1906
meistgekränkten Nation die Haupitleitung bei der Abstellung der gemein- schaftlichen Beschwerden. Aber durch cin {wer vorauszusehendes Verhäng- niß sind die Rollen gewechselt worden , und Frankreich is allein geblieben, um das zu vertheidigen, was es im Sntexesse Aller glaubt. Dieje neue Situation hat es nicht zum Zurügehen veranlassen können. Von der Ge- rechtigfkeit seiner Ansprüche ‘überzeugt, stark in seinen der Wiedergeburt Mexiko s günstigen Absichten, hat es ausgeharrt und beharrt mehr als je auf dem Ziele, das es sich gesteckt hat. Nicht das mexrikanisthe Volk komme ich zu bekriegen, son- dern eine Handvoll rüsihts- und gewissenloser Leute, welche das Völker- recht mit Füßen getreten haben, durch blutigen Schrecken regieren und, um sich oben zu halten, sich nicht s{hämen, das Gebiet ihres Landes fehenweise ans Ausland zu verkaufen. Man hat gegen uns das Nationalgefühl zu erregen versucht und glauben machen wollen, wir fämen, um dem Lande eine Regierung nach unserem Belieben aufzuzwängen : ganz 1m Gegentheil, das mexikanische Volk wird, durch unsere Waffen erlöst, vollständig freie Wahl haben für die Regierung, welche ihm zujagen wird. Ihm das zu erklären; habe ich ausdrüdlichen Auftrag. Die beherzten Männer, welche sich uns an- geschlossen haben, verdienen unseren besonderen Schuß j aber im Namen Des Kaisers appellire ih, ohne Unterschied der Partei, an alle diejenigen, welche die Unabhängigkeit ihres Vaterlandes und die Integrität ihres Landesgebietes wollen. Jn der Politik Frankreichs liegt es nicht, für persönlichen Vortheil fich -in die inneren Streitigkeiten fremder Nationen zu mengen j aber wenn es durch berechtigte Gründe zur Jutervention genöthigt wird, so intervenirt es immer nur im Interesse des Landes, wo cs handelnd auftritt. Erinntert Euch, daß überall, wo seine Fahne weht, in Amerika wie in Curopa, rxs die Sache der Völker und der Civilisation vertritt.
Vera-Cruz, 22. September 1862. ;
Der Divisions-General, Senator, Ober-Befehlshaber des Expeditions-Corps von Mexiko, Forey. j
In Vera-Cruz angekommen, hat Forey sodann »einen Gemeinde- rath (Ayuntamiento) aus Männern gebildet, welche das Vertrauen des Landes besizen und durch ihre Gesinnung gegen Frankreich, #0 wie durch ihre erwiefene Ehrenhaftigkeit auch unser Vertrauen ver- dienen konnen.« Daß er auch, wie telegraphisch gemeldet, den Ge- neral Almonte abgeseßt nnd dessen Ordonnanzen für null und nichtig erklärt hat, davon sagt der »Moniteur« nichts. Der Gesundheits- Qustand in Vera-Cruz hatte sich merklich gebessert; seit & Tagen war nicht eine einzige Fiebererkrankung in der ganzen Stadt gemeldet worden. Am 4. Oktober wollte Forey nach Orizaba abgehen; den Lebens- und Transportmitteln wandte er alle Aufmerksamkeit zu, um möglichst bald die Operationen beginnen zu können. Jn Ort- zaba war nichts vorgefallen. Die Regenzeit hat aufgehört, die Land- straßen trocknen {nell und der Verkehr zwischen Orizaba und Vera- Cruz stößt niht mehr auf unerhörte Hindernisse. Man kann also bald zum Angriff schreiten.
Ein Kaiserliches Dekret seht das Postporto für einen einfachen Brief aus Deutschland nach Shanghai, wo ein französisches Postamt errichtet worden, auf 1 Fr. 20 E. fest.
talien. Außer Tristany's Nückkehr auf römisches Ge- biet, wo er sih einer französischen Kolonne mit 20 Spießgesellen übergeben hat; wird nun auch gemeldet , daß der Bandenführer Cocitto neb| Frau und sechs Genossen sich in Terracina den Fran-
zosen überliefert habe und daß die Tardio’sche Bande bis auf Tardio
selbst bei San Mauro la Bructa gefangen genommen wurde.
Griechenland. Athen, 31. Oftober Die provisorische Regierung is Überall im Lande anerkannt worden. Die Bürger und Studenten haben eine hauptstädtische Garde organisirt. Das Privateigenthum des Königs und der Königin is Jhren Majestäten zur Verfügung gestellt.
Die vom* König Otto erlassene Proclamation hat folgenden Wortlaut :
Hellenen! Ueberzeugt, daß nach den lezten, in einigen Theilen des Reiches und vorzugsweise in der Hauptstadt Statt gehabten betrübenden Er- eignissen Mein Verweilen in Griechenland im gegemwvärtigen Augenblicke die Einwohner desselben in blutige und s{hwer zu lösende Wirren stürzen würde, habe Jch Mich entschlossen, für jetzt das Land zu verlassen, welchem Jch stets in Liebe zugethan war und noch zugethan bin, und für dessen Wohl- fahrt zu wirken Jch während eines Zeitraumes von fast dreißig Jahren keine Mühe und Anstrengung scheute. Fern von jeder Ostentation, hatte Jch nur die wahren Interessen Griechenlands vor Augen, indem Jch der materiellen und sittlichen Entwicklung jede mögliche Aufmunterung zu Theil werden ließ und besonders darauf bedacht war, daß Jedem Gerechtigkeit würde. So osft es sich um politische Vergehen gegen Meine Person handelte, habe Jch stets unbegrenzte Milde und Vergessen des Geschehenen vorwalten lassen. Jndem Ich nun in Mein angestammtes Vaterland zurückkehre, betrübt mich tief der Gedanke an die Drangsale, von welchen das Mir theure Griechenland in Folge der neuen Wendung der Dinge bedroht O [O ebe 0 Den allbarmherzigen Gott, daß er stets den Geschicfen Griechenlands seine Gnade zuwenden möge.
Auf der Rhede von Salamis, 12./24. Oktober 1862. (Gez.) Otto.
Die Proclamation, womit die provisorische Regierung in Athen ihre Wirksamkeit antrat, lauiet:
Königreich Griechenland. Die proviforische Regierung Griechenlands an die Hellenen. : ; Mitbürger! Ein politisches System , welches die nationale Würde g(- demüthigt und zur Verderbniß der Sitten geführt hat, ein Regierungssystem, welches die Achtung für die Gesche des Landes und das Gewissen der Bür- ger unterdrückt hat, mußte die Ueberzeugungen des griechischen Volkes gegen fich aufregen, und dieses zum Aufstande treiben. Deswegen haben vor ftur-
zer Zeit die meisten Provinzen dieses große Werk begonnen, und in diesem |
Augenbli sind fast alle Eparchien aufgestanden und haben die bestehenden Behörden vertrieben, unterstügt von der tapfern und edlen Armee, haben sie neue Ortsbehörden eingeseßt. — Dieselbe Nothwendigkeit und derselbe Drang haben in der Nacht von gestern auf heute auch das Volk der Hauptstadt zum Aufstand getrieben, das, wetteifernd mit dem Volke der Provinzen im Patriotismus , den Umsturz der bestchenden Ordnung verlangte, und die Armee, ein treuer Wächter der von der Nation ihr anvertrauten Wahrung der Eidestreue und Aufrechthaltung der Gesege — würdig des Namens der griechischen Armee, der sie ziert, hat das Unternehmen des Volkes unterstüßt, und auf diese Weise ist unter gemeinschaftlichem Qusammenwirken die be- stehende Ordnung umgestürzt worden , indem der JTnhaber des Thrones für entseht und die Anrechte seiner Gemahlin auf die Regentschaft für aufgeho- ben erklärt wurden. Dagegen wurde eine provisorische Regierung eingeseßt, bestehend: aus den Herren A. G. Bulgaris als Präsidenten, K. Kannaris und M. Rufos. — Der Präsident der neuen Regierung - bildete in Folge dessen ein Ministerium aus den Herren Tehi Mangina als Minister der Fi- nanzen, Th. Zaimi als Minister des Innern, Al. Konmonduros als Mini- ster der Justiz, D. Mauromichalis als Kriegs - Minister, E. Deligiorgi als Unterrichts - Minister, Dr. Kalliphronas als Minister der Marine, B. Niko- lopoulos als Minister Jes Kultus, und A. Diamantopoulos als Minister des Aeußern. — Die Aufgabe, welche die provisorische Regierung vom Volîe und von der Armee erhielt, besteht in der Aufrechthaltung der constitutionel- len Monarchie; in der unwandelbaren Anerkennung / der Achtung und der Dankbarkeit für die drei großen Schußmächte; in der Aufrechthaltung der freundschaftlichen Beziehungen des Staates zu allen anderen; in der \chleu- nigsten Einberufung der- National-Versammlung, und in der Wahrung der Ruhe und Ordnung während dieses Je traumes , indem sie die Staats- geseße in Kraft erhält. Diese Pflicht wollen wir auch mit aller Treue und Hingebung erfüllen , bereit / unsere Herrschaft der constitutionellen National- Rersammlung anheim zu stellen. Auf daß aber dieses große und heilige Werk ausgeführt werde, muß der Patriotismus Aller aufrecht erhalten wer- den; wir rufen daher Euren Patriotismus an und erwarten von Euch nichk nur die Aufrechterhaltung der Ordnung und Ruhe, sondern auch jene Selbst- verleugnung , welche von jeher die griechische Nation in den vergangenen kritischen Epochen ausgezeichnet hat , und so hoffen wir, daß die mächtige Hand des Allerhöchsten , welche nie vom Vaterlande sih zurückzog , unsere schwachen , aber aufrichtigen Bestrebungen unterstüßen und diesem neuen Werke seinen Segen ertheilen werde, indem sie die neue Ordnung der Dinge zum Ruhme des griechischen Namens befestigen wird. Athen, den 11.(23.) Oktober. Der Präsident der provisorischen Regierung. — Bulgaris. — Die Minister.
Türkei. Konstantinopel, 25. Oktober. Omer Pascha ist am 19ten hier eingetroffen; derselbe erhielt vom Sultan den Osmanli- Orden in Brillanten” und einen Ehrensäbel. Den Töchtern der ver- storbenen Sultans wurden die am Monatsgehalte abgezogenen 25,000 Piaster wieder zurücerstattet. Der kürzlich nach Candia ver- wiesene Kämmerer Kiamil Bey erhielt die Erlaubniß zur Rückkehr. Mit dem Baue der Blockhäuser in Montenegro ist Mahmud Pascha beauftragt. Dem abgeseßten Gouverneur von Yemen Kurt Ahmed Pascha soll wegen Unterschlagung der Prozeß gemacht werden.
Der General-Gouverneur von Janina hat angeordnet daß verdächtige Schiffe bei der Durchfahrt durch die Straße von Prevesa angehalten und durchsucht werden sollen, um die Zufuhr von Mu- nition und Kriegsmaterial für die angrenzenden Insurgenten in den Golf von Arta zu verhindern. Mit dem heutigen Levante-Dampfer sind gegen 80 Personen vom Hofe König Otto's in Triest ange- fommen, welche Griechenland verließen.
Rußland uud Polen. Von der p olnishen Grenze 1. November, wird gemeldet: Jn Folge der lezten Entdeckungen wurden unter dem Handwerkerstande in Warschau zahlreiche" Ver- haftungen vorgenommen. Einem in Warschau zirkulirenden Ge- rüchte nah dürfte man der Ankunft « des Kaisers daselbs in nächster Zeit entgegensehen. Es hieß auch, daß im künftigen Jahre gar feine Conscription stattfinden solle.
Amerika. New-York, 21. Oktober Abends. Der födera- listische General Negley (?) meldet, daß die Konföderirten, die sich in Lavergne, 15 englische Meilen östlih von Nashville, versammelt hatten, um die Stadt anzugreisen, von den Föderalisten am 6ten. angegriffen , geschlagen wurden und 170 Gefangene zurügelassen haben. Der konföderirte General Price sammelt Truppen in Holly Springs, Mississippi, an der Mobile-Ohio-Bahn, In Charleston ist ein konföderirtes Widderschiff vom Stapel gelaufen. Der konföderirte Kongreß hat sich bis zum 13. November vertagt. John A. Dix, ist von der föderalistischen Unionspartei als Kandidat für den New- Yorker Gouverneurposten aufgestellt worden.
Den 22. Oktober, Morgens. Der Ausfall der Wahl in Pen- sylvanien is ungewiß. Das Comité der Börsenmakler berichtet , die Regierung habe den Wunsch ausgesprochen , daß die Goldspeculation nicht an der Börse gewäbrt werde. Man glaubt, daß der Artikel Gold von der Fond-Liste gestrichen werden wird. Föderalistische Offiziere sind ernannt worden, um über die in die Armee cingereihten Ausländer, welche die Befreiung vom Militairdienst beanspruchen, Bericht abzustatten... General M'Clellan's Vorpostenkette hat sich zwei Meilen weiter ausgedehnt. Man hält cin Vorrücken für wahr- scheinlich.
Die »Times« bringt außerdem folgende Nachrichten von ihrem Korrespondenten: New - NoLt, - 24, S010 Der, Die Partei. der Nes publifaner und Abolitionisten hat ihre Opposition gegen (General M'Clellan von Neuem begonnen, und fordert laut seine Enthebung
1907
vom Kommando der Potomac-Armee. Der Präsident ist außer Stande, den Befehl zum Vorrücken gegen die Konföderirten in PVinchester zu geben. General M'Clellan macht gegen das Vor- rüden den Einwand geltend, daß er nicht genügende Streitkräfte be- ißt, und daß es den Truppen, die er hat, an Schuhen und anderen Bedürfnissen mangelt. Die Konfsöderirten unter General Lee stehen in großer Zahl zwischen Charleston und Winchester. General
„Stonewall« Jackson steht in Bunker's-Hill. Man behauptet in Washington, daß Mr. Stanton aus dem Kabinet treten will, falls General M'Clellan auf seinem Posten bleibt. General Fremont hat wieder ein Kommando erhalten und wird unverzüglich nah Texas abgehen. Die Staaten - und Kongreß-Wahlen in Ohio, Pennsyl- vanien und anderswo fallen fortwährend zu Gunsten der demokrati- hen Partei aus. :
“ Buenos - Ayres, 28. September. Zum Präsidenten ist General Mitre, zum Vice-Präsidenten Don Marcos Paz, ersterer einstimmig, leßterer mit großer Mehrheit, gewählt worden.
„Asien. Die Ueberlandpost bringt aus Kabul Nachrichten vom g, September. Es hatte kein weiteres Gefecht zwischen Dost Ma- homed und dem Sultan Ahmedjan stattgefunden. Leßterer hatte die von ersterem angebotenen Frikdens-Bedingungen verworfen. Der persische Gesandte war mit 2000 Sowars, einem Jnfanterie-Bataillon und zwei Kanonen in Herat angékommen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'chen Telegraphen-Büreau.
London, Sonntag, 2. November. Der »Observer« sagt, daß die Griehen den Prinzen Alfred zum Könige wollen. Die Ein- wendung der Großmächte gegen seine Kandidatur könnte durch die Vereinigung der Jonischen Jnfeln mit Griechenland zum Schweigen gebracht werden. Prinz Alfred werde aber wahrscheinlih ab- lehnen und dann würde Prinz Napoleon der Kandidat sein.
London, Montag, 3. November, Vormittags. Hier eingetrof- fene Berichte aus Canton vom 26. September melden die Ent- deckung einer bedeutenden Verschwörung welche dahin zielte, die Stadt zu verbrennen und die Mandarinen zu ermorden. Die Ver- {wörer sind mit den Taipings verbündet. Viele Verhaftungen haben stattgefunden. Die Obrigkeiten sind in Schrecken geseßt.
Paris, Sonntag, 2. November, Abends. Die »France« bringt ein Schreiben Nigra's, in welchem er das Turiner Kabinet auffor- dert, sein Bedauern über das Cirkular Durand 0's auszudrücken.
Gestern is Herr von Bis8marck vom Kaiser empfangen wor- den. Derselbe is bereits nach Berlin zurückgekehrt.
Berliner Getreidehörae vom 3. Novemher,
Weizen loco 6475 Thir. nach Qualität, bunt poln. 10-2 T0 ab Bahn u. Kahn bez.
Roggen loco galiz. 475 Thlr. ab Bahn, 78 —80pfd. 49% — % Thlr. ab Boden, 80—8Ipfd. 50 Thlr. ab Kahn bez, schwimmend 1 Ladung 81 — 82pfd. 494 Thlr. bez. , November 485—4 Thlr. boa, Br. u Gi) November-Dezember 47{—47 Thlr. bez., Br. u. G., Dezember-Januar 467.—% Thlr. bez., Frühjahr 45% —# Thile: bèz., 4 Br., 49 G.
Gerste, grosse und kleine 35—á41 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer loo 2204-248 Tlir., gelb schles. 23 Thlr, ah Bahn bez., Lieferung pr. November u. November-Dezember 224 Thlr. bez., Dezem- ber-Januar 221 Tliv..Br-Mvühjahr 22% Thir. Br., Mai-Juni 23 Thlr. Br.
Erbsen, Koch- u. Futterwaare 49—5958 Thlr. .
Rüböl loco 1395 Thlr. Br., November 13% — 13% Thlr. bez. u. G.,
27 Br., November-Dezember 13!Z—ck bez., Br. u. G., Dezember - Januar 132; Thlr. Br., April - Mai 1357¿—4—4 Thir. bez. u. Br., 5% G.
Leinöl loco 14 Thlr. bez.
Spiritus loco ohne Fass 14{— Thlr. bez., November u. Novem- ber-December 1% Thlr, bez. u. Br., 5 G., Dezember - Januar 147;—ck Thlr. bez. u. G., % Br., Januar-Februar 14%—15 Thlr. bez. u. Br., 144: G., Februar-März 1955 Thlr. Br., £ G., April-Mai 15%4—S§ Thlr. bez. u. Br., £ G., Mai-Juni 153—% Thlr. bez. :
Weizen flau. Roggen loco ist von der Bahn und Kahn wenig -an- getragen gewesen und grösstentheils ab Boden für den Versandt zu festen Preisen gehandelt. Termine eröffneten zu vorgestrigen Schluss- preisen, die sich aber im Laufe des Marktes nicht behaupten konnten und matt schliessen. Hafer, Termine billiger verkauft. Rüböl verkehrte in matter Stimmung, da es an Kauflust fehlt. Preise geben daher für alle Sichten neuerdings etwas nach. Schluss fest. Spiritus, anfangs ver- nachlässigt und im Werthe gedrückt , begegnete im Verlaufe des Ge- schäfts mehr Frage, s0 dass Preise sich wieder hoben und der Markt nach der aufgenommenen Kündigung von 50,000 Qrt. ziemlich fest schliesst.
Breslau, 3. November, 1 Uhr 34 Minut. Nachmitt. (Tél. Dep. des Staats - Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 82% Br. Freiburger Stamm-Actien 1387 G. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 172 G.; do. Litt, B. 1515 G. Oberschesische Prioritäts - Obligationen O. D, 4proz., 974; Br.; ds. Litt. F., 4#proz., 102! Br. ;»do. Litt. E., 37proz., #64 Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien- 598 Br. Neissc-Brieger Actien 832 G. Oppeln - Tarnowitzer Stamm - Actien 51% G. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 108; Br.
Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 14% Thlr. Geld. 70—82 Sgr,. gelber 70—78 Sgr. Roggen 53—9T Sgr. Sgr. Hafer 23—27 Sgr. :
: Belebtes Geschäft, Eisenbahnen merklich höher, österreichische Pa- piere wenig verändert.
Wen, 3. November, Mittags 12 Uhr 30 Minuten. Tel. Bur.) Börse beliebt, animirt,
5proz. Metalliques 70.80. 4¿proz. Metalliques 61.50. Bank-Actien 781. Nordbahn 186.50. 1854er Loose 89.75. National-Anleihe 81.80, Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 239.50. Kredit-Aectien 223.09. Lon- don 122.10. Hamburg 91.50. Paris 48.39. Böhmische Westbahn 178.25. Lombardische Eisenbahn 272.00. Kreditloose 129.75. 1860er Leose 88.40.
Wi üen, 3. November. (Wolsf’s Tel. Bur.) Bei der heute statt- gefundenen Ziehung der 1860er Loose fielen die Haupttreffer auf Nr. 18 der Serie 8163. Nr. 17 der Serie 8173, Nr. 6 der Serie 9303, Nr. 6 der Serie 1903, Nr. 13 der Serie 8947, Nr. 3 der Serie 16,402, Nr. 19 der Serie 61495.
Weizen, weisser
Gerste 37—44
(Wolffs
Königliche Schauspiele, Dienstag, 4. November. Im Opernhause. (205te Schauspiel- haus-Abonnements-Vostellung.) Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Gocthe. Anfang 6 Uhr.
Kleine Preise.
Wegen Erkrankung der Frau Crelinger fann die Vorstellung des Trauerspiels: »Struensee, nicht stattfinden.
Tm Schauspielhause. Keine Vorstellung.
Mittwoch, 5. November. Jm Opernhause. (174ste Vorstel- lung.) Der Feensee. Große QAper in 5 Abtheilungen von Scribe und Mellesville, aus dem Französischen von J. C. Grünbaum. Musik von Auber. Ballet von Hoguet. Gast: Frl. Friedbeberg wird mit Herrn Gasperini im dritten Akt cin Pas de deux tanzen.
Mittel-Preise. j
Im Schauspielhause. (206. Abonnements - Vorstellung.) Die Alten und die Jnngen. Schauspiel in 1 Aft von Hieronymus Lorm. Mein Glücksstern. Lustspiel in 1 Aft. Alter {ütt vor Thorheit nicht. Lustspiel in 1 Akt. f
Kleine Preise.
Der Billet - Verkauf findet nur am Tage der Vorstellung statt.
Oeffentlicher Nuzeiger.
———— C A R
[1984] Bekanntmachung. Die im Nieder-Barnimschen Kreise des diesseiti- gen Regierungsbezirks, 4 Meile von der Stadt Liebenwalde, 6 Meilen von Berlin liegende König- liche Domaine Hammer, bestchend 1) aus den - Domainen - Vorwerken Liebenthal und Pröge, mit a) Hof- und Bau- stellen 16 Morà: 190 M. D On... - » 18 c) Acker 300 2 Pl
lichen Brennerei, falischen Ziegelei,
Hammer,
hört, und
D J » |) Wiesen B » f in deim ) Hütungen 10D — Rohrungen Ee 19 ) Unland und Waage O e 1
00 Summa A488 Morg. 92 [J]R,
Umfange,
Zeit zusteht,
tet werden.
aus der auf dem Vorwerke Hammer befind- aus der beim Dorfe Hammer liegenden fis-
aus der fiskalischen Fischerei im Wugß-, Kuh- Der Termin zur pantz-, Treptow-, weißen und Bewerin-Scee, | 10.
so wie die Rohr- und Schilf - Nußung in | diesen Seen, soweit dieselbe dem Fiskus ge-
» )) aus der Hütung in den fiskalischen {Forst- Revieren Liebemvalde und Groß -Schönebeckck wie dieselbe den Vor- werken Hammer, Liebenthal und Prôße zur
foll auf 18 Jahre, von Johannis 1863 bis dahin ? 1881, im Wege der Licitation anderweit verpach-
Das Pachtgelder-Minimum is auf-den Betrag
von 7315 Thlr., und daë von den Pacthtlustigen nachzuweisende, disponible Vermögen auf den Betrag von 30,000 Thlr. festgeseßt. Verpachtung is auf den Dezember dieses Jahres, BVormit- tags 11 Uhr, im Sißungs - Saale der unter- zeichneten Regierungs - Abtheilung vor dem De- partementsrath, Herrn Regierungsrath v. Schön- feldt, anberaumt.
Die speziellen, so wie die allgemeinen BVer=- pachtungs-Bedingungen, die Regeln der Licitation, die Vermessungs - Register und Karten der Vor- werke können täglich, mit Ausschluß der Sonn- und Feiertage, während der Dienststunden in unserex Domainen - Registratur eingesehen, auch wird auf Verlangen Abschrift der Regeln der
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