1862 / 89 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Kommentax nit mehr geeignet ist, das betheiligte Publikum über seine Rechte und Pflichten bei unserem Justitut vollständig zu be- lehren. Die Staatsbehörden, und namentlih die unterzeichnete General-Direction, haben diesen Uebelstand bisher am Meisten em- pfinden müssen, da sie alljährlih mit einer großen Menge unstatt- hafter Anträge und mit vielen irrigen, weitläuftige Widerlegungen erfordernden Ansichten über die unsere Anstalt leitenden Grundsäße belästigt worden sind. Zur künftigen Vermeidung solher Beläfsti- gungen machen wix nun unsere Mitglieder und die in Zukunft un- serer Sozietät beitretenden Staatsdiener auf die so eben im Ver- lage der hiesigen Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (N. Decker) erschienene Schrift : :

„Das Patent und Reglement für die Königlih Preußische all-

gemeine Wittwen - Verpflegungs - Anstalt, unter Benußung der

Akten dieses Jnstituts bearbeitet von Dr. Eduard Wegener,

erpedirendem Secretair und Kalkulafdr bei der gedachten Anstalt“, aufmerksam, welche durch alle Buchhandlungen, so wie durch unsere Buchhalterei, für den Preis von 10 Sgr. zu beziehen ist, und woraus sih jeder Betheiligte über unsere Einrichtungen und die unsere Verwaltung leitenden Geseße, Verordnungen und Bestimmun- gen leiht und gründlib wird informiren können.

Berlin, den 5, März 1862.

General-Direction der Königlichen allgemeinen Wikttwen- Verpflegungs- Anstalt,

Angekommen: Se. Excellenz der Herzoglich sachsen - alten-

burgishe Wirkliche Geheime Rath und Staatsminister Dr, von Larisch von Altenburg.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenannt und 1. Kommandant von Coblenz und Ehrenbreitenstein, von Scholten, nach Stettin.

Der Wirkliche Geheime Legations - Rath nach Hannover.

Philipsborn

Personal-Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c.

A Ernennungen, BVefôrderungen und Vevseßz ungen.

Den 20, Mrz. b. Gottberg, Major vom großen Generalstabe, von dem Kommdo. z, Dienstl. bei dem Kriegsministerium entbunden. Den 4. April Ost, Zeug-Feldwebel vom Art. Depot in Schweidniß, zum Lt. bei dem Art. Depot in Cöln befördert. Bn 3 WhAtl. Schmidt v. Knobelsdorff, Pr. Lt. vom 1. Westfäl. Hus. Negt. 7, 8, von dem Kommando als Adjut. der 5. Div. entbunden. von enlein, Rittn. dom Magdeb. Drag. Regt. Nr. 6, als Adjut. zur . Did, tommandirl, v. Sollten, Gen. Lt, Und -Zuspu- der 1. Art. Jnsp.,, zum 1. Kommandanten von Koblenz und Ehrenbreitstein, Baron v. d. Golß, Gen. Lt. und Direktor des Allg. Kriegs-Departements im KriegSministerluUm, zum Jusp. der 1. Art. Jnsp,, v. Gliseczins ki, Gen. Lt. und Commdr. der 4. Div., zum Direktor des Allg. Kriegs-Departe- ments im Kriegsministerium, Herwarth v. Bittenfeld, Gen. Lt. von der Armee, zum Commdr. der 4. Div., v. Alvensleben, Oberst aggr. dem 2. Garde-Negt. z. F., zum Commdr. des 2. Westfäl. Jnf. Negts. Nr. 15 ernannt.

Zeugs-

Den o. Abril

Leonhardi, Hauptm. u. Comp. Chef vom 6. Poinm. Jnf. Regt. Nr. 49, in das 3. Pomm. Jnf. Regt. Nr. 14, v. Schon, Hauptm. und Comp. Chef bom 3. Pomm. Juf. Negt. Nr. 14, in das 6. Pomm. Jnf. Meg, Mr. 29 derseut. Krause, Pr. Lt, von der 3. Jng. Znsp., zum Hauptm. 2. Kl., Kleist, Sec. Lt. von der 2. Jng. Junsp., zum Pr. Lt. v. Zinnow, char. Port. Fähnx. vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8, zum Port. Fähnr. befördert. Himpe, Hauptmann von der 2. Jngen. Jnsp., bebufs Verwendung im Fortificationsdienst, von der Stellung als Comp. Commandeur im Niederschl. Pionier - Bat. Nr. 5 entbunden. Nichter, Hauptm. von der 2. Jng. Jusp., zum Comp. Commdr. im Niederschles. Pion. Bat. Nr. 5 ernannt. :

: De, 1, Artil.

Bar. Prinz v. Buchau, Hauptm. und Battr. Chef von der Schles. Art. Brig. Nr. 6, zum Major, Thomas, Secc. Lt. von ders. Brig., zum Pr. Lt. befördert. v. Winbheim, Hauptm. von ders. Brig., zum Comp. resp. Battr. Chef ernannt. v. Balluseck, Pr. Lt. und Adjut. der 2ten Art. Festungs-Jnspect., unter Beförderung zum Hauptm. in die Schles. Art. Brig Nr. b verseßt. v. Wißleben, Pr. Lt. von der Schles. Art. Brig. Nr. 6, als Adjut. zur 2. Art. Festungs - Insp. verseßt, Zar- nack, Pauli, Preiß, Gefreite von der Pomm. Art. Brig. Nr. 2, Keil, Sieckel, Stern, y. Seebach, Herhberg, Bähr, Shwar-

zenberg, Hauptmann, Kanoniere von der Magdeburg. Artill. Brig. -

Nr. 4, zu Port, Fähnrs. befördert.

P Ep p Ler er:

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Vei KeLL and wv e Hx D e&F:1. April.

Voigt, Hauptm. vom 3. Bat. 2. Rhein. Negts. Nr. 28, aus dem 2. in das 1, Aufgeb. zurückverseßt und zum Compag. Führer ernannt Seonltardt, Pr. Lt. von dems, Bar, aus dem 2,-:in- das 4. Aufgeb. zurückbverseßt und zum Hauptm. und Compag. Führer befördert. Ï

Den T. April.

Janßen, Vice-Feldwebel vom 2. Bat. 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4 Grandfke, Vice-Feldw. vom 3. Bat. 1. Niederschl. Regts. Nr. 6, zu Sec. Lts. bei der Art. 1. Aufg. befördert.

B. Abschiedsbewilligungen 2. Oen 216 M tz;

p. Bresler, Pr: Lk. qOD., Wlezgtain.2, Ie Inf#Negt. Nr: 32

der bedingte Anspruch auf Anstellung im Civildienst bewilligt. Den 2, Arril.

Stelzner 1., Zeug-Lt. vom Art. Depot zu Cöln, als Hauptm. mit feiner bisher. Uniform, Aussicht auf Civilvers. und Pension der Abschied bewilligt. Frosch, Sec. Lt. von der Pomm, Artill. Brig. Nr. 2, unter dem geseßlichen Vorbehalt entlassen.

Del 5 Uri.

Pœllhon; "Port. Fckhnrx. vom 1. Pos. Juf. Regt. Nr: 18, zur Ne serve entiassen.

Den ( App,

Wernelinck, Set. Li. bon dex Westf, Art, Brig. Nr. (, {ied bewilligt.

der Ab-

Militair - Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den: 22. MäL4

Nogahn, Zahlmeister 1. Klasse beim Brandenb. Hus. Regt. (Zie-

ten sche Hus.) Nr. 3, mit der geseßlichen Pension verabschiedet. Don 29. MP4.

Seyer, überzähliger Jntendantur - Negistrator, bisher kommandirt zur Dienstleistung beim Kriegsministerium, zum etatsmäßigen Jntendantur- Negistrator beim I11l. Armee-Corps befördert. Schirmer, Jntendantur- Negistratur-Assistent, kommandirt zur Dienstleistung beim Kriegsministe- rium, zum überzähligen Jntendantur-Negistrator ernannt. Fromm, Re- gistratur- Assistent bei der Jntendantur des Garde-Corps, zu der Jnten- dantur des l, Armee - Corps verseßt. Opitz, Jutendantur - Registratur- Aspirant heim 11]. Armee-Corps, unter Verseßung zum Garde-Corps, zum Jutendantur-Negistratur- Assistenten ernannt.

Den 1. April. :

Anders, Zahlm. beim 1. Bat. 3. Niederschl. Jnf. Regts. Nr. 50, zum 2. Vat. 3. Oberschl. Juf. Regts. Nr. 62, Gießmann, Zahlm, beim 2.- Bat. 3. Oberschl. Jnf. Negts. Nr. 62, zum 1. Bat. Z. Niederschl. Jnf. Negts. Nr. 50 verseßt. Holländer, Wallmeister zu Magdeburg, zum Secretair bei der Fortification zu Schweidniß ernannt.

Den 4; A1. _ Schwabe, Jntendantur-Secretair beim VI. Armee-Corps, mit Pen- sion in den nachgesuchten Ruhestand versetzt.

Ie ichtamtlich es.

Vreußen. Berlin, 12. April. Se. Majestät der König begaben Sich heute Morgen mit dem 8 Uhr Zuge na VBot3dam und besichtigten 2 Bataillone des 1. Garde - Regiments und eine Compagnie des Garde: Jäger-Bataillons. Auf der Hin- fahrt und nach der Besichtigung im Potsdamer Scbloß nahmen Se. Majestät Vorträge entgegen und kehrten mit tem 12 Uhr Zuge nach Berlin zurück. Nach der Nückkehr empfingen Se. Majestät den Vorfißenden des Staatsministeriums, Prinzen zu Hohenlohe- Jugelfingen, und seßten dann die Vorträge weiter fort.

Sachsen. Weimar, 12. April, Unter dem heutigen Datum veröffentlicht die hiesige Zeitung nachstehendes Dekret Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs:

Wir Car4 AléLanrder' e, 1, Aus Unl) der beute Nate findenden Confirmation Unseres geliebten Sohnes, des Erbgroß- herzogs Carl August Wilhelm Nicolaus Alexander Michael Bern- hard Heinrih Friedrih Stephan , Königliche Hoheit, haben Wir Uns bewogen gefunden, eine Begnadigung ungehorsamer Militair- dienstpflichtiger in der Weise eintreten zu lassen, daß alle bis zum Jahre 1836 inkl, geborenen- ungehorsamen Wilitairdienstpflicbtigen mit den geseßlichen Strafen des Ungehorsams verschont bleiben und und diejenigen bis zu dem gedachten Jahre geborenen Militairdienst- pflichtigen, welche bereits wegen Ungehorsams in das Großherzog- liche Militair mit verlängerter Dienstzeit eingestellt sind, nah Ab- lauf der einfahen Dienstzeit aus demselben entlassen werden sollen.

Frankfurt a. M., 11. April. Nach mehreren militairi- scben Vorträgen und Beschlüssen kam in der gefirigen Bundes- tags8-Sitßung eine Eingabe Kasseler Wähler für Wiederher- stellung des 1849er Wahlgeseßes zur Vorlage; desgleichen eine solche von dem „Hessenverein“ für die Wahlordnung von 1860. Beide Eingaben wurden dem Reclamationsaueschusse zugewiesen. Preußen und die Zollvereinsregierungen machen Anzeige Über die Grundsäße bezüglih der Zollfreiheit zu Gunsten der Bundes- festungen, worüber sie si geeinigt haben. Verschiedene Regie- rungen bezeichnen ihre Commissaire, die sie zur Küstenkommission nach Hamburg schicken werden, darunter Oesterreih den General-

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Major von Ruff, Hannover den General Müller. Württem- berg zeigt an, daß es die Kommission für Civilrecht in Hannover beshicken werde, und Sachsen, daß cs die Zusäße zur Wechjel- Ordnung angenommen. Schließlich wird die Übliche Matrikularumlage von 60,000 Fl. für Kassen- und Kanzieiwesen beschlossen, (Fr. BL)

Baden. Karlsruhe, 10. April. Jn der heutigen Sißung der Zweiten Kammer beantragte bei Gelegenheit der Berathung über das Budget des Unterrichtswesens der Abg. Knies eine größere Unterstühung der Universität Freiburg, welche seit einer Reihe von Jahren immer dieselbe Dotation habe, während die für die Heidelberger Hochschule mit jeder Budgekperiode erhöht werde. Obgleich dieser Antrag unterstüßt wurde, fühite derselbe doch zu feinem unmittelbaren Ergebniß, weil Geh. Rath Lamey die Erklä- rung abgab, die betreffende Hocbscbule müsse sih in laufender Budgetperiode aus eigenen Mitteln helfen; erst für eine künftige Periode könne die Dotation erhöht werden.

Bayeræn. München, 10, April. Wie die „N, M. Ztg." meldet, wird Se. Majestät der König Max uoch bis Ende dieses Monats in Nizza verweilen. Die Abreise des Königl. Raths Schuler als Kabinetscourier nah Nizza ist heute erfolgt. Unter den sehr zahlreichen ministeriellen Anträgen, welche Rath Schuler dem Monarcen zu überbringen hat, befindet si auch der Entwurf der Verordnung bezüglich der Sihe 2c, 2c. ‘der in Folge der Ein- führung des deutschen Handelsgeseßbuches zu errichtenden Handels- gerichte.

Großbritannien und Jrland. London, 10, April.

Jn der gestrigen Unterhaussißzung beantragte Mr. Bouverie die 2. Lesung der Clergy Nelief Bill. Dieser Geseßentwurf bezweckt die geweihten Geistlichen der anglifanischen Staatskirche, die in Folge reli- giöser Bedenken zu einer anderen Sekte übergehen oder in das Privat- leben zurücktreten, von gewissen, sehr drückenden Beschränkungen zu be- freien. Daß eine Unzahl junger Gentlemen von der Kirche aufgenommen wird, che ihr Charakter sich entwickelt haben und ihx Geist den exsten Grad männlicher Neife erlangt haben fann, sei allgemein bekannt; ebenso daß in den lezten Jahren viele anglikanische Geistliche, im Bewußtsein, daß ihre Ueberzeugung mit den Dogmen der Kirche im Streit lag, auf ihre Pfründen Verzicht leisteten, wie Mr. Baptist Noel und Erzdehant Man- ning. Noch größer sei die Zahl Oerjenigen, die wenige Jahre nach der Ordinirung ihren Mangel an wirklichem Beruf für den geistlichen Stand inne werden. Alle diese Personen befänden sich in einer traurigen Lage. Rach dem 76. Kanon von 1603 sind sie der Exkommunication ausgeseßt, wenn sie sich irgend einem weltlichen oder Laien-Beruf den des Schul- lehreró ausgenommen widmen; und durch eine Akte von George 1. unterwirft die Exfommunication sie der Gefängnißstrafe. Durkh andere Parlamentsaften bleiben sie von Gemeindeämtern, vom Advokatenstande und vom Parlamente ausgeschlossen. Mit anderen Worten, sie dürfen wohl auf alle Güter der Kirche verzichten, aber nicht aus ihrem Bann hinaustreten, ‘Dieser Ungerechtigkeit, welche zugleich die Kirche zu einer Zwangsanstalt herabwürdigt, foll die Bill abhelfen. Sir W. Heathcote sagt, obgleih viele der angeblichen Beschwerden entweder eingebildet oder selbstvershuldet seien, beantrage er doch, um der wenigen wirklich vorhandenen Uebelstände willen, die Bill nach. der 2. Lesung einem Sonderausschuß zu überweisen. Mr. Mondckton Milnes, der für die zweite Lesung spricht, hält die bestehenden geseßlichen Bestimmungen für so unpolitish, daß man sie als cine Aufmunterung zur Keterei bezeichnen könne. Mr. Hubbard dagegen behauptet, die Beschwerdegründe seien kaum der Rede werth. Unter den 50,000 Geist- lichen, welche die Staatskirche zählt, würden nur etwa 20 von der Ab- hülfe Gebrauch machen. Die Geistlichkeit als Ganzes bedürfe der Maß- regel und werde, seinem Dafürhalten nach, über den Entwurf empört sein. Mr. New degate bemerkt, es streite gegen die Würde und Jnte- grität der Kirche von England, des reinsten Zweiges der katholischen Kirche, daß ein Priester derselben dur Parlamentsakte seiner feierlihsten Gelübde solle entbunden werden fönnen. Sir G. Grey sagt, die Art und Weise dieser Lösung, überhaupt der ganze Mechanismus der Bill werde cine reiflihe Prüfung und Umformung zu erfahren haben. Die Bill gelangt darauf zur zweiten Lesung und wird einem Sonderausschuß überwiesen.

Frankreich. Paris, 10. April. Die Note des „Moni- teur“ über das vom Erzbischof von Toulouse angeordnete Mai- Jubiläum lautet, wie folgt :

Die durch Mandement des Erzbischofs von To.louse auf den 16, bis 2. Mai d. J. ausgeschri:-bene Feier cines Jubiläums ist nichts Anderes,

als das Gedächtniß einer schmerzlichen und blutigen Episode unserer ehe- |

maligen religiósen Zerwürfnisse. Die jeßige Gesehgebung und der erste Artifel des Konkordats über die öffentliche Ausübung des katholischen Kultus, Alles macht es der Regierung zur Pflicht, eine Ceremonie zu ver- bieten, welche unter den verschiedenen Klassen der Staatsbürger Spaltun- ben hervorrufen, Haß erregen und den öffentlichen Frieden stören kann. Deshalb , ohne irgend das fast undenkliche Herkommen, welches die be-

sondere Prozession des corps saints geheiligt hat, s{chmälern zu wollen, hat |

die Regierung beschlossen, alle Prozessionen und öffentlichen Ceremanieen, welche sich auf die Feier des Jubiläums beziehen und in der Mandements- Verfügung erwähnt sind, zu verbieten.

Ein Kaiserlihes Dekret vom 2ten d. verfügt,

E Mo |

Dombes (Ain-Departement) sofort mit dem Bau von 15 Chausseen | in einer Gesammllänge von 242 Kilometres (30 Meilen) begonnen |

werde. der Gemeinde, der Staat liefert die Kunstbauten und die eigentliche Chaussirung, wofür in diesem Falle die Kosten auf 687,000 Frs.

Die Terrain - Erwerbung und die Erdarbeiten sind Sache |

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veranshlagt find. Die spätere Unterhaltung der Chausseen fällt ganz den Gemeinden zur Last.

Ju der gestrigen Senats-Sißung erstattete de Noyer Bericht über eine Petition von mehr als 600 Einwohnern der Junsel Neunion, welche dieser Kolonie die Regierungsformen des Viutter- landes gegeben wissen wollen und namentlich auf ein Preßgesch, auf direkte und allgemeine Wahl der Municipal- und Generalräthe, auf Geshworengerichte in Kriminalsachen, auf Zulassung der Casfa- tionsgesube und auf Vertretung im geseßgebenden Körper Frank- reihs antragen. Nachdem Hubert Delisle für und Barbaroux gegen diese Anträge gesproehen, ging der Senat , dem Äntrage der Kommission gemäß, zur Tagesordnung über und seßte seine S'hun- gen bis zum Freitag nah dem Osterfeste aus.

Die japanisbe Gesandtschaft ist gestern vvm "Minister des Auswärtigen empfangen worden.

Italien. Garibaldi kommt den 15. bis 20, nach Turin zurü. Von da geht er nach Modena, dann nach Bologna und wird dann zu gleicher Zeit etwa, wie der König, in Neapel ein- treffen.

Der Gemeinderath von Florenz hat mit der florentiner Cen- tral: und Depositen-Kasse eine Anleihe von 12 Millionen zu 5 pCt., amortisirbar in 40 Jahren, zu 93 pCt. abgeschlossen.

Am 20. April tritt die große italienische Ambassade ihre Reise nach Teheran an, Eine wissenschaftlihe Kommisfion wird nicht, wie es Anfangs hieß, mit nach Persten gehen.

Túrkei. Konstantinopel, 5. April. Mehrere Jufans- terie-, Kavallerie- und Artillerie-Regimenter erhalten Befehl, an die montenegriniscbe Grenze abzugehen. Große Vorrätbe und Geld wurden an Omer Pascha abgeschickt. Zwischen demselben und dem ¿Fürsten Nicolaus sind Unterhandlungen im Gange, welche jedo erfolglos sein dürften.

Beirut, 23. März. Jm Libanon herrs{cht vollkommene Nuhe. Das Personal zur Errichtung der Telegraphenlinie von Beirut nah Aleppo und Diabekir ist in Beirut angekommen.

fien. Calcutta, 8 März. General Shorwers wird sich auf den gleichzeitig auSgesprohenen Wunsch des General - Gouver- neurs und des OberbefehlS8habers des Heeres persönlich na Assam und in die unruhigen Bezirke an der Südost - Grenze begeben, um eine Untersucung über die Lage der Dinge an Ort und Stelle einzuleiten. Er ist instruirt, möglich scchonend aufzutreten und erst im äußersten Nothfall zur Anwendung von Gewalt zu sc{breiten.

Neuerdings richtet sid die Aufmerksamkeit dem Pendschab zu, als der Gegend, welche ibres reihen Bodens wegen und wegen der Vorzüge, welche der Wasser- Transport für die Auéfuhr darbietet, sich als vorzugsweise geeignet zeigt, die Baumwollen - Kuitur im großartigem Maßstabe aufzunehmen.

Hongkong, 1. Mrz. Aus Peking fehlen politische Nach- rihten von Belang; es- scheint dort Alles einen guten Verlauf zu nehmen und Prinz Kung sich in seiner Stellung immer mehr zu behaupten. Es ist ihm neuerdings das Vorreht zuerkannt worden, die Thore des Stadttheils, in welchem sih der Kaiserlibe Hof auf- hält und die einen geheiligten Raum bilden, in feiner Sänfte zu passiren. Die Konsolidirung der Herrschaft des Prinzen sichert die Fortdauer des guten Einverständnisses mit den Fremden. Eine energische Betreibung des Krieges gegen die Rebellen scheint aber auch ihm nicht möglich zu sein, Wenigstens hat man seit der Ein- nahme von Nangking nur von einem Erfolge gehört, den die Kaiser- lihen, und zwar unter dem Befehle eines Amerikaners, des Obersten Ward, bei Wodbsung davongetragen haben, wo fie einen starken Rebellenhaufen aus einem Dorfe vertrieben.

Die nördlichen Häfen sind noch durch Eis gesperrt, nach Ve- seitigung dieses Hindernisses soll das Kanonenboot „Manila“ den Postverkehr zwischen Tientsin und Hongkong vermitteln, während der „Hesper“ den Verkehr mit Japan unterhält.

Jn Schanghae herrsbt noÞ immer Besorgniß vor | Ne- bellen, welche die ganze Provinz um die Stadt herum beseßt hals ten. Die Stadt selbst steht unter. fremden Schuß, die faiferlien Truppen find fast werthlos. Die fremde Niederlaffung i hae befindet fich in vollständigem VertbeidungSzustande Freiwilligencorps zu Pferde und zu Fuß zu 1þ1 welches sih am 17. v. M. bei einer Musteru! General Michel die entshiedensie Anerfennung Auf ein aftives Einschreiten der Engländer ge übrigens jedenfalls so lange nit zu re gierung sich nicht vollstäno:g dur Herrn Parkes von der Lage der Ding zu einem definitiven Entschlusse gelangt 1!

Teheran, §. März. Eine Gef ersuchte um die Vewilligung nah Kum. Ein von ei flreihh auf Medscbed

11. März. monatliche Reise in linie nach Bagdad werden

der Bau einer Linie nac

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