bis . . ten I den bekannt zu machenden Zahlstellen. Bonn, den . . ten Der Ober-Bürgermeifter. (Faksimile)
Die Anleihe-Deputation. (Fafsimile.)
Der Kontrolbeamte.
(Unterschrift.)
Dieser Schein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit inner- halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit
erhoben wird. S Rheinprovinz. i Anweisung zum Anleiheshein der Stadt Bonn, 1V. Ausgabe, A. E
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 18 . . bis 18 . , bei der Stadtkasse zu Bonn, sofern nit rectzeitig von dem als solhen sich ausweisendèn Inhaber
zu der obigen Schuldverschreibung die . .
der Schuldverschreibung dagegen Widerspru erhoben wird.
Bonn, den . . ten E: i : Der Ober-Bürgermeister. Die Anleihe-Deputation. (Faksimile. ) i (Fafksimile.)
Der Kontrolbeamte.
(Unterschrift)
Nactrags-Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Stadt- Anleibescheine der Stadt Charlottenburg im Betrage von Sechs Millionen Mark.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. Nachdem der Magistrat der Stadt Charlottenburg im Einverständniß mit der Stadtverordneten-Versammlung daselbft be- {lossen hat, das in Unserem Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Stadt-Anleihesheine der Stadt Charlotten- burg im Betrage von Sechs Millionen Mark vom 20, April 1885 resp. in dem Muster eines Anleihesheines der Stadt vor- behaltene Reht, den Tilgungéstock zu verstärken, oder auch \ämmtlihe noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen, vor dem 1. April 1896 nit auszuüben, wollen Wir
auf den Antrag der genannten ftädtishen Körperschaften,
diese zeitlibe Beschränkung des Rechts zur Verstärkung des Tilgungsstockes und zur Kündigung in den auf Grund Unseres Privilegiums vom 20. April 1885 auszufertigenden Anleihe-
scheinen auf jeden Inhaber zum Austdruck bringen zu dürfen, Unsere landesherrlibe Genehmigung dazu ertheilen, daß der leßte Satz des zweiten Absaßes des Unserem Privilegiuum vom 20. April 1885 anliegenden Musters eines Anleihescheines folgende Fassung
erhält: „dem Stadtkreise Charlottenburg bleibt jedo das Ret vor- behalten, vom 1. April 1896 an den Tilgungsftock zu verstärken, oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.“ Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Bad Ems, den 25. Juni 1885, T S) Wilhelm. von Puttkamer. Maybach. von Scholz.
Finanz-Ministerium.
Dem Rentmeister Fahrenholt zu Berent ist die Stelle des Königlichen Rentmeisters in Hirschberg verliehen worden.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Am Luisen-Gymnasium zu Berlin is der ordentliche Lehrer Dr. Ern Bahn, und
bei dem Friedrih-Wilhelms-Gymnafium zu Berlin der H ais Lehrer Dr, Schneider zum Oberlehrer befördert worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Der Forstmeister Morgenroth zu Gumbinnen ist auf die durch Pensionirung des Forstmeisters Homburg vakant gewordene Forstmeisterstelle Kassel-Schlüchtern verseßt worden.
Der Oberförster Boegtzel zu Bredelar ist auf die dur den Tod des Obersförsters Zoeller vakant gewordene Ober- försterstelle zu Siegen verseßt worden.
Der Oberförster Biedermann zu Dippmannsdorf ist auf die durch den Tod des Oberförsters Maron erledigte Oberförsterstelle zu Zechlin verseßt worden.
Der Forst-Assessor Fintelmann ist zum Oberförster ernannt und es ist ihm die dur Beförderung des Oberförsters Gercke zum Forstmeister erledigte Dberförsterstelle Nicolaiken im Regierungsbezirk Gumbinnen verliehen worden.
Angekommen: der Direktor der Königlihen Staats- archive, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. von Sybel, aus Bad Nauheim.
Berzéeinth Der Borlesuiden Uns eaten Vebunden a der Königlihen Thierarzneishule zu Berlin im Winter- Semester 1885/86.
Encyklopädie und Methodologie während der ersten drei Wochen Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 bis 11 Uhr, Profefsor Dr. Roloff.
Anatomie der Hausthiere Dienstag und Sonnabend von 10 bis 11 Uhr, außerdem täglich von 1 bis 2 Uhr; aa, S Uebungen täglih von 10 bis 1 Uhr, Professor
üller.
Physik täglih von 9 bis 10 Uhr;
organische Chemie Mittwoch, Freitag von 5 bis 7 Uhr;
chemishe und pharmaceutische Uebungen Professor Dr. Pinner.
Physiologie Dienstag, Mittwoh, Donnerstag und Freitag von 9 bis 10 Uhr, Professor Dr. Munk.
Anatomie und Physiologie der Pflanzen Montag und Donnerstag von 5 bis 6 Uhr, Professor Dr. Wittmack.
Exterieur des Pferdes und der übrigen Arbeits- thiere nebst Gestütkunde im I. Quartal Montag von 8 bis A uke Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8 bis
124 Theorie des Hufbeshlags im Il. Quartal Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 4 bis 5 Uhr, Professor Dr. Möller.
_Thierzuchtlehre im 1. Quartal Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8 bis 9 Uhr, Lehrer Eggeling. , a LERES pathologishe Anatomie täglich von 12 bis
)T ;
und Sonnabend
mit . .. M bei der Stadtkafse zu Bonn oder
Regierungsbezirk Köln.
1 Uhr, Professor Dr. Schüß
9 Uhr, Professor Dieckerhoff. Spezielle Chirurgie tägli von 7 bis 8 Uhr, Eggeling.
bis 4 Uhr, Professor Dr. Möller.
1886 tägli von 8 bis 9 Uhr;
tägli von 8 bis 9 Uhr, Professor Dr. Roloff. Klinik für größere / und von 3 bis 4 Uhr, Professor Dieckerhoff.
und von 3 bis 4 Uhr, Professor Dr. Möller. Ambulatorische Klinik Lehrer Vneina. Chemische und physikalische to
Dienstag und Donnerstag von 6 bis 7 Uhr, Dr. Bissinger.
den wöchentlich, Prosektor Preuße. Das Winter-Semester beginnt am 8. Oktober cr. Berlin, den 8. Juli 1885. S Königliche Thierarzneishul-Direktion. Roloff.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 14. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König hörten, wie „W. T. B.“ aus Ems berichtet, gestern nah dem Diner den Vortrag des Wirklichen Geheimen Legations-Raths von Bülow.
An dem Diner nahmen Prinz Nicolaus von Nafsau, der Ober-Präsident Graf zu Eulenburg, der Regierungs- Präsident von Wurmb und der Oberst von Rosenberg Theil.
Später machten Se. Majestät eine Spazierfahrt nach Dausenau und besuchten sodann das Theater.
An die heutige Brunnenkur {loß sich eine Promenade und später eine Spazierfahrt.
Nach derselben nahmen Se. Majestät die Vorträge des Hofmarschalls Grafen Péxponcher und des Wirklichen Ge- heimen Raths von Wilmoisski entgegen.
— Eine I welche den Verfall des Ver- leßten in Siehthum zur Folge hat, ist aus §. 224 Str.-G.-B. als eine s{hwere zu bestrafen. Jn Bezug auf diese Bestim- mung hat das Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Urtheil vom 9, April d. J. ausgesprochen: Der Begriff des Ver- fallens in Siehthum erfordert einen chronishen Krankheits- zustand, welcher, den gesammten Organismus des Verleßten ergreifend, eine erheblihe Beeinträchtigung des Algemein- befindens, ein Shwinden der Körperkräfte, Hinfälligkeit zur Folge hat, welcher niht unheilbar zu sein braucht, dessen Heilung aber überhaupt oder doch der Zeit nah sih nicht be- hestimmen läßt. ‘1
— RNahh der im Reihs-Eisenbahn amt aufgestellten, in der Zweiten Beilage veröffentlihten Nachweisung der aut} deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayerns — im Monat Mai d. J. beim Eisénbahnbéetriéebe (it Aus\{lUuß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeihnen: 7 Entgleisungen und 1 Zusammen- stoß auf freier Bahn, 10 Entgleisungen und 12 Zusammen: stöße in Stationen und 97 sonstige Unfälle (Ueberfahren von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Kessel-Explosionen und andere Betriebs-Ereignisse, sofern bei leßteren Personen ge- tödtet oder verleßt worden sind).
Bei diesen Unfällen find im Ganzen, und zwar größten- theils durch eigenes Verschulden 109 Personen verun- glüdt, sowie 21 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 50 unerheb- lih beschädigt. Es wurden von den 22 516 738 überhaupt beförderten Reisenden 1 getödtet, 4 verleßt. (Hiervon ent- fallen 1 Tödtung auf den Verwaltungsbezirk der Königlichen Eisenbahn - Direktion Köln (linksrheinishe), 1 Verleßung auf den Verwaltungsbezirk dec Königlichen Eisenbahn-Direktion Frankfurt a./M. und 3 Verleßungen auf die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen, von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigentlihen Eisenbahnbetriebe 13 getödtet und 52 verleßt und bei Nebenbeschäftigungen 1 getödtet, 8 ver- leßt; von Steuer- 2c. Beamten 1 verleßt; von fremden Perso- nen (einschließlich der nicht im Dienji befindlihen Bahn- beamten und Arbeiter) 6 getödtet und 9 verleßt, sowie bei Selbstmordversuchen 12 Personen getödtet und 2 verleßt. Von den sämmtlichen Verunglückungen — mit Aus\{luß der Selbstmorde — entfallen auf:
A, Staatsbahnen und unter Staats3verwal- tung stehende Bahnen (bei zusammen 28 324,73 km Be- triebslänge und 698 883 061 geförderten Achsfkilometern) 92 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn- Direktionen Köln [rechtsrheinisce] (15), Elberfeld (9) und Breslau (9), verhält - nißmäßig, d. h, unter Berücksihtigung der geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Längen sind jedoh auf der Main-:Neck@ar- Eisenbahn und auf den Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlihen Eisen- bahn - Direktionen Köln (rehtsrheinishe) und Elberfeld die meisten Verunglückungen vorgekommen.
B, Größere Privatbahnen — mit je über 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 1477,85 km Betriebslänge und 23 355 807 geförderten Achskilometern) 3 Fälle, und zwar bal E Ludwigsbahn (2) und Ostpreußishe Süd- ahn (1).
Auf den kleineren Privatbahnen — mit je unter 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 1545,89 km Be- triebslänge und 10740 026 geförderten Achskilometern) find Verunglückungen von Personen niht vorgekommen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Hoffmann in Fürstenwerder, Dr. Boettiher in Neu-Ruppin, Haefner in Bunzlau, Dr, Hazmann in Delißsh, Dr. Schaefer in Merseburg, Dr. Hiller in Hohenmölsen, Pr. Meyer in Oldendorf, Ruckert und Bieck in Marburg.
J.)
Sachsen. Dresden, 13, Juli, (Dr. Der Prinz und die Prinzessin Friedrih von Hohen- zollern sind vorgestern Abend von Berlin hier angekommen und haben sich in das Hoflager zu Pillni t begeben. — Der
Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, sowie die Prtnzen
Pathologish-anatomische Uebungen täglich von 11 bis Spezielle Pathologie und Therapie täglih von 8 bis Lehrer Operations-Uebungen Montag und Donnerstag von 2
Gerihtlihe Thierheilkunde und Uebungen im An- fertigen von Gutachten und Berichten bis Ende Januar
Geschichte der Thierheilkunde vom 1. Februar 1886 ab Hausthiere täglih von 9 bis 12 Uhr Klinik für Tbe ere R ere täglich von 10 bis 11 Uhr
epetitorien Montag, Anatomisce und physiologische Repetitorien 3 Stun-
zugetheilt.
ann Georg, Max und Albert und die Prinzessinnen athilde und Maria Josepha find gestern Nahmittag nah dem Seebad Heyst in Belgien gereist.
Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 13. Juli, Die „Weim. Zlg.“ meldet: Jn dem Befinden Zhrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth is, wie wir zu unserer Freude mittheilen können, seit Sonnabend eine erheblihe Besserung eingetreten. Das gestern früh ausgegebene Bulletin lautete:
„Prinzessin habex die Na&t rubig, wenn auch nicht immer \{lafend verbra%t. Im Laufe der leßten 24 Stunden ift ein günftizer Rückgang der Krankbeitsersheinungen eingetreten. Heute früh Tem- peratur 36,5; Puls 62.
Dr. Pfeiffer.“
Das Bulletin von heute früh lautet :
„Die vor 6 Tagen eingetretene Fieberbewegung ift seit gestern zum Stillstand gekommen. Auch die Kopfshmerzen hahen nachge- laffen und hat si das Allgemeinbefinden entschieden gebessert, Prins zessin haben von Mitternacht an ruhig \chlafen können, ohne Arznei.
Puls no& 64. Dr. Pfeiffer. *
Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 11. Juli. (Weim. Ztg.) Dis. Landessynode is auf den 9, August d. F. nah Meiningen einberufen worden.
Anhalt. Wörlit, 11. Juli, (Anh. St.-A.) Der Erb- großherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklen- burg-Strelitß sind heute mit dem Herzog Friedrich von hier wieder abgereist.
Großbritaunien und JFrland. London, 13. Juli, (W. T. B.) Jn der heutigen Unterhaus sizun g erwiderte der Unter + Stäatssekretär des Auswärtigen, Bourke, auf eine Anfrage darüber, welhe Punkte in der Pendjeh- Angelegenheit von Seiten der englischen Re- gierung einem Schhiedsspruch unterbreitet werden sollten: dies sei noch Gegenstand der Erwägung.
General Wolseley ist heute Nachmittag mit seinem Stabe auf der Victoria-Station eingetroffen, wo er von der zahlreih anwesenden Menge enthusiastisch begrüßt wurde.
Bombay, 11. Juli. (A. C.) Hier eingegangenen Nac- rihten zufolge veranlaßt der Ausbruch der Cholera im Nari-Thale massenhafte Desertionen unter den an der Pischin-Eisenbahy beschäftigten eingeborenen Arbeitern, — Die „Times of Jndia“ konstatirt, daß der Plan zur Abhaltung einer Ausstellung in Bombay zu Boden ge- fallen sei, da die Regierung aus ökonomischen Rücksichten es ablehne, die erforderlihen Geldmittel vorzuschießen,
Lane. Paris, 10. Ul G. O Da Minister des Auswärtigen, de Freycinet, hat an den General de Courcy telegraphish das Ansuchen um ge- naue Mittheilungen über den Ursprung des Aufstandes von Hué gestelt. Erst nach dem Eintreffen dieser wird der Minister dem Ober - Kommandirenden des Expeditionscorps eingehende Befehle über die spätere Organisation des französishen Protektorats und die schon jeßt gegen die Persönlichkeiten am Hofe des jungen Königs zu ergreifenden Maßregeln übersenden.
Die leßten Nachrichten aus Madaga scar sind der Art, daß die Regierung entschlossen ist, dem Contre-Admiral Miot 4000 Mann Verstärkungen zu schicken, sobald die Kammer den Kredit von 12 Millionen, der von ihr verlangt wird, bewilligt hat. Wahrscheinlih werden diese 4000 Mann größtentheils der Referve:Division des Lagers von Pas des Lanciers (bei Marseille) entnommen werden und andererseits die für Annam und Tongking bestimmten Verstärkungen ebenfalls aus diesem Lager abgehen.
— Il Qui. (L. C) Die Délegiuten der Lepu- blikanishen Gruppen versammelten sich heute abermals unter dem Vorsiß des Senators Carnot, und einigten \i{h über die endgültige Organisation des Comités für die Wahl- propaganda. Die zu diesem Zwecke ernannte Kommission besteht aus dem Senator Carnot als Präsidenten, den Abge- ordneten Develle und Lelièvre als Vicepräsidenten, den Abge- ordneten Murard und de Verninac als Schriftführern. Drei Senatoren, Humbert, Lenoël, Scheurer-Kestner, und drei Ab- geordnete: Derès, Ranc und Ferd. Dreyfus wurden diesen noch beigegeben. Dem Comité, das sich „Comité Carnot“ nennen wird, werden auch noch republikanishe Journalisten «Fn der Sißung am Montag sollen diese bezeihnet und die Veröffentlihung der Adresse erörtert werden.
Der Marine-Minister hat eine Depesche erhalten, welche über einen Aufstand der Schwarzen am Sene- gal berichtet. Die „Agence Havas“ gibt folgendes Resumée der Depesche des Gouverneurs des Senegal :
Aus seinen Iaformationen geht hervor, daß der Hauptmann Louvel am 31. Mai zwischen Niagassola und Tiguire von Samory angegriffen worden und daß der Major Combes dem Ersteren zu
Hülfe geeilt ift, die von den Sbwarzen bewachten Pässe eingenommen und diesen eine {were Niederlage beigebracht hat. Combes in Lebensmitteln zu versorgen, nabdem er 60 Mann in Niagassola ge lassen, ein zweites Mal angegriffen wurde, {lug er wieder die Ne- bellen in die Flucht. versehen, ‘ kehrte er hierauf nach Niagafsola zurück, fest entschloffen, mit Samory endlich einmal fertiz zu werden. des Senegal zugegangenen Nachrichten reichen bis zum 1. Juli.
Als Major
Sicatoca, wohin cr sih begeben hatte, um sih mit
Reichlih mit Lebensmitteln und Munition
Die dem Gouverneur
— 13. Ul Œ. T. B) Din „Semps! zufolge
hätte der Minister des Auswärtigen, de Freycinet, den General Courcy angewiesen, seine Aktion innerhalb der durch das Protektorat gezogenen Grenze zu halten, jedo die- jenigen anamitishen Beamten, welche direkt an dem Aufruhr theilnahmen, streng zu bestrafen.
Spanien, Madrid, 13. Jul _(W. D. B) Der
Contre-Admiral Pezuela ist zum Marine-Minister und der Civil-Gouverneur von Madrid, Villaverde, Minister des Jnnern ernannt worden.
zum
Italien. Rom, 11. Juli. (Allg. Ztg.) Die „Gazzetta
ufficiale“ veröffentliht das Dekret, dur welches die Er- mächtigung zur Verausgabung einer Summe von 604 240 Lire für die Flottenstation am Rothen Meere sowie einer Summe von zwei Millionen für die Besazungstruppen von Massauah im Etatsjahre 1885/86 ertheilt wird. — Dem leßten vom Kriegs-Ministerium veröffentlichten Bericht zufolge betrug die Zahl der Kranken in Massauah und den benachbarten Militärposten am 6. d. M. 217, d. h- 7 Proz. der dort befindlichen Mannschaften. Gestorben waren vom 25. Juni bis zum genannten Tage 4 Jndividuen, dar-
R bürgerliher Zeichner und der Jnfanterie-Kapitän aselli,
Z E Minister-Präsident Trikupis, daß er der jeßigen
2 Regierung bei der Berathung des Budgets und der Finanz-
* nexikanishe Geshäftsträger in London wider- S cyriht in E E
E vab L ebitón Staaten umlaufenden, von dem amerikanischen E Correspondenten der „Times“ gemeldeten Gerüchten, daß es * der Wunsh der mexikanishen Regierung sei, nórdlihen Staaten längs des Rio Grande an die Ver- E einigten E fatirt,
+ hestehen konnte,
E begründet eten.
E püuren. Daß
echenland. Athen, 13. Juli. (W. T. B.) Jn oe Sizung der Deputirtenkammer erklärte der
feine Schwierigkeiten bereiten, die Votirung dieser n durch die Kammer vielmehr unterstüßen werde. r in Beantwortung der Thronrede vorgeschlagene
E Adreßentwurf wurde von der Kammer ohne jede Debatte E genehmigt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 14. Juli.
W. T. B.) Der Finanz-Minister Bunge hat eine zwei-
2 monatliche Urlaubsreise in das Ausland angetreten.
Mittel - Amerika. Mexiko. (Allg. Corr.) Der
der formellsten und autoritativsten Weise den in
einige der
Staaten zu verkaufen. Der Geschäftsträger kon- daß eine solhe Absicht niemals bestanden hat oder und daß die Gerüchte vollständig un-
É —-
HZeitungsftimmen.
Die „Wiesbadener Zeitung“ Ueberschrift: „1882 und 1885“: i Was es mit den jüngsten Leistungen und Entwickelungen unserer nationalen Wirthschafts- und Reformpolitik auf sich gehabt hat, erhellt mit besonderer Deutlichkeit, wenn man die gegenwärtige Lage
sagt unter der
Li mit derjenigen des Sommers 1882 vergleicht.
Damals wie jeßt stand das preußische Volk am Vorabende
neuer Landtagswahlen : von dem geräuschvollen, zuversihtlihen Treiben,
welches zu jener Zeit dur die fortscrittliben und vorgeschritten liberalen Kreise ging, ist dieses Mal aber nicht das Geringste zu im Sommer 1882 von einem „Zusammengehen sämmt- lier liberaler Parteien“, von Bündnifsen der Nationalliberalen mit Sccessionisten und Fortscrittlern und von Hoffnungen der leßteren auf einen großen und allgemeinen Wahlsieg die Rede sein konnte, dünkt uns heute. ein Märchen zu sein, Stück für Stück ist der Shmuck der Zweige abgetragen worden, die den Baum des fort- \crittlichen Liberaliëmus vor drei Jahren zu zieren s{ienen, Der Fortschritt hat es fertig gebracht, die Nationalliberalen zu seinen ent- \chiedensten Gegnern zu machen, und troß seiner Umgestaltung zu einer „deutsch-freisfinnigen Partei“, einsamer und verlasserer denn jemals früher dazustehen. Gegenüber den Erfolgen, welche im Ver- laufe der lezten drei Jahre auf den Gebieten der Kolonialpolitik, des Kranken- und Unfallversicberung8wesens, der Steuerentlaftung und des nationalen Gewerbe- und Wirthschaftslevens gemacht worden sind, wollen diealten Redensarten von der Wiederherstellung des Freihandelssystems und von der Aufribtung einer Parlamentsherrscbaft so wenig ver- fangen, daß die E. Richter und Genossen längst auf ihre Welt- eroberungépläne verzihtet und ih auf die Sorge für Erhaltung dessen beswränken müssen, was ihnen aus besseren Tagen übrig ge- blieben is. Einem Volke, das an Wohlstand, innerer Sicberheit und äußerem Ansehen zugenommen hut, dessen sozialpolitiswe Einrichtun- qen dem Auélande für nachabmenswerthe Muster gelten, dessen Konkurrenzfähigkeit und dessen Absaßzgebiet fortwährend wächst und dessen Lasten gemindert worden sind, — einem solchen Volke läßt sich eben niht einreden, daß cs unglücklich, unfrei und übel regiert sei. Nimmt man hinzu, daß die erzielten Erfolge wesentlich der Stetigkeit unserer Regierung zu danken sind und daß in einer großen Zahl anderer Staaten die Ueberzahl dec Regierungs- und Ministerroechsel als die eigentlihe Wurzel der auf denselben lastenden Schwierigkeiten angesehen wird, so erklärt sich auf die denkbar ein- fahste Weise, daß das System der „rein parlamentarischen Re- gierung“ täâglih an Anziehungskraft verliert und das selbst viele grund- jäßlihe Anhänger des „Parlamentarismus“ unter vier Augen offen eingestehen, daß mit demselben zur Zeit und unter den heutigen Um- ständen nihts anzufangen sei. Diejenige Maßregel endlich, über welbe das meiste Geschrei und der heftigste Lärm erhoben wird, die Erhöhung der Landwirthscbaftszölle, ist in dem demokratish-parla- mentaristishen Frankrei aus denselben Gründen und auf die nam- lide Weise ergriffen worden, wie bei uns, wo man sie „volkéfeind- lihen“ und reaftionären Gelüsten zuzuschreiben versucht hat.
Wo man diesen heilsamen Umschwung richtig auffaßt, wird man aus demselben ohne Weiteres die richtigen Lehren abzuleiten wißen. Die Gunst der Lage, deren wir uns gegenwärtig erfreuen, muß und wird als Sporn zu erhöhter Regsamkeit von Derjenigen angesehen werden, die es mit dem Vaterlande und der nationalen Sache wohl meinen. Was erreicht worden, is uns nicht im Schlafe, sondern als Preis stetiger und unverdrossener Arbeit zugefallen und diese Arbeit wird fortgeführt werden müssen, wenn der zeitweilige Ge- winn zu einem dauernden und gesicherten Besiß gemacht werd.n foll. Das berühmte Wort, nach welhem „Freiheit und Leben nur der verdient, der sie täglih zu erobern weiß“, gilt heute in verdoppeltem Maße: weil wir viel gewonnen haben, haben wir auch viel zu ver- lieren! Die Zeit direkter Vorbereitungen auf die Landtagêwahlen ist noch nit da — fe rückt aber tägliÞ näher heran und erheischt be- ständige urd geräusblose Sammlung und Zusammenfassung der Kräfte, die in der Stunde der Entscheidung ins Treffen geführt werden follen. : . e
Das wird man sich überall da g:sagt fein lassen müsen, wo man das Vollgefühl der glücklichen und segensvollen Wendung besißt, die wir den lctzten drci Jahren zu danken baben.
__— Gelegentlich der Veröffentlihung des Vertrages über die zu subventionirenden Dampferlinien nah Ostasien und Australien äußert die „Frankfurter Zeitung“: : Ist au nit Alles erreiht worden, was man von einem Ver- trage über Dampfersubvention erwarten konnte, so ift doch dur den- selben eine Angelegenheit zum Abschlusse gelangt, welche für den deutshen Handel von großer Bedeutung ist. Der ursprüngliche prin- zielle Widerstand einzelner Kreise und Parteien gegen jegliche Dampfersubventicn ift im Laufe der Verhandlungen verstummt. Sogar die deut\chfreisinnige Partei, welche noch bei der ersten Lesung lebhaft oppo- nirte, bat wenigstens für die ostasiatische Linie gestimmt und damit ihren früheren grundsäßlihen Standpunkt aufgegeben. Wir baben die grundsäßlihe Bekämpfung der Reichsunterstüßung in dieser Sache von Anfang an nicht begreifen können, nachdem das Bedürfniß regelmäßiger deutsher Postdampfer von allen Seiten konstatirt und nahdem England und Frankreih uns mit der Einrichtung solcher Fahrten längst, unbekümmert um die manchesterlihen Theorien, vorangeganzen waren. Der deutshe Handelsstand im fernen Auélande hat es ausnahmsweise lebhaft gewünscht, daß die deutshe Postflagge in den asiatishen und australischen imporien regelmäßig ersheinen möge Er hofft davon Er- weiterung des Absatgebietes für deutswe JIndustricerzeugnt}|e, vermehrtes Ansehen des deutschen Handelsstandes im Auslande. Wenn au von diesen Erwartungen manches sib als üktertrieben heraus» stellen mag, so müssen wir doch darin den deutschen Kaufleuten im Auslande beipflihten, daß unsere nationalen Handelsinteressen durch die neuen Dampferlinien voraussihtlih kräftige Förderung erhalten werden. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß die Opfer, welche das Reich für die Dampfersubvention zu bringen haben wird, der ganzen Industrie und somit der ganzen arbeitenden Nation zu Gute ommen werden. Das ist Anlaß genug, um das nunmehr in der Ausführung begriffene Unternehmen freudigst zu begrüßen !
— Aus dem Lüdenscheider Jndustriebezirk schreibt man | der „Rheinish-Weftfälischen Zeitung“:
Auf das verflossene erste Semester d J. kann die hiesige Industrie im Großen uno Ganzen mit Befriedigung zurückblicken. Der Betrieb war, abgesehen von der Knopfbranche, bei welcher die Flaue des November und Dezember \sich theilweise aud noch bis in die erften Monate dieses Jahres hinüberzog, ein regelmäßiger, in den letzten Wochen sogar stellenweise ein flotter. Der Knopfindustrie, die jeßt durhweg mit eigenen Muftern auf dem Weltmarkte erscheint und das früher üblihe Kopiren der Pariser Waare fast ganz aufgegeben hat, muß Alles daran liegen, ihre Neu- heiten möglichft s{nell, ehe sh die böhmische Konkurrenz derselben bemächtigt, an den Mann zu bringen, und ift also zur äußersten An- spannung ihrer Arbeitskräfte in den günstigsten Perioden gezwungen. Neue Arbeiter für diese wenigen Wochen einzustellen, wie dies in den Knopffabriken Barmens und Berlins geschieht, is hier niht mögli, und hat \sich dieser Nachtheil den hiesigen Fabri- kanten gegenüber der Konkurrenz an den größeren Plätzen in den- leßten Wochen ganz besonders fühlbar gemabt. Britannia- fabriken, sowohl in Guß- als aub in Druckwaaren, waren gut be- \cchäâftigt und zwar vorwiegend für den Export. Nach der weitgehend- sten Vervollkommnung der hiesigen Britannia-Druckwaarenfabrikation (Kaffce- und Theekannen, Luhter, Weinkühler 2c.) ist dieselbe der englischen Konkurrenz, die früher den Weltmarkt beberrschte, ießt vollkommen ebenbüriig. — In den äußerst mannigfaltigen Artikeln der Metallwaarenbranhe (Schirm-, Stock- und Harmonikabeschläge, Polsternägel, Schnallen, Abzeichen, Feuerzeuge, Strick- und Haarnadeln, Haken und Augen, Portemonnaiesch!lösser und Bügel 2c.) fehlte es den Dei nicht an Arbeit, die Preise ließen jedo bei manchen
‘rzeugnissen viel zu wünschen übrig. — Die Kleineisenindustrie ist an hiesigem Plaße durch Fabriken in Ring- und Gewindschrauben, Stifthaken, Splinten, Zapfenbändern, Charrieren, Schubriegeln u. dgl. vertreten, und arbeiteten die größeren Fabrikanten vorwiegend für den Erport. Letzterer leidet seit cinem Jahre außerordentlich unter dem Vorgehen der franzósishen und englishen Konkurrenz, die um jeden Preis diesen aufblühenden deutshen Industriezweig von dem Welt- markt wieder zu verdrängen \sucht und viele Artikel bis auf die Seibstkosten herabgedrückt hat.
Central-Blatt der Abgaben-Gesetßgebung und Ver-
waltung in den Königiich preußischen Staaten. Nr. 14. — Inhalt: Anzeige der in der Gesez-Sammlung und im Reichs-Gesetz- blatt erschienenen Geseze und Verordnungen. — Allgemeine Ver- waltungs8gegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Be- fugnifsen der Zoll- und Steuerstellen, — Einfuhr von Waaren, deren Lieferung vor dem 15, Januar ausbedungen war. — Ermittelung des Nettogewichts von Kandiszucker in Kisten. — Desgleichen des Brutto- und Nettogewihts von Kristallzucker in Säcken. — Ausführung des Gesetzes, betreffend die vorläufige Einführung von Aenderungen des Zolltarifs. — Erloß von Ausführungsbestimmungen zum Gesetz wegen Abänderung des Zolltarifgeseßes und Ausführungsbestimmung zum Vertrage mit Spanien. — Bekanntmachungen, betreffend Zolltara- säße. — Entrippen von tinländischem Tabak in Theilungslägern. — Bekanntmachung, betreffend die Redaktion des Gesetzes wegen Er- bebung von Rceichs-Stemp:labgaben. — Gewerbe- und Handelssachen : ertrag zwischen Deutschland und Spanien, betreffend Abänderung des Tarifs zu dem bestehenden Handels- und Schiffahrtsvertrage. — Statistik: Ergänzung dcs Verzeichnisses der Massengüter. — Per- fonalnachrichien.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentliwungen des Kaijerliwen Gesund- heitsamts sind in der Zeit vom 28, Juni bis 4. Juli cr. von je 1090 Bewohnern auf den JIahresdurcschnitt berechnet, als gestorben gemeldei: in Bel 356, in Breslau 414, in Konigobeta 442, in Wn 2326 f Fut a. M. 222, n Hannover 204 n K 12 i Viaadbuta 286, in Stettin 24,5, in Altona 22,2, in Straßburg 30,0, in Mes 15,0, in München 27,9, in Nürnberg 22,8, in Augsburg 30,7, in Dre3- den 24,5, in Leipzig 21,2, in Stuttgart 21,6, in Braunschweig 12 5, in Karlsruhe 20,2, in Hamburg 24,6, in Lübeck —, in Wien 31,1, in Pest —, in Prag 834,8, in Triest —, in Krakau 38,0, in Basel 212 n Bl 21,0, in Amslerham 2155 sn Páris 197, in London 17,5, in Glasgow 212, in Liverpool 21,1, in Dublin 29,6, in Edinburg 15 6, in Kopenhagen 19,3, in Stockholm 23,9, in Chri- stiania 22,3, in St. Petersburg 25,2, in Warschau 24,4, ip Odeffa 47,4, in Rom 21,6, in Turin —, in Bukarest 25,0, in Madrid —, in Alexandria 35,3 Il vex Zeit . vom T e D Su E f N 2 A Pa 19,3, in Baltimore 16,7, in San Franzisko 27,0, in Kalkutta 25,2, in Bombay 26,9, in Madras 35,8. i l
In der Bericht#woche gestalteten sih die Sterblichkeitsverhält- niffe in den meisten europäishen Großstädten günstiger, nur aus den mittel- und ostdeutswen Städten werden in Folge der zahlreichen Darmkatarrhe und Brechdurcbfälle der Kinder, die durch die anhal- tend bobe Luftwärme (wiederholt wurden Temperaturen von über 30 bis 319 C. gemeldet) in gesteigerter Zahl zum Vorschein kamen, größere Sterblichkeitsziffern gemeldet. “Auffallender Weise ist in diesem Jahre tcoß der hohen Temperaturen, die Säugklingésterblichkeit in den sûd- und wcstdeutschen Städten bis jeßt cine mäßige, während sie in Berlin, Breslau, Königsberg die vorjährige übersteigt. _Von 10 000 Lebenden starben in Berlin aufs Jahr berechnet 214 Säug- linge, in München 111. E E :
Unter den Todesursachen sind es zumeist Darmfkatarrhe, in den deutschen Städten auch Bre&durcbfälle, die in gegen die Vorwoche gesteigerter Zahl zum Tode führten. Namentlih find es außer Berlin noch Breslau, Königtberg, Nürnberg, Stettin, in außer- deutschen Städten au Wien, Paris, St. Petersburg, Warscau, Odessa, wo die Zahl der Sterbefälle an diefen Sommerdiarrhôen cine größere ist, Auch Erkrankungen und Sterbefälle an Ruhr wurden häufiger, ohne jedo epidemishes Charakter anzunehmen. Da- gegen haben die Infektionékrankheiten vielfaW, befonders Scharlad, typhöse und Kindbettfieber, abgenommen, au Todesfälle an Pocken und an epidemischer Geristarre wurden seltener gemeldet. — Masern gewannen größere Ausdehnung und war in Berlin, Hannover, Köln, London, Liverpool, Paris, Wien, St. Petersburg, Warschau die Zahl der durch sie hervorgerufenen Sterbefälle eine größere. — Das Scharlatfieber zeigte sich in Dresden und Warscau häufiger. — Diphtherie und Croup rafften in Berlin, Hamburg, Dresden, Frankfurt a. O., Halle, Königsberg i. Pr., ferner in Ghristiania, Paris, London, Warschau viel Kinder hinweg. — Der Keuchhusten zetgr vielfah eine Abnahme der Sterbefälle. — Typhöse Fieber blieben im Allgemeinen in bescbränkter
ahl, nur in Wiesbaden kamen !typho]e Fieber häufig zum Vorschein. An Flecktyphus kam nur 1 Sterbefall aus London zur Mittheilung. Epidemishe Genickstarre forderte in Elberfeld und Duisburg je 1, in Köln 2 Opfer. In Berlin kamen mehrfache Erkrankungen daran zur Kenntniß. Pokentodesfälle gelangten aus deutschen Städten nur 1 (aus Frankfurt a. M.), Erkrankungen aus dem Regierung8- bezirk Wiesbaden 1, aus Königsberg 2 zur Meldung. Aud aus Liverpool kam 1, aus Prag und Alexandria je 2, aus St. \ Mig 4 burg, Warschau ie 3, aus Basel, Paris je 4, aus Wien 35, aus London 26 Todesfälle an Podten zur Miitheilung. — Die Cholera hat in Spanien größere Verbreitung gefunden und jeßt auch die Prooinzen Cuenca, Toledo, Zaragossa ergriffen Im Ganzen wurden aus der Zeit vom 22. Juni bis 3. Juli 13 038 Grkranfungen und 6186 Todesfälle gemeldet, davon entfielen auf diz Stadt Madrid 52 Erkrankungen mit 17 Todesfällen. Am heftigsten trat die Seuche in der Provinz Valencia und in dem kleinen Orte Aranjuez (bei Madrid) auf, in welhem bis zum 1. Juli von 6000 Einwohnern 587 erfranften und 213 der Seuche erlagen.
Kunft, Wiffenschaft und Literatur.
Die ersten 25 Jahre des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67. Im Auftraoe des Königl. Regiments nach offiziellen Quellen und privaten Mittheilungen be- arbeitet und dargestellt von Heinrich, Hauptmann vom Nebenetat des Großen Generalstabes 2c. Mit einer Kartentafel. Berlin 1885. G. Siegfr. Mittler u. Sohn. (347 und 101 S.) — Bei der Reorganisation des preußischen Heeres wurde bekanntli im Früÿ- jahr 1860 eine Arzahl neuer Regimenter errihtet. Eines derselben ift das 4, Magdebura. Infanterie-Regiment Nr. 67. Dasselbe machte i. J. 1866 den Feldzug gegen Oesterreih in der 7. Divifion mit, betheiligte sich an der Rekognoszirung von Reichenbab, dem Gefechte bei Münchengräß, der Swblabt bei Königgräß und dem Treffen bei Preßburg. 1870 rückte das Regiment wiederum aus, um im Kriege dea Franzosen gegenüber zu treten, Die Schlacht bei Gravelotte (am 18. August 1870), die Cernirung von Met, die Belagerung von Belfort, die Gefechte bei Offemont und Veéetrigne, bei Cravanche, Vaujaucourt, Herimoncourt, Etupes Bavilliers, die Rekognoszirung gegen L’Isle s. D., der Sturm auf die Perches, die Erflürmung des Tailli-Waldes und des Dorfes Perou'se, die Gefehte bei Arcey, St. Marie und Cbénebier zeugen von der kriegerischen Thätigkeit des Regiments. 17 Offiziere, 510 Mannschaften waren der Gesammt- verlust des Regiments 1866, 44 Offiziere, 796 Mannschaften der 1870—71. Für ihre Leiftungen erhielten Offiziere und Mannschaften des Regiments viele — in dem obenangeführten Werke verzeicnete — Kriegéorden. Außerdem wurden die Fahnen des Regiments 1866 durch das Band des Erinnerunaskreuzes mit Schwertern, 1871 durch Verieihung des Eisernen Kreuzes in der Spiße ausgezeihnet. Die Thaten und Scbicksale des Infanterie-Regiments Nr. 67 während der beiden Kriege in den Jahren 1866 und 1870—71 sind in dem vorliegenden Werke, unter Mittheilung vieler interessanter Einzelnheiten, mehrerer Erlaffe Sr. Majestät des Kaisers, ver- \cbiedener Armeebefehle des Prinzen Friedrib Carl und anderer Heerführer, in einer anshaulihen und fklaren Dar- stellung ausführlib besbrieben, In den Anlagen findet sich ein Ver- zeihniß sämmtlicher Offiziere, Aerzte und Zahlmeister des Regiments, ferner eine Angabe der Beseßung des Regiments mit Commandeu- ren, Bataillons-Commandeuren, Hauptleuten, Stabääriten, Adjutan- ten und Zablmeistern in den 25 Jahren seines Bestehens, sodann eine Angabe der Ditélokationen des Regiments, der Bataillone und der Compagnien in den Feldzügen 1866 und 18709 —71, endli eine NBerlustliste des Regiments aus den Kriegen 1866 und 1870—71. Eine dem Werke beigefügte Kartentafel enthält die Schlacht bei Königgrät, sowie die beiden Gefechte bei Münchengräß und bei Blumenau. — Das vorliegende inter: ssante und verdienstlihe Werk ist cine Jubiläumsschrift, verfaßt zur Feier des 2öjährigen Bestchens des 4. Magdeburgi' hen Infanterie-Regiments Nr. 67.
Land- und Forstwirthschaft.
Der Nr. 337 der Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesfstatistik (Junihest 1885) entnehmen wir über die Größe der Forsten und die Bestandsarten derselben im Großherzogthum Hessen auf Grund von Erhebungen im Jahre 1883:
23 581,25 ha
a, Eichenschälwald . | d. i. 9,80% der Gesammtforstflähe,
e 16,18 %/9 der Laubholzfläche, 1498,76 ha d. t, 0,6395 der Gesammi!forstfläche, e 1,03 9/6 der Laubholzfläche, v
. Weidenbeeger . ‘
e a 2 11870 ha Sonsticer Stockauë- q
C. {lag obne Oberbäume . . ) ®
i. 0,88 9/9 der Besammtsforstfläche, „ 1,45 9/0 der Laubholzfläche,
PE L s 2 698 d Stockauts{lag mi 398,80 ha
A Á d Oberbäumen.
. t. 1,12 2/6 der Gesammtforstfläche, S e 1,85 9/0 der Laubholzfläche,
15 9388/58 ha
e. Eichen . . 4 d. t. 6,6290 der Gesammtforstfläche, „ 13,93 9/6 der Laubbolzfläche,
1 760/83 ha
0,73 9% der Gesammtforstfläche, 1,21 %% der Laubkolzfläche.
98 162 07 ba
d. i. 40,78 9% der Gesammtforftfläche, « 67,3590 der Laubholzfläche,
145 758,99 ha
d. i. 60,56 9/5 der Gesammtforstfläche, ganzen Groß-
g. Buchen und sonstiges Laubholz . N überhauvt E Für Nadelholz tellt f herzogthum folgezdermaßen :
allo än das Ergebniß im
82 468,67 ha d. i. 34,26 9/9 der Gesammtforstfläche, 86,87 9/0 der Nadelholz;fläche, 864 51 ha d. i. 0,36 9/9 der Gesammtforstfläche, „ 0,919/6 der Nadelholzfläche, 11 601,41 ha d. i. 4,829 der Gesammtforstfläcbe, e 12,22 9/0 der Nadelhol; fläche, | 9493459 ha ‘ d. i 39,4496 der Gesammtforftfläche, c e CLUIN 240 693,58 ha Gesammte Forstfläcbe . | d. i. 31,28 9/6 der Gesammtfläce. Nach der für die Erhebung gegebenen Anweisung begreifen von den einzelnen Holzarten diejenigen unter a bis c den Niederwald, unter d den Mittelwald, unter e bis k den Hohwald. Gemiscbte Bestände waren nah der vorherrshenden (dominirenden) Holzart einzutragen. Alle innerhalb der Waldungen belegenen, dauernd als Ncker oder Wiese benußten Flächen, gieti{viel ob der Forstverwal- tung unterstellt oder nicht, bezw. dem Waldbesitzer gehörend oder nit, kamen nicht bei den Forsten, sondern als Ackcr oder Wiese in Ansaß. Catsprehend waren de: Weiden und Hutungen diejenigen Flächen einzurechnen, welhe dauernd ledigliþb der Weide- nußung dienen. Dagegen waren der Weidenußung dienende Räumden (räumlic, d. h. weitläufiz bestandene, mit nicht genügen- dem Holzbestande versehene Fläcben) und Blößen (nur zeitweilig nit bestandene Waldflächen, bei denen aber die Holzzucht beabsichtigt war) den Forsten und Holzungen hinzuzurehnen. Letzteres gilt auch von denjenigen Blößen, welche vorübergehend als Acker oder Wiese benußt wurden. Die Blößen waren derjenigen Holzart zuzuzählen, mit welher die Aufforstung voraussichtlich zu erfolgen hatte. — O- dländereien, Haideflächen 2c., deren Aufforstung zwar zweckmäßig sein würde, aber noch nit in Angriff genommen war, waren den Forsten und Holzungen niht hinzuurechnen, sondern bei den Weiden, Hutungen, dem Ded- und Unland in Ansatz zu bringen.
Gewerbe und Handel.
Die in Gemäßheit des bestätigten russischen Reichsraths8gutachtens vom 3./15. v. M., dessen Wortlaut wir in Nr. 149 gebracht haben, von dem russischen Finanz-Ministerium abgeänderten und inzwischen amtlich publizirten Paragraphen des allgemeinen russischen Dit A für den europäischen Handel befinden sich in der 5rsten Beilage. E :
— Im Anstbluß an ten kür;lib veröffentlihten amtlichen Jahresbericht über die Kohlenproduktion und Kohlenaus- fuhr Englands in 1884 hringt der „Engeneer“ folgende Zusam-
menstelu-g. Es betrug: e i i: die Produktion die Ausfuhr
im Jahre t t
1967... IVESODOOOO 10 415 000 O 110 431 000 11 702 0093 B 127 016 000 12 617 000 1876 .. . 188 806000 14 475 000 L 154 184 000 19 587 000
163 737 000 22 775 000
e 1994 .,. 163000000 23 343000
hb. Kiefern (Föhren) .
i, Lärchen .
k. Fichten (Rothtannen), Tannen (Weißtannen) ..
| | / | | J | f. Birken, Erlen, Eêpen | E j | | | ch / | ) | | |
überhaupt .