1862 / 52 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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N ichtamtlich es.

Preußen. Berlin, 28. Februar. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge der Staats - Minister von der Heydt und Freiherrn bon Scbleinit, so wie des Geheimen Regie-

rungs-Ratbhs von Winter enkgegen und ertheilten dem Herzog von |

Ujest eine Audienz. ldenburg, 26. Februar. |( R : hat im Großheriogthum, besonders in dem südlichen Theile des Großherzogthums eine starke Auswanderung, sowohl von Seiten Einzelner wie ganzer Familien ,. stattgefunden. Nicht immer war

dieser Auswanderung die Erfüllung der g:seblihen Wehfpflicht vor- | So werden gegenwärtig nicht wen1- |

angegangen oder nacbgefolgt. f wärtig 1 V ger als 2073 Personen unter der RNubril i „widerspenstige Webr- pflichtige“ in den Listen unserer RekrutirungSbehörde geführt. Nur in einzelnen Fällen is gegen diese ein Strafurtheil ausgesprochen, nämlich nur dann, wenn sie hier Vermögen zurückgelassen hatten,

in welche die Execution erfolgen konnte.

vor der verwirkten Strafe von der Rüdkehr abgehalten werden.

Schon öfter war es daher bei der Staatsregierung in Erwägung t G . - - Cf L ce

gekommen, ob es nicht an der Zeit sei, unter gewissen Beschränkun-

von den eigentlichen Strafen zu verheißen und noch nachträglich die Erfüllung der Wehrpflicht zu gestatten.

Jeht nun hat der Großherzog den Zeitpunkt für geeignet gehalten, einen Gnadenakft zu vollziehen. Das unler dem heutigen Tage ausgegebene Geseßblatt bringt das nachstehende herzogliche Patent

vom 21sten d. in Betreff der Amnestirung der abwesenden Wehr-

pflichtigen: i

„Wir xe. 2c. thun kund hiermit, daß Wir Uns bewogen gefunden haben, allen abwesenden Wehrpflichtigen , welche vor dem 1. Mai 1899 das Großherzogthum verlassen und sich der Erfüllung ihrer Militairpflicht entzogen haben, die dadurch verwirkten Strafen , so weil darüber noch nicht rechtskräftig erkannt ist , in Gnaden unter der Bedingung zu er- lassen, daß dieselben entweder vor ihrer Rückehr in das Großherzogthum durch die Stellung eines Stellvertreters thre Militairpflicht nachträglich erfüllen oder in dem auf ihre Nückehr folgenden regelmäßigen Eintritts- termine entweder selbst in den Dienst treten oder einen Stellvertreter für

ih stellen. A Schwerin, 27. Februar.

Meelenburg. Heute ist Über

das Befinden der Frau Großherzogin das nachstehende Bülletin “Nachdem das fkatarrhalishe Brustfiever , an welcvem Jhre

Königliche Hoheit die Frau Großherzogin Auguste vorige Woche erkrankten, hon im entschiedenen Abnehmen begriffen war , haben sich im Laufe des gestrigen Tages die Zeichen der Lungenentzün- dung zu den bisherigen Krankheitserscheinungen hinzugefellt. Wäh- rend der Nacht ist die hohe Kranke vom Husten sehr belästigt wor- den, jedoch hat bis heute früh eine Steigerung der Krankheit nicht stattgefunden.“ (Meckl, Ztg.)

Sachsen. Koburg, 26. Februar, Nachdem der hiesige Sonderlandtag in seiner Sihung vom 13. d. M. den von der Re- gierung vorgelegten Entwurf eines Gewerbegeseßes® nur unter wesentlichen, namentli auf Abschaffung jeder Konzessionspflichtig- keit der Preßgewerbe gerichteten Atänderungen angenommen, da- gegen aber Herzoglihes Staatsministerium auf Grund des nun einmal noch gültigen, die Staatsregierung unbedingt bindenden Bundesbeschlusses von 1854 alsbald Verwahrung eingelegt hatte, ist die heutige „Cob. Ztg.“ „zu der Mittheilung berechtigt, daß Se. Hoheit der Herzog der vom Landtage sanctionirten Vorlage, in Uchereinstimmung mit dem Staatsministerium, die Genehmigung versagt hat. Die Proklamirung des im Uebrigen die Gewerbe- freiheit genehmigenden Gesezes muß somit bis zu nochmaliger Be- rathung des Landtages aufgeschoben bleiben.“ Hessen. Darmstadt, 26, Februar. Die hessen -darm- städtische Regierung hat sämmiliche ausstehende 45 proz. Obligationen im Betrage von 1,900,000 fl. gekündigt; ausgenommen ist davon nur eine im Jahre 1852 ausgegebene Anleihe von 120,000 fl. für Oberhessen. Von den gekündigten Kapitalien können 500,000 l, die sih zuerst anmelden, in 4prozentigen Obligationen konvertirt werden, der Rest wird heimbezahlt,

Hesterreich. Wien, 27. Februar. Bei der gestern statl- eto Festvorstellung im Theater wurde der Kaiser enthusiastish egrüßt.

Hermannstadt, 27. Februar. Gestern hat der stellvertre- tende Präsident der sächsishen Nation ein Festdiner gegeben. Am Abend hatten sich 300 Bewohner Hermannstadts , darunter viele Bürger freiwillig zu einem Mahle in einem Gasthause versam- melt, bei welcher Gelegenheit Toaste auf den Kaiser, auf die Neichs- verfassung, auf den Eintritt Siebenbürgens in den Neichsrath, auf a “S Schmerling und auf die Armee ausgebracht wor- en find,

Belgien, Brüssel, 26. Februar. Die bevorstehende Ab- reise des Herzogs von Brabant wird von offizióser Seite bestätigt,

Seit einer Reihe von Jahren

| als Ausgaben |

Man weiß, daß viele von | diesen Personen sich wieder hierher zurücksehnen und nur die Furcht |

| Zweifel gezogen werde.

| verbiete, cinen gewi

Der Prinz wird sich ohne seine Gemahlin am 4. Vâärz in Southampton einschiffen und am Sten in Gibraltar eintreffen, von wo aus er sih nach Sevilla begiebt, um dort das Palais seines Onkels, des Herzogs von Montpensier, eine Zeit lang zu bewohnen, Oer Antrag des Herrn Guillery, das Budget des Primär- Unterrichts von 1,777,000 Fres. auf 2,925,000 Fres. zu erhöhen, ist heute von dem Abgeordneten entwickelt worden. 2

Großbritannien und Jrland, London, 26. Februar, Prinz Alfred is auf dem Sk. George aus Bermuda in Queen- stown eingetroffen, und hat sich sofori auf die Reise nach Oshorne begeben.

Die Voranschläge für die Armee werden in diesem Jahre 15,302,870 Bf. betragen, gegen 15,246,160 Pf im verflossenen Zahre. Der Zuwachs betrüge demnach 56,710 Pf, wobei jedoch zu berüdcksichtigen ist, daß die diesmaligen Voranscbbäge 985,900 Pf. Für die indische Armee in sich s{ließen, welche auf das Conto der indischen Verwaltung fallen, und daß die Ausgaben für die nah Canada gesandten Truppen (609,409 Pf.) im laufenden (Conto angeseßt erscheinen.

Im Oberhause zeigte gestern der Earl von Derby an, daß er am Donnerstag an den Staats-Secretair des Auswärtigen die von seinem

edlen Freunde, dem Marquis bon Normanby, angemeldete Frage stellen

| will, ob die Regierung etwas über die merkwürdige Proclamation er-

n f No For im Mogo der Gnade eine Befreiung | . : i Ae y ias A E gen für den Hall der Rückkehr im Wege der ARS E d 9 fahren habe, die unlängst in den neapolitanischen Zeitungen erschien?

Earl Russell möchte wissen, wo die Proclamation zu finden sei? Der Earl von Derby sagt, er habe sie sowohl in einer italienischen, wie in einer französischen Zeitung gelesen, und glaube, daß ihre Existenz nicht in f Er wolle dem edlen Staats - Secretair mit Ver- Es sei eine Proclamation, die Jedermann en großen Bezirk im Lande zu betreten ; die alle Häuser, Hütten oder Baracken, die im Bezirk stehen, dem Erdboden gleich- zumachen befehle, und die erkläre, daß wenn in einem Bauernhause mehr Speisevorrath, als zur Erhaltung der Familie auf einen Tag nöthig ist, vorgefunden wird, die Bewohner als Räuber behandelt und auf der Stelle erschossen werden sollen. Earl Russell sagt, daß weder Jhrer Majestät Gesandter in Turin, noch Jhrer Majestät Konsul in Neapel irgend etwas über den Gegenf

gnügen ein Exemplar senden.

tand an die Negierung berichtet habe. Der edle Graf werde ihn daher durch Zusendung eines Exemplars der Proclamation verbinden.

Im Unterhause sind unter den einkommenden Petitionen mehrere von den Comité’'s zum Studium auswärtiger Angelegenheiten in Stod- port, Leeds, Stafford und North Shields gegen die Praxis des „Aus- zählens“ im Unterhause. Die Petition aus Leeds \{l!ägt bor, daß eine durch Auszählung unterbrochene Debatte in der Sißzung wieder ausge- «ommon worden soll. Sonst wiederholen sich die Petitionen gegen den neuen Elementarshulplan. Mr. D. Griffith meldet auf Donnerstag die Frage an, ob die Regierung in Kenntniß geseßt sei, daß der italienische Konsul in Malta von einigen seiner Landsleute, die vermuthlich Anhänger der reactionairen bourbonistischen Partei sind, mit Beleidigungen ange- fallen worden ist, und ob Maßregeln zur Verhütung ähnlicher Auftritte ergriffen seien? Mr. Walpole verschiebt, wegen der Abwesegheit einer Anzahl bei den Assisen beschäftigter Mitglieder, seine den neuen Volks- \{chulplan betreffende Motion auf einen Monat. Mr. Horsfall meldet auf den 11. März die Motion an, daß der heutige Stand des Völkerrechts

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in seiner Einwirkung auf die Nehte und den Status der Neutralen so \{chlecht festgestellt und so unbefricdigend sei, daß er cine baldige aufmerksame Prüfung Seitens der Regierung Jhrer Majestät erheische. Mr. Bentinck beantragt cine Aenderung im 57. Paragraphen der Negeln des Hauses (der Geschäftéordnung, wie man in Deutschland sagt) kein Mitglied soll künf- tig durch eine Auszählung in seiner Rede unterbrochen werden. Wenn ein ehrenwerther Gentleman bemerkt , daß die bes{chlußfähige Anzahl von 40 Mitgliedern nicht anwesend ist und deshalb die Auszählung beantra- gen will, so soll er seinen Antrag stellen, nachdem das eben sprechende Mitglied seine Nede beendet hat oder nachdem die „Zähler“ das Ergebniß ciner Abstimmung berichtet haben, und zwar soll er die Verantwortlichkeit der Auszählung auf sich nehmen, und soll sein Name am nächsten Mor- gen im Protokoll über die legte Sißung eingetragen werden, dasselbe soll mit den Namen der Mitglieder geschehen, welche zur Zeit anwesend waren. Mr. Knightley sekundirt und sagt, daß oft, wenn cine Kabinets- frage erörtert wird und die Abstimmung 600 Mitglieder in den Saal ruft, die Debatte stellenweise niht mehr als 30 Hörer und Theil- nehmer ‘hat. Wenn das Prinzip, auf dem die Auszählungen beruhen, wirklih beobachtet werden solle, d. h. wenn kein Geschäft von weni- ger als 40 Mitgliedern verhandelt werden dal, f “toveude (r bei einer künftigen Gelegenheit beantragen, daß man, so oft ein Mitglied auf Auszählung anträgt, sogleich die Thüren schließe, und daß man zähle, ohne vorher eine Lärmglocke zu Täuten. Sir J. Grey bekämpft den An- trag, weil er ein Eingriff in die Rechte der Privatmitglieder sein und das Verfahren des Hauses in ein seltsames Licht stellen würde. Lord Nobert Cecil, der für den Antrag spricht, maht darauf aufmerksam, daß die Aenderung den 57. Paragraphen nicht univirkfsam machen würde. Sie könnte nur dem einzigen Stück Heimlichkeit oder Ballot, das im Ge- shäftsgang des Hauses bestehe, ein Ende machen. Mr. Osborne be- fämpft den Antrag in humoristischer Weise. Er nennt verschiedene Gentle- men, die fünf oder sechs Mal in einer Session „ausgezählt“ wurden, und fragt, ob ihnen Jemand deshalb einen Groll nachtrage? Ob das Haus jemals ausgezählt worden sei, wenn es fich mit einer wirklich ersprichß- lichen Sache beschäftigte? Er müsse die Auézähler, diese Souffleurs des Sprechers, in Schuß nehmen sie retteten das Haus vor den langweili- gen Steckenpferdreitern sie thäten verstohlener Weise Gutes und #chm- ten sich, dafür berühmt zu werden. Der Antrag wird darauf mit 219 gegen 43 Stimmen yerworfen, Mr. Lindsay beantragt die Res0o-

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lution, daß, nach der Ansicht des Hauses, die Vorschläge des Sonder- Ausschusses, der im Jahre 1860 zur Untersuchung des TruppentransSport- wesens eingeseßt worden war, ausgefübrt werden sollten. Auf einige Gegenbemerfungen von Sir Z. E. Lewis über die Schwiexigkeiten der Ausführung nimmt Mr. Lindsay den Antrag zurü. s

Frankreich. Paris, 26. Februar. Aus französisch Hinter-Judîen sind in Toulon am 25. Februar Berichte von neuen Erfolgen der französishen Adler eingelaufen. Die mobilen Kolonnen haben bei Verfolgung der bei Bien-Hoa zersprengken anamitischen Armee auch das verschanzte Lager genommen, in welchem die Leib- garde Tuduc’s stand, so daß die ganze Streitmacht des Tyrannen von Hue aufgelöst ift. In dem Städtchen Biara fanden die Fran- zosen noch 250 Christenleichen; die Gefängnisse, in denen unglück- lie Verfolgte saßen, wurden von den fliehenden Mandarinen in Brand geste.

Spanien. Aus Madrid vom 26. Februar wird telegra- phirt: „Es is ungegründet, daß Salaverria die Anerkennung der englischen Scbuldscheine vorschlagen will, Jn der gestrigen Sißung des Kongresses sprach Salamanca für die spanisch-französishe Bahn durch die Aldudes ; zu einem Beschlusse kam das Haus jedoch noch nicht.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Februar. Se. Majestät der König hat in einem zusammengeseßten (\ch{chwe- disch - norwegischen) Staatsräth, unter Zustimmung sämmtlicher Staatsräthe, beschlossen, daß keine Revision des Uuions-Ver- trages für jezt flattfinden solle, daß die Angelegenheiten, welche bisher eine ähnliche gemeinsame Berathung hervorgerufen haben, im zusammengeseßten Staatsrath vorgetragen werden sollen, und daß alle, die Behandlung der Nevisionsfrage bis jezt beleuhtenden Akten gedruck und auf angemessene Weise vertheilt werden sollen,

(G H.)

Dánemark. Kopenhagen, 26. Februar, Der dem Reichsrathe zur Berathung vorgelegte Zollgeseßentwurf wurde heute schließlich gegen eine Stimme der zweiten Berathung und einem Ausschusse von 9 Mitgliedern übergeben, welhem auch der nach furzer Diskussion zur zweiten Berathung verwiesene Geseßz- Entwurf wegen Freilager und Freidocks überwiesen wurde.

Amerika. New Vork, 12. Februar, Nach dem „Richmond Dispatch“, welcher versichert, daß man vorausgesehen habe, das Fort Henry werden sich nicht halten können und daß die Zerstörung der Eisenbahnbrücke über den Tenessee den Konföderirten keinen gro- ßen Nachtheil gebracht habe, war die Nachricht eingegangen, daß der Bundes-General Thomas, welcher durch die Unwegsamkeit der Straßen in Monticello aufgehalten worden war, weiter vorgerückt sei und in Ost-Tenessee auf drei Punkten zuglei eindringen wolle. General Carter werde durch den Cumberland Gup, General See durch Wheeler's Gap und General Thomas selbst von Mill Spring ber einrücken, Zum Sammelplaßz der drei Kolonnen ist Knofkville bestimmt und män wird suchen, sih sofort in den Besitz der durch das östliche Tenessee führenden Eisenbahn zu setzen,

General Fremont soll zu einem höheren Kommando berufen sein, da es ihm gelungen is, den Kriegs-Secretair davon zu Über- zeugen, daß die gegen ihn erhobenen Anklagen des Unterschleifes ganz unbegründet sind. Der Kriegs - Secretair Herr Stanton ift ernstlich erfrankt. Ein Korrespondent des „New-Vork Herald“, der sh ia Washmgton aufhält, ist als Spion verhaftet worden. Ble Regierung der Konföderirten Staaten hat Herrn Fisch und den Bischof Aimes, welcbe abgesandt worden waren, um das Loos der gefangenen Bundestruppen möglichst zu erleihtern, an der Grenze zurückgewiesen. :

Nach einer Liste in den „Richmond Dispatch" haben die Kon- föderirten bisher im Kriege 5967 Mann verloren (1135 Todte, 9345 Verwundete und 1487 Gefangene), die Bundestruppen 20,909 Mann (4911 Todte, 7820 Verwundete und 8178 Gefangene).

Nach dem „New Orleans Bulletin vom 28. Januar 1st das Dampfschiff „Calhoun“ nicht verbrannk. Der Capitain hat dasselbe allerdings, als er von einem Bundesschiffe verfolgt wurde, in Brand gesteckt, das Feuer wurde aber gelöscht und der „Calhoun“ fiel mit einer Ladung vor. 50,000 Pfd. Pulver und 10,000 Pfd, Salpeter 2c. in die Hände der Vankibs. 791

Nach Berichten aus Havana vom 25. Januar, die ber New-Vork eingegangen sind, war der Ex - Präsident von Mexiko, General Miramon, unter falschem Namen am 21sten auf dem englishen Paketschiff „Avon“ nah Vera - Cruz abgegangen. Der Admiralitäts-Agent hatte erklärt, daß er unmittelbar nah der An- funft des Schiffes in Vera - Cruz (wo Miramon ein Fahrzeug zu finden hoffte, das ihn an irgend einem Punkte der @úiste ans Land seßen fönnte) dem Befehlshaber der britischen Flotten-Station An- zeige machen werde, um die Verhaftung Miramon’s wegen der von ihm angeordneten Beraubung des englischen Gesandtschafts- Hotels (in welchem die Dividenden-Fonds untergebracht waren) zu veranlassen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Tri e st , Donnerstag 27. Februar, Abends. Nach hier einge- troffenen Nachrichten aus Athen vom 22. d. ist der König Otto dahin zurückgekehrt. Nauplia is zu Wasser und zu Lande abge- {nitten. 60 Mann der dortigen Truppen sind zu den Königlichen übergegangen. Auch in Tripoliza hat eine revolutionaire Manis festation stattgefunden. Die Regierung will in den bedrohten Pros- vinzen ein allgemeines Aufgebot erlassen. Jn Athen herrscht Ruhe, doch sind die Kaffcehäuser geschlossen und die Straßen militairisch besebt.

Brüssel, Freitag 28. Februar, Nach der „Jndépendance“ haben die Pariser Studenten am College de France zu Gunsten des Professor Renan eine Demonstration gemacht und: Nieder mit den Jesuiten ! gerufen, Nach demselben Blatte häite der Kaiser die Transaction in Betreff der Dotation des Grafen Palikao zurückgewiesen, die Kommission aber auf deren Verwerfung bestanden,

Paris, Donnerstag 27. Februar, Abends. Die „Opinion nationale“ hat wegen eines den Senat beleidigendèn und be- ({chimpfenden Artikels die erste Verwarnung erhalten,

FMarktpreiSe. Berlin, den 27, Februar.

Zu Lande: Weizen 3 Thlr. Roggen 2 Thlr. 6 Sgr. 11 Pf, auch 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf, auch 1 Thlr. 14 Sgr, 3 Pf. und 1.Thbtr. 8 Sgr. 2 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 Sgr., auch 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf, und 26 Sgr. 9 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 10 Sgr., auch 3 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Thlr, 6 Sgr, 3 Pf. und 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 18 Sgr. 9 PF, auch 1 Thlr. 46 Sgr. 3 PE und 4 Thlr. 13 Sgr. :9, P. Hater 1 Thir. 5 Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 PE., auch 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Futter-Erbsen 2 Thlr, 1 Sgr. 3 Pf,

5 E ai Schock Stroh 8 Thle. 10 Sgr., auch 7 Tair., 15 Sgr, und l,

Der Centner Heu 24 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Kartetiein, der ScheffŒ] 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr. und 22 Sgr. 6 Pf, metzenweise 2 Sgr., auch 1 Sgr. 9 Pf. und 1 Sgr. 6 PE

z

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus, per 8000 pro Cent nack Tralles, frei bier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 21. Febr. 1862 Eer Zer 1 Ie 24. 17,2 a. 105 Lur, 40 172 4 1T71 r, 26. “102 A177 L: A Z 1s Dor: Berlin, den 27. Februar 1862. Die Acltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass.

erliner Getreidehörse vom 28. Februar.

Weizen loco 61 80 Thlr, nacfi Qualität.

Roggen loco, 80—81pfd. 524 53% Thlr. ab Bahn u. ab Boden bez., Februar 56—59 Thlr. gehandelt, Februar - März 51 Thlr, bez, Frühjahr 50&—ck Thlr. bez., 5 Br., 4 G, Mai-Juni 505—%# Thlr. bez. u, Br., 5 G., Juni-Joli u. Juli- August 502 Thir. bez.

Gerste, grosse und [kleine 36 39 Thlr. pr. 17T50pfd.

Hafer loco 23 25 Thklr., fein gelb sächs., 244 Thir, frei Haus bez., Lieferung pr. Februar 23 Thlr. Br., Februar - März do., Frühb- jahr 234 Thlr. bez., Mai-Juni 24 Thlr. bez., Juni-Juli 244 Thlr. bez.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 46—957 Thlr.

Rüböl loco 134; Thlr. bez., Februar u. Februar - März 13—12; Thlr. bez. u. G., 13 Br., März - April 135 Thlr. Br., 43 G, April“ Mai 13—!4 Thlr. bez. u. Br., 13 G., Mai - Juni 13—2; Thlr. bez., A L BO 134 Thlr, Dr 19 Ga September - Oktober 12% Thlr. Br., 12% Gld.

Leinöl loco 12% Thlr., Lieferung 12% Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 175— # Thlr. bez., Februar 1754 Thlr. bez,, Februar - März 175/Thlr. bez. u. G., 2 Br., Mürz - April 17% bis 1727 Thlr. bez., 4 Br., 5 G-, April Mai 17k—ck Tblr bez. u. G., 17% Br., Mai-Juni 18—174; Thlr. bez., Br. u. G., Juni-Juli 184 Thlr. bez. u. Br., © G., Juli - August 184 Thlr, bez. u. Br., 5 G, August- September 18{Thlr. bez.

Weizen sti l, Roggen loco sehr wenig offerirt, aber anch vereinzelt nur zum Versande gefregt. Februar zu unregelmässigen Preisen ge- bandelt, spätere Termine waren zu unveränderten Coursen fast ge- schäftslos. Gek. 3200 Ctr. Hafer unverändert. Rüböl erfuhr bei ganz schwachem Handel eine kleine Besserung im Werthe. Gek. 100 Ctr. Spiritus behauptete ziemlich seinen gestrigen Standpunkt und schliesst ohne wesentliche Aenderung.