1906 / 116 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 May 1906 18:00:01 GMT) scan diff

i E # 7 08 [

Z Außerdem wurden Qualität ; Durchschnitts- T a ang am Ae 1906 | gering mittel vas Verkaufte | Verkauss- ir Dur nah iberséläglidher L“) ur@- ma | Ratio ———— Gezablter Prets für 1 Doppelzentner Den ml | 1e | E | vem | Soppehen tut G eis unbekannt) Tag niedrigster | höchster | niedrigster | hôhster E E SA G E 7 L L (Pr M. M. M. Mh. Weizen. H; ; 1-0 88 5 E i 16. [Img e 2 d +— _ 16,80 / - s ' e i « Frankfurt a. O. « « « « D E A t 17,60 18,10 . 331 1655 16,60 12, 5. ; Ï Greifenhagen e o s 7 is G 16.50 16,60 20 r / j / «Ot R eo L604 600 O 0 00 : : : “ansbastein © Sl eo p 6 _ - 1655 | 1680 | 17,05 | 17,30 i . * | : z L i. Schl «T O00 16,30 ' i 17,70 f Y » La R O0 Bo 1510 E O O i ! : i T T O 00 S E ee | 1770 : / i: d E P 1560 | 15,60 | 16,50 | 17,00 ' ‘60 100 1850 18,50 18,50 S » A O 18,40 18,40 18,50 18,50 18,60 18, : ] j e TAROE + e A Gie T 6EO | (100 | 15,00, E 110 O j 1 590 17,67 17,50 | 12.5. P ' E 4 17,00 18,00 90 90/00 20,00 9. 5. 7 ader av ooo O E es A 2 20,00 20,00 14 O n 17/62 17,41 15. 5, 20 5 E o o S m v6 17,10 17,10 18,10 18,10 260 4580 Lu im L 5 aw se E M R E & Neben a ooo o o ao 0 S S Gas ps 4 / ° . : ; Braunshweig - « « «e ooo +09 6.60 8 E. 17,30 17,30 s M Altenburg R a 0: 0D d-/:-70,/ M 16,60 16, o Keruen (enthülster Spelz, Dinkel, Fese). 3475 19,09 19,06 9.5 19,00 | 19,20 | 1920 | 1940 | 19,40 4 555 19,00 1905 | 9.5 i 16. | Weißenhorn « « - R d E 18,60 | 1920 185 u 1968 | 1962 | 9.5 5 Des A e 0 D R O E 19 60 19 60 19,67 19,67 | 19,80 19,80 EDETLINDEN + « « 6,0 0 0 O ' / s Roggeu. „D, E a E s m R R a 16. Nea dw. S 4:00 Be e 8 | lit —— Le L / 3 9 5 : . 5 # S Ge od O O O widio _—— ih 1 ' 75 7 53 9, 5. L é e in 6 D L 0 C AAD S Es E R e p 1 4 Ó i 5,93 12. 5. - E voil E e Fa 2 1540 | 15,69 13 22 R 1ER 6 : O O 2 a 15,20 | (G 15,30} - 19/0 9 126 14,00 | 1400 | 12.5. : « A s E 8%] 15% | 150, E E 19 281 1479 *| 1481 | 12.5. e ae C P E a R O ' \ a ; ' ¿D . z Siri E N 2 l e Ee 3 N 460 1484 14/98 19. 5. 10 a o N E E ( 15 1, l 90 . D, . ä Lauenburg i. Pomm. «+6 Fe 20 12:60 i 41/60 15/00 15/00 95 361 1444 4, Y i ape R Ó Frankenstein j Sl. R 14,00 14/25 1450 1475 15,00 s : | o E L 1 1000| 1020] 1690 E S 22 e G : Í S T e L 16,30 | 16,30 | 16,60 1D 16:90 h i: s P 68.680 5 E | : Z Marne . . . . - . . - . . . 23 16.20 16.20 16,80 16,80 17,20 . 9 500 16 ‘67 16,58 12. 5. t Goslar M . . « . - . a . . . , , vas 16,50 17,00 150 17 33 T7 00 9, 5. s L o E a Er E E i 17,33 17,33 12 A 1618 16,14 15. 5. 10 h D a e o ed o S M E 15,60 15,60 16,60 16,60 e “5 17'31 17/00 9. 5. 3 T Pp O V) E 41 650 1604 | 1670 | 95. j O er es fs 16,00 E 1650 | 1650 5 83 1650 1 A En s z Ueberlingen . A Z Le da és 16 , . | 5 4 ° » (es P oro O 7 Gerste. 50 12,5. L vas ppe f 16. O A, n O f: 4 ; . . ; / Fenfsmta. D r a 2 9 E l oos ' 138 1375 | 1400 | 145. s 7 ien E e 13.50 13.50 L S 14/00 14,00 10 ¿ : 3 " Bre: R E 0 Me M8 13,00 13,50 13,60 14,00 E50 16.00 Í : ° i o reslau 000 0 00ck Braugerste dias 2 15,00 15,50 15 60 16.00 t: : y 2 * renfiein L Sâl. L E u e 15,30 15,30 10 1200 : f * 1e L T 076) 1400| 1680| A T D : : : j z U E A0 15,30 15,30 15,90 ' 17.00 h : f 7 i; ¿ L R 1525 15,25 16,25 16,50 17,00 ' 100 1290 12,90 13,10 9, 5. Ï - E e T 1890| 1090| 0 E E E h : j i : L ¿ i ' 2 Altenburg f i : i . . . 16,00 16,00 l I i E x s G a "E o 0 Hafer. 12,5 i Le E 16. ANICLOUTG s O A s | 16,00 16,40 16,80 17/80 E ¿ ; ; s / i uo C00 T E j S E A ; | Greifenhagen E C L A | 1640 | 16,60 16,70 16,80 G E 14/20 1420 | 12.5. Stargard i. Pomm. . » «eo e DASO 14,20 | A 4 6 243 15,19 15,21 12:5. v R S T o El U ADOO } ENAO 2 394 1576 | 16M | - 18/5, G C e 2 | 1600| 16560} 1600| 1600 23 342 1688 | 1618 | 196. 12 A L E L 14,40 | 14,80 14,80 15 00 15,00 E 250 16,67 16,40 |- 11.5. i , Lauènburg 1. Pomm,» +5} 1650 15,60 | 16,50 16,50 n 16:30 p . Í ° «E O 19 | 101 Bo 15,60 ; ° : ° A s e D ao / 22 a i , ' 7 e: A E T1476 | 1600| 16% | 620 1 S ( i Schönau a K G C T E 1779 | 1779 18:39 | 18,39 18,99 . - : è E E 15,00 | 16,80 17,00 | 17,50 17,50 100 1750 17,50 17,50 9. 5. : L a «ao so os L AD 1740 | 17,50 17,50 | 17,60 17,60 x M O 17,00 | 17,00 17,50 1 1820 K 90 18,00 Us E S : Sintbueea R A = gu | 15,50 15,50 | 16,00 16,00 % R 18/80 1940 9. 5. 9 e R L L s 10 | ew | 166 | 16,60 | 1680 | 17,00 26 * 436 1675 | 1657 | 9.5. : * Biberach . E G: S: M y 16,50 16,50 | 16,65 16,65 | O A » T . . . 2 z Alienbus R E 16,90 16,50 | 7 e | i Dur@schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zablen beredne

Bemerkungen.

zufte Me A j det mitgeteilt: Der Lentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerun : Ein liegender 2E L Sea R B ise E O Sebentitng, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (: )

B in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 104. Sißung vom 16. Mai 1906, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

rdnung: Fortsezung der Beratung des Entwurfs ind cseves t Aenderung des Gesehes, betreffend die Ausgabe von Reichskassenscheinen, und ee weiten Beratung des I eines Geseßzes, betreffen s ie Ordnun des Reichshaushalts und die Tilgung der Reichs\chuld (Mantelgese§ß) gestellten Mes pin tonen, Nach kurzer Geschäftsordnungeden ie tritt der Abg. ( En Kaniß aaE S wie in der e Nummer d. Bl. A E worden, für den Antrag Arendt ein. Darauf ergreif Wort der j “d L Staatssekretär des Reihsshaßzamts Freiherr von Stengel: Meine Herren! Es ist für mi nit leiht, als Vertreter der verbündeten Regierungen zu einem Antrage das Wort zu ergreifen, der noch niht einmal gedruckt vorliegt, der erst vor wenigen Minuten

zur Verlesung gelangt ist. Ih M De doch versuchen, auf den esen Begründung zu antworken. amit e i muß zugeben, daß bei der Beratung des Banks notengesezes in der Kommission davon die Rede war, daß der Antrag, der uns unter Nr. 443 vorliegt, vielleicht richtiger in Verbindung mit dem Gesetzentwurfe wegen der Kassenscheine zur Erörterung kommen würde, als damals bei der Erörterung der Bankgeseß- novelle. Ih stehe au noch heute auf diescCm Standpunkte; aber ih möchte mich doch dagegen verwahren, als ob ih dem Herrn Abg. Grafen Kaniß auch nur indirekt den Rat erteilt hâtte, „(nen Antrag bei der Beratung dieser Gesetzesvorlage einzubringen; dazu habe ich do zu viel Achtung vor diesem hohen Hause und vor dessen äftsführung. : R e Der hat der Herr Abg. Dr. Arendt einen Antrag ein» gebracht, der au von dem Abg. Herrn Grafen Kanih vertreten worden ist, und der dahin geht, den Münzgewinn in der Folge zur Hälfte zur Einziehung von Kassenscheinen zu verwenden. Meine Herren, noch

bis?vor wenigen Jahren war es übli, den ganzen Münzgewinn zur Verminderung der Reichsfchuld zu verwenden. Man hat erft vor einigen Jahren diesen an \ich sehr zweckmäßigen Modus aufgeben müssen, weil man die Mittel, die der Münzgewinn ergab, notwendig hatte zur Balancierung des Etats. Das war der einzige Grund, der bestimmend war, jene frühere Praxis, wonach der Münzgewinn zur Abschreibung an der Anleiheshuld verwendet wurde, aufzugeben. An sich, meine Herren, würde gewiß, wenn wir wieder bessere Finanzverhältnisse bekommen, gar kein Bedenken bestehen- jene frühere Praxis wieder aufzunehmen, vielleicht nicht bloß zur Hälfte, vielleiht den ganzen Münzgewinn zu der Verminderung der Reihs\huld und zu deren Tilgung zu verwenden, und es ift ohne weiteres anzuerkennen, daß auch die Kassenscheinshuld mit ein Teil der Reihs\{uld ist ; sie unterscheidet sih von der Anleihes{huld hauptsählich nur dadur, daß die Anleiheshuld verzinslich ift, während die Kassensheinschuld eine unverzinsliche ist. Insofern liegt selbstredend eine gewiß entshuldbare Neigung dafür vor (Heiterkeit),

wenn man Mittel zur Tilgung hat, dieselben lieber zu verwenden zu einer Verminderung einer verzinslihen Schuld (Heiterkeit und Sehr rihtig!), um dann an den Zinsen sparen zu können. Es wäre erst Veranlaffung gegeben, darauf zu verzichten und die unverzinsliche Schuld zu tilgen, wenn etwa in dieser unverzinslichen Schuld eine

besondere wirtshaftliße Gefahr zu erblicken wäre. Nun, meine Herren, kann ih aber bei einer Bevölkerun von 60 Millionen in einer ReichskassensheinsHuld in Höhe vo

120 Millionen eine besonders große Gefahr. nit erbli#en. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Es ist das {hon vorgestern auch

: Ich habe auch vor einigen Tagen schon darauf hingewiesen, daß in der Budgetkommission

von anderer Seite erörtert worden.

erst vor wenigen Jahren von beachtenêswerter Seite vielmeh

angeregt worden war, ob nicht Veranlaffung gegeben wäre, im Ver- hältnis zu der Zunahme der Bevölkerung unsere Kassenscheinshuld zu vermehren. Wir find anderer Meinung; die verbündeten Negierungen find der Meinung, daß es richtiger is, dem Watstum der Be-

Aber wenn in einer Zeit, wo die deutshe Einwohnerzahl nur 40 Millionen

von 120 Millionen eine

es mir un- erfindlich, inwiefern jeßt, wo die Bevölkerung um die Hälfte noch

zugenommen hat, von 40 auf 60 Millionen, nun plößlich die Gefahr eine größere geworden sein soll, und warum jeßt die 120 Millionen Mark Kaffensheine gegenüber den 60 Millionen Einwohnern eine er-

völkerung in dieser Beziehung niht zu folgen.

betrug, in einer Kassenscheins{huld

Gefahr nicht erblick worden war, dann ift

höhte Gefahr bedeuten sollten ?

Meine Herren, nun möchte ich mich aber doc noch mit

des Herrn Grafen Kaniß wenden. Die Sache hat einen eigentümlichen

einigen Worten gegen die weiteren Ausführungen

Verlauf genommen. Man hat den eigentlihen Antrag Kanitz, als nicht zur Sache gehörig, nicht zur Debatte Aber der Herr Abg. Graf Kaniß ist bei der Begründung des Antrages Dr. Arendt nun doch zu Ausführungen gelangt, die im innigsten Zusammenhange stehen mit dem Antrag auf Nr. 443 der Drucksahen. Es wird deshalb wohl auch mir gestattet sein, der Vollständigkeit halber auf diese Anregungen etwas näher einzugehen.

Meine Herren, ih habe schon seinerzeit bei der Beratung der Bank- geseßnovelle in der Kommission ausdrücklich hervorgehoben und ih wiederhole hier diese Erklärung —, daß grund äßlihe Be- denken gegen eine Vermehrung der Silberprägung an sich nicht be- stehen, um so weniger, als au das bestehende Geseß nur davon spricht, daß nur „bis auf weiteres“ die Kopfquote 15 M nicht über- shreiten soll. Aber, meine Herren, bei jeder Vermehrung Silber- prägung und darauf ist s{chließlich die Tendenz des Antrages des Herrn Abg. Dr. Arendt gerichtet (Heiterkeit und sehr richtig! Widerspruchß rechts) “der Antrag hätte sonst wcnig praktishe Bedeutung muß man \ich do das eine immer gegenwärtig halten, daß es sich hier handelt um eine Scheidemünze, die wir prägen aus einem namentlich gegenwärtig durchaus minderwertigen Metall. Meine Herren, es is ein elementarer Grundsaß der Münzpolitik, daß man Scheidemünzen aus folchem minderwertigen Metall unter keinen Umständen prägen foil über den Vringenden Verkehrsbedarf hinaus (sehr rihtig! links), und ih glaube, es ist ein Grundsaß, an dem wir au in der Folge durch- aus festhalten müssen. (Sehr richtig! links.) Jh möchte darauf aufmerksam machen, wie bedenklich der Zustand werden kaun für unsere Bevölkerung, wenn man sich belädt mit einer Münzschuld, deren Einlösung in Gold in kritischen Zeiten plöglih erfolgen soll. Ih werde auf diesen Punkt im weiteren Verlauf meiner Aus- führungen noch etwas eingehender zurückfommen.

Nun, meine Herren, muß ih do sagen: den Vorrat an Neichs- silbermünzen um Hunderte von Millionen vermehren wollen, wie es den Herren bei ihrem Antrage vorshwebt, nur zu dem Zweck, die Kassen- sheinshuld zu reduzieren, das würde ich für ein Vorgehen halten, das ich nit verstehe. Jch würde in einem solchen Vorgehen einen Kardinalfehler sehen. Jh stehe nicht an, direkt das etwas harte Wort auszusprehen : das heißt nach meiner Auffaffung eigentli nihts anderes als den Teufel mit Beelzebub austreiben. (Heiterkeit und sehr rihtig!)

Meine Herren, nun haben wir ers im Jahre 1900 durch die damalige Münznovelle die Kopfquote um 5 M erhöht, und seitdem find annähernd 250 Millionen Mark Reichssilbermünzen zur Aus- prägung gelangt. Ich bemerke, wir haben zu dieser Ausprägung natürlih das Silber nehmen müssen, das in den Talern vorhanden war. Es hat sich dabei aber nicht allein nur um eine reine Umprägung gehandelt, sondern in der Tat auh schon um eine Vermehrung der Silberprägung, in- sofern bekannilich die Reichssilbermünzen 10 9/6 unterwertig sind gegenüber den Talern. Also diese 10 2/6 find unter allen Umständen dem Silberumlauf hinzugetreten.

Nun bitte ih aber, noch eins zu berücksihtigen. Meine Herren, diese Silberprägungen aus den Talern haben den Weg gebildet, auf dem successive die großen Talervorräte, die lange Jahre in den Kellern der Reichsbank ruhten, in den Verkehr übergegangen find. Darin liegt haupt- fählih auch die Wirksamkeit dieser vermehrten Silberausprägungen m [eßten Dezennium und in den leßten Jahren. Vorläufig, meine Herren, sind wir nun aber {hon durch Ausführung der Novelle vom 1. Juni 1900, bei Berücksichtigung der Ergebnisse der letzten Volks- ¿ählung, wie ich neulich s{hon hervorzuheben mir gestattete, ohnehin in der Lage, noch über 90 Millionen Mark Silbermünzen zu prägen. Das Münzmetall für diese Ausprägungen ist in einem ausreihenden Vorrat an Talern au vorhanden. Nun soll, meine Herren, ohne auc nur die vollständige Durchführung des Geseßes von 1900 und den Effekt dieser Durhführung abzuwarten, hon wiederum der Frage einer Vermehrung der Silberausprägungen näher getreten werden. Jh nehme an, daß diz Herren Abgg. Graf Kani und Dr. Arendt einen dahin zielenden Antrag \ich einstweilen nur vorbehalten haben; er würde dann, nahdem er beute nit zur Diskussion zugelassen ift, jedenfalls dem heute zur Diskussion stehenden Antrage Dr. Arendt, um ihn überhaupt wirksam zu maden, bald nahfolgen müssen.

Meine Herren, eine solche weitere Vermehrung der Silber- prägung, die dana etwa 300 Millionen Mark betragen würde, noch über die 90 Millionen Mark, die wir ohnehin noch prägen föônnen, läßt sich mit der Zunahme der Bevölkerung in keiner Weise rechtfertigen. Mit der Zunahme der Bevölkerung er- weitert sich ohnehin auch die Berechtigung, weitere Silber-

zugelaffen.

Reichskafsenscheine zu beseitigen. Es ist notwendig, weil der dieser MNeichskafsensheine einen haben wird. Es würde dur die Zettelwirts

demokraten sagten anfangs, es müsse verhindert werden, um die Arbeiter mit solhem Papier zu verschonen. Viet hat sih die Emission in großkapitalistisher Richtung so sehr er

Ueberschwemmung des Verkehrs mit Papiergeld gar n

Silbermünzen bedarf.

zu reden! Meine Herren, weil die Frage nun doch einmal bier zur

auch r.och einen furzen Rückblick zu werfen auf die Verhandlungen des

über die Vermehrung der Silberprägungen und auf eine Erhöhung der Kopfquote von 10 auf 12 # Auch damals wurde die Not- wendigkeit auf das nahdrücklihste betont, daß mit der Ausprägung der Silbermünzen immer dem dringendsten Verkehrsbedürfnis gefolgt werden müsse. Das ist niht bloß regierungsseitig, sondern au aus diesem Hohen Hause selbst hervorgehoben worden. Daß der Abg. Bamberger dafür eingetreten is und diesen Gedanken in der striftesten Form ¡um Ausdruck gebraht hat, das darf uns ja nicht wundern. Er vertrat mit ganz besonderer Schärfe den Standpunkt, ein rihtiges Maß von Scheide- münzen in einem Lande müfse so beschaffen sein, daß immer eher etwas weniger vorhanden sei, als das Bedürfnis fordert. Aber au der Herr Abg. von Kardorff bekannte ih wenigstens vom Standpunkt der Soldwährung zu der gleihen Auffassung. Der Herr Abg. von Kardorff erkannte damals ausdrüdlich an, daß keine größere Gefahr für die reine Goldwährung existieren könne als ein Uebermaß an unter- wertigen Scheidemünzen. Weiter sagte er im Texte seiner Rede: „Ih mache zunächst darauf aufmerksam, daß {on gegenwärtig der Betrag der S&eidemünzen ein sehr hoher ift im Verhältnis zu unserem Goldstande, wenn wir vergleichen den Betrag der englischen Scheidemünzen zu dem ungeheuren englishen Goldbestand. Nun, meine Herren, stellen Sie sih einmal vor, daß bei diesem Zustande, also einer vermehrten Ausgabe von Steidemünzen, nun eine Katastrophe eintritt, dann tritt ganz das ein, worauf der Herr Abg. Dr. Bamberger selbst exemplifiziert hat, dann tritt eine Panik ein über die entwerteten Münzen, die gerade die untersten Volks- massen trifft, welche auf den Verkehr mit diesen Münzen an- gewiesen sind.“ Sodann möchte ih bei dieser Gelegenheit auch noch hinweisen auf einige Ausführungen in der sehr interessanten Druckschrift, die Herr Dr. Arendt im Jahre 1880 über die vertragsmäßige Doppelwährung veröffentliht hat. Er war ja bekanntli ein Gegner jener Vorlage. Er bezeichnet in dieser Druckschrift das Bedürfnis des Verkehrs als das entscheidende Kriterium für die Vermehrung der Scheidemünzen und fagt dann: „Scheidemünzen dürfen nicht dazu dienen, an die Stelle von Kurantmünzen zu treten, einem sol geföhrlihen Mißbrauh muß eine rationelle Finanzverwaltung abhelfen. In keinem Falle können wir, selb im Falle eines Bedürfnisses, zugestehen, daß man, als sei gar keine Veränderung vorgegangen, rubig weiter in der bis- herigen Weise fortmünzt, als ob noch immer das Pfund Silber 90 und nit 75 # wert sei. Stellt es sich wirklich heraus, daß der Silberpreis für immer gesunken ist, dann können wir unmöglih unsere jeßigen Silbersheidemünzen in Zirkulation lassen. Wenn jemals eine Krisis über unser Vaterland hereinbrähe, wird der Staatskredit hinreihen, um den fiktiven Wert der Scheidemünzen aufrecht zu erhalten ? Man stelle si die Panik vor, die eine Ent- wertung der umlaufenden Scheidemünzen in solchen Zeiten der allgemeinen Bestürzung hervorrufen müßte. Von folhen Kata- strophen werden die untersten und breitesten Schichten der Be- völkerung am s{chwersten getroffen, unsere Münzverhältnisse provo- zieren sie geradezu. Es is augenscheinlih, daß jede Krisis, jede Katastrophe zu einem Zusammenbruch und auf die \chiefe Ebene des Zwangskurses führen muß. Videant consules! Unter diesen Umständen ift es eine unumgänglihe Forderung, das Kreditgeld zu vermindern.“ é Das sind Ausführungen des Herrn Dr. Arendt aus dem Jahre 1880. Und nun, meine Herren, bedenken Sie, daß im Jahre 1880 der Preis des Silbers, wenn er auch {hon erheblih gesunken, doch im Vergleich zu jeßt noch ein relativ hoher war, und daß bei dem gegenwärtigen Stande des Silberpreises die {weren Gefahren einer Ueberproduktion von silbernen Scheidemünzen, auf welche die Herren Abgg. von Kardorff und Dr. Arendt {hon im Jahre 1880, und zwar mit vollem Recht hingewiesen haben, \ich mindestens ver- doppeln müßten ! Meine Herren, ich will nach alledem auf den soeben verteilten Antrag des Herrn Abg. Dr. Arendt nihcht weiter eingehen. Jch SIlaube mi nicht zu irren, wenn auch er nur die Tendenz verfolgt, die Silberprägungen zu verstärken; denn sonst hat er ja die Wirkung nicht, die er sich von dem Antrage verspriht, und eben deshalb möchte ih Sie bitten, diesen Antrag, fo harmlos er auch auf den ersten Anblick erscheinen mag, abzulehnen.

Abg. Dr. Arendt (Np.): Mein Antrag hat eine Tendenz auf Ver- mehrung der Silbermünzen überhaupt nit. Er ist eigentlih der Anregung des Schahsekretärs selbst entsprungen. Ein völlig ungedecktes Papier- geld gehört nit in ein geordnetes Finanzsystem. Jch hielt den gegen- wärtigen E, wo wir zu einer Finanzreform kommen, für ge- eignet, mit diesem System zu brechen. Die Münzgewinne aus der Schetidemünzenprägung, also auch der Nickel- und Ku R icinten, follen nach meinem Antrage künftig zur Hälfte zur Reihss{huldentilgung ver- wendet werden. Der Schaßsekretär bezweifelte, ob es notwend i sei, die

gararter arakter

aft im kleinen Verkehr die Sache ganz außerordentlih vershlechtert werden. Die Sozial-

e anderen C

öht, daß sie gegen diefe

prägungen vorzunehmen. Gerade weil die leßte Volkszählung wiederum

haben.

etwa 4'/; Millionen Einwohner mehr ergeben hat, sind wir auf Grund des bestehenden Gesezes nun auch in der Lage, im ganzen noch ungefähr 90 Millionen Mark Silberprägungen vorzunehmen, davon rund- 63 Millionen Mark infolge jener Bevölkerungs8zunahme.

Nun, meine Herren, womit will man denn eigentli die vermehrten [ Silberprägungen, worauf die Herren Antragsteller drängen, recht- g j fertigen? Läßt fich heuie schoa im vollen Umfang der weitere Bedarf n | nach Silbermünzen in der Folgezeit übersehen? Jch muß das ent- schieden in Abrede stellen und halte das für ausges{chlossen. Wir können einer Vermehrung der Silberprägungen auf Grund etwa einer anderweitigen Gestaltung des Geseßes erst näher treten, wenn genaue, sorgfältige, gewissenhafte Ermittlungen nah der Richtung vor- r | liegen, ob in der Tal der Verkehr einer solchen Vermehrung der Und wenn wir heute dazu nicht in der Lage find, meine Herren, wie könnten wir es dann überbaupt rechtfertigen, einem solchen Vorschlage regierungsseitig noG das Wort

Erörterung steht, ist es nicht ohne“ Interesse, bei dieser Gelegenkbeit

Reichêtags im Jahre 1880, wo auch eine Vorlage eingebraht war

Liebesgabe haben natürlich die Großbrennereien. die nit kontingentierten Brennereien und vor allem die Steuer- zahler ges{hädigt. Da auf Grund der Volkszählung von 1905 ohne-

hin eine R T Ens erfolgen muß, so ist der efge Zeitpunkt für eine stck)-

raumsteuer is veraltet und sollte ganz beseitigt werden. bedürftig ist ferner die Brennsteuer. Sie ge ört zu den Steuer- experimenten, von denen die NReichskasse fel

wictschaftlicher

das Reih als Shußwache vor der Spirituszentrale steht. nun, daß die

Kontingentsbestimmung, durch eine Einschränkung der Produktion gewähr-

Gewinnes auf die Prägung um fo wichtiger, je mehr wir uns der Periode nähern, wo die Taler ihr Ende erreihen. Wenn der legte Taler einges{molzen ist, werden wir mit einem Münz- gewinn niht von 10 pCt., sondern von 60 pCt. zu rechnen baben. Mein Antrag zielt lediglich nach der Richtung einer gesunden Finanzpolitik. Eine andere Frage ist, ob die Vermehrung der SOSLung nicht an \fich wünshenêwert is. Der Schaßsekretär meinte, die Ausführungen von 1880 gelten heute noch. Das ift nit rihtig. 1880 betrug die Goldproduktion 400 Millionen jährlich, während sie heute 1500 bis 1600 Millionen beträgt. Heute ist die Gefahr eines Zusammenbruhs der Goldwährung erbeblih geringer als damals. In dem leßten Vierteljahrhundert baben die Länder mit größtem Silberumlauf ihr Gold am besten vermehren können, nämlich die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Frankrei. Um die Zeit von 1880 hat der Reicsbankpräsident von Dechend in einer Schrift eine weise Voravssiht bewiesen, teren Lehren aber nicht wir, sondern Frankreich beherzigt hat. Die Franzosen haben gelernt, daß man mit dem Silber das Gold verteidigen kann, daß man die Erhaltung des Goldvorrats erleihtert, wenn man einen reihlihen Silberumlauf im Lande hat. Auh wir würden erheblih beffer fahren, wenn wir auf ähnlicher Grundlage unser Gold verteidigten statt durch eine Diskcnt- erhöhung, die dem ganzen Lande die \{hwersten Opfer auferlegt. Bei uns muß das ganze Land die Kriegskosten bezahlen, und das ist das Bedauerliche. Wenn die Erfahrung zeigt, daß die Theorien sich niht halten lafsen, dann sind nicht die Erfahrungen fal\{ch, sondern die Theorien. Der Schaßsekcetär nimmt bezug auf die 1900 erfolgte Erhöhung des Silberumlaufs; aber es ift doch keine Er- böbung in Wirklichkeit eingetreten, weil man entsprehend Taler ein- gezogen hat und einzieht. Die Denkschrift über das Dreimarkstück reproduziert ein Anschreiben an die Handelskammern, welches die Ant- wort ihnen s{chon in den Mund legt, daß diese {recklihen Taler keine Notwendigkeit für den Verkehr seien. Troßdem haben si einige für ein Dreimarkstück und zahlreiche Ea für Vermehrung des Silbermünzenumlaufs auszesprohen ; die dcech gewiß nit agrari-

scher En verdächtige eiammer zu Cöln fordert fogar genau dasfelbe wie heute der Antrag Kaniß. Leipzig \priht sh gezen

die Taler aus, vorausgeseßt, daß Neuprägungen ftattfinden; ebenso

Chemniß, Augsburg, Karlsruhe, Nürnberg; Dortmund sieht eine

Kalamität voraus, wenn die Taler ohne Ersatz beseitigt würden. Ueber

die Notwendigkeit der Mehrausprägung bejtebt alio im Lande eine weitgehende Uebereinstimmung. In der Landwirtschaft vollends ift

die Klage über das Fehlen fleiner Zahlungsmittel ganz allgemein.

Kommt es nun zu umfassenden Neuausprägungen, so muß auch der

große Münzgewinn, der dabei herausspringt, ins Auge gefaßt werden,

und da gibt es keine gesundere, keine rationellere Verwendung als die

zur Einziehung der Reichskassensheine. Ist dem aber so, so muß

\hon in diesem Geseze Vorsorge getroffen werden; die als Notbebelf

1874 ausgegebenen Kafsenscheine sollten nicht einen Tag länger als

notwendig im Verkehr gelassen werden. Wenn wir mit der Zeit, viel-

leiht im Laufe von 15 oder 20 Jahren, 300 Millionen neue Silber-

münzen ausgeben, dann müfsen wir auch diese Papierwische allmählich

verschwinden machen. Für außerordentlihe Fälle, für den Kriegs-

oder Mobilmachungsfall müssen wir eine große Menge Silbergeldes

haben, denn das Papier ist dann in den Händen des kleinen Mannes

eine Gefahr. Jeßt aber tragen wir das kleine Papier in die Kreise des

kleinen Mannes hinein, dadurch muß in den weitesten Kreisen eine

Erschütterung des Vertrauens in unser Geldwesen eintreten. Wir

treiben tabei auch nit etwa den Teufel durch Beelzebub aus. Die

Frage ift eine so wihtige, daß tatsählich der Reichstag mit der Ab-

lehnung der Kommissionsberaturgen einen Ee gemacht hat. Ich

bitte Sie noch in leßter Stunde um Annahme meines Antrages, der

die Gesahr wesentlih herabmindern wird. Präsident: Die Diskussion ist ges{hlossen. (Heiterkeit links.) Abg. Dr. Arendt: Wenn man nit antworten kann, laht man. Präsident: Die Diskussion ist ges{lofsen.

Der Antrag Arendt wird gegen die Stimmen der Rechten und einiger Zentrumsmitglieder abgeleht, der Rest des Geseßes ohne weitere Diskussion angenommen.

Es folgt die Beratung der zum Mantetgese beantragten Resolutionen. Die Steuerkommission hat 1) eine Resolution betreffs is einer Reform des Branntwein- steuerge}eßes beantragt. 1 | Eine zweite Resolution der Kommission geht dahin, den Reichskanzler zu ersuchen, auf eine Erhöhung der Ein- nahmen der Reichspost- und Telegraphenverwaltung durch Maßnahmen Bedacht zu nehmen, welche 1) die Beseitigung der im Orts- und Nachbarverkehr bestehenden Ausnahmetarife für Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapiere, 2) die anderweite Festseßung der Gebühren für außerordent- liche Zeitungsbeilagen zum Gegenstand haben. Hierzu bean- tragt der Abg. Arendt, in Nummer 2 die „Postkarten“ zu streichen und dafür hinzuzufügen: „3) die Erhöhung des Portos der Postkarten im Orts- und Nachbarverkehr auf 3 Z*

Eine dritte Resolution der Kommission geht dahin, den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage alsbald eine Vorlage zu machen, die für größere Mühlen zum Schuße der kleinen und mittleren unabhängig von der einzelstaatlihen Besteuerung eine Reichssteuer einführt, die das jährlihe Vermahlungs- quantum mit einer steigenden Abgabe belegt.

Ferner liegt vor: 1) eine Resolution Albrechi (Soz.) auf Vorlagen von Reichseinkommens- und Nelladerinögemieuet- gesezen mit stufenweise steigenden Steuersäßen und gleich- eitigen Abstufungen der die breiten Massen bedrückenden Ver- rauhsabgaben, insbesondere der Abgabe auf Salz, Petroleum und Zucker; 2) eine Resolution der Freisinnigen Volkspartei M baldigste Vorlegung eines Reichsvermögenssteuergeseßes und gleichzeitige Vorlegung eines cl denteourf zur Beseitigung der die breiten Schichten am s{hwersten bedrückenden Belastun des Massenverbrauches; 3) eine Resolution Becker- Hessen auf alsbaldige DOlequng eines Reichswehrsteuergeseßzes.

Abg. Dr. Wiemer (fr. Volksp.): Die Kommission hat cine Reform dec Branntweinsteuer für notwendig gehalten, sich aber auf Einzelheiten nicht festlegen wollen. ir wollen unsere Anträge nicht wiederaufnehmen, um die Sache selbst niht zu gefährden. Das Branntweinsteuersystem mit seiner alten Maisch- raumsteuer, der Verbrauchsabgabe . und der DOUERS ift ehr fkompliziert und erfordert einen sehr umfangreichen

erwaltungsapparat. Es i ein wahrer Nattenkönig von verschiedenen geseßlißhen Bestimmungen, ein Raritätenkabinett. Am bedenklichsten ersheinen uns die Bestimmungen über die Ver- brauhsabgaben. Durch sogenannte Liebesgaben entgeht der Reichs- kasse ein Betrag von 45 Milltonen Mark. Daß diese Liebesgabe an die Brenner vorhanden i}; hat auch die Regierung in der Kom- mission nicht mehr in Abrede gestellt. Den Hauptvorteil von der Dadurch werden

eform außerordentliß günstig. Die Mai Neform-

st keinen Vorteil hat. er Sarttnoring kann als mustergültiges Beispiel der Schädlichkeit onopole hingestellt werden. Das r a

e

ortexistenz des Spiritusringes dur eine Aenderung der

: ) gar igt einzuwenden Vom finanziellen Standpunkt aus wird die Verrehnung des

leistet werden foll, Jch würde den Ne bitten, uns mitzuteilen, was an diesem Gerücht wahr ist. Branntweinsteuer für

ir halten eine Reform der dringend geboten Es ift unbegreiflich,

ate,