1862 / 288 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2122

Ministerium der geistlihen, Unterrichts - und Medizinal- Angelegenheiten.

Der praktische Arzt 2c. Dr. Nat husius is zum Kreis-Wund arzt des Kreises Bitburg ernannt worden.

Dem Oberlehrer am Berlinischen Gymnasium zum graue: Kloster Dr. Dub is das Prädikat Professor beigelegt worden.

An der Realschule zu Burg ist die Anstellung des Schulamts- | für dieselben Jabre auf 16,846,370 Thaler berechnet. z : L 1240) ) /

Kandidaten Kraul als ordentlicher Lehrer genehmigt worden.

Haupt-Verwaltung der Staats\Hulden.

Bekanntmachung von 2. Dezember 1862 betref- D Die Aeu bus dex am 2, J&ttUat' f. J, fti - gen Zinsen dex SL0ar)QUld seine, der Staats- Uen von 189096 Und 1809. und der Neumärkischen Schuldverschreibungen.

Die am 2. Januar k. J. fälligen Zinsen dex Staatsschuldscheine, der Staatsanleihen von 1856 und 1859 und der Neumärkischen Schuldverschreibungen können in Berlin schon vom 15. d. M. ab, in den Wochentagen mit Ausschluß der drei leßten Tage jedes Mo- nats , bei der Staatsschulden - Tilgungskasse , Oranienstraße Nr. 94 unten links, Vormittags von 9 bis 1 Uhr, gegen Ablieferung der Zins-Coupons in Empfang genommen werden.

Die Coupons müssen nach den cinzelnen Schuldengattungen geordnet, und es muß ihnen ein, die Stückzahl und den Be- trag der verschiedenen Appoints enthaltendes, aufgerehnetes und unterschriebenes Verzeichniß beigefügt sein.

Berlin, den 2. Dezember 1862.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe. Meinee.

B e tanntmahUnñag.

Für die nächstjährige Heeres-Ersaß-Aushebung wird denjenigen jungen Männern, welche in dem Zeitraum vom 1. Januar 1839 bis zum 31. De-

s as S e S S F G zember 1843 geboren sind, und hierselbst ihren Wohnsiß haben, oder als |

Studenten, Gymnasiasten und Zöglinge anderer Lehranstalten, Dienstboten, Haus- und Wirthschaftsbeamte, Handlungsdiener und Lehrlinge , Hand- werksgesellen und Lehrburschen, Fabrikarbeiter 2c. sich hier aufhalten, in Er- innerung gebracht, daß, soweit dieselben mit Taufscheinen oder sonstigen Beweismitteln über die Zeit und den Ort ihrer Geburt noch nicht versehen sind, fie sih, zur Abwendung sonst unausbleiblicher Nachtheile dergleichen Bescheinigungen nunmehr sofort zu beschaffen haben.

Die für diesen Qweck aus den Kirchenbüchern 2c. zu ertheilenden Be- \cheinigungen werden stempel- und kostenfrei ausgefertigt.

Der Zeitpunkt zur Anmeldung Behufs Eintragung in die Stammrolle wird binnen Kurzem bekannt gemacht werden.

Berlin, den 2. Dezember 1862.

Königliche Militair-Kommission.

Vero nnfmaMGbung.

Rücksichtlih der eingetretenen Steigerung des Post - Güterverkehrs wwer- den vom 8. d. Mts. ab bis auf Weiteres bei den Post-Expeditionen in der Stadt mit Ausnahme der Post-Expeditionen Nr. 8 (Charlottenstraße) und Nr. 15 (Luckauerstraße), bei denen für jeßt hinreichend geräumige Lokalitäten fehlen, auch Postvorshuß - Sendungen und Packete ohne deklarirten Werth zur Versendung nah außerhalb angenommen werden.

Die Beförderung der vorbezeichneten Sendungen, so wie der zur Auf- lieferung gekommenen Briefe mit Beträgen bis 500 Thlr. wird durch be- sondere Stadtgüterposten direkt nah den Eisenbahnhöfen , resp. nah dem |

Hof-Post-Amte erfolgen, je nachdem die Weitersendung mittelst der Eisen-

Eine Nachweisung der Abgangszeiten der Vorflure jeder Post-Expedition aushängen.

Berlin, den 5. Dezember 1862. |

Der Ober - Post - Direktor |

Schulze. |

|

|

Stadtgüterposten wird im |

| babnzüge oder der Landposten zu bewirken ist. | | |

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, ®. Dezember. Se. Majestät der König haben im Laufe des Vormittags mehrere Audienzen, welche' zu heute bestellt waren, nicht ertheilen können, weil Allerhöchstdiesel-

| | / | | | j | |

ben in Folge einer leichten Erkältung von einer Heiserkeit befallen sind. Dahingegen erledigten Se. Majestät die laufenden Geschäfte Allerhöchsteigenhändig..

-|- Sachsen. Coburg, 4. Dezember. Nachdem die erforder- lichen Mittel zur Errichtung des Denkmals für den Prinzen Albert aufgebraht worden sind, haben Se. Hoheit der Herzog auch die von Jhrer Majestät . der Königin von England getroffene Wahl des Standortes genehmigt. Dasselbe wird“ danach auf dem hiesigen 1 | Marktplaze errichtet werden und künftig eine Zierde desselben bilden.

§essen. Kassel, 6. Dezember. Die Gesammteinnahmen der fkurhessischen Staatskasse beziffern sich nach dem gestern den Ständen vorgelegten » Voranschlag« für die Jahre 1861 63 auf die Summe von 16,852,300 Thalern. Die Gesammtausgaben sind ¡ | | Es ergiebt sih hiernah, wie der Landtagskommissair auch hon gestern her- vorhob, ein Einnahme-Ueberschuß von 5930 Thalern. Dieser Ueber- | {uß entsteht aber nur dadurch, daß 1) von den Gesammtaus- j gaben bereits diejenigen Beträge, »welche nicht erforderlich sind, |

da die Feststellung des Voranschlags erst nach Ablauf der Jahre 1861 und 1862 erfolgen wird«, mit 416,890 Thalern in Äbzug gebracht sind, und daß 2) zu den Gesammteinnahmen aus den Jah- | ren 1857 und retro eine Ersparniß von 91,830 und aus den Jah- | ren 1858S— 1860 eine solche von 508,450 Thalern hinzugerechnet ist. Ohne diese unter 1) und 2) hervorgehobenen Momente würden sich | die Gesammteinnahmen auf nur 16,252,020 Thaler, dagegen die | Gesammtausgaben auf 17,263,260 Thaler stellen. Von leßteren " werden berechnet für den furfürstlihen Hof jährlich 304,760 Thaler, für Apanagen und Deputate 56,900 Thaler, für das Staatsmini- sterium 71,510 Thaler, für die Rechtspflege 366,450 Thaler, für die | innere Landesverwaltung 1,158,000 Thaler, für die Finanzver1wal- tung 1,639,900 Thaler, für die Kriegsverwaltung 1,475,480 Thaler, | für auswärtige Angelegenheiten 54,990 Thaler und für Pensionen | Und Unterstüßungen 326,430 Thaler, Alles im jährlichen Betrage. | Demnach (ohne das Betriebskapital) jährlih 5,454,420 Thaler Ge | sammtausgaben. «Frankfurt a, M,, 5. Dezember. Der preußische Bundes | tagsgesandte, Herr von Usedom, is von Berlin zurü wieder hier |angcronen (N Dl) Baden. Karlsruhe, 5. Dezember. Das neueste Regierungs- blatt enthält die Aufhebung des katholischen Oberkirchenrathes. Der- selbe wird am 9. Dezember seine Geschäfte einstellen. Soweit seine Functionen nicht dem Oberstiftungsrathe und Oberschulrathe zUge- | fallen sind, gehen sie an das Ministerium des Jnnern über. Der | O der betreffenden Verordnung bestimmt übrigens noch ausdrü- | lich, daß nicht kirchliche Fonds, soweit sie bisher vom Oberkirchen- | rathe verwaltet wurden, »einstweilen« in die Verwaltung des neuen | OberstiftungSrathes übergehen, unter Leitung und | Ministeriums des Innern. | Großbritannien und Jrland. London, 5. Dezember | Die Trauung des Prinzen von Wales mit der Prinzessin Alexandra von Dänemark wird in der St. George's Kapelle des |. Windsorschlosses, und nicht wie es son} herkömmlich war, in dem königlichen Chapel von St. James stattfinden. | Wenige Tage vor seinem Tode, in Lausanne, erhielt der Mar- | quis of Breadalbane ein Telegramm von der Königin, mit ihren freundlichen Erkundigungen nach seinem Befinden. Der Mar quis richtete sih mit Mühe in seinem Bette auf, verlangte Schreib- zeug und schrieb an Jhre Majestät einen Abschiedsbrief, der mit den

S %)7 4 H + n A Auicht des

| Worten \{loß: »Loyal und seiner Königin getreu bis ans Ende.«

}s Mr. Henry Thomas Hope, chemals langjähriges Parlaments- | Mitglied für Glocester, Bankier und konservativer Freihändler, if | gestern Morgens nah längerem Unwohlsein gestorben. Er 1var 1808 geboren. C

Dr. Adler, der Londoner Ober-Rabbiner, ist dem Beispiel der | Geistlichen der hristlihen Konfessionen gefolgt und hat an seine | Gemeinde einen Aufruf erlassen; um sie zu möglichst reichlicher Unter- | stüßung der nothleidenden Fabrikarbeiter in Lancashire anzueifern. | Das Abendblatt »The Suns« hat gestern den Eigenthümer ge-

wechselt und wurde nach lebhafter Versteigerung für die Summe von 2420 Pfd. Mr. Farrer zugeschlagen. :

Drei Personen sind, wie man beute erfährt, an den von Ga- rotters ihnen beigebrachten Verleßungen gestorben. Auf der Südseite Londons, in der Umgegend von Bakttersen, Wandsworth und Wim- bledon, soll die Zahl der alltäglichen Raubanfälle fabelhaft groß sein, so daß die ganze Gegend an einer Art von panischen Schrecken leidet.

Das Handelsamt hat 3 große Bände statistischer Tabellen über das Vereinigte Königreich, über fremde Länder und Kolonieen ver- öffentliht, Die lettere Abtheilung enthält am meisten neue Data. Der Gesammtflächenraum der britischen Kolonien zählt 3,319,649 englische Quadratmeilen oder beinahe 30mal so viele Meilen wie das Vereinigte Königreich. Hiervon kommen 933,722 Meilen auf Jndien, 1,987,434 auf Australien und 523,162 auf Nordamerika. Die Be- völkerung der Kolonieen zählte nah den leßten Ausweisen 144,499,761 Seelen, is also 5mal so groß, wie die Bevölkerung des Vereinigten

| | | |

2123

Aus dieser Zahl kommen 135,634,244 auf Britisch- andien, in den von Europäern besiedelten und in gemäßigter Zone elegenen Kolonien, nämlich in Nord-Amerika, Australien uvd Süd- Afrika hat sich die Bevölkerung in 20 Jahren mehr als verdreifacht, während fie in den tropischen Kolonieen sich in demselben Zeitraum noch niht ganz verdoppelt hat. Die Einfuhr in die erstere Klasse golonicen ist in 20 Jahren auf mehr, als das Vierfache, in der an- deren Klasse auf niht ganz das Doppelte gestiegen. ¿ i 6. Dezember. Sir George Grey hatte vorgestern in Kindsor Audienz bei Jhrer Majestät der Königin und stellte den Erzbischof von Canterbury vor, der in dieser Eigenschaft zum ersten Mal Jhrer Majestät seine Huldigung DATDTaOE. Die Parlamentswahl in Sou thampton ist gestern entschie- den worden und zu Gunsten des konservativen Kandidaten des Lon- doner Lord-Mayors Rose ausgefallen. Der Wahlkampf war ziem- ih lebhaft. Southampton war viele Jahre hindurch a liberal und speziell palmerstonish, galt auch für eine Lieblingsstadt des jchigen Premiers, dessen Landsiz Broadlands in der Nähe liegt. Im Mansion-House in London siud im Laufe dieser Woche Über 32,000 Pfd. St. für die Nothleidenden "in Lanca| hire eingegangen. Die bis jeßt aus den englischen, Kolonieen zu demselben wohlthäti- zen Zwek. eingelaufenen Spenden betragen beinahe 100,000 Pfd. Sk. “Die 3Times« theilt mit, daß das Haus Fernier und Comp., welches dér Borough - Bank in Livezpool ungefähr l1 Millionen Francs {Uldig gewesen, und dessen Fall wegen Zahlungs-Einstellung und Liquidation jener Bank, mit welcher es in enger Verbindung gestanden, vorhergesagt worden war/ jeßt die vollständige Zahlung

dieser Schuld mit 5 pCt. Zinsen bewirkt habe.

gönigreichs.

Frankreich. Paris, 5. Dezember. Der Kriegs - Minister hat in einem Berichte an den Kaiser für die Beamten seines Depar- ements auf Gehaltsverbesserung angetragen : »Die “seit mehrern Jahren durch das Theurerwerden aller Dinge vor nch gegangene imgestaltung der Lebensverhältnisse macht die Stellung der Staats- | beamten immer schwieriger. Mehrere Staats - Verwaltungszwelge ind chon damit beschäftigt, das Loos ihrer Angestellten zu verbessern«, wie denn auch ganz neuerdings die Budget - Kommission Des gesey- gebenden Körpers wieder daran gemahnt hat, die Beamten des Staates besser zu stellen. e die sfasse en z1 wollen, hat daher der Kriegs-Minister eine Verminderung und Reor- ganisation des Personals und aus der dadurch erzielten Ersparniß eine Gehalts - Erhöhung für sämmtliche Stellen beantragf, und DTr Kaiser hat das ihm für diesen Zweck unterbreitete Dekret am 2ten d. M. vollzogen. Bericht und Dekret werden heute vom »Moniteur- publizirt. Danach soll die Central-Verwaltung des Kriegs-Ministe- riums fortan 479 Beamte beschäftigen, deren Gehälter alle verhâlt- nißmäßig erhöht werden. Die Haupikommis (160 an der Zahl)

Ohne die Staatskasse stärker belasten zu |

sollen 3600, 3300 und 3000 Fr., die 222 gewöhnlichen Kommis 2400, 2100 und 1800 Fr. Gehalt bekommen. französische Uebersezung des neuen deutschen Handelsgeseybuches er- hienen. Die »Gazette des Tribunaux« theilt heute, der ungemetinen Entwickelung wegen, welche die internationalen Beziehungen heider Länder genommen, die betreffenden Kapitel Über Kollektiv- und Fommandit-Gesellschasten mit. R 0 cus 6. Dezember. Durch kaiserliches Dekret 19t die Zollstätte von Treguier (Côtes du Nord) dem mport von Waaren, welche auf mehr als 20 Fr. per 100 Kilogr. taxirt oder im 8. Art. des Geseßes vom 27. März 1517 tamentlich aufgeführt sind, geöffnet ; desgleichen das in Algerien fabrizirte Glauberfalz Häfen Frankreichs erklärt worden. : U, j * Oer Sturm in der Nacht vom 24. zum 29. November hat den unterseeischen Telegraphendraht zwischen Port Vendre und Algier beschädigt. Der Aviso »Brandon« is bereits unterwegs, Um die hadhafte Stelle aufzusuchen und zu repariren. Hrn Der spanische Gesandte, Marquis de la Havannah, ise vor- gestern nah Madrid zurükgereist, um, wie die » France meldet, im Senate sih an der Diskussion Über die mexikanische Angelegenheit in direkter Opposition gegen General Prim zu betheiligen. E, Aus Anlaß der Adventszeit bringt der Erzbischof von Paris seinem Klerus die Sammlung für den Peterspfennig in Erinnerung. | 7. Dezember. Der heutige »Moniteur« meldet die gestern erfolgte Ankunft des Kaisers, der Kaiserin und des faiserlichen Prin- zen, welche der Eröffnung des Boulavard du prince Eugène beiwoh- nen werden. 0 Dex Kaiser hat zur Unterjtuzung | Francs gezeicb,net P Atien: lern, 6. Dezember. Das neue Ministerium wird wahrscheinlich aus folgenden Mitgliedern bestehen : Pasolini, Präsident und Aeußeres, Minghetti, Finanzen, „Peruzzi/ Inneres; außerdem Nanna, Cassinis, Menabrea, Rovere ; Ricci / Amari. d Nachmittags. »Discussione« sagt: Die Ministerkrisis dauert fort. Die Combination, welche man als definitiv betrachten zu dürfen glaubte, ist in Folge von Schwierigkeiten gescheitert. Cialdini bat die Uebernahme des Mandats zur Bildung eines Kabi-

der Baumwollenarbeiter

Die

Es if jeßt eine von dem Cassationsrath Victor Foucher besorgte |

für zollfrei in den |

nets verweigert. Cashmis uns Pasolini haben die Hoffnung zu reüssiren noch nicht aufgegeben. 2 e

N Mitternaht. Nach der »Opinione« hat ih Farini behufs Bildung eines Kabinets Pasolini und Caffinis angeschlossen. Minghetti und Peruzzi hatten mit dem Könige eine lange Konferenz. (S. tel. Dep.) i

Die »Gazetta Ufficiale« vom 9. Dezember theilt folgende An- rede mit, welche Herr v. Sartiges bei Ueberreichung seines Beglau- bigungs - Schreibens dem Könige von Jtalien vorgelesen habe:

Sire! Da ih durch das Vertrauen des Kaisers zu der Ehre berufen bin, seine Regierung bei der Regierung Ew. Majestät zu vertreten, liegt es mir als angenehme erste Pflicht ob die mir direkt von meinem erhabenen Herrscher ertheilten Versicherungen seiner aufrichtigen und. fortwährenden Ge- fühle der Zuneigung und Sympathie für Ew. Majestät und Jtalien zu übermitteln. Jh werde seinen Absichten _entsprechen , indem ih mi be- streben werde , die zwischen Jtalien und Frankreich bestehenden guten Be- ziehungen aufrecht zu erhalten, eine Aufgabe , welche mir durch den Wunsch leicht gemacht werden wird , Ew. Majestät genehm zu sein, und durch das hohe Wohlwollen , um welches ich zum Boraus nachsuche. Ich habe die Ehre, dem Könige die Beglaubigungs-Schreiben zu Überreichen, durch welche Se. Majestät der Kaiser der Franzosen mich bei seiner erhabenen Person als außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister beglaubigt.

Der König antwortete , er freue sich außerordentlich, aus dem Munde eines unmittelbaren Vertreters des Kaisers die Versicherun- gen seiner aufrichtigen und besonderen Gefühle der Zuneigung zu seiner Person, so wie die der Sympathie für Jtalien zu vernehmen, dessen Geschick mit dem Frankreichs verbunden sei. Der König seßte hinzu, die Eigenschaften, welche den Vertreter seines erhabenen Ver- bündeten auszeichnen, seien ihm eine Bürgschaft, daß die Beziehun- gen zwischen beiden Regierungen den Charakter des gegenseitigen Vertrauens bewahren werden , der zwischen beiden Dynastieen und Nationen vorhanden sei.

Die »Correspondencia di Roma-« des Herrn von Merode mit: / i

Einigen Gliedern der päpstlichen Arinee werden unüberlegte und fehr tadelnswerthe Aeußerungen über hochstehende Personen zugeschrieben. ES& ist die Pflicht des Waffen-Ministers, fund zu thun, daß, wenn diese Vor- würfe gegründet wären, sie bei Sr. Heiligkeit wahrhaftes Mißfallen erregen würden ; die Offiziere, Unterossiziere und Soldaten , welche solche Vorwürfe verdienen s\ollten, würden sich einer offenen und ausdrüclichen Mißbilligung aus\ezen. Der Waffen-Minister ergreift diese Gelegenheit , um in Erinne- rung zu bringen, daß, wenn überall die militairische Disziplin selbst die ein- fachste Kundgebung politischer Meinungen untersagt, diese Regel namentlich in der päpstlichen Armee beobachtet werden muß, die gewohnt i, heroische Beispiele gänzlicher Selbstverleugnung und reinster Ergebenheit aufzuweisen. Die \ouveraine Unabhängigkeit des gemeinsamen Vaters der Gläubigen ist das höchste Jnteresse unseres Gewissens, ein Interesse, das Jeder , welchem Volke er auch angehören mag, als das Wohl seines eigenen Vaterlandes betrachtet. Der Vertheidigung dieses Gutes, und allein dieses Gutes, hat er sih geweiht. Das is die Gesinnung Aller; Alle müssen sich daher selbs von dem bloßen Schein fernhalten, der ihre Aufrichtigkeit könnte in Zweifel

ziehen lassen.

theilt folgenden Tagesbefehl

(Hriechenland. Athen, 5. Dezember. Die allgemeine Abstimmung hat heute begonnen. 2900 Wahlzettel sind bereits ab- gegeben worden, welche sämmtlich für den Prinzen Alfred stimmten, dessen Wahl als gesichert angesehen wird. Das Gouvernement wird ein Anlehen von sechs Millionen Drachmen aufnehmen. _&

Türkei. Konstantinopel, 29. November. Nachdem das unterseeische Kabel zwischen Vallona und Otranto hergestellt ist, wird in Vallona eine italienisch-türkische Telegraphenstation errichtet.

Smyrna, 29. November. Jm htesigen Theater fand tine Demonstration anläßlih der griechischen Angelegenheit statt. Von den Konsuln war blos der piemontesische anwesend. i R

Aus Skutari, 24. November, meldet der französische „Moniteur«, daß Abdi Pascha , welcher bisher in Albanien General-Gouverneur und Corps-Commandeur war, von der Pforte zum Ober - Befehlshaber der in Bosnien und in der Herzegowina cantonnirenden Truppen ernannt worden ist und zum Nachfolger in Albanien den Muschir Derwisch Pascha erhalten hat, der aber nicht als General-Gouverneur, sondern nur als Corps-Commandeur fun- giren wird. Für den Gouverneurposten wird ein anderer Pascha

s T5

Seba und R’orwegen. Stockholm), 9. Dezember. Unter den Vorschlägen, die in den leßten Tagen auf dem Jwedi- schen Reichstage gestellt worden, sind der des Bankdirektors Wallen- berg von Stockholm, betreffend die Einführung eines gea manten Maß- und Gewichtsystems für die nordischen Reiche, und p aas Herrn Murén bezüglich einer Reduction der ZoUjagze, der darauf hinzielt, das Schußsystem aufzuheben, zu bemerken.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau. Genf, Montag, 9. Dezember, Morgens. Das Genfer Volk hat am gestrigen Tage die neue Verfassung mit einer Majorität von 500 Stimmen verworfen.