1862 / 272 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2002

[9., November. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Commandeur des Westpreußischen Kürassier- Regiments Nr. 5, Obersten von Schoen, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Annen- Ordens zweiter Klasse, und dem Hauptmann Reineccke vom 2. Ba- taillon (Düsseldorf) 4. Westfälischen Landwehr - Regiments Nr. 17, zur Anlegung des von des Fürsten zu Maldeck und Pyrmont Durch- laucht ibm verliehenen Militair-Verdienstkreuzes zweiter Klasse die Er- laubniß zu ertheilen. N ich ramtliches.

Preußen. Berlin, 19. November. Se. Majestät der König nahmen heute den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths, Geheimen Kabinets - Raths Allaire entgegen, und empfingen den General - Lieutenant von Oelrichs, den Obersten von {Franckenberg, den Gesandtschafts-Attaché Grafen von Dönhoff und den Pastor Krabbes

aus Bochum. | Nachmittags besichtigten

Veri,

Allerhöchstdieselben in der Reitbahn des Königlichen Marstalles vier neu angekaufte arabische Pferde.

Um 5 Uhr findet zu Ehren des Namenstages Jhrer Majestät der verwittweten Königin bei Sr. Majestät Galla-Diner statt, an dem die hier anwesenden Königlichen Prinzen und Prinzessinnen und andere fürstliche Personen, der Königlich bayerische Gesandte am hie- sigen Hofe, Graf von Montgelas und Gemahlin, der Königlich bayerische Gesandte am Hofe von St. Petersburg, Baron v. Perglas mit Gemahlin, der Präsident des Staats-Ministeriums und Andere Theil nehmen.

Cóln, 18. November. Gestern Mittag traf Jhre Majestät die Königin der Niederlande, zunächst von Frankfurt a. M. kom- mend, hier ein. Die Königin sehte die Reise nach Holland mit deu um 1 Uhr 30 Minuten abgehenden Schnellzuge fort. (Köm: 2)

Sachfen. Coburg, 16. November. Se. Hoheit der Herzog ist beute Morgen abgereist, um in der Gegend von Halle zu jagen. Gutem Vernehmen nach beabsichtigen unsere regierenden Herrschaften einen Theil des bevorstehenden Winters aus Rücksichten auf die ge \chwächte Gesundheit der Frau Herzogin in Nizza zuzubringen. (L. Z.)

Hessen. Kassel, 18. November. In der heutigen Sitzung der Ständekammer erklärte der Landtags8-Kommissar vor Begrün- dung der Interpellationen Oetker s und Harnier's, das Budget, die Qeibbank und das Jagdrecht betreffend, daß der Fortbestand des Ministeriums zweifelhaft geworden sei und bindende Antworten de®s- halb nicht ertheilt werden könnten. Die Versammlung beschloß, die Gegenstände bis morgen auszuseßen.

Baden. Karlsruhe, 17. November. ZJhre Majestät die Königin Augusta von Yreußen ist heute Abend 7 Uhr aus Koblenz zum Besuch Ihrer Königlichen Gobeit der Großherzogin hier eingetroffen. Jhre Majestät wurde von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog am Bahnhof empfangen und in das Großherzogliche Schloß geleitet; woselbst Allerhöchstdieselbe mehrere Tage zu ver weilen gedenkt. (Karlsr. Ztg.) Großbritannien und JFrland- Mie der »Observer« glaubt, is Mr. Henry des Innern ernannt worden Clive. dem Lord-Mayor zugegangenen Beiträge betragen zusammen ungefähr

London, 17. Novem- Austin Bruce zum

‘an Stelle des

DCL.

Unter - Staatssecretair

zurüdckgetretenen Mr. À.

Die am Sonnabend

ir die Nothbleidenden in Lancafhbire Tfd.

C 2550 P Rorgestern war der wirkliche allerleßte Tag der Ausstellung. gten 2 Wochen hat der JZuspruch, obwobl er hinter der artung zurüblieb, doch zusammen gegen 90,000 Personen be- Die Gesammtzabl der Besucher scit dem Eröffnungstage 6,207,450 oder 177,000 mebr als im Jahre 151. mebrfach erwähnte die holstein-\hles8wig’sche Angelegen- beit betreffende Note Lord Russell's an den britischen Gesandten in Kopenhagen, Mr. Paget, hai folgenden Wortlaut: ; Auswärtiges Amt, den 24. September 1862. den von verschiedenen Seiten empfangenen Berichten, zwischen Oesterreich, Preußen und Dänemark, welcher, gestellt war, einen Abschluß des so lange schon dauernden chen Deutschland und Dänemark, hinfichtlich der Verpflichtungen den Angelegenheiten Holsteins, Lauenburg®/, Zchleswigs und Nerfassung der dänischen Monarchie bringen sollte, zu : Je größer der Zeitraum und je weiter

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desto weiter is} die Kluft, welche schärfer die Sprache, die fie gegen ein-

‘achdem wir mit Kummer unk en diesen unbefriedigenden Stand er Angelegenheit betrachtet 1 über die ungünstigen Resultate, welche von Mittheilungen zwischen, in ihren Meinungen so entgegen- ¿&ten erwartet werden müssen, uns flar geworden, bat Ihre

\ versehen werden sollen, welche

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angeordnet, daf Sie mit Weifungen nas hten Einigung führen werden. rathsam, diejenigen Gegenstände der Be- die der Streit als ershöpft zu betrachten fein

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Gegenstände bezieht sich auf die Frage, ob in Holítein di of

E: A (G E q H a E L ( E is rüdlide Genehmiguna der ZianDe r Herzog-

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thümer Steuern eingeführt werden oder Geseße in Kraft treten können Diese Frage is durch die verneinende Entscheidung des deutschen Bundes, dessen Mitglieder die Herzogthümer Holstein und Lauenburg sind, erledigt. :

__ Eine andere Frage, die nicht weiter zu erörtern nöthig ist, is die Ver, fassung von 1359.

Es ift klar, daß eine Verfassung, möge fie nach der Ansicht der Glieder des Königreichs oder nach der der Herzogthümer gut oder fleht sein, doi feine Kraft in Holstein, Lauenburg und Schleswig hat, da die Herzogthümer sie nicht angenommen haben. S

Eben so wenig is es nöthig, die Reichsraths zu erörtern.

Es is ganz klar, daß Dänemark ohne die Genehmigung Holsteins

Lauenburgs und Schleswigs sich selbst Gesche geben und Steuern, die vsh seinem eigenen Volke zu erheben sind, auflegen kann. Es bleiben noch zwei Fragen von großer Wichtigkeit. Die erste betrifft das Herzogthum Schles. wig, die zweite die Gesammtsstaats-Verfassung. Schleswig war ehemals in einer ganz anomalen Stellung. Obgleich dem deutschen Bunde nicht ange, hörig, war es doch mit Holstein, das einen Theil dieses Bundes außsmachte, verbunden. Spätere Anordnungen haben diese unzweckmäßige Verbindung gelöst, und Schleswig ist jeßt nur mit Holstein in nichtpolitischen Beziehun- gen , welche beide gemeinschaftlich berühren, verbunden. Nichtsdestoweniger bestehen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark hinsichtlich Schles- wigs, welche Anlaß zu den gegenwärtigen Streitigkeiten gegeben haben, « Die von Dänemark eingegangene Ehrenverpflichtung gegen Schleswig, als solche dem Deutschen Bunde vom König von Dänemark im Jahre 1852 mitgetheilt, betrifft hauptsächlich zwei Punkte: der erste derselben if das Königliche Versprechen, daß Schleswig Dänemark nicht einverleibt wer den soll; der zweite isl wesentlich eine Verpflichtung, daß die Deutschen in Schleswig auf gleichem Fuß mit Personen dänischer oder anderer Natio- nalität behandelt werden sollen. Die Beschwerden, welche Deutschland als Verlezungen dieser Versprechungen erhebt, sind in der neuen preußischen Note vom 22. August zusammengefaßt :

»Die systematische Zerstöruag nationaler und nachbarlicher Anhänglich- keit zwischen Schleswig und Holstein , die Vernachlässigung der Bestimmun gen, die Universität Kiel betreffend, die Ueberfüllung des Herzogthums Schles wig mit dänischen Verwaltung8s8beamten, dänischer Geistlichkeit in Kirche und Schule, der ganze Geist der Verwaltung in diesem Herzogthum endlich die Verlegung aller bestehenden und praktischen Beziehungen bei der Aufrecht erhaltung des Sprachedikts, sind Thatsachen, die notorisch öffentlich sind, und deren Beweis in Jedermanns Händen ist.«

Es würde für alle praktischen Zwecke vergeblich sein, eine beständige Oberaufsicht durch Deutschland bei der Ernennung von dänischen Beamten zu Civilämtern in Schle8wig oder der Verwaltung in Kirche und Schult von dänischen Geistlichen zu versuchen. Solche Oberaufsicht würde zu de ständiger Erneuerung von Streitigkeiten und einem f wollen fuhren.

Die beste Art, diese Uebel für die Gegemwvark zu heilen und zukünsfti gen Beschwerden zuvorzutkfommen, ist, Schleswig eine vollständige Selbststan- digkeit zu gewähren, dem schleswigschen Landtage zu erlauben, frei zu ver andeln und unabhängig zu beschließen über Fragen, welche die Universita die Kirchen und Schulen des Landes berühren , über die Sprache, welche ge braucht wird, wo die dänische Bevölkerung die Oberhand hat, wo die Deut schen Überwiegen und wo die Stämme gemischt sind.

Qulehzt komme ich zur Verfassungsfrage- der verwickeltsten und verwitr testen aller dieser Streitsragen. Verträge y Protokolle und Depeschen geben uns wenig Licht über diesen Gegenstand, und die matten Strahlen, weiche sie gewähren, bringen uns vielmehr vom rechten Wege ab. Denn was könnte zerstörender sein sür ale Vereinigung, alle Wirksamkeit, alle Kraft und wahrlich alle Unabhängigkeit, denn als absolute Regel aufzustellen, daß fein Geseg als durchgegangen und fein Budget als angenommen zu betras ten, wenn es nicht von vier Ständeversammlungen der Monarchie überein stimmend angenommen. MWags würde Oesterreich fagen, wenn von ihm ver langt würde, eine Verfassung anzunehmen, welche die Thätigkeit des Reichs raths zu Wien hemmte, so lange nicht besondere Stände in Ungarn, Gali zien und Venetien dasselbe Gesch angenommeñ oder dasselbe Budgek g nehmigt hätten? Wie würde sich Preußen selbs benehmen bei einem un bedingten Veto, das den Ständen Posens bei den Verhandlungen seine? Parlaments gegeben wäre é

Menn eine solche Verfassung zu einem Bruch führen muß, so wollen wir betrachten, volle unabhängige Bewegung haben fönnte, ohne die Räder der ganzen Maschine zu hemmen. Wenn z. B. angenommen wäre, daß die für di Kriecgsflotte geforderten Summen mit 90 aufzustellen seien, von dent Dänemark 60 und die anderen Staaten 30 zu liefern hätten, so kann Dânt mark feinen Beitrag von 60 unabhängig von dem Votum der anderen dr Staaten votiren und verwenden. Nur ein Einwand, welcher Beachtun

verdient, kann gegen diesen Vorschlag gemacht werden. Renn den 1,600,000 Einwohnern Dänemarks aufgegeben würde; Armee und Flotte zu bezahlen und die 50,000 Lauenburgs wollten einen Theil des für diese Zwecte Bewilligken ablehnen, so würde dies als em Bedrückung von den Bewohnern des Königreichs, verglichen mit der Stv lung von des König-Herzogs Unterthanen in Lauenburg, empfinden werden. Das Heilmittel für diese Unzuträglichkeit ist gefunden worden in ein Vorschlage für ein Normal - Budget, welches unabhängig von der Gene! migung des Reichsraths und der Stände Holstein - Lauenburgs und S chitb- wigs aufgestellt wird Es ift einleuchtend, daß die Regierung eines unabhängigen KönigreiG® wic Dänemark, für die Aufrechthaltung dieser Unabhängigkeit einen gewi}? Ausgabebetrag für die Civilliste des Souverains, den diplomatischen Dienstl die Armee und Flotte des Staats fordern muß. Dies mag so sparsam wie möglich auf den niedrigsten Grad, den d! königl. Würde verlangt, auf die cinfachste Einrichtung in tiefem Frieden berechnet sein. 9 Jene Summe joll den fönnen. Jhre Vertheilung mag einem Staatsrath, zu zwei

Rechte Dänemarks hinsichtlich seines

ortwaährenden Uebel:

baldigen und entscheidenden ob jeder Theil nichk jem

von den vier repräsentativen Körpern verlang! wt

a wittein Oie

2003 |

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qus Dänen und einem Drittel aus Deutschen bestehend, anvertraut werden. Die Abstimmungen dieser Versammlung sollen öffentlich sein und die Rech- nungs-Ablage jährlich veröffentlicht werden.

“Das Normalbudget wird ium Ganzen für zehn Jahre bewilligt; die Rertheilung Oder Ausgabe jährlich bestimmt. Außerordentliche Ausgaben, die den Betrag des Normalbudgets überschreiten, sind frei vom Königreich und den drei Herzogthümern, von jedem für sich, zu votiren.

Die Vorschläge, die 1h gemacht habe, mögen in wenigen Worten zu-

sammengefaßt werden :

{) Holstein und Lauenburg sollen Alles haben, was der er sie fordert. i

») Schleswig soll die Macht haben, sich selbs zu regieren und nichk im Reichsrath vertreten zu sein.

3) Ein Normal - Budget foll 7cchleswig genehmigt sein.

4) Außerordentliche Ausgaben sollen vom Reichsrath und den gefonder- ten cktändeversammlungen Holstein, Lauenburgs und Schleswigs genehmig!

deutsche Bund von Dänemark, Holstein, Lauenburg und

verden E dh ersuche Sie, dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten cine Abschrift dieser Depesche zu übergeben und seine Aufmerksamkeit auf deren wichtigen Inhalt hinzulenken.

Frankreich. Paris, 17. November. Das amtliche Blatt bestätigt, daß nah Depeschen aus Konstantinopel Se. Majestät der Sultan sich der vollkommensten Gesundheit zu erfreuen nicht aufge- hört habe und alle beunruhigenden Gerüchte vollständig grund- los seien.

Die »Patrie« meldet berichtigend), daß Herr Slidell allerdings vom Kaiser empfangen worden sei, aber nicht in Compiègne, son- dern in St. Cloud, und zwar schon am 30. Oktober. Dieses war derselbe Tag, an welchem Herr Drouyn de Lhuys seine Vorschläge wegen Amerikas an die Höfe von London und Petersburg adressirte.

Der König von Württemberg ist laut dem »Moniteur«, auf einer Reise nach Nizza vorgestern Abend in Lyon eingetrofsen und in bestem Wohlsein nach Avignon weiter gefahren.

Italien. Bei der Eröffnung des Parlamente®/ die am [8 November in Turin erfolgt ist ; wird keine Thronrede gehalten, da die jeßige Session als eine bloße Fortsezung der vorhergegange- nen betrachtet wird.

Gerx von Sartiges, der neuc französische Gesandte in Turin, ist am 18ten , also am Tage der Parlaments - Eröfsnung auf seinen Posten eingetroffen.

GriechenlanD®D.

gestern früh

Die » Triester Zeitung« vom S De C

qus Griechenland und von den jonischen Inseln, daß die Demon- rationen im englischen Sinne foridauern und die Wahl des Prinzen Alfred als gesichert zu betrachten Ver.

Amerika. New-York, 4. Bovember. General M'Clellan's Armee rückt noch immer vor. Sie hat das 4 Meilen von Ashby's Gap gele- gene Upperville beseht, welches die Konföderirten zu halten suchen. Man erwartet, daß in Kurzem eine Schlacht geschlagen werden wird. Die früher gemeldete Cinnahme von Mobile is nicht bestättigt.

5. November. Ein Theil von General Sigel's Armee hal die Konföderirten aus Thoroughfure Gap hinausgetrieben, und Dieses ist jet von den Föderalisten beseßt. Die föderalistische Armee, die unlängst in Kentucky stand, bewegk sich, wie man meldet, unter Ge- neral Rosenkranz gegen Nashville. Einige Berichte sagen, daß die Konföderirten unter Bragg auf dem Marsche sind, um Zu Lee in Kentucky zu stoßen. Nach anderen Berichten sind Bragg und Price n fombinirter Bewegung, um mit {were Streitmacht Nashville anzugreifen. Der föderalistische General Mitchell ist in Beaufort am gelben Fieber gestorben. Die födcralistische Expedition, die von New- Orleans den Mississippi hinaufging, um Guerillas anzugreifen, ist in Do- naldsonville angekommen. 3 Geistliche aus New-Orleans find als Staals- gefangene nach New-York gebracht worden. Aus Missouri meldet man daß die Richter Orr und Lackland verhaftet worden sind , weil sie gegen die Emanzipation-Yroclamation des Präsidenten zu Felde zogen. Die Leute im östlichen Theile von Neu - Carolina haben begonnen ihre Sklaven in das Junere zu schicken. Horatio Seymour , der demokratische Kandidat, ist zum Gouverneur erwählt worden. Seine Majorität in der Stadt New - York beträgt Über 30,000 Stimmen, im Staate New - York zwischen d und 10,000. Die Demokraten Benjamin Wood und Fernando Wood sind beide in den Kongreß gewählt. Im Ganzen sind in den Kongreß 19 Demokraten und 12 Republikaner gewählt. Auch Neu-Jersey hat mit großer Majorität einen demokratischen Gouverneur gewählt. Jn Wisconsin schreiben sich beide Parteien den Sieg zu. Dagegen sind in Massachusets nur republikanische Beamte gewählt worden. Der republikanische Gou- verneur Andrew wurde wieder gewählt, und! unter den zehn in den Kongreß gewählten Mitgliedern isst nur ein Demokrat. Auch Delaware, Missouri und Michigan haben republifkanish ge- wählt. Illinois hat einen Republikaner in den Kongreß gewählt. Das allgemeine Resultat der Wahlen war noch nicht vetannt

Telegraphische Depeschen aus dem Wolf }\"schen Telegraphen-Büreau. Kass\el, Mittwoch, 19. November. Jn der heutigen Sihung

dex Ständeversammlung zog Carl Oettker seine angekündigte Zn-

terpellation zurü und stellte mit Rücksicht auf die Ministerkrisis den Antrag , die Staatsregierung um alsbaldige Vorlage des Budgets zur verfassungsmäßigen Feststellung desselben zu ersuchen. Der An- trag wurde dem Verfassungsausschuß zur schleunigen Berichterstattung überwiesen.

Die Ministerkrisis dauert noch fort. Wie es heißt , soll die Adresse der Ständeversammlung vom Kurfürsten angenommen werden, aber nicht aus den Händen einer Deputation der Stände- versammlung.

Darmstadt, Dienstag, 18, November, Nachmittags. Der von der Adreß-Kommission einstimmig angenommene Adreßentwurf sagt unter Anderem : die Wege der Regierung bezüglich der Bundes- reform würden zu einem gedeihlichen Ziele nicht führen, die Bedürf- nisse des Volkes seien nur durch Berufung eines Parlaments und durch Schaffung einer Centralgewalt zu befriedigen. Die Ablehnung des preußisch-französischen Handelsvertrages lasse eine unberechenbare Schädigung des Landeêswohlstandes befürchten; die Stände könnten ihre Zustimmung icht ertheilen. Die Erhaltung des Zollvereins sei der gewünschten Zolleinigung mit Oesterreich vorzuziehen.

Paris, Mittwoch, 19: November, Morgens. Dex heutige »Moniteur« bringt Nachrichten aus Athen vom 17. d., nah wel- chen in Patras Ruhestörungen ausgebrochen waren. Der Telegraph von Chios nach Syra is} hergestellt.

Turin, Dienstag, 18. November, Nachmittags. Jn der heu- tigen Sißung der Deputirtenkammer legte der Minister des Jnnern die die römische Frage betreffenden Dokumente auf den Tisch des Hauses nieder. Buoncompagni fragte, ob er das Ministerkum über dessen Politik interpelliren dürfe. Ratazzi erklärte sich bereit, über die Haltung des Ministeriums Erläuterung zu geben, worauf die Kammer die betrefsende Diskussion auf nächsten Donnerstag festsehte.

Turin, Dienstag, 18. November, Abends. Die dem Hause vorgelegten Dokumente bestehen aus dem bereits der Oeffentlichkeit übergebenen Circular Durandos vom 10. September, der Note Du- rando’s an Nigra vom 8. Oktober und der Note Drouyn de Lhuys.

Rom, Dienstag, 18. November. Der Papst hat den Kron - prinzen von Preu ßen und den Prinzen von Wales empfangen.

Petersburg, Dienstag, {8. November. Der erschienene Fi- nanzbericht weist die wohlthätige Wirkung des seit cinem halben Jahre befolgten Systems der Noteneinlösung nach) dieselbe habe eine Besserung des MWechselcourses und eine Verminderung der Metall- ausfuhr um 195 Millionen Rubel herbeigeführt.

Kopenhagen, Dienstag, 10. November. Die »Departements- Jeitung« bringt die Ank.vort Kall's auf die Note Russells. Jn derselben heißt es unter Anderem: Die Aufrechthaltung der Ge- sammiverfassung Dänemarks und Schleswigs sei für Dänemark eine Lebensfrage. Die Regierung sei hiervon fest Überzeugt und ent- chlossen, diese Linie nicht zu verlassen. Die Annahme der Nor- schläge Russell’s würde das constitutionelle Leben Dänemarks ver- nichten und die Existenz der Monarchie in Frage stellen.

TZeriimer Getreidebh&rse vom 19. November.

Weizen ‘loco! :63— 78: Thlr, nach Qual., fein weiss bunt Thlr., fein gelb schles. 70 Thlr. gelb schles. 64—b68 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 82 —83pfd. 493 Thlr. ab Bahn bez., schwimm. i Lad. 82—83pfd. 50 Thlr. ab Kahn bez., November 49: —%—S Thlr. bez. u. Br..i4 Gg: November - Dezember á7—4 Thlr. bez, Dezember - Januar 46—% Thir. bez. und Br., 46 G., Frübjahr 45—443 Thlr. bez., Mai- Juni 45 Thlr. bezahlt.

Gerste, grosse und Kleine 35—á0 Thlr. pr. 1T50pfd.

Hafer loco 22—2á4 Thlr, Lieferung pr. Nevember 22% November-Dezember 22 Thlr. bez., Dezbr.-Januar 22 Thir., 2214 Thlr. Br., Mai-Juni 225; Thlr. bez.

Erbsen. Koch- u. Futterwaare 46—57 Thlr.

Winterraps, sechles. 1095 Thlr. pr. 1950pfd. ab

Rüböl loco 144 Thlr. Br., November 145— 1 G., November - Dezember (42 Thlin- ben. u. Tanuar 44: Thlr, Br. u. G., Januar -Februar 1 Mai 135 Thlr. Br., 5 G., Mai - Juni 13% Thur.

Leinöl loco 13% Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 155 —+* Thlr. Décember und Dezember - Januar 19% Januar+Februar 152 Thlv. bez. u. Br., 4 G. Br., K G. April - Mai 1D9%— 3 Thlr. bez., By Thile. bézi u Br: 45% Gr

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