1862 / 176 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

K ichtamútliches.

Preußen. Berlin, 30. Juli. Jn derheutigen (30sten) Sihung des Hauses der Abgeordneten wurde die Berathung des Berichts der Kommission zur Prüfung des Staatshaushalts-Etats pro 1862 und 1863 fortgesetzt.

Danzig, 29. Juli. Gestern Abend istff Se. Königliche Hoheit Admiral Prinz Adalbert mit Sr. Majestät Fregatte „Gazelle“ von der hiesigen Rhede nach England abgesegelt.

Auf der Königlichen Werft fand heute Vormittag unter Be- theiligung sämmtlicher Schiffbau - Techniker ein Probetauchen mit dem für die Königliche Marine beshafften Apparat statt. Um füx vorkommende Fälle wegen gewandter Taucher nicht in Verlegenheit zu kommen, sollen eine Anzahl Schiffszimmergesellen alljährlich Uebungen mit dem Apparat machen, und wird der Taucherdienst mit 1 Thlr. pro Stunde gelöhnt werden. (D. D.)

Holsteiu. Kiel, 29. Juli. Das am 27. d. M. hier an- gelangte britishe Geshwader besteht aus den Linienschiffen „Re- venge“, „St. George“ und „Trafalgar“, der Panzerfregatte „De- fense“, den Fregatten „Emerald“ und „Galathea“ und der Kor- vette „Chanticleer“. :

Advokat Lehmann, Mitglied der holsteinishen Ständeversamm- lung und einer der intelligentesten Verfechter der Rechte des Landes, ist heute Nachmittag gestorben, (H. B. H.)

Der „D. A, Z.“ zufolge sind jeßt dänische Genieoffiziere mit der Aufführung von Schanzwerken in der Nähe des Fleckens Neu- münster beschäftigt. Vorläufig werden deren drei angelegt werden und zwar südlih von dem genannten Orte in einer Lage, daß von den Schanzen aus die nach Altona laufende Eisenbahn und die abwärts gehenden Landwege beftrichen werden können. Zwei der im Bau begriffenen Schanzen werden acht, die dritte dagegen wird nur vier Kanonen erhalten. -

Nach Angabe desselben Blattes hat die dänische Regierung jeßt den Plan der Anlegung eines Kanals zwischen Neustadt und Bruns- büttel, auf welchem bei einem Tiefgang von 24 FUß Seeschiffe dur Lokomotiven und Schleppdampfschiffe aus dem einen Meer in das andere werden gelangen fönnen, genehmigt und wird das Nivelle- ment schon in den nächsten Tagen in Angriff genommen werden.

Sachsen. Dresden, 28. Juli. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg is gestern von Altenburg hier ein- getroffen und hat sich in das Königlihe Sommerhoflager zu Pill- Nin, VEGenen, (Dr I)

_Sessen. Kassel, 29, Juli, Se. Hoheit der Prinz Frie- drich von Hessen is gestern von Rumpenheim hier angekommen.

(Kass. Z.)

Triest, 26, Juli. Heute wurde die Panzerfregatte „Juan d'Austria“ glücklich vom Stapel gelassen. Es if dies die leßte der drei neuen, zu Ende des vorigen Jahres begonnenen Fregatten die- ser Klasse. (Triest. Z.)

__ Laibach, 23. Juli. Bereits wurden hier und da alle g- lihen Mittel in Bewegung geseht, um die Errungensthaften in der Sprachenfrage zur Geltung zu bringen, allein merkwürdiger Weise zeigt das Volk, für welches man agitirt, weder Jnteresse noch Ver- ständniß dafür, und zwar ganz einfach aus dem Grunde, weil es gegen die kroatisirende oder serbisirende, neuslovenische Schriftsprache, die man in das Alltagsleben einführen will, geradezu einen Wider- willen hat und fie als unverständlich zurückweist, Wie s{chlecht es mit dem Volksshulwesen in Krain steht, erhellt daraus, daß von 99,000 shulfähigen Kindern nur 30,000 die Schule besuchen, über 12000 aber zu Ortschaften gehören, welche keine Schule haben und nirgends eingeschult sind. Daher kommt es, daß gar so wenige im Volke lesen und s{hreiben können, wie es sih in auffälliger Weise bei der lehten Assentirung wieder gezeigt hat ; denn voû dem Kon- tingente von 1222 Mann waren nur 22 vollkommen schreibkundig, 39 konnten uur mittelmäßig und 15 kaum ihren Namen \ch{reiben. Alle übrigen sind verurtheilt, Gemeine zu verbleiben, während die Schreibkundigen und die zugleih der deutshen Sprache mächtig sind, Chargen erhalten, (Triester Z.) ; us

i Großbritannien und Irland London, 27, Juli Die unterirdische Eisenbahn vom Victoria - Bahnhofe na dem von Paddington sollte s{chon vor einigen Wochen eröffnet werden, aber wahrscheinlich wird die Eröffnung bis Ende Sep- tembér oder Anfang Oktober verschoben bleiben. Der Haupts

Eine solde Bahn geht natürlich durch alle Arten des unteren Erd- reis, Kies, Thon, Geröll und Sand, und jede Art Boden ver- langte eine größere oder geringere Stärke des Tunnels. Von den leihteren Strecken wurden in der Regel 72 Fuß in einer Woche fertig oder 12 Fuß des Tages; eine eshwindigfeit, die bei Bauten dieser Art noch nit erreidt worden isk. Allein in der Nähe von Kirchen und anderen großen Gebäuden mußte der Tunnel durch fackundige Bergleute sbachtarkfig angelegt werden, und da wurden nur 4 Fuß im Tage gebaut. Natürlich gab es noch andere Hindernisse, wie Kloaken, Gasröhren und Wasserleitun- gen zu bekämpfen, Aber der s{limmste Gegner war die Fleet. Die Koften des ganzen Unternehmens s{lägt man guf 1,100,000 Pfund an, Eine Viaduktbahn über den Häusern «hätte beinahe viermal so viel gekostet, Wenn die Bahn im Gange if, wird man von Edinburgh nach Southampton oder Dover fabren können, obne London anders als unterirdisch zu berühren, ohne fih aufzuhalten oder den Wagen zu weseln. i

eFranfkreich. Paris, 28. Juli. Der General Forey hat heute in Begleitung von drei Adjutanten und seines Stabscefs Paris verlassen, um sich nach Cherbourg zur Abreise nah Amerika zu begeben, Mit der leßten Post aus Havanna vom 6. Juli an- gekommene Nachrichten bringen die Bestätigung der über den Kampf der Mexikaner und Franzosen gegebenen Mittheilungen in den Be- ribten der mexikanischen Generale Zaragoza und Ortega über das Scheikern ihrer Operationen gegen die von den &ranzosen beseßten Stellungen. h __ Das in unserer gestrigen Nummer erwähnte Schreiben des Generals Zaragoza an den General Lorencez lautet:

Hauptquartier der Ost-Armee.

Tecamatuca, 12. Juni 1862.

An den Kommandanten der französischen Streitkräfte in Orizaba.

_ General! Jch habe Gründe, zu glauben, daß Sie und die unter Ihrem Befehle stehenden Offiziere cine Protestation gegen das Auftreten des Herrn Dubois de Saligny an den Kaiser gesandt haben, als Sie die Ueberzeugung erlangt hatten, daß Herr Dubois de Saligny die Absendung einer Ervedi- tion gegen ein Volk hervorgerufen batte, welches bis dahin der beste Freund der französischen Nation war. Dieser Umstand und meine Gewißheit, daß sich die französische Armee in einer schwierigen Position befindet, jo wie der Wunsch, Jhuen einen ehrenvollen Rückzug zu ermöglichen, veranlassen mich, „hnen den Vorschlag zu machen, zu kapituliren. Die wesentliche Basis der Capitulation würde die Räumung des Gebietes der Republik binnen einer näher zu bestimmenden Frist sein. Jch glaube, daß meine Regierung diese Manifestation zu Gunsten des Friedens nicht mißbilligen wird, denn ich kann, ohne meine Gewalt zu mißbrauchen, Alles aufbieten, um das Blutvergießen zwischen den Söhnen zweier Nationen zu vermeiden; die nur dem Scheine nach Feinde sind. So war übrigens seit dem Beginne der Geind)eligkeiten die Meinung der constitutionellen Regierung. Wenn dieser

anlaß liegt darin, daß der sogenannte Fleetgraben , d, b. die größte und am sch{lechtesten gebaute der Londoner Kloafen, an einer unbequemen Stelle geplaßt und mit ihrem s{bmußigen Jn- halt in den Bahntkunnel eingebrochen is, Die ganze bis Jett fertige Bahnstrecke ist ungefähr 3% Meilen lang. Nicht mebr als 1200 Ellen der ganzen Strecke sind gradlinig, und die Scie- nen liegen zuweilen nicht weniger als 54 Guß tief unter der Erde.

Vorschlag nicht angenommen wird, so babe ich die leßte Pflicht erfüllt, welche mir die Menschlichkeit auferlegt, und ich werde die Befeble, welce ich empfangen habe, ausführen, indem ich die Verantwortlichkeit alles Dessen, was fich ereignen kann, Denen zur Last lege, welche sich einer dur die Vernunft und die Gerechtigkeit verdammten Auffübrung \{uldig machen.

Aa E S S : J. Zaragoza.

Auf dieses Screiben erging folgende Antwort:

Mexikanisches Expeditions8-Corps.

20 La 11 50 o0FiaDa 02 ; Mini, A

Ver Ober-Kommandant des Expedition8-Corps in Mexiko bat von fsei- ner Regierung nicht die geringste politische Vollmacht erbalten ; und da alle diese

Vollmachten Hrn. von Saligny übertragen sind, so if es ibm unmöglich, sich auf Unterhandlungen einzulassen, wie ihm General Qaragoza den Vor- schlag dazu macht. Der französische Gesandte hat allein das Recht, derartige Vorschläge anzunehmen Graf de Lorencez. Der „Moniteur“ veröffentlicht nacbstehenden , bereits tele- graphis{ erwähnten Bericht an den Kaiser: _/ e Paris , / 24. - Juli 1862. - Sire! Das -in Orléans er- scheinende Journal „L’Orléanais* hat in seine Nummer vom 16, Juli einen Artikel eingerückt, worin behauptet wird, „,daß die Lage der Decken- und Teppih-Jndustrie in der Devartemental- Hauptstadt des Loiret in troftlosem Zustande sei, daß es an Be- stellungen ganz und gar feble, und daß die Fabrikanten ibre Arbeiter nit einmal mehr einen Tag länger beschäftigt haben würden wenn sie ihnen nicht einen Bissen Brod bätten bewahren wollen, “* Ein von allen Fabrikanten unterzeihneter und Tazs darauf im y Journ. du Loiret“ erschienener Protest gab diesen Behauptungen ein kategoriscbes Dementi, versicherte, daß alle Werkstätten wie bisber sortarbeiteten und machte dem „Orléanais* den Vorwurf, wissent- li eine Nachricht verbreitet zu haben, von dem es ein Leichtes gewesen wäre, die Unrittigkeit zu erkennen. Die strafbare Absicht des Journalisten fann demna nicht in Zweifel gezogen werden , durch Lug und Trug hat er Beftürzung în die Arbeiter- klassen säen und fie so zum Mißtrauen und zur Abneigung gegen die Regierung Ew. Majestät anreizen wollen. Das Journal „L'Orléanais8*“, am 10. Januar d. F ein etftes Mal verwarnt, weil es ein fkaiserlihes Dekret mit beleidigen- den Ausdrücken fkommentirt batte, am 14, desselben Monats ein zweites Mal wegen Aufreizung zum Haß und zur Ver- achtung : |

gegen die Regierung, seßt scin System beftiger An-

1359

griffe und unredliher Opposition sort. Sire, Ew. Majestät hat aus freiem Antriebe die Sphäre der öffentlichen Freiheiten , so wie fie nah der Constitution von 1852 bestand, erweitert. Die Presse hat an dieser großmüthigen Juitiative ihr reiches Antheil gehabt. Ein Blatt, welches mit diesen Freiheiten Mißbrauch treibt, um schlechten Leidenschaften zu dienen, ein solches Blatt ist strafbar und in einem solchen Falle muß Ew. Majestät von den Unterdrückungsmitteln, die die Staatsgeseße Jhnen anver- trauen, Gebrauch machen, um die Achtung vor der Wahrheit und Aufrecbthaltung der öffentlichen Rußbe zu sihern. Demgemäß habe ih die Ehre, Ew, Majestät den Vorschlag zu unterbreiten, auf den „L'Orléanais“ die Verfügungen des Art. 32 des Dekrets vom 17. Februar 1852 anzuwenden und die Unterdrückung dieses perio- dis erscheinenden Blattes zu verordnen. Jch bin 2c. - Der Minister des öffentlichen Unterrichts und des Kultus, interimistisch mit dem Departement des Znnern betraut. Nouland.“

Spanien. Die „Epoca“ zeigt an, daß die Unterhandlun- gen über einen Postvertrag zwisben Spanien und Portugal zu Ende gelangt seien. Die Nalification werde shon in einigen Tagen erfolgen. Die Frankatur wird obligatorisch und das einfache Porto zwischen Madrid und Lissabon auf 30 Centimes herabgesetzt.

Die offizielle Gaccta von Madrid vom 25. Juli enthält fol- gendes vom 18. Juli datirtes Königliches Dekret :

Auf den Vorschlag des Ministers des Krieges und der Kolo- nieen und im Einverständniß mit dem Staatsrath und dem Ministe- rium beschließen Wir, wie folgt: 1) Es werden zum Verkaufe aus- geseht mit Bezug auf die Vorschriften des gegenwärtigen Königlichen Defkretes und ohne Benacbtheiligung der Lasten und Dienstbarkei- ten, welche geseßlich darauf ruben, alle bäuerlichen und städtischen Besißungen, Gebäude und Grundzinsen, welche den aufgehobenen geistlihen Orden der Jnsel Cuba gebören. 2) Ausgenommen da- von sind: a) die zum Gottesdienste bestimmten Gebäude; b) die- jenigen Gebäude, welche die Regierung zu öffentlichen Zwecken be- stimmen wird; ec) alle Gebäude und Besißungen, deren Verkauf die Regierung aus wichtigen Gründen reserviren wird, 3) Der Ver- fauf dieser Güter soll in öffentlicher Licitation geschehen, wie es die General-Superintendentur der Jnsel Kuba für zweckmäßig hält, jedo mit der Bedingung, daß solches in möglichst kleinen Parzellen geschieht, wovon nur eine Ausnahme gemacht werden soll, wenn dur die Parzellirung der Werth vermindert wird. E

Folgen noch 23 Paragraphen, welche die Verkaufs -Bedingun- gen 2c. enthalten. : ;

Griechenland. Athen, 19. Juli. Der Telegraph von Argos na Tripoliza is dem öffentlihen Verkehre übergeben wor- den, Der Telegraphendraht berührt demnach im Königreich Griechen- land bis zur Stunde folgende Städte: von Athen nah Piräus, Sira, Chios; von Piräus Athen, Korinth, die Nordküste des Pelo- ponneses bis Patras; von Athen über Theben, Livadien, Lamia; von Athen über Korinth nach Trivolißza, so daß nur wenige Strecken zu ergänzen sind. Die reichen Grieben im Auslande fahren fort, die Erziehungs- und Woblthätigkeits - Justitute Griechenlands oder auch des gesammten griechischen Stammes zu beshenken. So starb vor kurzer Zeit in Marseille der griechische Geistliche Kreatsoulas aus Chios und hinterließ 40,000 Frañcs zu dem Zwecke, daß im geistlihen Seminar zu Athen ein Jüngling aus seiner Ver- wandtschaft, eventuell aus Cbios oder den Jnseln des Archipelagus studiren soll. Jn Bukarest ftarb vor kurzer Zeit eine patriotische Frau, Elisabeth Kastrisogia mit Namen und hinterließ für Jannina, wober ihr Vater stammte, für Thessaloniki, wo ihr Gatte geboren worden ist, je tausend Dukaten jährlihen Einkommens zur Verwen- dung für woblthätige oder .Erziehungêzwecke. : :

Türkei. Der „Jnd. b.“ wird aus Belgrad, 28, Juli, telegraphirt: Die Montenegriner find auf allen Punkten geschlagen, gänzlich entmutbhigt und verbrennen ihre eigenen Dörfer. Omer Pascha hat Baschi - Vozuks zur Beobachtung an den Grenzen von Bosnien , Bulgarien und Serbien aufgestellt. /

Amerika. Mit dem Dampfer „Hibernian“ in London ein- getroffene Berichte aus New-York vom 19. d, melden, daß Ge- neral Halleck in Washington erwartet wurde, um den Oberbefehl über die Unionsarmee zu übernehmen. Mac Clellan und Pope behalten ihre gegenwärtigen Stellungen. Mac Clellan hatte Verstärkungen erhalten. Präsident Lincoln hatte die Geschvor- lage über die Könfiscation unterzeihnet, Der Kongreß war am 17, d. vertagt worden,

Ueber das Cap Race eingetroffene Berichte aus New-York vom 21sten d, melden gerücht8weise, daß die Konföderirten sih zehn Meilen gegen Rihmond hin zurückgezogen hätten, Man versichert, daß ein gepanzertes Widderschiff der Konföderirten unter der Flotte der Unionisten vor Vicksburg bedeutenden Schaden gethan, und sich unter den Batterieen des Forts vor Anker gelegt habe.

Goldagio stand in New-York 20, Silberagio 15 pCk.; der Wecbselcours auf London war 315—32; Middling steigend 50—51.

Asien. Kalkutta, 21, Juni. Die Beziehungen mit Birma vers{limmern sich wegen der fortwährenden Räubereien an der Grenze, denen der König nicht steuern fann, Leßterer ist mit dem

Thronfolger , dessen Macht im Steigen ist, in einem - gespannten Verhältnisse, Es werden energische Schritte von Seite des engli- \{chen Commissairs erwartet. (Ostd. Post )

Singapore, 18. Juni. Die Friedenspräliminarien zwischen Cochinchina und Frankreich sind abgeschlossen. Ersteres tritt sechs Provinzen von Unter - Cochinchina ab und zahlt 4 Mill. Dollars, wovon Spanien drei bekommt, Zur Bezwingung der Tonkinesen

giebt die französishe Regierung Offiziere zur Einübung der Truppen und verspricht eventuell ein Hülfscorps,

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Trebinje, Dienstag 29. Juli, Abends. Heute Morgen wurde die in Zubzi befindlihe Türkenmiliz von den Jnsurgenten angegriffen. Alle waffenfähigen Trebinjaner eilten dahin. Der Kampf dauert bei lebhaftem Feuer zur Zeit noch fort.

B e.0:.m.i 1.8 S.

Hamburg, 25. Juli. Die vom hiesigen handelsstatistischen Büreau kürzlich herausgegebenen Uebersichten des hamburgischen Handels weisen für das Jahr 1861 als Werth der gesammten Einfuhr 613 Millionen Mark Banko nach, wogegen vor zehn Jahren (1552) der hiesige Einfuhrhandel nur den Werth von 372 Millionen Mark erreicht hatte. Ende 1851 zählte die hamburgische Rhederei 531 Schiffe von 51,950 Lasten, zu Ende des verflossenen Jahres dagegen 491 Schiffe von 98,102 Lasten. (K. Z.)

Für die von den Herren G. Schuirman und G. Thaulow in Ham- burg zu errichtende praktische deutsche Seemanns-Schule ist jeßt der Prospekt und mit ihm zugleich das Statut einer zu dem Zwecke gebildeten Actien- Gesellschaft ausgegeben. An -dem »zweiten Prospekte« befindet sih auch eine Liste zur Subscription freiwilliger Beiträge, um das Bestehen der deutschen Seemanns-Schule während der ersten Jahre sicher zu stellen. Zur ersten Einrichtung is ein Kapital von 20,000 Thlrn. bereits zusammengebracht und hoffen die Unternehmer das Jnstitut hon im Herbst d. F. zu eröffnen.

Eine Kolofsalstatue Kaiser Heinrich's Il, zu welcher der Erbprinz von Meiningen den Plan entworfen und Hofbildhauer Müller das Modell ausgeführt hat, wird den Marktplay von Meiningen s{chmücken. Der Kaiser , welcher bekanntlich den Bau des Meininger Doms förderte, hält in der rechten Hand ein Kirchenmodell, und stüßt sich mit der linken auf sein Schwert.

Die Durchstehung des Mont-Cenis durch Anwendung von Luft- druck schreitet zur Zufriedenheit vor. Der Druck der komprimirten Luft, welcher durch Wasserkraft hervorgebracht wird und seinerseits wiederum die Bohrinstrumente in Bewegung seßt, beträgt sechs Atmosphären, und kann bis auf acht und neun gesteigert werden. Jn 55 Minuten werden Löcher von je 56 Centimeter Tiefe gebohrt. Gegenwärtig schreitet guf der italieni- schen Seite, wo die Maschinen noch arbeiten, der Tunnel täglich zwischen 1,60 und 2,20 Meter vor. Auf dieser Seite hat der Tunnel cine Länge von 1180 Meter; die Luft hat sih in dieser Tiefe noch rein erhalten; auf der savoyischen Seite, wo am 1. Juli die Arbeiten der Maschinen begannen, hat der Tunnel eine Länge von 600 Meter.

Berliner Getreidehrse vom 30. JUIL

Weizen loco 65—82 Thlr. nach Qual.

Roggen loco 54—56 Thlr. ab Bahn, Kahn u, Boden bez., Jali 56— 57 57T—59 Thlr. bez., Juli-August 51{—52 Thlr. bez., August- September 50{--91 Thlr. bez., September - Oktober 50#5—*% Thlr. bez. u. Br., # G., Oktober -November 49 —{—& Thlr. bez., November-De- cember 18{—§ Thlr. bez., Frühjahr 475—ck% Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine 36 41 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 25 27& Thlr., fein wêéiss. schles. 27{£—+4 Thlr. bez., Lieferung pr. Juli 25{ Thlr. bez. , Juli-August 257 Thlr. bez., August- September 25 Thlr. Br., September - Oktober 25—+4 Thlr. bez., Okto- ber-November 24% Br., { G., November-Dezember 24& Thlr. Br., & G.

Erbsen, Koch- u. Futterwaare 514—58 Thlr.

Winterraps u. Winterrüebsn 98 103 Thlr.

Rüböl loco 14% Thlr. bez., Juli 14//—4# Thlr. bez., Juli-August 14 Thlr. bez., August - September 14 Thlr. Br., September - Oktober, Oktober - November u. Novémber-Dezember 13W&—14 Thlr. bez., Br., u. Geld.

Leinöl loco 14 Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 195 § Thlr. bez., Juli 19% iThr., Juli- August u. August - September 19;—# Thlr. bez. u. G., 3 Br. Septem- ber- Oktober 19{—% Thlr. bez. u. G., {4 Br.,, Oktober - November 183 bis % Thlr. bez. u. G., 185 Br., November-December 17%—% Thlr. bez., Br. n. G., April-Mai 1863 185§—% Thlr. bez.

Weizen still, Roggen würde hauptsächlich 3 zu unregelmässigen Preisen gehandelt. "Termine, besonders der lautende Monat, durch emsige Deckungen rapide gesteigert, «päter in tester Hal tung und gut behauptet. Gek. 6000 Ctr. Hafer, nahe l'ermine höher, spätere niedriger. Rüböl verkehrte in sehr ruhiger Stimmung und Preise erfuhren gegen gnstern wenig Veränderung. Gek. 60 Ctr. Spiritus anfangs fest und gefragt, gah im Verlaufe bei sehr unbelebtem Geschüft im Werthe etwas nach und sehliesst auch malt gehalten.

zu KiündigungszweeK en