1906 / 120 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 May 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. S inger (Soz.): Die Rüksicht auf die Geshäftslage nehmen

die Herren immer nur, wenn es sih um Anträge handelt, die nicht v ihnen ausgehen. Jn diesem Falle gehört der Antragsteller zu alta ehôrt. Nicht welche die Kompromißanträge vereinbart haben; das ift do doppelt ß id vperwunderlih, aber immerhin hat Graf Oriola ein Recht dazu, seine | a

Geschäftébehandlung nur zugestimmt unter der Voraus l Feine Abänderungsanträge gestellt werden, und thien Tul i b 8 (a i tdel, paß

Abg. Graf Oriola: Es sind Amendements gestellt v

Grzberger im Verein mit mir. Jh habe au scaft nichts "ban Uns onoat (gie könnte, denn ih habe auf die An rage, ob ich dem Kom- Oriola und die von meine ä - genommen werden n Freunden zu stellenden Anträge an

. Erzberger: Unsere gemeinsam gestellten Anträge sind nur redaklionelle Verbesserungen, über die Ei ä i S und dem eichs abamt beliebt, D m rie

aber ein materieller, dessen

zustimme, geantwortet: Ja, wenn die Anträge Erzberger- | das Parl

Offiziere mit

nnahme sofort Ï di ‘Aera A i Tes: i o11 auch die Aenderung des | mir gew i S L und E Bestimmungen nah sich zöge. Wir können “it gestellt E ol D en bloc annehmen, nahdem dur den Antrag Oriola der verständlich meinerseits nshein erweckt wird, als hätte diese Fraktion ein ganz besonderes Interesse an der Vorlage und den Interessenten derselben genommen. Präsident: Die Annahme des gestellten geschäftsordnungs- R ages ist nicht mögli, wenn auch nur ein Mitgli ; ten. g. Singer erhebt Widerspruch gegen den Antrag. t Abg. Gamp legt unter Neigender Unruhe des Hauses dem Abg. aut Grafen Oriola nahe, nicht auf seinen Anträgen zu beftehen, wenn er seinen prinziptellen Standpunkt klarlegen könne, sondern im Interesse Sache und der Mala e den Antrag zurückzuziehen. L e e r Sei 2 lf e R aus der Diskussion ergeben fas urid t ntrag entgegentreten werden, ziehe ich g. Dr. Müller - Sagan (fr. Volksp.): Ich habe dem s promißantrage auch pur unter der Bèdiagne s L oar einzelnen Parteien ihre noch nicht befriedigten Wünsche zurückstellen. Durch die Anträge Oriola, auh wenn sie jeßt zurückgezogen sind, ist die Situation wesentli verändert ; es kann nah außen der Anschein entstehen, als ob die nationalliberale Partei sih der Sache allein mit besonderer Vorliebe angenommen habe. Auch die übrigen Parteien A jet N Ie, e Ae M nohmals dur{h- , eantrage aus diesem Grunde, und u ich- it Lau le [hasfen, die S, G “E g. von Normann (dkons.): Auch ih habe meine i nur unter der {hon erwähnten Voraussetzung gegeben; Bd ae A auf Anträge verzichtet, die wir fonst gern geftellt hätten, namentli bezüglih der rückwirkenden Kraft. Der Graf Oriola hat dur seine Ara “s Reats v F geshlagene g. Singer (Soz.): Wir müssen um so mehr überra i j es fi bei dem Graten Vriola um Anträge p L als abi son in der Kommission abgelehnt worden find. Es wurde mit Recht darauf hingewiesen, daß, wenn an einer Stelle etwas an den Kom- aller J mis nsvorschlägen geändert würde, dann sofort unabsehbare Dis- nen si entspinnen müßten. Graf Oriola irrt au, wenn er meint, alle Parteien würden feine Anträge ablehnen ; wir hätten für seinen Antrag wegen der Mannschaftsversorgun gestimmt. Von dem Antrag auf Vertagung sollte der Kcllege Máller.Sagan aber | Klafsen S Ui Tescebeis avi, e na der gemacht worden it, eine | betone 1 inen Forderunge i Des ewiesen worden. 4 gen geneigt hinzustellen, ift . Gra riola: Mit mir ift gar kein 5 Heiloften Ms s Juan us ein Mißveoltänbnis vond 2 nders geglaubt, als daß i A al Jielen fönie L 7 ß ih sehr wohl noh besondere Än- g. Vr. Müller - Sagan: Da der Gra i So iee ih n Antrag E ertagung E nota Dexseeniig . von Normann: e ersie Anregung, keine ä Ee. fi ane V Dn Bren Oriola bemerten Eis n U onve egeben worden. Wf in auch mei j i e L Be feifen qui lassen. d L D DeeaE Der Pr ent fonstatiert bierauf, daß gegen de - promißantraa hinsichtlich der geschäftlihen Behn n. Wide pru nicht besteht. Es wird nah diesem Antrage verfahren. Referent Abg. Erzberger (Zertr.): Daß das bestehende Pensions- ese den Anforderungen der Gegenwart nicht mehr entspricht, hat die ommission einstimmig anerkannt. Die Kom mifsion war au der Meinung daß die Verbesserungen der Miilitärpensionsgeseze in entsprechender Weise auch den NReichebeamten zugewendet werden und eine Neuregelung der gesamten Witwen- und Waifenversorgung vor- genommen werden müsse. Ich kann JIkbnen diese Resolution nur zur Annahme empfehlen. Wir stehen hier vor einem sozialen und natioralen Werk. Die Vorlage in der Kommi'sionsfassung würde einen finanziellen Effekt von 20 Millionen Mark haben. Die Regierung bat \sihch mit den vorgeschlagenen Aenderungen einverstanden erflärt. Der Pensioneanspruh der Offiziere soll von der dauernden Dienstunfäbigkeit abhängig gemacht werden und darüber die Mehrzahl der Vorgi seßten entscheiden. Die wichtigste Bestim- mung ift, daß die Pension nicht mit“ 5/50, fondern mit 20/0 beginnen soll. Das ift ein großer fozialer Fortschritt. Die Fürsorge für die anderen Offizierszrade hat die Kommission dadur zu erkennen gegeben daß sie Penfionsbeibilfen für die pensionierten Leutnants, Oberleutnants und Hauptleute bis zur Erreichung ihres jähzlichen Gesamteinkommens lichen fen Der ganze

stümmelungszulage sin

muß ih Burschenzulage belassen

dem Invaliden auf

esolution.

aufgeholfen

,

a wefen sind, beide

follen. Ein Mann, der nur unendli

glücklich unter Dach geb nehmen wir an. Wir ha

möglich annehmen können. Abg. Mommsen na, daß sie eine

man mit diesem Ge man auf

auf 1200 bezw. 1809 und 2400 4 vorgeshlogen hat. Der i Selpeiht noch eine Reibe _ weiterer Fortschritte, die die Vorle e ri ss. ee Kommissionsbes{lüfse für die Offiziere borgesehen haben. | rickts gemacht bat. Sie ane allgemeine Nückwirkung des Geseyes eintreten zu lassen, war | keit wirfen. Auf Ei [b H nur aus finanziellen Grünten, sondern au mit Rücsiht auf Y In die Konsequenzen für die übrigen Beamten niht mögli. Die Kom- urückgestellt mission hat sich u. a. damit einverstanden erklärt, daß die erböhten s j Gebührnisse jenen Offizieren zu gute kommen follen, die am 1. April

1995 penfioniert worden sind, und daß die Wohltaten des Gesetzes auszedehnt werden auf diejenigen, welhe am Kriege teilgenommen baben. _Dadurch wird die Pension der Offiziere um */%@ erhöht. Die Verstümme!ungszulage wird statt auf 500 auf 900 Æ erhöht. Alle diese Bestimmungen finden sinn- gemäße Anwendung au auf die Dffiziere der Marine und der Schußtruppen. Nachdem die Deckungéfrage gelöst worden ift, ift für die Mehrheit des Hauses jeder Grund weggefallen, die als notwendig ane:kannte Verbesserung der Pension der Öffiziere nit in Kraft treten zu lassen. Alle Parteien waren einstimmig, daß hier ein Weik geschaffen ist, das dem Wohl der Armee und dem Vater-

reude gewähren wird. Abg. Dr. Mugdan

müßte.

Es ist mit Freute zu

können fie

In leyter Stunde wahre ih i e E ee Ren d cvenSagen belaffen werden ! Wenn man dem Kommunalbeamten die Militärpension beläßt, ist es nur r i Staatsbeamten Siber felt L u bige den Neichs- und Pensions-, nit ein Unterstüßungsgeseß. Jm Au ständnis mit meiner Partei erkläre ih f Wert darauf, daß bezüglich der Zivilbeamten befserungen eintreten, die eine notwendige

pen (nbgeseße sind. Wir stimmen deshalb freudig Er die vor- \

Kraft allgemein durchzuführen, Wir freuen uns wenigstens, da werden. Auch die Verstümmelungszulagen

s{hwer ankomm dur sih felbst gerechtfertigt. ra

i orlage ge

Einzelheiten klar, Lénfetuent Ma Zahl der Pensionierungen dauer darin werde das neue Gese auch

n einz Verminderun Militärverwaltung in demselben a v Bote E Mat em BVorbeha e Freisinnige Vereinigu Î

Daß das Gesey mit Wirkung vom 1. April 1905 in rate tre: mit darauf zurückzuführen, daß plöglih nah Hause geshickt worden sei. die Resolution stimmen, welche die die Zivilbeamten ausspreche.

ih mich verpflihtet, dem Vorredne zusprechen für die gute Note, die er uns Hauses gebührt auch den bei

veruztelit, N en G f dir ie E die E

, und wenn die Hinweise au

machen, E [Qllesuis D gde ers Bua v L er Entziehung der Pe lihe Soldatenm langen be her

gehen.

Graf Ortola (nl.): Im Seniore lungen Verabredungen,

nit getroffen

haben eine Revision der Militärpen der Galide un Lie ae Mh hot t

eidung, ‘die, wie ofe, der Armee zum Se ed | Daß das Gesetz alle Erwartungen erfüllte, tonn Fi E E Arbeit Alte Herren gehen leer aus. Troßdem ist in der Kom- on manches erreicht worden, so, i Vorteile des Gesetzes genießen; au die Be

eine wertvolle Errun

Wir balten es

eihstages und der verbündet Unbilli feiten, auf dem Gebiete des Re Ich hoffe, daß dieses Gesetz,

hat. Den Zeitungsna t Regierung und D el S eseßze unter einen Hut zu bringen.

Gewisse Unterschiede liegen aber {on dari Militärdienst der Lebensberuf ist. ! Unser “Wunsche di S fn

hat leider unerfüllt bleib fi ß die Kriegsteilnebmer besser gefteUt

ein Auge verloren hat, kann im en A. N Velen Se Çue r hoffen, daß die eße die Ú ht me Die A, Enberger-Driola

/ aren, daß wir dem und freudig als einem großen Fortschritt einige Bestimmungen, Pi fu ten A, 8, DiE aber

(fr. E) rühmt der Kommissionsarbeit

fen hat, die in ihren sämtlichen übersihtlih gestaltet ift. Daß die nd gewachsen sei, stehe fest, und kaum etwas ändern ; seze eine Waffe aus der Hand,

hindrängen konnte. Geiste wie bisher walte,

bin ih

werden gewiß aufflärend in der Oeffentlich-

iten will ih ni

Würsche haben wir im Interesse des t Wir bofen, daf das Gul andefommens des Gesetzes tande kommt und Offizieren und Mannschaften eine s{öône Pfingst-

: (fr. Volkép.): i heiten mit dem Abg. SHöpflin Cer, ; E in vielen Einzel-

Willkür der Pensicnierung. seiner jeßigen Geftalt nicht fo {lecht,

Abg. Liebermann von Sonnenberg (wirtsch. Vgg.):

; begrüßen, daß „di Jahren in der Thronrede augeküntigte N De K oe esl

pensiorsgescße nun endlich zur Manryschaften werden von jeßt gut versorgt. Mit diesem Bewußtsein Krieg ziehen ; das ist schon viel

lande zum Segen gereihen wird. Die Kommission bat di ü e E Ee aus vird. D \ ie Beschlüsse | wert. Die allgemein rúckwirkend p a mia gefaßt, und ic bitte, diesen Beschlüssen ebenso einstimmig | niht vertragen L fo berett t

Die Hauptsahe is, d

Abg. Schöpflin (Soz.): Ich habe \&on in der ersten Lesung | mögli zu flande brirgen.

esagt, daß die Bestimmungen namentlich des 4 im böô

am bedenklih seien. Leider sind diese En tiaaen Uh v ja blieben, und im § 4 sind scgar Verschlehterungen beschlossen worden. In der Kommission wurde cnerfanrt, daß die Art der Peysionierung in einer Weise bisher don vorgenommen wurde, der man einen Riegel vorschieben müsse. Die höheren Offiziere werden von Jahr zu Jahr immer früher pensioniert. Die Verjüngung der Armee wird also in sehr s{arfer Weise betrieben. Es besteht Ma gegenüber Italien und Frankceih cine Differenz von 5 bis 6 Jahren. Seit 1888/89 sind eine verhä!tnismäßig geor hohe Zahl von böberen Offizieren verab- schiedet. In den Jahren 1886/87 war das Tempo der Pensionierung ein viel [an fameres. Das" hat au solche bedenklich gemacht, die früher durhaus für den Entwurf waren. Man hat nun zu § 4 einen Versuch gemacht, daß die Pensionterungs'äße nit mit zu großem Volldampf arbeiten. Wir Sozialdemokraten vermögen das nicht zu glauben. Schon die Bereitwilligkeit des Kriegsministers dem S 4 zuzustimmen, mußte urs flußig machen. Er sagte der oberste Kricgsherr habe ja stets das Recht, einen Offizier zur Diépofition zu stellen. § 4 wird an dem \hnüelleren Tempo der

S1 wird genommen ; graphen des Offizierpen Schluß 7 Uhr.

geseß.)

des Geseßentwurfs,

Auf der Tagesordnung steht uan

wir

Preußischer Landtag. : Haus der Abgeordneten. 69. Sißung vom 21. Mai 1906, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs TelegraphisGhem Bureau.)

chst die dritte Beratung

ie Abänderung des

betreffend d

ntrag ‘in der

zu tun.

e des Reliktenwesens

das Produkt vieljà

uflanga N Seer Lte Lai L ieljähriger ehrlicher Arbeit ._ Abg. von Massow (dkonf.): günstigen Stunde das Licht der Welt erblickt. um ein Stück sozialer Fürsorge; die Re ierung Standpunkt festgehalten, indem fie den s{lechter besoldeten niederen

im vorigen Jahre der Reichstag fo Auédehrung dieses Gesetzes auf

Abg. G a m p (Rp.): Als Vorsitzender der Budgetkommission fühle r unseren verbindlihen Dank aus-

den Referenten für ibren unermüd-

Neichsta i Sehr dankbar hstag wird si gewiß diesem Dank

eutigen Ausführungen, die er

Immerhin if das Gese auch in

Tat werden foll.

Hoffentli S findet eh E „bald wie G.legenheiten das Haus so einmütig in sei L LEPETER

Damit schließt die Diskussion. seinem Patriotiémus zusammen. gegen die Stimmen

der i 4 ebenso ohne weitere D Sozialdemokraten an-

M ias ebatte bie übrigen Para- ; seßentw

stellten redaftionellen Anträgen der beider icleceata 00 ge Nächste Sigßung (Rechnungsvorlagen; Ergänzungsctats ; Mannschaftspenfions-

Pensionierungen nihts ändern. Wir haben rührende Schild über die Notlage der Offiziere unter dem geltenden Bere u damit, hat man die M agleragt u s e G E üdsiht darauf, daß die verabschiedeten Offiziere Anträge zu stellen. Wir haben aber dem vorgeschlagenen Modus der | der Offiziere Me A eere un n R Es ift also us die Offiziere ganz besonders strapaziert werden. stimmen, wenn der Antrag Oriola aufrecht erhalten wird. set, ie Qt, ol iaeinlit ten Gu i E C ler Antritt U nh gea Damen an uf Entziehung der Pension im lungen abgelehnt worden sind. Der Kri

worden, sonst würde i

iner

daß a

jedo, daß den Bezirkskommandeuren niht w nen, d ist. Zur erneuten Cinbringu L E | erben: | Fe auf Gewährung einer höheren Verstümmelungszulage füh so mehr veranlaßt, als diefer A a, elung ino e Msten hat. eritummelungszulage bei der Pension nit Je größer die Bie lur gaS dg E

Auch if es ein M

angerechnet wird

erner: wir

anderseits für absolute Pflicht Regierungen den beste v Abhilfe zu schaffen.

em Vaterlande ! Das es hat in einer un-

s handelt sih hier t den sozialen

estellt hâtten höher bemessen E

ivildienst

böhung eseß gern iweiten Absaß des 8 5, un-

vielmehr gebe mit der Solange die werde werden. Immerhin ftimme in Kraft trete, sei

Seine Freunde würden für

erteilt bat. Der Dank des

auch tem Referenten für troß des schriftlichen Bes» cht eingehen. Weiteraehende noch vor Pfingtien zu in bezug auf die daß es abgelehnt werten

Verbesserung der Militär-

Offiziere und

Kraft hätte das Gesetz

Dienstag 1 Uhr.

eit des es Die Lebensdauer

„anderes übrig, als sol n stärker anzufassen, die deute

nkonvent find nah den daß keine Anträ e mehr an dem Kompromiß festgehalten haben. lei fionsgeseze hon seit Jahren

gewissen Genugtuung vor eststelungen usw. zu erledigen,

e Kriegsteilnehmer die stimmungen über die Ver- | und

Neuerungen könnte ih in diesem Busoriaweninate aa Me

ng des Antrags [lten wir uns um Kommission in angel, daß zur Geltung kommt.

l D d seine Pension nicht Ber er Betrag) der

hier meine prinzipielle Stellung: die

em Zivildiensteinkommen in

Wir machen doch ein ftrage und im Einver- | wir sagen, daß die Vort û | legen den arien Ablel 8 orteile do derart überwiegen, daß wir en nfionen diejenigen Ver- | der onsequenz der Militär-

siebenten Titels im Allgemeinen

E An ad (Knappschaftdvereine). Verggeseß y i ie Abgg. Brust (Zentr.) und | ihren bereits bei der e Mean p Ÿ 179 derhola und abgelehnten Antrag, betreffend geheime Ztel abgabe bei der Wahl der Knap schaftsältes ¿n Rg der Beilegung des Wahlrechts Un 7

L - . , . - . un so E er, als unser S auch an invalide Mitglieder dur Y on är - j ] riegsminister nit enieee ie Jn der Generaldiskussion führt n in der s{ärfsten Form Abg. Trimborn (Zentr.) aus: Wir beantragen noch einmal

bei der zweiten Lesung, die Wiederherstellung der Re 5 bezug auf die geheime Wahl und die Verleihung des: grotvorlaye Y passiven Wahlrechts an die invaliden Mitglieder. Wir g]: Und daß die geheime Wahl nur der Sozialdemokratie nützen würde, na liberalen Grundsätzen verträgt es \sih nit, wenn man in diese q hältnissen, wo die wirtsaftlihe Abhängigkeit so groß (n 2 öffentlihe Wabl verlangt. Die invaliden Mitglieder eignen ganz besonders für die Tätigkeit der Knappschaftsältesten A reihlihe Muße, um die damit verbundenen Arbeiten, Kont r während man dem att wenn er in der Grube gearbeitet hat, j kaum noch zumuten kann. Gerade im Bergbau zj der Invalide noch als vollkommen gleichberechtigt für die Fi. eines bergmännishen Amtes. zu fommt ein Moment der Pi das follte man erhalten und pflegen. Die Bergarbeiters verlangt einmütig, daß man ihren Invaliden die tes Stellung erhält. Allerdings muß ich mit der Wahrsceinligtt unsere Anträge auch in dritter Lesung abgeleh werden. In diesem Falle würde uns die Zustimmung zu der D lage außerordentlich ersGwert. Wir wollen ja nihts anderes d die Wiederherstellung der NRegierungévorlage. Im allgemeinen 4 hält die Vorlage zweifellos mancherlei Verbesserungen gegenidd O jeßigen E Z-. B. i die Leistungsunfähigkeit klein assen durch ufammenlegung beseitigt, das Strafrecht der Kassa . [ift beshränkt, die Freizügigkeit der Arbeiter unter den iu zelnen Kassen ist eingeführt, die Krankenkafsenbeiträge sind auf einen bestimmten Prozentsaß des Arbeitseinkommens beschränkt, x eingeseßt als weiteres Organ ist die Generalversammlung f Wenn wir alle diese Vorteile abwägen gegen die Preisgabe des 1 heimen Stimmrechts und des Wahlrechts der Invaliden, so mis

ergmann,

nung der Vorlage nicht verantworten können. ü j Erregung in den Bergarbeiterkreisen folgend, die Varten, G lehnen, fo würden wir denselben {weren Fehler machen, den die Sozialdemokratie gegenüber der ganzen sozialen Gesetzgebung forb während maht. Aber das (Scceibare zu erstreben, ist einer roßen reformatorischen s A würdig. Wir hoff f

das Me E Wahlreht noch im Reichstag zu cteidea Hin U

. Gold\chmidt (fr. Volksp.): Die beute e ¿um ersten Male getroffene Neuerung, die A e: Barldzeo roßen Lettern anzuzeigen, zeigt uns, daß die Gestaltung der tédnerliste für die Behandlung des vorliegenden Gesetzes wenig günstig gewesen ist, denn auf drei Redner, die für die Wieder- erstellung der geheimen Wahl spreden, folgen drei Gegner. Die Debatte würde \sich zweifellos ruhtbarer gestalten, wenn dur Le andere Verteilung auch unsere Ansicht mehr zur Geltung ommen würde. Von großer Bedeutung ift es, daß gestern die Bergarbeiter an der Nuhr und in Mittelschlesien „zu den Beschlüssen der zweiten Lesung dieses Gesetzes Stellung genommen haben. Jy Ruhrgebiet haben gestern in 30 Bergarbeiterversammlungen viele, viele Tausende von neuem energisch Protest dagegen erboben, daß das preußische Abgeordneter haus entgegen den Vorslägen der Regierung die geheime Wahl für die Knappschaftsälteften, die Wählbarkeit und das Wahlrecht der invaliden Bergarbeiter wieder beseitigt hat, Ebenso haben gestern in Gottesberg in Mitteischlesien in fünf Ver- sammlungen ca. 2500 Knappschaftemitglieder ausgesprochen, daß e elingen möge, die geheime Wabl noch in leßter Stunde wieder in as Gese hineinzubringen. Die Mehrheitéparteien sollten dur die Einführung der geheimen Wahl versuchen, erzieherisch auf die Berge arbeiter einzuwirken; denn dur die Teilnahme der Arbeiter an der Selbstverwaltung ihrer Kassen würden sie Intercsse und Beurteilung für unsere gesamte soziale Versicherungsgeseßgebung erlangen. Die Selbstverwaltung wird aber beschränkt, wenn man die Bergarbeiter nicht die Männer ihres Vertrauens wählen läßt. In Westfalen und Schlesien wird keklagt, daß man die alten, erfahrenen Bergleute, weil sie Invaliden seien, von der Mitwirkun im Knapp- shaftêvorstande aus\{ließt. Bezüglih der Au bringung der Beiträge für die Beamten im Bochumer Verein beruht allerdings die geskern in den Versammlungen angencmmene NRefolution auf Mifß- verständnissen. Hcffentlih wird dieser Anlaß zu einem Korslikt be seitigt. Zu dem Antrag des Zentrums wegen des Wakblrechts der Invaliden wollte ih den Unterantrag stellen, daß wenigsters bis zu einem Drittel die Mitglieder Invaliden sein könnten. J will aber den Zentrumeantrag nit abschwächen. Wenn die Minderheit dur ibre Abstimmung das Gesetz zu Fall bringen könnte, wäre es ihre Pflicht, das zu tun, denn dann könnte fie die Mehrheit zum Ent- gtgenfommen awingen, denn die Mehrheit würde es niht auf i nehmen können, das Gesetz scheitern zu lassen. Da wir aber do a as fi ga E nédta ee l Ablehnung tes Gesetzes unser e monsiration. i i F das Gases limmen. L ir werden demnah im ganzen ; g. Korfsanty (Pole): Die Arbeiter nehmen an der öfent- lien Wabl, an dem Auéshluß der Invaliden e Wab lerhe anb vor allem an dem Verlangen dieses Gesetzes Anstoß, daß die Knapp- shaftsältesten der deutschen Sprache in Wort und Sthrift mächtig sein müssen. Eine großpolnisce Gefahr, wie sie in diesen Ver- handlungen hier an die Wand gemalt ist, besteht bei uns tatsächlich nicht. Allerdings çibt es bei uns eine Agitation, aber fie richtet fi ledigli gegen die Angriffe auf die Polen. Man will die polnishen Arbeiter zu Bürgern zweiter Klosse herabdrücken. Unsere Arbeiter haben {on genug unter der bafatisti]chen Pölitif zu leiden, tur diese Vorlage wird ihnen alles Recht genommen. Im vorigen Jahre bat man bei der geheimen Wahl für die Arbeiterausschüsse auch von einer soz al- demofratisÉen Gefahr gesprochen, und do ift bither diese Wahl noh 9 ¡u sozialdemofratisher Agitation E Us worden. Inoem E Mehrheit die geheime Wahl aus der egierungévorlage beraus ge rat hat, hat sie die Uneinigkeit unter den Arbeitern vermehrt und en Hoß gegen das Beamtentum gesteigert. Das Gesetz wird in dieser Bossung nur zur Shürung der Gegensäßze beitragen. Wenn das Haus ie geheime Wahl nicht akzeptiert, müssen wir damit im Reichstage vorgeben. Daß der pclnische Arbeiter Deutsh schreiben und lesen nes muß, braucht man ihm nicht erst omg Bob beizubringen, af er daß die Forderurg, daß nur der deuts&en Sprache mächtige Ar- e qu Knappschafttältesten gewählt werden dürfen, in der Voilage zum Ausdruck gebradt wird, muß als Ausnahmebestimmung erst recht Schaden bringen. Die Invaliden will man von Wahlrecht aus- [Hließen, weil sie dem Terror der Grubenbeamten nicht mehr unterliegen- tur darum will man den Arteitern das Necht n: hmen, si tur Invaliden vertreten za lassen. Das Gesetz, wie es aus diesem Haufe, das kein Verständnis für die Arbeiter hat, herauskommt, wird unseren Arbeitern keinen Segen bringen, sondern nur ein Stein des Ansloßes sein. Wenn die Parteien, die für das geheime Wahlrecht sind, 4 energish gegen diefe Ausnahmestellung der Arbeiter wenden wünden- so würde die Regierung zu einer anderen Stellungnahme veranlaßt: werden. Wir können dur Zustimmung zur Vorlaze nicht dazu bei- tragen, die Auênahmestellung für unsere Landsleute ¿u begründen.

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

i 120.

Berlin, Dienstag, den 22, Mai

1906.

(S@luß aus der Ersten Beilage.)

Abg. Dr. Vol (nl.): Als Mitarbeiter der Kommission kann ih nur konstatieren, daß heute nicht ein einziges neues Moment für die Zentrumsanträge vorgebracht ist, und ih bitte, an den Kommissions- beshlüssen festzuhalten und die Anträge abzulehnen. In der Kom- mission herrschte der Geist des Cinvernehmens, sodaß jeder weitgehende Forderungen fallen ließ; das zeigt sih in den Punkten, die der Abg. Trimborn als Vorteile der Vorlage aufzählte. Für die Arbeiter bringt das Geseß außerordentlih große Vorteile, und die Redewendung des Abg. Korfanty, daß das Abgeordnetenhaus kein Verständnis für die Arbeiter habe, findet in diesem Geseh ihre praktishe Widerlegung. Jch würde mich freuen, wenn dieses Haus dieses Interesse für die Arbeiter behielte, allerdings niht so, wie es Herr Korfanty auffaßt, sondern wie wir es verstehen. Wenn immer die geheime Wakhl eine so große Rolle“ spielt, so hat die Mehrheit der Kom- mission diefe Frage sehr praktis aufgefaßt und sih auf den Stand- punkt gestellt: was wir beschließen, ist die Beibehaltung des jetzigen Zustandes; was die een will, ist ein Novum. Der Kommissions- beshluß ändert an dem jeßigen Zustande nihts; wer die geheime Wahl haben will, kann sie behalten oder neu einführen. Wenn wir aber dem obershlesishen Industriebezirk die geheime Wahl aufoktroyiert hâtten, so hieße das dort das Großpolentum organisieren. Wenn man weiß, welchen Einfluß die Arbeiter in den Knappschaften haben, so kann man nicht dazu beitragen, daß da Großpolen hinein- kommen. Dieses nationale Moment war der Hauptgrund, die geheime Wahl fallen zu lassen. Für den Aus\hluß der Wählbarkeit der Invaliden war für die Kommission einfach das praktische Moment maßgebend, daß jemand bei einer großen Kassen- organisation nicht mitwirken kann, der nur noch als Empfangender damit zu tun hat. - Ein Aue das nicht mehr beizutragen hat, hat doch in bezug auf Be- schlüsse auf Erhöhung der Beiträge oder Leistungen ganz andere Inter- essen als ein neuer junger Arbeiter, der ganz andere engen für die Zukunft hat. Das invalide Mitglied hat nur Gegenwarts- interessen, die aktiven Mitglieder haben Zukunftsinteresfsen, und darum dürfen nur diese mitsprehen. Wenn gestern Versammlungen einmütig Beschlüsse gegen die Vorlage gefaßt haben, so ist das bei Anhängern der sozialdemokratishen Richtung klar. Wir hätten be- {ließen können, was wir wollten, sie hätten bes{hlossen: wir find dagegen. Bezüglich der Beamten hat Herr Goldshmidt verschiedene Dinge durcheinander geworfen; in der Kommission ist allerdings fest- gestellt worden, daß im Bochumer Verein momentan die Leistungen der Beamten niht dem gleih find, was sie empfangen, und die Kassen ein gewisses Plus zuzahlen müssen. Ich habe übrigens {hon kon- statiert, daß dabei au die Arbeitgeber zahlen. Aber für Schlesien ist es nicht gesagt, daß dasselbe für die dortigen Beamten gilt. Bei uns in Schlesien ist das, was die Beamten bekommen, viel geringer. Für Sthlesien ist also derartiges in der Kommission nicht zugestanden worden, es ist nur für die Zukunft gesagt worden, daß wir die Be- aritenkassen deswegen fakfultativ machen müilen, weil außer Westfalen, Oberschlesien und Saarbrücken die anderen Vereine wahrscheinlich gar nicht groß genug find, um solche Beamtenkassen zu hafen. Was wir in Schlesien beshließen werden, ist Sache der Zukunft. In der Kommission haben wir uns nur über Westfalen unterhalten. Ich bitte also, an den Kompromi au der O festzus halten und das Geseg möglichs|t einmütig anzunehmen. Als Berichterstatter will ich noch mitteilen, daß aus Bohum noch eine telegraphische Petition eingegangen ist des Wortlauts: „Wir protestieren ganz energisch gegen die Beschlüsse der Kommission und bitten, die Regierungsvorlage anzunehmen.“ Obwohl ih in diesem Stadium nicht mehr Referent bin, möchte ih vorschlagen, auch diese Petition wie die übrigen für erledigt zu erklären.

Abg. Franken (nl.): Bei diefer Vorlage hat sich ein {nes Zusammenarbeiten im Landtage gezeigt. Jch dgrije das mit Freude, muß dagegen bedauern, in welhem Ton die Zentrumspresse die Nationalliberalen bei dieser Gelegenheit herabzieht.

Abg. Stackmann (kons.): Die geheime Wahl würde das Gesetz für uns grundsäßlich wegen der unausbleiblihen großpolnishen Agitation unannehmbar machen. Wie weit der Reichstag sich mit den Bestimmungen noch eventuell befassen wird, is seine Sache. Im Gegensaß zum Abg. Goldshmidt {ließe ih mich der Hoffnung des Abg. Trimborn an, daß dieses Geseß zum Wohle der Bergarbeiter Bididgea wird.

t Brust (Zentr.): Wir baben das Vertrauen zu den christlihen Bergarbeitern, daß fie unsere Stellung zu dem Geseß nicht allein vom Standpunkt des Agitators ansehen, sondern daß sie einsehen, daß wir nicht mehr erreihen konnten. Herr Korfanty meint, das Zentrum hätte sehr wohl die geheime Wahl durhseßen können; wäre er zu den Kommissionssfißungen erschienen, so würde er wissen, wie wir den Verschlehterungen der Vorlage entgegengearbeitet haben. Die Verbesserungen des Gesetzes find so weitoebente, daß wir die Ablehnung des Geseßes vor den gesamten Bergarbeitern nit ver- antworten könnten.

Abg. Fßmer (freikons.) bittet namens der Freikonservativen, die ne wegen der geheimen Wahl und des Wahlrehts der Invaliden abzulehnen.

Abg. Fuchs (Zentr.) befürwortet nochmals die Anträge des Zentrums.

Minister für Handel und Gewerbe Dr. Delbráck:

Meine Herren! Ich habe in den leßten Tagen in die Debatte niht eingegriffen, weil ih mich über meine Stellungnahme und über die Stellung der Königlichen Staatsregierung zu den wenigen noch strittigen Punkten in den Sißungen Ihrer Kommission eingehend geäußert habe und weil diese Aeußerungen in dem gedruckten Kom- missionsberiht zutreffend und vollkommen wiedergegeben worden sind. I habe mich aber dieser Enthaltsamkeit, die auch im Interesse der von Jhnen noch zu erledigenden Arbeiten liegen dürfte, umsomehr befleißigen können, als ih nah den Beschlüssen der Kommission über das endgültige Schicksal des Geseßes nicht wohl im Zweifel sein konnte und ich auch der Auffassung war, daß ein Eintreten meinerseits hier im Plenum an den Beschlüssen der Kommission eine Aenderung niht würde herbeiführen können. Meine Herren, ih weiß am meisten zu ermessen, wie {wer den beteiligten Parteien das Kompromiß geworden ist, wie große Opfer von seiten der vershiedenen Parteien gebracht sind, und ih hatte unter diesen Umständen um so weniger Veranlassung, gegen dieses Kompromiß anzugehen, als ih die Auf- fassung derjenigen aus diesem hohen Hause teile, die der Anschauung find, daß es \sich um ein gutes Geseß bandelt, das hier zustande ge- kommen ift, - das für die Arbeiter cine erheblihe Anzahl von Ver- besserungen bringt.

Meine Herren, ih hatte endlich um deswillen keine Veranlassung, mih irgendwie gegen dieses Kompromiß zu wenden, weil mir dieses Kompromiß als solches eine durchaus erfreulihe Tatsache ist. Ich kann es nur mit Freude begrüßen, daß es gelungen ist, beinahe alle

_

Parteien, jedenfalls die großen Parteien dieses hohen Hauses, auf cinem gemeinschaftlichen Boden zu vereinigen, um gemeinschaftlih etwas zu stande zu bringen, was zum Wohle der beteiligten Arbeiter zweifellos ausshlagen wird. Denn die materiellen Bestimmungen des Gesetzes sind gut; gestritten wird über nebensächlihe, politishe Fragen. (Sehr richtig! rechts.) Ih kann nur hoffen, daß dieses erfreulihe Zusammen- arbeiten, das wir bei dieser Gelegenheit zu konstatieren gehabt haben, uns noh ret oft beshieden sein möchte zum besten der sozialen Auf- gaben, die wir hier zu lösen haben. (Bravo!) Damit schließt die Generaldebatte.

In der Spezialdiskussion bemerkt

Abg. Dr. Volt (nl.): Durch den § 172c des Gesetzes wird die Freizügigkeit der Knappschaftsmitglieder festgelegt. Wir Sthlesier erblickden in dieser allgemeinen Freizügigkeit eine große Schädigung für unsere bergbaulichen Verhältnisse. Die großen Bedenken, die wir in der Kommission geäußert haben, hegen wir noh heute. Jch stelle aber keine Abänderungsanträge, weil ih auf dem Boden des Kompromisses stehe.

Auf Antrag der Abgg. Dr. Porsch (Zentr.) und Jung- henn (nl.) wird die Gesamtabstimmung über das Geseß und die besondere Abstimmung über die Zentrums anträge beim Beginn der morgigen A stattfinden, auf an des Abg. Dr. Hager - Ruda (Zentr.) wird au eine besondere Abstimmung über die Forderung stattfinden, daß die Knappschaftsältesten der deutshen Sprache mächtig sein müssen.

Die übrigen Paragraphen werden unverändert nah den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen.

Es folgt die Beratung von Petitionen.

Eine Petition der A der Landmesser bittet um andere Negelung der Verhältnisse der staatlich geprüften und vereideten selbständigen Landmesser. :

Die Petitionskommission beantragt, über die Petition in bezug auf geseßlihe Regelung der Ausführung von Fortschreibungs- vermessungsarbeiten durch die Privaklandmesser und auf deren dienst- lihe Behandlung durch die Katasterämter und in bezug auf die Annahme solcher Arbeiten durch die Katasterämter und die Erhöhung des Gebührentarifs dafür zur Tagesordnung überzugehen, dagegen das Petitum wegen geleptier egelung der gesamten Berufs- amit der Privatlandmesser der Regierung als Material zu überweisen.

Abg. Wißmann (0) E EGa, die Petition ganz der Ne- gierung als Material zu überweisen, und führt aus: Die Landmesser find auf die Privatpraxis angewiesen, aber sie haben niht, wie Nehtsanwälte, Notare und Aerzte, eine Gebührenordnung, sondern fe müssen die Ge- bühren von Fall zu Fall vereinbaren. Die Landmefser verlangen mit Recht eine bessere Regelung es er Lande und wir bitien des-

halb die Regierung, die Wünsche der Landmesfser in Erwägung zu nehmen. Die Landmesser beklagen si auch über die Konkurrenz, die ihnèn von den Katasterämtern gemacht werde. Die Petenten weisen darauf hèn, daß die Katasterbeamten nicht ihrer Pflicht entsprehend die Grundbesißer, die Vermessungsarbeiten machen lassen müssen, darauf aufmerksam machen, daß sie diese erforderlihen Grundlagen für die Berichtigung des Grundbuchs sich selbst durch die privaten Landmesser beschaffen können, sondern daß die Beamten diese Arbeiten selbst unternehmen. Die Gebühren der staatlihen Beamten sind so niedrig, daß dafür die privaten Landmesser nicht arbeiten können. Eine Erhöhung der Gebühren würde der Landwirtschaft keinen Nach- teil bringen; die Landwirtschaftskammer für Niederschlesien hat selbst anerkannt, daß die Gebühren der privaten Landmesser zu niedrig sind. Jch bitte also, die ganze Petition als Material zu überweisen.

Abg. \ch eer (freikons.): In welher Richtung sich eine Geseßtzes- vorlage über diese Frage bewegen würde, müssen wir anheimstellen. Ich würde es für das Nichtigste halten, wenn die Katasterbeamten vollbesoldete Staatsbeamte würden. Jh {ließe mich dem Antrage Wißmann an.

Geheimer Oberfinanzrat Koll: Von einer Konkurrenz der staatlichen Katasterbeamten für die Privatlandmesser kann niht die Rede sein. Die Fortschreibung8arbeiten werden in der Regel von den privaten Ds besorgt. Die staatlichen Gebühren sind bestimmt feft- esetzt, fie sind niedrig für geringere, hoch für wertvolle Grundstüdke, e find Lene nah dem Interesse, welhes der Besißer an der

ermessung hat. j

Abg. Golds chmidt (fr. Volksp.): Die privaten Landmesser meinen gerade, daß dur die Handhabung dieser Gebührenordnung ihnen \hwere Nachteile bereitet werden. Die Sache scheint mir aber noch nit ganz geklärt zu sein, und ih {ließe mich deshalb dem Antrage des Abg. SAEUAM auf Ueberweisung als Material an.

Abg. Witz mann befürwortet auch der Ausführung des Re- gierungskommisjars gegenüber die Ueberweisung als Material.

Der Antrag Wißmann wird angenommen.

Zwei Petitionen um Ausdehnung des Unfall- fürsorgegeseßes auf Shußleute, sowie Petitionen von Blumengeschäftsinhabern um Verlegung der Ver- faufszeit an Sonntagen von 8 bis 10 Uhr auf 12 bis 2 Uhr werden dec Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.

Cine Petition um Nichtheranziehung der im Aus- lande approbierten Zahnärzte zur Gewerbesteuer und Petitionen um Regelung der Einkommensverhält- nisse und der Alters- und Invalidenversorgung der Hebammen werden der Regierung als Material über-

wiesen.

Cine Petition um Errichtung eines Amtsgerichtes in Aplerbeck beantragt die Justizkommission der Regierung als Material zu überweisen. f

Abg. Franken (nl.) beantragt Ueberweisung zur Erwägung, um der Petition etwas mehr Nachdruck zu geben.

Geheimer Justizrat Geißler bittet, es beim Antrage der Kom- nission zu lassen, weil bei der jeßigen Einteilung der Gerihtsbezirke in der dortigen Gegend keine Erschwernisse in bezug auf die Verkehrs- verhältnisse vorlägen. |

bg. Krause - Waldenburg (freikons.) bemerkt, daß eine Ent- h über die Errichtung eines Amtêgerihts in Aplerbeck nicht rüher fallen könne, als bis die Frage von Eingemeindungen nah Bochum entschieden sei; er bitte um Annahme des E rag, bitte aber zugleih die Regierung, dieser Angelegenheit ihre Aufmerk- samkeit zu schenken. i

Das Haus beschließt nah dem Kommissionsantrag.

Eine Petition um Errichtung eines Bm teger ee in Krushwit beantragt die Justizkommission der Regierung als Material zu überweisen. :

__ Abg. Lusensky (nl.) beantragt die Ueberweisung zur Er- wägung.

Geheimer Justizrat Geißler weist auf die Verhandlungen in der Kommission hin und bittet um Ablehnung des Antrages Lusensky ; ebenso befürwortet Abg. Pallaske (fkons.), es bei dem Antrage der Kommission auf Uebergang zur Tagesordnung zu belassen.

Nachdem sich jedoch die Abgg. Kiehn (freikons.), Aron f fn (fr. Volksp.) und Dr. von Dziembowski-Pomian (Pole) für

den Antrag Lusensky ausgesprochen haben, wird derselbe gegen die Stimmen der Konservativen angenommen.

Veber die Dtian des Bürgermeisters Heinrih um Errich - tung eines Amtsgerihts in Wald im Rheinland hat die Justizkommission Uebergang zur Tagesordnung vorgeschlagen.

Abg. von Eynern (nl.) begründet im Sinne der Petition einen Antrag auf Ueberweisung derselben an die Regierung zur Erwägung, der Antrag wird aber nah einer Entgegnung des Geheimen Justizs rats Geißler abgelehnt und der Uebergang zur Tagesordnung

beshlofsen. Eine Petition des Volks\{ullehrers Fus in Kreuznach wird,

soweit sie eine generelle Regelung der gerichtlihen

Zeugengebühren für Volksschullehrer betrifft, der Negierung als Material überwiesen, ebenso eine Petition der Handels- kammer zu Minden i. W. um Errichtung einer Strafkammer bei demAmtsgeriht zu Minden, nahdem Abg. Bosse Cen ) sehr warm für die Berücksichtigung der Interessen der Stadt inden entsprechend ihrer. historishea Bedeutung eingetreten ift.

Eine Petition um Errichtung eines Amtsgerichts in Seyda (Bez. Halle) oder Vermehrung der dortigen Gerichts- tage wird mit Nücksicht auf die Erklärung der Regierung in der Kom- mission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.

Eine Petition um Einführung von Berggewerbe- geritten für die linksrheinishen Dachschiefergruben, Traß-, Tuff- und Basalilavabrüchhe wird der Regierung als Material überwiesen.

Darauf: vertagt \sih das Haus.

Abg. von Pappenheim (konf., zur Geschäftsordnung) bittet, daß das Haus sich über den entworfenen Beratungs8plan für das Schul- geleß {lüssig werde. Seine Partei sei mit dem Plan einverstanden, au damit, daß am Beginn eine Generaldiskussion nicht beliebt werde ; jedoch sollten die | wird am Anfang kurze Erklärungen abgeben dürfen, die für den Fortgang der Beratung erheblich seien.

Die Abgg. Schiffer (nl.), Dr. Por \ ch (Zentr.) und Freiherr von Zedliß (freikons.) erklären sch für ihre Partei mit diesen Vor- ISges einverstanden.

bg. Ernst (fr. Vgg.) bemerkt, daß seine Freunde vor der Beratung des § 18 über die konfessionellen Verhältnisse noch von der Regierung statistishes Material über die Anzahl der Kinder nah Konfessionen in den vershiedenen Schulen erbitten müßten, da das in der Kommission vorgelegte Material niht erschöpfend fei.

Abg. vonPappenh eim ist mit diesem Verlangen einverstanden, wenn dadurch nicht eine Verzögerung eintrete. Ï

Abg. Fun ck (fr. Volksp.) {ließt sich dem Abg. Ernst an und ist im übrigen mit dem Beratungsplan einverstanden, wenn kurze Þpro- grammatishe Erklärungen anfangs zugelafsen würden.

Ministerialdirektor D. Shwarykopff bedauert, daß der Abg. Ernst den Wunsch nicht {on in der Kommission geäußert habe. Das statistishe Material stehe selbstverständlih ¡ur Ver- fügung, sei übrigens bereits in der öffentlihen Statistik mitgeteilt.

Abg. Fun ck bemerkt, daß er in der Kommission diesen Wunsch an die Regierung gerihtet habe; er wünsche aber noch genaueres Material, als bisher veröffentliht sei, darüber, wie die Zusammen- seßung der konfessionellen Schüler in den einzelnen Schulen gegen-

wärtig sei.

Ministerialdirektor D. Schwarbßkopff erwidert, daß in leßterer Beziehung das Material im Statistishen Landesamt liege, fi aber natürlich aus den vielen einzelnen Gemeinden bergehoch türme. es Se Statistik für 1904 beziehe sich allerdings niht auf

ese Zahlen.

Präsident von Kröcher stellt fest, daß der Beratungëplan mit der vom Abg. von Pappenheim gegebenen Modifizierung vom Hause angenommen ist.

Schluß gegen 6 Uhr. Nächste Sißung Dienstag 10 Uhr, (Abstimmung über das Knappschaftsgesez; zweite Lesung des Volkssculgesezes.)

Statistik und Voléswirtschaft.

Zur Statistik der Vieb- und Fleishpreise in Preußen.

Das Königliche Statistische Landesamt ermittelt allmonatlih für sämtliche bedeutenderen Marktorte Preußens die Durchschnittspreise der vershi:denen Fleishsorten im Kleinhandel, die dann in der „Sta- tistishen Korrespondenz“ veröffentliht werden. An der Hand dieser Statistik läßt fi, wenn man mit den Fleishpreisen die an den be- treffenden Marktorten gezahlten Viebpreise vergleicht, feststellen, wieweit die Bewegung der Fleishpreise derjenigen der Viebpreise efolgt ist. Greift man einige der Hauptorte beraus und stellt man die Monatsdurchschnittspreife von Schweinefleisch und die- jenigen vollfleishiger Schweine, also die höhsten Preise von Schweinen, für die leßten 12 Monate einander gegenüber, dann ergibt

[gendes: sud s betrugen in den Monaten Mai 1905 bis April 1906 die

eise für 1 kg in Pfennigen: Q in | s Mai Juni Juli Aug. Sept. QDkLt Berlin: Schweinefl. 145 152 156 167 177 165 vollfl. Schweine . 129 129 1304 137,5 133,3 145 Mud « « 40 23 26 200 0,0. O Bxeslau : Shweinefl. 180 180 180 180 185 185 vollfl. Schweine . 1342 135,8 1336 147 140,8 141,2 Aufschlag . . . 45,8 442 464 33 442 43,8 Hannover: Schweinefl. 145 14 145 1530 155 164 vollfl. Schweine. 1326 1342 1323 144 1443 1524 Aufs@Glaa 4 06. 105 1BC 6 100 A6 Aachen : Schweinefl. 190 O: O S0 O O vollfl. Shweine. 1344 139 135,5 146,5 147 142,8 Aufschlag . . . 955,6 61 64,5 O (0 77,2 Nov. Dez. Jan. Febr. März April 173 177 175 175 179 177

erlin: Shweinefl. EO fl 1505 142,8 148 153 148,8 137

vollfl. Schweine .

Aufschlag O S Ee 52 302 40 Breslau : Shweinefl. 18 185 185 170 170 170 vollfl. Schweine. 1432 1392 135,8 1375 136 129

Aufschlag . . . 41,8 458 42 320 94 41 Hannover : Schweinefl. 170 167 165 100 10 Do

vollfl. Schweine . 153,3 1468 1552 159 156 143,7

Aufschlag . .. 167 20,2 98: LL 14 21,3

: Schweinefl. . 220 220 220 220 220 220

Tel, S fh 148,5 1435 149/24 1566 1574 1488 Aufschlag ——. l 165 7016 64 62,6 (n Es fällt in dieser Zusammenstellung zunächst auf, daß die Differen 2 zwischen den Same und den Siweinefeishpre en in

den bersMiedenen Städten ganz außerordentli von einander a weihen, woraus sich ergibt, daß für die Gestaltung der Fleish- preise neben der Bewegung der Viehpreise noch eine Reihe von leßteren ganz unabhängiger Momente eine sehr wesentliche Rolle spielt. Aber wenn man auch nur die Gestaltung der Preise innnerhalb jeder Stadt für fich in den einzelnen Monaten verfolgt, findet man, daß, als die