Gewerbe und Handel.
Die „Rhbeinisch-Westfälishe Ztg.“ theilt folgenden Bericht vom rbeinisch-westfälischen Kohlenmarkt mit: Bei andauernd gün- stigem Rheinwasserstande haben die Eisenbahnen bisher vollkommene Lei- stungéfäbigkeit gegenüber den verstärkten Versand-Anforderungen bewiesen. Abgesehen von einer lokalen Behinderung (auf Samnmielbahnhof Frin- trov) sind den allgemeinen Verkehr beeinträhtigentde Berhältnisse, wie Schneefall oder Frost, allerdings auch noch nicht vorbanden; doch ift zu hoffen, daß auf solche rehtzeitig Rücksicht genommen werden wird. Letzteres ist um so nothwendiger, als der Berkehr in Kohle und Koks, namentlich aber in Haus- und Kesselbrandkohle, si gegenwärtig von Woche zu Woche steigert. Auch für die Berichtêwoche ist eine bemerkbare Entwickelung des Versandes zu konstatiren, und hat während derselben eine große Anzahl von Zechen mit Ueberschichten arbeiten müssen, um den an sie gestellten Mehranforderungen zu genügen. Leider fann man dies immer noch nicht als Zeichen für cine günstigere Geschäfts- entwicktelung ansehen; man nimmt, namentlich von Seiten vieler Händler, eben jeßt diejenigen Quantitäten mehr ab, die bis jeßt ab- nabmerücständig geblieben waren; indessen gestatten doch die heutigen, die gewöhnliche und regelmäßige Produktion abforbirenden Bezüge den Zechen, für erhöhte Leistungen auch bessere Preise zu verlangen. Unter dem Druck des nicht mehr abzuweisenden Bedarfs für den nahenden Winter haben sich in verschiedenen Kohlenforten Preiserhöbungen eta- blirt, welhe die Düsseldorfer Industriebörse vom 15. d. M. gegen ibre Vorgängerin vom 1. d. M. wie folgt beziffert:
15. Oktober 1, Oktober
. 7,00—7,40 M. gegen 6,80—7,20 M. Flamm-Nußkohle . T0070 Oa Sett-Stückkohle O O; 720—8,20 , Fett-Nußkohle, gew., 30—90 mm 7,60—8,60 750—8,50 do. do. 20—45 mm 720—7,80 , „ 0/80—7,00 » Mager-Forderlohle 440—5,60 , 440—5,20 , Mager-Nußkohle 40—80 mm | 11,00—12,50 , 1050—11,50 ,
Halbgesicbte Flammfkohle
#
do. 20—40 mm alles pro Tonne loco Zeche.
Nürnbera, 22, Oltobev. (Hopfenmarktberiht von Leovold Held.) Die Situation des Hopfenmarktes weist seit vor- gestern keinerlei Veränderung auf. Prima- sind stetig sehr gefragt, Mittel- und geringe Hopfen bleiben vernachlässigt. Gestern wurden circa 900 Ballen verkauft, au heute wird der Umsaß, soweit nch dies bis Mittag beurtheilen läßt, kaum größer werden. Die Zufuhren betrugen gestern und heute nur je einige hundert Ballen. Stimmung für Prima sehr fest, für Mittel und Geringe flau. Auf den Pro- duktionsplätzen wird von den Kundschaftshändlern und auh Seitens einzelner Erporteure sehr rege gekauft. Die Notirungen lauten: Gebirgs- hopfen 48—58 M; Prima Markthopfen 35—40 4, mittel 27—32 4, gering 20—25 4; Prima Aischgründer 48—95d A, mittel 30—40 M, gering 22—30 #; Elsässer 30—55 M; Prima Württemberger 70—80 M, mittel 45—50 MÆ, gering 33 — 40 f; Prima Badische 60—T70 A, mittel 38—45 M, gering §80—38 M; Prima Hallertauer 70—80 Æ, mittel 38—48 M, gering 35—38 MÆ; Prima Polen 70—80 MÆ, mittel 500—60 A6; Hallertauer Siegelgut Ta. 75—059 H; Spalter Land, je nach Lage und Qualität, 30—-135 H; Saazer Kreis und Bezirk, je nah Qualität, 125—155 A.
Wien, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Bodenkredit-Anstalt hat, wie die „Presse“ meldet, mit der Nordwestbahn ein Ueber- einkommen wegen Uebernahme von 11 Millionen Prioritäten abge- \ch{chlofen.
Bradford, 22, Oktober. (W. T. B.) Wolle fest, Widder- wolle vernachlässigt; für Garne mäßige Nachfrage, Preife unverändert ; in Stoffen mehr Geschäft, Preise unverändert.
i Verkehrs - Anstalten.
Bremen, 22. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Ems“ ist heute, Vormittag 10 Uhr, in Southampton eingetroffen.
O Q Dr Der Des O deutschen Lloyd „Rhein“ ist gestern Vormittag 10 Uhr in New-York eingetroffen.
Berlin, 253. Oktober 1885.
i Dié ¿ote ordentlihe General-Synode genehmigte in rer gelungen (L) Sitzung in zweiter Berathung die Vorlage des Evangelischen Ober-Kirchenraths, betreffend die Einschaltung einer Fürbitte für die Marine in das allgemeine Kirchengebet.
Zur zweiten Berathung des Kirchengeseßes über das Dienst- einfommen der Geistlichen lagen mehrere Abänderungsanträge zu
einzelnen Paragraphen vor, welche längere Debatten erregten. Dem 9 Abs. des §8. 6, welcher lautet: „Wird zu einer folchen (höchst-
dotirten) Pfarrstelle cin Geistlicher von geringerem Dienstalter be- rufen“, wurde auf Antrag des Svnodalen von der Groeben folgender Zusatz gegeben: „was bet jeder Pfarrstelle zuläfsig ist, ohne Rücksicht darauf, wem das Pfarrwablrecht zusteht“. ree Auaies,
_ Hinter §. 10 beantragte Syn. von Leveßow nochmals die in erster Lesung mit einer Stimme Majorität abgelehnte Resolution, welche darauf binzielt, daß, bevor das Gesetz in Kraft tritt, die Zuschüsse sicher gestellt sein müssen, welche aus Staatsfonds für die Durh- führung der Bestimmungen des Geseßes zu leisten find. Die Refo- lution unterscheidet sih von der ersteren insofern, als sie das Hinaus- \hicben eines Inkrafttretens in die Allerhöchste Entscheidung legen will. Der Präsident des (Evangelischen Ober-Kirchenraths, Dr. Hermes, erklärte sih mit der Resolution einverstanden. Bei der Abstimmung wurde dieselbe angenommen, ebenso das Geseß im Ganzen. j
(s folgte die zweite Berathung des Kirchengesetzes, betreffend den Beitritt zum Pensionsfonds. Das Gefeß wurde unverändert an- genommen. /
Zu der zweiten Berathung des Kirchengesebßes, betreffend das Pfarrwahlrecht, lagen gleichfalls eine große Anzahl von Abänderungs- anträgen, zumeist formeller und redafktioneller Natur, vor. Die ein- zelnen Paragraphen wurden unverändert angenommen, und \chließlich das Geseß im Ganzen. E
Gs folgte der Bericht der Finanzkommission über die Denkschrift des Evangelischen Ober-Kirchenraths, betreffend die Stolgebühren- angelegenheiten. Auf Empfehlung der Referenten Syn. Ebel und Gaebel und unter ausdrücklicher Zustimmung cines Kommissars des Kirchenregiments gelangten folgende Anträge einstimmig zur Annahme: E 1) Die General-Synode erkennt nah wie vor die Regelung der Stolgebührenangelegenheit als im eigensten Interesse der Kirche für nothwendig an und siebt in den Vorschlägen der Provinzial-Synoden von 1881 beachtenswerthe Vorarbeiten zur Grreichung des Erstrebten. 7 2) Vor Allem betont die General-Synode von Neuem die reht- ihe und moralische Verpflichtung des Staates zur Beseitigung der materiellen Schäden, welche die Kirche durch die Civilstandsgesetz- gebung erlitten hat. E
3) Die General-Synode {ließt sich unter dankbarer Anerkennung der biéber von der hoben Kirchenbehörde in dieser Sache geschehenen Schritte dem Antrage des hohwürdigen Evangelischen Ober-Kirchen- raths an, wonach zur endgültigen Regelung des Stolgebührenwesens im Wege der provinziellen Kirchengesetzgebung, der Jahresbetrag von mindestens 750 000 MÆ in den Staatshaushalts-Etat aufzunehmen sei.
4) Die General-Synode beschließt endlih in Anbetracht des immer wachsenden Nothstandes: i ;
Den hochwürdigen Evangelischen Ober-Kirchenrath zu ersuchen, bei Sr. Majestät dem Kaiser und König mit der allerunterthänigsten Bitte vorstellig zu werden, daß Se. Majestät als Schuß- und Schirmherr der evangelischen Landeskirche in Allerhöchst Seiner Weis- beit die geeigneten Mittel und Wege finden möge, den endlichen Er- laß des im §8. 54 Absatz 1 des Gesetzes vom 9. März 1874 vorge- sehenen Entschädigungsgesetzes herbeizuführen, bis dahin aber und un- abhängig davon durch Gewährung eines dauernden Staatszuschusses von mindestens 750 000 # den bart betroffenen Geistlichen, Kirchen- dienern und Gemeinden zu Hülfe zu kommen.“
_ Syn. Regierungs-Präfident von Wedell hatte den folgenden Antrag gestellt: „Den Evangelischen Ober-Kirchen-Rath zu erf uchen, baldigst Maß- nahmen zu treffen, welche gecignet sind, dem in mehreren großen Städten bestehenden Mangel an firhlichen Einrichtungen abzuhelfen, insbesondere den Erlaß der zur Erreichung diefes Zieles erforderlich erscheinenden Geseße herbeizuführen.“ QDieser Antrag wurde einstimmig an- genommen.
Scließlich genehmigte die Synode einen Antrag des Syn. vonKleist- Retzow, dem §. 22 Abs. 1 der General-Synodal-Ordnung folgende Fassung zu geben: „Der Vorstand besteht aus einem Vorsißenden, aus cinem Stellvertreter und aus fünf Beisitern. Es werden fünf Erfatzmänner gewählt, welche bei Verhinderung von Mitgliedern des Vorstandes in diesen berufen werden. Scheiden bei niht versammelter Synode sowohl der Vorsitzende als sein Stellvertreter aus, so wählen die Beisitzer unter sih einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter.“
Neue Forschungen auf der Berings- Insel. (A. Woldts Wiff. Corr.) — Es sind hon mehr als 140 Jahre verflofsen, seit- dem der berühmte dänisheSccfahrer im russischen Dienste, Vitus Bering, mit seinen Unglücksgefährten auf einer unbekannten und un- bewohnten Insel hundert englische Meilen öftlich von Kamtschatka landete, nachdem sie monatelang auf den ungastlichen Wellen des nördlichen Stillen Ozeans herumgetricben waren. Fast die ganze Mannschaft war von Skorbut angegriffen, viele starben, auch der Commandeur; das Schiff wurde an den Klippen zerschlagen, der kalte, stürmishe Winter mchrte die Leiden, kurz, die ganze Expedition mit allen Theilncehmern chien dem Untergange gewidmet zu sein. Es war aber einem deutschen Manne, Steller, vorbehalten, niht nur den Rest der Erpedition zu retten, fondern der leßteren und si selbst dur seine unvergleihliche Publikation in der Geschichte der Wissenschaften einen berühmten Namen zu machen. Unbegreiflicher Weise hat die Nachwelt jedo \ergessen, das Andenken dieses grofien deutschen Forschungsreisenden dadurch zu ehren, einen Punkt jener Gegenden mit seinem Namen zu belegen, cin Ber- schen, welches jeßt endli, in unseren Tagen dadur wieder gut ge- macht worden ist, daß Hr. Leonhard Stejner bei seiner kürzlich ausgeführten Umsegelung der Berings-Insel den böchsten Berg der- selben nah Steller benannt hat.
Sehr interessant sind die Nachforschungen, welche Hr. Leonhard Stejner auf dieser Tour nach den Ueberresten der Erpedition Berings angestellt hat. Er berichtet darüber in dem foeben erschienenen neuesten Heft der „Deutschen geographischen Blätter“ Folgendes: Als später der Regen etwas nachließ, begab ih mich auf eine Rekognoszirung nach „Komandor“, fo wird der Plaß genannt, wo die Expedition des Commandeur-Kapitäns Verirg überwinterte. Bei Komandor läuft ein ziemlich breites Thal aus, welches gegen das Meer zu durch mehrere Reiben niedriger Sanddünen ges{hützt wird.
Hinter der zweiten Reihe, unweit des Flüßchens, ungefähr 120 m von der Hochwassermarke und wenigstens 6 Fuß über der höchsten Springfluth sind verschiedene Sachen der Beringschen Erpedition ge- funden worden. Nach dem Mittagessen begaben wir uns, mit Spaten versehen, an diesen Platz. An mehreren Stellen war die Erde auf- gewühlt und kleine Glasperlen lagen rings umhergestreut, denn von hier hat die weibliche Bevölkerung der Insel ihren Vorrath von die- fem Lurusartikel geholt. Ich las auch ein kleines Papierdütchen voll auf. Es sind gewöhnliche, kleine, matte Glasperlen mit sehr kleinen Löchern; einige große, blaue, durchsichtige und facettirte Perlen wurden au gefunden. Diese werden jeßt schr hoh geschäßt und gewöhnlich an der Sehnenshnur, welche die Oeffnung der Kamlejken-Kapuze zusammenschnürt, als Zierrath befestigt. Diese Perlen rühren jeden- falls von der Beringshen Erpedition her, die fie als Tauschmittel für die wilden Bewohner der zu entdeckenden Länder mit- genommen batte.
Unter dem Rasen, der ungefähr 6 Zoll dick war, fand ih ver- schiedene Gegenstände aus Eisen, Messing, Holz, Leder, Scherben von Glas, Porzellan und gröberem Steinzeug, sowie auch eine ganze Menge Marienglas in dünnen Scheiben, die wohl auch als Bezahlungsmittel dienten. Besonders interessant waren mir die Bruchstücke eines messingenen russishen Wappenschildes mit dem Kaiserlihen Doppel-Adler, weil sie mir beweisen, daß der Fund wirklih von der Beringschen Expedition herrührt. Einige verrostete Kartätschenkugeln deuteten auf dasselbe hin; ja, es fanden sich noch Spuren des Pulvers, denn Klumpen von äußerst fein pulverisirter Holzkohle wurden an mehreren Stellen zu Tage gebracht. Die meisten Sachen gehören aber dem gestrandeten Schiffe an, wie eiserne Bolzen und Ringe, hölzerne Blok\scheiben u. a. Vielleicht am allerwichtigsten waren einige unansehnliche, aber ziemlich frisch aussehende Holzspäne, die gerade so ausfahen, als wären sie vor nicht langer Zeit aus ziemlich massivem Schiffsbauholz mit der Art gehauen. Es kann nämlich wohl nur geringem Zweifel unterliegen, daß dies der Platz ist, wo das neue Fahrzeug gezimmert wurde. Daß niht mehr von dem Holze vorhanden war, läßt fich leiht erklären auf jener holzarmen Insel, wo die Einwohner für Brennholz auf das Treibholz größtentheils angewiesen sind.
__ Am nächsten Tage war_mein erster Gang zu den Ruinen der Wohnungen, in denen die Sciffbrüchigen vor 141 Jahren den Winter zubrahten. Oben an ciner hervorspringenden Kante des westlichen Bergabhanges, da, wo dieser die nördlihe Ecke des Thales bildet, steht ein großes griehishes Kreuz, und die Tradition ist, daß gerade unter demsclben Bering begraben wurde. Gerade südöstlih von dem Kreuze, dicht an der Kante eines s{hroffen, etwa 20 Fuß hohen Ab- hanges, liegen die noh ziemli wohl erhaltenen Reste des Hauses, die aus drei Fuß dicken und ctwa drei Fuß hohen, aus Torf gebauten Mauern bestanden. Ein sehr üppiger Gras8wuchs bedeckte Alles, und unzählige Moskitos trugen auch dazu bei, die Untersuhungen mühsam zu machen. Die Längsrichtung des Hauses ift genau nordsüdlich. (8 besteht aus zwei Theilen, einem größeren nördlichen und einem kleineren südlichen.
Vierzig Mann überlebten den Winter; es kann also die ganze Mannschaft niht in dem Hause gewohnt haben. Ein Theil derselben wird wohl in den „Gruben“ im Sande unterhalb der Hügel, von denen Steller spricht, gehaust haben. Und in der That, die Reste der „Gruben“ existiren noch, obwohl sie keine bestimmte Form mehr haben und so von Pflanzenwuchs überwuchert sind, daß nichts daraus zu machen war. Ein Paar Steinfüchse hatten ihre Höhlen daselbst gegraben, und die ganze Brut kam nun hervor, um uns neugierig aus nächster Nähe zu betrachten. Steller und seine Leute sind dahin; aber der Steinfuchs, der ihnen so viele Possen spielte, und ihnen so lästig ward, ist noch auf dem Plate! :
(W. T
On, 22 D T vinz Palermo 3 Cholera-Tod die Stadt Palermo.
. B.) Gestern kamen in der Pro- esfälle vor, davon entfallen 18 auf Im Königlichen Schauspielhause kam gestern eine kleine dramatishe Novität zur Aufführung, das, wie der Verfasser, M. Genée, es nennt, dramatische Gedicht „Gastreht“. Das Stück stellt sich dar als eine dialogisirte Erzählung aus den korsishen Bergen, in welcher die Blutrache als Gegenstand des Konflikts erscheint. Man hat Francesca’s Bräutigam ermordet, ihr Vater Rusco und ihr Bruder Andrea wollen den vermeintlichen Mörder Valentino tödten; dieser rettet sih bei einem fürchterlichen Unwetter în das Haus seiner Tod- feinde, wo er, der Sitte gemäß, Gastreht genießt. Er erweckt dann au in dem alten Rusco gerechte Zweifel an seiner Shuld und lenkt den Verdacht auf einen Verwandten, Gasparo, welcher Francesca ver- 0 mit seiner Liebe verfolgt. Als Valentino das Haus verlassen at, trifft ihn die meuchleri’ che Kugel Gasparo's, aber nicht tödtlih, wäh- rend der Leßtere den gerechten Tod findet; von Andrea in das Haus seines Vaters zurückgeleitet, gewinnt Valentino Herz und Hand der Francesca. — Die Darstellung der belebten Scenen lag in den besten änden. Die Herren Hellmuth-Bräm, Ludwig und Kahle, sowie Frl. Barkany bewährten ibre gewohnte s{hauspielerishe Gestaltungskraft und schufen im Ensemble ein einheitlihes, volles und abgerundetes Bild aus dem Leben. — Als zweites Stück ging an diesem Abend Bauernfelds altes Lustspiel in zwei Akten, „Das Tagebuch“ neu ein- studirt in Scene. Dasselbe übte die gewohnte belebende und erhei-
ternde Wirkung auf die Zuschauer aus, gewann aber noth ein bes
Interesse dadur, daß die Rolle des Mündels „Lucie“ von de Clonerez Gaste, Frl. Groß, gegeben wurde. Diese Dame hat si mit jede Wiener Auftreten mehr in die Gunst des Berliner Publikums hin iun Neuen und gestern an dem leßten Gastspielabend einen ganz besonders (git und woblverdienten Erfolg gehabt. Eine gute Wiedergabe Ln „Lucie“ erfordert bei der dacstellenden Künstlerin ganz p eieser Begabung. Auf ihr beruht der Erfolg oder Mikßerfolg d g ‘eere Stücks. Die anfängliche, fingirte, übermäßige Naivität kam zur 0 ständigen Wirkung, weil fie mit überzeugender Natürlichfeit eel wurde; aber fast noh beffer gelangen die Scenen vershmitßter § farilt und s{ließlich am besten die Scene weibliher Hingebung S, ctetiè Frl. Groß in dieser ziemlich unwahrscheinlihen Rolle Él eun noch Gelegenheit, die Vielseitigkeit ihres Talents in das beste Vgg d rücken; reichster Beifall lohnte natürlich ihre Leistungen. Es bes zu faum der Erwähnung, daß die übrigen mitwirkenden Künste An Kahle-Keßler, Hr. Vollmer, Hr. Keßler und Hr. Müller ihre Ros: gleichfalls mit Auszeihnung spielten. I € Rollen
Im Victoria-Theater wurde gestern das historishe Bay „Messalina“ zum fünfzigsten Male aufgeführt; die Darstellun Wet fundete, troß der langen und ununterbrochenen Reibe von M holungen, dieselbe Frische und dieselbe Anzichungskraft wie am Mt Tage. Die Ausftattung war in vielen Stücken erneut worden E ließ daher nichtk8 von-dem ursprünglichen Glanz vermissen; E an forationen übten ihre ursprüngliche überrashende Wirkung aus A erregten wie immer die staunendé“Bewundexung der Zushauer. R Darsteller spielten mit unermüdlicher Frische und ließen fein Seiden von Ermattung oder s{ablonenhaftem Eifer aufkommen. Der Ee trägerin des Ballets, Signora Adele Sozo, zu Ehren wi N Kapellmeister Raida ein anmuthiger Walzer fomvonirt Has welchen die Künstlerin im dritten Aft als Einlage mit gewohnter Eleganz und Verve tanzte. Allen Mitwirkenden wurde von dem h zahlreich erschienenen Publikum anerkennender und lebhafter Beifall p Theil; die verdienstlichen Leistungen der Prima Ballerina, Frl Adele So3z3o, wurden überdies durch Ueberreichung von Blumenspenden aus: gezeichnet. Der Sozo-Walzer ist im Verlage von Carl Pae; hierselbst erschienen (Pr. 1,50 4). E
_ Krolls Theater. „Norma“ wird von den Italienern noch einmal, und zwar morgen, wiederholt (Sgra. Osfta: Titelrolle Sigra Mantelli : Adalgisa), am Sonntag dagegen Nofsfini's „Barbier von Sevilla, nah welchem mittlerweile wieder eine außerordentliche Nab: frage stattgefunden hat; die Besetzung ist die ursprüngliche. s
Gestern gab die russische Vokal-Kapelle unter Litung des Hrn. Dmitri Slaviansky d'Agrénefff im Saale der Phil- barmonie ihr erstes Concert. Die russishen, von Madame Olga Slaviansfky d’Agrénef arrangirien und dem Deutschen dur eine Vebersezung verständlih gemachten Lieder erinnern in ibrer musikalischen Form und in der Art des Vortrages, bei welcher ein Vorsänger ein Rezitativ singt, auf das der Chor antwortend eintritt , wie durch die Harmoniumbegleitung an die liturgishen Gesänge der fkatholischen Kirche. Nach einer Ballade über den Riesen Nikitith, aus dem elften Jahrhundert, die cinfache, oft rührende Melodien enthielt, und die von dem Direktor und seiner Gesangskapelle mit höchster Präzision in der Zusammen- wirkung vorgetragen wurde, folgte gestern ein Räthsellied: „Jch verberge meinen Ring.“ Das dritte Lied „Dein is mein Herz“ mate einen so überwältigenden Eindruck auf die Zuhörer, daß dasselbe wiederholt werden mußte. In welchem Grade der vortrefflich ge- \hulte Chor “auch die feinsten Schattirungen zu beherrschen im Stande ist, zeigte sich in dem höchst charafkteristischen Vor- trage der Lieder: „Mich s{läfert“ und in dem Charakterlied: „Ei Uchnem“, in welhem das Dahinziehen eines Schiffes in die Ferne durch die immer leiser und leiser dahinschwebenden Klänge der Männerstimmen wiedergegeben wird, deren volle jugendliche Kraft {con in den vorigen Liedern zu bewundern war, und deren Bässe mit Leichtigkeit das Contra-a und b erreihten. Ein Festgesang ist die patriotishe Hymne: „Heil Dir“, die dem Kaiser Alexander dem Zweiten gewidmet ist. Nah Schluß derselben stimmte der Chor in deutscher Sprache die „Wacht am Rhein“ an, die das Publikum zu wahrer Begeisteruzg entflammte. Unter den anderen noch vorgetra- genen Liedern ist besonders ein Tanzlied hervorzuheben, welches da capo verlangt wurde. In allen Gesängen bewies der Chor sönen Stimmenklang, frishe, lebendige Ausdrucsweise und musterhafte Präzision. Hr. d'Agréneff, gleichzeitig der Solist der Gesellschaft, wußte seine, wenn auch nicht kräftige, doch sehr wohlklingende Baritonstimme mit künstlerishem Geschick zur Geltung zu bringen und oft mit bewundernswerther Zartheit zu beherrschen. Die prat- vollen, kleidsamen Nationalkostüme der Gesellschaft, die ein Bild des farbenreichen Orients gaben, erhöhten den Eindruck der Gesänge, der sih bei dem zablreih erschienenen Publikum durch den lebhaftesten Beifall kundgab. — Das zweite Concert der russischen Vokal- Ee V beute, das dritte morgen Abend in demselben Concert- TAOLE U.
Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.
„Volkswohl“. (Allgemeine Ausgabe der Sozial-Correspondenz.) Nr. 41. — Inhalt: An unsere Leser und Freunde! — Die Bea- tung der Arbeitershuß-Geseßgebung Seitens der wirthschaftlichen und sozialen Kongresse. — Die ailen Genossenshaften 1884. — Zur Branntweinsteuerfrage. — Zur Verbesserung der ländlihen Armen- pflege. — Tägliche kalte Abwaschungen. — Soziales: Wohnungsfür- forge für Unbemittelte in Kartouuhe. — Zur Zwangserzichung. — Warnung für Auswanderer und Stellensuhende. — Das städtische Waisenhaus zu Dresden. — Der Verein zur Förderung von Hand- fertigkeit und Jugendspiel in Görliß. — Beilage : Altdeutsche Haus- inschriften. — Literatur. — Arbeiterverhältnisse: Neueres über Deut|W-
[lands Arbeiterkolonien und Verpflegstationen. — Streiks. — Lehr- lingssparkasse der Cisenhütte in Norden. — Krankenkassen. — An- zeigen. i
Der Feuerwehrmann. Nr. 41. — Inhalt: Ueber Hülse leistung in Unglücksfällen. (Schluß.) — Rheinisch-Westfälischer
Feuerwehr-Verband. — Der VI. Westpreußische Feuerwehrtag. — Y
Die Zunahme der Blitgefahr. — Verschiedene Mittheilungen. — Literatur. — Anzeigen. — Beilage: Der Speicherbrand in Königs
berg am 2. August 1839. — Brandfälle 2c. — Verschiedenes.
JF[lustrirte Berliner Wochenshrift „Der Bär“. Nr. 3. — Inhalt: Gedenktage. — Faustrecht, von B. W. Zell; Der fürstlihe Vetter in Shwedt, historishe Novelle von W. Weyer- gang. — Feuilleton: Das Hotel zum Prinzen von Preuzen in Bitterfeld, von Emil Obst. — Ein Fischerstehen in Ber- lin im Jahre 1714, von Adam Löffler ; Aus der Colonie française, Bilder und Charaktere von E. de Talange. — Miscellen: Fürst Chlodwig von Hohenlohe; Eine Scene aus der Jugend Friedrichs 11. ; Das Lutberdenkmal für Berlin; Das Tanzlokal zum dien Wilhelm in Berlin; Die Jubiläums-Denkmünze der französischen Kolonie; Der Abbruh der Sloßapotheke; Kaiseranekdote; Schweiger-Lerchenfelds Afrika. — Kleine Chronik. — Ansiht der Stadt Ansbach. — Still- leben im Winter. — Brief- und Fragekasten. — Inserate.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsnek- Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),
und die Bekanntmachung, betreffend die Niederleguug der eingelösten Schnldendokumente des Deutschen Reichs.
Berlin:
zum Deutschen Reichs-
i 249.
Erste Beilage
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 23. Oktober
Wp.
M
a —
Anserate für den Deuts
Preuß. L register nimmt an: die
N E chen Reichs- und Königl.
Staats-Anzeiger und das Central-Handel8-
Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers uud Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Verlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.
— ——————————————— “Eteckbriefe und Untersuchungs-Sachen. | [34959] Steckbrief. E E | auf Gegen den Juwelier Erich Julius Theodor Dreyer, geboren hierselbst am 18. Mai 1839, Salder flüchtig ift, soll eine durch Urtheil des C “Stadtgerichts I., Kommyartus Jur
Königlichen Skadtge Ragatell- und Injuriensachen, vom 24, März 1576 wegen (jerängnißstrase von 14 (Fs wird ersucht, denselben zu
nachste Justizgefängmyz abzuliefern, welches wiederum
ersucht wird, die Strase zu
zu den -
A h E R 85 Königsberg, den 17. Dffober 1599. Konigliches Amtsgericht. X.
[34964] 1
Der gegen den Kaufmann 9 Februar doi m MKomgs den Atten V.
9 November 1881 erlassene u
1884 erneuerte Steckbrief wird nochmals erneuert.
Verliu, den 19. Oktober
Staatsanwaltschaft Lei dem Königlichen Landgericht I.
[34962] Das gegen 1) ‘den Wehrm lis, geboren am
3) den Wehrmann Gustav Schöt, geboren au
94 September 1849 zu P
berg, unterm 15. November 1883 erla}jene Stras- vollitreckungsersuchen wird erneuert.
Oktober 1389.
Königliches Amtsgericht.
Luckenwalde, den V
[34966]
Der unterm 13. Juni 1855 gegen den Ziummer- mann Constant Hilmar Albin (Sarl Günzlerx aus
Bohlen erlassene Steckbrief
Rudolstadt, den 15. Oktober 1859.
Der Erste Staatzanw
(Unterschrift.)
Der gegen Krüger, am wegen wiederholten T, 11, B, 649, 860 Unter D
laïsene Stectbrief hat sich erledigt. Berlin, den 20. Oktober 1559.
Staatsanwaltschaft bei dem
[34963] K. Württ. Amtsgericht Urach. Zurückgenommen
wird der am 15. Septe 98 Jahre alten, verhetrakï
Nusser von Langenau, wegen Rothzucht erlassene
Steckbrief. Den 20. Oktober 1884. Der beauftr. Unt D E B [34960] 1 Um Angabe des jeßt
Schmiedegesellen Ludwig Vriebe, früher in Usch, zu
den Unterjuchungsakten E.
Schneidemühl, den 21. Ottober 1559. Königliches Amtsgericht.
[34826] . In der Strafsache geg
hier wegen Körperverleßung
Reichs-Strafgesetzbuchs U
verhandlung über die von Münch gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Drebden 19, Juni 1855 eingelegte Berufung aus Anordnung des Königlichen Landgerichts hierselbst
der 1. Dezember 188 anberaumt worden.
Der als Nebenkläger aufgetretene Handarbeiter Friedrich Ernst Pflaume, .
vormals in Kotta, dessen derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt ist, wird hiermit geladen,
in diesem Termin vor Königlichen Landgerichts Saal Nr. 61, ceinzufinde: daß auch im Fall seines
gelegte Berufung verhandelt werden wird. Dresden, am 19. Oktober 1889. Der Königliche Staatsanwallk. von Beschwiß.
[31695] 1) Der Wehrmann ( Friedrich
2) der Wehrmann Fi
tenberg aus Rosmart, Am geboren zu Neu-Tieß, Krets Berent,
werden beschuldigt, als Wehrmanner de
ausgewandert zu sein - 1 gegen §. 360 Nr. 3 des Stras-
Uebertretung
— gefeßbuchs. 5
„, Dieselben werden auf Amtsgerichts hierselbst a
ven 30. Dezember 1885, Vormittags 9 Uhr,
vor das Königliche S: Rathbgusfaal hierselbst laden.
Tagen
ften 47b. 1576 Mittheilung zu machen.
Steckbricfs-Eruneuerung.
berg i. Pr. geboren, in R. I. 1125. 81 — jeyt Ilb. 617. 81 rép. — wegen wiederholter Unterschlagung unter dem
23, Mai 1852 zu Luckenwalde, 2) den Reservisten Gustav Behm, geboren am 9. J0- nuar 1557 zu Leplow, RVerwaltungsbezirk Franzburg,
Steckbriefs - Erlediguug. den Tijchler und
Bekanntmachung.
Schneemann aus Lek boren zu Gellichhausen, Krets Göttingen,
zu Königsberg i. Pr.
: c E S E S Stopf ho S Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben | und : Urtheil dahin zu erlaïen :
von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Atten- dorn ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Altena, den 1. Oktober 1589.
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Oeffentlicher
1. Stebriefe und Untersuhungs-Sathen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Vervahtungen, Submissionen 2. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 1.1. von öffentlichen Papieren.
i
c “is
90-17
Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung
Ko,
Beleidigung erkannte voll\treckt werden. verhaften und in das
vollitrecken und hierher
Franz Heymann, am
nd unter dem 19. August
1889
ann Hermann Michac-
ulsberg, Kreis Sprem-
wird wiederholt erneuert.
alt am Landgericht.
Schreiber Adolph S) Hagenauer. 9» Juli 1863 in Berlin geboren, E {weren Diebstahls in actis [34870] UArmensache.
E f, IDOeE Oen BE Oeffentliche Zustellung. -
Königlichen Landgericht. I.
Gee o. Io gegen den t A: heten Bierbrauer Martin
crsuchungsrichter : venstein.
gen Ausentkl, altsorts _des
123/85 wird ersucht.
en Karl Heinrich Münch gemäß §Ÿ. 225a des t als Termin zur Haupt-
Dresden vom
5, Vormittags 9 Uhr,
ich rechtzeitig der V. Strafkammer des hier, Pillnigerstraße Hl 1, unter der Verwarnung, Ausbleibens über die etn-
Sergeant Wilhelm Heinrich Werdohl, ge-
isilier Julius Ludwig Wit- Amts Lüdenscheid,
r
r Landwebr ohne Erlaubniß
A
D
Anordnung des Königlichen uf
höffengeriht im städtischen
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
[15139) E E Nuf Antrag des Fleischermeisters Fertinand Anger- stein in Bundbeim ift die Eirleitung d:8 Aufgebotê-
Convent. Müoze auf den Kleinfothbof No. ass. 4 in Bündbeim für weil. Frau Oberamtmann Brey- mann Erben in Harzburg eingetragen sind, be-
35081]
fend es hier um Amortifirung von als Aufgebotstermin irrig
statt
b
Leopold | ) Rechtsanwalt Dr. Behr, klagt gegen ihren Ehemann Leopold Albert, befannten Antrage : O zu scheiden und ladet den Beklagten 1 [ich Verhandlung des Rechtsftreits vor die erste (Sivil- fammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Strafburg i. E. auf
u. dergl.
Harzburg, den 12. Juni 1885. Herzoglibes Amtsgericht. Thielemann.
Königliches Amtsgericht München E
Abtheilung A4. für Civilsachen. ; In dem Aufgebot vom 9. Ottober 1885, betref- Gesu des Conditors Franz Seraph Kraus 1 Gwiggeld-Kapitalien“ Ut
Freitag, der 23. Mai 1886, Vormittags 9 Uhr,
„Freitag, der 2. Mai 1886, Vormittags 9 Nhr““, ezcichnet, was hiermit berichtigt wird. München, am 21, Oktober 19899. Der geschäftsleitende K. (Gerichts\chreiber :
Die Dienstmagd Caroline Merlath, Ehefrau von Albert zu Straßburg, vertreken durch
früher in Bischheim, zur Zeit ohne Wobn- und Aufenthaltëort, mit dem j Die zwischen den Parteien bestehende Che |
i zur mündlichen |
den 6. Januar 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. H Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser | Auszug der Klage bekannt gemacht. | Der Landgerichts-Sekretär. (L. 8.) Krümmel.
[34869] Oeffentliche Zustellung.
Die großjährige Bauerstochter Katharina Pöschl
von Grund und der Vormund des außerchelichen
Kindes derselben, Namens Josef, nämlich der Häusler
Anton Pöschl von Grund, klagen gegen den ledigen
großjährigen Bauerssohn Anton Bauer von Aßberg,
z. Zt. in Amerika, wegen Vaterschaft und Unterhalts-
beiträgen mit dem Antrage, vorläufig vollstreckbares
Urtheil dahin zu erlassen: l —
1) der Beklagte habe die Vaterschaft zu fraglichem Kinde anzuerkennen ;
9) einen jährlichen Unterhaltsbeitrag von 45 M ein\{ließlich der Kleidungskosten bis zum zurück- gelegten 14. Lebensjahre des Kindes;
3) 5 M. jährlichen Beitrag zur Bestreitung des “ seinerzeitigen Schulgeldes und der Schulbücher ; 4) 15 M Lichenkosten beim Todesfall des Kindes “ innerhalb der Grnährungszeit und 5) fämmtlihe Streitskolten i
zu bezahlen und laden den Beklagten zur münd-
lichen Verhandlung dieses Rechtsstreits vor das Kgl.
Amtsgericht Waldkirchen auf Gi
Sanistag, den 5. Dezember 1885, Vormittags 10 Uhr. L Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieer
Auszug der Klage bekannt gemacht.
Waldkirchen, den 20. Oftober 1889. Gerichts\hreiberei des Kal. Amtsgerichts Waldkirchen.
(L. 8) Keim, Kal. Sekretär.
[34866] Oeffentliche Zustellung. , Der Müller Michael Kießling von Rehberg, 3. Hk. in Würzburg, vertreten durch den K. Advotal
Kaiser hier, ; flagt
bei dem K. Landgerichte Würzburg, Civil- fammer ÏUl., gegen den Metzger Georg Trautmann von Würzburg, nun unbekannten Aufenthalts, und dessen Ebefrau Katha-
«
Industrielle Etablissements, Fabriken und
Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen.
0 nzeiger +4 Fnscrate nehmen an: die Aunnoncen-Erpeditionen des
„JInvalideudank““, Nudolf Mosse, Haaferstein & Vogler, G. L. Daubc & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Unnonceu - Bureaux.
F
Großhandel.
4 L e Theater-Anzeigen. \ In der Börsen- *
9. Familien-Nahrichten. /
————————————— —
Der klägerishe Anwalt ladet die gter dem vom Prozcfgerichte bebufs mündlicher Verl lung des Rechtsstreites anberaumten Termine vou
s E C B E Lt) an die Gerichtéstelle und fordert dieselben auf, biebei | einen beim K. Landgerichte Würzburg zur
Zum Zwecke E ll n den Mitverklagten Georg Trautmann wird Gegenwärliges | Oßerförsterei biermit bekannt gemacht. :
den 21. Dezember 1885, Vormittags 9 Uhr, im Situngssaale der I. lichen Landgerichts zu Koblenz anberaumt. | S
[34973 bezirk Hildeéheim,
1885/6 zum Einschlag gelangende Submissionswege verkauft:
Vorschrift der Käufer ausgehalten.
Nutzhölzer“ zu if : di trennt für die unter I. S U O a S C Mer?
l (Grubenbolzer, beiteyend in «2 . f Al 7 : ck Rundktloben und Wins D h 24
EGin!schlag 1 | gesunden BVirken- und Erlen - sob Fnüvveln, gesunden Kicfernknüppeln, ote litäts Kiefern-Rundkloben und Knüpyeln, follen vor dem Einschlag meistbietend 1n dem au! | Donnerstag, den 5. November cr., Vormittags 10 Uhr, S im Kruge zu Rothenfier anberaumten er \ande- | verkauft werden.
A» J t 4 uarkor n | Bedingungen And VOrer
stellt den Antrag an das genannie Gericht,
s S2 1COuidig, 1 50 » T
) ì
Die Beklagten sind
1000 M Darlehen nebît °/o vom 13. Oktober 1884 an gerenet, und baben die Kosten des e resp. zu erstatten.
o Nfl a 9t0 ladet die Beklagte rom Unterzeichneten zu
Freitag, den 26. Fevruar 1886, | E N Vormittags 9 Uhr, L | - Rothenfier, den 20. Oktober 19. Der Königtiche Oberförster:
E
1 Lie U
(6
anwalt- |
R Hit ies BLtga en E M De haftliden Vertretung zugelassenen Rechtéanwalt | tober 1796, Inhalts deren 600 Thlr. Braun\{w. aufzustellen. | nail
E 7 2 D! tora 1 -IRR uorAo S : op Fm Laufe des Winters 1885/86 werden 1n Dék G 2. 4 T dl t i T Ra Apenrade, 1m Reg erungsbezrt M5
m A4 ol N nachitebend
der öffentlichen Zustellung an den |
î î f O ov. ot noto Anl1s | wig, Kreis Apenrade, verzeichnete Do!
hlofe E tober 188 V s A {losen worten, Würzburg, den 19, Vktoder 19. ntitäten zum Verkuf kommen; Die unbckanyten Inhaber der Urkunde und Alle, GATtolGreiverei des K Lantgerichts Würzburg. quantitale 120 A Si L nagubols, welce auf die Hypothek Ansprucb machen, _werden S) Zink, K. Obersekretar. | 450 „ Buwennutzholz, aufgefordert, ihre Rechte 1pâtestens 1m Aufgebots E | n E termine am i [34559 : 9200 Nadelbol:nuubolz, außerdem Mittwoch, den 13. Januar 1886, Die Ehefrau des Tünchers Jobann Jakob | 200 rm Eicenbrennholz, i Vormittags 9 Uhr, turkunde dem | Bertram, Anna Maria, geb. Halfen, beide zU | 1500 „ Buchenbrennholz, anzumelden, widrigenfalls die Bors kla t vie Brodenbach, vertreten durch Rechtsanwalt Cobtenzer, | 60G 2 Grlecnbrennholz und Eigenthümer gegenüber fc e 03 erklärt, die | fsagt gegen ihren genannten Ebemann auf Guter? | 50“ Nadelholzbrennbolz. S Hypothek aber gelöst werden lou. trennung. l F Die Holzverkaufêtermine werden stets 14 Tage Termin auf |
Verhandlung 1k vorber bekannt gemacht werden.
G Westerlund, den 20, Vfktober 1885. D S Der Oberförster.
Zur mündlichen
(ivilkammer
Breuer, Gerichtsfhreiber des Königlichen Landgerichts. | [34974] Bekanntmachung. E renen | Es soll den 3. November cr. in der Schänke u Sablath, den 11. November cer. im Nudolpb- ichen Gasthofe hier, nachstchendes Kiefern Brennbolz qus den nachfolgenden Schunbezirken und Jagen der i | Oberförsterci Christianstadt, Reg.-Bez. Fraut- us der Kgl. Oberförsterei Uslar, Regierungé- | furt a. O., Kreis Sorau, von Morgens 9 Ühr werdew nachstehende pro Oktober | ab, öffeatlih meistbietend verkauft werden und zwar: de Nuthölzer im | Hgeselich Jagen 143: 130 rm Knüppel LT., Neu- | dorf Jagen 154: 500 rm Scheite, 156 do. Knup- 1, Eichen, und zwar: E _ [pel 1, Jagen 213: 732 rm Scheite, 120 do. a. chwa 150 fm mindestens 4 m lange Abschnitte | Knüppel 1., in der Totalität Jagen 152, 156, mit einem Zopfdurchmesser von über 49 ecm, | 170—178 u- 175: 647 rm Sceite, Jagen 138: b. etwa 600 fm Bahnschwellen von 25—49 em | 68 rm Stoctholz T. O - Zopfstärke. | Christianstadt, den 21. Oktober 1559. 11. Buchen, und ¿zwar? | Der Königliche Oberförster. a. etwa 200 fm Bahnschwellen, N E b. „ - 1000 rm Nughölzer von, 18 N LONOe und 20—40 cm Zopfitarke, : ce, „500 rxm Grubenholz von 10—-20 em | 135059] — Zopfstärke, 1—3 m lang. n de On, 11]. Lärchen und Fichten : | eítwva 100 rm Grubenholz von obigen QVimen- | sionen. Vorstehende Nutzhölzer werden
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.
Nuyholz-Verkauf.
Holzverkauf S 6E UE O A N Mol Obkerfêrsterei Rumbeck (Meg. ez. Arnskcrg). . Mittwoch, deu 4. November d. F--
Morgens 16 Uhr, _ - sollen im Gasthause von Baerens zu Weventrop 2Æl folgende Nuy- und Brennholzer Pol ¿ffentlich meistbietend verkaurt werden,
na) | | Arnsverg Offerten sind mit der Aufscrift: „Offerten auf | Einschlage 7 E +7 0 S Or
ersehen und die Preise darin ge- | und pax. e - O j | T. Aus dem Bezirk Enjte: 230 fm \y. Raum- | holz, 60 rxm Eichen-Brennholz,
thunlichst
Cichen-Nity- ¿cihneten Verkaufsloose pro Festmeter re i _… 345 fm Buchen- N war bei Cichen gesondert für entrindetes | Nubolz, und 1800 Eo (us Holz, wenn leßteres zur Bel Der Lohnußung ger: dem Bezirk Hir) erg : E im Uet Ee wünscht wird, zu notiren. Auch muß darin die aus- | 6000 YI Buchen-Vrenn! olz und 200 rm j Grlen drückliche Erklärung abgegeben werden, daß Känfer | Brennholz. D Aus dem Bezir Genera 30 rm ich den Submisstonsbedingungen, wel&e auf Wunsch | Eichen-Grubenholz, 390 fm Buchen-: N O e em gegen Erstattung der Koplalien mitgetheilt werden, | Buchen - Brennholz und A N Fihten-NuBho unterwirft. | stangen. IV. Aus dem Deziri A f E Diese Offerten müssen «mir bis zum §. Novem? | Buchen-Nußholz, e rm E 4 Und ber vorliegen und werden den 4. November cr., | 100 fm Ricfern - Nugbols, A u Den Ä A Morgens 10 Uhr, in meinem Geschäftszimmer | Damberg : 100 fm Buchen-Nutbolz und d= eröffnet. O i i 8 A Uslar, den 21. Oktober 1859. | Das Material wird [d lagweife zum N ges Der Oberförster. | stellt und zur Erleichterung der Abfuhr ci cnt-
| j
l
j
|
Harmes. prechenden Geboten an bequem gelegene chauïsirte ——— Holzabfuhrwege gerüdt. Uebrigens sind die Herren Grubenholzverkauf. | Forstshutbeamten angewte]en worden, die betreffenden ei Naugard, | Schläge auf Verlangen vorzuzeigen. | - Rumbeck, am 21. Oftober 1889. Der Königliche Oberförster : O:
[34972] ; Oberförsterei Rothenfier bi
Reg.-Bez. Stettin. i Die in den Schutzbezirken Treche , Neumwald, | Schaafbrück und Sagersberg im Winker 1885/6 zum |
Bekanntmachung.
Licferung von Brot und Fourage an 1886 im öffentlihen Ausbietungs-Berkfahre
[34404]
; C die Truppen in den nach- Zur Verdingung der direkten E A L O als n haben wir folgende
tebend aufgeführten (SBarnisonen pro
Termine anberaumt: E E M E E | | Non | (Garnisonen, | E sür welche der BVedarf| «az é O aris D ve3 Termins | Ort des Termins C R Gegenstand der Berdingung Datum des Termins | Drt des æ2crmimnmse zur Verdingung egensta C l | ‘langt l Sl gelang Oftober Vormittags Gickfen, Gel Fourage. R O LUDE ; U e MCaroura Fourage. 20, N im Bürcau der Gar- nis Fourage. i 4 T E: a A _— - — É Ti nison-Berwglung Butzbach Rrot und Fourage (Heu u. Stro! i L Dos L —— | Brot und Fourage (Heu U. Stroh). u | O E ‘im Nathhaufe_ Rotenburg a./._ _BVrok_ und Fourage. 30 : Vormittags | Meiningen, Hildburghauyen Fourage L S 9x Uhr | im Rathhause M S a Gai Geeignete Unternehmer, welche nh über ibre Liefcrungsfähigfkett unt E U E V e 4 . . € A 9 + Ey Jy. 4 ‘ 4 Ry I nut nor 4 N C B, C cen genügend ausweisen können, werden aufgefordert, ihre Dfferten, fu jeden Garni)e n R S M | : Brot- (Fourage-) Lieferung pro 1886 [Ur die Garnison N! ersehen,
mit der Aufschrift „Submission aus L!
f f 0} ia T ay î Ç I i G T . + Ö - 12. 7 PUN.
vortofrei bis zur Terminstunde in das Terminslo A C, rals ie Ua Eavin bey Dient
Die Lieferungsbedingungen, tn welchen auc) dite speziellen Vorschri ten p die Form A e
und das Verdingungsverfahren felbst enthalten sind, liegen in unseren! o E amtern 11 Mainz und Bockenheim, sowie bei den Bürgermei]ter Aemtern der betreffenden Sarni]onen aus.
Kassel, den 15, Oktober 1859.
ring Trautmann dahier,
¡ur Hauptverhandlung ge-
wegen Forderung aus einem Darlehen,
Königliche Jutendantur 11. Armec-Corps.