1862 / 217 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

B ekanntmachung vom 19. September 1862 be-

treffend die am 15. d. stattgehabte Verloosung von

Suldverschreibungen der Ax prozentigen Staats-

Anleihen vom Jahre 1848, 1854, 1899A., 1897 und 1859.

In der am heutigen Tage öffentlich bewirkten Verloosung von Schuldverschreibungen der Ackprozentigen Staats-Anleihen vom Jahre 1848, 1854, 1859 A. 1857 und 1859, sind die in der Anlage (a) verzeichneten Nummern gezogen worden.

Dieselben werden den Besizern mit der Aufforderung gekündigt, die darin verschriebenen Kapital-Beträge vom 1. April C J. ab, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr entweder bei der Staats- shulden- Tilgungskasse hierselb, Oranienstraße Nr. 94, oder bei der nächsten Regierungs - Hauptkasse gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen mit den dazu gehörigen, nach dem 1. April E a fälligen Zinscoupons baar in Empfang zu nehmen.

Um etwaigen Wünschen der Jnhaber dieser Schuldverschreibun- gen entgegen zu kommen , sollen lehtere auf Verlangen {hon vom 1. f. M. ab eingelöset werden.

Jn diesem Falle werden die vom 4 Oltobér d. J. al laufen- den Zinsen bis zum 15ten und beziehungsweise bis zum Schlüsse desjenigen Monats, in welchem die Schuldverschreibungen bei den gedachten Kassen eingereicht werden, gegen Ablieferung der am 1sten April k. J. und später fälligen Zinscoupons baar vergütet.

Wird eine Schuldverschreibung erst in der Zeit vom 16. März bis zum 1. April k. J. präsentirt, o ist der an leßterem Tage fällige Zinscoupon davon zu trennen , und für sich in gewöhnlicher Art zu realisiren.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich mitabzulie- fernden Zinscoupons wird von dem zu zahlenden Kapitale zurüd- behalten.

Formulare zu den Quittungen werden vou den vorgedachten

Kassen unentgeltlich verabreicht. Leßtere können sih aber in einen Schristwechsel über die Jahlungsleistung nicht einlassen, es werden daher hierauf bezügliche Eingaben portopflichtig zurückgesendet, bezie- hung8weise unerledigt gelassen werden.

Auf der Anlage sind die Nummern der Schuldverschreibungen der oben bezeichneten Anleihen, so wic der Anleihen aus den Iahren 1850, 1852 und 18593 mit abgedruckt, welche in den bisherigen Ver- loosungen (mit Ausschluß der am 19. März d. J. stattgehabten) gezogen, aber bis jeßt noch nicht realisirt sind. Die Jnhaber dieser nicht mehr verzinslichen Schuldverschreibungen werden zur Vermel-

dung weiteren Zinsverlustes an die Erhebung ihrer Kapitalien er-

innert.

In Vetreff dex am 19. März d. J. ausgeloosten und zum 1. Ottober d. J. gekündigten Schuldverschreibungen der in Rede stehenden Anleihen , wird auf das an dem ersteren Tage bekannt gemachte Verzeichniß Bezug genommen, welches bei den Regierungs- Hauptkassen, den Krei®-, den Steuer- und den Forstkassen, den Käm- merei- und anderen Kommunal - Kassen, so wie auf den Büreaus der Landräthe , Magistrate und Domainen - Rentämter zur Einsicht offen liegt.

Berlin, den 15. September 1862.

Haupt - Verwaltung der Staatsschulden.

v. Wedell. Lowe. Meinedde. a,

liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bet.

E EEEEER E R

N ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. September. König empfingen im Laufe des heutigen Nachmittags den Finanz- Minister v. d. Heydt , den Minister für Tandwirthschaftliche Ange-

legenheiten, Grafen von Jyhenplit, den Präsidenten des Herrnhauses,

" dem Amendement der Herren Stavenhagen u. st. w. | Jch glaube, daß so mancherlei technishe Erwägungen in medio sind, | daß selbst für diesen Fall sehr gründlich und ernstlich an Compen- | sationen gedacht werden müßte, welche unerläßlich sein werden, wenn " die Regierung mit Rücksicht auf | Rücksicht auf die Stimmung in diesem Hause selbst zu einem solchen

| zuvor | und niedergemcyelt haben.

| Se. Königliche Hoheit der Großherzog von

| gestellt. Se. Majestät der |

1; brachte am 8. d. | sicht der Regierung eine

Grafen Eberhard zu Stolberg-Wernigerode, den Wirklichen Geheimen |

Rath von Franckenberg-Ludwigsdorff, den Königlichen Gesandten von

Arnim, den Polizei « Präsidenten von Bernuth und den Geheimen ! Î 7 e

Regierungs-Rath von Winter. Abends um 7 Uhr fand im Palais Steiner Majestät eine Conseil - Sizung des versammelten Staats- Ministeriums statt.

417. September. Jn der heutigen Sihung des Hauses der Abgeordneten wurde die Spezial-Diskussion über den Mili- tair-Etat fortgeseßt, und nach einigen Erklärungen des Herrn K rieg s8- M inisters beantragt Abg. von Bockum - Dolffs, der Wichtig-

| |

keit dieser Erklärungen wegen, eine Vertagung, damit die Kommis. sion nochmals in Berathung treten könne. Der Antrag wird angenommen und die Sißung bis morgen Vormittag 9 Uhr vertagt. Die Erklärung des Herrn Kriegs-Ministers lautet :

Meine Herren! Es is} der Regierung vorgehalten worden daß es ihr an Entgegenkommen fehle in Bezug auf die vor: liegende Frage. Man is so weit gegangen , zu meinen, die Re- gierung suche den Konsflikk. Um den Beweis zu geben, daß diese Voraussezung nicht zutrifft, habe ih die Ermächtigung und damit den Auftrag erhalten, bei dieser Gelegenheit zu er- flären, daß die Regierung das Amendement, was gegenwärtig von Herrn von Vincke wieder aufgenommen ist für 1862, in Beziehung auf das Resultat für annehmbar hält, wiewohl es ihr außerordent: li \{chwer wird, die in diesem Amendement bezeichneten Reductionen in den Etat; der bereits zum großen Theil konfumirt i}, noch auszubringen. Namentlih wird es ihr \{chwer werden, an den- jenigen Stellen, welche das Amendement ausdrücklich bezeichnet, diese Reductionen vorzunehmen j aber jedenfalls wird das bobe Haus sich überzeugen, daß die Regierung mit dieser Bereitwil: ligkeit dokumentirt, daß sie keinen Falls auf einen Konflikt \pekulirt Nun i} ja in diesem Amendement, wenn ich es richtig verstehe, ein Vorbehalt gemacht worden in Bezug auf den Etat von 1863, und ein weiteres Amendement der Herren Stavenhagen, v. Sybel, Schu- bert und Twesten für den Etat pro 1863 liegt gleichfalls bereits vor, wiewohl dieser Etat selbst gegenwärtig noch nicht zur Diskussion ge- stellt ist. Jh bin mir darüber gar nicht unklar, daß das Amende: ment für das Jahr 1863 eigentlich den Kern der Frage berührt. * (Sebr richtig!) Ich glaube, daß es sich empfehlen wird, späterhin Über die Stellung der Regierung zu diesem Amendement eine bestimmtere Erklärung abzugeben. Jh meine aber schon gegenwärtig mich beziehen zu können auf meine vorgestrige Erklärung, welche ausdrüdcklih darzuthun suchte, daß, selbst wenn die Regierung auf eine weitere faktische Verkürzung der Dienstzeit eingehen wollte, sie doch müßte, - dies n Der. Weise * u

Bedenken tragen thun: vie das in den Kommissions - Berathungen und in ausgedrückt ist.

die öffentliche Stimmung und mit

Schritte sich entschlösse. Jch muß mir also meine Erklärung in dieser

| Megiehin g aueh Alden rh UYlurror; rine heutige Auslassung wird | darthun, da} dite fönigliche Staatsregierung uvêrgaupti friuctweges

auf das spekulirt, was man einen Konflikt nennt, sondern daß die Regierung vielmehr das Bedürfniß fühlt, „cine Einigung Über die obschwebende ¿Frage herbeizuführen.

Danzig, 16. September. Gestern Abend i} die Schrau ben-Corvette »Gazelle«, den Prinz-Admiral an Bord, von England

| hieher zurückgekehrt und auf der Rhede vor Anker gegangen. (D. D.

Hesterreih. Wien, 15. September. Ihre Majestät die | Á

| Kaiserin sind gestern Nachmittags von Passau nah Schönbrunn | zurückgek ommen. (W. Z.)

46. Septeinber. in einem Telegramm

Das Abendblatt des »Wanderer« meide! aus Belgrad vvm 16ten d, daß Tags die Türken die serbishen Wachen in Uschiza angegriffen Hierauf folgte ein Kampf, der, Abends

aber wieder aufgenommen worden ift.

unterbrochen , am 16ten d. Die Türken verloren bei demselben ihre Positionen außerhalb der

| Festung.

Großbritannien und Jrland. L ondon, 15. September. Mecklenburg- Strelig und Gemahlin, welche mehrere Monate bei der Herzog von Cambridge zu Gaste gewesen waren begaben sich heute nat

A,

| Deutschland zurück, wohin auch der Herzog von Cambridge ba!

folgen wird.

416. September. Die Verlobung des Prinzen von Wales

| ist heute halboffiziell angekündigt worden.

Der Schluß der Ausstellung is auf den 1. November fest-

Frankreich. Paris, 15. September. Die in Le Man® Hauptort des Sarthe-Departement®, erscheinende »Chronique de l’Oues!- einen Artikel über Aspromonte, der nah der An- \charfe Rüge verdiente, weil er »an Ver brecherische Leidenschaften appellirt, indem er durch Verbreitung eint? gehässigen Verläumdung die Traditionen der fkaiserlichen Regierung angreift und die Regierung eines mit Frankreich befreundeten Staate? \{chmäht.« Auf Verfügung des Ministers des Jnnern hat der Sarthe- Präfekt dem genannten Blatte gestern cine erste Verwarnung ertbeilt, deren Text der »Moniteur« heute publizirt. :

Die Merxiko-Expedition gewinnt immer größere ¡Formen nicht weniger als 60,000 Mann sollen unter Forey's Kommando gestellt werden. Ein im »Gesehbülletin« publizirtes faiserliches Dekret er- theilt dem genannten Feldherrn die Vollmacht, in seinem Corp?

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sämnaidOffizierstellen, bis zum Bataillons- und Schwadrons- Commar!? einschließlich, zu besehen. Der Präsident Juarez, dessen erster B an den Kaiser unbeantwortet geblieben, is jeßt mit einem Vorsch] ZUr Güte erschienen, der, wie sich voraussehen läßt, auch unberüHtigt bleiben wird. Juarez erbietet sih nämlich, die Haupt- + ‘Landes zu verlassen und durch eine mit dem französischen Gesa! gemeinschaftlich verfaßte Proclamation das Volk zur all- geme Abstimmung zusammenberufen. 7 talien. Turin, 15. September. Die in der »Gazeta uf. enthaltene (bereits telegraphisch erwähnte) Erklärung lautet, ilgt: "ewisse Blätter machen der Regierung daraus einen Vorwurf, daß sie igFlen in Betreff des Schiksales derjenigen, welche an den legten

,

glionshandlungen Theil genommen / noch nicht kundgegeben habe. Da 3 einfach darum handelt, das Geseh zu handhaben und der Gerechtig- freien Lckuf zu lassen, so war die Regierung nicht verpflichtet, in dieser (elegenheit irgendwelche Erklärung zu geben. Da die in Rede stehenden iten in mehreren Provinzen geschehen sind, so is zu bestimmen , welches : für das Urtheil kompetente Assisenhof sein soll, wobei auch Rüfsichten

r öffentlichen Sicherbeit in Betracht kommen.

Der »Pungolo« zeigt an, daß General Lamormora an alle Divisions - Commandanten die strengste Weisungen für Ausrottung des Räuberwesens erlassen hat. Das im »Diritto« veröffentlichte Dekret, das Cialdini aus Messina, Z1. August, erlassen hat, ent- hält folgende Bestimmungen :

Art 1. Alle diejenigen, welche in den Feldern von Sicilien und Ca- labrien mit den Waffen umherschweifend angetroffen roerden und fich über ihr Verweilen daselbst nicht ausweisen können, werden als Räuber angese- hen und behandelt. Art. 2. Die Ueberreste der Garibaldi'schen Banden werden als Kriegsgefangene von den Militair - Behörden angeschen und be- handelt, in so fern sie fich vor denselben innerhalb fünf Tage vom Datum dieses Manifestes stellen. Nach Ablauf dieser Frist fallen sie unter die Be- stimmungen des Art. 1.

Graf S takelberg, der russische Gesandte, ist nebst Gefolge in Neapel angekommen

Das französische Geschwader geht nah Ajaccio abj nur der Cato geht nach Messina.

úrfei. Luca Vucalovich ist von Omer Pascha nah Skutari berufen worden ¡ freies Geleit und Annestie sind ihm zugesichert.

Amerika. Als Ergänzung der neuesten telegraphischen De- peschen , welche die Niederlage der Unionisten und die Vorrückung der Konföderirten bis auf ihre vor cinem Jahre innegehabten Posi- tionen vor Washington meldeten , diene Folgendes aus New - Y ork vom 4. d.: Die Aufregung in und um Wallstreet (der Börse) war den ganzen Tag Über eine außerordentliche. Am Vormittag war eine von Philadelphia hereingekommene Depesche bekannt gewor- den, der zufolge General Jackson sih mit 40,000 Mann auf dem Marsche nach Baltimore befand, und die Aufregung, welche diese Neuigkeit in der ganzen Stadt - hervorrief, war eine ungeheuere. Sie währte den ganzen Tag und die Nachricht, daß M'’Clellan zum Kommandanten von Washington ernannt sei, noch bedeutend gesteigert. Man erhikte sih für und wieder gegen den General, und die Aufregung erreichte einen höhern Grad, als seit Beginn des Krieges der Fall gewesen war. Das Goldagio stieg um 2 pCt., während Fonds und Bahnen ih um 25 pCt. drückten. Jm Laufe des Tages wurde die Nachricht von Jacksons Marsch auf Baltimore widerrufen. Ueber die Sicherheit Washingtons herrscht hier wenig Besorgniß, da man weiß, daß die Stadt vortrefflich befestigt und mit geübten Artille- risten genügend versehen ist. Die föderalistischen Kanonenboote auf dem Potomac werden übrigens das Jhrige thun, um die Schifffahrt auf dem Flusse offen zu halten. In Washington selbst fürchtet man eben so wenig für die Sicherheit der Stadt. Den heimgekehrten Ge- fangenen zufolge hatte der Konföderirten - General Lee sein Haupt- Quartier auf der Straße nach Warrenton, Z Meilen von Bull Run, aufgeschlagen. Bei Fairfax, stand nur Kavallerie unter dem persön- lichen Kommando von General Stuart. Washington füllt si mit eingebrachten Verwundeten. Frische Truppen ziehen ein, die Straßen sind gedrängt voll Menschen, Ambulancen und Fuhrwerken aller Art, jede Stunde bringt neue aufregende Nachrichten. Die Staats - Legislatur von Kentucky war am 2ten in Louisville zu- sammengetreten, und erörterte die Nothwendigkeit, 50,000 Mann neuer Truppen aufzurufen, deren Dienstzeit auf 30 bis 60 Tage beschränkt sein solle. Mittlerweile schaffen die Baumwollbesizer in Louisville ihre Baumwolle, und viele von den reicheren Einwohnern ihre Habe über den Fluß, aus Furcht, daß die Stadt dem Feinde in die Hände fallen könnte. Perläßlichen Berichten zufolge ver- brennen die Konföderirten alle Baumwoll-Vorräthe, deren sie in Kentucky und Tennessee habhaft werden können. Der föderalistische General Buell war in Nashville angekommen, um sich mit Gene- ral Rosenkranz zu berathen. Die bei Fort Scott stehende Föderalisten-Armee bereitete sih vor, in Arkansas einzurücken, w0- selbst die Konföderirten sich zu einem Angriffe auf das genannte Fort und auf Fort Leavensworth zusammenziehen sollen. In Sk. Louis war das ganze Vermögen des früheren Senatsmitgliedes für Missouri konfiszirt worden. Jn derselben Stadt wurde die Old

wurde durch |

Merchants Exchange geschlossen und deren Vereinsvermögen mié Beschlag belegt , weil sie sich Demonstrationen zu Gunsten des SÙÜ* dens hatte zu Schulden kommen lassen. Independence in Missourk ist ebenfalls von den Konföderirten beseßt , und die unionistish ge- sinnten Bewohner verhalten sich vollkommen ruhig, weil sie, so lange ibre Stadt vom Feinde beseht is , der Conscription entgehen. Fast scheint es, daß ganz Missouri sih aus demselben Grunde nicht allzu sehr gegen die Guerillas anstrengt. Der französische Gesandte, Mr. Mercier, ist am 3. auf einer französischen Fregatte von New-York nah Washington abgereist. Man glaubt , daß er den Umweg zur See wählte, weil Baltimore vom Feinde bedroht ist. Bestätigt wird, daß Baton Rouge von den Föderalisten geräumt is , nicht aber, daß sie früher zerstört worden war. Bestätigt wird ferner, daß New - Orleans durch eine zahlreiche Konföderirten - Armee unter den Generalen Van Dorn und Breinridge bedroht sei.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff'’schen Telegraphen-Büreau.

London, Dienstag, 16. September, Abends. Nach Berichten pr. Dampfer »Hybernian« aus New-York vom 6. d. ging da- selbst das Gerücht, daß die Konföderirten nah Harpers Ferry mar“ \chiren. Ebenso verlautete gerüchtsweise von einer bei Poolesville in Maryland gelieferten Schlacht, doch wußte man nichts Bestimm?” ces. Die Unionisten haben Acquia Creek geräumt. Jn Washington bewaffnen \sich die Beamten. Es ist amtlih bekannt gemacht wor- den, daß von den Coupons der Bundespapiere, die im Ausland€ zahlbar sind, keine Taxe abgezogen werden soll, wohl aber von den in Amerika zahlbaren Coupons.

Paris, Dienstag, 16. September, Abends. Der heutige »Con- stitutionnel« sagt, es sei ganz fals, daß der Ministerrath die Frage wegen Auflösung der Legislativen in Erwägung gezogen habe.

Ueber St. Nazaire eingetroffene Berichte aus Mexiko vom 17. August melden, daß der Gesundheitszustand ein vortrefflicher fei. Mehrere Pronunciamento’s haben zu Gunsten der Franzosen statt- gefunden. Ein liberaler Kriegsrath hat sich zu Puebla versammelt und den Beschluß gefaßt, neue Vorschläge zu einem Arrangement zu machen, falls General Forey mit diplomatischen Vollmachten ver” sehen sein sollte.

Petersburg, Mittwoch, 17. September. Das heutige » JoUr- nal de St. Petersbourg« sagt, daß die Militairstraßen und Block- häuser, welhe Omer Pascha von Montenegro ausbedungen hat, nnverträglih mit den Verträgen von 1858 seien. Das Journal hofft, daß die Großmächte dem entgegentreten werden. Jedenfalls sei der russische Gesandte in Konstantinopel beauftragk worden , eine gemeinschaftliche Protestation zu provoziren, oder falls es nothwendig sein sollte, allein Protest einzulegen.

Berliner Getreidehöürse vom 17. September.

Weizen loco 65—T78 Thlr. nach Qual. , hochfeiner weisser posener 74 Thlr. ab Babn bez., bunt poln. 734#—72 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 1 Ladung 80—81pfd. 50% Thlr., 81—82pfd. 51 Thlr. ab Bahn bez., September u. September - Oktober 50;—4{—4£—S§ Thlr. bez., Br. u. G., Oktober-November 485—%&--4 Thlr. bez U, G. 2 Br, November - December 47% % & Thlr. bez. u. G., 5 Br., Frühjahr 46—2;—á6 "Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine 36 41 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 22—25 Thir., Lieferung pr. September und September- Oktober 22% Thlr. Br., Oktober-November u. November-Dezembèr 22% Thlr. bez., Frühjahr 23 Thlr. bez., Mai-Juni 23% Fir.

Erbsen, Koch- u. Futterwaare 50—960 Thlr.

Winterraps 102—106 Thlr.

Winterrübsen 100 -105 Thlr.

Rüböl loco 14% Thlr., September u. September - Oktober 14% 5 Thlr. bez. u. G, X Dr, Oktober-November 147;—8; Thlr. bez. 44 Dr, % G, November - Dezember 14{—#—4 Thlr. bez., Dezember - Januar 142 Thlr. Br., April-Mai 14% Thlr. bez.

Leinöl loco 15% Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 18!1/,—18 Thlr. bez. , September 174—S Thir. a September - Oktober 112 Thie. bez, 1, O. 4 Dh,, Ok- tober - November 16;—ck* Thlr. bez u, Br., 2 G., November-December u. December-Januar 16%—%4 Thlr. bez. u. Br. G., Januar - Februar 162: —54 Thlc. bez. u. Br., 5 G.» April - Mai 165—% Thlr. bez

Weizen einiger Handel, Roggen disponible wurde im Allgemein nur wenig gehandelt. Termine eröffneten matt, zogen alsdann be mehrter Kaufslust bis auf gestrige Schlusscourse an, die S schliesslich nicht vollständig behaupten konnten. Geki Hafer, Termine unverändert. Rüböl hatte sehr beschz und wurden besonders die nahen Lieferungen drückt, wogegen die späteren Lieferungen ziemlic!

Spiritus, durchdringliche Offerten wurden alle und schliesst der Markt bei überwiegendel

Haltung. Gek. 40,000 Qrt.