Staats - Minister und
Abgereist: Se. Excellenz der er 1 und Forsten,
Minister für Landwirthshaft , Domänen Dr. Lucius, nach der Provinz Posen.
Vetfanntma ungen, die Unfallversiherung betreffend.
Verordnung.
Unter Bezugnahme auf die Vorschrift unter Nr. 2 der zur Ausführung des Unfallversiherungsgeseßzes vom 6. Juli 1884 (R.-G.-Bl. S. 69) er!afsenen Verordnung vom 30. def. Mts. (Deutscher Reihs- und Preußischer Staats-Anzeiger Nr. 179 vom 1. August 1884) wird im Einvernehmen mit den Herren Miniftern für Handel und Gewerbe und des Jnnern eFolgendes bestimmt:
1) Bei den vom Staate für Privatrehnung verwalteten Eisenbahnen werden die nah dem erwähnten Geseßze bezw. dem Gesetze über die Ausdehnung der Unfall- und Krankenversiche- rung vom 28. Mai 1885 (R.-G.-Bl. S. 159) den höheren Verwaltungsbehörden zugewiesenen Verrihtungen von den be- treffenden Königlihen Eisenbahn-Direktionen wahrgenommen. Als untere Verwaltungsbehörden gelten die betreffenden Königlichen Eisenbahn-Betriebsämter bezw. Hauptwerkstätten- Vorstände, welhe auch die den Orts-Polizeibehörden über- wiesenen Funktioren auszuüben haben.
2) Bei den nicht vom Staate verwalteten, der Aufsicht des Königlichen Eisenbahn-Kommissariats zu Berlin unter- stellten Eisenbahnen werden die Verrichtungen der höheren Verwaltungsbehörden im Sinne der erwähnten Geseße von dem genannten Königlichen Eisenbahn-Kommifsariat wahr- genommen, während die Verrichtungen der unteren Verwal- tungsbebhörden und die Funktionen der Ortz-Polizeibehörden von den in der allgemeinen Verordnung vom 30. Juli 1884 bezeihneten Behörden und Beamten auszuüben sind.
3) Die näheren Vorschriften bezügalih der vom Staate für eigene Rehnung verwalteten, unter S. 2 des Geseßes vom 28. Mai 1885 entfallenden Eisenbahnen bleiben vorbehalten.
Berlin, den 9. Juli 1885.
Der Minister der öffentlihen Arbeiten, Im Auftrage: Brefeld.
Die Zinsscheine zu den Obligationen der Anleibe Reibe 11 Nr. 1—S8, wovon der Obligationen Litt. A4 am 1. Januar 1886, i
886, Litt. C am 1. Juli 1886 und Litt. D am 1.
fällig wird, nebft Zinéscheinanweisungen, werden vom 1. Se 1885 ab bei der Königliwen Kreisfaße in Frankfurt a./M. währe der üblichen DienftFurden ausgereicht.
Diese Zinsscheine können au dur die Königlichen ® und Bezirks-Hauptkafen bezogen werden.
Beim Bezug dér neuen Zinéscheine find von dem Eigenthümer oder dessen Beauftragten die alten Zinsscheinanweisungen mit einem doppelten Verzeicbnifse an die betreffende Kae einzureichen.
Das eine Verzeihniß wird, mit einer Empfangsbescheinigung
ersehen, soglei zurüdgegeben und ift bei Ausbhändigunz der neuen sbeine wieder abzuliefern; über die neuen Zinsscheine nebft veisungen bat deren Empfänger Quittung zu geben.
Formulare zu diesen Verzcichnissen sind bei den Kaffen unentgelt-
ch zu haben.
Der Einreichung der Obligationen bedarf es zur Erlangung der
Zinéscheine nur darn, wenn die alten Zinsscheinanwei- banden gefomm 1d; in diesem Falle sind die be- Dokumente an 5 niglide Regierungs-Präfidium zu
besorder ingabe einzureien. vorioftoster n die Empfänger der neuen
egierungê-
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17 1885 Regierungs-Präsident. : Wurmb.
Forft-Akademie Ebersw Winter-Semester 1885/8 chre. — Ab- è fonen. _— A _ , Forstbenußung und Forftitehnologie. —
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ibe Erkursionen. rstmeister Runnebaum: Geodäsie. — Waldwegebau. — sonen über Waldwegebau. förfter Zeising: Waldwertbrebnung und forstlihe Renta- ._— Forstverwaltungslehre. — Forstlibe Erkursonen. Forst-Afefsor von Alten: Forstgeshihte. — Forstli&es Repe- ium. ofefsor Dr. Müttricb: Stereometrie und Trigon inaten, Grunèdbeariffe der analytishen Geometrie. Ho nik. — Metcorologie und Klimalehbre. — Erkur
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ometrie. — [zmeßkunde. Ñonen über
. Remelé: Allgem rorganis&e Chemie. zent Dr. Ramann: Organif S bemie, uncler: Aus der Tecnologie der Waldprodukte.
r Dr, Luerßen: Allgemeine Botanik, Anatomie ate ter Pflanzen. — Einzelne botanische Erkursionen. Allgemeine Zoologie und wirbellofe zen durch Thiere und Gegenmittel, — zoologische Erkursionen. Sacbenrecht. den 15. Oktober 1885
und Pkbrvsio
Profefsor Dr. Altum: Thiere. — Waldbes& ädigun Fisbzuht. — Präpariren. — Einzelre
Amtsgerihts-Rath Ra etzell: Civilrecht.
Das Winter-Seméster begirnt Donnerstag, und endet Sonnabend, den 10. Avril 1886,
Meldungen zur Aufnabme sind baldmöalihft unter Beifügung der Zeugnisse Über Sc@ulbildung, forftlihe Lehrzeit, Fübrurg, über den Besitz der erforderlibden Subsistenzmittel sowie unter Angabe des Militärverkältnifses an den Unterzeicbneten zu ricten.
Der Direktor der Forst-Akademie. Dr. Dandckelmann.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
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Prenßen. Berlin, 13. Juli. Se. Maleltät dex Kaiser und König besuhten, wie „W. T. B.“ aus Ems berihtet, am Sonnabend Abend im Anschluß ay eine kurze Ausfahrt das Theater.
__ Gestern Morgen nahmen Se, Majestät bereits um 8 Uhr ein Glas am Kesselbrunnen, machten dann die Kurpromenade und später eine Ausfahrt.
Mittags empfingen Se. Majestät den von Bonn ein- getroffenen Prinzen Friedrih Leopold, Königliche Hoheit.
An dem gestrigen Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser nahmen Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Leopold und der Erbgroßherzog von Oldenburg, welhe um 7 Uhr nah Schaumburg an der Lahn abfuhren, ferner Prinz Nikolaus von Naffau und der Regierungs-Präfident von Wurmb Theil.
Die Ausfahrt erfolgte wegen der großen Hige erst um 71/2 Uhr Abends. Nach derselben besuhten Se. Majestät das Theater.
Heute Morgen 8 Uhr tranken Allerhöchstdieselben wieder einen Becher am Kefsetbbrunnen, machten darauf in Be- gleitung des Ober-Präfidenten, Grafen zu Eulenburg, und des Regierungs-Präfidenten von Wurmb eine Promenade und nahmen später die Vorträge ‘des Hofmarschalls Grafen Perponcher und des Wirklihen Geheimen Raths von Wil- mowsfi entgegen.
— Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz hielt gestern Vormittag 111/, Uhr im Auf- trage Sr. Majestät des Kaisers und Königs das Stiftungs- fest des Lehr-Jnfanterie-Bataillons im Neuen Palais ab.
Nachmittags 6 Uhr begaben Sih Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin nah Golm und nahmen dort an Ort und Stelle einen Vortrag des Regierungs-Präsidenten von Neefe und des Geheimen Regierungs-Raths Jordan über die innere Auss{mückEung der dort neu erbauten Kirche entgegen.
Abends fand bei den Kronprinzlihen Herrschaften im Neuen Palais eine Theegesellshaft ftatt.
— Die von dem preußishene Landtag ertheilte nahträg- lihe Genehmigung zu einer Etatsüberschreitung, welhe dur die unberelhtigte Dieposition eines regreßpflihtigen Be- amten verursaht worden wor, {ließt nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV, Civilsenats, vom 9. April d. F., nur die Jndemnität der Minister, niht aber die Befreiung jenes Beamten von seiner Regreßverbindlithkeit in sich. Gegen diesen fann, ohne Rüdcksicht auf die parlamentarishe Genehmigung der Etatsüberschreitung, der Staatsfiskus auf Ersag klagen. — Dem Baurath H. war von den ressortmäßigen Jnfstanzen zur selbftändigen Leituna der Bau eines Regierungs- gebäudes übertragen worden, mit der Weisung, nah Maßgabe der Kostenanshläge und Zeihnungen den Bau aus- zuführen. H. führte den Auftrag aus, überschritt aber bei der Bauausführung, indem er eleganter baute, als ihm auf- gegeben war, den Kostenanschlag um 24 343 M, welche Etats- übershreitung vom Landtace nachträglich genehmigt wurde. Auf die Klage des Fiskus wurde H. zum Ersaß von 22 411 in beiden Jnstanzen verurtbeilt, und die von ihm eingelegte Revision wurde vom Reic;sgericht zurückgewiesen, indem der höchste Gerichtshof begründend ausführte: „Das Staatshaus- halts-Geseß und ergänzend die nachträglihe Genehmigung der Kammern zu einer Etatsüberschreitung haben nur geseßliche Wirkung und Bedeutung für die Krone und die Landes- vertretung gegenüber den verantwortlihen Ministern. Der Etat — nach seinem Wortinhalte und nach seinem stzatlicven Zweke — “»rmäghtigt — in der Form eines Gesetzes — die Staatêre, ierung zur Verwendung der aus- geseßten Mittel nah Jnhalt des beigefügten Voranschlages, und die Verfassungsurkunde maht — dem Könige und der Landesvertretung gegenüber — die Minister persönlich für die Junehaltung des Etats verantwortlih (88. 44, 100, 104 Verf.:Urk.). Zu Etatsüberschreitungen und zur Bese:tigung der dadurch begründeten Verantwortlichkeit der Minister ist daher die nachträglihe Genehmigung der Kammern erforderlich. Die Landesvertretung ift ein staatsrehtliher Faktor für die Gesetzgebung, und die Auffstelung des Etats und die Kon- trole über die Jnnehaltung desselben rechnet die Verfassungs- urkunde zu den Funktionen der geseßgebenden Gewalt. Allein über diese Grenze hinaus steht der Landesvertretung ein un- mittelbarer Einfluß auf die Verwaltung nicht zu, und es kann da- her auf die von den Kammern ertheilte nahträglihe Genehmigung zu einer Etatsüberschreitung niht außer der Fndemnität der Minister noch die Anerkennung oder Versagung vermögens- rechtliher Ansprüche dritter Personen in sich s{ließen. Dieser staatsrehtlihen Auffassung entspricht auch die Stellung, welche der Ober-Rechnungskammer durch das Geseg vom 27. März 1872 angewiesen ist. Denn während die Revision der Staats- rechnungen durch die Ober-Rehnungskammer im Jnteresse der Staatsregierung den Zweck hat, die Verantwortlichkeit sämmt- liher rehnungsführenden Beamten jowohl, als der verwalten- den Behörden in ihrer verfassungsmäßigen Gliederung festzu- stellen, kommt für die Revifion — der Landetvertretung gegen- über — nur die d2er Staatsregierung in ihrer Gesammtheit, d. i. die den Ministern obliegende Verantwortlichkeit in Frage,
und, soweit es sich um diese Verantwortlichkeit dem Landtage gegen- |
über handelt, ist als Endziel für die Thätigkeit der Ober- Rechnungskammer bezeihnet, das Urtheil beider Häuser des Landtages so vollständig vorzubereiten, daß dieselben ihren Beschluß über die Entlastung der Staatsregierung mit be- wußter Ueberzeugung fassen können. Motive 135, 136; Ver- handlungen des Abgeordnetenhauses pro 1871/72, Band IV.; S. 17, 18 des Geseßes vom 27, März 1872, Und diese Ent- lastung ist ausschließlih allein das Ziel, welhes dur die Revision der Ober-:Rehnungsfkammer angeregt und durch den Beshlu5 der Kammern herbeigeführt werden soll, Dabei fommen Ansprüche Dritter und Regreßverbindlihkeiten ein- zelner Beamten nicht in Frage und nah feiner Richtung hin zur Erledigung.“
— Na der im Reihs-Eisendbahnamt au gefteWten, in der Ersten Beilage veröffentlihten Nachweisung über die im Monat Mai d. J. auf deutschen Bahnen (aus- {ließli der bayerischen) beförderten Züge unv deren
Verspätungen wurden auf 39 größeren Bahnen beziehungs- !
weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von 31 484,64 km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 14 220 Courier- und Schnellzüge, 113 009 Personenzüge, 64 763 gemischte Züge und 106 049 Güterzüge ; an außerfahrplanmäßigen Zügen : 6424 Courier-, Schnell-, Personen- und gemischte Züge und 23 778 Güter-, Materialien- und Arbeitszüge. Jm Ganzen wurden 732978894 Achskilometer bewegt, von denen 231 771 882 Achsfilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen, Es verspäteten von den 191 992 fahrplanmäßigen Courier-, Schnell-, Personen- und gemishten Zügen im Ganzen 1872 oder 0,98 pCt. (gegen 0,69 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 0,61 pCt. im Vormonat). Von diesen Verspätungen wurden jedo 765 durch das Abwarten verspäteter Anshlußzüge hervorgerufen,
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so daß den aufgeführten Bahnen nur 1107 Verspätungen (= 0,58 pCt.) zur Last fallen (gegen 0,409 pCt. im Vormonat), Jn demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Verglei zu ziehenden Bahnen von 184 368 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen: beförderung 760, oder 0,41 pCt., mithin 0,17 pCt. weniger. Jn Folge der Verspätungen wurden 608 Anschlüsse versäumt (gegen 412 in demselben Mona: des Vorjahres und 426 im Vor: monat). Wird eine Gruppirung der Eisenbahnen nah den auf je eine Ans{lußversäumniß entfallenden Zugverspätungen vorgenommen , so kommen in erster Reihe: die Marienburg: Mlawkaer Eisenbahn (1 Ans(hluß-Versäumniß auf 1 Ver: spätung) mit 1,00 pCt., die Oberhessishen Eisenbahnen (4 Anshluß-Versäumnisse auf 6 Verspätungen) mit 1,50 pCt. die Königliche Eisenbahn-Direktion Erfurt (56 Anschluß-Ver: säumnisse auf 91 Verspätungen) mit 1,63 pCt., während die Mecklenburgishe Friedrih Franz-Eisenbahn (1 Anflug: Versäumniß auf 7 Verspätungen) mit 7,00 pCt., die Württem: bergishen Staats - Eisenbahnen (4 Ans@&luß-Versäumnife auf 35 Vexspätungen) mit 8,75 pCt., die Badischen Staatz: Eisenbahnen (5 Anschluß-Versäumnifse auf 91 Verspätungen) mit 18,20 pCt., die leßten Stellen einnehmen, und auf 8 Eisen: bahnen 75 Verspätungen ohne Anshluß-Versäumnifse und auf 8 Eisenbahnen weder Verspätungen noch Anschluß-Versäum: nisse vorgekommen find.
— Der Königliche Gesandte in München, Graf von Werthern-Beichlingen, hat einen ihm AUerhöÏf dhe: willigten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Séekretär Graf zu Eulenburg alsz interimistisher Geschäftsträger.
— Der Königliche Gesandte in Weimar, von Thielau, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten.
— Der braunscchweigishe Geschäftsträger in Berlin, Frbr, von Cramm-Burgdorf, hat einen ihm bewilligten Urlaut angetreten. Die Erledigung der gesandt)\chaftliwen Geschäfte ist dem hiesigen Königlich bayerishen Gesandten, Grafen von Lerchenfeld-Köfering, übertragen.
Potsdam, 12, Jui (W. 2. B) Das Slistungs fest des Lehr-Jnfanterie-Bataillons fand in Ge mäßheit Allerhöchsten Befehls heute Vormittag 11 Uhr: ftatt Mit der Vertretung Sr. Majestät des Kaisers und Königs war Se, Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz beauftragt. Außer Höchstdoemselben wohnten Jhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kron: prinzessin sowie alle in Berlin und Potsdam anwesenden Mitglieder des Königlichen Hauses und deutshen Prinzen der Feier bei. Dieselbe begann bei prahtvolem Wetter um 111/, Uhr Vormittags mit einem von dem Hofprediger Rogge abgehaltenen liturgishen Gottesdienst im Gärten von Sanssouci, An denselben {loß sich um 12 Uhr der Parademarsch und später die Speisung der Mannschaften des Bataillons in den Communs. Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz trank dabei im Namen Sr. Majestät des Kaifers auf die Armee ; der kom: mandirende General des Garde-Corps, General dec Fnfanterie von Pape brachte ein begeistertes Hoh auf den obersten Kriegsherrn, Se. Majestät den Kaiser, aus. Um 1!/, Uhr fand im Muschelsaal des Neuen Palais ein Diner 190 E stait, Die Hoftrauer war für die heutige Feier avgelegt.
Sachsen - Weimar : Eisena. Weimar, 11. Jul: (Weim. Zig.) Das heute früh 5 Uhr ausgegebene Bull über das Befinden Jhrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth lautet:
„Prinzessin ioch wenig geschlafen, aber die Nacbt fedr viel rubiger verbrat. as Fieber hat nabgelafsen. Temperatur 37,5, Puls noh 56. Dr. Pfeiffer,“
Me&Flenbura - Schwerin. Schwerin, 11. Juli, (Medckl. Anz.) Der Großherzog, die Großherzogin und die Herzogin von Edinburg sowie der Herzog Paul Friedrich sind heute Vormittag zu Wagen von Ludwigéluf hier eingetroffen.
Elsaß-Lothringen. Straßburg, 11. Fuli. (Ldes.- Ztg.) Auf Anordnung des Ministeriums hat der Bezirks:Präsident des Ober-Elsaß durch Beshluß vom 9. d. M. die seinerzeit den Turnvereinen „Olympia“ in Mülhausen und „Al: satia“ in Rappoltsweiler ertheilte Genehmigung zurüd- gezogen und die sofortige Auflösung beider Vereine ange: ordnet. Diese Maßregel steht im Zusammenhang mit den zahlreihen bedauerlihen Ausschreitungen, welhe bei dem Wett- turnfest in Rappolsweiler am 28. v. M. vorgekommen sind.
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Oesterreih-:Ungarn. Wien, 11. Juli. Die „Wiener Zeitung“ publizirt heute eine Verordnung des Unterrichté: und des Finanz-Ministers, womit die erforderlichen Bestim- mungen zur Dur@(führung des Gesetzes, betreffend die provisorishe Aufbesserung der Dotation der katholishen Seelforge-Geistlichkeit erlassen werden.
— (Wien. Abdp.) BeiderNach wahl eines Reichsrath Abgeordneten für die Reihenberger Handels- und Gewerdbe- fammer fiel die Wahl auf den früheren Vertreter der Prager Handels- und Gewzerbekammer, den Fabrikanten Adolpb Schwab.
Prag, 10. Juli. (Prefse.) Mit Rücksiht auf die an- haltende Dürre wird die Landwirthschaftlihe Gesel! haft für Böhmen eine Eingabe an das Ackerbau- Ministerium richten, in welcher Nachlaß der Steuzrn, Geldauë- hilfe, Ermäßigung des Tarifs für Futterstofe, Ergänzung dét G. seßes, betreffend den Nachlaß der Steuern in dürren JFahrën, und Vermehrung der Baarskaft der Kapitalien in Böhmen befürwortet wird.
Pola, 11. Juli. (Prg. Abdbl.) DieErzherzögeAlbre®! undWilhelm wohnten in der Nacht auf Freitag einem gelun genen Torpedo- Angriff auf die zweite Panzer-D:vision im Fasana-Kanalbei. Gestern Morgens fanden Torpedo-Lancirunzen gegen ein firxes Ziel und Klarschiffsübungen eines Su? \hiffs statt.
Agram, 11. Juli. (Wien. Ztg.) Von Baron Zivkovic und dem Referenten der Regnikolar-Deputation, M? fatovic, wurde je ein Elaborat über die Grundlinien de! Verhandlungen der Regnikolar-Deputation ausgearbeitet un? dem Präfidenten Krestic übergeben, welcher dieselben den Deputationë-Mitgliedern mit dem Ersuhen um Gehei haltung und gründlihes Studium und mit der Bemerkung übermittelte, daß die kroatische Deputation Anfang? August behufs Aufnahme der Verhandlungen werde einberust? werden,
Bern, 11. Juli. (Bund.) Am Donnerstag Gesandte der Vereinigten Staaten, MRinchester, dem Vize-Präsidenten des Bundes- raths, Deucher, seine Kreditive überreiht. Bei diesem Anlaß hielten sowohl der abtretende Gesandte Cramer wie MWinchester längere Ansprachen. L:bterer betonte, daß auc der eue amerikanische Präsident nah Kräften dahin streben werde, die freundschaftlihen Beziehungen, welhez bis anhin zwischen den beiden Shwesterrepubliken gewaltet haben, zu erhalten
und zu befestigen.
Großbritaunien und Jrland. London, 11. Juli, (Allg. Corr.) Die Königin begab sich heute Vormittag in Begleitung der Prinzessin Beatrice und eines zaÿlreihen Ge- folges nah Osborne. Der Hof wird auf der Jnsel Wight bis zum 14. August verbleiben und dann nach Windsor zu- rückfehren, um demnächst zum Herbftaufenthalt nah Schott- land überzusiedeln. E ; E
— (V. T V) An Slelle Rowland Winuns, welcher in den Pairstand erhoben worden, ist zum Deputirten der Grafschaft North-Linkolnshire Atkinson (kon- servativ)mit 4028 Stimmen gewählt worden ; der liberale Gegenfandidat Sir H. Thompson erhielt 2872 Stimmen. Aus Simla meldet ein Telegramm des „Reuter)chen Bureaus“: Der indishen Regierung ist von London aus die Versicherung zugegangen, daß die Unterhand- lungen zwishen Rußland und England einen guten Fortgang nähmen.
Frankreich.
Schweiz. hat der neu €
Varia, 11, Juli. S. X. B) Die Deputirtentammer seßte heute die Berathung des Ein- nahme-Budgets fort. Der Vorfißende der Budget- kommission, Rouvier, trat für die Finanzpolitik der Reg rung ein und theilte dabei mit, daß das außerordentlice Budget für das Kriegs-Ministerium demnädst ganz beseitigt werden solle. Die Weiterberathung wurde \{ließ- lic auf nähsten Montag verta zt. Der Senat hat die Berathung des Vertrages von Tientsin auf nähsten Montag festgeseßt. S Aus Marseille eingegangene Depeschen konstatiren, daß in dem Lager von Pas-des- Lanciers die Zahl der typhuzartigen Krankheitsfälle zugenommen hat, Es wird die ileunige Aufhebun g des Lagers beantragt. : General Courcy theilt telegraphisch aus Qué mit, day die Verstärkungen von Tongking nunmehr einzutre}sen beaunnen. Ein Chasseur-Bataillon sei bereits eingetroffen und bewache mit den Zuaven die Citadelle. Einige plündernde Banden würden aus der Umgegend von Hue gemelcket. Ein neuer Schaß sei gefunden worden; der gejammte B:trag der gefundenen Schäße belaufe fich nunmehr auf 10 Millionen. Der König befinde si jenseits Camlo. Die Königin-Mutter, die Obeime des Königs, die Prinzen und zahlreice Manda- rinen wünshten, nah Hué zurückfehren zu dürfen. Eine Depesche des Gouverneurs der Kolonien am Senegal, vom 9. d. M., meldet: die Franzosen seien am 31, Mai d. J. am oberen Theil des Flusses zwischen Niagassola und Tignire von den Eingeborenen an- aegriffen worden; er habe Verstärkungen abgesandt, und die Eingeborenen seien zurückgeschlagen worden. Am 22. v. M. hôtten die Schwarzen einen abermaligen Angriff auf die Franzosen gemacht und eine neue Niederlage erlitten. Die französischen Truppen seien jeßt, nah Ergänzung ihrer Pro- viant- und Munitionsvorräthe, ausmarschirt, um den Führer der Aufständischen, Samovi, vellständig zu vernichten. | Ein Telegramm des Gouverneurs von Cochin- china, vom 9. d. M,, konstatirt, daß im Norden von Cambodscha, wo sih der Hauptheerd des Aufsîütandes befunden habe, nah den von den franzötishen Truppen er: zielten Erfolgen die Ruhe vollständig wiederhergestellt fei: die meisten Führer der Aufständischen hätten sh unker- vorfen, und der Norden und Osten von Cocinthina jeien jet dem Ende des Monats Mai vollständig pazifizirt.
Spauien. Madrid, 11. Juli. (W. T. B.) Der Minister-Präsident Canovas del Castillo verlas beute im Senat und in der Deputirtenkammer ein Königlihes Dekret, dur welhes die Sißungen der Cortes vertagt werden. i;
— 12. Juli. (W. L. B.) Heute jand eine Sißung des Ministerraths ftatt; na i sollen, wie es heißt, der Minister des JFnnern und der Marine-Minister ihre Demission eingereiht haben. Der Minister-Präsident Canovas del Castillo wurde vom König in einer Audienz empfangen.
Griechenland. Athen, 13. Juli. (W. T. auswärts verbreitete Nachriht: der König werde diesem Jahre nah Wieébaden begeben, ift unrichtig. soihe Reise ist niht beabsihtigt gewe}en.
Rußland und Polen. Kronstadt, 11. Juli. (W.D.B.) Der Kaiser und die Kaiserin sind von ihrer Reije na den finnishen Schären heute hierher zurüdgetehrt.
Tiflis, 12. Juli. (W. T. B.) Das 2. Eisenbahn- Bataillon und das 1. Feldlazareth sind in Krasno- wodsk angekommen. Das Bataillon begiebt si zu dem Bau der transkaspishen Bahn, das Feldlazareth nah Askabad.
_ Amerika. New-York, 10. Fuli. orr.) Regierung hat über die Truppen in Cansas, Lexas und im JFndianer-Gebiet in solher Weise veriügt, dal man die schnelle Unterdrückung des Jndianer-Ausstandes erwartet, Der Befehl ift dem General Miles übertragen worden, und der Oberbefehlshaber, General Sheridan, vird wahrscheinli die Grenze besuhen. Die Cheyenne- Indianer, welche die Ruhestörung veranlaßt haben, 1ouen entwaffnet werden. Dieselben zählen 1200 Krieger.
— 11 (W. L. B) Der Sekretär des Krieges hat angeordnet, daß 3000 Mann Soldaten ]0- fort nah dém Fort Reno, im Jndianergebiet, ab: aeben sollen. — Einem aus Colorado-City im Staate Texas fommenden Gerüchte zufolge hätte in Neu- Meriko ein Zusammenstoß zwischen Hirten und Indianern stattgefunden, wobei 60 Jndianer und 16 Hirten
längere derselben
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(Allg. Corr.) Die
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aben will, der den Tod des Mahdi beftätigt have.
Soldat auf der Flucht in Tatmeh eingetroffen, welcher am d. M. einen Araber aus Karthum in Dbudon getroffen
Zeitungsftimmen.
Die „Neue Zeitung“ schreibt: S Der Jahresbericht der Kieler Handeltkammer wird von der fort- \{rittliben Presse in tendenziöser Weise ie wirthscafili- fommerzielle Politik der Regierung ver j 2
beweist die warme Zustimmu-rg, wel®
und pfersubvzntionen îtn dem ger
find in der Beilage mitgetbeilt)
daß von allen Handelskammern,
für 1884 vorliegen, auc nit eine einzige in dieï
anderen Standpunkt cinnimmt
Cf Frredhen n1œaTt PreMen
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zu Königsberza der Regierung
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— Die „Bohemia“’ erörtert die über ier Sonntagen, seit das generelle ¿arbeit für Oesterreih in Kraft ist, gesammelten Ecfah- gen: sie sagt dabei: der Erwerb Vieler habe eine Schä- digung erfahren, woran €s aber vor Allem feble, sei ein Kommentar zu der Durchführungsverordnung des Gesetzes „über die Sonntagsruhe““, ein Kommentar, der nichi nur die entstandenen Zweifel, sondern au alle Ungleichheiten in der Auëlegurg des Gesetzes beseitigen müßte. ine Zuschrift aus dem Publikum — d eid na dem Inétlebentreten des Ge)e
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Nuénabmen.
Amtsblatt des Reichs Verfügungen vom 1. Juli 1859. der Rück- oder Nawbsendung von 3. Juli 1885. Leitung der Briefsendungen r Arciv für Post und Telegraphie. Nr I. Akterstücke und Aufsäße: Die Entwickelunz des \r und Telegravbenwesens in den Jahren 1878 bis 1883. Il. 25 jährigen Bestehen des Bahnpostamts Nr. 12 in Meß. — Telegraphenwesen Siams im Recnungsjahre
1883/84. — Eine öôfîter- reicbisde Kongo-Erpedition. — 11. Kleine Mittheilungen: Telegra- vbenlinten im mittleren Nillande.
getödtet worden wären.
Afrika. Egypten. Kairo, 11. Zuli. (W. T. B.) Ein Telegramm des Generals Brackenbury aus Tatmeh, vom 10. d., meldet: er habe den Brief eines Kaufmanns in Handak erhalten, welher besagt: der Mahdi sei todt, und seine Anhänger befänden si im
— Einrichtung von Swiffsvolt-
\varkassen in Frankrei. — Abzekürztes Kartirungêverfahren der ge- | wöhnlichen Päereien in der Schweiz. — Postverkehr in Marokto. | — Eine neue Signalvorrihtung fuc CEisenbahnzüge. Die russische Eisenbahn dur das südlide Centralasien. — Zur Polarforschung. — Flas{enpoft. — III. Zeitschriften-Ueberschau.
Kampfe mit einander. — Nah einem weiteren Tele- gramm Brackenburys, von heute, it ein egyptischer
| hat der frühzeitig gesäete Roggen fih ziemlich
| Treuen. A Kar! | zu ben besten Hoffnungen.
*
Statiftische Nachrichten. tatistishen Mittheilungen uder den enthaltea in Nr. 9 und 10: ezäblung vom Î 1 Jahre 1884 W aft und Literatur. Schulze'schen Hof-Butta=dlung (A. - i zum erfien Male im fünfaktige Trauer?pltel : haupt. Die Zeit, in wel 1525. aljo di Hintergrund
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Berlin, 13. Juli 1885
NaGirLag 1 über den gegenwärtigen und der Ernte-Aussichten in
1ßishen Monarchie.
Nr. 158 des Reichs-Anz.)
tpreußen.
Von dem
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Provinz We 1) Reg.-Bez. Marienwerder:
entwidelt, während auf denjenigen Roggenfeldern, | stelung im vergangenen Herbst fh ver)pätete, die I dünn und fkurzhalmig geblieben sind. Der Winterweizen steh gut und verspriht eine mehr als durschnittlihe Ernte. Vie Sommersaatin, welche unter günstigen Verhältnißzn bestellt wurden, sind gut aufgegangen und zeigen bisher einen recht befriedigenden Stand. Kartoffeln nd gut bestellt und gut aufgegangen. Raps und Rübsam tehen durchschnittlih recht gut, Erbsen befriedigend, f
2) Reg.-Bez. Danzig: Der Stand der Winter- und Sommersaaten kann im Allgemeinen 1 befriedigender vezeihnet werden. Die Heuernte ift in vollem Gange, diejelbe wird gute, aber niht jo reiche Ecträge die vorjährige geben. Kartoffeln und Zuckerrüben sind gut aufgegangen und versprechen eine gute Ecnte.
Provinz Pommern: |
Reg.-Bez. Stralsund: Das Sommergetreide berechtigt zu den besten Hoffnungen. Der Stand der Gerste- und Hasfer- felder, sowie der Erbfen und Bohnen ift ein recht befried1- gender, ebenso ift auf
einen recht guten Ertrag dzs Klees zu Die Kartoffeln stehen üterall üppig und berechtigen Der Roggen hat vielfach dur die Ende Mai und Anfang Juni vorgekommenen anhaltenden Regengüsse erhebli6 Schaden gelitten. Der Stand des Weizens befriedigtze im Frühjahr im Allgemeinen niht, do hat die günstige Witterung in leßter Zeit die Schäden einigermaßen
geheilt.