1862 / 83 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Hannover, 4. April, Die erste Kammer hat in ihrer heus- tigen Sißung die Betheiligung der Staatskasse an der Göôttingen- Gotha-Bahn mit 680,000 Thalern “genebmigt.

Frankfurt a. M,., 4. April. Jn der gestrigen Bundes- tags-Sitzung erfolgte von Seiten Württembergs und Hessen- Darmstadts die Anzeige, daß sie die Kommission für die Küsten- vertheidigung beschicken werden, Eine gleiche Anzeige bezüglich der Prozeßordnungs - Kommission geschah von Sachsen, Die Haupk- thätigfeit der Versammlung beschäftigte sih mit Vorträgen über militairische Angelegenheiten, die Baulichkeiten und Geldsachen der Bundesfestungen betrafen. Endlich wurde auf Antrag der Recla- mations - Kommission beschlossen, die holstein-dänishe Regierung um Auslassung über die Beschwerde des Regierungs - Naths Engel zu Altona wegen Entziehung des Gehalts zu ersuchen. In der Sißung waren diesmal alle Bundesgesandten anwesend.

Baden. Karlsruhe, 3. April, Die Zweite Kammer \chritt gestern in Berathung des Gewerbe-Gesetzes bis Art, 23 vor. Eingehende Debatten entspannen sich hauptsächlih Über die Grenzbestimmung zwischen den kollidirenden Interessen der Jndustrie und des bei großen industriellen Einrichtungen von allerlei Belästi- gungen bedrohten Publikums. Art. 12— 16 (Verfahren bei Er- rihtung von Gewerbe-Anlagen) wobei vom Handel8minister auf Fnterpellation des Abgeordneten Kusel auch eine Revision der Ge- seßgebung über die Benüßung von Wasserkräften in Aussicht gestellt wird und über Art. 22 (Lehrvertrag) ; im Ganzen trat jedocb die Kammer mit unwesentlihen Amendements beinahe in allen Punkten den Kommissions- Anträgen bei.

Bayern. München, 2. April, Seit gestern ift die „Neue Münchener Zeitung“ Eigenthum des Staates geworden und wird vom 15. d. Mts. an unter dem Titel „Bayerische Zeitung“ auf Regie des Staates erscheinen,

Oesterrei. Wien, 3. April. Se. Majestät der Kaiser ist heute nah 5 Uhr früh von Venedig hierher zurückgekehrt.

Belgien. Brüssel, 3. April, Das Haus. der Ab- geordneten, welches die Diskussion des Bauten-Budgets gestern durch dessen einstimmige Annahme beendigte, hat heute die Ver- handlung des Budgets der auswärtigen Angelegenheiten in Angriff genommen. Auf eine Juterpellation des Herrn de Bor über die im englishen Parlamente durh Herrn Layard konstatirte Unter- brechung der Negociàation des Handels-Vertrages entgegnete Herr Rogier, es handle sih: nur um einen hoffentlich kurzen Aufenthalt, und dürfe die Regierung noch immer einem vortbeilhaften Aus- gange der Verhandlungen entgegensehen. Dann nahm der Minister Belgien gegen die unnüßen und gehässigen Uebertreibungen in S{huß, zu welchen män in England bei diesem Anlaß in Wort und Schrift theilweise si hat hinreißen lassen, Die für den turiner Gesandtschaftsposten geforderte Gehalts8erböhung wurde in nament- licher Abstimmung mit 36 gegen 30 Stimmen genehmigt.

Großbritannien und Jrlaud. London, 3. April. Das Hofprogramm für die Sommermonate lautet jet folgender- maßen: Morgen geht Jhre Majestät die Königin, wenn das Wetter nicht gar zu stürmisch is, von Windsor nah Oshorne, woselbst der junge Prinz Leopold, der den Winter in Cannes zu- gebract hat, erwartet wird. Jn Osborne bleibt die Königin bis zum 28. d,, reist dann nach Balmoral, verweilt daselb während des Monats Mai, kommt dbierauf für wenige Tage nah Windsor, begiebt si dann wieder nach Osborne, wo im Juni die Vermáäh- lung der Prinzeß Alice mit dem Prinzen Ludwig von Hessen-Darm- stadt in aller Stille vor sih gehen sol.

Lord Palmerston is gestern Mittag zur Königin nach Windsor gefahren und hatte eine lange Privataudienz.

Das Jahres - Bankett des hiesigen deuts{en Hospitals hat, unter dem Vorsiz des Herzogs von Cambridge, gestern Abend in der London Tavern stattgefunden. Die Zahl der Gäste und die Höhe der Geldbeiträge war bedeutender als im vorigen Jahre. Die Anfüntigung, daß Herr Frederik Huth der Anstalt ein Geschenk von 2000 Pfd. zugewiesen habe, wurde, wie begreiflich, mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommen.

Es liegt der Ausweis über Handel und Schifffahrt während der ersten beiden Monate des Jahres vor. Der deklarirte Werth der Ausfuhr betrug im Ganzen 16,759,114 Pf., während er fich in dem entsprechenden Zeitraume des vorigen Jahres auf 16,718,419 Pfd. und im Jahre 1860 auf 20,088,437 Pfd. belief. Was die Einfuhr betrifft, so wurden 116,030 Ctr. Schwefel importirt gegen 34,270 Ctr. im Jahre 1861 und 63,976 Ctr. im Jahre 1860. An roher Baum- wolle wurden aus den Vereinigten Staaten 2620 Etr. . gegen 1,111,975 im Jahre 1861 und 1,520,986 im Jahre 1560 impor- tirt. Die Gesammt-Baumwoll-Einfuhr aus allen Ländern betrug 277,616 Ctr. gegen 1,184,238 im Jahre 1861 und 1,734,082 im Jahre 1860, An Robseide wurden aus allen Ländern 1,494,778 Pfund gegen 1,231,198 im Jahre 1860 importirt, Die Weizen- Einfuhr betrug 1,210,211 Quarters gegen 236,087 im Jahre 1860 ; der Ausfall der Einfuhr aus den Vereinigten Staaten allein heträgt

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an 600,000 Quarters. «Es wurden ferner für die heimishe Con- sumtion 1,554,088 Gallonen Wein gegen 2,503,287 im Jahre 1861 und 709,055 im Jahre 1860 eingeführt. L i

4. April. Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses machte der Schaßkanzler seine Finanzvorlage. Das Budget Glad. stone’s ist sehr einfah. Er scblägt das Staats - Einkommen auf 70,190,000 Pfd., die Ausgaben auf 70,040,000 Pfd. an, hat also einen Uebershuß von 150,000 Pfd. Aber durch kleine Ermáäßi- gungen und Steuerumlegungen, für deren Ersaß Gladstone keine neuen Steuern vorscblägt, ergiebt sib ein Defizit von 29,200 Pfd das er ungedeckt läßt, Gladstone's Resolutionen wurden ließli genehmigt. e

Quebec, 21. März. Der General-Gouverneur hat im cang- dischen Parlament seine Adresse verlesen. Jn derselben gedenkt erx des Prinzen Albert, und der Königin dankend für ibre Anerkennung der canadischen Loyalität. Er wünscht dem Lande Glück zum hbe- friedigenden Zustande «seines Verkehrs troß der amerikanischen Wirrèn, kündigt einen Geseßvorschlag der britischen Regierung an dem zufolge die oberen Gericht8höfe in England fernerhin nit mehr die Befugniß haben follen, habeas corpus-Erlasse für die Kolonieen auszugeben, thut der Versammlung zu wissen, daß Eng- land einem ungebinderten geschäftlichen Verkehr zwischen den briti- chen Provinzen Nord-Amerikas keine Schwierigkeiten machen werde, und empfiehlt eine Neugestaltung der Miliz zur LandeSvertheidigung,

Frankreich. Paris, 3. April. Heute meldet der „Moni- teur“ nach einer Depesche aus Vera-Cruz vom 7. März, daß der General Lorencez erst am 5ten daselbst eintraf, und „unverzüg- lih die nothwendigen Maßregeln ergriff, daß die erwartete Ver- stärkung eben nur durch die Stadt durhmarschirte.“ Lorencez hat also die Verantwortung auf sih genommen, in flagranter Ver- lezung des abgeschlossenen Vertrages scine Truppen denno ans Land zu seßen. Das französische Expeditions-Corps selbst sollte, laut „Moniteur“, am 6. März in Orizaba anlangen, der Gesund- heitszustand war befriedigend und ein vorzeitiges Erscheinen des gelben Fiebers stand nicht zu befürcbten. °

Die Eisenbahn von Reims nah Mourmelon, deren Baukosten auf 25 Viillion Fr. veranschlagt sind, ist durch kaiserliches Dekret für gemeinnüßig erklärt worden und wird dem 41. Kapitel des Budgets zugeschrieben werden. :

Die französische Section der internationalen Preis - Jury ist am lezten Montag vom Prinzen Napoleon, dessen dabei gehaltene Nede der „Moniteur“ beute vollständig ‘mittheilt, installirt worden und hat den Senator Michel Chevalier durch Stimmenmehrheit zu ibrem Präsidenten ernannt.

Die Débats bringen einen längeren Artikel von X. Raymond Über den Kampf zwischen „Merrimac“ und „Vonitor“. Es wird darin der für die künftige Gestaltung der Kriegs-Marine entscheiden- den Erfahrung alle gebÜbhrende Aufmerkiamkeit gewidmet, jedo bes sonders hervorgehoben, daß die Qualität und das Kaliber der von den Amerikanern angewandten Geschütze noch keinen endgültigen Beweis für die Undurchdringlickkeit der eisernen Panzerwände gebe. Dem alken Pairhans-Sy stem, nach dem auch die neuen Dabegren-Kanonen der Amerikaner gegossen seien, gehe die anfängliche Geschwindigkeit oder die Macht des Stoßes ab, welche die moderue gezogene Kanone dur ihre verstärkte Pulverladung besie. Jn dem alten System bver- ringere sih sogar, von einer gewissen Entfernung an, die Wirkung des Geschosses im Verhältnisse von dessen steigendem Kaliber. Die Resultate des Kampfes zwischen den beiden Panzerschiffen würden wohl anders ausgefallen sein, wenn eines derselben nur etne einzige der Kanonen des französishen Panzerschiffes „Gloire“ an Vord gehabt hätte. Diese Kanonen , die mit einer Ladung von steben Kilogramm Pulver Geschosse von 45 Kilogramm Schwere s{leudern, durchbohren unfehlbar die Panzer auf eine Entfernung von 40 Metres. Noch größere Wirkung müßte die neue, jeßt auf den französischen Schießplähßen versuchte Kanone hervorgebracht haben , die, bei un- unterbrocener Benußung, eine Ladung von 12 Kilogramm Pulver vertrage und Eisenplatten von 12 Centimetres Dicke auf eine Ent- fernung von 1000 Metres durchbohrt habe.

Túrkei. Aus Konstantinopel, 26. März, wird über Marseille telegraphisb gemeldet: „Der Fürst von Montenegro hal an die hohe Pforte ein Schreiben gerichtet, welches der Pascha von Skutari besorgt hat. Er spricht sit darin fehr friedlich aus, em- pfieblt seine armen Glaubensgenossen in der Herzegowina dem väterlicben Schuße des Sultans, verspricht den Muselmännern gegenüber eine billige Haltung zu beobachten und wünscht, daß das zwischen ihm und dem „suzerainen Hofe“ bestehende Mißverständniß aufhóre und dauernder Friede das Glück dex Völker sichere, welche unter der Autorität des Sultans stehen. Omer Pascha ist er- franft und ein túrfisber Arzt von Konstantinopel zu seiner Hülfe abgegangen. Auf Vorstellungen des Großvezirs hat der Eultan auf den Weiterbau des Palastes von Tschevagan verzichtet und Fuad Pascha aus seiner Privatschatulle ein Geschenk von 125,000 Franks gemacht, Die fremden Gesandten berathen über ein Gesu, welches fie.an die Pforte richten wollen, daß den Europäern das Necbt, in der Türkei Grundbesiß zu erwerben, zuerkafint werde."

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Der Finanzberiht Fuad Pascha’s wurde veröffentliht. Eine tunesisbe Kcrvette mit dem Kriegsminister des Bey ist angekommen. Nbdi Pascha, Kommandant des Truppencordons an der griechischen Grenze, ist zu einer Konferenz mit dem griechischen Kommandanten nach Lamia abgegangen. Grivas soll mit 300 Rebellen bei Bonißa ehen und durch Räuber und Albanesen von der Grenze her Zuzug erhalten.

Dánecemark. Kopenhagen, 4. April. Jn der heutigen Sißung des Reichsraths wurde der Vorschlag Krüger" s auf &L- lassung eines neuen Verfasjungsgesetzes für Dänemark - Schleswig, nabdem der Conseils - Präsident sich entschieden dagegen ausge- sprochen hatte, mit 43 gegen 9 Stimmen verworfen.

Amerika. New-York, 22. März, Die Vperationen gegen die Mississippi - Jnsel Nr, 10 haben noch kein entscheidendes Resultat gehabt. Die Konföderirten scheinen zu hartnäckigem Wider- stande erts{chlossen, und man glaubt, daß der Kampf sich leicht noc cine Wocbe binziehen dürfte. Die Stärke der Konsöderirten wird auf 20,000 Mann mit &0 Kanonen, darunter einige vom schwersten Kaliber, angegeben. Zwölf Kanonenboote der Konföôde- rirten sollen zwischen die Batterieen der Unionisten gerathen und außer Stande sein, fi aus ihrer mißlichen Lage herauszuziehen, Dex „Monitor" liegt noch immer auf der Lauer, um nochmals mit dem Merrimac“ anzubinden. Ein Korrespondent der „New- Vork Times“ berichtet nah der Aussage von Deserteuren, daß die Konföderirten Fredericksburg räumen und sich anschicken, die Brücken über den FKappahannoc zu verbrennen; so wie ferner, daß große Scharen Konföderirter sich auf dem James-Flusse und York- Flusse nah Norfolk begeben. Derselben Quelle zufolge befinden sih weder zu Fredericksburg, noch auf der Strecke zwischen dort und Richmond Befestigungen. Der Gouverneur von Meississippi bat einen Aufruf zur Cinreihung von ungefähr 10,000 Freiwilligen erlassen, Jn einer aus Jactfson datirten Proclamation sagt Gene- ral Beauregard, er werde Jeden ins Heer aufnehmen, der sich auf 90 Tage anwerben lasse. Vom Gouverneur von Louisiana hat Beauregard verlangt, daß er 5000 Mann zur Vertheidigung des Mississippi - Thales stelle. Laut einer Depescbe aus Kairo sind in der Gegend von Savannah in Tennessee 6000 Mann ins Unions- heer getreten. Der richterlice Ausschuß des Senales zu Washington hat die Annahme ciner Resolution empfohlen, welche im Einklange mit dem Jnhalte der neuiichen Botschaft des Präsidenten Lincoin steht,

Asien. Man schreibt dem „Moniteur de l'’Armee“ aus Saigun, 15. Februar: Der Kaiser Tuduc hat am 9. Jauuau - dié ses anamitishen Generale, welche sih in dem Feldzuge von Bien- Hoa von den Franzosen schlagen ließen, zum Tode verurtheilt; doch durften sie, aus besonderer Anerkennung für früher geleistete Dienste, sich selbst den Tod geben. Vier dieser Generale \chlißten ih vor der Fronte ihrer Soldaten den Leib auf. Bie beiden anderen gehorchten den Befehlen des Souverains nicht und flüch- teten sich nah Laos, Sie wurden darauf zu Verräthern er- flärt und nebst ihren Familien von der Liste: der Lebenden gestrichen; das heißt, nah, dem anamitishen Gesehe, auf gleiche Stufe mit den Thieren. gestellt, Der Kaiser hat die sechs Generale durch sechs sriner Verwandten erseßt, auf deren Treue er unbedingt rechnet. Er hat lehteren vorgeschrieben, die von den Franzosen beseßten Provinzen zu. räumen, die ganze anamitische Armee bei Nha Thiang, das 40 Kilometer von der französischen Grenze auf dem Wege nah Hue liegt, zu fonzentriren und die Franzosen nit mehr anzugreifen, aber feine Hauptstadt zu verthei- digen, im Falle lehtere si derselben auf dem Landwege zu nähern versuchten. Der „Moniteur de l’Armee“ schließt daraus, daß die Anamiten außer Stande sind, die Offensive zu ergreifen und daß sie die Franzosen in Zukunft ganz in Ruhe lassen und gi aufgegeben haben, je nah Nieder-Cochinchina zurück- zukehren,

Telegraphische Depeschen aus dem Weolffschen Telegraphen-Büreau.

London, Freitag, 4. April, Nachts. Ju der heutigen Sizung des Oberhauses sagte Russell: Das „Journal des Débats widersprehe dem Gerüchte von ciner Tortur Zamoysfi’s in Warschau, Russell“ selbst wisse nicht, ob es wahr sei oder nicht,

Jm Unterhause sagte Palmerston: Er schäte die Polen schr und sympathisire mit ihnen, bezweifle aber, daß die zuleßt statt- gehabten Demonstrationen klug gewesen seien. Nichts könne die russischen Grausamfeiten in Polen rechtfertigen, Der Kaiser müsse davon nichts wissen. Er verspricht die auf die Angelegenheiten Polens bezügliche Korrespondenz dem Hause mitzutheilen,

St, Petersburg, Sounabend, 5, April. Das „Fournal de St. Petersbourg“ enthält! die Ermächtigung zur Ausgabe: von 18 Millionen Schaßscheinen,

Die „Akademie - Zeitung“ meldet, daß nach ciner Mittheilung des Ministeriums an das Preßgesez-- Comité , die Regierung die Absicht habe, die Censur für periodish ersbeinende Schriften beizu“ behalten und dieselbe erst- stufenweise durch eine gerichtliche Pro- zedur zu ersehen,

Runft und Wissenschaft.

Berlin, 3. April. Se. Majestät der König haben Aller- ck

gnädigst gerubt, der hiesigen großen Königlichen Bibliothek ein vollständiges Prachtexemplar der ersten äußerst seltenen Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen: »Oeuvres du Philosophe de Sans Souci« in vier Bänden übersenden zu lassen. Diese Auss gabe war, wie bekannt, von dem großen Könige nur in wenig Exemplaren veranstaltet und für seine nächsten persönlichen Freunde bestimmt, deren mehrere bei. ihrer Trennung von seinem Hofe ihr Exemplar zurückzugeben hatten. Die Bände sind gleich- förmig in groß Quart prächtig gedruckt, mit Goldschnitt im rothen Saffian gebunden. Die: ersten drei derselben ersier en im Zabre 1/29, U [An die Druckangabe: An Donjon du Chateau. Avec Privilege d’Apollon MDCCL. Der Tome premier enthält: Le Palladion : poëme grave; Tome second außer der Widmung an die Freunde 8 Odes und 16 Epitres auf 246 Seiten; Tome troisieme die Epitres familieres, nämlich 10 epitres, 13 pieces diverses, 6 epigrammes, 11 let® tres en vers et en prose und 3 pieces academiques, eloge de Jordan, eloge de Goltze und dissertation sur les raisons déta- blir ou d’abroger les loix. Das vorliegende Exemplar des 2ten Bandes führt die gleizeitige Jnschrift: Present Royal ce 20me. Février 1750 von Tile. Bald nachher veranstaltete der König eine zweite Ausgabe, von welcher jedoch nur 1 Band erschienen ist. Er führt den Titel: Oeuvres du Philosophe de Sans Souci. Tome premier. MDCCLII. obne die frühere Druckangabe, und ist eine vermehrte Ausgabe des zweiten Bandes der ersten Ausgabe. Er enthält auf 416 Seiten außer der preface, 10 odes, 20 epir tres Und Lart de la guerre: Dpoenme.

Durch dieses kostbare Geschenk, welcbes fich außer in den Königlichen Scblössern Sanssouci und Potödam s{chwerlich irgendwo in solche: Vollkommenheit findet, ist in der Königlichen“ Bibliothek cine lange gefühlte Lücke ausgefüllt; sie findet sih bekanntlich außers- dem durch die Gnade des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm 1V. Majestät im Vesiß des einzigen vollständigen Exemplars auf Per- gament der von der Königlichen Akademie herausgegebenen: großen Sammlung in 30. Oktavbänden.

Marktpreise. Berlin, den d. April, Zu Lande: Weizen. 2. Thlr. 26 Sgp. 11 Pf. Roggen 2 Ehlir: 2 Sgr. 6. Pf, auch, 2 Thlz. uvd, 4 Thi. 49-Ser Grosse: Gerste 41 Thlr. 17 Sgr. G Pr, augb 4; Thlr. 15, Ser: un@d:4 Thlr, 11 Sar. §Þ Pf, Kleine Gerste 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 Sgr., auch 4 Thlr. und. 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr, 10 Sgr... Mh G. A 5: Ser. UNC & 1117, 2 Ser: O L Das Schock Stroh 8 Thlr., auch 7 Thlr. 5 Sgr. und 6 Thir. 457 Seri Der Centner Heu 1 Thlr. und 26 Sgr., geringere Sorte auch 22 Sgr. E Kartoffeln, der Scheffel 1 Thlr., auch 27 S metzenweis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 9 Pf. und 1 S

gr. 6 Pf, und 25 Sgr.» O PE

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Berliner Getreidebörse vom 9. April, Weizen loco 65—77 Thlr: nach- Qualität, gelb. sehles. T3 Thlr., weiss sechles: T4 Thlr. ab Bahn bez. Roggen loco 8t—82pfd. 514 Thlr., 1 Ladung S82pfd. mit 2 Thlr. Aufgeld gegen Frühjahr getauscht, schwimmend nabe 1 Ladung S81ptd, mit 14 Thlr. do., Frühjahr 498 * ÿ Thlr. bez: u. Br, Ÿ G., Mair

y Ÿ i Juni 495 —4—% Thlr. bez., Br. u. G., Juni - Juli 49¡—4 Thlr. bez, Juli-August 49—484 Thlr. bez, August-September 48{—48 Thir. bes, September-Oktober 47%k—S§ Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine 33—37 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 22 25 Thlr., weiss sehles, 244 Thlr. ab Bahn be Lieferung pr. Mai - Juni 234 4 FYhlr. bez., Juni - Juli 244 Thlr. be August - September 243 Thir. bez.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 48—D27 Thlr.

Rüböl loco 124 Thlr. Br., April u. April-Mai 125—# hl u, 2 Br., Mai - Juni 12%, 4 Thlr, bez., 4 Br., 5% G., Juni-Jui 'Thle.

12 uy T Br 4 G j j L L P {22 Br , G Q Dtember- Okt B08 14A - P, S Fi, GUI * 4 USUst e 3 L.» 42 Ns ACDLUALLAE 5 LA, « erd —% Thlr. bez. bj

Leinöl loco 134 Thlr., Lieferung 12% hir.

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