die erstatteten Berichte zur Er- örterung und Feststellung gelangten

Die Städte der Städteordnung des Großherzogthuns haben sich zux Ueberreihung eines gemeinsamen Hochzeitsgeschenks anläßlich der Vermählung des Erb- großherzogs mit der Prinzessin Hilda von Nassau vereinigt. Dasselbe soll ein aus mehreren silbernen Prunk- geräthen bestehender Tafelaufsaß sein. Die Ausführung des Entwurfs ist dem Direktor der Großherzoglichen Kunstgewerbe- schule, Professor Göt, auvertraut.

Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 4. Juli. Die „Weimarishe Ztg.“ meldet: Se. Königliche Hoheit der Großherzog ritt heute Morgen mit Jhrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth und begleitet vom dienstthuenden Gefolge durch den Park, als in der Nähe des Goethe'schen Gartéenhauses das Pferd der Prinzessin hestig wurde und in immer schärferem Tempo den Kasernenberg hinaufeilte. Am Eingange des Kasernenhoses stürzte das Pferd mit seiner hohen Reiterin, welche sofort in den Salon des Offizierkasinos gebraht wurde, wo Ober-Stabsarzt Dr. Schwabe bald zur Stelle war und die erste Hülfe leisten konnte. Der Geheime Medizinal-Naih Dr. Pfeiffer traf gleichfalls binnen Kurzem ein und beide Aerzte konstatirten, daß keine inneren noch Fchwere äußere Verleßungen, wohl aber starke Kontusionen an der Stirn und am rechten Auge zu bemerken waren. Se. Königliche Hoheit der Großherzog blieb der Prinzessin vom ersten Augenblick an zur Seite, benachrichtigte sofort Jhre Königliche Hoheit die Fro.u Großherzogin, Höczstwelche in Fürzester Frist an das Lager der Prinzessin eilte, wo auch die Erbgroßherzoglihen Herrschaften sih bald einfanden. Fhre Hoheit die Prinzessin war durch den hestigen Fall und Stoß zwar sehr ermattet, doch konnte Höchstderen Transport in das Großherzogliche Residenzshloß bewerkstelligt werden, wo nah gutem Schlaf von den Aerzten bestätigt wurde, daß auch zur Zeit eine bedrohlihe Gehirnershütterung nicht auf- getreten und daß eine lebensgefährlihe Verleßung an inneren Theilen nicht wahrscheinlich sei.

56 Q Morgens. W, D. B) Vas Besinden der Prinzessin Elisabeth hat sih gebessert. Dem Ver- nehmen nach liegt keine gefährliche Verlegung vor.

Braunschweig. Braunschweig, 5. Juli. (W. T. B.) Die gestrige Feier anläßlih des 25jährigen Bestehens des Magdeburgischen Jnfanterie-Regiments Nr. 67 hat einen glänzenden Verlauf gehabt. Bei ver Festparade, zu welcher eine große Anzahl von Offizieren von auéwärts hier eingetroffen war, hielt der Commandeur des Regiments, Oberst von Hering, eine Ansprahe. Am Abend fand auf dem Kasernenhofe ein von den Soldaten veranstaltetes Volks- fest statt, zu welhem die Mitglieder des Regentschastsraths sowie die Spißen der Behörden erschienen und nach Taufen- den zählende Bürger mit ihren Damen als Gäste theil- nahmen.

Anhalt. Wörlit, 2. Juli. (Anh. St.-A.) Der Erb- großherzog und die Erbgroßherzogin von Medlen- burg-Strelig sind heute mit dem Herzog Friedrich hier eingetroffen.

3. Juli. Der Herzog und die H erzogin sind heute in Begleitung der Prinzessin Alexandra und des Prinze Aribert aus Albrechtsberg hierher zurückgekehrt.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 4. Juli. Die „Poi. Korr.“ meldet: Heute fand ein Ministerrath unter dem Vorsiß des Minister-Präsidenten Grafen Taaffe statt behufs Feststellung der von Seiten der Regierung in den am Dienstag beginnenden Verhandlungen mit der ungarischen Regierung betreffs Erneuerung des Zoll- und Handelsbünd- nisses zwischen Oesterreich und Ungarn einzunehmen- den Haltung. L

Die „Wiener Zeitung“ veröffentliht den Staats- vertrag mit Deutschland weacn der Eisenbahnver- bindungen Mittel-Steine—Ottendorf, Hannsdors—Ziegen- hals, Lindewiese—Ottmachau und Ratibor— Troppau.

Gras, 5 Qu Œ L S) Le General ver Kavallerie, Herzog Alexander von Württemberg, ist in vergangener Nacht in Bad Tueffer gestorben.

Se Ui, G QUI E L D) Vel dev gestrigen Volksabstimmung im Kanton Zürich wurde die Wiedereinführung der Todesstrafe mit 27577 gegen 21 377 Stimmen verworfen, die Einführung der obligatorischen Fortbildungsschulen mit 24995 gegen 21 849 Stimmen genehmigt.

Frankreih. Paris, 3. Juli, (Fr. C) Der an- gekündigte Empfang der marokkanischen Gesandt:

chaft fand heute im Elysée:-Palast statt. Der Präsident der Republik, welher das aroße Band der Ehrenlegion trug, hatte die Minister Brifsson, de Freycinet, Admiral Galiber und General Campenon um sich., Der französische

Gesandte in Tanger, Ferault, diente den marokkanishen Ge-

sandten als Dolmetsher. Nach Austausch gegenseitiger Symvathiebezeugungen zwishen Herrn Grévy und den

Abgesandten des Sultans von Marokko wurden die von dem Leßteren dem Präsidenten der Republif gesandten kostbaren Geschenke besichtigt, die in einem Saale des Elysée aufgestellt waren. Esforten von Kürassieren begleiteten die Wagen der marokkanischen Gesandten bei ihrer Auf: und Abfahrt.

4. Zuli. (W. T. B.) Der Präsident Grévy unterzeichnete heute das Dekret, wonach zur Fortseßung der Vorstudien für die im Jahre 1889 zu veranstaltende Ausstellung 100000 Fr. bewilligt werden.

Die Regierung hat die Präfekten der an Spanien angrenzenden Distrikte angewiesen, die aus Spanien eintreffenden Personen unter Beaufsichtigung zu stellen und, wenn nöthig, zu ifoliren.

In der Deputirtenkammer gelangte heute der Bericht über den Friedensvertrag mit China zur Verlesung. Die Berathung darüber wurde auf nächsten Montag anberaumt.

Der „Agence Havas“ wird aus Valencia gemeldet : der zur Kenntnißnahme von dem Cholera-Jmpfverfahren des Dr. Ferran nah Spanien entsendete Dr. Brouardel habe die Nückreise angetreten, weil Dr. Ferran es abgelehnt hätte, ihm Einsicht in sein Verfahren zu gestatten.

6. Zuli. (W. T. B.) Eine von Hué datirte Depesche des Generals Courcy meldet: die anna -

mitische Garnison der Citadelle von Hué abe ganz un- erwartet, in der Nacht nach seiner Ankunft in Hué, einen Angriff auf ihn und seine Truppen gemacht, sei jedoch zurückgeschlagen worden. Er fühle sih durch den Angriff

durchaus nicht beunruhigt und habe alle zur Sicherheit erforderlichen Maßregeln getroffen. Nähere Angaben über

den Anlaß zu dem Ueberfall durch die annamitishen Truppen sind in der Depesche nicht enthalten. Nord)

In Saint Brieuc (Departement Cotes du

wurde heute an Stelle des Noyalisten Champagny der Royalist Launay zum Senator gewähit. SEvanien. Madrid, 5 U (W T L) Vet

König, welcher gestern mit den Mitgliedern der König- Wen Sanilie Der Donna m Dol eater Des wohnte, wurde bei seinem Eintritt mit stürmischen Hochrufen begrüßt.

Griechenland. Athen, 5. Juli. (W. T. B.) Der König begiebt sih demnächst zum Gebrauch einer Badekur nach Wiesbaden. Während seiner Abwesenheit wird der Minister-Präsident Delyann is die Regentschaft führen.

Ka!liphronas, von der ministeriellen Partei, ist mit 146 gegen 60 Stimmen zum Präsidenten der Kammer gewählt worden.

Sie. Bua 6 U C Laut ministerteller Verfügung sind die vor dem 13. ZUUl bestellten Waaren von der Beibringung von Ursprungs- zeugnissen befreit, wenn dieselben binnen längstens 40 Tagen nach diesem Termin in Rumänien eintceffen.

Afrika. Egypten. Alexandria, 3. Juli. (Allg. Corr.) Die Garde - Division des Kameelcorps und das shwere Kameelcorps schiffen sih morgen in Begleitung des Oberst-Lieutenants R, A. F. Talbot und des Kapitäns W. C. Verner nah England ein. Das halbe zweite Bataillon des leihten Jnfanterie - Regiments „Duke of Cornwall“ kam heute früh aus Ober-Egypten in Kairo an.

Aus Kairo meldet „Reuters Bureau“ unterm 2. d.: Die Meldung, daß die Provinz Dongola bis Akasheh beseßt gehalten werden joll, hat amtliche Besiätigung gefunden. Die Eisenbahn zwishen Wady Halfa und Akasheh wird gegen den 15. d. fertiggestellt werden und ein Detachement britischer Trupper wird in leßtgenan1ntem Plate bleiben.

Zeitungsftincmen.

Die „Kaufmänn Gen Blatter jagen Uver die allgemeine Lage des deutschen Handels und der Fndustrie im ersten Halbjahr 1885:

Un)ere Wahrnehmungen über den Geschäftsganc; in den ersten 6 Monaten dieses Jahres lassen annehmen, daß die Gescmmtproduk- ticn und der Gesammtumsayß den des Vorjahres in dff!r gleiczen Periode Überschritten haben. Die Arbeitslöhne haben nur vereinzelt und dann nüc eine geringe Aufbesserung erfahren, doch it im AU- gemeinen bei fast durchgängig regelmäßiger und andauernder Beschäfs tigung jedenfalls cin Mehrverdienst cirgetreten. Beme:kbar macht sich die fortgesetzte Nachfrage na besseren Qualitäten. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten ist, wie uns die Ausweise der amerikcniscen Konsuln ziffermäßig nachweisen, z.rückgegangen, Es wurden im ersten Quartal dieses Jahres von Denischland aus Über eine Million Dollar weniger als im Vorjahre ncch Amerika verschifft, cine Folge der schlechten geschäftlliwen Zustände in den Vereinigten Staaten. Dagegen hat sih die Ausfuhr deutscher Fabrikate nah anderen und besonders Übecseeishen Ländern nicht unwesentlih gehoben, während der inländische Konsum ein normaler gewesen ift.

Die „VorddeutqchL Ulagemeine Zettung“ ent: nimmt dem Jahresbericht der Handelskammer zu Kiel über die Kolonialpolitik Folgendes:

Das Zahr 1884 hat in hcndelspolitischer Hinsicht seine Signatur erhalten durch den Beginn eirer aktiven Koloniolpolitil von Seiten des Deutschen Reiches. Die Reichsrezienung hat im Laufe des Vorjahrs den Grundsag zuw Ausdruck gebracht, daß den deutscen Unterthanen der Kaiserlihe Schuy überall da solle, wo deutsche Niederlassungen auf einem bisher von einer andern Macht nicht okkupirten Gebiete begründet werden und den deutswen (Erwerbungen gültige, die Rechte Dritter niht verleßende Rechtstitel zur Seite stehen. Die Reichéregierung is durch ihr Vor- gehen nicht blos einer während der letzten Jahre immer mäbtiger gewordenen Strömung im deutscen Volke eutgegengekommen, sondern hat damit auch im Interesse der deutsch-a Volkswirthschaft etn hoch anzuerkennerdes Verdienst erworben. Deutschla:d hat sich solcher- gestalt Produktions- und Absatzgebiete gesicher®, die für deutsche Arbeit und Intelligenz breiten Raum gewähren, die unserem Handel , unserer Industrie und Schiffahrt nach und nach in wiittragendem Maße ¿u Gute kommen werden. Deutschland hat aufgehöct, an überjeeisÞwen Gestaden, wo nahezu alle großen -Kultur- nationen ihre Stüßpunkte besißen, sremd zu sein, Die Bedeutung jener überseeishen Besißungen für unsere Verkehrsinteressen beschränkt ih durchaus niht auf die Nußbarmachung der betreffenden Terri- torien selbst ; durch tas gedochte Eigenthumêreht ist Deuischland zu eincm Vortheil gekcmmey, der uns bis jeßt völiu fehlte: zu dec Möglichkeit, durch Gestattung gewisser Rechte in deutschen Kolonien an fremde Staaten ein Aequivalent für den Zuçang zu den diesen ge- hörigen Koloniecu bieten zu können, womit sich der Werth der ersteren vervielfahen läßt. Erfahrene Geschäftsleute haben das Lerrain auf-

gewährt werden"

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in der Ferne die Reichsflagge weht; son in diesem Umstande liegt für uns eine Bürgschaft, daß deutscher Unternehmungsgeist und deutsche Arbeit dort Quellen des Wohlstandes erscbließen werden , die dem Heimathlande direkt und indirekt von Segen fein müssen.

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 28. Irhalt; Verfügungen: vom 26. Juni 1885. Errichtung einer Postanstalt auf dem Fest-Schütßzezplaß zu Bern

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 11. Inhalt; Aktenstücke und Aufsätze: Die Entwickelung des französisben Post und Telegraphenwesers in den Jahren 1878 bis 1883, Das öfter reihische Post- und Telegraphenwesen im Jahre 1883. Gesetz: entwurf, betreffend die Erwerbung von Grundstücken für Post- und

Postsparkassenzwecke in England. Die Bedeutung des Isthmus F von Panama und des künftigen Panama- Kanals für den Weltverkehr, F Kleine Mittheilungen: Inlands-Telegraphen-Gebühren in England, F

Eindringen des Lichtes in die Meerestiefen. Kugelblitze. Die Eisenbahnen Japans. Die Forscbungsreise Serpa Pinto's, Von Stargard (Pomm.) nach Bleicherode über Yokohama. Literatur des Verkehrswesens: Das Fremdwsörterunwesen in unserer Sprawe, Von Dr. Hermann Dunger. Band X, Heft 1 der „Zeitfragen des

christlidben Volfslebens“. Heilbronn 1884. Verlag von Gebr Henninger. Zeitschriften-ÜUeberschau.

Landtags- Angelegenheiten.

Mordhausen, 6 Ul L B) Das Mitglied de Herrenhauses, Ober-Bürgermeister Riemann, ist heute hierselbst gestorben.

Statifstishe Nachrichten.

Uebers t! Der Siudtrenden al den landwirthschaftlichen Akademien während des Sommer-Semesters 13885,

Studi- | Neu rende | einge- Ara Bezeichnung der Akademie. S [Werene id U früheren | Stu- | l Se:nestern dirende 1) Landwicth\caftlihe Hochschule e zu Berlin. É O 66 S4 200 2) Landwirthschaftliche Akademie zu | el E 44 | 4 3 94 uammen 94 18 87 294

Ad 1 Uebungen der lcndwirthschaftlihen Hochschule Theil: 225 Studirende

der Universität und 42 Studirende der Thierarzneischule, zusammer 267 Studirende. Bon den okigen 294 Studirenden find : aus der Provinz Ostpreußen ; 12 Studirende Ce l 5 Brandenburg 46 Z Pon 15 Ÿ De 9 y Schlesien . 34 Z Sachfen E 25 è Schleswig-Holstein . D ; Dao ü 5 Aae 21 f Gee aa 18 ¿ enl 41 5 oen oe aus D 222 Subitende aus den übrigen deutschen Staaten . 19 5 aus Deutschland . 263 Studirende aus den Aline o 2 zusammen wie oben 294 Studirende.

Land- und Forstwirthschaft.

Dem SaresperiWr uber ore Leistungen und Fort- | der Forstwirthschaft (Sebster Jahrgang), ¿u |

Weie N

gesucht, theilweise Jahrzehnte hindur bearbeitet, auf welchem heute È

Außerdem nehmen an den Vorlesungen bezw. praktischen |

\ammengeftellt für au8übende Forstmänrer und Privatwaldbesiter, |

unter Mitwirkung von Facbgenossen, herausgegeben vom Oberförster Saalborn (Verlag von J, D. Sauzerländer in Frankfurt a, M.) entnehmen wir folgende Daten. Durch die Erhöhung der Holzzölle (pro Festmeter 1,20 4 bei Rohholz. 2,40 H bei beshlagenem Hol, 6 M bei Sägewaaren) ift dem einheimischen Walde und inshesondz:r der nationalen Arbeit ein Schuy in Aussicht gestellt.

Der Hol! &

import roird dadurch mehr und mehr ershwert und es tritt nicht blos an die #

Forstverwaltung, sondern an die Verwaltungen überhaupt, namentli diejenige der Eisenbabnen, die Aufgabe heran, den Holzhändlern und Holzkonsumenten das aus den 13,9 Mill. Hektar großen deutschen Forsten zu bieten, was sie früher zum Theil aus dem Auslande be zogen haben. Es gehört dazu, daß thnen die Handelshölzer i größeren Schlägen offerirt werden und daß der Waldbesiter, wo

E Tr E s s

thunlich, in veredeltem Zustande frei bis an den Marktort liefert. F

Für den Holztransport werden die Transportmittel zu verbessern, ind

besondere die Eisenbahntarife zu ermäßigen sein, um solcerat! aub dem minderwertibigen Holze Absatz zu schaffen, Die mit den!

Jahre 1885 eingetretene theoretishe Schulung dex Förster. Aspirante! bei den Jägerbataillonen ist nach Ansicht des Verfassers hoffentlid der Begina ciner Aera, in welcher forstliche Bildung immer mehr |" die unteren Stände des Forstwesens dringt. Jn einer kurzen Ein leitung in der die Ergebnisse des Jahres 1884 besprochen werden", meint der Verfasser, daß das Jahr 1884 für Deutschland ein ge!(' netes gewesen ist, Friede reiche Ernte ohne Epidemien vorzüglicher Wein. Gewöhnlich sind gut: Jahre für den Wald, besonders für die Eichen. el Inhalt des Lerichts zerfällt in drei Hauptabschnitte. In dem zweiten Abschnitt bespriht der Verfaßer die Faktoren d forstwirth\scaftlichen Betriebes (der Forstwir1h, Ausbildung, F2!l bildung, äußere Stellung desselben, die Waldarbeiter und deren G? räthe, Witterung, Klima unv Gedeihen der Holzsämeretien, sowie dé" Boden). Ueber die Waldarbeiter bemerkt der Verfasser: Der Rei? fanzler Fürst von Bismarck hat bei Gelegenheit der Holzzol“

debatte im Reichstage unter Anderem gesagt: „Es ift ganz u ¿weifelhast, daf ein Wald, der în gutem Bestande, un!

in vollem Betriebe ist, seinen Absaß hat und ausgebeutet wi, namentlich wenn man dahin gelangt, daß man auch die Veredeluns

die guten Weinjahre aud

des Waldproduktes im Walde oder in dessen Nähe selbst betreibt, *

beinahe so viel Hände beschäftigt wie der Ackerhau. Jch kann al eigener Erfahrung sagen, daß etwa 59 ha gut bestandener und g betriebener Wald eine Familie beschäftigen.“ Es hat sih in de! Praxis bewährt, daß wenigstens die Vorarbeiter ständige l"

müssen und nicht nach Willkür Abzüge von dem Lohne gema# werden dürfen, sondern daß ihnen feste Geldsätze bewillig!

werden. Die Vertheilung der Arbeiten auf das ganze Jahr ist, u" ständige Arbeiter zu erhalten, wichtia. Die Stockrodung und Bau rodung gewährt den Arbeitern den méeisten Verdienst. Nad angestellten Versuhea bat der Tiefabschnitt gegenüber dem How'

abschnitt mit darauf erfolgender Stockrodung einen um 34 9% höhere"

E E :

(rl38 gelicfert und wird sona® dur die Baumrodunz der Tief- abschnitt zu empfeblen sein. Die Witterungsverbältnisse und das

Klima sind bei den Kulturen vielleicht wibtiger als die Entwielungs- stufe der Pflanzen. Dasselbe Material verbâlt b bezügli feiner weiteren Entwicktelung, je na der Beschaffenheit des Bodens ob trockden oder feut, heiß oder kühl schr verscbieden. Na der slatistishen Aufnahme im Jahre 1883 umfaßte die Gesammt- waldfläbe Deutsblands 4,80 Mill. Hektar Laubholz und 9,10 Mill. Hektar Nadelholz-Hocbwald und zwar 5,92 ‘Mill. Hektar Kiefern, 7 13 Mill. Hektar Fichten und Tannen, 204 Mill. Hektar Buben und fonstiges Laubholz, 0,90 Mill. Hektar Stockauss&lag mit Ober- bäumen (Mittelwald) 0,47 Mill. Hektar Eichenholiwald, 0,46 Mill. Hektar Birken, Erlen, Espen, 0,45 Mill. Hektar Stockausscblag obne Oberbäume, 0,43 Mill. Hektar Eichenscälwald, 0,05 Mill Hektar 9zrchen und 0,04 Mill H:ktar Weidenheegen. Im dritten Abschnitt besvrit der Verfasser den Forstbetrieb (Ziele der Forstwirtbschas#t, die Durcforstongen, die Unterbaufrage, der Pflanzgarten, der Holzzoll, das forstlide Tranéportwesen, der Holzverkaufsmodus, die Jagd, die Trüffel, die cinzelnenr Holzarten und zwar: die Eiche, Bute, Fichte, Tarne, Kiefer und Lärche, Mischung der Fichte und Kiefer und ausländiste Holzarten.) Wir heben aus diesem Abschnitt besonders hervor: In der Neuzeit, wo die Einlegung der Slâge nach Maßgabe der Konjunkturen in den Vordergrund getreten ist, wirft sich für die t t die Frage auf, ob nicht andere Grundsäße in dem Forsteinribtungswesen anzunehmen sind. _„Judeich“ vertheidigt einerseits die Hieb8züge und Bestandewirthschaft und

verwirft andererseits die Geldwirthschaft. Für Fichtenwaldungen in den höheren Gebirgslagen mag Hiebszugbildung und BVie-

standäwirthscbaft unerläßlih sein, im Mittelgebirge dageg:n mit häufig wcchselndem Boden, dürfte besonders in Eichen-, Buen- und Tannenwaldungen die Bestandswirthschaft in kleinen Distrikten den Vorzug verdienen, da es dort eher möglich ist, je nach der Bee hafenheit des Bodens die entsprechende Holzart zu wählen, als in den viel größeren, für eine ganze Umtriebszeit berechneten Hieb8zügen. Wünschensöwerth ist es offenbar, daß nach Einführung erhöhter Holzzölle die Staatsverwaltung und nicht blos die Forstverwaltung der inländi-

{hen Holzindustrie die Hand biete. In forstliver Bezichurg f dabe, wie der Berit aussuber, in Grwagung iu nehmen, ob so große und den hiesigen Holzhändlern converirende

Swläge, wie sie im Auslande zum Verkauf gestellt werden, mit einer guten Forstwirthscaft verträglih sind. Nach „Judeich" ift das Iusammenlegen großer Fläcven gleicher Altersklassen für den Forst- wirth niht zu cmpfehler, da sie neben anderen Nachtheilen von Insektcaschäden, besonders von Maikäfern und Borkenkäfern, zu [leiden vaben, Was nun die einzelnen Holzarten anbetrifft, so hat unter den versciedenartigen Lehmbödeu der humose Lehm in den Flußtbälern den herrlichsten Eichen wuchs, auf einem mit einer mindestens 1,25 1 mächtigen Erdkrume bedeckten Basalte gedeiht die Eiche vorzüglich, dagegen zeigt dieselbe im flahgründigen Basaltboden nur kfümmerlicben Wuchs, Im Uraebirge kommt die Eiche wenig vor, im Flößzebirge findet se etn besseres Fortkommen, ausgezeibnet gedeiht sie im tiesgründigen Grauwakenboden. Der geeignetste Standort für die Eiche ist wohl die Sandstcinformation. Die Bucbe, welche tn Deutschland noch perrliche Bestände aufzuweisen hat, erfüllt die Aufgaben der Boden-

beshüßung und Nährkraft in vorzüglicher Weise. Leider haben die Buchenwälder an Werth verloren, scitdem die Mineral- foble das Brennholz verdrängt hat. Verschiedene Fachmän- ner empfehlen das imprägnirte Buw®holz zu Eisenbahn-

\{chwellen, welches die Eichenschwellen zu erseßen geeigaet ist, doch

müßten sich die diesbezüglihen Versuche erst in der Praxis be- währen. Buchen sollen im Winter, wenigstens einen Monat vor dem

Blattabfall gefällt werden. Die Fichte bat im Großherzogthum Baden Bestände von großer Schönh:it und Wücbsi:keit aufzuweisen, im Bodensee- und Donaugebiet und Schwarzwaid ihre größte Ver- breitung. Die Weißtanne wächst in guten Besiäaden auf besseren Gebieten des Donaugebiets im Schwarzwalde, Der Frankenwald enthält die Tanne als Hauptholzart, Nach angestellten Ermittelungen find die Tannenbestände bis etwa zum 90. Lebensjahre stammreicher als die Fichtenbestände, vom 110—-115;ährigen Alter ab ge- staltet Ah dies anders. Beispielsweise waren im 90jährigen Alter 664 Stü, im 120jährigen Alter 560 Stück Fichten 1. Bonität, da- gegen Tannen tim 90jährigen Alter 680 Stück, im 120jährigen Alter rur 314 ermittelt. Db die einjährige Kiefern pflanzung gute Nutz- holzbestände erziehen kann, wird dur fortgesetßzte Verhandlungen in Bereinen zu erforschen gesucht; es hat fich die Ansicht geltend gernacht, daß d'ese ctnjährige Pflanzung gutes Nutholz nicht liefert. Bei An- pflanzung der Kiefer wird die Ballenpflanzung empfohlen. Gegen den Kaupenfraß (bombyx p'ni) wird empfohlen, die fristen Hiebs- släcen mit Gräben zu umgeben. Einen besonderen Borzug verdienen die gemischten Bestände und zwar verdient das Laubholz sowohl der Bue wie der Eiche unter hohen nicht zu engeu Kiefernbeständen besondere Beacbtang, Sowohl die Eiche wie die Buche gedeihen im Schatten der hohen Bäume vorzüglih und werden leßtere, wenn die Eichen und Buchen eine Höhe von 5 m und darüber erreicht haben, ab- geholzt. Verscdiedene Versuhe haben gezeigt, daß #ch diese gemischten Bestände besser als die reinen Eichen und Buchen- \honungen ohne Deckung bewährt haben. Zum Schluß brinzt der Bericht ein al phabetisches Verzeichniß der forstlih wichtigen Abhand- lungen und Vorträge aus Zeit- und Bereinsschriften, sowie der selb- ständigen We-cke aus dem Jahre 1884, e Gewerbe und Handel. Won Berliner Prandorter Snstirut ino s Gnoe Junt 1885 1 323 600 M 34%/oige, 19 814 400 M 4%%gige, 44 350 800 M 43 oige und 9 396 000 M 5 °/cige, zusammen 74 884 800 M Pfand- briefe ausgegeben, wovon noch 1 323600 M 32%oige, 19 188 000 6 4 oige, 33 090 300 43 /ige und 5 962 800 5 “’/cige, zusammen 99 564 709 A Pfandbriefe verzinslich sind. —. Es find zugesichert, aber noch nicht abgehoben 343 500 4, im Laufe des Monats Juni 1885 angemeldet ein Grundftück mit einem Feuerversicherungswertb- vor. 94 200 M E Anustria, Archiv für Gesetzgebung und Statistik auf den Ge- vlelen der Gewerbe, des Handels und der Schiffahrt. V1. Heft. - Inhalt: Oesterreich-Ungarn: Rübenzuckersteuer. Controlkofsten iv den RNübenzuckerfabriken, Zählwerke in Diffusionsfabriken. g erzollungsbefugnisse der Zollämter in Semlin und Drenkova. UArbeitspausen im Gewerbtbetriebe. Gewerbliche Arbeit an Sonn- tagen, Nahtarbeit jugendlicher Hülfsarbeiter. Tägliche Arbeits- zeit bei einzelnen Eewerbekategorien. Verwendung von jugendlichen Hülfsarbeitern und Frauenspe:sonen zur Nachtarbeit. Zolle avfertigungbstellen an der Seeküste in Dalmatien. Nebenzollamt im Eijenbahnhofe zu Moldau. Vermehrung der Kupferscheide- mnunze, Deutsches Reih: Steuervergütung für Zucker. Ent- richtung der kreditirten Rübensteuer. Gewerbliche Anlagen. Ab- anderung des Zolltarifgesees. -— Abänderung des Zollvereinigungs- vertrages Retaktion des Zolltarifgescßes. UnfaU- und Kranken- versiwerung. Anfertigung von Reichsfkafsensceinen. Konvention mit Madagaskar Württemberg: Abgabe von Branntwein. —- een Beauassichtizung des Viehverkehrs, Frankrei: Küster- Madehrt in Algerien. Belgien: Forstverwaltung. Rußland: N O des Zolltarifs. Morugalt Sciffahrt der Inseln Q V Madeiza. Statistik : Westerreic-Ungarn : Waaren- G Ausfuhr iu den Monaten Januar bis inkl. April 1885, R und Autfuhr von gebrannten geistigen Flüssigkeiten und Zucker S 1885, Ergebnisse des Tabaverkaufs und der daraus Rhtaen Einnahmen im ersten Quartal 1885. Branntkrwein- und Sthiffähry ¿cte ugung im April 1885. Portugal: Handel und Son E Zohre 1884. Argentina: Handel und Schiffahrt im n M Gai Wirthschaftlihe Notizen aus Berichten der Kaiser- O L: ‘ontglichen Konsulate. Versciedene Mittheilungen. e

E s 0 U U ven Qu D und 11, v, M. orben LONREN Wollmarkt find 5965 Ctr. Wolle gebracht cuitts; 0von gegen 10006 Ctr. unverkauft blieben. Der Durch- prets war 110 4, der höchste 135 der niedrigste 105 4 Das

efanoewicht nar etwas höher als im vergangenen Jahre aus- en,

( A ) Be BVorxst Roheisen in den Stores belaufen fic auf 602 609 To [4

Siasgow, 4. Juli.

(W. T. B. T Jahre. Zabl im Betrich befindlicher

S588 800 Tons îim vorigen vorigen Jahre.

Hochöfen 90, gegen 96 im Buenos-Aïres, 2. Juli. (W.T. B.) Während des Monats Juni sind 35 Dampfer mit 4134 Auswanderern bier eingetroffen. Die Zolleinnahmen betrugen während desselben Monats 10 795 000 Fr. für Buenos Aïrcs und 1 425 000 Fr. für Rosario. Verkehrs-Ansftalten.

Zur bequemen Einlieferung von Padcketen ift in Berlin, abgesehen von den zahlreiwen Stadt-Postanstalten, auch durch die Pacetbestelleinrihtungen und Packetwagen der Post Gelegenheit g-&oten. Sämmtliche im Dienst befindliche Vadetbesteller find zur Entgegennahme gewöhrliber Packete behufs Weitervesorgung zar Post verpflichtet. Auf \ch{rif!libe Aufforderung mittels Postkarte an das Kaiserliche Packet-Pcstamt in Berlin N. (Oranienburgerstraße 70) findet sb der Packetbesteller zur Yb - bolung der Packete in der Wohnung des Absenders besonders ein. Auch in diesem Falle i\t nur die gewöhnl;he Einsammlungs- gebühr zu entrichten, also ein Betrag von 15 &\ bis zum Gewicht von 5 kg und von 20 4 für Padckete von höherem Gewicht.

Stettin, 4. Zuli (V. L. B.) Stettiner Lloyd- dampfer „Kätie“ ist mit Ladung und 325 Passagieren heute von Stettin via Gothenburg nah New-York abgegangen.

Bremen, v. Ut. WW. L. B) Der Dambpser det Norddeutschen Lloyd „Werra* ift heute früh 1 Uhr in Southampton eingetroffen.

Gambura, 6 Uur o L B) Der „Rhaetia* der Hamburg-Amerikanischen Aktiengesellschaft hat, von New-York kommend, 8 Uhr Lizard pasfirt.

Triest 5. Zut, ŒW.T. B) Der Lloyddampfer „SEtlore" ist heute Mittag init der ostindishen Post aus Alexandria hier eingetroffen.

Sanitäts8wesen und Quarantänewesen. U,

Laut Anordnung des Gesundheitsrathes zu Konstantinopel vom 23. Auni 1885 sind die aus den spanishen Häfen des Mittelmeeres und des Atlantischen Ozears8 anlangenden Schiffe, gleichviel, ob fie etnen Arzt an Bord haben oder nicht, etner zehn tägigen Quarantäne unterworfen. Letztere wird au3schließlich in den Lazarethhäfen von Clazomène bei Smyrna, Bei:ut und Tripolis (Afrika) abgehalten. äFedoch soll die Zeit einer etra während der Reise in cinem fremden Hafen abgehaltenen Quarantän? auf die vorgeschriebene zehntägige Quarantäne angerechnet werden. Die nach außertürkishen Häfen des Schwarzen Meeres bestimmien Schiffe können nah wie vor die Dardarellen und den Bosporus unter Beaufsitigung zweier Gesund- beitswächter passiren.

T A T

Postdamp Paletfahrit- heute Morgen

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Berlín, 6. Juli 1885 Die gestern Nachmittag auf der Rennbahn des Vereins für Hindernißrennen bei Charlottenburg abgehalt waren vom Wetter wenig begünstigt, denn der am begonnene Regen hielt auch während des Nacbwittags an, stat

Bormititag und da

auch gleichzeitig die Rennen în Hannover stattfanden, so war der Besuch der Bahn ein fehr mäßiger. Di2 pünktlich stattfindenden Rennen begannen um 4 Uhr mir:

I. Fuli-Hürden- Nennen. Preis 800 6 Internationales

Herren-MReiten. Für dreijährige und ältere 20 ÆA Reugeld, Distanz ca. 3200 m. der Einsätße und Reugelder. d Unterschriften, 2 Pferde siegte nah Kampf mit einer Halslänçe des Rittmeister von O7 U) Jar. be S Satagoa v NVuneam a. 0. vllameda (3000 M), 76 kg (Mr. Beas[:y), gegen des Lieut. Frhrn. von Rettzen- steins (7. Art.) 4jähr. \{whr. St. „Barfüßlein“, 67 kg (Bes.) Werth des Rennens: 884 H der Siegerin, 56 # der Zweiten, Die Siegerin wurde bei der Auktion niht zefordert. Diesem Rennen folgte um 43 Uhr:

N Potsdamer Sagbetennen. Pas 1000 & ur 3 jährige und ältere Pferde im Besitz von aktiven Offizieren der deutschen Armee und von solchen in Unifor!n zu reiten. 20 4 Einsatz, 10 M Reugeld, Distanz ca. 4000 m, Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäge und Reugelder. © Unterschriften, 2 \starteten. Von diesen gab des Lieut. Graf Sch{mettow (2. G.-Ul,) a. br. H. „Monsieur Philipve“ unater Rittmstr. v. Schmidt-Pauli bei dem Tribünensprung das Rennen auf, weil ihm ein Steigbügelrienien ge- rissen war, und es kam dc3halb des Rittmstr. Graf Bismark (l. G-Drag) dgabr. F.-S, „Regina“ v, Ch. Palmer a. d. Nosee (3000 4), 76 bg (Ritimitr. v. Kramsta), naß Gefallen als Sieger ein und crhielt den auszesetten Preis von 1070 «4 Um 5 Uhr folgte diesern Rennen *

U Meta olca O Ur en enne Mes 19009 & ur Zjährige und ältere Pferde, die noch nte gesi:gt. 50 / Einjay, 90 G. Reugeld. Distanz ca. 2400 m. Dem zweiten Pferde 50 9/6 der Einsätße und Neugelder. 11 Unterschriften, 6 liefen. Es siegte nach scharier G:genwehr des Mr. Bum 6jähr. F.-H. „Horace Vernet“ v. Cambusian «a. d. Honesta. 71} kg (R. Iohnfon), mit einer Hals- länge geaen des Hrn. O, Dehlschläger 6jähr. br. H. „Gistmischer“, 68 kg (Mr. Beasley), 3 Längen hinter dielem traf des Rittmeisters von Boddien 4jähr. F.-St. „Sternschnuppe“, 625 kg (Guß), als dritte ein. Dann folgten „Rosefield“, „Odaliske“ und als letzter „Aliinour“. Werth des Rennens 1700 46 dem Sicger, 200 6 dem Zweiten. Um 5 Uhr {loß sich diesem Rennen an:

1V. Havel-Jagd-Rennen. Preis 1000 46 Internationales Herren-Reiten, Für 3 jährige und älter? Pferde, die 1884 und 1885

Pferde. 40 M Einsatz,

Dem ¿weiten Pferde 409% liefen. És

eile \

Boddien

kein Rennen im Werthe von 3009 6 gewonnen haben. 49 A Ein- sat, 20 4 Reugeld. Distanz ca. 4000 m. Dem zweiten Pferde

50 9/9 der Einsätze und Reugelder. 10 Unterschriften, 3 liefen. (58 siegte siher und nah Gefallen mit 3 Längen des Rittmeisters Graf Biomart @ GeDrag) our L O ¿De Manger v, DU®O Skater a. d. Lady Rosebery, 797 kg (Rittmeister von Kramsta), gegen des‘ Lieut. Graf Schmettow (2. G.-Ul ) a. br. H. „Monsieur Philipp“, 82 kg (Mr. Beas!cy), 25 Längen hinter diesem landete des Lieut. von Zedlitz (2. G.-Ul.) a. br. W. „Sunshine*“ (Reiter Lieut. Wolff vom 9. Drag.) als Dritter. Werth des Rennens 1130 46 dem Sieger, 130 6 dem Zweiten, Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr: V, Preis von Sternfeld, 1009 4, Handicav-Jagd-Rennen, Für 3jährige und ältere Pferde, welche seit dem 1. Juli vorigen ahres fein Rennen im Werthe von 2000 M gewonnen haben. 60 M Einsatz, 30 ( Reugeld. Distanz ca. 4500 m, Dem zweiten Pferde 50 %/% der Einsätßze und Reugelder. 3 Unterschriften, zwei

liefen. Es fiegte nach scarfem Kampf ganz sicher mit einer klaren Länge des Grafen Sierstorpff-Franzdorffs 5jähr. br. W. „Crown Derby® von Kingkraft a. d. Miß Stanley, 69è ke (R. Johnson),

gegen des Hrn. v. Zansen-Osten a. F.-St. „Full Cry“, 7d kg (Smith). Werth des Mennens 1075 # dem Sieger, 75 4 der Zweiten. Die nächsten Rennen auf dieser Bahn finden am Sonntag, 19, d. M, Nachmittags 4 Uhr, statt.

Die dritte Versammlung des internationalen Geulogen- kongresses wird am 28. September hierselbst eröffnet werden. Die Sitzungen werden die Tage bis zum 3. Oktober in Anspruch nehmen und an die Sitzungen sich in der folgenden Woche vom 5. bis 10 Oktober geologische Exkursionen anscbließen. Während der Dauer des Kongresses wird eine Ausstellung von Gegenständen aus den verschiedenen Gebieten der geologish-mineralogis{en Wissenschaften, insbesondere auch von geologi!chen Karten itattfinden. Präsident des Organisations-Comités i Pcof VBeyrich, General ekretär Prof. Hauchecorne hierselb. Ehreupräßident des P'ongresses ift bekanntlich Dr.

Heintih von Dechen,

Bingen, 4. Inli, Abends. (W. T. B) Aa dem Fest- banfkfett der amerifanishen Schüßen, weldes heute auf

dem Rochusberge stattfand, nahmen eiwa 300 Perfonen Theil. Hugo Hönack (New: York) hieß Namens des festgebenden Corps die erscieneren Sâste willkommen und brachte cin dieifabes Hoch auf die deuten Schützen, die deutsbe Einheit und das Deutsche Reich aus. Sein erster Toast gelte dem zum mächtigsten Reiche Eurovas gewordenen deuticben Vaterlande, dessen Sitten und Gebräuche auch feraer in Amerika heilig gehalten würden. Der Herauss geber der „New - Yorker Staatszeitung“, Oétwald Ottendorfer, hob în feiner Rede bervo:: ihm und vielen sciner Freunde \ci es zwar nicht vergönnt gewesen, an den Opfern und Kämpfen thätigen Antheil zu nehmen, dur welche die Verwirklichung ihrer Jugend- trâume erreiht und die Einheit, die Größe und die Macht Deutsch- lands erftritten worden sei. Gleichwoh! föônne das deutsche Vater- land keine begeisterteren Verehrer finden, als die Bürger deutscher Abkurfx in der nordamerikanishen Union. Ieder von ihnen könne, unbesœadet seiner politischen Ueberzeugung, dem Heldengreise, der heute als Kaiser an der Spitze des DeutscLen Reiches ftebe, seine aufrichtige Ach- tung und feine warme Verehrung zollen. (Lebhaftes Bravo.) Der beste Sctutz eines Volkes, nab innen wie nab außen. beruhe zwar in dem Patriotismus und der Opferwilligkeit seiner Bürger, ohne daß das Erträgniß d:8 Fleißes des Volkes der Erhalturg einer großen \stehen- den Armee geopfert zu werden brauche; von den deutsben Bürgern Amerikas werde aber die unerläßlihe Nothwentigkeit einer folchen Insti- tution unter den dermaligen Verhäitnisscn Europas nicht nur im vollen Umfange anerkannt, fondera fie priesen auch, so laut als irgend Jemand, die hohen Verdienste, welche das deutsche Heer um den Auf- bau des Deutsven Reiches sib erworben, und fie wetteiferten mit allen Freunden Deutschlands, diefer glorreiben Armee und ihren be-

E

1

wohlve

währte: Führern den rdienten Ruhmeskranz um die Stirn zu flechbten. (Lebhaster Beifall.) Ebenso scien die deutschen Bürger Amerikas nit mit folcher Blindheit ge\blagen , um niht die eminenten Verdienste des großen Staatsmannes anzuerkennen , dessen Diplomatie es zu verdanken fei, daß die mächtigsten Nationen Europas fich um Deutsblands Gunst

bewerben. (Lang anhaltender Applaus.) Die Deutsb-Amerikaner verhindcre weder ihr Staat8bürgerthym noi der Republikanismus, mit vollster Seele die Jubelhymne einzustimmen, die heute hier der Mat der Erle uno dem Nu des deutschen BYaterlandes ertöne Die Deutsch - Amerikaner stimmten um so. begeisterter ein in die Lobprelsung der WBorzuge des deutihen Vaterlandes als dieselben die FruGt deutsGer Wissenschaft, deutsben Geimnüthslebens, deutscher Pflichttreue, deutschen Fleißes, deutscher Ausdauer und Genügsamèteit seien. (Lebhafte Zu- stimmung.) Medne!: [§loß unter lautestem Beifall und dreifacbem Hoch auf das deutshe Vaterland in welches die Festversanmlung brausend einstimmte Die weiteren Toaste galten den Vereinigten Staaten von Amerika, der Bedeutung des 4. Juli, den Gästen u. |. w.

- An das um 10 Ühr beendete Bankett {loß fich ein glänzender

Pt. Ly s ¿Festball. 1, : MytrAgon auf(Frtkotrn on M 1! . { 1h nt Mit den Anträgen ausErtheilung vonBau-Erlaubnif ck49) lot om S 110 My 7# +11 H 16 4 P gehen bei dem Polizei-Prà sidtum häufig Zei E N HOUH vol Mo 1! L tio Hor 55 + n Ahlen ee b Piâne cin, welche auf Lichtyausepapier oder cinem ähnlichen unhalts

{ N : - 42. baren Material gefertigt

Gn 111 Mnn ot Fron: (Robr tf or

find, und \{chon bei kurzer Gebrauch zerreißen beziehungéweise brecben, mithin zur Aufbewahruna in den Grundftüds- £4 5 «A f ira Ah A C7 É ( 9 Lartdn T : N atten völlig unbrauchbar sind. Das bauende Publikum wird dur

aufmerksam gemacht, daf für

: T; L Me CED p U 11% 4 eine volizeilide Bekanrtmachung darauf unaenügende Borlagen von vorn berein werden

s

die Folge deraritge

z¿urüÜdgewiesen und d ur auf dauerhaftem Material gefertigte Zeichnungen und Pläne zur Annahme gelangen werden.

Aus Anlaß der in der letzten Zeit wiederholt, iasbesondere bei dem heftigen Gewitt n 29 M. stattgefundenen mißbräucblichen Be g der offentlichen Feuermelder erinnert das Polizei- Präsidium daran, daß die letzteren nur bei wirklicher Feuers- gefahr oder in solden Fällen, în denen es fich um die Gefähr- dung von Menschenleben handelt, benußt werden dürfen, jeder

andere Gebrauch der Feuermelder dagegen als grober Unfug ar gesehen

und auf Grund des §. 360 Nr. 11 des Strafgeseßbubs zur Bestra-

fung gebracbt wird, daß zutreffenden Falls außer der Bestrafung au

noch Inanspruchnahme wegen der durch die unnöthige Alarmirung der

Feuerwehr entstandenen Kosten zu gewärtigen ift.

von Meyerbeer bot Fr. Rosa V

Theater dem zahblreiwen Auditorium

M S A L Maauikataws Auh als Fides im „Propheten

Papter gestern im Krollschen

wieder cinen auserlesenen Kunstgenuß Wie von ihrem zur Zeit geradezu unerreiht dastehenden „Orpheus" möchten wir auß von

dieser Leistung sagen, daß fie seit dem vorjährigen Gastspiel in jeder Beztehung, gesanglich und s{auspiclerisch noch an Vollkommenheit gewonnen hat. Diese seltene Vereinigung einer eminenten Gesangskunft mit einer ebenso großen dramatischen Begabung fordert uneingescränkte Berounderung. In großem Gegensatz zu anderen Sängerinnen, welche die Rolle der Fides meistens nur auf die einzelnen effektvollen Arien und Cavatinen herausarbeiten und zuspizen, it die Auffassung und

Darstellung der Partie durch die Gastin durcbaus einheitlich, mit

künstlerishem Fleiß studir: und mit entsprehendem Vermögen scrgsamsi ausgestaltet. Demçcemäß möchten wir auch, so hinreißend

ste das berühmte Bettlerclied uad die Arie „Ach mein Sohn“ vortrug, diesen und anderen einzelnen \{chônen Momeaten weniger den Preis zuerkennen (denn diesen haben auch andere Sängerinnen {chon mit o danfbaren Nummerri gewonnen) als den hohdramatiscben Scenen im Dom und in Gefängni®. In diesen bewährte Fr. Papier eine Meisterschaft, um die sie mancbe Vertreterin der Schauspielkunst be- neten Tonn n Dem Dudlt mt Bera uin 4 Ult baute e an Fr. Grosfi, welche gestern Abend so vortheilhaft disponirt war wie

selten, cane Pactinein de m Wr den Weltbewerb Um die Ehren des Abends aufnehmen zu wollen \chten,

threr Partie aber, tro8 aller leidenscaftlicben Bewegung und äußer- lier Vortheile, doc, besonders was tiefere Verinnerlichung anlangt, mancherlei s{uldig blieb, Den Provhbeten gab Hr. Martens, anfangs mit wenig Glück, în den leßten Akten jedoh mit bcsserem Erfolg. Fr. Rosa Papier wurde am Schluß s{ürmi\ch gerufen und mußte sich unter enthußficstishem Beifall noch mehrere Male vor dem Publi- fum zeigen.

Die Hamburzer Gäste im Central-Theater beschlossen mit

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i dem gestrigen Abend ihr interessantes Gastspiel, das vielleicht materiell von nicht großem Nuten für die Gesellsczaft gewesen sein

mag, jedoch viel. dazu beigetragen hat, das gute Andenken, in welchem die Mitglieder des Carl Schultze-Theater in Berlin standen, zu be- festigen und das Interesse für das plattdeutshe Schauspiel von Neuem anzuregen. E83 bleibt zu bedauern, daß die Gesellschaft ein so Überaus Repertoire für ihr Gastspiel gewählt batte, eine etwas größere Mannigfaltigkeit würde entschieden zahlrei eren Besuch zur Folge gehabt haven. Das kleine gefällige Singspiel „De Leev in BVeerlan’n“, welches A. Mannsfeld zum Verfasser hat, gefiel dur den hberzicen Ton und den gemüthlihen Zug, welcher diesem „Burenspill“ eigenthümlihy ist. Die Mitwirkenden, Hr. Kinder al9 reicher Bauer Klaas Groth, welcher seine Tochter den aa O L v Oh Moanieelo event sebr ansprecend gespielt wurde, nicht zur Frau geben will, sowie

4 F tletnes

Frl. Kötscbau als Tochter ernteten durch ihre gefällige Darstellung verdienten Beifall. Diefein Einakter folgte das immer neue Lacher

findende alte Loka!stük „Hamburger Leiden“, in welhem Frau Lotte Mende als reibe Tante SGrünstein noch einmal Gelegenheit hatte, durch ihren prächtigen und maßvollen Humor die Zuïchauer zu wohlverdienten Beifallsbezeugungen zu bewegen. Der reicblich und gern gespendete Applaus, welcher an dem gestrigen Abend den Ham- burger Gästen beim Abschied zu Theil wurde, möge ihnen ein Zeichen dafür sein, daß se beim Berliner Publikum nach wie vor eine freund- lie Aufnahme finden wecden, zumal wenn fie eine etwas reih- haltigere Auswahl von vlattdeutschen Stücken mitbringen.