1906 / 141 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Jun 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Berliner Theater.

- Maria Pospischil begann am Sonnabend ihr Gaftspiel als Eleftra und Jphigenie. Die Künstlerin gehört zu den Dar- stellecinnen, deren wahre Heimat im Reich der hohen klassischen Kunst zu suchen ist, in der [f die ganze Fülle ihrer Begabung auszuströmen vermag. In Clara Ziegler stand wohl die leßte große Tragödin des monumwentalen Deklamationsstils auf der deutshen Bühne. Einen Nach- wuchs hat dieser Stil bis jeyt nicht erlebt. Vielleicht dann, wean wieder einmal große phänomenale Tonmittel zur Wiederbelebung drängen. Vorerst aber liegt uns Gegenwartsmenschen die Art und Weise einer Pospishil näher, weil in ihr der künstlerisch durh- gebildete Vortrag so gan; dem innern Erlebven weicht, baß es dem Hörer zumute ist, als vernähme er heute zum ersten Male die Geshihie vom unseligen Atridenhause, die ihm Pplößlih menshlich so deutlih vor Augen tritt, wie er das bisher nur bei einem modernen Drama für möglich gehalten hätte. Der Typus verfeinert sich zur Individualität. Und unter diesem Gesichtspunkt betradtet, gesellt Maria Pospishil si den Künstlern bei, die uns au einen Sophokles gani neu genießen lafsen, weil si für sie mit der Wiedergabe eines Werks wie „Elektra“ feine ein für alle Mal festgelegte Manier, keine unershütterliche Tradition verbinden, sondern weil es ibr eigenes starkes künstlerishes Empfinden ist, das diesen Gestalten ihr Bübnenleben een Für ten, der die „Elektra“ der Mara Pospischil gesehen, ist die Rede, daß man im antiken Drama nur mit großen Umtißlinien, mit andeutenden Gebärden arbeiten könne, daß die individuelle Beseelung ausgeshlofsen sei 2c., einfah hinfällig ge- worden. Maria Pospischil gibt nicht ein Gemälde der Leidenschaft in großen Zügen; jeder Nerv vibriert mit. Alle seeli- \chen Kräfte sind in steter Anspannung, und dadurch wird bei der Verkörperung hier is wirklchch nur das Wort „Verkörperung“ am Pla eine Folge von Nuancen erzielt, welche die grandiose Monotonie des Stoffes kaum zu gestatten scheint. Eine kurze Wechselrede zwishen Orest und den Frauen der Elektra ab- gerechnet, verläßt Agamemnons Tochter während der Dauer der Tragödie rit die Bühne. In dem Aufruhr wechseluder Affekte gibt es für sie keine Ruhepausen. Nur auf einen Gedanken ist alles Wünschen und Trachten gerichtet: auf Nahe und Vergeltung. Aber welche Stufenleiter von Shhmerz-, Zorx- und Jubelausbrüchen steht der Künstlerin zu Gebot, von den leidvollen Klagen vor den Frauen, dem \hneidenden Hohr, mit dem sie der Mutter begegnet, den inbrünstigen Bitten an die jugendlihe Schwester, si gleih ibr dem RNRächeramt L, weihen, bis zu dem Ausbruch fanatisher Befriedigung am Schluß!

uch phbysisch ftellte diese Durhführungsart an die Künstlerin die größte Aufgabe, die sie um so bewundernswürdiger löste, als ihr eine nicht unerheblihe Erkältung Hemmnisse bereitete. Nicht gering einzu- hâgen bleibt auch die große Beweglichkeit des Spiels, die niemals die Ge- eze plastischer Schönheit außer Beachtung läßt, vielmehr in der Weise, wie hier ein Altar, dort eine Säule oder Palaststufe dazu dienen muß, ftatuarishe Eindrücke zu vermitteln, das liebevolle Studium antiker Bildwerke bezeugt. ;

Aus der Gewitteratmosphäre der „Elekira“ führte noch am nämlichen Abend die Künstlerin in den heiligen Tempel- bezirk der Goetheschen Doiigente". Es sind fast dieselben Menschen, das gleihe Geshleckt, und doch welch andere Welt! Dieser Gegensay mußte ih besoaders stark herausbeben, weil die Darstellerin der Titelrolle dea größtmöglichen Nachdruck auf das weiblihe Gemütsleben legte, dieses, ohne do der Hoh:-it der Priesterin etwas shuldig zu bleiben. Sie gab die Iphigenie nit als einen fertigen, sondern als einen werdenden Mensben. Jn diesem Sinne war {hon der erste große Monolog gehalten. Aus ihm Flang weniger ein „Stück Weltanshauung* beraus, als eine Reibe von Betrachtungen, Erinnerungen, die wohl in innerem Zusammen- hange stehen, aber dcch das Ergebnis des Augenblicks zu sein scheinen. Welle ruft Welle, Stimmung schließt sich an Stimmung. Die zarte Innigkeit ist der Grundton von Maria Pospischils „Iphigenie“. Den S{Whlußmonolog des 1. Aktes „Du hast Wolken, grädige Retterin . . .“ kann man wohl ncch in den Glarz größerer priefterliher Weiße getaucht ver- nebmen, aber kaum stä:ker beseelt von dem Auésdruck der reinen, tiefen Schwesterliebe, den die Poëpishil dieser Stelle mitteilt. Aus dem Ensemble wärez, was den ersten Abend anlangt, lobend zu erwähnen in der „Elektra“ Julie Serba als Chryfothemis und Josepha Flora als Klytämnestra. In der „Iphigenie“ waren es bauptsöchlich der Orest Emanuel Stockhausens urid der Thoas Richards v. Bischoff, die sih um ein vollwertiges Gefamtbild bemühten. Vielleicht könnte Herr Stockhausen zuweilen das allzu beschleunigie Sprehtempo seines Orest zügeln. Wenn er au sicher ist, daß ein von den Furien Verfolgter niht in s{ön abgemessener Rede seine Gefühle vortragen wird, so sollte der Reali?mus doch nie auf Kosten des gedanklihen Inbalts einseßen. Bei Goethe vollends ist das am wenigsten angebraŒt. Jn dem nahezu auêverkauften Theater war auch die reifere Jugend \tark vertreten. Die Zange 8 Ubr erwies fich für die Länge der Dramen als zu spät.

Am zweiten Abend ihres Gastspiels ershien Maria Posëpischil als „Donna Diana“ in Moretos gleihnamiger Komödie. WPéêit aller Feinheit im Einzel- wie im Zusammenspiel wurde dies geisivolle alte Lusispiel auf die Bühne gestellt. Die Titelbeldin, eine spanische Abart des widerspenstigen englischen Kätbhens, wurde mit [leichter Anmut undliebenswürdiger Laune verkörpert, wobei stets die erforderliheGrandezza und stolze Würde der Prinzessin durchshimmerte. Wird do in diesem höfiscken Intrigenstück niht mit Petruchios \hlagfertiger Derbbeit gekämpft, sondern mit den Waffen der zierlichen Rede und des fein

eshliffenen Wites. Die klassische Linie der Bewegung und ein eihtes Pathos der Rede wurden von der Künstlerin dabei immer ate auch wenn die Leidenschaftlihkeit des Gefühls die stolze

urückbaltung dur&brehen ließ. Dann lag ein zarter Glanz naiver Mäâdc@enhaftigkeit über der Verwirrung und dem Schrecken, mit dem die jungfräulihe Donna Diana die unverstandenen Regungen ibres verliebten Herzens anstaunte. Auch die keftigen, realistish ge- färbten Ausbrüche verleßter Eitelkeit und verliebter Launenhaftigkeit wußte die vornehme Begabung der Darstellerin in den zierlihen Rahmen der 1panischen Verskomödie einzufügen. Die übrigen Rollen waren durck;- Piaaig angemessen besezt. Die Partie des Per n, der als Vertrauter der

rinzessin alle Figuren tes Stücks am Fädchen hat, spielte Herr

Gotthardt mit frischer Laune. Herr Stury führte die Rolle des flegreihen Don Gefar etwas troÆen durch; ihm stand der Weiberhaß niht so natürlich zu Gesichte, wie der Donna Diana die Männer- feindshaft. An Beifall fehlte es der ges{mackoollen Aufführung während des ganzen Abends nit; besonders die Hauptdarftellerin und Leiterin des Unternehmens, Frau Poépischil, wurde durch lebhafte Anerkennung ausgezeichnet. y Schillertheater.

Die Morwitz-Oper begann am Sonnabend ibre MilitzagtEnen mit Meyerbeers „Afrikanerin“. Die Aufführung dieser großen Oper bedeutetz ein Wagestück, da üngewöhnlich hohe Ansprüche an die gesanglihen und inftrumentalen Leistungen wie an die äußere Aus- stattung gestellt werden müfsen, um ein trzendwie zufriedenstellendes Gesamtergebnis herauszuarbeiten. Daß dies Ziel im Rahmen einer volkstimlihen Opernaufführung erreiht werden konnte, bedeutete keinen geringen Erfolg. Vor allen Dingen waren zwei hervorragende Rollen gut besezt. Frau Margarete König sang die Titelheldin mit \{chöner Stimme, mit der an ihr gewohnten musikalischen Sicherheit und dramatishen Austrucksfülle. Stärker noch wirkte Herr Albert Fischer als Nelusco durh die außer- ordentlihe Kraft un» Be veglichkeit seines {ônen Baritons; diese stroßende, gesunde Fülle seines Organs erhob den Sänger ho in der Gunst des Publikums; und unter diesem glänzenden Eindruck rerblaßten die Mängel seines Spiels, in dem die wilde Gebärde reiblich genug rerwendet wurde, ohne aber die notwendige Geshmeidig- keit der Geste zu wahren. Hinter diesen beiden Leistungen traten alle übrigen mehr oder weniger zurück. Der Vaëco des Herrn Recht be- wegte sich gesangli wie darstellerisch in oberflälihen, _uußeren Formen; Fräulein Heinze sang die Ines kühl und gleihmäßig mit kleiner ausdruckloser Stimme. Das Orchester leitete Herr Grimm mit anerfennenswerter Gewandtkbeit; und den Ansprüchen, welche die Oper an prunkvolle dekorative Ausftattung erhebt, wurde in hin- reihendem Maße Genüge getan.

Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Juni 1906.

Der Deutsche Verein für den Schuß des gewerblichen Eigentums bält am 21. d. M., Abends 8} Uhr, im Saale der Nichtigkeiteabteilung des KaiserliGen Patentamtes, Berlin SW., Gitschinerstraße 97, eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Justizrats Dr. Arnold Seligsohn, Berlin, über : Die Vorschläge der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtéshuy über die Revision des Art. 6 der Pariser Konvention. (Schuß der Ausländermarken, so wie sie im Ursprungslande vor- \hrifsmäßig hinterlegt worden sind.) Der Zutritt ist frei.

Ueber die Witterung im Monat Mai 1906 berihtet das Königliche Metecrologishe Institut auf Grund der angestzllten Beob- achtungen folgendes: Ungewöhnlih bobe Temperatur im Often und die allgemein große Zahl der Gewitter find tas Hauptmerkmal ter Witterung im vergangenen Mai. Allerdings beshränkte sich die außer- ordentlich warme Periode auf die Tage vom 6. bis 19.; doch beein- flußte sie die Monatsmittel so, daß diese im Often meist um min- destens 2 °, im Nordosten sogar bis zu zu hoh waren. Im Westen dagegen, wo eine solche Periode niht auftrat, betrug der Ueber- {uß vielfah nur 19 und ging an der belgishen Grenze bis auf berab. Scadenbringender Maifrost wurde diesmal nicht gemeldet. Die Nieders{läge fielen im größten Teile des Landes sowohl nach Menge wie nach Häufigkeit reihlich. Im westdeutshen Berglande, Scklesien und Hinterpommern wurde mehr als die doppelte Normal- summe gemessen, wogegen das Prege!- und Unterelbegebiet sowie die Berlin-Torgauer Gegend etwas zu trocken waren. Die ungleihmäßige Verteilung der Niedershläge wurde durch die zahlreichen Gewitter bedingt, tie vielfah Blißshäden anrihteten und Menschen tôteten. Die Bewölkung war im Osten geringer als im Westen und dementsprehend die Sonnenscheindauer dort größer als im Westen, wo fie kaum den vieljährigen Durchschnitt erreichte. Wenn au zu Beginn des Monats noch trübes, E Wetter herrschte, so klarte es do bald auf, da vom 3. ab hober Luftdruck über Meitteleurova lag und im Verein mit niedrigem im Westen vorwiegend warme südliche Luftströmung veranlaßte. Auch als sich der Kern boben Drucks nah Osten verschoben hatie, verursahten Südostwinde stetige Erwärmung, sodaß die anfangs etwas unternormale Temperatur einen Veberschuß von bis- 10° ps aag in Berlin war für den 7. noch nie ein so hohes Tagc8mittel festgestellt werden. Flache Depreffionen, die vom 9, ab über Deutschland hinwegzogen, brahten Gewitterregen, do nur im Nordwesten vorübergeker.d starke Abküblung. Vom 11. bis 14 wurde eine Antizvklone im Norden maßgebend, die in E o mit Zyklonen über Südeuropa östlihe Winde und noch weiter hohe Temperatur brachte. Während dann bis zum 18. über Mittel- und Westeuropa eine nord- südli siŸ erftreckende Furhe niedrigen Drucks lag und Regen fowie beftige Gewitter veranlaßte, ging die Temperatur im Westen bei fühlen Wesiwinden ras berab, während fie fich im Osten auf der bisherigen übernormalen Höbe hielt. Erst als jene Druckfurhe vom 19. ab ostwärts wanderte und auf ihrer Rüdckseite Nordwinde ein- seßten, trat auch im Osten sehr rasche Abküblung ein, sodaß die Temperatur am 21. allenthalben unter ter normalen lag. Vom 23. ab breitete si von Südwesten her wieder hoher Druck über Miitel- europa aus, wsdurch Aufklaren und erneute Erwärmung erfolgte, die unter geringen Schwankungen bis zum Monateshluß anhielt.

Szittkehmen bei Rominten, 16. Juni. (W. T. B) In Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prirzen Friedrich Heinrich von Preußen, des Fürsten zu Dohna, des Oberpräsidenten von Moltke, des Konvents des Johanniterordens und der Spißen der Kreis- und Ortsbebörden fand heute mittag die feierliche Weibe des bier er- rihteten neuen Johbhanniter-Krankenhauses ftatt.

Kattowitz, 18. Juni. (W. T. B.) Dur einen sech8-

stündigen wolkenbruhartigen Regen wurde gestern hier be-

deutender Schaden avygerihtet. In den Straßen stand das Wasser teilweise 17 Meter bhoch. Die niedrig gelegenen Wobnungen wurden vollitändig übershwemmt. Der Verkebr zwischen der Altstadt war unterbrohen und wurde später durch Wagen aufreht er-

halten. Die Feuerwebr wurde unautgeseßt zur Hilfeleistung beran- gezogen. In der Nikolaistraße stürzte ein Neubau von znei Stoæ, werken Höhe infolge von Unterspülung zusammen. In der Vorstadt Bogushüßz stieg das Wasser so hoh, daß die Peter - Pauls, Kirche von den Besuchern nicht verlaffen werden konnte. Die Mauern des Gefängnisses wurden unterspült ‘und ftür¡ten teil, weise ein. Auf der Cisenbahnstrecke Kattowiz—Idaweiche entstand ein Dammrutsch, wodurch ein Zug entgleiste, ohne daß jedoch Personen dabei verleßt wurden. Die Reisenden mußten ihren Weg zu Fuß fortsezen. Ja den Akendstunden war die Strecke wieder frei. Der obershlesishe Kleinbahnverkehr ift teilweise unter, brohen. Auch in Beuthen O.-S. hat das Unwetter an ver. schiedenen Stellen Schaden angerihtet. Während der Naht stieg das Wasser fo hoh, daß es in die Häuser eindrang. Die Bewohner mußten, nur notdürftig bekleidet, flüchten.

Altona, 17. Juni. (W. T. B.) Heute mittag fard der Appell der Gardiîten von Nordwestdeutshland auf dem Kasernenhofe des 31. Infanterieregiments ftatt. Ueber 3000 Gardisten hatten in einem offenen Viereck, regimenterweise geordnet, Aufstellung Bli Die Fahnen der Vereine standen auf dem reten

[ügel. Hinter dea Gardislen wohnten Tausende ihrer Ange- örigen der patriotishen Feier bei. Am Eingange der Kaserne hatten fih der Generalleutnant Graf von der Gols und die anderen

rren vom Ausschusse des App:lls vers:mmelt, ferner der ommandierende General von Bock und Pola, der Stadtkomman- dant, Generalleutnant von Versen, der Oberbürgermeister Dr. Teiten- born und Andere. Um 12 Uhr ershien Seine Majestät der Kaiser und König in der Uniform des 1. Garderegiment3 im Automobil mit den Herren des Gefolges, stieg nah der Begrüßung der versammelten Herren zu Pferde und ritt die Fronten der Gardisten ab, ihnen „Guten Morgen" bietend, ein Gruß, der bei den Gardisten brausenden Widerhall fand. Von drei Kapellen wurde der Präsentiermarsch gespielt. Der Kaiser hielt hierauf von der Mitte des Viercck3 aus eine Ansprache. Der General- [leutnant Graf von der Golß erneuerte hierauf das Gelübde un- verbrühliher Treue und brachte ein dreifahes Hurra auf Seine Majestät den Kaiser aus, in das diz Gardisten begeistert einstimmten. Die Kapellen spielten die Nationalhymne. Hierauf marschierten die Gardisten in Parademarsch an Seiner Majestät vorbei. Seine Majestät ließ Sich später eine Reibe der alten Kameraden vorstellen und begab Sih danach im Automobil zur „Hamburg“ zurück, wo “be rey inf stattfand. Die Gardiften ordneten \sih dann zum estzuge dur die Stadt nah der Elbchaufsee, wo ein gemeinsames Festmahl statifand. Seine Majestät der Kaiser fuhr um 2} Uhr zur Horner Rennbahn. ®

Neustadt a. d. Haardt, 17. Juni. (W. T. B.) Zur Feier des achtzigsten Geburtstages des Meteorologen und Polarforshers Dr. Georg von Neumayer wurde gestern abend ein Fadelzug veranstaltet. Heute vormittag fand ein Festakt statt, ¡u dem Gelehrte aus der ganzen Welt ershienen waren. Viele Korporationen haben Glückwuns(htelegramme geshickt. Dem Jubilar wurde durch den Regierungépräsidenten eine Neumayer-Spende zur Unterstützung junger Gelehrter überreicht.

Aachen, 16. Turi (W. T. B.) Heute mittag fand die feierliche Grundsteinlegung des an der hiefigen Technischen Hodhschule errihteten Inftitus für das gesamte Hüttenwesen statt. Der Rektor der Technisben Hochschule, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Borchers begrüßte die ershienenen Gäste und spra den Spendern der sih auf eine halbe Million Mark belaufenden Baugrundsumme sowie den Förderern des Neubaues den Dank der Technischen Hoch- schule und gleichzeitig auch den der Unterrichtsverwaitung aus. Generaldirektor Springorum überbrate als Vorfißender tes Vereins deutscher Eisenhüttenleute die Glückwünsche dieses Vereins.

Melitopol (Gouv. Taurien), 16. Juni. (W. T. B.) Ein furhibarer, mit Hagelschlag verbundener O rkan kat im Kreise gegen 100 000 Defßjatinen Saaten und Weinberge vernichtet. Es fielen Hagelstücke bis zu zwei Pfund schwer, durch die viel Vieh er- schlagen wude.

Hudiksvall (Schweden), 17. Juni. (W. T. B.) “Die Vor- stadt Avik ist heute nahmittag vollständig abgebranzt. Der Eisen- bahnverkehr, die Telephon- und Telegraphenverbindungen find unter- brechen, 1600 Personen obdachlos.

Johannisburg (Ofipr.), 16. Juui. (W. T. B.) Zwischen Trzonken und Kessel entgleiste heute vormitt!ag der von JIo- bannisburg nah Arvs abgehende Personenzug und stürzte die Böschung hinunter. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden verbrüht und tödlih verleßt in das Krankenhaus von Johanniéburg. gebradt, wo der Heizer inzwischen gestorben it. Außerdem erlitten zwei mitreisende Reservisten leihte Verleßungen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Helgoland, 18. Juni. (W. T. B.) Die „Hamburg“ mit Seiner Majestät dem Kaiser an Bord is mit den Begleitschiffen gegen 12 Uhr Nachts vor Helgoland angekommen und durch Salut begrüßt worden. L

Helgoland, 18. Juni. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser hat gegen 11 Uhr Vormittags an Bord des „Sleipner“ die hiesige Reede verlassen.

St. Petersburg, 18. Juni. (Meldung der „St. Peter8- burger Telegraphenagentur“.) Amilicher Mitteilung zufolge üt in Bjelostok völlige Ruhe eingetreten: der Gouverneur G strenge Weisungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung erlassen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

E E E S N

Theater.

Cleopatra. Anfang 7} Uhr. Mèittwocb, Nachmittags Uhr: Bei ganz kleinen reisen: Minna vou BVarunhelm. Abents { Ubr: Ein Sommernachtêtraum. Donnerstag: Der Kaufaaauu vou Venedig.

Lessingtheater. Gastspiel des Neuen Operetlen- theaters aus Hamburg (Direktor Max Monti). zählungen. Dienttag, Abents 8 Uhr: Die lustige Witwe.

Morwitz-Oper. Dienetag, Abents 8 Uhr: Zar urrd Zimmermann. Komishe Oper in 3 Akten | Saudwerker. von Albert Lortzing. Laterne. Mittwcch, Abends 8 Ubr: Rigoletto. (Herzog und Narr.) Lounerétag, Abeads 8 Ubr: Der Trompeter von Säckingen.

N.(FriedrihWilbhelmstädtishesThbeater.) Dienétag, Abends 8 Ubr: Heiratslustig. Schank | Unterwelt. Deutsches Theater. Dienstag: Caesar uud | in 3 Akten von Maurice Champagne.

Mittwoch, Abends 8 Ubr: Heiratslustig. Donnerttag, Abends §8 Uhr: Heiratêlustig. Im Garten tägli: Großes Militärkonzert.

Komische Oper. Erzählungen. Mittwoch und folgende Tage: Hoffmanus Er- Nanon. Operette in 3 Akten. (Mit Mia Werber

Lusfispielhaus. (Friedrihstraße 236.) Dienstag, Mittwoch und folgende Tage: Das Fest der Vorher: Die

Neues Theater. Dienétag: Orpheus in der Unterwelt. Anfang 74 Uhr.

8 Ubr: Hochparterre links.

Dienttag: Hoffmanns

und Oskar Braun.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abends

Mittwoch und folgende Tage: Sochparterre links.

Mittwoch : Bei halben Preisen: Nanon. Donnerstag: Neueinstudiert: Der lustige Krieg. L

Mittwoch und folgende Tage: Orpheus in der | Vereheliht: Hr. Wolfgang von Klot-Heydenfeldt

mit -Laura Freiin von Plettenberg (Düfjeldorf). Hr. Emil von Oppenfeld mit Frl. Margarete Eisenmann (Berlin). Hr. Professoc Dr. S Reißner mit Frl. Finz Reichenberger (Berlin). / Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hellmuth von Prolliuë- Stubbezadorf (Stubbendorf). Eine Tochter:

Hrn. vit hn (Betlin). - Bentraltheater. Dienttag, Abends 8 Uhr: | Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Sebaftian

von der Mülbe (Braunschweia). Hr. Pfarrer emer. Dr. Karl Pietshker (Bad Nauheim). Fr. Oberst Valeska Maschke, geb. von Witowski (Breélau).

Das Fest der Handwerker.

werder). s Leutnant Ern

Familiennachrihten,

lobung bei der | Verlobt: Frl. Thea Heckert mit . Ober- 5 [leutnant Otto E (Gharlottenburg--Marien- Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- on

A ea E Hrn. n Falkenhbausen ur Breslau). Frl. Lotte Schubert mit u , [leutnant Kurt Struben (Stade). E

Verantwortlicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (I. V.: Koye) in Berlin- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen

(cins{ließlich Börsen-Beilage). (13987/s)

M 141.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.

Erste Be Ï lage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den 18. Juni

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Dinukel, Fesen).

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