1862 / 69 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

, E r S E S E R S E E E R E M E E E e Det E Mit s de LAIKE Lr Ta E MNE T L R RENED I E A A R E E E E E I R E E E S E E :

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Tanisch und gehorche zum Theil Mazzini, zum Theil Garibaldi. Das an-

dere \leppe ein elendes Dasein hin, ohne daß sich irgend Jemand um es fümmere. Er glaube, daß Jtalien unabhängig und glücklich sein würde, wenn die Betrügereien der leßten paar Jahre hinweggefegt wären. Lord Palmerston habe neulich geäußert, es gebe kein Königreih der beiden Sicilien mehr. Das müsse er seinerseits ganz entschieden in Abrede stellen. Das Königreich beider Sicilien lebe noch immer im Herzen des Volkes, und wenn die Nicht-Jntervention, von der man schon so lange so viel Gerede gemacht habe, eine Wahrheit wäre, so würde es auch e facto existiren. Dann würde kein Mensch mehr an die grillenhaften Einfälle der beiden edlen Lords denken. Er beantrage nun die Vorlegung von Depeschen des britischen Gesandten in Turin, Sir J. Hudson , und des britishen Konsuls in Neapel, Herrn Bonham, über Preßverfolgungen während der leßten beiden Jahre, so wie die Vorlegung anderer Depeschen derselben Herren über gewisse Proclamationen der Generale Cialdini und Vorelli, der Komman- danten Geloteri, Narbone, De Virgili, Faieno und Anderer, wo- durch die Bevölkerung verschiedener Theile des neapolitanischen Ge- bietes im vorigen Jahre willkürliher militairisher Hinrichtung ohne irgend eine Form rechtliher Procedur und ohne bvorhergegangene Erklärung des Belagerungs - Zustandes unterworfen worden sei. Earl Russell verliest einen Brief des Konsuls Bonham, in welchem derselbe \{chreibt, die mehrerwähnte, von der Armonia veröffentlichte Proclamation sei sofort, als fie der Offizier (ein Bataillons-Chef), welcher fie erlafsen, dem ihm vorgeseßten General zur Genehmigung vorgelegt habe, von diesem gestrichen worden, und die Armonia habe seines Erachtens, als fie das Schriftstück mittheilte, niht redlih gehandelt, indem sie diesen Umstand verschwieg. Die englische Regierung sei niht verantwortlich für Willkür- handlungen, die in Jtalien verübt würden. Wenn aber jeßt hier und da vielleicht Willkürmaßregeln gegen die Presse zur Anwendung kämen, so môge man doch des Kontrastes wegen einmal die früheren Zustände dagegen halten. Wenn es im Neapolitanischen übel aussehe, so sei daran die frühere Regierung huld. Gegen die Vorlegung der begehrten Papiere habe er nichts ; doch vermöge er schlechterdings nicht zu begreifen, wie Lord Normanby dazu komme, eine Regierung, welche die Freiheit vertrete, anzugreifen und eine andere, welche die Tyrannei und Bigotterie vertrete, zu vertheidigen, er müßte denn den Wunsch hegen , die Segnungen der leßten drei Jahre vernichtet und das alte System der Unterdrückung und Sklaverei wieder hergestellt zu sehen. Lord Malmesb urhy vertheidigt mit Lebhaftigkeit die von ihm zu der Zeit, wo er dem auswärtigen Amte vorstand, beob- achtete italienishe Politik , und stellt in Abrede, daß er je durch eine Vorliebe für Oesterreich beeinflußt worden sei. Als Beweis wolle er nur anführen, daß ihm sowohl von Oesterreich, wie von Jtalien ungebührliche Parteilichkeit vorgeworfen werde. Er sei ganz damit einverstanden, daß die englische Regierung nicht für die Handlungen der italienischen ver- antwortlich gemacht werden dürfe. Doch glaube er, daß es bei der gegen- wärtigen Lage Jtaliens ein freundliches Verfahren von Seiten Englands sein würde, wenn es dem italienishen Kabinet in Bezug auf manche Punkte freundschaftlichen Nath ertheilte. Es scheine ihm, daß die engli- he Regierung in Bezug auf die Milde der italienischen in einem falschen Wahne befangen sei. Lord Wodehbcouse tadelt den Marquis von Nor- manby, daß er allerlei Geschichtchen , die er in italienishen Blättern auf- ftöbere, für eine richtige Darstellung italienischer Zustände und namentlich des Verfahrens der italienishen ‘Regierung ausgebe.

Jn der Unterhaus-Sißung wird die vertagte Debatte über den auf Revision des Seerechts abzielenden Antrag Horsfall’s wieder auf- genommen. Lindsay spriht für die Resolution. Der gegenwärtige Stand der Dinge, sagt er, gewähre den Neutralen ungebührliche Vor- theile. Daß die Verluste, welche der Einzelne erleide, auf - den Gang eines Krieges Einfluß hätten, müsse er bestreiten. Für ihn unterliege es im Gegentheil gar feinem Zweifel, daß die Zerstörung von Privatver- mögen geeignet sei, dem Kriege einen bösartigen Charakter zu geben und ihn zu verlängern. Newdegate glaubt, daß die Annahme der Reso- lution das Land in falshe Sicherheit wiegen würde. Bright be- merkt, die Regierung habe das, was sie im Jahre 1856 in Paris ge- than, nicht vermeiden können, und man manche ihr mit Unrecht Vorwürfe wegen ihres damaligen Verhaltens. Doch leide der Kriegführende stark unter der Pariser Erklärung. Man habe den Krieg si selbst und dem Feinde erträgliher machen wollen; doch habe man dies in einer Weise gethan,* daß eine große und wichtige Volksklasse dadurch in sehr empfindlicher Weise benachtheiligt werde. Horsfall wolle das Schiff auf ein und dieselbe Linie mit der Ladung stellen, und das sei ganz logisch. Auf die Dauer werde man den Vorschlag, dem andere Länder ohnehin {on günsti seien, doch nicht zurúckweisen können. Der Solicitor General spricht gegen, Walpole für den Antrag. Lord Pal- merston sagt, es sei eine hôchst mißlihe Sache, daß das Haus eine allgemeine und abstrakte Resolution annehme und man dann der Regierung zumuthe, derselben gemäß zu handeln, wenn diese ihr Verhalten nur durch die im Laufe der Debatte vorgebrachten Argu- mente bestimmen lassen könne. Jm vorliegenden Falle seien die Argumente so widersprehend, daß man gar keinen ordentlichen Anhalts- punkt zum Handeln habe. Schon das allein würde seiner Ansicht nach zur Verwerfung der Resolution genügen. Doch, es komme noch hinzu, daß, wenn England die Macht aus Händen gebe, die Schiffe des Feindes zu nehmen und so den Krieg beinahe zu einem blos diplomatischen machte, es sih seiner Hauptstärke berauben, sein Uebergewiht zur See zerstören und cinen politischen Selbstmord begehen würde. Disraeli is weder mit dem Antrage Horéfall’s, noch mit der Pariser Erklärung einverstan- den. Jn Bezug auf leßgtere erinnert er an die Aeußerung Earl Nussell's, daß seiner Ansicht nah eine Aenderung derselben wünschenswerth wäre. Horsfall zieht hierauf seinen Antrag zurü.

___ Frankreich. Paris, 18. März. Die gestrige Debatte im geseßgebenden Körper bot wiederum lebhaftes Jnteresse, Nach- dem gestern nah Reden Devinck's und Baroche’s gegen Picard

das Amendement in Betreff der Selbstverwaltung der Gemeinden

von Paris und Lyon verworfen worden, wurde die Frage wegen Auflösung des Vincenz - Vereins vorgenommen. Der Minister Billault wies nach, daß in Franfreih noch viele Wohl. thätigkeit8vereine bestehen, jedoch sämmtlich unter der Bedin: gung, daß ihr Präsident von der Regierung ernannt wird, und daß sie sih verpflichten, sih nit so zu verzweigen , daß si ein zusammenhangendes Ganzes bilden. Der Minister wies nq; namentlih auf die so nüßlichen Vereine zu gegenseitiger Hülfe bin deren- sämmtliche Vorsibende vom Kaiser ernannt find, und denen obglei ihr heilsames Wirken offenkundig ist, es abgeschlagen ward, große Verbände zu bilden. Die Regierung babe dem Vincenz Vereine eine Ausnahmestellung hingehen lassen, weil sie meinte, dzyr- selbe werde sich nicht mit Dingen von dieser Welt abgeben; aber neben dem großen christlichen Geiste, der dem Kaiser gebe, was des Kaisers, und dem Lande, was des Landes is, gebe es in Frank- reich, fügte Billault hinzu, einen anderen besonderen Geist, „der nur eine Macht anerkennt, die nicht in Frankreich ist, der nur einem Impuls nachgiebt, der nicht von Frankreich ausgeht, der die Staats- gewalt als der Eingebung, die ihn beseelt, untergeordnet betrachtet, der nur das Gesetz achtet, wenn es für ihn ist, der es von Stunde an mißachtet, wo es mit ihm im Widerspruche steht, und der zuleht nur noch den einen Wunsch hat, nämlih den, daß dasjenige zu Falle gebracht werde, was sein Mißfallen erregte. Nach Annahme des zehnten Paragraphen führte eine Rede von Brame die Debatte auf den Handelsvertrag mit England und auf den Kampf der Frei- händler mit den Schußtzzöllnern.

Aus Toulon wird gemeldet, daß das Transportschiff „Seine“, welches im Begriff war, das 36. Linien - Regiment nach Korsika zu bringen, Befehl erhielt, alles an Bord Befindliche wieder au8zuladen und sich fertig zu machen, in 6 Tagen mit 500 Mann, 120 Pfer- den und 1000 Tonnen Material nach Mexiko abzugehen. Es soll dies der erste Transport eines nenen VerstärkungSkorps sein, dessen Effektivbestand auf eine Brigade geschäßt wird. Den Transport- schiffen Vauban, Moselle, Aube und Ceres ist die Weisung zuge- gangen, sih bereit zu halten, um auf die erste Depesche hin gleich- falls nach Mexiko absegeln zu können.

Italien. Turin, 17. März. Herr Gallenga erklärte in der Abgeordneten-KFammer, er habe am Iten der Sitzung des Co- mité’s von Genua beigewohnt, und es sei in derselben fein Wort gesprochen worden, welches geeignet wäre, Besorgniß wegen irgend einer Unordnung einzuflößen, Bezüglih des Programms des Kaisers Napoleon in Betreff Jtaliens sagte Herr Gallenga: „Worin dieses Programm besteht, wissen wir nicht, und vielleiht weiß der Kaiser es selbs niht.“ Herr Ratazzi bemerkte in seinen Explica- tionen (auf Gallenga's Anfragen) unter Anderem: er sei noch nicht im Stande, anzugeben, was der Geist des angekündeten Gesezent:- wurfes über die politishen Vereine sein werde; er habe si damit erst zu kurze Zeit beschäftigt, da andere ernste Fragen seine Auf- merksamkeit in Anspruch nähmen; er könne auch nicht sagen, welche Antwort er Garibaldi über die Zurückberufung Mazzini's ge- geben, da Garibaldi ihm feine Mittheilung in diesem Betreff ge- macht habe,

Briefe aus Rom (über Marseille vom 18. d.) theilen mit: General Gohon empfing sämmtliche Offiziere vor ihrem Abgange nach ihren Kantonnirungen; er wiederholte ihnen, daß er die Mis- sion habe, das gegenwärtige päpstliche Gebiet gegen jeden Angriff zu bewahren, und die Banden, welche in dasselbe einzudringen ver- suchen würden, zurückzutreiben. Herr v. Lavalette empfing die päpstlihen Offiziere und ertheilte ibnen die gleibe Erklärung. Ge- neral Goyon hat nach Turin das Verzeichniß der französischen Of- fiziere und Soldaten geschickt, welden Kreuze oder Medaillen wegen threr Mitwirkung bei der Unterdrückung der neapolitanischen Neac- tion würden gewährt werden können.

Amerika. NewsVork, 4. März. Die südstaatliche Presse dringt in die konföderirte R atrand zur Angriffspolitik U Die föôderirten Posten gehen jeßt nah Nashville. Die Konföderirten habenMurfrees8borough geräumt und sich weiter südwärts gezogen. Andy Johnson is zum provisorischen Gouverneur von Tenessee ernannt. Er begiebt sih nach Nashville, um eine Staatsregierung zu organi- siren, und die loyalen Bürger zu bewaffnen und zu s{ühen, Man meldet aus Norfolk, daß der konföderirte Dampfer „Nashville“ in Wilmington, in Nord - Carolina angelangt ist. Die Konföderirten haben Columbus ganz eingeäschert und si mit Kanonen und allem Andern nah Port Randolph gezogen. Das Repräsentantenhaus hat eine Resolution genehmigt, welche die Korrespondenz oder son- stige Jnformation über die Angelegenheiten von Mexiko und den angeblichen europäischen Plan, dort einen Thron zu errichten, for- dert. Das Finanzcomité hat über eine Steuerbill berichtet, die folgende Abgaben vorschlägt: Spirituosen 15, C. per Gallone, Druckpapier 3 Mells pr. Pfd., Mehl 10 C. pr. Faß, 3 pCt. von jedem Einkommen über 600 Doll., Tabak 3 C. pr. Pfd. Auch eine Vermächtnißsteuer ist vorgeschlagen, Gas, Leder, Eisenbahn- und Dampfboot - Passagiere, Anzeigen, Equipagen, Zündhölzchen, Tafelgeschirr und Vieh sind besteuert. Zum Betrieb eines jeden Geschäfts wird eine Licenz nöthig sein.

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Aus New-York vom 6. d. Abends wird gemeldet, daß die Unioniften Columbus beseßt haben. Die Bundes- regierung wird fortan Baumwolle nah auswärtigen Märkten sen- den. Der Präsident Lincoln hat an den Kongreß eine Botschaft erlassen, in welcher er demselben eine Ausgleichung durch Geldent- shädigung mit jedem Staate, der die Sklaverei abschaffen würde, vorshlägt. Der Präsident sieht die wichtigen praktischen Nesultate dieser Jnitiative voraus. Die Handelskammer in Newyork hat den Antrag auf Erlaß einer Adresse an Bri ght angenommen. Die Konföderirten haben bei Winchester in Virginien große Streitkräfte fonzentrirt und von zahlreichen Kanonen beseßte Batte- rieen errichtet. :

Die „Tribüne“ glaubt, daß England gegen die Wegnahme des Steamer „Labuan® protestiren werde. Von den Unionisten wird versichert, daß die Wegnahme stattgefunden habe, weil der Dampfer von den Secessionisten gemiethet gewesen sei.

Der Präsident Davis hat Richmond in Belagerungszustand erkflárt und den Verkauf von Spirituosen wegen der Demoralisation der Armee daselbst verboten, Vorgekommener Unordnungen wegen mússen alle Waffen ausgeliefert werden. „Richmond dispath“ ver- sichert, daß in Richmond unionistische Verschwörungen bestehen.

" Unter gewissen Parteien in Lima herrsht zu Gunsten des Anschlusses Pexrus an Spanien Bewegung. :

Aus Vera - Cruz vom 21. v. Mts, hier eingetroffene Berichte melden, daß General Prim eine Zusammenkunft mit Dobrado zu Solodad gehabt und daß diese Unterredung einer friedliben Lösung günstig gewesen sei. Das „Diario marina® versichert, man sei übereinge- fommen, daß Unterhandlungen zu Orizaba zwischen zwei Ministern Mexiko's und den Alliirten angeknüpft werden sollen. Die Verbündeten sollen Orizaba, Cordova und Tehuacan gleichsam aus Sanitäts- rücksichten beseßen. Wenn die Unterhandlungen jemals dur Un- einigkeit unterbrochen würden, so würden die Verbündeten si in ihre früheren Stellungen zurüdckziehen., Demnächst werden die Alliür- ten nah Orizaba, Cordova und Tehuacan vorgehen. Die mexika- nische Fahne werde in Vera - Cruz und zu San Juan Ulloa neben der Fahne Englands, Frankreihs und Spaniens aufgehißt werden. Sollten die Verhandlungen ungünstig enden, so ver- sprehen die Mexikaner, die Hospitäler der Alliirten zu \chonen und zu s{hüßen. Der Marsch in das Innere werde sofort be- innen. 4 Jn Southampton find Nachrichten aus Central-Amerika anges fommen, die bis zum 28. Februar reichen. General, Guardiola, Präsident von Honduras, war in seiner Wohnung am hellen Tage von einem Offizier seiner Leibgarde, Namens Pablo Agurcia, ermor- det worden. Man glaubt, daß der Mord von dem General Francisco Lope angestiftet worden sei. :

Asien. Die mit der Ueberlandpost eingetroffenen Nachrichten aus Bombay vom 27. und Kalkutta vom 25. Februar melden :

Die Unruhen in Bhotan haben einen ernsteren Charakter an- genommen, Oberstlieutenant Macpherson wurde mit 900 Mann nah Darjeeling, General Showers mit dem 33. Regimente nach der südöstlihen Grenze abgeordnet, wo mehrere Kämpfe mit zahl- reihen Rebellenhaufen stattfanden."

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Wien, Donnerstag, 20. März, Morgens. Die heutige „Wiener Zeitung" enthält einen Bericht der Staatsschulden-Kom- mission über den Stand der Staats\{uld Ende April 1861. Der- selbe weist nah, daß die Gesammtschuld damals 28885 Millionen betragen, und si also vom 1. November 1860 bis ultimo April 1861 um 47 Millionen vermehrt habe,

London, Mittwoch, 19. März, Nachts. Weitere über Port- land per Telegraph aus New-York vom 8. d. eingetroffene Be” rihte melden, daß die Botschaft des Präsidenten Lincoln an den Kongreß, in welcher er pecuniaire Hülfe zur Emancipation der Sklaven vexlangt, eine große Sensation hervorgerufen hat und daß alle Parteien davon überrascht waren. Der sonderbündlerische Kongreß hat den Militair-Commandeur bevollmächtigt, allen Tabak und alle Baumwolle zu zerstôren, um zu verhindern, daß fie nicht in die Hände der Föderalisten fallen.

Der Wechselcours auf London war in New - York am 6. d. 1125 bis 113, Goldagio 2—24, Jllinois 64%, Baumwolle fest 25. Fonds waren fest.

Paris, Donnerstag, 20. März, Morgens. Jn der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde in Folge einer von Baroche gehaltenen Rede das Amendement Brame in Bezug auf den

Handelsvertrag mit England verworfen, Turin, Mittwoch, 19. März. Die „Jtalie“ meldet ge-

rüchtweise, daß Farini das Ministerium des Aeußern annehmen werde,

Berliner Getreidehörse vom 20. März.

Weizen loco 65—79 Thlr., bunt poln. 77 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 78 80pfd. 50% 51 Thlr. ab Bahn und frei Haus bez., 81 83pfd. 52 524 Thlr. ab Bahn, 2 Ladungen 80 82pfd. 54 2 Thlr. ab Kahn bez., März 50% 50 Thlr. bez., Frühjahr 49% bis 49{—L£ Thlr. bez. u. G., & Br., Mai-Juni eben s0, Juni - Juli 49% bis 49; —* Thlr. bez., Juli-August 49{¿—{—# Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine 33—38 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 23—25 Thlr., fein gelb sächs. 244 Thlr. ab Bahn bez., Lieferung pr. März 234 Thlr. nominell, März-April do., Frühjahr 23% Thlr. do., Mai - Juni 23% Thlr. do., Juni-Juli 24% Thlr. do.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 48—57T Thlr.

Winterraps pr. September-Oktober 85 Thlr. G. pr. 1800pfd.

Rüböl loco 13 Thlr. Br., März u. März-April 125 Thlr. Br., April- Mai 124 % Z Thlr. bez. u. Br., 12% G., Mai - Juni u. Juni - Juli 12W-—F Thlr. bez. u. Br., % G., September-Oktober 122,—ck Thlr. bez.

Leinöl loco 13 Thlr., Lieferung pr. April-Mai 12% Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 17;—S8; Thlr. bez., März und März - April 1774 Thile. bez. u. G,, 4 Br., Apil-Ma 14 B Thir. bez. u. G., 7 Br., Mai-Juni 17;3—% Thlr. bez. u. G., s Br., Juni-Juli 18% —!/, Thlr. bez. u. G., % Br., Juli - August 1854—§ Thlr. bez. u. G., 2 Br., August-September 18{—# Thlr. bez. u. G., 5 Br., Septem- ber-Oktober 184 Thlr. bezahlt.

Weizen geschäftslos. Roggen loco war in den geringen und Mittel- sorten reichlich offerirt und waren die Préise eher zu Gunsten der Käufer. Termine eröffneten unter dem gestrigen Schlusscourse. besser- ten sieh alsdann und schliessen matter. Gek. 4000 Cir. Hafer ohne Umsatz. Rüböl überwiegenda Verlaufslust im Werthe merklich ge- drückt pr. Herbst ziemlich behauptet. Spiritus war anfangs sehr fest und wurde zu besseren Preisen mässig gehandelt, schliesst aber wieder durch vermehrtes Angebot etwas ruhiger und gegen gestern ziemlich ohne Aenderung.

Leipzig, 18. Mirz. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn 59% Br. Leip- zig-Dresdener 224 Br. Löbau-Zittauer Litt. A. 315 Br; do. Litt. B. —. Magdeburg-Leipziger 2225 G. Thüringische 114% G. Anhalt - Dessauer Bank - Actien —. Weimarische Bank-Actien 79% G. 1854er National- Anleihe 624 Br.

Breslau, 20. März, 1 Ubr 40 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 74 Br. Freiburger Stamm-Actien 119% Br. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 139% Br.; do. Litt. B. 1247 Br. tOberschlesische Prioritäts - Obligationen Litt. D., áproz., 96% Br. ; do. Litt. F., á#proz., 101% Br. ; do, Litt, E., 34prôz,, 86% Br. Kosel - Oderberger Stamm-Actien 485 Br. Neisse - Brieger Actien 683 Br. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 395 Br. Preussische 5proz. Anleihe von 1859 1087 Br.

Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 16 Thlr. Geld. Weizen, weisser 70 85 Sgr., gelber 70—85 Sgr. Roggen 52 60 Sgr. Gerste 32 bis 39 Sgr. Hafer 22 28 Sgr.

Stimmung matt, s0 dass Papiere, die zum Verkauf kamen, etwas billiger abgegeben werden mussten.

Stettin, 20. März, 1 Uhr 45 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen T4 78, Frübjabr 787. Roggen 497, März 49, Frühjahr, Mai - Juni 48 bez. Rüböl loco, April - Mai 12%, September-Oktober 124. Spiritus, März, Frühjahr 17% bez.

Hamburg, 19. März, 2 Uhr 51 Minuten Nachmittags. Zu den gewichenen Coursen fest.

Schluss - Course : Oesterreichische Kredit-Actien 735. Vereinsbank 1045. Norddeutsche Bank 94. National-Anleihe 60%. 3praz. Spanier 451. d1proz. Spanier 41%. Stieglitz de 1855 —. Mexikaner 33 G. Rheinische 934. Nordbahn 583. Dizconis —,

Getreidemarkt: Weizen loco einiges Geschäft zu letzten Prei- sen, ab auswärts sehr gedrückt. Roggen loco stille, ab S Frühjahr 85—86 zu kaufen. Oel 285, 365. Kaffee zu gestriger Preis- erhöhung stramm, Umsatz wohl 10,000 Sack grösstentheils Rio. Zink 2000 Centner, Frühjahr 12, 1.

Frankfurt a. NM., 19. März, Nachmittags 2 Uhr 51 Minuten. Oesterreichische Effekten, insbesondere Kredit - Actien, billiger verhandelt, Luxemburger wiederum gewichen.

Schluss- Course: Neueste Preussische Anleihe 121. Preussische Kassenscheine 1047. Ludwigshafen - Bexbach 1304. Berliner Wechsel 1054. Hamburger Wechsel 875. Londoner Wechsel 118. Pariser Wechsel 93%, Wiener Wechsel 864. Darmstädter Bank - Actien 207%. Darmstädter Zettelbank 251. Meininger Kredit - Actien 865. Luxem- burger Kreditbank 101. 3proz. Spanier 47%. 1proz. Spanier 437. Spanische Kreditbank von Purtiza 485. Spanische Kreditbank von Rothschild 500. Kurhessische Loose 574. Badische Loose 94%. 5proz. Metalliques 50. 4¿proz. Metalliques 44. 185á4r Loose 643. Oesterreichisches National - Anlehen 59%. Oesterreichisch - französische Staats - Eisenbahn - Actien 234. Oesterreichische Bank - Antheile 719.