1885 / 208 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Sep 1885 18:00:01 GMT) scan diff

X1T1TI. (Königlih Württembergisches) Armee-Corps. _Im aktiven Heere 23. Auguft. Herzog Württemberg Königliche Hoheit,

Li Albrecbt von ZBU k ¡l l Sec. Lt. à la suite des Ulan. Regts. Nr. 19, ¿um 1. September d. I. in diesem Regt. eingetheilt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5, September. Se. Majestät der Kaiser und König trafen, wie „W. T. B.“ aus

Prißwalk meldet, gestern Abend 81/, Ubr dort ein und wur- den auf dem Bahnhofe von der Generalität und den Spitzen der Civilbehörden empfangen. _ Se. Majestät fuhren in offfenem Wagen nach dem Ab- iteigequartier in der Landwirth\caftlihen Bank und wurden auf dem Wege dorthin von der überaus zahlreich zusammen- geströmten Bevölkerung mit Jubel und Begeisterung begrüßt. Die ganze Stadt war reih geschmüdckt und festlich beleuchtet.

Nach dem Souper hielten Se. Majestät der Kaiser einen halbstündigen Cercle.

Heute früh 91/2 Uhr begaben Sich Allerhöchstdieselben, nach einer vortrefflih verorahten Nacht, in voller Frische zum Manöver. Ueberall, wo Se, Majestät ershienen, wurden Allerhöcßstdieselben mit jubelnden Zurufen empfangen.

N

Den Gang des Manövers verfolgten Se. Majestät der Kaiser, umgeben von Sr. Kaiserlihen Hoh:it dem

Kronprinzen jowie Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen Wilhelm und Albrecht von Preußen, Arnulf von Bayern und dem Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar, dem russischen

Militär - Bevolluächtigten und einer glänzenden Suite, größtentheils im Wagen stehend, mit bewundernswerther Frische. Vas zu Taufenden versammelte enthusiasmirte

Publikum drängte oft bis dit an den Kaiserlihen Wagen. Nach Beendigung des Manövers nahmen Se. Majestät

den Vorbeimarsh der Kavallerie:Negimenter ab und kehrten jodann um 121/52 Uhr nah Pritzwalk zurück. __ Um 31/5 Ahr findet Militärdiner statt, zu welchem die Königlichen Prinzen, die Generalität u. A. befohlen sind. hre Majestät dié Kaiséxini und Konigin besuchte gestern das Augusta-Hospi-al.

_— Der Gemeinde Allendorf an der Landsburg im Kreise Ziegenhain, Regierungsbezirks Kafsel, ist dur Aller- bölhsten Erlaß vom 24. August d. J. das Enteignungs- recht für die zum Bau einer Straße von Allendorf nah Sclierbah im Kreise Fritzlar in der Gemarkung Allendorf erforderlihen Grundstücke verliehen worden.

Vor du: Königligen teGuishen Dbeu Prüfungs-Kommission in Berlin haben wöhrend des Zeitraums vom 15. September 1884 bis 1. Juli 1885 im Ganzen 257 Kandidaten (im Vorjahre 227) die zweite Staatsprüfung im Bau- und Maschhinenfach abh- gelegt. Von diefen Kandidaten haben 219 die Prüfung be- standen und zwar 184 als Baumeister und 35 als Maschinen: meister, und find dieselben demzufolge zu Regierungs- Baumeistern bezw. Regierungs - Maschinenmeistern ernannt worden.

Nach den älteren Vorschriften vom 3, September 1868 und den früheren sind 10 Kandidaten und zwar nah beiden Facrihtungen glceihmäßig, nah den Vorschristen vom 27. Juni 1876 247 Kandidaten und zwar 86 für das Hochbautfa, 119 für das Bau-Fngenieurfah und 42 für das Maschinenfach geprüfl worden. |

Von den 219 Kandidaten, welche die Prüfung bestanden haben, ist 11 Regierungs-Baumeistern und 3 Regierungs- Maschinenmeisteru das Prädikat „mit Auszeihnung“ zuer- kannt worden. :

Der General-Lieutenant von Alvensleben, Com- mandeur der 10. Division, hat Berlin na Abstattung per- sönliher Meldungen wieder verlassen.

Wilhelmshaven, 5. September (V. D. B) der heutigen Taufe und darauf erfolgtem Stapellauf der Ersaz-Korvette „Victoria“ vollzog Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sahsen-Meiningen den Taufakt und taufte das Schiff in Gemäßheit Allerhöchsten Befehls auf den Namen „Charlotte“. Se, Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen sowie der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Caprivi, wohn- ten der Feierlichkeit bei.

Sachsen. Dresden, 4. September. J) Déx König wohnte am 3. und 4. d. M. den dur den komman- direnden General, Prinzen Georg, Herzog zu Sahsen, vorgenommenen Besichtigungen der bei Wurzen ver- einigten Kavallerie-Division bei.

Württemberg. Friedrihshafen, 3, September. Der SEA. | V melde: Dk Ven legien Sago Was Dr. Marc aus Wildungen bei Sr. Königlichen Majestät. Eine von demselben in Gemeinschaft mit dem Königlichen Leibarzt, Ober-Medizinal-Rath Dr. Feter, vorgenommene gründ- liche Untersuhung hat ergeben, daß zwar der Gesundheits- zustand des Königs im Allgemeinen ein befriedigender ist, daß aber nit alle Krankheitësymptome, insbesondere au in der Lunge, gewichen sind. Es erscheint daher zu deren vollständiger Beseitigung, sowie zu Vermeidung etwaiger vom Einflusse des hiesigen rauheren Klimas zu fürhtender Schädi- gungen ein abermaliger Aufenthalt im Süden für den fkfom- menden Winter geboten.“

(Dr.

Oesterreich-Ungarn. Prag, 3. September. (Wien. Ztg.) Die Kaiserin Eugenie ist heute Nahmittag nah Wien abgereist.

Agram, 3, September. (Wien. Ztg.) Die Regni- kolar-Deputation begann heute Vormittag unter dem Vorsiz Vukotinovic' ihre meritorishe Thätigkeit bezüglih der ‘Feststellung der Punkte, welche sie als Verleßungen zu be- zeihnen gedenkt.

Dr. A. Starcevic hatte, unterstüßt von seinen Ge- sinnungsgenofsen, an den Landtags-Präsidenten Mir ko Hrvat das shriftlihe Ersuchen gerichtet: er möge im Sinne des

sofort einberufen. Starcevic erhiekk nun am 31. August vom Landtags-Präsidenten folgendes Antwortschreiben: „Herr Abgeordneter! Auf Jhr brieflihes, mir am 28. August 1885 zugekommenes Verlangen, sofort eine außerordent- lihe Landtagsfißzung einzuberufen, beehre ih mi, Folgendes zu erwidern: Nach Alinea 3 des §. 33 der Geschäftsordnung des froatischen Landtages steht zwanzig Landtags-Mitgliedern das Recht, die sofortige Einberufung einer außerordentlichen Landtagssißung zu verlangen, nur dann zu, wenn der Land- tag versammelt is. Fhrem Ansuchen kann ih demnach keine Folge leisten. Djakovar, 29. August 1885 Mirko Hrvat m. p., Präsident des Landtages der Königreiche Kroatien, Slavonien und Dalmatien.“

Großbritannien und Jrland. London, 3. September. (Allg. Corr.) Mr. Gladstone gedenkt in wenigen Tagen von Schottland nah Hawarden zurückzukehren, dort einen Vionat in vollständiger Zurückgezogenheit zu leben und im Oktober sih wieder nah Schottland zu begeben, um Ansprachen an seine Wähler in Midlothian zu halten.

Jn einer Correspondenz ter „Times“ über die „deutshe Flotte in Mauritius“ heißt es: Das

shmeichelhafte Berichie über das gute Verhalten der Massen von deutschen Matrosen, die einige Wochen hindurch si frei unter den Einwohnern der französischen Race bewegten, ohne irgend eine Mifßstimmung zu verursachen; ja die Zeitungen sagen, daß die Viäßigkeitêegewohnheiten und die strenge Mannszucht der Deutschen einen günstigen Kontrast zu den Klagen lieferte, welche die Ladenbesißer und Andere zuweilen über unsere eigenen Matrojen erhoben.“ _ Großbritanniens Staatseinkünfte in den ersten {ünf Monaten des laufenden Finanzjahres betrugen 31 628 910 Pfd. Sterl. gegen 31 817 305 Pfd. Sterl, im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die Ausgaben in der gleichen Periode beliefen fich auf 37884748 Pfd. Sterl. gegen 32 648 528 Pfd. Sterl. Das Guthaben der Regierung in den Banken von England und Jrland betrug am 29. ult. 2 448 852 Pfd. Sterl.

Frankreich. Paris, 3, September. (Köln, Ztg.) Der Conseils - Präsident Brisson wird am Dienstag über die jeßige Lage Frankreichs in der Politik und bci den Wahlen eine Nede bei dem Bankett halten, das durch sein früheres Pariser Wahlcomité für ihn veranstaltet wird.

4. September. (W. T. B.) Die fkatholishen Missionen melden die Niedermeßelung von 3 Missionaren und

anderen Europäern in Zimbebasia im südwestlichen Afrika. Türkei. Konstantinopel, 2. September. (A. C.)

Nachid Pascha ist an Stelle des unlängst verstorbenen Ahmed Hamdi Pascha zum General-Gouverneur von Syrien ernannt worden; Hakki Pascha, der gegen- wärtige Gouverneur von Salonichi, wird Nachid Pascha als Gouverneur von Sï§zua erseßen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. Sep- lember. E. D. B) [Dex Kaiser und vie Kaiserin sind mit dem Großfürsten Thronfolger und den anderen Kindern am Donnerstag Abend nah Dänemark abgereist.

_Amerika. New-York, 2, September. (Allg. Corr.) Die Besiger der Viehherden fahren mit der Entfernung ver Herden aus dem Teérkitorium dér Judianevr stetig fort, obwohl ihnen dies große Unbequemlichkeit ver- ursaht, Durch diese Prozedur werden große Massen von Vieh auf den Markt getrieben, da kein Distrikt verfügbar ist, wo das Vieh überwintern könnte. Es sind nur noch 60 000 Stück Vieh fortzutreiben, und auch diese werden bald den übrigen folgen. Die Regierung führt die Befehle des Prä- sidenten energisch aus.

Der höchste Gericht2hof in Winnipeg eröffnete heute das Appellationsverfahren in dem Prozeß gegen Riel. Wenn das Urtheil niht umgestoßen wird, wollen seine Freunde Berufung bei dem Geheimen Rath einlegen. Sie äußern sih zuversichtlich darüber, seine Jrrsinnigkeit beweisen zu können.

ZeitungsSftimmen.

Jn einem Artikel über den Jahreëberiht der Handels- kammer für den Kreis Hagen sagt die „Norddeutsche Allaeméêilè Zeitung“:

Bemerkenêwerth und dem Studium der Herren Freibändler, welche die in der Eisenindustrie vorhandene Ueterprodufktion in das Debet der deutschen Wirthschaftépolitik scßen möchten, :u empfehlen ist, was in Ucbercinstimmung mit von uns kürzli gemachten Aus- führungen über deren Gründe gesagt wird:

„Die Umwälzungen, welche cinerseits dur das Befsemer- Verfahren, andererseits duc den Thomas-Gilchrist-Prozeß in Bezug auf die Eisenerzeugung hervorgebrawt werden, baben fich in ihren Nach- wirkungen für den Betrieb der hiesigen Puddlingëwerke im vergan- genen Jahre nodb immer mehr verschärft. Die Herstellung von Fluß- eisen aus phoëphochaltigem Roheisen hat weiter erheblie Forts britte gemacht und ebenso nahm auch die Verwendung desselben immer mehr zu für Zwecke, für welche bisher Shweißeisen verbraucht wurde. Mit der Verdrängung vieler Eisensorten dur ein billigeres, verwendkares und leiftungsfähiges Flußeisen werden daher die Erxistenzbedingungen der Puddlingswerke immer \{wieriger werden, wenn auc nit zu befürcten steht, daß ihre Produktion ganz unter- brochen wird, da Scweißeisen in scinen besseren Sorten, wenigstens na seitherigen Erfahrungen, nie ganz zu entbehren sein wird. Es kann daher nit auffallen, daß im vergangenen Jahre bei der matten Stimmung des Eisenmarktes überhaupt, bei der Besckränkung des

Exportes und unter den Einwirkungen der \charfen Kon- furrenz von Fiußeisen die Preise von Puddeleisen und der daraus hergestellten Artikel allmälig immer mehr zurück- gingen. Wenn daher au verschiedene Puddlings- und Walz-

werke in quantitativer Hinsicht keine Abnahme ihrer Produktion im vorigen Jahre gegen das Vorjahr zu verzeichnen haben, so ift doch der erzielte Gewirn wegen der niedrigen Preise gegen das Vorjahr wesentli zurückgeblieben, da der Rückgarg der Leßteren die Ver- billigerung der Selbstkoiten weit üterholte. Es wird daher unter den augenblickdlich maßgebenden Verbältnissen jedenfalls eines ganz befonderen Aufsbwunges der gesammten Eisenindustrie bedürfen, um den Puddlingéwerken eine cinigermaßen befriedigende Rentabilität wieder zurückzugeben.

Erfreulid ist jedo, wenn unter diesen Umständen über die Arbeiterverhältnifse berihtet werden kann:

„Das gute Verhältniß der Arbeitgeber zu den Arbeitnehmern, das im hiesigen Kreise die Regel bildet, hat im vergangenen Jahre keinerlei Störung eclitten. Im Allgemeinen sind für Letztere

8. 33 der Landtags-Geschäftsordnung eine Landtagssizung

keine wesentliden Lohnveränderungen eingetreten, vielmebr baben in

„Journal de Maurice“’ und andere Lokalzeitungen enthalten |

entlafsungen sind nur in einzelnen Fällen vorgekommen, wobl aber mußten verschiedene Arbeitgeber Bes&ränkungen in der Arbeitszeit eintreten lafsen, da binreiHende Aufträge zur rezelmäßigen Beschäfti- gung der vorhandenen Arbeitékräfte fehlten.“

Jn der „Berliner Börsen-Zeitung“ lesen wir:

Wäkbrend früber Venedig in der Fabrikation von Perlen fast ein unangefochtenes Monopol hatte, hat sib diese Industrie in den kleinen Dor fschaften des Fictelzebiraes in den leßten Jahrzehnten eingebür- gert und einen ret erfrculiden Aufs{wung genommen. Der Jahres- beriht der Handels- und Gewerbekammer für Oberfranken be- stätigt, daß die Auétfubr von Perlen nach der Tripolis, Tunis und Malta auch im vorigen Jabre eine ret 6ute acwesen sei, wenn das Geschäft aub etwas stiller geworden ift. Grsßere Posten sind aud na Bombav Kalkutta, Zanzibar u. #. w. rersandi worden. Von Englard sind Aufträge für Natal çegebden und durþ Hamkurger Erportbäuser arbeiten Firmen des Fictelgebirzes mit Batavia, Sidney, Sirgapore und den neuen deutsben Kolonien. Für die letzteren bat das Haus Janzen u. Thormählen {on seit mehreren Jahren große Posten gekauft, und, wie es \cheint, wird der Absay nab den deutschen Kolonien s von Jahr zu Fahr verbessecn. E

mte Vi

Centralblatt für das Deutsbe Reich. Nr. 36. Inhalt : 1) KonsulatÆsen : -Excquatur-Ertkeilung. 2) Polizeis wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. :

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 33==— Inhalt: Al- gemeine Verfügung vom 24. August 1885, betreffend die Herauêgabe der Uebersicbtékarte der Verwaltungsbezirke der Köniaglid preußische: Ciscnbahn-Direktionen und der denselben unterstellten Königlichen (isenbabn-Betriebsämter. Erfenrtniß des Reicbsgeriits von 6, März 1885. (Das nâtste Justiz-Minifterial-Blatt ericcint am 18, September d. J.)

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 36, Jn- halt: Amtliches: Circular-Erlaß vom 26. Auguît 1885. Personal- nabricten. Nichtamtlibes: Der auf Wirbeldrehung beansprute Ring. Versude über das Verhalten gußeiserner, \{miedeeiserner und steinerner Säulen im Feuer. Ausführung von Flur-Umgängen in Strafgefängnissen. Dampfschiffff für Drahtfseil-Tauerei. Ver- misbtes: Ergebniß der Vaumeister-Prüfungen in Preußen in dem Prüfungéjahre 1884/85, Runde Fabrifkschornfteine. Prei8aus- 1chreiben für Entwürfe zu einem gothishen Altar. Kunftwerth amerikanisber Bauwerke. Beitrag zur Theorie des Fabwerkes. Bücherschau. : 5

Statiftische Nachrichten.

Aus den vom Kaiserlichen Statistishen Amt veröffent- lichten fteueramtliwen Nawweisen über die Tabackerzeugung im Deutschen Reich ergiebt sich, daß im Erntejahr 1884/85 die Zahl der Tabafpflanzer 187 581 betrug; davon hatten 164456 eine ¿Flâwe von weniger als 25 a (1 preuß. Morgen), 23 125 eine größere Flâcbe bepflarzt. Der gesammte Flächeninhalt der mit Taback be- pflanzten Grundfiüde betrug 21031 ha, und es wurden davon 47162622 kg (turdsnittliÞ 2236 kg auf dem ha) Taba (in trodcnem dachreifem Zustande) geerntet. Gegen das Vorjahr (1883/84) hat die Zahl der Pflanzer und die Größe der bepflanzten Fläche ab- genommea, die Erntemençge hingegen um 8 146 547 kg zugenommen,

Swiffsunfälle in den Monaten Mai und Juni 1885, Nach den bis Ende Juli bei der Direktion des Bureau e Veritas“ eingelaufenen Anmeldungen sind im Monat Mai 67 Segel- scbiffe und 13 Dampfer, im Monat Juni 64 Segelschiffe und 15 Dampfsciffe verunglückt ; darunter befanden si im Mai 9 Segler und 1 Dampfer, im Juni 3 Segelschiffe und 1 Dampfer, welce ver- mißt wurden. Nach ihrer Nationalität vertheilten sich die Zahlen

wie folgt: I. Segelschiffe.

Mai Juni Vereinigte Staaten von Amerika . 3 1 c. L 1 Deutsch{lard 5 10 Dänemark 2 ] England . 32 27 Frankrei 5 5 Italien 4 Niederlande . _— 1 Noriregen 11 8 Oesterrei 2 3 Portuga 3 Rußland 1 Schweden F 3 Spanien . 4

E

Vereinigte Staaten von Amerika Í Belgien S 1 Deutschland 2 1 England . 8 11 Frankrei 2 Bala 1 Norwegen S J

usammen. . 8 Ë

_— Den im „Annnaire statistique“ für:li veröffentlihten amtlichen Zusammer stellungen entnehmen wir folgende Angaben über das fran- zösishe Volksshulwesen in den Swuljahrena 1883/84: Die Zahl der Primarschulen belief \sich im Jahre 1883 in ganz Franfk- rei auf 77302, am Swlufse des Jahres 1884 auf 78456, mitbin | hatte ein Zugang von 1154 Schulen stattgefunden, was einer Ver- k mehrung um 1#%% entspribt. Die 131 Gemeinden, welde am | 31. Dezember 1884 noch ohne Primarschulen waren, sollen im Laufe dieses Jahres damit verseben werden, Das Lehrpersonal ift in derse!ben Zeit von 129 657 auf 132589 otec um 2923 Köpfe (= 2,290) ge- stiegen. Dagegen hat sid die Zabl der nit geprüften Lehrer und Lehrerinnen von 21781 auf 18712 oder um 14 °%% vermindert ; unter der leßtgenannten Zahl befanden fic 1237 Laien und 17 475 Kon- greganisten. Die Schuljucend ist scit dem Jahre 1877 um 751 746 Köpfe gestiegen und beftand am Schlufse des Jahres 1884 im Ganzen aus 4587 545 S@ülern und Swülerinnen aller Altersfklassen. Dic Kongreganisten, welhe Ende 1883 now 958 076 Schulkinder unter- ricteten, hatten Ende 1884 nur noch 915 492 Schüler und S(üÜle-

___ Die gewaltigen Anstrengungen, welche die französische in den leßten Jahren zur Hebung der Volkés{ule gemacht hat, sind qus N Corp agr glet pay en gewesen. Von den 305 158 uten, welwe 1884 auf ibre Scbulbildung geprüf t 267 E 87,7% wenigstens lesen. E Uc ie Sdcbulsparkafsen entwickeln sch \ An 1. Januar 1884 bestanden 21 484 soler E L A Theil- nehmern und einer Einlage von 10 248 226 Fr. Am 1, Januar 1885 gab es 23 222 Kafsen mit 458 627 Einlegern und einer Sparsumme von 11 258 046 Fr., so daß cine Vermehrung der Kassen um 8, der Theilnehmer um 4 und der Einlage um 10% stattgefunden hat. Für Lebrer und Lehrerinnen befteben gegenseitige Hilfskafser, die am Sclusse des Jahres 1884 zusammen 36 650 Mitglieder und ein Ka- pital von 3 805 116 Fr. aufzuweisen batten. __— Den von der 7. Abtheilung der Secretaria de Hacienda (Finanz Ministerium) ausgegebenen „Noticias de acuñacion é Vin Ah weng 4 metales“ für das Fiéfaljahr 1883/84 zufolge wurden in jenem Jahre in

Regierung

den Münzstätten der Republik Mexico im Gan i 8 M1 | : zen Münzen aus Gold und Silber im Gesammtwerth von 25 706 076,85 Pesos, ues ¡war für

328 698 Pesos in Gold und für 25 377 378

dieser Beziehung die früheren Sätze ihre Geltung behalten. Arbeiter-

378 Pesos in Silber geprägt. Stücke von 20 Pesos (geprägt

Unter den Goldmünzen waren 12 117

E münzen 24

Berberei, i !amm1- 4 él, N Pesos §85 Centavos.

i Seit dem Jabre 1874,

S

rinnen aufzuweisen. Ke

E: Mexiko, Guanajuato urd Cbibuabua und Culiacan), 7703 Stüde D von 10 Pesos (geprägt in den Münzftätten zu Zacatecas, Alamos,

E Duranao, Culiacan und Oaraca) 1320 Stücke von 5 Pesos, 400 Stücke

Ì on 2 Pesos 50 Centavos und 100 Stück von 1 Peso ; unter den Silkber-

732 098 Stücke zu 1 Veso, 235 664 Stücke von 50 Gen- = 1531485 Stüde ron 25 Tentavos, 1 445 776 Stüde von 10

B Taro

GCentavos. Außerdem wurden aué Nickel geprägt : 27 440 000 Stüd Münzen im Werthe von je 5 Centavos, 34322 750 Stück Münzen

‘u je 2 Gentavos und 68 554 500 Stü von 1 Centavo. Der Werth À * 2 S . e - 9-3 v ag

tiefer Nidelmünzen bezifferte sid auf 2 744 000 Pescs. Die Ges iammt-Autmünzung des Jakbres bewerthete si demnach auf 28 450 076

E c. ç ; S + 42445 . Die Herstellung erfoigte in den 11 Münzstätten:

N Mexico, Zacatecas, Guanajuato, San Luis Potosi, Chibuahua, Alamos, Guadalajara, Durango, Culiacan, Hermosillo, Daxaca.

also in den leßten 10 Jahren wurden t 5920 756 50 Pesos in Gold, 227 746816,80 Pesos in 87 332,73 Pesos in Kupfer, also in Summa in dem De- Die Gesammtsumme der Auëprägaun- 3 218 820 897,71 Pesos. An M e- 1883/84 in die Münzen geführt für

g,

für 24 410 845,57 Pesos Silber.

P E im Iabre

Pesos Gold urd Kunft, Wissenschaft und Literatur.

e des Baues der Gotthardbahn. N argestellt von Dr. Martin Wann Mit einem Längerprofil der Gotthard- en. Luzern, F. Burkhardt, 1885. (648 S.) ; umfänglihe Werk bildet die Fort- cer Begründung des Gotthard: 1880. Während dieses Bu die Ent- ottbardbahn enthält, beschreibt das vorliegende ê erselben, welwe biéher noch nit geschrieben Diese Bauzeschihte der Gottbardbahn bat der Verfaster, aus Grund des ibn umgebenden Materials, mit der Konititutrung der Gotthardbahngesellsbaft begonren und he bis zum Frübjabr 1882 fortaeführt. Er hat jedo nit auss{ließlid die bauliwen Bor- februnaen beschrieben, melde innerhalb 10 Jahren stattgefunden sondern alle wesentliden Ereignisse und Stimmungen in \

D r dictem

Dezennium zusammenbärgerd wiedergezeben. Die Verwaltung der Gottbardbabn, ihre Organisation und ihr Geschäftsgang, der Bau

des Gotthardtunnels, der tessinislen Tbalbahnen, die Baukosten, die Unzulänglichkeit des ursprünglichen Kostenvoranschlages, die Schwierig» fciten der Finan:lage, tie tewnischen UntersuWungen dir Bauleitung der Gotthardbahn und der Exverten des schweizerisben Bundeërathes, das Programm für die finanzielle Reorganisation, die Verhandlungen der internationalen Konferenz von 1877, die Beschaffung der neu au?- zubrirgenden Mittel, der Rücktritt des Präsidenten Dr. A. Es er, die varlamentariscen Debatten der SÞbweiz, Deutschlands und Italiers über den Nacbtragasvertrag vom 12, März 1878, der Abscbluß der Finanzielien Rekonstruktion, die Sicherung der Ceneri-Linie, der Bau der Stammlinie Immensee—Pino: Alles dies ward, wle die Fäden eines großen Gewebes, in das vorliegende Werk aufgenommen und zu einem konzentrirten Bilde vereinigt, Außerdem ift die wteder- holte Beziebung des Eschersden und Zinagsben Einfluses auf das Unternehmen ein Hauptzug in diesem Bube. Ferner erfährt der Leser, wie, auf dem alten, fpäter umgearbeiteten Pcojeft von_ 1869 gebaut, das reduzirte Net technisœen Scöpfung

S5 Der

der Ausdru einer c Scþô aeworden ist, deren fkozstruktive Eigentbümlichkeit, nad Ansict des Rerfassers, von anderen ähuliben Werken unserer Zeit niemals und nirgends übertroffen worden ift. Eine große Aufmerksamkeit hat ter Rerfafser bcsonders den Jabren 1876—1879, ter Periode der Kris, acwidmet, indem es seine Absièt war, zu zeigen, daß über die?e Zeit tein rictiaes Urtheil bestanden habe. : :

Arizona. Studien und Wahrnehmungen. Nach Vorträgen, gehalten in Freundesfreisen, von G. vom Rath, Geh. Bergrath und Profesor in Bonn. C. Winters Universität bucbbandl, in Heidelberg. 1885. (Sammlung von Vorträgen, herausgegeben von W. Frommel und Friedr. Pfaff. Bd. 14. 7/8. Preis 1 4 89 4) Das vorstehende Schriften enthält eine böcit interissante Be- \creitung von Arizona, jenes Territoriums der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, das bekanntlid im Norden an den Staat Nevada und das Territorium Utah, im Westen an Kaliforzien, 1m Süden an Mexiko, im Osten an Neu-Meriko arenzt eine Bevölkerung von 35160 E Weißer und eine fast genau gleide Zabl Farbizer oder ändianer enthält. Der Verfasser beschreibt zunächst auf einigen 40 Seiten das Land, seine Gebirge, Thäler, Flüsse und Wüsten, macht uns mit defsen Metallreihthum und den sonstigen Produkten be- fannt, und geht sodann ¿ur Schilderung der alten Bevöike- runa, der Indianer, über, bescränkt sib hierbei aber nit auf die farbige Bevölkerung von Arizona allein, sondern handelt vielmehr auf einigen 80 Seiten von der alten Bevölkerung Amerikas, nament- lid innerhalb des Gebiets der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika überh :uvt, charakterisirt viele einzeïne Stämme derselben, mat aus versciedenen Reisebescbreibungen des 16., 17, und 18. Iahr- hunderts Mittheilungen über dieselben und ihre früheren Zustände, beribtet über die EntdeEungen und Eroberungszüge der Spanter, die Einrichtung der Missioren und deren Wirkung, über das Ver- fabren der Spanier und Franzosen sowie namentli der engliswen Bevölkerung gegen die Jadianer, und giebt s{chließlich cine allgemeine Stilderung der gegenwärtigen Lage und der Zustände der alten

indianishen Bevölkerung innerhalb der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Gewerbe und Handel. Bom Berliner Pfandkrief-IÎInstitut sind bis Ende

N ugust 1885 1590600 M 33%/oige, 19 832 100 M 4°/vige, 44 350 870 41 9/0ige und 9 396 600 Æ d °/cîge, zusammen 75 170 100 „é Pfand- briefe ausgegeben, wovon noch 1590600 4 3i¿%/oige, 19 205 700 4 9/oige, 32 886 300 M 43 °/)ige und 5 700 600 M Ò /cìge, zusammen 59 383 200 4 Pfandbriefe verzinslid sind. Es sind zugesichert, aber no& nit abgehoben 412 500 Æ, im Laufe des Monats August 1885 angemeldet ein Grundstück mit einem Feuerversicberungëwerthe von 120 300 Æ E

Ueber die Messe in Nischbny-Nowgorod eritattet die hiesige Allgemeine deutsce Handelsgesellschaft folgenden, vom 27. August datirten Berit: Die ihrem Ende nahende dietjährige Messe kat im

Allgemeinen cinen besseren Verlauf genommen, als man erwartet batte. Von Ausfällen ist bisher nichts bekarnt geworden. Dagegen

übte störenden Einfluß aus, daß in Folge des überaus niedrigen Wasserstandes die Zufuhren verspätet eintreffen. Raubwaaren,

Karakul holte vorjährige und bis etwa 109% höhere Preise. Fehwammen blieven bei größeren Beständen unverkauft ;

rohes dunkles Feh wurde etwa 109/69 billiger verkauft, helles blieb unverkauft. Fehsbweife holten ca. 200 Rbl. für das Pud. In weißen Hasen, zugerihtete Waare, fanden einige kleinere Umsäße zu gedrüd- ten Preisen statt. Kollinski brachten Irbiter Preise. Salzfelle und Swiras waren sämmtli noch erwartet. VBärenfsälle holten 25 bis 309% höôbere Preise. Dachsfelle sind noch unverkauft wegen boher

Forderungen. Susélicki-Säcke brachten 25 °/0 unter vorigem Jahr troß kleiner Zufuhr. Dagegen erzielten weiße Füchse Irbiter

Preise, Der Verkauf von deutsher Landwaare war in Folge der niedrigen deutschen Einkauftpceise und kleinerer Zufuhr zufrieden- stellend. Graue Hasen holten cher billigere Preise als sonst. Kalb- selle waren s{wach zugeführt, weil die Preise vor Nischny bereits hoch waren. Trotzdem begann der Markt hiertei now mit 10—15 ©°% höheren Preisen, ist aber jeßt matter. Händler, ermuthigt dur die Anwesenheit zweier großer Fakrikanten, kauften s{chlank, namentli

Resnoi in s{werer Waare, die für Amerika gesucht sind. Palonien wurden für Deutschland zu billigeren Preisen gekauft. Kasfaner

Schaffelle erzielten bei knappen Beständen 1 Rubel das Stü. Ziegenfelle holten hohe Preise, troßdem Pariser Fabrikanten, welche dieselben bauptsächlih kaufen, sich vereinbart hatten, nicht über einen bestimmten Preis zu gehen. Roß- und Rindhäute lagen s{lecht, da gegerbte Waare bisher \{wach abging. Wollen holten gegen alle

Erwartung etwas höhere Preise, als im vorigen Jabre, nabdem der Moskauer Markt dur scit Monaten andauernde Käufe für amcrikanisce Rechnung zu festen Preisen fast vollständig von Vliefwollen geräumt war. Kameelwollen fanden ebenfalls zu eher etwas besseren Preisen guten Absaß. Kubbaare räumten si bei \chônen Wäschen s{lanf zu niedri- geren Preisen als im Vorjabre. Für Rofßhbaare hatte man über- aus billige Preise vorausgeseßt, welde Erwartung jedoch nur in Bezug auf die tbheuersten Gattungen langer Haare (sogenannter Zug- haare) si erfüllte. Nabdem aber mittlere Sorten einen Absclag bis 209/06 erfahren und Preise gegen die sehr gewibenen Preise für amerifanish2 Haare lobnend erschienen, griffen die zahlreibzn Käufer aus Berlin, Hamburg und Leipzig rasch ein und alle guten Qualitäten in gewöhrlicen russis&en und Kasaner Sc&weifen-, Mähnen- und Ocbsenbaaren fanden leiten Absatz bei wenn auc nur mäßig erbolten Preisen. Ia Thee war das Geschäft kleiner; für Kjachta-Waare lebhafter als sonst, weil arößere Posten davon zum billigen Zollsate eingeführt waren. Durch die flattgefundene Zollerböhung Sellten fich übrigens alle Sorten und irsbesondere niedrigere um etwa 20 Kopeken das Pfund theurer. In Manufakturen jeter Gattung war das Geswbâft regelmäßig und Preise dur&scnittlid cher zu Gunsten der Verkäufer. Au robe bucharishe Seide und Baumwolle fanden guten Abgang.

Köln, 4. September. (W. T. B.) Wie der Aufsicbtsrath der BRereinigaten rhbeinish-westfäliswen Pulverfabriken , V , . , 2 V A c A L. Eltubkouks mittheilt, ergiebt der Reingewinn des lciten Jahres eine Vioidende

von 11 °%%%. London, 4. Preise unverändert. New-York, 4. S Wochenbericht. Zufu ¿ubr na Großbritannien 4000 B., 1009 B., Vorrath 137 000 B.

Sevtember. (W. T. B.) Wollauktion träge,

ptember. (W. T. B.) Baumwollen- E

en in allen Unionsbâfen 30 9000 B,, Auto x „2 Ausfuhr na dem Kontizert

C D

Verkehrs8-Arftalten.

Stettin, 5. September. (W. T. B.) Der Stettiner Lloyddampfer „Kätiec® ist heute via Gothenburg nach New- York abgegargen. A /

Bremen, 5. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeuticben Llord „Elbe*“ is gestern Aberd 12 Uhr in New- York eingetroffen.

Verlin, 5. September 1885.

Die Allgemeine Gartenbau-Ausëstellung ist heute

Mittag im Königlichen Auéstellungégebäude am Lehrter Bahnhof

dur Ansprachen des Oekonomie-Raths Späth als Vorsitzenden des Auésbußses und des Unter-Staatssekretärs Marcard als Vertreter des Ministers für Landwirthschaft 2c. feierlib eröffnet worden. Die Auéftellung präsentirt sib in wahrbaft entzückender Pracht. Die mäctigen Räume gestatteten die reiste Entfaltung dekorativer Arran- gements3, und das Comité hat es in der That verstanden, diejen Vor- theil auf das Vortrefflihste auëzunußen. Die Zahl der Aussteller

übertrifft dieêmal die aller früberen Sauen. 529 Auësteller sind mit ca. 1700 Konkurrenzen erscienen, während 1883 nur 275 Aufs steller mit 552 Konkurrenzen si betheiligt batten. Betritt man das arcße Ausstellungssebäude dur das Hauptpotrtal, fo fällt das Auge auf die entzückende Kaisergrupve, mit deren Arrangement die Königliben Hos-

ag -— aärtzn aezeiat haben, über welch vorzüglihe Zudterzeugnisie ste zu vecfügen haben. Cine g:misbte Gruppe aus dem Charlottenburger S&lokagarten umgiebt die Büsten des Kaiserpzares, Wir finden hier in prâcbtigster Zucht Livistonien, Péönix, Areca, Corypha, Chamaerops und andere Palmen, soxie üppig wucbernde Cordvlinien, Farne, Be- gonien und die verschicdersten Blattpflarzen des Warm- und Kalts

hauses. Vor der“ Büíte ehnt fi ein Beet buntblätiriger Coleus aus, das aus Sanssouci stammt; zu beiden Seiten desselben sind kleinere Beete arrangirt, die aus Caladien und Glorinien sich zusammenseu:n, während in weitem Bogen präctize

Blattpflanzen von der Pfauenirsel den wirkungs-

Solanaceèn und

vellen Absblus der Kaisergruprpe bilden. Den Eingang selbst flan- tiren Dracaecner, Eugensen und Maranten aus dem Garten des Sclofses Bellevue Von dem Kuppelgewölbe des Thurmes herab bängen mächtige Velarien und gezerüber dem Eingange prangt das Maven de Siadt Beilin. An e Sille, na dem Lehrter Bakbnbof zu, hat die Kronprinzengruppe ihren

Dem Obergärtner Schmidt des Kommerzien-Natbs vorbebalten, die Büsten des Kronprinzlichen Paares mit cinem reihen Arrangement blühender und nichtblühender Pflanzen des Warmhauses zu umgeben. An der gegenüberliegenden Wand, an der Stadtbahnseite, stehen in ein-m von F:iedrih Mäer- Berlin aufgestellten Palmenarrangement die Büften des Prinzen Wilhelm urd seiner erlaubten Gemahlin. Rechts von der Kaisergruppe hat um die Figur eines Iägers die gräflih Hardenbergsche Gartenverwaltung (Gartenbau-Direktor Rungler) ein reides Sortiment Warmhaus- pflanzen çruprirt; links von der Kaisergruppe hat Gust. A. Scbult- Ecarisberg ein reices deforatires Arrangement um die Statue einer Gârtnerin vercinigt. Die Wand rets vom Eingange nimmt in der ganzen Ausdehnung eine wunderbare Gruppe ein, welwe dem Anton Zanicki’sden Garten entstammt und u. A. au seltene Nevheiten enthält; linfs vom Eingange haben Otto Stegsan- Berlin und der Genter Horticulteuc Adolphe d’Haene dekorative Gruppen arrangirt, Ihnen gegenüber finden wir eine reibe Farrengruppe aus dem Prins-Reicben- eimscben Garten. Die beiden Längéseiten der Halle sind den Be- werbungen um die Preise für Kaltbauspflanzen eingeräumt. Jn bübscen Zusammenfslelungen finden wir hier Bouvardien, Begonien, Gitrus, Cyclamen, P:largonien, alle Sorten Ampelpflanzea u. A.

Platz gefunden. Dellsau war es

Fhnen \{ließen sid Stauden-, Knollen- und Zwiebelgewäse, Flor- blumen und die große Gruppe der HandelspflanzeR an. Die

Arrangements von Blumen und Früchten sind diesmal auf der

Schau ganz hervorragend vertreten, und wenn irgendwo, wird bier die Jury einen {weren Stand haben. Unter den Tafelarrangements

von F. Prüfer gelungen. Gebrüder Seyderhelm-Hamburg hat ein prächtiges en relief gearbeitetes Spiegel} beuguet ausgestellt. Der an der hinteren Seite des Gebäudes si binziehende Gang und die beiden klcinen Höfe sind dem Obst und dem Gemüse eingeräumt. Mit Recht hat man diesmal ein ganz besonderes Gewicht auf das Obst und seine Verwerthung gelegt, da ja der Obst- bau trotz aller Anregung im nördliwen Deutschland immer noch nicht zu der Anerkennung gelangt ist, die ibm gebührt. Unter den Aus- stellern von Gemül!en verdient vor Allem die Stadi Berlin Erwäh- nung, die mit den Erzeugnissen der Ricselfelder cinen der Hôfe gefüllt hat. Auf Einzelnheiten cirzugehen, ift bei der Fülle des Gebotenen und bei dem Umstande, daß fast durchweg nur ganz Vorireffliches auégestellt ist, unmögli. Wir behalten uns vor, bei Veröffent- libung des Urtheils der Jury noch einzelner hervorragender O -cjekte besonders zu gedenken.

erschien uns vor Allem das

Es giebt kaum eine Krankheit, welbe in dem leßten Jahrzehnt soviel Kummer und Stbmerz; über zahireibe mit Kindern gesegnete Familien gebracbt hat, wie die Diphteritis. Dieses Schreckze]penst versbont weder Arm nob Reich, weder Hütte noch Palast. Mit der- selben Tüde, mit der sie si in so viele Bürgerbäuser einsblic, hat sie seiner Zeit aub die Familie unseres Kaiserhauses heimgesucht und den Kronprinzlihen Eltern ein heißgeliebtes junges Leben in der boffnungêvollsten Blüthe binweggerafft. Die Aerzte haben es an Be- mübungen nicht fehlen laffen, um dieses furchtbaren Feindes Herr zu werden, leider aber blieben dieselben der Krankheit im Allgemeinen

gegenüber bisher ohne Erfolg. Auch alle die unzähligen Medikamerte, welhe dagegen in Vorsblag und Anwendung gebracht wurden, haben leider in wentg genUgender Weise

zur Heilung geführt. Diese Mittel haben ih denn auc nach und nach

wiederum neuen, vers er Zeit stand das nsowenia im Allge- dten Mittel. Bei

in der Praxis gegenseitig verdrängt, um f meintlic wirfsameren Play zu machen: in Terpentinöl in besonderer Gunst, das fic aber eb meinen bewähren dürfte wie die früber angewandten dieser Satlage und in Anbetracht der Bedeut welche eine endliche Lösung der Frage für die unter dieser Geißel in r Angst leben- den Familien haten würde, sei auf eine Behandlungsart der Krank- beit hingewiesen, die b nit nur dur ihre Einfabbeit empfiebli, sondern welcer aub beabtenswerthe Heilerfolge zur Seite stehen, da bei den îo behandelten Patienten, laut statistishen Berichten, diz Zabl der Todesfälle bisher nur 2 bis 3°%% beträgt. Der Erfinder dieser Heilmethode, Dr. G. F. Wacbsmuth selb bat darüber in der „Allgemeinen Mediziniswen Gentral-Zeitung“ au®- t

rx S -

fübrlibere Mittbeilungen“g:ma%t und dieselbe aud wissenschaftlich ;u begründen gesudt. Im Wesentlichen besteht feine Methode dana in einer starken SÞbwæœitkur, mittels Einwickcl1 2tienten in nase Laken und wollene D: ck-n, sowie dann folaenden Bädern und Abwasc{ungen. Diese Behandlung seße die töô rtempe- ratur berab und {eide den Krankheit:ftof nd \c{bnell aus dem Körrer, daß die Heilung meist ck Tagen er- rcidt werde. Besonders sei es die dur die fia 8sipiration bemirkie Wafserert;iehung, welhe, wie a Ves wisen’caftliben Begründung feiner Met usfübrt, ch. den Salzaebalt des Bluts fkonzentrire und somit den pazrasitäcen, Krankheit erreaecnden Organiëzmen den Näh Getinge Dosen von Kali cbloricum n dié h befsrtern. Das Hauptzewicht aber legt der Ecfinder diefe 8art auf die rationelle Autëführung der Einwi ung vo Kompresfsen, Abwasczungen 2c., em jedeëmaligen Falle anzupassen b d die u ¿on geübten Heil- aehülfen oder Krante rtern wrerden müsen. De S E i dah n. M E sonderen Inftrufktionsstunden ci eiten seiner Bes bandlung sorgfältig geihultes ur Personal auszubilden. Zu diefen Vorträgen hat aub bere ige städtisbe Behörde Veilgebülfen bergesanckt. Obglei ine Behandlung8weif die cinfahste sei, Dr. V ie

über alle anderen bleiben, d 4

so sier dur Anregung der

Stoffwech{sels, da die Haut die grö

Erwirkung der Ausscheidung von alieriei KrankheitättoFen biete, eine Ueberzeugung, die ja gegenwärtig in den auf die Hautkultur und Reinlichkeit des Körpers gerichtetea Bestrebungen der Hyz ails gemein sib kundagtebt. Seiner Ansicht sckließt sib übrigens ei in einem Artikel der „Staatébürger - Zeiturg® (Nr. 43, 1885) voll und ganz an. Auch erzielea, wie derselbe versichert, andere Aerzte

seit dem Verfahren nach dieser Methode, welche bis nah Holland und Amerika Aufmerksamkeit ecregt hat, einen bedeutend besseren zentsaß der Heilung.

Tur 5 otb nao 6) 2 estraße 23,

Breit

Der Central-Verein Arbeits-Nachwceis Berlin (Poststraße 16 ur Dammükhlen ; phon 3235) hat au im Monat August cr. ein günstizes Result zu verzeichnen. Auch meldeten sch 736 männlihe und 27 weil Nrbeitsucende. Für männlihes Personal meldeten sch 507, weiblibes Personal 40 Arbeirgeber. In Arbeit traten 411 männliche und 37 weiblihe Personen. Es meldeten sch im Verein 22 voll- ständig mittellose Personen, welce ohne Weiteres in Stellung ges{ickt wurden. Aucþ haben mehrere der gelesensten Zeitungen B.rlins auf Ansuchen des Vereins demstlben ein Frei-Eremrlar tägli zuge'andt, und ist somit auc für die Leute, wclchÞ: nicht sofort in Arbeit tretea können, geillig gesorgt. .

n Metallen und Legirungen in den sehenëwürdigsten Abtheilungen der

ber. Internationale Ausstellung e 4 é Zeise die zuhlreiben Uhxken,

die in allen Formen und Arten äußerst vollkommen vertreten sind. Daz sind zunäcbst Standuhbren von vergoldetem Kuvfer von I. Ham- burger in Frankfurt a. M., von L Freifrau von Löffelholz in Nücn- berg und dem vfälzisben Gewerbe-Muszum in Kaiserslautern. Fhnen reiht sich eine andere Standuhr von Messing

it durcbrobenen ODrnamenten und Gravirungen von A

Frôöschels in Hamburg an Der nämliche hat ferner

mebrere sehr bübsche Taschenuhren, theils aus bemalter und ge- trievener Bronze, theils aus Silber, ferner Reiseuhren und Häng- ubren ausgestellt, Die lebrreibste S2mmlung von Uhren und Uhr- werken, welche die geschibtlibe Entwicdklung dieses Industriezweiges vorführt, bildet aber die von C. Speckhardt, Hofuhrmacher in Nürn- bera, veranstaltete Kollektivausstellung. Dieselbe enthält nibt weniger 115 Taschenuhren und Uhrwerke vom Beginn des 16. Jaßhr- hunderts bis herauf zum 18. Jahrhundert, ferner 15 Wandußren, 35 Stockubren, 4 Kastenuhren und 1 Boule-Uhr. Von der letzteren Art haben aub die Antiguare Pickert und C. B?2nda in Nürnberg einige bübsce Beispiele ausgestellt. Es verlohnt sich für jeden Besuder der Ausftellung wohl der Mühe, der Hand dieser zahlreichen und mitunter äußerst künstliben und präbtig auszestatteten Uhren und Ubrwerke den Entwickiung8gang dieses Industriezweige®, der in un]erer Zeit eine so große Bedeutung erlangt hat, eingehend zu verfolgen. Moderne Uhren haben namentliߧ Speckhardt in Nürnberg und dn Bois et fils in Locle ausgeftellt, Stand- und Wanduhren haben F. Seyfried in Nürnberg und Ezold und Popig in Leipzig gebrat, so daß aub die moderne Uhrenindustrie als würdig vertreten be- tractet werden fann.

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2 7t ih

Marseille, 4. September, Abends. (W. T. B.) Heute kamen bier 11 Cholera-Todesfâlle vor. A

Toulon, 4. September. (W. T. B) Gestern sind hier 13 Pers- sonen an der Cholera gestorben.

c Apt wll,

schon mitgetheilt, am

), Fey N 94. Lutlspiel „Dec Herxen-

Theater wie Montag zum ersten Mal das vieraktige E d meister“, von Triesch, in Szene. Ferner brinzt d28 Repectoire der nächsten Woche, außer der Wiederholung diejes Stücks noch Aas? führungen von „Emilia Galotti“, „König Lear“ und „Romeo und Fulia*. Morgen, Sonntag, wird „Prinz Friedrich von Homdöurg gegeben. Victoria Theater.

Presse gewünschten Kürzungen

Im Deutscben

Hr. Luigi Danesi hat in die von der des Textes gewilligt, und da dieser jeyt als Bindemittel der einzelnen Theile des prawtvollen Ballets be- scheiden in den Hintergrund tritt, erreihte die zweite Vorstellung, die unter großem Beifall des gefüllten Hauses stattfand, geitern \{on vor 10 Uhr ihr Ende. Am Montag tritt Frl. Werra als „Mefsa- lina* auf, um für die Wintersaison zu debütiren.

Krolls Theater. Frl. Antonie Scläger tritt, neueren Dispositionen zufolae, erst am Dienstag auf und zwar in der bereits angekündigten Partie als „Valentine“. Hr. Franz Nachbaur fingt morgen, Sonntag, den „Postillon“.

Die Planqueite’she Operette „Die Glocken von Corne- ville“, welhe allabendlib die Räume des Wallhalla- Operetten-Theaters füllt, hat in einer ihrer Hauptrollen, der Germaine, eine Neubeseßzung dur Frl. Mahr, eine neuengagirte jugendlibe Sängerin erfahren, die si als etne tüchtige Kraft erweist, sodaß also das prächtig inscenirte und dur die vortrefflide L esegung der Hauptrollen ohnehin intere}tante Stück zu einem Zugstück ersten Ranges werden dürfte.