1862 / 165 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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halten, um zuerst nach Utrecht zu gehen, dann aber der Königin- Mutter einen Besuh auf dem Schlosse Soestdyk bei Amersfoort abzustatten, um später nach Berlin abzureisen. Jch höre, daß unsere Regierung dem Verlangen der Gesandten, den Handelsvertrag zur bestimmten Zeit noch nicht in Kraft treten zu lassen, vorläufig nicht nachgegeben, sih aber vorbehalten hat, darauf zurückzukommen, che

die Gesandtschaft Europa verläßt, (K. Z.) |

Großbritannien und Jrland. London, 16. Zuli, Jn der gestrigen Unterhaus-Sihßung fragt Farquhar den Unter- Staatssecretair des Auswärtigen, ob die Nachricht, daß 700 Mann britischer Truppen zu Kadhing von den Taipings umzingelt worden seien, und daß man in Chin, von Indien her Verstärkungen erwarte, gegründet sei. La yard entgegnet, das auswärtige Amt habe keine darauf bezüglichen Depeschen er- halten, Doch seien ihm Depeschen zu Gesicht gekommen , welche die Nach- richt von der Einnahme Ningpo's bestätigten. Die Taipings hätten einen Angriff auf englische Schiffe gemacht, worauf diese ihrerseits die Stadt angriffen und die Taipings vertrieben. Leider bestätige sich die Nachricht von dem Tode des Admirals Protet. Lord R. Mon- tagu bringt die mexikanishe Frage zur Sprache und beantragt eine Adresse an die Königin, in welher Jhre Majestät ersucht werden soll, Anordnungen zu treffen, daß die in der dem Hause vorgelegten Korrespondenz vorhandenen Lücken ausgefüllt werden und bemerkt, er halte es für ein Unglück, daß man sich darauf eingelassen habe, mit Frankreich Hand in Hand zu gehen. Seines Erachtens liebe England keine Coalition. Auf der Krim habe man eine Coalition mit Frankreich gehabt. Sei diese Wunde schon geheilt? und sei irgend etwas Gutes aus der Coalition mit Frankreich in China entstanden? Wenn einmal durchaus eine Coalition da sein solle, so müsse fie denn doch einen anderen Grund haben, als das Gel- tendmachen von Geldansprüchen. Er habe nie zuvor davon gehört, daß drei Heere auf dem Boden eines bankerotten Freundes lagerten. Auch wisse man in England nicht einmal, ob die Ansprüche Frankreichs gerecht oder un- gerecht seien. Man habe sih von Frankreich übervortheilen lassen. Nachdem der Bruch erfolgt sei habe die englische Regierung aus Rücksicht auf den Kaiser der &ranzosen die zu Puebla abgeschlossene Convention, obgleich dieselbe nach dem Ausspruche Russell's die so lange gesuchte Genugthuung vollständig ge- währe, verworfen. Diese Frankreich gegenüber an den Tag gilegte Dienst- beflissenheit sei, gelinde gesagt, ein kostspieliger Mißgriff. Allein sie sei noch mehr als das, indem man sich mit dem Mörder der Freiheiten seines Vater- landes verbündet habe, um auf freiem Boden einen Despotismus zu grün- den. Selbst jeßt noch könne England seinen Mitschuldigen nicht ganz ab- {hütteln, obgleih es sehe, daß derselbe dem Abscheu der Mensch- heit und der Rache des Himmels Veriauen lel, Layard zadlt die von den mexikanischen Behörden gegen England verübten Un- bilden auf, die der englischen Regierung ein Anrecht darauf ver- schaff hätten, Genugthuung zu fordern. Da Genugthuung, wenig- stens der Sache nach, verweigert und Versprechungen, nachdem sie kaum ge- macht, gebrochen worden seien, \o sei das Recht, mit Gewalt einzuschreiten, nach unanfechtbaren Gesezen vorhanden gewesen. England habe in nicht mißzuverstehender Weise erklärt, daß sein einziger Zweck der sei, seinen Ge- nugthuungs-Forderungen Geltung zu verschaffen. In dem Auftreten der französischen Befehlshaber habe sowohl die britische wie die spanische Regie- rung eine Vertrags-Verleßung erblickt, und deshalb seien die Truppen beider Länder zurückberufen worden. S. Fihgerald sagt, er wage allerdings nicht zu behaupten, daß die Regierung es hätte vermeiden können, Schritte zu thun, um die Landesehre zu wahren und Genugthuung für erlittene Be- schimpfungen zu erlangen. Doch sei die Art, wie sie sich eingemischt habe, verkehrt gewesen. Es sei eine offenkundige Thatsache gewesen und der Re- gierung habe es ret gut bekannt sein müssen, daß Frankreich und Spanien eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Mexiko’s beabsichtigten. Den Absichten diesex beiden Mächte aber habe England seine moralische Unter- stühung geliehen. Kinglake ergreift hierauf das Wort und spricht im AlUl-

emeinen für die Regierung, so wie auch mit großer Anerkennung über die Valtung Spaniens, wird aber inmitten seiner Rede durch die Bemerkung eines Abgeordnetert unterbrochen , daß keine 40 Mitglieder anwesend seien. Die Zählung erfolgt hierauf , es stellt si heraus, daß die Zahl der Anwe- senden nur 33 beträgt und die Sißung wird geschlossen.

Laut „Gazette“ is Mr. T. A. Crooks als Hamburgischer Kon- sul in Gibraltar bestätigt. Frederic Hamilton, Esq9., dermaliger Legations-Secretair in Frankfurt, wird in derselben Eigenschaft nach Stockholm verseßt, und auf seinen Posten in Frankfurt tritt der dermalige Secretair der britishen Legation in Stockholm, Edwin Corbett, Esq.

Am Montag Abend wurde der Pascha vou Egypten von den Mitgliedern des United-Service-Clubs mit einem glänzenden Bankett bewirthet, welhem auch Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge beiwohnte. l

Zu dem großen Bankett, welches Morgen Abend in der Guild- hall der großen Ausstellung zu Ehren stattfinden soll, werden s{chon seit einer Woche außerordentliche Borbereitungen getroffen, Wie man jest vernimmt, sind ungefähr 3500 Einladungen an hobe, mitt- lere und niedere Personen ergangen, Unter den ausSgezeicbneten „OrelgnerS“, die geladen sind und deren Zahl ungefähr 250 sein soll, befindet fich natürli wieder der Viceköônig von Egypten.

Se. Excellenz der persishe Gesandte in Paris if von Berlin aus in London angelangt.

_Frankreih. Paris, 16. Juli, Der „K. Z” wird ge- schrieben: Die Nachrichten, welche der Moniteur" heute aus Mexico bringt, lauten ziemlich günstig, Die Privatbriefe, die zu gleicher Zeit aus Vera-Cruz eingetroffen sind, schildern aber die Lage der Dinge minder rosenfarbig. Ob Lorencez, der, wie übrigens aus dem „Moniteur“ hervorgeht, von allen Seitén eingeschlossen if, sich

bis zur Ankunft der Verstärkungen wird halten können, diese ¿Frage ist Übrigens nur insofern wichtig, als sie das Schicksal seines fklei- nen aber tapfern Corps betrifft, An dem allgemeinen Gange der Ereignisse kann dieses nichts ändern, da die Franzosen im nächsten Winter jedenfalls ihren Einzug in Mexico halten werden. Jn Vera- Cruz, wo noch immer das gelbe Fieber herrscht , liegen alle Ge- schäfte darnieder, weil Almonte neues Papiergeld mit Zwangscours au8gegeben hat. Ein aus fünfzehn Wagen bestehender Convoi, der am 9. Vera - Cruz verließ, wurde unterwegs angegriffen. Ueber- gelaufene Mexikaner und vierzig Franzosen bildeten die Escorte. Die Mexikaner ergriffen beim Anblicke des &Seindes sofort die - Flucht, die Franzosen leisteten Widerstand. Zwanzig derselben fie- len, die übrigen wurden gefangen genommen, auf die Pulverwagen gebunden und in die Luft gesprengt. Dieses erinnert an die spa- nischen Befreiungskriege. Die 3000 Mann Truppen, die von Algier abgegangen sind, begeben sich direkt nah Vera - Cruz, ohne die Úbrigen Verstärkungen abzuwarten.

Jn einem andern Briefe desselben Blattes beißt es: Ein Brief an den in Nantes erscheinenden „Phare de la Loire“ entwirft eine gar traurige Schilderung der Zustände in Vera-Cruz und der wils- den Kriegführung der Guerillabanden, welche die Straße zwischen Vera-Cruz und Cordova beherrschen. Es geht sogar aus einer Nacbschrift der erwähnten Korrespondenz hervor, daß man bei Ah- gang des Postscbiffes in Vera - Cruz begründete Besorgnisse wegen eines nahe bevorstehenden Angriffes der Mexikaner hegte. Die äußerst dürftigen Mittheilungen des „Moniteur“ und der Abendblätter, die doch bereits im Besitze der offiziellen Depeschen und der Privatbriefe aus Mexiko sein- müssen, bilden einen sehr beredten Commentar zu dieser Hiob8post. Außerdem spricht die Beschleunigung der Rüstungen für die innere Ueberzeugung der Regierung, daß Gefahr im Verzug is. Schon der Umstand, daß Convois von 250 Wagen die Lebensmittel für 35 Tage nah Orizaba bringen müssen, beweist, wie fritish die Lage der Franzosen im Jnnern werden muß, wenn diese regels mäßige Zufuhr längere Zeit unterbrochen is. Jn der Organisation des Armee-Corps des Generals Forey if jetzt eine Aenderung ein- getreten. Die erste Division kommandirt General Bazaine mit den Brigade-Generalen Neigre und Castagny, die zweite General Lorencez mit den Brigade-Generalen Douai und de Bertier. Der Gesammt- Effektivbestand beträgt 25,000 Mann, woraus hervorgebt, daß die vier Brigaden sehr stark sind. Außer einer verhältnißmäßig nicht unbedeutenden Kavallerie und Artillerie geht auch eine starke Ab- theilung von Genietruppen unter den Befehlen des Genie-Obersten Vialla nah Mexiko.

Die Königin Wittwe von Neapel if nebst dem Grafen von Girgenti und der Prinzessin Annonciada heute früh in Marseille angefommen und sofort nach Zürich weiter gereift,

17. Juli. Der heutige Moniteur“ theilt einen Bericht des Generals Lorencez an den Kriegsminister, datirt Orizaba, 11. Juni, mit, Nach demselben sind die Verbindungen mit Vera Cruz wieder her- gestellt. Ein Theil der Truppen des Generals Marquez sicherte diese Verbindungen. Seit dem leßten Briefe des Generals (vom 26. Mai) batte der General Zaragoza fich mit 8— 10,000 Mann zwischen Combrez und Tecamalucan festgeseßt; wahrscbeinlich wollte er aus der Zerstreuung der französischen Streitkräfte Nutzen ziehen, um den General L. in Orizaba anzugreifen. Zwei Bataillone des 99. Regiments waren zu Jngenio mit der Gebirgsbatte- rie; ein Bataillon Marine - Jnfanterie hielt Cordova beseßt; ein anderes Bataillon derselben Waffe, ein Bataillon Zouaven und 4 Geschütze mit der Artillerie vertheidigten Chiquihuite; in Orizaba endlih waren das Bataillon Fußjäger, ein Bataillon Zouaven und acht Geschüße reitender Artillerie. Die Kavallerie, nach Abzug eines Pelotons, war auf dem Wege nach Vera-Cruz,

Jn vier Tagen, während welcher der General die feindlichen Streitkräfte vor sich hatte, wandte er 75 Wagen an, um aus einem eine Meile vor Jugenio gelegenen Gute Gerste und Stroh holen zu lassen. Er wurde keinen Augenblick in dieser dur ein Ba- taillon des 99. Regiments, das von 400 Reitern des Generals Marquez gedeckt wurde, vollzogenen Operation gestört. Nur die Tirailleurs kamen in Kampf mit denen des Generals Zaragoza und nah 4 Tagen ging Alles, was der General vor sih halte, nah Combrez zurück. General Lorencez hat Verschanzungen anlegen lassen, welhe mit dem Reduit in dem Haupttheile der Stadt ein weites Dreieck bilden. Da fich die Straßen im rechten Winkel schneiden, so hat dies ermöglicht, daß jede Verschanzung dur eine andere gedeckt wird. Der Plaß wird dadur gegen einen Handstreich gedeckt für den Fall, daß die Garnison von Orizaba zeitweilig auf einen sehr fklei- nen Theil sollte reduzirt sein, Aehnliche Arbeiten find zu Cordova ausgeführt, Der General wird stets in der Nothwendigkeit sein, Chiquihuite mit französischen Truppen zu beseßen, die alle acht Tage abgelöset werden sollen. Der General Douai war am Tage vorher mit dem „Convoi“ angekommen, den er von Vera- Cruz führte; der General L, sandte ihn nach Cordova mit dem Oberbefehl über sämmtliche französishe und mexikanische Trup-

pen, die bestimmt waren, die Verbindung mit Vera-Cruz zu fichern. Der General wiederholt, daß der Kommandant der Marine, Linien-

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iffs-Capitain Roze, einen unermüdlichen Beiftand geleistet habe [h Ne ktnt shließlicb, daß nach einer Mittheilung des Generals Marquez allgemein das Gerücht gehe, der General Lorencez würde am folgenden Tage, den 12, Juni, von den an der Spiße von 11,000 Mann stehenden Generalen Zaragoza und Ortega ange-

griffen werden. i / i A Es is bemerkenswerth, daß der General nichts über die Stim-

der Bevölkerung sagt. e Sidalion, e: 12. Juli. Der „Difensore“ vom 5. d. M.

et: „Crocco zeigte sich wieder bei Cerignola mit einem Bour- n Els e 200 Reitern, Coppa und Minco - Nanco ver- einigten ihre Trupps mit ihm, die 400 Mann zu Fuß und 200 Be- rittene zählen. Die Provinz Capitanata ist im Augenblicke der Mittelpunkt des Krieges und seiner Greuel. Dort fithel sih der Guerillaführer Boncicchio an der Spiße von etwa 800 Calabresen, in der Nähe von Manfredonia steht der jüngere Lo Zambro (der ältere ist gefangen), Ulpiano hält die PANe JWIIQeD San Levere und Santa Croce di Magliano beseßt, Cipriano, Creßcenzo und Giannuzzi streifen um Benevent und den Taburno, Die Bande des Matteo Recchione (Fra Francesco), welche im Zul V. Je vom General Pinelli vernichtet sein sollte, ist aufs neue zusammen-

ten. | Der lateinisde Patriarch von Jerusalem, Msgr. Valerga, ist, vom Papste berufen, in Rom eingetroffen, und wird wahrscheinlich eine andere Bestimmung erhalten, An seine Stelle fommt ver- muthlih ein Franzisfanerinönch, um den Streitigkeiten ein Ende zu machen, die im heiligen Lande zwishen dem Patriarchen und en Franziskanern, denen die Obhut des heiligen Grabes anvertrau j zukommen pflegen. ] : 7 ‘Türkei, Ae Konstantinopel, 9. Juli, kommen über Marseille folgende Nachrichten: „Jn Pera hat cu. PEMEDOTET Brand gewüthet, der 3000 Häuser in Asche legte. Der KriegS- Minister ist dabei leiht verleßt worden. Der neue Gesandte des Königreichs Jtalien hat gegen jede ohne seine Betheiligung E gehaltene Konferenz in Sachen der Donaufürstenthümer Protesi eingelegt. (Oesterrei hatte seinerseits gegen jede Konsercu) pro- testirt, zu der Jtalien zugezogen sein würde.) Jn e A Damaskus sind 10,000 griechische Christen mit ihren Geistlichen zum römischen Katholicismus übergetreten, Jn Aleppo _ist ein christlihes Haus geplündert worden , wobei die türkischen Truppen unthätig blieben, Dem Militair in Syrien ist seit langer Zeit kein Sold gezahlt worden.“ i i, 7 L N eieidt von der herzegowinischen Grenze, daß

Omer Pascha sih anschickt, trotz der verschiedenen Schlappen, die einzelne seiner Corps erlitten, den von ihm entworfenen Znvas-

sionsplan Montenegro?s im Großen durchzuführen. S besteht dieser Plan darin, dur einen gleichzeitigen agt den schmalsten Theil des Gebirgslandes über Niksih von cor und Spuz von Süden das feindlihe Gebiet in zwei e zu scheiden. Mit diesen beiden von Derwisch Pascha nördlich und von Abdi Pascha súdlih befehligten ada bd val Mp operirt ein drittes Corps unter Jsmail Pascha, um die aaa bindung Abdi Pascha's mit dem See von Skutari zu E ten, und ein viertes unter Hussein Pascha, um jeden Widerstand in den öôstlihen Berdas niederzuhalten, während die Haapt 1M gegen den westlihen Theil Montenegro's wenden wird. Jm ¡ane zen werden dazu etwa 50,000 Mann verwandt werden, De is tenegriner sind troß alledem voll Muth und Zuversicht. Die an meisten bedrohten Grenzbewohner haben Befehl erhalten, alles, was nicht vertheidigt werden kann, niederzubrennen und sich an geeignete Punkte zurückzuzieben. Mirko hat ein auserlesenes Corps von 5000 Mann um sid, mit dem er sid nach allen bedrohten Punkten im Norden oder Süden werfen, und dem Widerstande der ange- griffenen Grenzbevölferung größeren Halt verleihen kann. Er hat auch bereits im Süden gegen Abdi Pascha mehrere bedeutende Vor- theile davongetragen. Jm Norden is die Grenze an und für sid s{chwerer angreifbar und ohnehin durch die Mannschaften „Hon Kekalovich und Vukalovich hinreichend beseßt. Wenn es auch Der- wish Pascha gelingen sollte, einzudringen, so muß er immer dafür Sorge tragen, daß ihm die Zufuhr und die Rückzugslinie nicht abgeschnitten wird, oder er muß sich um jeden Preis durs lagen, um seine Verbindung mit Abdi Pasha und mit Albanien zu be-

werkstelligen, : / : ilaud und Polen. Wie den „Hamb. Nachr.“ aus

St. Petersburg geschrieben wird, ist der Mensch, welcher auf Gene- ral Lüders then hat, ebenfalls ergriffen. Derselbe heißt Kebik

Remisch. : i Amerika. New-York. Das Reuter'she Büreau in Lon-

don schreibt: Ein kleiner Vorfall, der sih jüngst in Norfolk einer unter dem Kriegsgeseß stehenden Stadt begeben hat, zeigt

den Animus, den die bessere Hälfte des Menschengeschlehts unter Umständen zu entwickeln pflegt. Uneingeshüchtert durch die neus- liden Niederlagen des Südens, stellen die Damen auf ihren Sonnenschirmen die konföderirte Flagge zur Schau und tragen auf

Wenn sie mit dem Fährboot na Portsmouth gchen, machen fie sih és zur Regel, ihre Sonnenscbirme aufzuspannen und unter der Nase der föderalistisÞwen Wachen zu s{wenken, was die Lehteren natürlih ärgert. Anstatt jedoch das scklechte Eeispiel des General Butler naczuahmen, und sie mit s{nöden Namen zu schimpfen, befahl der wachthabende Offizier blos, das Stern - und Streifen - Banner über der Landungsbrücke auf- zupflanzen, so daß jede vom Boot kommende Dame darunter weg müßte. Die Damen waren so unverzeihlih unver- nünftig, deshalb si an den Militair-Gouverneur mit der Beschwerde zu wenden, daß sie von seinen Soldaten beleidigt worden seien. Sogleih wurde eine Kemmission ernannt, um die, Klage zu unter- suchen. Es zeigte fih von beiden Seiten sehr viel bôses Blut, aber das Ergebniß war der Befehl, das Fährboot selbst wit ciner großen Unions-Flagge zu s{mücken. Man muß also jeßt auf der Fahrt von Norfolk nach Porthémeuth unter dem verhaßten Einnbild stehen oder sißen, wenn man sich nicht anders entschließt, lieber zu Hause zu bleiben. Die Damen sind erbittert und dies um so mehr viel- leicht, als sie den Militair- Gouverneur nicht besœuldigen können, seine Befugniß als Soldat überschritten oder seine Pflicht als Gentlemann vergessen zu haben,

Gewerbe- und Handelsnachrichten."

Prag, 14. Juli. Die Eröffnung der zweiten Hälfte der böhmischen Westbahn (Prag-Pilsen) hat heute in feierlicher Weise stattgefunden.

Marktpreise.

Berlin, den 17. Juli. / Zu- Lande: Roggen 2 Thlr. 11 -Ser: 3 Pf, auelt 2 Thir. 10 8E. und 2 Thlr, 8 Ser, 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 15 Sgr.» auch 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 10 Sgr., auch 1 Thile. F Sur G FL un 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 3 Thie. 6 Sgr. 3 Pf. und 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. und 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 4 Thle. -20 Sgr. , auch 1 Thlr, 17 Sgr: 6 Fr. und Thie. 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 11 Pf., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6. FE. Erbsen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., Futtererbsen 2 Thlr.

3 Sor. 9E j bie “us Schock Stroh 7 Thlr. 15 Sgr., auch 6 Thlr. 15 Sgr. und

5 Thlr 19 Sgr.

Der Centner Heu 28 Sgr. und 24 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sar. . M Y Kartoffeln, der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr. und 22 Sgr. 6 Pf., metzenweis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 9 Pf. und 1 Sgr. 6 Pf.

ro Cent nach laize am

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus , per §000 Tralles, frei hier in’s Haus geliefert, waren auf hiesigem

„44 Juli 1862 ì 20-à--4198 Thie.

12» » 20a 19% Tie.

14 » 197 à 195 Thir.

16 £2» 19% a 19% Thir.

10 » » 192 T

I 195 a 1957 Thir. Berlin, den Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass.

(Berliner Getreidebörsze vom 18. Juli.

Weizen loco 65—81 Thlr. nach Qualität. ;

Roggen loco ordinair galiz. 925 Thlr. Kleinigkeiten ab D fein. galiz. 554 Thlr., 80pfd. 565 Thlr. ab Boden bez., 81—82p d. 57 Thlr. ab Kahn bez., schwimm. im Kanal 2 Ladungen 0 Le: bez., Juli 53{—96{—995 Thlr. bez., Juli - August 925 kt 2, S5, Thlr. bez., August - September 51%—52—9515 Thlr. bez., Septem er- Oktober 512—{—£4 Thlr. bez. u. G., 4 Br., Oktober-November 90;—4 Thile, bez, ANIET N erener 49: —5—áÁ9 Thlr. bez. u. G., 7 Br., Frühjahr 1863 49{—á49 Thlr. bez. L

Géráto: gTOSSE und kleine 36 41 Thlr. pr. 1750pfd. » ili

Hafer loco 25 274 Thlr. , fein weiss schles. 273 Thlr. a ahn bez., Lieferung pr. Juli 26 Thlr. bez., Juli-August 26 Thlr. Br... E September 26 Thlr. Br., September - Oktober 26 Thlr. Br., Oktober- November 254 Thlr. bez., November- Dezbr. 254 Thlr. bez. u. Br.

Erbsen, Koch- u. Ats 50—58 Thlr.

interraps 103—108 Thlr. L

E, schwimm. Ladung 102 Thlr. pr. 25 Sch. bez.

Rüböl loco 145 Thlr. bez., Juli 1B Thlr. bez., G 14% Thlr. Br., August - September 14% Thlr. Br., %& Gld., E de Oktober, Oktober-November u. November-Dezember 14 37—% Thir. bez. O, L: L, ¿hz

In@ ( Ur, ,

Lie e u Fass 19%; —ck Thlr. bez., Juli u. Jun Anon La bis „& Thlr. bez. u. G., 4 Br., August - September 192—i 1 L: dO 9 Br. u. G., September-Oktober 194—5 Thlr. bez., Be. d s x L A November 185—%* Thlr. bez. u. G., Br, November R P E E bis 18 Thlr. bez. u. G.. 4 Br., A 1863 1E, dle: E

Weizen still. Roggen disponible und schwimmenc e einiger Handel, Preise eher zu Gunsten der Verkäufer. Termine verkehrten ADLADSS unter eher anziehenden Preisen, die aber bei ermattender Stimmung im

Juli - August tember-

Brust und Hüten die Farben und andere Sinnhilder ihrer Sache.

ò * èd * 9. L t A E. Ü y J behau tet, Laufe eines mässigen Geschäfts wie der nachgaben. Hafer loec UP