1862 / 182 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Zerkow- niedergerissen und in Trümmerhaufen verwandelt; eilf andere find stark beshädigt. Jm Schloßpärk und den Alléen find® die stärksten Bäume entwurzelt, Jn Raszewo sieht es noch* ärger aus, denn von dem ganzen Dorf is nur ein massiver Speicher stehen geblieben; alle anderen Gebäude liegen in Trümmern. Ein Mâäâd- cen von vierzehn Jahren wurde vom Sturm in die Höhe gehoben und cine Strecke fortgetragen, und eben so erging es einem Mann, der cine weite Strecke fortgesbleudent wurde und dann in einem . Graben -niederxfiel. Kebensgefährlihe Verwundungen find in Menge vorgekommen. Ein Mädcben wird noch vermißt. Das Städtchen Zerfow if dadur um so härter heimgesucht, als- es erst im vori- gen Jahre einen großen Theil seiner Häuser dur einen umfassen- den Brand verlor; (A. A. Z.)

Hessen. Bad Soden, 3. August. Gestern Abend fam *die Königin von . Neapel mit Gefolge hier an. Heute Morgen machten der Herzog und die Herzogin, von Königftein kommend, der Königin ibre Aufwärtung., (Rb. K.)

Frankfurt a. M., 4. August, Der in Folge des Antra- ges Sachsens vom 23." Januar d. J. auf ein allgemeines deutsches Geseg“ gegen den Nachdruck niedergeseßte besondere Ausschuß (be- stebend aus den Gesandten von Oesterreich , Bayern , Königreich Sacbsen, Württemberg und der 15. Curie) hat in der Bundes tagssikung vom 24. v. Mts. auf Grund der von ibm auS8geführ- ten Erörterung folgenden Antrag gestellt: „Hohe Bundesversamm- lung wolle, in Erwägung, daß die Bundesbeschlüsse vom 9. No- vember 1857 und 19. Juni 1854, wie vom 22. April 1841 und 12. März 1857 in allgemeinen Grundsäßen nur das ge- ringste Maß des Schußes festgefiellt baben, welcher innerhalb des deutschen Bundesgebietes den dort erscheinenden Erzeugnissen der Literatur und Kunst gegen Nachdruck und sonstige mechanische Ver- vielfältigung, resp. gegen unbefugte Nachbildung und Aufführung zu gewähren war, dieser Schuß aber in Folge des verschiedenen Ganges, welchen die Entwickelung der Spezialgeseßgebung und der Präxis in den einzelnen Bundesftaaten genon:men, fich als _un- zureihend erwiesen hat, daher eine derartige Abweichung aus- sließende speziellere Regelung der Nachdrucksfrage dringend wünschenswerth ift, beshließen: 1) Einleitung zu treffen, um ein für sämmttiwe BundeSftaaten gemeinsames“ Geseß zum Schuße des Urbeberrechts an Werken der Literatur und Kunst gegen Nach druck, so wie gegen unbefugte Nachbildung und Aufführung zu vereinbaren; 2) zu diesem Behufe eine Kommission von Sach- verständigen mit dem Auftrage zu bilden, daß sie einen bezüglichen Gesetzentwurf auszuarbeiten und der Bundesversammlung zu wei- terer Beshlußnabme vorzulegen bätte; 3) der Berathung dieser Kommisfion diejenigen beiden Entwürfe zu Grunde zu legen, welche die faiserlid öfterreibisde und die fönigli säcbsisbe Regierung der Vündesversammlung mitgetheilt haben; 4) die höchsten und boben Regierungen , welche geneigt wären, sih an der Kommisfion dur Abordnung von je einem Sacverständigen auf ihre Kosten zu ‘betbeiligen, zu ersuwen, hiervon der BundeSversammlung binnen ier Woctben na gegenwärtigem Beschlusse Kenntniß geben zu vollen; endli 5) die Bezeichnung des Ortes und Termines- für späterer Beschlußfassung vorzu-

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den Züsammentritt der Kommisfio1 halten.“ (Fr. J.)

e DHesterreih. Wien ,„ 4. August, Die Königl. ungarische

Stattbaltérei hat, wie der „Pesther Lloyd“ meldet, den JurisSdic-

5 Usus, in amtlicen Zuschriften an Aemter

deutsch - slawisben Provinzen der Monarchie

ungarischen Spracde zu bedienen und unter

de zuflebenden Rechtes zum ausscließlichen

ischen Ders

der Gebrauch der lateinishen Sprache

der Uebung gefommen if, um verlangen zu

Jurisdiction in Ungarn bei ihren scbriftlichen

den Behörden in den außerungarisben Provinzen

Tel dienen könnten. Dagegen seßt die LandeSbehörde

voraus, daß Jurisdictionen in Ungarn in der Lage find,

ihré Zuschriften deutsh:{lawische Behörden ausnahmsweise in

deutscher Sprache verfassen zu können, und ordnet demgemäß an,

n Zukunft bié fafsungSmäßigen Wege durch den gesebß-

den Körper darúber das Weitere entschieden sein

2usé@zriften an órden in den deutsh-slawiswen- Provinzen

im Wege dés Prá é

fsen und

{afen

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Fónhen, Beziehungen fi derselben

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Jene Zuris-

e nidt în der Lage find, derlei Schrifts- ¡prache abfafsen zu können, haben die ungarische Zut tihaltereirath zu leiten, welcher die Uebersetung vortebme Absenbuvg der Zuschrift besorgen wird. Der Pestbver Stadtmagistrat hat nach Entgegennahme des Erlasses be- loffen, uur in den dringendften, feinen Aufschub leidenden Fällen sid Wege des Präsidiums der deutshen Sprache zu bedienen, vei aen onveren Gelegenheiten aber die in der gesezmäßigen Lan- debamt é fprathe verfaßten Zusriften an Behörden und Uemter der bend awisdben Provinzen dem h. Statthaltereirathe zur weiteren

É édia E “e Uns zu puterbreiten,

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Sehweiz. Bern, 2, August. Laut Meldung der Tessiner Regierung an den Bundesrath bat si die Aufregung unter der dortigen Bevölkerunz, die Folge der neuesten italienishen Annexions- gelüste, noÞ nit gelegt. Neue Nahrung hat sie durch einen dur die „Gazetta di Ticino* in die Oeffentlichkeit gedrungenen Vorfall erlitten, der auch in der Meldung der Tessiner Regierung an den Bundesrath Erwähnung findet. Genannte Zeitung erzählt ihn wie folgt: L :

Ohne auf die Manifestationen der italienischen Presse zurückzukommen, ohne an die Karten des italienischen Kömigreich8 zu erinnern , welche“ in den Schulen gebraucht werden und auf dencn die Grenzen des Königreichs an dem St. Gotthardt und den Alpen , auf solche Weise den Känton Tessin umgebend , verzeichnet find, werden wir nur eine ganz neue Thatsache an- führen. An dem Tage , welcher der ersten Nachricht , die man in Lugano von der im italienischen Parlamente von dem Minister Durando gehaltenen Rede hatte , voranging, wurde dem Municipalblatt dieser Stadt ‘ein Blatt unter der Adresse: Alla Younta Municipale di Lugano, capoluogo di man- damento (Bezirkshauptstadt) zugesandt. Die Druckschrift war ein offizielles Anzeigeblatt der Lombardei, welches die gerichtlichen Bekanntmachungen ent- hielt und. an dessen Spitze sich mit fetten Bnchstaben die amtliche Vorschrif befindet, daß dieselbe in allen Städten des Königreichs öffentlich anzuheften sei. Unter dieser Vorschrift stechen dann in alphabetischer Ordnung die Na- men der sämmtlichen italienischén Städte und unter ihnen befinden sich zwischen Lucca und Macerata auch Lugano. Gestern am 27. Juli hat die Municipalität von Lugano eine neue Zusendung diefer Art erhalten.

Wie die „Fr. P. 3.“ vernimmt, hat der Bundesrath Herrn Tourte, unseren Gefandten in Turin, sofort beauftragt, sich “über den amtlichen Charakter des lombardishen Blattes Gewißheit zu verschaffen, Je nachdem das Nesultat seiner Erkundigungen aus- fällt, werden ihm vom Bundesrathe für sein ferneres Verhalten gegenüber der Turiner Regierung weitere Vorschriften zugehen. Wie sich aus dem Tessiner Regierungsbericht ergiebt, wäre es auch wünschbar, daß den italienishen Militairs das Betreten shweizeri- {hen Gebiets mit ibren Waffen auf das Strengste untersagt würde, da dasselbe bei der herrschenden Aufregung schon zu mehreren Malen zu höchst bedauerlichen Exzessen geführt hat. So erst vor einigen Tagen wieder, wo in Mendrisfio vier italienishe Offiziere, welrbe mit ibren Degen versehen waren, nur mit Mühe und Noth vor der Volfk8wuth gerettet werden: konnten.

Am 12, d. M. wird dem Beschlusse der Regterung zufolge der Große Rath des Kantons Aargau neu gewählt werden. Seine erste Sißung ist auf den 19. d, M. anberaumt.

Niederlande. Amsterdam, 1. August. Der „N. C.“ shreibt: Unsere neuesten Briefe aus Amsterdam entwerfen eine glänzende Schilderung von dem großen Festmahle, welches gestern in dem Hauptsaale des Parks von dem Handelsstande Amsterdams den Mitgliedern des deutschen Eisenbahn-Kongresses gegeben wurde, Ueber dem Orchéfter war das Wappen der Niederlande, umgeben von niederländischen Flaggen , angebracht, ihm zur Rechten das Wappen Oesterreichs, zur Linken Preußens; an der entgegengeseßten Seite hatten das Wappen der Stadt Amsterdam und die Wappen Englands, Frankreichs und Rußlands ihre Stelle; an der einen der Seitenwände die Wappen Bayerns, Holsteins, der vier freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt, der Schweiz und Belgiens und an der anderen die Wappen Württembergs, Nassaus, Sachsens, Kurhessens, Hannovers, Braunschweigs, Oldenburgs, Badens, Medcklenburgs und des Großherzogthums Hessen ; eine Fülle der schönsten Blumen und Gewächse zierte den weiten Raum. Gestern Vormittag sehte der Eisenbahn-Kongreß seine Be- rathungen fort. Der Vertreter der- Königlich hannoverschen Eisen- babn- Direction zeigte an, daß diese dem Antrage, auch nichtdeutsche Eisenbahn-Verwaltungen in den Verein selbst aufzunehmen , nicht beistimme. Demzufolge konnte dieser Vorschlag nicht zum Be- {lusse erhoben werden. Ein Mitglied s{chlug vor, im Protokoll dem Bedauern der Versammlung hierüber, so wie dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß Hannover sein ablehnendes Votum zurück- nehmen möge, Von den weiteren Verhandlungen erwähnen wir, daß die gegenwärtige Verwaltung des Vereins mit 83 von 146 Stimmen wiedergewählt wurde; als Ort für die nächste allgemeine Versammlung wurde von einem Mitgliede Salzburg, von dem Prä- fidenten dagegen Berlin in Vorschlag. gebracht; die Wahl fiel mit 123 von 143 Stimmen auf Salzburg. Der Präsident sprach so- dann den Dank für die ehrende und herzliche Aufnahme aus, welche die Versammlung in Amsterdam gefunden und die allen Mitgliedern unvergeßlich sein werde ; diese Worte wurden durch den Zuruf der Versammlung bestätigt, und dann {loß die Session des Kongresses.

Belgien. Brüssel, 3. August. Der König ist wohlauf; er macht täglih große Spaziergänge und wird voraussichtlich bal- digst im Stande fein, sich völlig bergestellt der brüsseler Bevöike- rung zu zeigen, Gestern. hat Se. Majestät den Herzog von Aumale und seine Familie empfangen, welche einen Tag hier zu- gebracht und heute ihre Neise nah Spa fortgeseht haben. Die YArbeiterunruhen im Borinage sind glücklih beendigt und Ordnung und Arbeit wieder in ihr Recht eingetreten. Die Kammer hat si auf kurze Zeit vertagt und wird ihre Verhandlungen wahr-

\cheinlich am 1. d. mit der Diskussion des englischen Vertrages, i die Genter Schußzölner eine Lanze zu Gunsten ihrer

in welcher | vermeintli gescädigten men. Der diesseitige Gesandte in B hier eingetroffen, um wegen - des zwischen verein abzuschließenden Handelsvertrages Auswärtigen Rücksprache zu nehmen,

Großbritannien und Jrland. Morgen wird Jhre Majestät die Königin heimrathssizuug präsidiren, zu welcher . fi Junern von hier aus eigens begeben hat, Schließung des Parlaments zu genehmigen machten dafür zu ertheilen. Da leßterer ni Hauptstadt eintreffen fônne, „wird die Schl

Jndustrie brechen

wahrscheinli erst am Donnerstag stattfinden, | Grafschaft Suffolk sliftet als Andenken an den verstorbe-

Die nen ‘Prinz-Gemahl eine Schule, für welche bereis 14,000 Pfd. St. gezeichnet sind. Grafschaften und größeren Provinzstädten Verewigten ähnliche Stiftungen gegründe werden, darf man sich nicht wundern, daß {uß an Beiträgen nicht über 50,000 Pfd.

Die Ausfuhr von englishen Büchern hat in diesem Jahre Während fie sich im ersten Halbjahr 1861

merklih abgenommen. auf 202,629 Pfd..St. belaufen hatte,

dieses Jahres blos 188,575 Pfd, St.

betru

qus dem verminderten Absaße nah Amerika zur Genüge. L verglichen mit dem erften Semester des

hat sih die Papierausfuhr, vorigen Jahres, von 170,000 Pfd, St. au mit um 30,000 Pfd. St. gehoben.

Centner,

4,500,000 Pfd. St. nachweist.

Jn der englischen Münze waren vo Sovereigns und über 5 Seit dem Jahre 1552: Schillinge, 20 Millionen Sixpence, Pence aus Silber, die aber in England fel meist exportirt werden. Jm Ganzen 1852 Gold-, Silber- und Kupfermünzen 64 Millionen Pfd. ausgeprägt.

Troß der späten Stunde, in Morgen trennte, ermangeln die zwischen Lord Palmerston und sprehen. Sie bestehen jedoch zumeist aus den beiden Gegnern gebrauchten Gründe u

„Herald“ und „Star“ stimmen diesmal ganz

darin überein, das sie aufs bestimmteste ver werde nie wieder in die Nothwendigkeit ver Angriff Cobden’s zu vertheidigen ; denn mi es fortan zu Ende. Wenn wir noch bemerken, die „Times“ und die andern Blätter das ger

und Cobden's Angriffe für schwach, ungerechtfertigt und wirkungslos

erflären , so glauben wir über das Urthei sagt zu haben, was zu jagen ist.

getrost Großfürst Michael von Ostende fommend, vorgestern in Dover einge selb| und fuhren heute, ohne London zu nards (bei Hastings) weiter. terstüßung der nothleidenden Arbeiter in d hat , seinem neuesten Ausweise zufolge, b als freiwillige Beiträge erhalten.

Das Oberhaus hielt gestern Nachmittags auênahmSsweise eine

furze Sißung, um laufende Geschäfte zu hufs der Unterstüßung der Arbeiter in ten Male verlefen. Frankreich. Paris, : man versuhsweise eine Compagnie Mirès is der

nisirt. Herr i Aufmerksamkeit, sowohl von Seiten

ministration. Erstere hat bekanntlich zwei

mert are

ren mit Beschlag belegt, lehtere will eben die gegenwärtigen Besißer

der Passage Mirès nôthigen, diesen Titel ben sih dessen weigern, so soU die jedenfa

frage vor dem Staatsrath erledigt werden. Herr Havin hat es

bei dem Staatsrath durchseßen lassen, d

in Thorigny-sur-Vire , in der er, obgleich offiziell geduldeter Kan- als ungültig erklärt wurde. Die Verthei-

digungs-Kommission ‘beschäftigt sih eben mit den Befestigungen der

didat, durchgefällen ift,

Stadt Bourges. Sie soll, wie der „M der hedeutendên Ausgaben, sih dahin ent

Berlin,

(K. Z.)

Es erklárt sich diese Abnahme

Jn derselben Periode fiel die Einfuhr roher Baumwolle aus Amerika von 5,880,000 auf 37,000 und \chon zeigt sich die Wirkung in der Baumwollfabrikaten , welche bis zum 30." Juni einen Ausfall von

Million Halbsovereigns geprägt worden. 16 Millionen Guldenstücke, 24 Millionen 47,000 Troopence und 80,000

im Werthe von ungefähr

welcher das Parlament sich gestern Blätter dech nicht, das Wort-Duell Herrn Cobden in Leitartikeln zu bde-

: Es versteht Lord Palmerston si durch die Angriffe Cobden’'s bis zur Stunde noch nicht bewogen gefunden hat, seine Entlassung einzureichen, und die Ergebnisse der nächsten Session abwarten wird. -— Rußland sammt

Der Londoner Auss{huß zur Un-

Lancashire ward zum zwei-

Z. August. berittener Gegenstand der

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wollen, wieder aufneh- Baron Nothomb, ist Belgien und dem Zoll- mit dem Minister des

London, 4, August, in Valmoral einer Ge- der Staatssecretair des

um die Thronrede zur und die nôthigen Voll- cht vor Mittwoch in der ießung des Parlaments

in genannter Grafschaft Da in vielen anderen zum Undenken an den t oder Denkmale gesetz! der hauptstädtische Aus- St. erhalten hat.

g sie im ersten Semester Dagegen

f 200,000 Pfd. St., so- Ausfuhr von

riges Jahr 75 Million

ten vorkommen, fondern wurden seit dem Jahre

Wiederholungen der von nd Gegengründe. Der mit „Daily News“ sichern, Lord Palmerston seht sein, sih gegen einen t seiner Premierschaft sei daß die „Morning Post“, ode Gegentheil behaupten

[l der Journale alles ge-

A

sich von selbst , daß

.

Gemahlin sind, von troffen, übernachteten da- berühren, nah St. Leo-

en' Baumwoll - Distrikten is jeßt 23,355 Psd. Skt.

erledigen. Die Bill Be-

Algerien hat Zuaven orga- unausgesehßter Fustiz wie der Ad- seiner neuesten Broschü-

Jn

abzuändern. Da diesel- (1s eigenthümliche Streit-

die GeneralrathSwahl

,“ geschrieben wird, troß

Central-Arsenal von Frankreih mit einer vollständigen Ringmauer zu umgeben. Eine der neuen, auf den Boulevard du Prince Eugène - mündenden Straßen erhält den Namen Rue de la Vera- Cruz. “Der franzöfische Gesandte in China, Herr Bourboulon, ift, laut einem Telegramm des „Journal de St. Petersbourg“ vom 2. d. M., von Peking in Jrkußk eingetroffen und auf der Heimreise nah Frankreich begriffen. Er hat seine Gemablin bei si, \o wie auch den Capitain Bouvier und vier andere Militairs,

Das „Pays“ reibt: „Ein Journal hat gestern angezeigt, daß die serbishe Regierung von ihrem Verlangen, die Festung Belgrad zu schleifen, abgestanden sei. Diese Nachricht is , wenn

-niht fals, doch wenigstens verfrüht.“

Man versichert, sagt das „Pays“, daß eine Reserve - Flotten- Division, welche ‘bestimmt ist, im Ocean zu bleiben, in Bildung dbe- griffen ist. Diese Divifion wird Brest zum Haupthafen haben.

Spanien. Nach der „Epoca“- werden in Folge des mit dem Kaiser Tu-Duc abgeschlossenen Vertrages die Häfen Cochinchina's den Spaniern gerade so gut eröffnet werden, wie den Franzosen, Eben \o werden neben den französischen Bevollmächtigten auch die spanischen am Hofe von Hue empfangen werden. Die Kriegs-Entk- schädigung wird in einem gerechten Verhältnisse zwischen Frankreich und Spanien vertheilt. Auch hat Spanien das ‘Recht der Gebiets- Erwerbung, es wird sih jedoch im eigenen Jnteresse auf die An- lage von Handels. Faktoreien beschränken, die sih mit den philippi- nischen Jnseln in Verbindung sehen werden,

Nach der „Jnd. b.“ besorgt ein Theil der spanischen Presse, die Besizergreifung blühender Provinzen des Kaiserreihes Anam von- Seiten der Franzosen könnte den spanischen Besizungen auf den Philippinen gefährlih werden.

Ftalien. Turin, ‘Die „Opinion Nationale" bestätigt die zunehmende Aufregung in Süd-Italien ; die jungen Leute ziehen in hellen Haufen von allen Punkten der Halbinsel heran. Auf der anderen Seite wird der Kriegs - Minister in Person nah Neapel gehen.

Das „Giornale di Napoli“ meldet, daß Tristany sofort an der Grenze mit zahlreichen Banden erschien, als die Franzosen die Grenze verlassen hatten, Nachdem Tristany die ihm gebotene Ge- legenheit, sih aus dem Römischen zu verstärken, drei Mal vier und zwanzig Stunden benußen konnte, haben die Franzosen die Grenz- punkte wieder beseßt.

Ueber die Stellung der Franzosen in Rom bringt die „Augsb. A, Z.“ folgenden Beitrag: „Die ersten Neibereien zwischen den päpstlihen Truppen und den französischen fanden wieder am Tage der Nevue der ersteren statt, als der Papst den Grundstein zur Kaserne im prätorianischen Lager legte, und dieselben nahmen nach- her einen so heftigen und bösen Charakter an, daß Msgr. Merode es für gut fand, das Zuaven-Bataillon aus Nom zu entfernen. und nach Marino zu verlegen.“ Nichts desto weniger hat die Animosität zwischen diesen beiden Lagern noch nicht nachgelassen, und als fürzli eine päpstliche Patrouille in der Gegend von Anagni auf eine französische traf, und leßtere in ihrem Uebermuthe die erstere verhöhnte, kam es zum Streit und zum Gebrauche der Waffen. Wie nun auch in Rom die französischen Militair-Behörden gegen die päpstlichen im- peratorish handeln, davon könnten Beispiele genug angeführt wer- den; es sei aus vielen nur das eine erwähnt, daß sih.hei Streitig- feiten oder Häudeln päpstliher Soldaten mit französischen die frans- zösischen Behörden stets für berechtigt halten, die päpstlichen Truppen von französishen Gerichten aburtheilen zu lassen, obglei die päpst- lihe Armee dem General Montebello nicht in Disziplinarsachen untergeben ist, sondern derselbe nur das Necht hat, über dieselben zu verfügen, wenn es sich um eine Action handelt, d. h. wenn bei der Befürchtung von Demonstrationen 2c. die Wachen und Pa- trouillen- verdoppelt werden sollen oder ein Regiment bei alarmixen- den Gerüchten sein Standquartier wechseln fol. °

Túürkei. Belgrad, 4. August. Die türkishe Garnison hat ‘auf ‘einer Jusel der Donau, welche zu Oesterreich: gehört, Holz gefällt und einen Leitungsgraben zu zieben angefangen. “Diese Thatsachen haben. eine Protestation der Serben und die Dazwische funft der Konsuln veranlaßt. (Jnd. b.)

Amerika. New- Vork, 24. Juli, Abends, Es große Niedergeschlagenheit und die Anfichten „über ckdie- Lage Dinge scheinen- im Allgemeinen irüber, als zu einer-früberen Ze des Kampfes zu sein. Das Zutrauen zu General M'’Clelan i durch die leßten Ercignisse vor Richmond erschüttert, und viele fei ner Bewunderer behaupten, daß -er kein Mann von Thaitkraft Schon ift alles geprägte “Geld fast gänzli. aus dem Verkehr s{wunden, statt kleiner Mänzen werden Postfempel. verwendet, allenthalben an Geldesstatt angenommen werden, do find. viele von den Artikeln des - Alltagsgebrauhs im Preise gesizegen. Sehr begierig ist man zu erfabren, „wie die Niederlage vor Rid» mond in: Europa beurtheilt wird, General Halleck ist zum Genc- ralissimus sämmtlicher Landtruppen der Union ernannt worden und wurde diese Ernennung vom |

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