1862 / 171 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bestimmung derselben für diese Ausstellung zweifelhaft sein darf, Die scriftlihen Anmeldungen der auszuftellenden Kunstwerke müssen vor dem 15. Juli d. J. bei dem Juspektorat der Aka- demie eingegangen sein und außer Namen und Wohnort des Künstlers die Anzahl und Kunstgattung der einzusendenden Arbeiten nebst Angabe der dargestellten Gegenstände, so wie die Bemerkung enthalten, ob das Kunstwerk käuflich ist oder nicht. Wiederholte Anmeldungen eines und desselbén Werkes find unzulässig; auch können mehrere Kunstwerke nur dann unter einer Nummer begriffen werden, wenn dieselben in einem gemeinschaftlichen Rahmen befindlich find.

Um die rechtzeitige Anfertigung des Katalogs und Aufstellung der Kunstwerke möglih zu machen, müssen die lehteren bis zum Freitag den 16. August d. J. bei dem Jnspektorat der Akademie mit zwei gleichlautenden Anzeigen, wovon die eine als EmpfangSbescheinigung gestempelt zurückgegeben wird, ab- geliefert werden.

Die Herren Künstler, welche die Ausstellung zu beschicken gedenken, werden hiermit besonders darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge vielfaher Anträge von Seiten der Künstler- schaft der oben angegebene Einliecferung8termin un- abänderlich eiugehalten wérden wird und- daß demgemäß kein Kunstwerk, welches nicht bis zum 16. August bei der Königlichen Akademie eingegan- gen ist, in die Ausstellung aufgenommen werden ktann.

Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung muß jedes Werk an einer fihtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers, wenn auch nur durch Anhef- ten einer Karte bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Verwechselung möglich ist, als Prospekten, Landschaften, Bild- nissen 2c. der Jnhalt der Darstellung auf der Rückseite des Bildes kurz angegeben werden.

Anonyme Arbeiten, Kopieen (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstich), von auswärts kommende Malereien und Zeichnungen unter Glas, musikalishe Jnstrumente, so wie mechanische und Jndustrie - Arbeiten aller Art werden nit zur Ausstellung zugelassen.

0) Vor gänzlicher Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen ausgestellten Gegenstand zurückerhalten.

9) Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar - Versammlung zu wählende Kommission ist für die Beobachtung der Vorschrif- ten 2, 95, 6, 7 und 8, für die Aufstellung der Kunstwerke und die Ausschließung nit geeigneter Arbeiten verantwort- lib. Erhobene Zweifel und Einsprachen entscheidet der aka- demische Senat.

10) Transportkosten übernimmt die Akademie nur für Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlich #\{chwerem Gewicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nah vorgängiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Ausstellung übersandt werden. Alle anderen Einsen- der haben die Kosten des Her- und Rücktransports selbst zu tragen.

11) Die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke uñd die Weiterbeförderung derselben an andere Kunst - Ausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen können nit von der Akademie übernommen werden, so wie auch die Einrabhmung von Bildern, Kupferstichen 2c. von den Einsendern besorgt werden muß.

12) Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her- und Rütransports kann die Akademie nicht in Anspruch genom- men werden. Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zurücgewiesen.

Berlin, den 16. Juni 1862. Königliche Akademie der Künste.

Jm Auftrage: Ed. Daege. Prof. Dr. Ernst Guhl, Secretair.

Bekanntmachung,

1) Die Sammlungen der Königlichen Museen, nämli& : die Gemálde-Galerie 4 | 9 die Skulpturen-Galerie, das Antiquarium, ; im vorderen Musecengebäude, die Sammlung der Gyps-Abgüsse, die historishe Sammlung der neueren Zeit und der Modelle von __ Bauwerken, Denkmälern u. \. w,, die Sammlung der ‘kleineren Kunstwerke des Mittelalters und

die Sammlung für Völkerkunde, die Sammlung der nordischen Alterthümer, die Sammlung der ägyptischen Alterthümer im neuen Museengebäude sind für den Besuch des Publikums geöffnet : Sonnabends und Montags, in den 6 Wintermonaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommermonaten von 10 bis 4 Uhr; Sonntags von 12 bis 2 Uhr.

der bezeihneten Stunden der Eintritt,

älterer Personen zugelassen. 3) Mittwochs, Donnerstags

,

ausgelegte Buch gestattet. bau statt.

TULeNn, Und KUNst d pu de 1m +. ätten für den Besuch des Publikums nur am Sonntage von 12 bis 2 Uhr geöffnet. Un den übrigen Tagen, also am Mon- tag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend ist der Besuch dieser Abtheilung ausscließlich denjenigen Einhei- mishen und Fremden vorbehalten, welche dieselbe zu Studien be- nugzen wollen.

5) Am Dienstag jeder Woche, „so wie an den lihen Feiertagen, nämlich au heiden * Festtagen des Oster-, Pfingst- und Weihnachtsfestes, am Neujahrstage Charfreitage, Bußtage und Himmelfahrtstage sind die Königlichen Museen geschlossen.

. 40H) Den Galerie-Dienern, Portiers 2c. if untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen. Berlin, den 1. Oktober 1861. Der General - Direftor der Königlichen Museen.

v, Olfers.

Museen - Gebäude if

tir ch-

Verlin, 24, Juli, Seine Majefiät der König- haben Aller- gnädigst geruht: Dem Post-Direktor Milstri ch zu Memel die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus-Ordens dritter Klasse und dem Banquier Franz von Olfers zu Münster zur Anle- gung des thm verliehenen Ritterkreuzes des Ordens vom heiligen Grabe in Jerusalem zu ertheilen.

Dora R Lma Qu rg Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß mit dem 1, Okto- ber d. J. ein neuer Kursus in dem Schullehrer - Seminar zu Oranienburg beginnt, und ist die Prüfung der Aspiranten auf den 20., 21. und 22sten

August d. J. von uns anberaumt worden. :

Diejenigen, welche die Aufnahme in das gedachte Seminar nachzusuchen

beabsichtigen, werden aufgefordert , bis zum 12. August d. J. mit dem be-

treffenden Gesuche j E

a) einen von ihnen selbst abgefaßten und geschriebenen Lebenslauf, 1wel- cher außer den nöthigen Personal-Nachrichten den Gang ihrer Bildung und Vorbereitung für das Schulamt darstellt,

h) ihren Tauf- und Confirmationsschein,

c) ein Zeugniß ihres Seelforgers über ihre sittliche und religiöse Befähi- gung zum Schulamte und ein Zeugniß über ibre untadelhafte Führung, i

) ein ärztliches Gefundheits-Attest, in welchem auch die an ihnen er- folgte Impfung der Schußblattern bescheinigt sein muß, i ein Attest über die in den lehtverflossenen zwei Jahren erneuerte Pocken-JTmpfung, ein Bildungs8zeugniß, welches sich über die Fähigkeit, den Gleiß und die Fortschritte des Präparanden bestimmt ausspricht,

3) eine schriftliche Erklärung ihrer Eltern oder Vormünder , wieviel sie an Kostgeld auf die ganze Dauer der Bildungszeit zu zahlen im Stande \ind, /

an den Herrn Seminar - Direktor Dr. Crüger zu Oranienburg einzureichen

und dessen weitere Anweisung zu gewärtigen.

Wegen der übrigen Bedingungen der Aufnahme wird auf die in dem

Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam (de 1861, Stü 35,

pag. 268) und in dem Aintsblatt der Königlichen Regierung zu Frank-

furt a. O. (de 1861, Stück 35, pag. 205) veröffentliche Nachricht Bezug ge- nommen.

Berlin, den 23. Juni 1862,

der neueren Zeit,

Königliches Schul-Kollegium der Provinz Brandenburg.

2) Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen während und zwar durh den Haupt-Eingang des vorderen Museums von der großen Greitreppe aus, ohne Weiteres gestattet. Doch werden Kinder unter zehn Jahren gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung

und Freitags ist der Besuch der genannten Sammlungen ausscließlih denjenigen Ein- heimischen und Fremden vorbehalten, welche dieselben zu Studien irgend einer Art benußen wollen, und zu diesem Zweck der Zutritt dazu während der unter 1) angegebenen Stunden gegen Vorzeigung der Copir - Karten oder vorgängige Eintragung in das am Eingange Der Eingang findet an diesen Tagen durch die Thür des neuen Museums unter dem Uebergangs-

4) Die Sammlung der Handzeihnungen, Miniag-

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Belem aure ¿ Die nicht in einem Seminar gebildeten Elementarlehrer, welche für 2as Schulamt geprüft zu- werden wünschen, werden darauf aufmerksam Hemacht, daß in Folge unserer Bekanntmachung vom T. März 1842 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1842, Stück 12, S. 46) der nächste Prüfungstermin am lehten Mittwoch des Monats Ofkto- ber d. J., also am 29. Oktober d. J. eintritt, und daß sie sich mit den in der gedachten Bekanntmachung aufgeführten Zeugnissen bei dem Herrn Seminar-Direktor Thilo hierselbst (Oranienburger Straße Nr. 29) 14 Tage zuvor zu melden haben.

Berlin, den 28. Juni 1862. j Königliches Schul - Kollegium der Provinz Brandenburg.

U Deo zum Deklariren von Geld- und Werth-Sendungen.

Für die zur Post gegebenen Briefe mit Geld- oder Werth-Fnhalt, deren Werth auf der Adresse nicht angegeben ist, wird im Falle ihres Verlustes oder der Beschädigung ihres Jnhaltes den gesez- lichen Bestimmungen zufolge kein Schadens ersaß geleistet; hat da- gegen die Angabe des Werthes auf der Adresse stattgefunden, so erseßt die Postverwaltung den Schaden nach Maßgabe der Declaration. Jm Interesse der Absender solcher Briefe liegt es daher, den Werth des Jn- halts auf der Adresse der Briefe anzugeben, und wird für diese Werths- Declaration nur eine im Verhältniß geringe, dem gewöhnlichen Portosaße hinzutretende Gebühr Seitens der Post erhoben. : Diese Gebühr beträgt bei Sendungen bis 50 Thlr. an Wertb, sofern dieselben den preußischen Postbezirk nicht- überschreiten,

für Entfernungen bis 10 Meilen für Entfernungen über 10 bis 50 Meilen Í für größere Entfernungen | ' Sgr.

Da solche Briefe indeß noch häufig ohne Werths - Angabe zur Post geliefert werden, so wird das Publikum auf die vorstehenden Bestimmun- gen hiermit wiederholt aufmerksam gemacht.

Berlin, den 14. Juni 1862.

Der Ober-Post-Direktor Schulze.

Sr ichbtáamtiices.

Vreußen. Berlin, 24. Juli. Ju derheutigen (26sen) Sihung des Hauses der Abgeordneten wurde die Berathung des Be- richts der vereinigten Kommissionen für Handel und Gewerbe und ¡ür Finanzen und Zölle über den am 29. März 1862 paraphirten Handelsvertrag zwiscen dem Zollverein und Frankreich fortgeseßt.

Düsseldorf, 22 Juli. -- Die „Düsseld. 3.“ Fehreibt:; Der Entwurf cines Handelsvertrages zwischen den Zolvereinsstaaten und Frankreich hat, namentlich mit dem den künstlerischen und like- rarischen internationalen Verkehr betreffenden Abschnitt V,, auch die Aufmerksamkeit der deutschen Künstler in hohem Grade auf sih gezogen, und der Hauptvorstand der allgemeinen deutschen Kunst- genossenshaft z. B. in Düsseldorf hat nicht verfehlt, durch Une M Die. Sue AAbet . CNgroende Morton. Ui sümimllichèn Loltul - Comites bie wahren Zltexelsen der Nun M De O e M o U Ole darüber herrshende Ansicht zu konstatiren. Aus diesen Verhand- [lungen is nun das erfreuliche Resultat hervorgegangen, daß von keiner Seite, selbst niht von österreichischer oder bayerischer, ein Widerspruch gegen die Ausführung des Vertrags-Entwurfs V. ge- äußert wurde, daß vielmehr die überwiegende Mehrzahl des ge- sammten deutshen Künstlerstandes mit dem Hauptvorstande aus- drücklih sih darin einverstanden erklärte: daß der qu. Vertrags- Entwurf einen entschiedenen Fortschritt auf diesem Gebiete bezwecke und den Juteressen der deutshen. Kunst und Literatur in hohem Grade entspreche, so daß die wirklihe Abschließung dieses Ver- trages, wenngleich dessen Bestimmungen über den Schuß des geistigen Eigenthums, noch wesentlicher Vervollklommnung fähig erscheinen, dringend gewünscht werden müsse. i: i

Sannover, 22. Juli, Der hannoversche Handelstag nahm in seiner zweiten Sizung folgenden Antrag mit allen gegen eine Stimme an. Der Handelêtag erblickt in dem Handelsvertrage zwischen Preußen und Frankreih ein Ereigniß von Überwiegendem Nußen für ten Zollverein und für unser Land insbesondere, und spricht den dringenden Wunsch aus, daß unser Königreich demselben baldigst beitreten möge. (H. B. H.) i A S

Sachsen. Dresden, 23. Juli. Seine königlihe Hoheit der Prinz Georg ist heute nah London gereist. (Dr. J.)

Großbritannien und Jrland. London, 22. Juli. Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses beschwert sich Mr. S. Fißgerald über die Schußlosigkeit britischer Jnteressen in Neu-Orleans. England, sagt er, ist beinahe die einzige Seemacht, die gar kein Kriegsschiff vor Neu-Or- leans liegen hat. Der britische Konsul, Mr. Mure, befindet sich in diesem Augenblicke in England und is leidend. Während seiner Abwesenheit schrieb General Butler allen Fremden eine Art Unterthanen-Eid vor, und als Mr. Coppell als fungirender Konsul nah der Bedeutung des abzulegenden Eides fragte, erfolgte die Antwort, daß Mr. Coppell keine amtliche Person sei. Dieser Beschwerde fügt Sir J. Fergusson die Mahnung hinzu, das Haus möge nicht vergessen, um wie viel rüsichtsvoller die

konföderirte Regierung gegen britische Unterthanen verfahre, ob leich sie von England noch immer nihcht anerkannt sei. Mr. Layard ecividedt: Er könne keine eingehende Aufklärung gében, weil ihm die Interpellation nicht vorher angezeigt worden. So viel jedoch könne er sagen, daß ‘än britisches Kriegsschiff längst nah New-Orleans beordert worden, aber aus Gründen, deren Erwähnung unnöthig, der Befehl nicht zur Ausführung ge- kommen sei. Ein französisches Kriegsschiff jedoch leiste britischen Unterthanen jeglichen Beistand. Mr. Seward bedauerte, was vorgefallen, und sagte, Mr. Coppell sei von der vereinigten Staaten-Regiéruñng anerkannt. In der Abendsizung fragt Sir M. Peto, ob etwas Wahres an dem ihn der City umlaufenden Gerüchte sei, daß die englischen Behörden in China sih 8000 Mann aus Jhdien erbeten hätten. Sir C. Wood sagt}. er habe von einem solchen Gerüchte nichts vernommen. Sir G. Lewis erklärt auf Befragen, daß bekanntlich in Folge der prekären Beziehungen, die vor mehreren Monaten zwischen England und den Vereinigten Staaten bestanden, Verstärkungen nah Kanada -gesandt wurden. Die Regierung beabsichtige jene Truppen nicht zurüzurufen, allein ebenso wenig denke sie daran, weitere Verstärkungen auszusendèn. Mr. Griffith wünscht zu wissen, ob die Mittheilung des französischen Blattes » Pays « gegründet sei, daß die türkische Regierung sih anschicke, Truppen nach Serbien zu fenden, und daß ein türkisches Kriegs\ciff, von einem österreichischen Dampfer ins Schlepptau genommen, die Donau hinauf gegen Belgrad zu ge- gangen sei, und wenn dem so, ob dies mit der Aufmunterung der britischen Regierung geschah; endlich ob es wahr sei, daß am Abend des 16. Juni der Pascha der Festung Belgrad, der ser- bische Premier - Minister und die Konsuln von England, Frank- rei, Oesterreich, Rußlund und Preußen ein Uebereinkommen Behufs der Einstellung der Feindseligkeiten unterzeichneten, daß nichtsdestoweniger die Festung am 17. Juni Morgens vier Stunden lang die Stadt bombardirte und daß der englische und die anderen europäischen Konsuln gegen diesen Wortbruch förmlichen Protest erhoben. Lord Palmerston erwidert, daß oie Mau. Wr dden ala vom ehrenwerthen Gentle- man erwähnten Punkt keine Benachrichtigung habe. Wenn die türkische Re- gierung für gut fand, Truppen nach Serbien zu senden, so war sie wohl in ibrem vollen Recht. Was die Vorgänge in Belgrad betreffe, so führte die Dazwischenkunft der Konsuln zu der Abrede, daß die Citadelle nicht auf die Stadt feuern sollte. Da jedoch später von Seiten der Stadt Angriffe vorkamen , indem z. B. auf einige Arbeiter geschossen wurde, so wiederholte sich das Bombardement und hörte bald wieder auf. Mr. Griffith wiederholt die Frage, ob die Konsuln , namentlich der englische, nicht gegen die Verlegung der Täges zuvor unterzeichneten Uebereinkunft prötestirt hätten. Lord Palmerston sagt, die Regierung fei noch nicht vollständig unterrichtet, aber die Konsuln schienen ihr Möglichstes zur Wie- derherstellung des Friedens gethan zu haben. Mr. Griffith kann nicht umhin hervorzuheben , daß er auf seine Frage, den Protest des englischen Konsuls betreffend, keine Antwort vom edeln Lord erhalten habe. Mr. S. Fihgerald fragt, ob - die Regierung. irgend |1vëlche Nachrichten über die angeblih von den englischen Truppen in China erlittene Schlappe crhalten habe. Six C. Wood * erwie- dert, weder in seinem noch in einem anderen ministeriellen Departement sei eine Nachricht solchér Art eingelaufen. Einige Zeit später tritt Mr. Griffith abermals mit seiner Belgrad - Frage auf, in der Hoffnung, daß ihm diesmal eine Antwort nicht werde verweigert werden können. Er ver- liest hnämlich den Wortlaut des oben erwähnten Protestes der Konsuln und fragt, ob dies Aktenstück ächt sei. Lord Palmerston erhebt sich zur Er- wiederung, wird jedoch vom Sprecher erinnert, daß er über die Frage {hon einmal gesprochen habe, und seht sich (unter schallendem Gelächter) ruhig nieder. Das Haus beschäftigt sich in den übrigen Abendstunden mit Subsidienbewilligungen und anderen Routinegeshäften und vertagt sich gegen 2 Uhr Morgens.

Jn Dublin wurde am Sonntag der Grundstein des fkatholi- schen Universitätsgebäudes gelegt. ES war eine großartige De- monstration, an der fich außer den irischen Bischöfen auch mehrere katholishe Bischöfe aus Amerika und aus den Kolonieen betheilig- ten. Der Umzug, der aus ungefähr 8000 Personen bestand, dauerte volle drei Stunden, und troßdem, daß an £0,000 Personen, Männer, Weiber und Kinder, das Zuschauerpublifum bildeten, ver- lief die ganze Sache ohne Stórung und Skandal. _ Viele glauben troßdem, daß die fkatholishe Universität nie zu Stande kommen werde, theils aus Mangel an Geldmitteln und theils weil das Parlament sich kaum bewegen lassen werde , dieser Universität die erforderlichen Privilegien zu gewähren,

Am Sonnabend fand ein Meeting zum Besten der nothbleiden- den Fabrikarbeiter unter dem Vorsiß des Grafen Derby statt. Es waren ungefähr 50 Adelige und Gentlemen zugegen , meist Per- sonen, die dur Landbesig oder andere materielle oder politische Beziehungen mili ez Tahbrikbezirken zusammenhängen. Der Earl v. Derby, der Earl v, Ellesurcre, der Marquis of Weftminfter und Lord Edgerton zeichneten jeder 1000 Pfo. Der Marquis of Hartington, Mr. Bazley und andere Parlamentsmitglieder-g.@- neten jeder 500 Pfd., andere Beiträge beliefen fi auf 300, 250, 150 und 50 Pfd. Das Gesammtergebniß für den ersten Tag ist etwas über 10,000 Pfd. Es is dies natürlih nur als ein Anfang zu betrachten; es wäre sonst wie „Daily News“ bemerkt, nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, Biele, und darunter einige der größten Grundbesizer waren am Sonnadend mt zus gegn | F i E Die Berichte aus den Fabrikbezirken lauten sehr unglei. Au Manchester {reibt man vom 19ten: Das Geschäft während dîese Woche war nicht bedeutend, Preise sowohl von Garn, wie Tu sind sehr fes, Die Stellung der Fabrikanten wird täglich {wies