1862 / 74 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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durch die Thür des neuen Museums unter dem Uebergang8- bau ftatt. :

4) Die Sammlung der Handzeihnungen, Minia- turen und Kunfstdruck{e im neuen Museen - Gebäude if für den Besuch des Publikums nur am Sonntage von 12 bis 2 Uhr geöffaet. An den übrigen Tagen, also am Mon :- tag, Mittwocb, Donnerstag, Freitag und Sonnabend ist der Besuch dser Abtheilung ausscbließlich denjenigen Einhei- mischen und F:emden vorbehalten , welche dieselbe zu Studien be- nußen wolley-

5) Aa Dienstag jeder Woche, so wie an den kirch- lichen Feiertagen, nämlich an beiden Festtagen des Oster- Pfingst- und Weihnachtsfestes, am Neujahrstage Charfceitage, Bußtage und Himmelfahrtstage sind die Königlichen Myv;een geschlossen.

6) Den Galerie-Dienern, Portiers 2c. is untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienftpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen.

Berlin, den 1. Oftober 1861.

Dex General - Direktor der Königlichen Museen. d, Uer S,

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com- mandeur der 7. Division, von Schmidt, nah Magdeburg.

Der Erb - Trucvseß im Herzogthum "Magdeburg, von Kro- sigk, nah Poplik,

Tann TmEouUnL

Vom 1, April c. ab werden bei den hiesigen Stadtpost-Expe- ditionén, von denen bisher nur Geldsendungen in Briefform bis zum Betrage von je 100 Thlr. zur Beförderung nach Orten des preußischen Staates und des deutschen Post - Vereins angenommen werden konnten, Geldsendungen in Briefform bis zum Betrage von je 500 Thlr. na Orten des Jn- und Auslandes zur Beförderung angenommen werden. Die Absendung von den Stadtpost - Erxpedi- tionen wird tägli 6 Mal erfolgen und die Annahme zu den be- züglichen, 15 bis 25 Minuten später nah dem Hof-Post- Amte ab- gehenden Transporten resp. um 12 Uhr Vormittags, 2, 4, 6, 7 und 8 Ubr Nachmittags geschlossen werden.

Berlin, den 24, März 1862,

Der Ober - Post - Direktor

Schulze.

Sk ichtamtliches.

Wale iat ber Ubr auf den UAnhal- verwittweten Königin

Dresden Abschied zu nehmen.

Preußen.

Berlin, 6. März, Se. lig begaben Sich heute Morgen um 11 Wen Bahnhof, um von Jhrer Majestät der

Allerböcbstderen Abreise nach rauf ertheilten Se Majestät dem General-Lieutenant a, D. Eberhardt und dem Obersten von Frankenberg, Commandeur des Königs-Grenadier-Regiments, besondere Audienz, nabmen die nilitairisben Meldungen in Gegenwart des Kommandanten, General- Lieutenants von Alvensleben, entgegen, und erledigten hierauf die laufenden Geschäfte. Sachsen. Gotha, 24, März. Der gemeinschaftliche Land- ag ist heute in die Berathung der Anwaltsordnung eingetreten, welche die Taxordnung aufhebt und eine Anwaltskammer instituirt, die als näcbste Disziplinarbehörde für die Anwälte fungiren soll. Dur den heutigen Beschluß des Landtags is nach der Negierungs- vorlage der numerus clausus der Advokaten aufgehoben und die Besfimimung angenommen worden, nah welcher den Anwälten die Babl ihres Wohnsißes nah eigenem Ermessen mit der einzigen gung zugestanden wird, daß fie davon dem Appellations gerichte der Anwaltskammer Mittheilung zu machen haben. Nach fer- esblusse sind auch solhe Personen, welche in einem andern undesftaate ihre Befähigung zum Nichteramte nach- die Zahl der Anwälte unseres Landes auf-

Wiesbaden, 24. März. Der Landtag if

taatêminister Prinzen v. Wittgenstein eröffnet

schildert die ¿Finanzlage als befriedigend

der laufenden Staatsbedürfnisse

nicht nothwendig

sei ausgeglihen. Neue Ge-

) die Eisenbahnen, 3) den

Stèempelverwendung zu ¿TEglIeTN (¿5r, Bl.)

rei. j Die „Wiener Zeitung“ entt rem amtichen Theil folgenden Armeehefehl ;

1m das Andez eremiati eldmarshalls Alfred Fürst zu

Windish-Gräß seinen vielen Verdiensten gemäß zu ehren und der Naw- welt zu erhalten, finde Jch Nachstehendes anzuordnen : E

Jm Siße eines jeden Generalates ist ein Trauergottesdienst gy, zuhalten. :

Meine gesammte Armee und Trauer in und außer Dienst, alle F den ive zu tragen.

Das 2. Dragoner-Regiment hat für immerwährende Zeiten dessen ruhmbollen Namen zu führen.

Der Feldmarschallsstab, die inländischen Ordensdecorationen und eine vollständige Uniform sind im Museum des Kaiserlihen Arsenals neben jenen der berühmten und verdienstvollen Feldherren aus früherer aufzubewahren.

Venedig, am 22. März 1862.

Flotte haben 8 Tage hindur die ahnen und Standarten auf diese Yeit

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Fra nz Ole: M, P,

Niederlande. Haag, 24. März, Der Finanz - Minister hat seinen neuen Entwurf zur Revision des Tarifs der Ein- ind Ausfuhrzölle veröffentlicht und der Zweiten Kammer übersandt. Die Haupt-Grundsäße, worauf der Entwurf berubt, sind folgende: Erhebung eines Werthbzolles von 5 pCt. auf ganze Fabrikate eines Gewicbtszolles, der dem Normalzoll von 5 þpEt. gleichkommt; auf Artikel, welche einer Einziehung durch die Zollbeamten nicht unter: worren nd: aus LUyus « Urtilel „oder auf ole, di i im Julande einer Vesteuerung unterworfen sind, ein höherer, als der Normalzoll; Zollfreibeit für alle Rohprodukte und solhe Artikel, deren Besteuerung- nur einen geringen Ertrag verspricht; ein Zoll von 2 bis 3 pCt. auf Halbfabrikate, und endlih Abschaffung aller Ausfuhrzölle, mit Ausnahme auf Leinen- und Baumwollen - Lumpen. Ferner soll der Zoll auf Weine und Branntweine in Flaschen aufgehoben, die Einfuhr nacbgedruckter Bücher verboten und Reis ganz freigestellt werden. Wie man vernimmt, wird im Finanzministerium auch ein neues Stempelgeseß bearbeitet, wodurch unter anderen die Stempelsteuer auf Zeitschrif- ten abgeschafft werden soll. Der Telegraph brachte vorgestern Berichte aus Ostindien, welche bis zum 13. Februar reichen, wor- aus hervorgeht, daß daselbst wieder bedeutende Uebershwemmungen

stattgefunden haben. (Köln. 3.)

Großbritaunien und Jrland. London, 24, März. le Königliche Familie begiebt sic» wahrscheinli kommende Woche von Windsor nah Osborne zurü.

Beim Lord Kanzler war dieser Tage eine Deputation (zumeist aus Geistlichen bestehend) um ibm die Nothwendigkeit, die Theater während der Charwoche zu schließen, ans Herz zu legen. Sie erhielt eine abshlägige Antwort. i

Gegenüber vom großen Ausstellung8gebäude wird jebt in aller Eile ein großer Bazar hingebaut, theils für solche Aussteller, die im Hauptgebäude keinen Plaß finden konnten, theils zum Verkauf von AusstellungSgegenständen, von denen Exemplare im Haupt- gebäude ausgestellt sind, welhe leßtere aber vor dem Schlusse der Ausstellung bekanntlich nicht abgegeben werden dürfen,

29. Marz, Die durch Deveauy emittirte: bürkische Aw leihe von 8 Millionen Pfund sechSsprozentiger Obligationen zum Course von 68 is günstig aufgenommen und mit 25 pCt. Agio gehandelt worden. Auf den Wunsch des Sultans wird Lord Hos bart von Lord Russell zur Ueberwachung der legitimen Verwen- dung der Anleihe nach Konstantinopel gesandt werden. Auch alle

übrigen Garantieen find zufriedenstellend.

Frankreich. Paris, 24. März. Gestern Nachmittag ist die Deputation des geseßgebenden Körpers im Thronsaale der Tuilerieen vom Kaiser, dem die Prinzen Napoleon, Joachim Murat und Napoleon Karl Bonaparte zur Seite standen, im Beisein der höchsten Würdenträger und Staatsbeamten feierli empfangen worden“, und hat der Präsident, Graf Morny, Sr. Majestät den Wortlaut der Adresse vorgelesen. Der „Moniteur“ erstattet heute darüber amtlichen Bericht und theilt die Antwort des Kaisers mit. Die erste Hälfte derselben ist dur den Telegraph (s. Nr. 72 d. Bl.) übermittelt. Bekanntlih hatte sich Graf Morny, bevor die Kammer zur Schlußabstimmung Über die Adresse s{ritt, über die Maßlosigkeit geäußert, mit welcher die Redner der Opposition die Adreßdebatte zu Angriffen gegen die Re- gierung auszubeuten gesucht hätten, Auch der Kaiser hat diese Erscheinung seiner Aufmerksamkeit gewürdigt. Die Werte, melche er derselben gewidmet, scheinen darauf hinzudeuten, nicht, daß man die extremen Ansichten künftig niht mehr zu Worte kommen lassen wolle, sondern im Gegentheil, daß die ungeheure Majorität der Kammer, welche {ließli ja doch ihre volle Uebereinstimmung mit der Regierung dur die Annahme der Adresse bekunde, die Abfer- tigung der Opposition künftig nicht blos den Ministern ohne Por- lefeuille überlassen, sondern selber besorgen möge. Der Schluß der Antwort lautet :

, Zndessen erlauben Sie mir, es zu sagen, man hat sich über die ein- fache Ankündigung gewisser {Finanzmaßregeln zu schr beunruhigt. Ein Evstem kann nur in seiner Gesammtheit wohl gewürdigt werden. Das- jenige, welches man Jhnen vorlegt, enthält Steuer-Erhöhungen und gleich- zeitig Steuer-Ermäßigungen, Hülfsquellen für außergewöhnliche Arbeiten,

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welche man entweder ausdehnen oder einschränken fann. Nun, diese Fra- gen werden ja gemeinfam geprüft werden, und ich zweifle nit, daß mit dem versöhnlichen Geiste, der alle Welt beseelen soll, die Budget-Kom- mission und der Staatsrath sich berständigen werden, um eine Lösung her- heizuführen, welche den Wünschen der Kammer und dem allgemeinen Bohle gemäß ift. Seiten Sie alfo der Vermittler meiner Worte, sprechen Sie Jhren Kollegen meinen Dank aus für eine Mitwirkung, welche, ich hin davon überzeugt, mir niemals fehlen wird, und versichern Sie densel- ben, daß ich kein Verlangen habe, mich zu’ [ruh von ‘einer Kammer zu trennen, deren Einsicht und Vaterlandsliebe dem Lande alle Vürgschaften geben, welche es wünschen kann.

Griechenland. Aus Athen, 15. d., wird gemeldet, daß die zu Chalcis8 in Haft gewesenen und von dort geflüchteteu Sol- daten bei dem Dorfe Karditza, in der Nähe von Theben, umzingelt wurden. Nach verzweifeltem Widerstande wurden 44 derselben gefangen genommen und mehrere andere getödtet oder verwundet.

Ftalien. Turin, 24. März. Der Finanzminister hat dem Abgeordnetenhause ein auf die Abschaffung des Zunftwesens abzie- lendes Geseh vorgelegt. Die Nente steht auf 67.69.

Laut Berichten aus Neapel vom 22. d, M. waren auf der dortigen Rhede am vorhergehenden Tage fünf englische Kriegsschiffe angekommen. :

: 25. März. Garibaldi ist gestern nach Monza gefahren, wo sih das Mailänder Schauspiel wiederholte. Die Stadt war festliÞ geschmückt, die Bevölkerung zog unter Absingung patrioti- scher Lieder und Vortragung dreifarbiger Fahnen durch die Straßen und erhob Lebehochrufe auf den Nationalhelden und die Befreiung der Schwesterprovinzen. Garibaldi hat auch bereits am 18, März die telegraphische Mittheilung nah Neapel gelangen lassen, daß er daselbst erscbeinen werde, um die Errichtung der National »- Scbieß- stände in Neapel zu bescbleunigen. S |

Das Dekret über die Einverleibung der Südarmee ist, laut den letzten Nachrichten der Pariser Abendblätter, am 24. März von Victor Emanuel unterzeichnet worden.

Amerika. New-Vork, 12, März. Man glaubt, daß die Konföderirten, welche sih von Manassas zurückgezogen haben, zu Frederickstown Halt machen werden, um sich mit den Truppen am Potomac zu vereinigen. M’Clellan hat sein Hauptquartier zu Fairfax Court- House aufgeschlagen, Der Potomac is gegenwärtig der Schifffahrt ershlossen. Die Unionisten haben das von den Konföderirten geräumte Leesburg okkupirt, Außerdem erfochten sie einen Sieg zu ESugor - Creek in Arkansas, wo fie Kanonen und Munition erbeuteten. Eine unionistische Expedition hat Bruns8wick in Georgien genommen. Präsident Lincoln hat für den 22. März ein allgemeines Vorrücken angekündigt. :

Die Botschaft des Präsidenten wegen Aufhebung der Sklaverei lautet vollständig also: „Mitbürger vom Senat und vom Hause der Ne- präsentanten! Jch empfehle Jhrer achtbaren Körperschaft die Annahme einer Gesammt-Nesolution, die im Wesentlichen folgendermaßen sein wird: Veschlossen, daß die Vereinigten Staaten mit jedem Staate, der eine all- málige Aufhebung der Sklaverei beschließen mag, zusammenwirken sollten, indem sie einen solhen Staat mit Geld unterstüßen, das von demselben nah seinem Ermessen zur Ausgleichung der öffentlichen und privaten Un- zuträglichkeiten verwendet werden mag, die durch einen solchen Systemwechsel hervorgebracht werden mögen. Wenn der in der Resolution enthaltene Vorschlag die Billigung des Kongresses und des Landes nicht erhält, so hat es sein Bewenden ; wenn er aber solche Billigung findet, dann halte ich es für wichtig, daß die unmittelbar betheiligten Staaten und Bevölkerungen sofort bestimmt von der Thatsache in Kenntniß geseßt werden, damit hie zu erwägen beginnen mögen, ob sie ihn annehmen oder verwerfen follen. Die Bundesregierung würde an einer solchen Maßregel als einem der wirksamsten Mittel der Selbsterhaltung, im höchsten Grade interessirt sein. Die Leiter der bestchenden Jnsurrection tragen sich mit der Hoffnung, daß die Regierung \chließlih genöthigt sein werde, die Unabhängigkeit eines Theiles des unzufriedenen Gebietes anzuerkennen, und daß alle Sklaven- staaten nördlich von solchen Gebieten sagen werden: „Da die Union, für die wir gekämpft haben, bereits hinüber ist, so wollen wir nunmehr mit der südlichen Section gehen. Sie dieser Hoffnung berauben, endet wesent- lich die Rebellion, und die Einweibung der Emancipation zerstört diese Hoffnung vollständig, da es sich für alle Staaten, die fie einweihen, niht darum handelt, daß all2 Staaten, welche Sklaverei dulden, sehr bald, wenn Überhaupt, Emancipation anbahnen werden, sondern dar- um, daß während das Anerbieten gleichmäßig allen gemacht wird, die nôrdlicheren Staaten es durch eine solche Anbahnung den südlicheren klar zu machen, daß in feinem Falle die ersteren sih den leßteren in ihrer vorgeschlagenen Konföderation anschließen werden. Jch sage „Anbahnung“, weil nach meinem Dafürhalten allmälige und nicht plöôßliche Emancipation für Alle besser ist. Vom reinen finanziellen oder pecuniairen Gesichtspunkte aus fôunen alle Mitglieder des Kongresses mit den Censustabellen und den Echagamtberichten vor sich leicht seben, wie bald der laufende Aufwand die- ses Krieges um einen anständigen Preis alle Sklaven in irgend einem Staate erkaufen würde. Ein solcher Vorschlag Seiten der Bundesregierung räumt der Bundesgewalt kein Necht ein, mit der Sklaverei innerbalb der Grenzen eines Staates sich zu befassen, indem die absolute Entscheidung über die Sache in jedem Falle dem unmittelbar betheiligten Staate und seiner Bevölkerung überlassen wird. Es ist als eine Sache ihrer völlig freien Wahl in der Jahresbotschaft vom leßten Dezember hingestellt wor den. Jch hielt es für angemessen, zu sagen: „Die Union muß erhalten und deshalb alle unabweislichen Mittel angewendet werden“ Jh fagte

° würde.

das nicht hastig, sondern mit Vorbedacht. Mittel zu diesem Ende

Krieg ift ein unabweis[ihe& gewesen und wird es bleiben. Eine praktische Wiederanerkennung der nationalen Autorität würde den Krieg unnöthig machen und er würde sofort aufhören. Wenn aber der Widerstand fortdauert, so muß auch der Krieg fort- dauern, und es ist unmöglih, alle die Zwischenfälle, die ihn begleiten, all das Verderben, das ihm folgen mag, vorauszusehen. Solche Fälle, welche unabweislih erscheinen oder augenfällig große Wirk- samkeit zur Beendigung des Kampfes versprechen mögen, müssen und wer- den eintreten. Obwohl die jeßt gemachte Proposition nur ein Vorschlag ist, so hoffe ih doch, man wird keinen Anstoß nehmen, wenn man fragt,

e ob die angedeutete pekuniaire Nücksiht für die Staaten und Privatper-

sonen nicht von größerem Werthe ist, als die Jnstitution und das Eigens thum darin beim gegenwärtigen Stand der Dinge. Während es wahr ist, daß die Annahme der vorgeschlagenen Nesolution nur eine einleitende und nicht in sih selbst eine praktische Maßregel sein würde, wird fie in der Hoffnung empfohlen, daß fie bald zu wichtigen Ergebnissen führen Jn boller Würdigung meiner großen Verantwortlichkeit gegen meinen Gott und gegen mein Land, bitte ich dringend um die Beachtnng dieses Gegenstandes seitens des Kongresses und des Volkes. : (Gez.) Abraham Lincoln.“

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Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

London, Dienstag, 25. März, Nachts. Jn der heutigen Sißung des Oberhauses erwiederte Nussell auf eine desfallsige Jntérpellation Carnavon's: Polen habe immer Sympathieen erregt. Kein englisches Ministerium habe jemals zu Jnterventionen gerathen, jedoch habe England Vorstellungen gegen das Verfahren Nußlands gemacht. Die Beamten hätten übereilt und mit Mangel an Mäßigung gehandelt. Wenn indessen die Regierung fonstatire, daß die innere Lage gewisse Maßnahmen zur Erhaltung der Nuhe nöthig mache, so müsse man das glauben. Er hoffe nach gewissen Anzeichen in Rußland, daß der gegenwärtige Zustand nur ein vor- übergebender sein werde. Bedeutende Zugesländnisse würden Polen noch bewilligt werden. Wenn Rußland eine größere Freiheit er- ange, werde auch Polen sih einer größeren erfreuen.

Paris, Mittwoch, 26. März, Morgens. Der heutige „Moni- teur“ reproduzirt der Artikel des „Constitutionnel“ welcher das Gerücht von Veränderungen im Ministerium dementirt.

Nach Berichten aus Rom bom 23. d. war der Papst aufs Neue erkrankt, Die Verhaftungen und Untersuchungen dauer- ten fort.

Turin, Dienstag, 25. März. Wie gerüchtsweise verlautet, würden nächstens Veränderungen im Minifterium statthaben.

Nach Berichten aus Mailand vom heutigen Tage wollte Garibaldi morgen abreisen.

Petersburg, Mittwoch, 26. März, Morgens. Dur Kai- serlihes Dekret werden verschiedene Erleichterungen und Verein- fachungen in der Censur anbefohlen. Behufs Revision der Preßs geseßgebung ist eine Kommission ernannt. Für die Werke wissen-

schaftliher Gesellshaften wird die Censur abgeschafft.

Berliner Getreidebhörse vom 26. März.

Weizen loco 65—78 Thlr. nach Qual.

Roggen loco 80—81pfd. 51—4 Thlr. ab Bahn und Boden ringer posener 485 Thlr. ab Bahn bez., galizischer 47% Thl bez., schwimm. nahe 1 Ladung T9— S0pfd. 49% Thir. | bis 49% Thlr, bez., Frühjahr 485— Thir. bez., d Juni 485 3 Thlr. bez. u. G., 3 Br., Juni - Juli x Juli-August 48!—t{ Thlr. bez., Aug.-September 48 Thlr. ber-Oktober 48—473 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine 33—38 Thlr. pr. 1T50pfd.

Hafer loco 22—25 Thlr. nach Qual., Lieferung nominell, März - April do., Frühjahr 2228; 23 Thlr. è 23# Thlr. bez., Juni-Juli 24 Thlr. Br.. Juli-August 24Ìè Erbsen, Koch- und Futterwaare 48—ÖT Thlr.

Rüböl loco 125 Thlr. Br., März u. März-Aprit 123 G., April-Mai u. Mai - Juni 12{4—t Thlr. bez. u. G., ! 125 Thlr. Br., 77 G., September-Oktober 124 Thlr. d

Leinöl loco 134 Thlr.; Lieferung 125 Thlr. G

Spiritus loco- ohne Fass 17; Thile. bez 474 Thlr. Br., & G., April-Mai 174—&4 Thie

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Juni 1055+ Thlr. bez. u. Br., 54+ @. 5% Br., Juli-August 18, Thlr bis: 54 Ther ber ui Br, À G Weizen unbeaechtel. Roggen sèhr wenig offerirt,

ordinaire un