1906 / 136 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jun 1906 18:00:01 GMT) scan diff

L D S d e U ra

«d #

Stahl- und Hüttenwerken böchftens etwa 30 Arbeiter auf einen Beamten; diese Zahl erniedrige sih wesentli bei Spinnereien, Webereien, Werften, Gas- und Elektrizitätsgejellshaften, und . gebe bei chemishen Fabriken und einzelnen Maschinenfabriken sogar his auf 4 bis 5 Arbeiter auf einen Beamten herunter. Mindestens ebenso sebr werde aber de E geistige Arbeit des Unternehmers unter- {chäâtßt, dessen Tätigkeit (Ta und auss{laggebend für die Be- frudtung des an fich toten Kapitals fei. Alsdann wies der Vor- tragende nah, in welchem Maße au heute noch troy oder vielmehr gerade infolge der Großbetriebe ein Ausffteigen aus den untersten Schichten des oifs in die leitenden Stellungen nicht nur möglich, sondern ¿oor bâäufig sei. Die fteigende Durchdringung der wifsenschaftlihen Methode wurde dann a!s eine Hauptursahe der Erfolge der Industrie dargelegt, gleichzeitig aber die neuerdings vertretene Ansicht mit Entichiedenbeit bekämpft, als sei die moderne Technik durchaus von den Fort» schritten der Naturwissenshaften abhängig. Auch beute noch seien die Anschauungen, die Werner von Siemens bei seiner Aufnahme in die Akademie ausgesprohen hat, zutreffend: daß gerade aus der Technik ein ebendiger Strom von Anregung und sahenmaterial in die Wissenschaft zurückfließe, daß man in der Praxis überall auf die Grenzen des Wissens stoße, und die Technik fich darum ihre Aufgaben aus der eigenen Berufstätigkeit felbst stelle und löse. Wie auch heute noch der Staatsmann, nicht der Hiftoriker, die Weltgeshihte mathe, unsere Generale mit ihrem Generalftab die Schlachten s{lügen, niht die Lehrer der Kriegs- wissenschaft, und der Künstler die Kunstwerke und die Richtung der Kunft \chüfe, nicht der Aestbetiker, so {lage auch die Ingenieurtechnik mit ihrem Generalstab ihre Schlachten selbst, wenn auch in gleich inniger Füblung. mit der Wissenschaft wie jene. Das bedeute aber in feiner Weise einen Gegensaß zur Wissenschaft; denn gerade in dem Verein deutscher Ingenieure, dem die große Mehrpobl aller Profefforen der tehnischen Staat angeböôre, fei von jeber ein gegenseitiger Austausch von Wifsenshaft und Erfahrung gepflegt worden. Die Hocbshätung der Wissenschaft sei außerdem von der gesamtea Industrie bei der JIahrhundertfeier der Technischen Hobschule in Charlottenburg dur die bekannte „Jubiläumsstiftung“ und mit den Universitäten durch die sogenannte „Söttinger Vereinigung“ betätigt, und jeßt solle diese innige Verbindung gewissermaßen noch eine Krönung erfahren dur die im Herbst bevorstebende Grundftein- legurg für das neue „Deutshe Museum“ in München, das den Meisterwerken der Naturwifsenshaft und Technik gewidmet sei.

__ Am Abend veranstaltete der Verein in der Westhalle des Aus- stellungêparkeé ein Festmabl, bei dem der Vorsitzende, Geheimer Regierungérat Dr. Slaby, ein Hot auf Seine Majestät den Kaiser auébrachte. Der Finanzminister Freiterr von Nhbeinbaben toaftete auf die deutsche Industrie.

Land-;- und Forftwirtschaft. Getreidebandel in Antwerpen.

Der Kaiserlie Generalkonsul in Antwerpen berihtet unterm 9. d. M.: Von Anfang des Monats Mai d. J. an war die Stimmung auf dem Weizenmarkt in Antwerpen flau; es wurde nur wenig gebandelt. Die Preise der rusfischezn Weizen zeigten Neigung zu finfen. Die Na@&frage seitens der Verbrauher war mit RNüdsiidht auf die ungünftigen Meblpreise gering. Die Weizenankünfte waren bedeutend; es werden weitere Zufuhren erwartet. Die Leicbterkoften steigen. Am 20. Mai forderte man 15 # für 1C00 Quarters. Da in allen Sorten Weizen, mit Ausnahme der rufen, die Preise für rorrätige Ware billiger find, als für solche auf Liefe- rung, wurde fast nichts auf Lieferung gehandelt. Der Monat {loß fast geshäftélos ab, au die Lage des Meblmarktes blieb während des ganzen Monats sehr rubig. Die Preise für Getreide und Mebl stellten fih Ende Mai d. I. ungefähr, wie folgt : Weizen: ausftraliicher . E Walla M 172 6 amerikanis{her . 17} Kansas TI E 17/s Kurahze, weißer | 15 154

Ö roter j Dove 1916

Dorau - rusfiser . 16}— 17 inländischer . 16

Roggen: auélärdisher 14{—15 inländisher . .-. 15 für Futter¡weZe . 12—13/5 E aa 14—16 rusfischer und amerifanisher . 17}—19

11§-124-122/5

[9] r

Q. V e E E ® T 4 T V 9-:Q

auf Lieferung

Serfie: Reter: ‘ais: amerifanisher und La Plata . E Odefsa urd Donau . - 12—15 Weizenmehl: inländish:s . 2 Die Vorräte wurden Ende Mai d. I, wie folgt, geschäßt: Weizen: 650 000 dz Gerste: 119 0090

Roggen: 15 009 Hafer: 75 000 Mais: 200 000

Die Nummer 6 (Juni 1906) des „Tropenpflanzers“, Organs des Kolonialwirtichaftlichen Komitees in Berlin, Unter den rin 40, bringt an erfter Stelle cinen fiebenten Bericht (Frühjahr

G 1905) über tie „deutj!olonialen Baumwollurternehwmungen“ aus

Theater. Lessingth

Königliche Schauspiele. Miitwoch: Opern- baus. 150. Abonnementévorftellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Armbroise Thomas. Text mit Be- nutzung des Wolfgang von G „Wälbhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Fules Barbier, deuts von Ferdinand Sumbert. Mufitaliihe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregifseur Droesher. Ballet: Herr Balletmeister Graeb. Anfang 74 Uhr.

Shauspielhaus. 158. Abonnementsvorstellung. Die E Luítspiel in 4 Aufzügen von Gustav

tag. Regie: Herr Regificur ler. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Operrhaus. 15L voritellung. Der s{chwarze Domino. Komis Oper in 3 Akten. Text von Eugéne Scribe, deuts Uebericgung von Freiherr von Lihtenftein Musik von D. F. E. Auber. Anfang 7 Uhr. (Leyzte Vor- fieDung vor den Ferien)

Séhauspielhaus. 159. Abonnementsvorî! Narcik. Trauerspiel in 5 Aufzligen von Lustspiel von Brabvogel Arfang 74 Uhr.

Deutsches Theater. Titt25%: Ein Sommer- aoiieenm, Ausg 7 Uhr.

von Rideamus.

Freitag, Finsternis.

zählungen.

eater. Ensemblegaftspiel. Mittwod, Abends 8 Ubr: Das Lebensfest.

Donnerstag, Abends 74 Ubr: Zum erften Male: Burlesken von Rideamus*.

N Freitag, Abends 8 Uhr: octheshen Romans | G,iembles Meinhard und Bernauer: Burlesken

Bom 16. Juni ab: Gastspiel des Neuen Operetten- theaters aus Hamburg (Direktor M2x Monti). Die

lustige Witwe.

Schillertheater. 0.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Heiratëlustig. SHhwank N honnementé- in 3 Akten von Maurice Donnerstag, Abends s Ubr: Heir s Freitag, Abends 8 Uhr: Jugeudliebe. Hierauf : Die Dieustboten.

N.(FriedrihWilbelmstädtisHesTheater.) von Adolph Wilbran I id oi Sat: Die Di Dienftb iee, ierauf; D

Abends s

Mittwoch, Aben

Donnerstag, Hierauf : Die Dienstb i Abends 3 Uhr:

Im Garten tägli: Großes Militärkonzert.

Komische Oper. Nittwoch: Goffmanus Er-

der Feder von Karl Suvyf, Vorsitzendem des Kolonialwirtschaftlichen Kom Dieser Bericht, der auch in Form einer Sonde: schrift weiteren Kreisen zugänglih ift, schildert den jeßigen Stand der Baumwollunternehmungen deutschen Kolonien. Dr. Rudolf Endlich liefert einen durch Abbildungen erläuterten Beitrag über die Zacatónwurzel, eines der wichtigsten Ausfubr- produkte Merikos8. ie geringen Kenntnisse, die über die Zacatón- wurzel verbreitet Find, en die Arbeit von Endlich gerade für die

chen Interessentenkreise als wichtig erscheinen, da land unter ten die Zacatónwurzel verbrauchenden Ländern an erfter Stelle stebt. Dentlerans ührte im Jahre 1204 von esamt 4441 497 kg merikanisher Ausfuhr im Werte von 2 056 399 Doll, 2044 673 kg im Werte von 941469 M ein. Der Verfafser äußert die Anficht, daß es feineéwegs autgrshlofsen fein dürfte, daß au in den deutshen Kolonten hohe Büschelgräser ein braubarcs Marktyrodukt liefern. Die Gras- wurzelzewinnung dürfte vielleicht auch in unseren Kolonien berufen sein, stellenweise als Eingeborenenproduktion eine Rolle zu spielen. BejirkSamtmann Dr. Gruner teilt die Grgebnisse von vergleihenden Zapfversuen an Manihot Glaziovii und Kickxia elastica in Togo mit. Beachtentwert ist die Beobachturg, daß Kickxia elastica mit 20 cm Stammurmfang bei einmaligem Zapfen ebensoviel Kautschuk zu ergeben scheint, als Manihot Glaziovü mit 50 bis 60cm Stamms- umfang. Dr. W. Arning veröffertliht eine Entceznung auf Dr. Reineckes Aufsatz über cire Lebranftalt für koloniale Praxis in Nr. 4 des „Tropenpflanzers*. Arning nimmt die deutsche Kolonialshule „Wilbelmsbof“ in Witzenhausen in Schu gegen die Behauptung Reineckes, daß siz niht für die Ausbildung von Kolonialpraktikern in Betracht komme. In ten ständigen Rubriken „Koloniale Gesell- schaften“, „Aus deutschen Kolonien“, „Aus fremten Produktions. gebieten*, „Vermischtes“, „Auszüge und Mitteilungen“, „Neue Lite- ratur“ und „Marktberiht“ ist ebenfalls eine Reibe von interessanten ‘Mitteilungen enthalten.

Washington, 11. Juni. (W. T. B.) Nah dem Monats- bericht des Ackerbaubureaus betrug der Durchschnittsstand am 1. Juni d. J. für Winterweizen 83,0 %/e, für Frübjabhrêweizen 93,0 9/6, für Hafer 86,0 9% und ffir Gerfte 93,5 9/0. Der Durschnitts- stand am 1. Juni 1905 stellte fich für Winterweizen auf 85,5 9/0, für Frübjahrsweizen auf 93,7 %/o, für Hafer auf 92,9% und für Gerste auf 93,7 9/0. Der Durihshnitteftand des Winterweizens wurde am 1. Mai d. I. auf 91,0% ges{ätt. Der Durchscnittsftand von MWinterrogen betrug am 1. d. M. 90,0 %/ gegen 93,8 °% am 1. Mai d. I.; im Vorjaÿre wurde der Stand von Winterroagen nit veröffentlicht

Verkehrsanftalten.

Heft 3 (1906) des „Archivs für Eisenbabnwesen“, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten (Verlag von Fulius Springer, Berlin), ersien mit folgendem Inhalt: Die Eisen- babnen der Erde; Schiffabrtsobgaben ; Grweiterung und Vervollständi- gung deé preußishen Staatseisenbabnneßes im Fabre 1906: Deuts- lands Getreideernte im Jahre 1904 und die Gisenbabnen (von Thamer); MWoblfabrtteinrihtungen der Königlih bayerishen Staat3ciser.bahnen im Jahre 1904; die Königlih württembergzisGen Staat8eijenbahnen und die Bodenseedampfshiffahrt im Statsjahr 1904 ; die Eisenbahnen in Norwegen im Jahre 1904/1905; die Eisenbahnen in Auft:alien. Kleine Mitteilurgen: Die neue Grand Trunk Pacific-Babn; Prei3- aué schreiben des Vereins deutsher Eisenbahnverwaltungen; Stations- gebühr auf den öfterreihishen Staatsbahnen; Umfang der Köuiglih baverishen Staatëbahnen am 1. Januar 1906; die oldenburgischen Œiiernbabnen im Sabre 1904; tie Staatseisenbahnen Finnlands im Fabre 1904; die serbishen Staatëbahnen im Jahre 1904; die Ent- wickelung des Eisenbahnnezes von Mexico; die japanischen Eisen- bahnen; Statistiihes von den Eisenbahnen Rußlands. Recbt- iprehung: Haftpflihtrecht (Erkenntnisse des Reihsg-rihts vom 23. Fe- bruar, 24. Mai und 19. September 1905); aligemeines Polizeireht (Grferntnis des Oberverraltungägerihts vcm 7. Juli 1905); KFommunalbesteaerung der Eisenbahnen (Erkenntnis des Oberver- waltung?gerihis vom 9. Januar 1906); Zivilrecht, Grunderwerb für Nebeobabnen (Erkenntnis des Oberlandesgerihi8 in B. vom 98. März 1905); Gewerbereht (Erkenntnis des Oberlandesgerichts in N. vom 13. Mai 1905). Geseßgebung: Deutshes Reich; Preufen ; Bayern; Frankreich.

Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ hat die javanishe Dampfschiff8gesellshaft Nippon Yusen Kaisha zur Konkurrenz mit der ostasiatishen Küften- \schiffabrtslinie des Norddeutschen Lloyds eine Dampfer- linie zwishen Bangkok und Hongkong ins Leben gerufen.

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernbause gebt morgen als vorlegte Vorstellong vor ten Ferien „Mignon“, Oper in 3 Akten von A. Thomas, in Szene. Fräulein Farrar fingt die Mignon, Herr Naval den Wilbelm Meifter, Fräulein Dietrih die Phbiline, Herr Bat- mann den Lothario, Herr Nebe den Laertes, Herr Alma den Friedri.

Im Königlichen Shauspielhause werden morgen „Die Journalisten“ aufgeführt.

Im Berliner Theater iff während des Pospischil- Gastspiels der Anfang bei den Erftauffübhrungen anf 74 Uhr fest- gesetzt worden. Die iederholungen beginnen um §8 Uhr. Billetverkauf ¡zu diesen Vorflellungen hat an der Tageskasse des Berliner Theaters und bei den bekannten Verkaufsstellen begonnen.

zählungen.

Uenes Theater.

Abschiedtvoritellung des | der Unterwelt.

Abends 8 Uhr: (Wallnertieater.)

R. Laterne.

Direktion: Kren und § Uhr: Vis früh um

linkéê. Uhr: FJugeundbliebe.

Die Macht der

oten.

Bei halben Operette in 3

Donnerêtag Mia Werber und Oar Braun.)

reisen :

Donnerstag und folgende Tage: Hoffmanus Er-

Mitiwoch: Orpheus in Anfang 74 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: eus in der Las gende Tage: Orph

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoh, Das Fest der DSandwerker. Vorher: Die Verlobung bei der Laterne.

Donnerêtag und folgende Tage: Das Feft der Handwerker. Vorher: Die Verlobung bei der

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.)

Donnerstag und folgende Tage: Saales, Nachmittags 3 Ubr: Bis früh um

Bentraltheater. Mittwoh, Abends 8 - Uhr: Der Zigeuuerbarou.

und folgende Tage: Nauon.

Mozart-Saal wird der mit dent Neuen Shaufpielbause am Nollendorfplaß verbundene Konzertsaal beißen. Er wird im Oktober d. I. seiner Bestimmung übergeben und von der Theater- u. Saalbau-Akt.-Ges. in eigene je betrieben werden. Für die Symphontie- und populären Konzerte is man bemüht, ein es Orchester zusammenzustellen, das auch dem Neuen Schau- spielhause für seine Aufführungen zur Verfügung. stehen wird.

Im Zentraltheater wird unter Abludernag des Spielplans „Nanon* die ganze Woche auf dem Spielplan bleiben.

Mannigfaltiges. Berlin, den 12. Juni 1906.

©* Der Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin bielt geftern seine leßte Sizung vor den Ferien ab Präsident des Vereins, Generalstaatsanwalt Dr. Wachler brachte ¡unächst ein Schreiben des Magistrats zur Kenntnis der Veriammlurg, wona dem Verein auch für das laufende Jahr ein Beitrag bon 4009 A bewilligt worden ist. Eine BERLE des Arbeitsfeldes hat der Verein dadur erfabren, als der Polizeipräsident die Arbeits. prämien der Insafsen des Rummelsburger Arbeitshauses dem Verein resp. dem Arbeitênachweisebureau zur Verwaltung überwiesen hat. Der Anstaltzlehrer und stellvertretende Schriftführer Herr Nève wurde beauftragt, aub in diesem Jahre wieder die Orte zu bereisen, in denen Schüßlinge des Vereins in Arbeit gebraht worden find. Jn den lezten vier Wochen konnten von dem Verein wieder 421 Straf- entlassene in Arbeit gebracht werden; ihre Zabl beläuft fih seit An- fang des Jahres auf 2020.7 Dem Ersuchen des Bureaus um Zuwendung getragener Sachen ift in reihem Maße Folge gegeben worden, was besonders dankbar“ empfunden wurde. Mit ude wurde feftgest:llt, daß die Zabl der jugendlichen Bestraften im Ab, nebmen begriffen ift, was in der bedingten Begnadigung einerseits und in der Fürsorgeerziebung anderseits begründet sein-dürfte. Die Tat- sache, daß eine ganie Anzabl von Strafentlafsenen die Fürsorgeaufsiht der Polizei der des Vereins vorziehen, klärte der Afffsefsor Dr. Rosen- feld dahin auf, daß der Verein von den seiner Aufficht Unterstellter Arbeit verlangt; es werden fih deshalb die guten Elemente der Vereinsaufficht und die arbeits\heuen lieber der Polijeiaufficht unter- stellen. Der Vorsißende, Generalstaatéanwalt Dr. Wahler regte die Begründung eines eigenen Asyls an, um die am Natdmittag zur Ent- laffung kommenden Sträflinge, denen Arbeit am selben Tage nicht mehr nahgewiesen werden kann, nit der Freibeit zu überlaffen und ihnen so Gelegenbeit zur Rückfälligkeit zu geben. Diese Anregung wurd? beifällig aufgenommen. Im Anschluß an die Vereinésituna E die Abteilung für Familienfürsorge und weiblihe Straf- entlafsene.

Bromberg, 11. Juni. (W. T. B.) Zur Ginweibung und Eröffnung der r landwirtshaftilihen Versus- anftalt, zu der der inister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Podbielski, dec Wirllihe Geheime Oberregierungêrat von Loebell als Vertreter des Reichskanzlers und Kommissare ver- shiederer Ministerien eingetroffen find, fand beute vormittaag im Hörsaale der Anftalt ein Festakt statt, bei der Minister von Podbielski ce p bielt, die mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser s ;

St. Goarshausen, 11. Juni. (W. T. B.) Amtli§e Meldung. Um 1 Uhr 15 inuten Vormittags fuhr der Güterzug 701 in St. Goarébausen bei der Einfahrt infolge Nichtbeachtung 2s auf Halt ftebenden Einfahrtésignals in den rangierenden Güterzug 7258. Ein Bremfíer des Güterzuges 6701 ift tot, ein Zugführer, ein Bremser und ein Lokomotivführer find leiht verleßt. 26 gen find entgleist und fiark beschädigt, zum Teil wurden die Wagen durch Feuer zerftört.

_ Hamburg, 12. Juni. Hier tagt zur 2 der 13. Dele- giertentag der Journalisten und Schriftfteller. Aus diesem Anlaß fand am Sonntagabend in der Alsterlufi ein Empfang ftatt. Geftern vormittag wurde im Saale des Patriotishen Hauses die erste Sißung En an der auch der Bürgermeister Dr. Burard und der Präsident der Bürgershaft Engel teilnahmen. Dr. Diez-Hamburg wurde zum Grsten und der Direktor Weniel-Berlin zum Zweiten Vorfißenden des Bureaus gewählt. Der Bürgermeifter Dr. Burchard begrüßte hierauf im Namen des Senat die Versammlung in einer längeren Anspr auf die Dr. Diei der Dank der Versammlung an die Stadt Hamburg und deren Oberbautt zum Au?druck brate. Darauf wurde în die Verhandlungen eingt- treten, in deren Verlauf folgende Leitsäßge angenommen wurden: soll dahin gewirkt werden: 1) daß die Zuständigkeit der Schwur- gerihte autgedehnt wird auf gehen, die durch den Inhalt ciner im Irlande erscheinenden periodishen Druckshrift beganger werden; 2) daß § 7 _‘dèr Strafprozeßordnung dahin geändert wird, daß auch bei Drtietgung im Wege der Privatklage der Grsheinungsort der Druckschrift als alleiniger Gerichtéstand ar- zusehen ift und der fliegende Gerichtsstand der Verbreitung beseitigt wird; 3) daß das Privatklageverfahren au8gedehnt wird auf die Ber- folgung wegen Nichtaufnabme einer Berichtigung. Mit lezterem Leitsate wurde ein weiterer Artrag angenommen, în dem namer{i& prfeent wird, daß die Aufnahme von Berichtigungen, deren Unwahr-

it nachzuweisen tit, zurückgewiesen werden kann, und in dem d Forterung der Einführung einer Verjährungéfrist für den Beriähtigungt- ¡wang erboben wird.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Familiennachriten.

BVerehbelit: Fef ESrir- gen mit L De S eet ( 54 ,

orben: Hr. or A ort

Sennelager). Hr. utnant a. D. Hugo rhr. von Linstow (Berlin). Verw. Fr. e Sanitätsrat Lina Waldau, 0. TE (Berlin). hie Gräfin von Br . ge. von Ablefeldt (Algund bei Meran). Mari reiin von der Goly (Berlin). Hr berleutnant Rudolf von Oergens Tö&terher Margret (Neu-Ruppin).

Verantw Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expetition (I. V.: Koye) in Berlix- Druck der Norbddeuts und Verla Anftalt Berlin 89, Wilhelmstraße Nr. 22 Neun Beilagen (einschließlid Börsen-Beilage),

(Mit , bis 9, Juni 1906.

sowie bie Ne. 6 des öffent A L Renaeiel Ga fe Mie ode vor

zum Deutschen Neihsanze M | 136. ;

Doktoringenieurpromotionen an der Großherzoglichen Technisch

Erste Beilage

iger und Königlih Preußishen S

Berlin, Dienstag, den 12. Juni

Am

liches.

Deutsches Rei.

en Hochschule zu Darmstadt im Winterhalbjahr 1905/06.

taatsanzeiger.

1906.

r rern verron

Name des Promoviérten.

Bor- und Zuname. Ort und Zeit der Geburt. Heimatsort.

Anstalt.

RNReifezeugnis.

Datum der Ausstellung.

Studiengang. Besuchte Hochschulen

Techni d sonst csnschl. der Universüten).

Zeit des Besuchs.

Diplomprüfung.

Fachrihtung. Hochschule.

Datum des Diploms.

Dissertation.

Titel. Verlag bezw. Zeitschrift. Referent und Korreferent.

Mündliche Prüfung.

Datum.

Prädikat.

Datum des Dofktor- ingenieur- diploms.

s |Raufende Nummer |

Friedrih Bohny, geboren ae a Dezember 1867 18

u nen Heimatsort : Gustavsburg. erzoglichen

Gustav Siegel, geboren am 30. Oktober 1876 zu Kaiserslautern. Heimatsort : Mannheim.

Obere Realschule zu Basel. 1. Oktober

86.

i. B. Durch Verfügung Groß- ck lets des Innern vom 30. August 1904

Nr. M. d. I. 27 571 als gleihwertig mit dem Meeres einer deutschen Oberrealschule angesehen.) Königliches Humanistisches Gymnasium zu Kaiserslautern.

3. Juli 1895.

olytechnikum zu Züri E T7 Bis Frühj ay Ñ

Technische Hochschule tadt

u War

m von Herbst 1896 bis Ostern 1901.

ahr 1890,

Bauingentieurwesen.

Technishe Hochschule

zu Darmstadt. 17. Juli 1904.

Elektrotechnik. Tem aee Hochschule zu Darmstadt. 28. August 1901.

„Theorie und Konstruktion versteifter Dig Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.

Referent : Geheimer Baurat, Profefsor Landsberg.

Korreferent : Geheimer Baurat, Professor Koch.

„Die Tarife der Elektrizitätswerke.“ Verlag von Julius Springer in Berlin. j

Referent : Profeffor Sengel.

Korreferent : Professor Dr. Berghoff-Ising.

30. Juni 1905,

| Gut bestanden.

Bestanden.

27. Dezember 1905.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlihen Statistischen Amt.

Qualität

gering

mittel

gut

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster

S

niedrigster Mh

höchster

M.

niedrigster | höchfter Mh Mh.

* [Doppelzentner

Verkaufte Menge

Außerdem wurden am Markttage Corrschlägliher nah ü Sh ibun verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Grünberg i. Sl. . Löwenberg i. Sl. . Oppeln . . ¿0 . N e äe a

Breslau . . « « Strehlen i. Sl. Mall ed Riedlingen .

Breslau . . . Strehlen i. Schl. . Grünberg i. Schl. Löwenberg i. L 6 j Oppeln . . . . . . Neuß . . . . . . . . Men 0 Menges a. Br. L r C Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf vo

Ein liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Statistik der gemeinnüßigen Stiftungen.

n den Kreisen der Sozialpolitiker wird gegenwä Wiidteit der Webltätigkeit gegenüber der Wohlfabrtsp

untershäßzt. Da ersterer naturgemäß etwas Patriarcalisches,

16,10 15,00 16,60

19,00 90,80

14,10 14,50 14,50 1460

17,00 lle Doppelzentner und der Verkaufswert auf v der betreffende Preis

a

rtig die e etwas

oni-

sierendes anhalten kann sie allerdings leiht, wenn für ihre Zuwendungen [eistu

gewisse Gegenl oder auch nur die Pflicht der Dan einen unsozialen Charakter annehmen. Au gründe zur Wohltätigkeit auch der Eitel

entstammen. Dies alles mag man zugeben, troydem wird man

ngen, etwa Verzicht auf politische Unabhängig! eit rkeit, daran geknüpft en,

dem können die interese d

4

oder dem Eigeninteresse

e

soziale und wirtschaftlihe Bedeutung der Wohltätigkeit niht in Ab-

rede stellen können. Ein einigermaßen klares

zu gewinnen, #ößt aber auf die

f Sw an einem P das LE ellt, den ganzen Stoff sammelt, iet der r rivaten W

von Mensch zu s geübt wird, muß

Kenntnis entziehen. Die Kap

[tätigkeit, die notlindernd un Bt l sich immer der öffentlichen

italien aber, die durh Stiftungen, Ver-

ild von ihrem Umfang rößten Schwierigkeiten ; denn [le gemeinnüßiger Sche

tet und kritisch beleuchtet. und Fty belfend

t Das

mächtnifse oder Zuwendungen für öffentliche Zwecke oder für begrenzte

onenkreise, etwa der Ar ih aus dem Privatv auch [en der Oeffentl oder

N : üren usw. Es käme nur darau r Preffe, in Broschüren usw Hs sämtliche Ver

mte Stellen in allen \ Rbeacón ihres Bezirkes darauf hin im Auge hätten, die Angaben auf

Gebieten des R

E ie eee ei

en, fin ellbar; ja sie wer

fe bekannt gegeben, sei es in Fahresberichten an, daß

öffent-

16,60 16,25 17,20 17,10

Kerueu (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

18,80 19,10 21,00 19,60

14,00 14,40 14,75 15,00 14,80 14,80 15,30 17,00.

13,60 14,50 14,00 18,60 16,00

15,90 16,05 17,00 15,50 15,80 16,00 18,40

17,60

tafel“ in oben

Sichtung im „Arbeit

Sache wie

Das kürzli Privaten, Ar unter

man, da in 3838 s

die Banken) in 2490

dem thekar des Königlich äh unterzog si darauf der

lihen. Das Ergebnis war Material [Gen mit der Zeit so an, da r aufgegeben werden muß, da inzwi Fen hat, daß das Sammeln der Grundzahlen über die Mi Rahmen einer Vereinszeitschrift hinausgeht. füllten Text und Tabellen der „E also ein Achtel der etwa 500 erschienene eine zusammenfassende Ueber beitgeber,

W 17,00 16,25 17,20 17,10

18,80 19,10 21,28 19,60 R 14,20 14,60 14,75 15,00 14,80 14,80 15,30

eizen. 17,10 17,50 17,80 18,10

17,90 17,50 17,80 18,10

18,90 19,20 21,80 20,20

18,90 19,20 21,80 19,80

oggen.

14,70 15,00 15,10 15,10 15,00 16,30

15,30 15,00 15,10 15,10 15,00 16,30

17,18

Gerste.

14,00 15,00 14,00 18,60 16,00

H 16,30 16,05 17,00 15,50 15,80 16,00 18,54

17,60

ibre Richtigkeit prüften und, einer Ze hre S, der tann die systematische

öffentli anheimfallen würde. E E Tas n das Wohl der arbeitenden Klassen“ hatte

faßt, die in seiner Vierteljahreszeit-

898 den B im Jahre 1 en Beschluß “4 Veröffentlihung gelangende „Chren-

beiterfreund“ {rift „Der Arbe E Sinne auszubauen. f

rhei

eund“

en Statistif eren Tageszei

im hohen Grade

sicht der „freiwi i Zu

E e s e, geordnet ahr

Aus den Ettalen eht

1905 von Privaten und Arbeitg

von Aktiengesells Fällen 68 Millionen Mark, von

E eat nt einzelnen deutshen Staaten im £au “R Oen bein betreffs der Zweke. von 1901 bis ällen 326 Millionen Mark,

17,60 17,60

14,10 15,10 15,00 19,20

afer. 16,40 16,30 17,80 15,80 16,00 16,50 18,80 18.00

16/50 18/80 18,00

18,00

18,00

t, aus der

Seiten.

erste Heft des

olle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Dur(hschnitispreis wird nit vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den legten sechs Spalten,

ntralstelle zur Aufarbeitung Zusammenstellung und regel-

Bureaus Peter Schmidt De icl E Len aften, den grö ngen und auf Grund privaler N arde icn den ‘Sto A entri und nah sehr eingehender | Fürsorge für das Handwerk usw. die ermittelten Gesamtzahlen zu veröffent- nstig und bele ß jezt nah sechs Jahren die

L Se un oe rgan hrentafel“ wehr als 60 S

ahrgangs 1906 bringt wendungen der

200 160 17,63 78 18,85 33 21,27 254 19,86 15 14,13 14,72 14,99

15,89 17,17

57 18,92

190 2 660 14,00 3 2 32 16,00

100 1 600 16,00 15,98 16,25 18,55 18,00 17,70

34 543 40 650 20 371

5 90 20 354

424 Mi

auf allgemeine Aufg

Nest kommt auf

rend, aber das Württemberg 10,

herausgestellt eiten, nüßigen

und Banken“ sammen

y natürli weder au anken usw. | Sichtung der

Blinden-, Taubftummen- Der Biblio- r von Volkeparks, Erbolungs- uchtsbekämpfung und Volksernäh

terstüßung und allgemeine Arm: uet ankenbhäuser, Altenheinne,

Preußen, und zwar Gesamtbetrag 268 Mi

bekämpfung, der Verein

Berein für deutshe W 1 ien nicht inbeg Eine derartige Zu

einzelnen

14,00 18,90 16,00

16,00

15,80 16,33 18,09 17,66 17,22

Davon entfallen auf Angestellten- un unter Aus\{lvß der oérigat

keine Prov

Propagandavereine, wie ?- Sie brauH geistiger Getränke, der eaen j orm, aUTS n f en, 10 g sammenftellung eines einzel Vollständigkeit, Beträge Anspruch

enp

aus den unabgerundeten daß entsprehender Bericht fehlt.

orischen Beiträge

[lionen Mark beigetragen. A so find in Reuß j. L. 1 Million

den.

inz ausgenommen, bat [lionen Mark, Bavern 36, Baden 13, Hessen T7, Bremen 4, Elsaß-Lothringen ebenfalls 4, ferner Sachj Sahsen-Coburg-Gotha 3 Mi kleinsten Staaten fehlen nit, in Reuß ä. L. 76 000 ü gestiftet wor Die in ihrer Gesamtheit au ins unsere vielfach rein örtlihen Wobltätigke

Zahlen bereGnet.

in 796 féllen L Millionen Mark, flo ge ganzen in 7124 Fällen

onen Mark ge worden find.

A d Arbeiterfärserze (natürli

) 241 Millienen M

(z3. B. Kinderfürforge, Eefutheüttflege,

und Krüppel pflege, Begründung urt Ünter- 2, Arbeitslofen- mad Oédatlofen- He. ge) 183 Millionen Mark. Der

Trunk- Wobaungterftellung,

jen D eira L

die art,

Sewicht fallenden Beträge, die itévereine und die gemeine

B. die Vereine zur Tuberkulose-

es au wäre.

nen kann no% auf peinlich kritische machen; denn ganz

ju dem

nd in diesen Zu-