1886 / 4 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Jan 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Die vereini

stizwesen, für Re owie die vereinigten Ausschüsse de und für Elsaß-Lothringen hielten

Feier des Kaiserlichen Regierungs - JUbi- der Aula der

ten Ausschüsse des Bundesraths für und für Elsaß-Lothringen, selben für Rechnungswesen heute Sißungen.

Wiesbaden, 4. Januar. (Wiesb. dem Regierungs-Jubiläum Sr. Stadt ein festliches Aussehen. Die gebäude hatten geflaggt ; dächtige Menge, um de u danken, mit welcher egnet; zur Mittagszeit gaben Artilleriesalven de Offiziere der Garni

r.) Am gestrigen Tage, tajestät, trug unsere Königlichen und viele Privat-

in den Kirchen drängte \sih eine an- m König aller Könige für die Gnade er so sihtlih unsern L

nungswesen

[läums in ochschule nahm ertreter der Behörden und ei zu der Feier eingefunden. Studirenden (Mitgliedern des „Motiv“ en) ausgeführten vierstimmigen Ge

lsdann feierte der den greisen Monarche das der Kaiser speziell der Hochschul einem Hoch, welches brausenden endete dann die Feier.

andesherrn ge- n militärischen arnison unter den Klängen ouisenplaße große Parole ab- Festmahle in den verschiedenen che in heiterer Gesellschaft

Königlichen einen s{önen und erhebenden n zahlreiches Publikum h eingeleitet dur den von und anderer Vereinigun- sang des 100. Psalms. Rektor Dobbert in einstündiger Festrede sonders des Wohlwollens, e erwiesen, und {loß mit Widerhall fand.

Technischen

Salut, während die der Negimentsmusik auf dem L hielten, und später vereinigten Theilen der Stadt Diejenigen, ihrer Freude Ausdruck geben wollten.

Bayern.

Dieselbe wurde

n, gedachte be

j Würzburg, Reichsrath der Krone Bayern, gestorben.

___ Sachsen. Großherzog von Oldenb von Oldenburg hier eingetrof

4. Januar. (W. T. B.) Der

Graf zu Castell, ist gestern

Gesang be-

Dresden, 4. Januar. urg ist gestern früh 121/, Uhr en und im Hotel Bellevue ab-

Ein Hausportier (sog. Hauseigenthümer gegen Entgelt chtung übertragen ist, Reichsgerichts, 11. Strafsena durch Unterlassen der rechtzeitige getretenem Unfall unter Uebertretung Str.-G.-B.) s{huldig mache rehtlih verfolgt werden.

Jn Uebereinstimmung mit seine hung hat das Reichsgericht, heil vom 20./28. Oktober v. J.

Verkauf eines bestimmten zahlungen, mit der Ma vollständiger Entrichtung thum des

Vizewirth 2c.), welchem vom unter Anderem die Tre ppen- kann, nah einem Urtheil des ts, vom 6. November v. J., n Treppenbeleuchtung bei ein- sich einer fahrlässigen Körperverlet Berufspflicht (S. 230, Abj n und au ohne Strafantrag straf-

Das „Dresdner Journal“ meldet : Die uns glihen Hoheit des Prinzen 6 en lauten fortdauer die anfänglih einen ernste fast als behoben

über das Befinden zeorg zugegangenen nd so günstig, daß die Krankheit, ren Charakter anzunehmen l betrachtet werden und hegen darf, daß Se. Königliche Hoheit der ganz genesen fein wird. brehungen gut verlau gestrigen Tag ohne vergangenen Nacht ein s\tärkender S heute voraussihtlich für einige Stun Das Fieber und die Erscheinun zündung sind vershwunden.

Württemberg. Merkur.) Gestern Na Liederhalle die litärvereins Se. Hoheit der Prinz zu Sa Besuche, dem sich auch e tembergischen Kriegerbundes

Sr. Köni

man die Hoffnung Prinz bald wieder Nach einer mit geringen Unter- fenen Nacht hat der erlauchte Prinz den Fieber verbraht und wird, da a

r bisherigen Recht- IV. Strafsenat , dur ausgesprochen , daß der Prämienlooses gegen Raten- ßgabe, daß erst nah theilweiser oder des kreditirten Kaufpreises Looses auf den Käufer übe Veranstaltung einer Lotterie die dabei zu Gunsten des falls das Loos mit dem zahlungen gezogen werden ausgeloosten ein anderes gleicharti _zu gewähren, veranstaltung.

Die Bevollmächtigten Unter-Staatssekretär Dr. von Ministerial-Rath v o

S. M. Kreuzerkorvette „Vlga“, Kommandant Kor- vetten-Kapitän Bendemann, ist am 29. Zanzibar,

S. M. Kreuzerkorvette „Luise“, Kommandant Korvetten- Graf von Haugwiß, am 2 Thomas und

S. M. Brigg „Musquito“, Kommandant Korvetten- Kapitän Piraly, am 4. Januar cr. indien) eingetroffen.

S. M. S. „Luise“ quito“ am 18. d. M. wieder in Se

uh in der laf sih eingestellt hat, das Bett verlassen gen der Lungenent-

das Eigen- rgehen soll, niht als die zu erachten sei. Wohl aber macht Käufers getroffene Vereinbarung, kleinsten Treffec während der Ab- sollte, dem Käufer an Stelle des zes, noch nit ausgeloostes den Loosverkauf zu einer Lotterie-

Stuttgart, chmittag 3 Uhr begann im Festsaale der Stiftungsfestes

4. Januar.

Stuttgart.

chsen-Weimar mit hohem Mitglieder des würt- , Offiziere u. a. Herren anschlossen. un Sänger- Riesen - Christbaum

inige Präsidial-

zum Bundesrath, Kaiserlicher Ma yr und Königlich bayerischer

a Kastner sind hier angekommen.

musizirten und sangen,

und der Königin standen als Lorbeerbäume. ie der den ersten Toast

Festshmuc im Schatten grüner hielt Vorstand Schlichtenmeyer, auf Se. Majestät den König aus- und den Rechenschaftsberiht gab.

Majestät der Präsidenten Der Leßtere

Die Festrede

Dezember v.

Die nächsten und Sr.

Königin des württembergischen dankte bald darauf, brachte ein aber vorher an das gestrige, 25jährige Regierungs-

Hoheit dem Prinz- Kriegerbundes. Hoch auf den Verein aus ganz Deutschland bewegende Zubiläumsfest

. Januar cr. in St.

, erinnerte

in St. Vincent (West-

und S. M. Brigg e zu gehen.

Stettin, 4. Januar. (Ostsee-Ztg.) Zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Regierungs - Jubiläums Sr. Majestät prangte gestern unsere Stadt in Auf dem Königsplatz, gegenüber den mit Kasernen des König3- 12 Uhr unter arole abgehalten, ts concertirte, während die bei solhen Anlässen sämmtlichen Auf dem Paradeplaß gs 12 Uhr die hiesigen militärishen Vereine der Vorsteher des 5, Kriegerbundes brachte nach e auf den Kaiser aus, in welch stimmten, worauf sih die dienst nah der Johanniskirche begaben. fand im Offizier-Casino e Generalität, das Offizier-Corps und die Sp behörden Theil nahmen. Am Abend waren \ lihen sowie illuminirt.

niht preußishe Unterthanen, ands, dessen Kaiser und Einizer der ugleih sei. Deshalb schlagen ihm auch und wir sen- Himmel empor für Erhaltung des zur äußersten Grenze des menschlichen Da- bn wir öffentlich Ausdru, in- ät der vielgeliebte Kaiser lebe eine hohe Begeisterung die Fest- orten ergriff. der Parade die Carl’\ mm aufgestellt. mit der Na

beabsichtigt am 7.

sichtig aber Bürger Deutsch | - U König von Preußen z Stanislauer ruthenische Bischof | entgegen, söhnlihen und mit großem Beifall aufaenommenen Rede den die Wünsche zum theueren Lebens bis seins, und die

dem wir rufen:

laggens{muck. uirlanden und Fähnchen dekorirten Regiments, wurde Vormittags lebhaftem Andrang des Publikums große P wobei die Kapelle des Königs-Regimen von der Bastion des Fort Wilhelm üblichen 101 Kanonenschüßse Kirchen fand Festgottesdienst statt. nahmen Mitta Aufstellung ;

jen Gefühlen ge „Se. Majest Es versteht sih, daß versammlung bei diesen W Tages hatte gestern während wieder ein festlihes Progra Webersche Jubel-Ouvertüre

Kalliwoda'sche deutsche Lied und zu: Nationalmarsch.

von 111/3 bis

. Sie spielte die \ational-Hymne, das n Schluß den preußischen

erschallten.

Bezirks des iner kurzen Ansprache ein Hoch es alle Anwesenden lebhaft e.n- jämmtlichen Vereine zum Gottes- Nachmittags 3 Uhr in Festmahl statt, an welchen die

Deutschen 3, Januar. Zum 2ojährigen Regierungs- sind die öffentlihen Gebäude fand heute große

(Schwb. Merk.) Jubiläum des Kaisers N auf dem Schloßplay Festparade statt.

Darmstadt, 3. Januar. Die „Darmstädter fünfundzwanzig- Majestät Preußen e heute Morgen 8 Uhr durch den der Stadtkirhe und der katholischen Dem evangelischen Gottesdienst roßherzog mit dem Erhb- inrih und Alexandervon Hessen as Salutschießen Batterie Großberzoglichen Feld- auf dem Jnfanterie-Exerzierplay hiesigen Residenz die Bedeutung des nd. Der großea Parole-Ausgabe ffiziercorps, verbunden mit der Wacht: geholten wurde, wohn: es 1. Garde-Regiments des Hohen Ordens vom Schwarzen og sowie die Prinzen

igen der Civil- ämmtliche öffent-

i i jährigen Regierungs - Jubiläums Anzahl Privatgebäude glänzend | „2 Ben, Meg 0s - d

Kaifers der hiesigen Garnison wurd Militärgottesdienst in Kirche eingeleitet. Se. Königliche H roßherzog und den Prinzen He ei. Nach Beendi von 101 Schuß durch die Artillerie-Regiments Nr. 25 statt, den Einwohnern der heutigen Tazes verkünde der Generale und des O parade, welche auf dem ten der Großherzog in der Uniform d ; mit dem Bande Adler, der Erbgroßherz Alexander aroße Band des Hohen Ordens der Erbgroßherzog das

Hannover, 4. Januar. (Hann. Cour.) s{hmuck und frohbewegtes festliches Treiben straßen der Stadt zeigte am gestrige l die Nesidenzstadt Hannover regen und freudigen An- theil nahm an dem hohen Freudenfest, Königlichen Greise und mit ihm seine feiern vergönnt war. Jn allen Kirchen d im Gottesdienste der Feier gedaht und dem Höchsten d dargebracht für die Gnade, welche er in den 25 J reicher Regierung so sichtbar über dem Kaiser walten lassen. Von Seiten der Garnison wurde de festlih begangen, und zwar dur Ausgabe und Festessen der Offiziere und Manns betreffenden Kasinos resp Kajernements. im Parade-Anzug auf. Offiziere und Man1 über den Ordonnanz-Anzug angeleg ude waren beflaggt, und von 11/5 vier Musikcor Georgs-Play. Mittags auf dem Wa des Hannoverschen Feld-Artillerie- eben des

Reicher Flaggen- auf den Häupt-

n Jubiläums-Tage, oheit der G

welches dem verehrten ung des Gottesdienstes fand d

m dankbaren Volke zu er Stadt wurde

ahren segens- und Könige hat r Tag besonders große Parole- haften in den Die Wachen zogen 1schaften hatten den t, alle militärischen bis 21/7 Uhr musizirten ps der Garnison auf dem Theater- und dem große Parole-Ausgabe begann um 1 Uhr terlooplay. Nah 121/Uhr rückte eine Batterie Regiments Nr. 10, welche zum auf den Plaß und lung. Punkt 1 Uhr danten Grafen wobei das kommandirte Musikcorps iegerkranz“ anstimmte und der erste Salut- Publikum drängte sih zu dem milki-“ Ein besonderes Relief er daß die Großneffen

n Albrecht,

Paradeplatz ab Festgottesdienst,

Heinrich und

Schwarzen ichen Ludewigs- und die Parole die Musik einen „Kaiser von E. von Lade. Nach- iziere, Sanitäts: mückten, s{önen. insamen Festmahl. ßherzoglihe Hoheit von Hessen brachte auf Se. Majestät

Band des Großherzog chdem die Wachen aufgezogen

usgegeben war, spielte Wilhelm-cFubiläums-Fest-Marsch“ mittags 2 Uhr versammelten Offiziere und Beamten in en des Militärkasinos zu einem geme Der Kommandant der Division, Se. Gro der Prinz Heinrich

des Tages a

sich die O aluts kommandirt war, den festlich ges 1 mit ihren sechs Geschüßen Ausste wurde die Parole von dem Komman Waldersee aus „Heil Dir im fiel. tärischen Schauspiel. Getriebe noch dadur, drei Söhne des Prinze Wagen dem Promenaden-Concert h Corps feierten den Tag in ihren Landwehr-Offiziere im Hotel Personen, die Beamten und Privatpersonen \ich im Co Bei einbrechender Dunkelh Gebäude des Bezirksk eilen eine größere A Beleuchtung brück, Stade, Lingen, Emden, Witt «Zubiläum festlich begangen worden.

begeistertem aufgéènommen

Ein großes t das festliche es Kaisers, die mit ihrem Gouverneur zu eiwohnten. Die Offizier- Kasinos, die Reserve- und Rudolph, während die offiziellen die an der Feier theilnehmenden ncerthause eingefunden hatten. ‘at erstrahlten die Kasernen, das ommandos und in den äußeren Stadt- gebäuden in festlicher m, Göttingen, Osna- mund ist das Kaiserliche

gebäude geflaggt. shmudck angele sonstigen Mi Abends illuminirt.

zahlreichen Gasflamm mit der Krone darübe Bedeutung des heutigen Festtages entsprehenden würdigen Charakter.

Mecklenburg-Schwerin. Anz.) Der Jubiläumstag wurde am gestrigen Abend von zahlreich Civilisten gefeiert, welche sich in den oberen steinshen Restauration vereinigt hatten.

Au einige Privatgebäude hatten Die mit Fahnen geschmückten Kase gebäude hier und Von dem Postgebäu en gebildet, das Wappenbild des Adlers Feier trug einen der hohen Majestät unseres Kaisers

Bessungen

r. Die ga1

einer Rede des Nepu über die Karolinen-Angelegenheit forderte, erklärte Canovas, daß die Abdankung der Königin Jsabella unerläßlih und geschmäßig und die Grundlage jelbsstt der bestehenden Ver- assung sei. rüheren Kabinets in der Karolinenfrage und spi

Schwerin, 4. Januar. (Meckl- jestät des Kaisers Offizieren und au Räumen der Dabel- Gereral-Major von

nzahl von Privat Sr. Ma

Kretshman brachte in beredter Weise das Hoh auf Se. Ma- jestät den Kaiser aus; Hoffkapellmeister Schmitt und Kammer- sänger Hill gaben derselben Stimmung, nämli derjenigen unwandelbarer monarcischer Treue, musikalishen Ausdruck dur den musterhaften Vortrag der Löwe'schen Ballade „Archibald Douglas“. Das Fest, dessen Theilnehmer noch durh weitere künstlerishe Vorträge erfreut wurden, verlief in stimmungs- voller und würdiger Weise. Auch aus Ludwigslust, Wismar und Güstrow liegen bereits Meldungen über zu Ehren des 2jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät veranstaltete Feierlichkeiten vor.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 4. Januar. (Thür. Corr.) Das Jubiläum des Kaisers als König von Preußen ist auch in Thüringen allerorts mit großer Lebhastigkeit gefeiert worden. Der Verlauf war in den größeren Städten mit Garnison ziemlih übereinstimmend der gleihe: Gottesdienstlihe Feier in der Garnisonkirhe, dann Festmahl der preußischen aktiven und inaktiven Offiziere, Beamten u. \. w., Abends gesellige Vereinigungen, zu denen die Kriegervereine die einleitenden Schritte gethan hatten, und bei denen in Wort und Vild des Kaisers mit Begeisterung gedaht ward. Seitens der Stadt Weimar war durch den Ober-Bürgermeister folgendes Telegramm an Se. Majestät den Kaiser gerichtet worden: „Ew. Majestät be- ehrt sih die Stadt Weimar und deren Bürgerschaft zu dem heutigen hohen Feste und Jubeltage die ehrerbietigsten Glü- wünsche unterthänigst darzubringen. Möge Gott der Allmäch- tige Ew. Majestät noch lange Zeit zum Heile des durch Ew. Majestät geeinten und mächtig gewordenen deutschen Vater- landes in Kraft und Gesundheit erhalten.“

__ Der Landtag wird einige Tage später als anfänglich be- absichtigt war, nämli erst am 17. d. M. eröffnet werden. Die Dauer dieser ersten, gewissermaßen nur einleitenden, für die Erledigung einiger dringlichen Angelegenheiten bestimmten Sessio1 ist auf etwa drei Wochen berechnet.

Vremen, 4. Januar. (Wes.-Ztg.) Das R egierungs- Jubiläum des Kaisers als König von Preußen wurde auch hier gefeiert. Jn der „Union“ hatte si eine, aus etwa 290 Personen bestehende Gesellschaft von Beamten, Offizieren und Bürgern zu einem Festmahl vereinigt. Oberst v. d. Lanken, welcher an der Tafel inmitten der Bürgermeister Gildemeister und Lürman seinen Platz hatte, führte den Vorsiß und brachte das Hoch auf den Kaiser aus. Abends waren die Kasernen illuminirt; die Mannschaften feierten ähr.lih wie am Ge- burtstage des Kaisers in versciedenen Vergnügungslokalen.

Desterrei{-Ungarn. Lem berg, 4. Januar. (W. T. B.) Der Landtag wies auf Antrag Sapieha's die Kommissions-

anträge zu dem Romanczukschen Schutantrage (Erri ch-

lung ruthenisher Parallelklassen an den deutschen öffentlihen Schulen und Errichtung ruthenisher Gym- nasien) an den Schulaus\huß zurück, nachdem der Peleß in einer sehr ver-

die thunlichste Berücksichtigung der Wünsche der Ruthenen

empfohlen hatte.

Velgien. Brüssel, 3. Januar. (Köln. Ztg.) Zur

¿Feier des Negierungs-Jubiläums des Kaisers und Fönigs Wilhelm hielten heute über 300 hier wohnende D'eutsche einen ‘Festcommers unter dem Vorsitz des Botschasts- Raths Grafen von Beust ab. Die Festrede des Vorsitzenden rief hohe Begeisterung in der Versammlung hervor.

Großbritannien und Frland. London, 4. Januar.

(W. T. B.) Wie nunmehr definitiv bestimmt ist, wird das Unterhaus am 21. d. eröffnet werden.

Frankreich. Paris, 4. Januar. (W. T. B.) Dem

Vernehmen nach wird die Neubildung des Kabinets morgen beendet sein und dürfte die amtliche Publikation be- reits am Mittwoch erfolgen. Wie es heißt, würden mehrere der bisherigen Minister in das neue Kabinet eintreten. Dem „National“ zufolge würde das P Ministeriums drei Hauptpunkte umfassen, nämlih eine

rogramm des neuen

Reform des Budgets, eine Verwaltungs-Reform und drittens die Organisatio:r des Protektorats über Annam und Tongking, welches auf das Nothwendigste beschränkt werden soll. Jn der Botschaft des Präsidenten würde das Programm genau dargelegt werden.

(Fr. Corr.) Jn einem Rückblick über die aus-

wärtige Politik der Mächte während des verflossenen

la]

Jahres schreibt der „Temps“: „Das Jahr 1885 war vom diplomatischen Gesichtspunkt aus kein s{lechtes für Frankreich, denn es brachte uns einen Friedensvertrag mit China und einen weiteren mit Madagaskar. Wohl lassen uns diese Ver- träge die Organisirung der Eroberungen, die sie uns sichern, und andererseits ist es wahr, daß die Expeditionen, denen sie ein Ende machten, zu eiuer unzweideutigen Manifestation der Abneigung der demokratischen Gesellschaften für die entfernten und langathmigen Unternehmungen Anlaß gaben.

/ Besizen aber Muth, Alles zu sagen, und erkenncn wir wie sehr die augenblicklichen Bedingungen der

Regierung in Frankreih die diplomatishe und mili-

tärische Aktion erschweren. A4 dieser Richtung sind in einer offenkundigen Jnferiorität gegenüber den

Völkern, bei denen die ausübende Gewalt nit ver- pflichtet ist, auf alle von der Tribüne ausgegangenen Fraaen zu antworten und gleichß nah dem Eintreffen die Depeschen ihrer Generäle und Agenten anzuschlagen. Je schwieriger die Aufgabe geworden ist, um so größeren Dank muß man unse- rem Auswärtigen Amte wissen, wenn es mit der ihm unent- behrlichen Vorsicht die Würde oder sogar gelegentlih die Kühnheit zu vereinigen versteht. Es hat in dem Handel des „Bosphore égyptien“ Rechte gewahrt, ohne Mißbräuche zu rechtfertigen oder zu deckden, und erst ganz kürzlih, auf der Konferenz von Konstantinopel, hat es einer liberalen und französishen Note Gehör zu verschaffen gewußt, ohne deshalb mehr als thunlih unseren Jnterventions-Antheil an diesen entfernten Jnteressen zu erhöhen.“

Spanien. Madrid, 3. Januar. (Köln. Ztg.) Jn der heutigen Kammer E ging es sehr stürmish her. Nah likaners Meiro, welcher die Verhandlung

Hierauf vertheidigte Silvela die Non des elte auf die

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einungsverschiedenheiten Canovas' und Romero Robledo's M Der Ee ershien darnach und bat für Montag um das Wort. Morgen wird es also heftig _hergehen, wenn Sagasta nicht die Auflösung des Hauses auszusprechen

ieht. L

E 4. Januar. (W. T. B.) Robledo griff in der heutigen Sißung der Deputirtenkammer den Kammer- Präsidenten Canovas wegen seiner Haltung nah dem Tode des Königs an und legte die Nothwendigkeit dar, die kon: servative Partei zu reorganisiren. Silvela vertheidigte Canovas. Die Regierung betheiligte sih niht an der Debatte. Der Senat genehmigte die von dem Finanz-Minister

Camacho vorgelegten Geseßentwürfe.

Griechenland. Athen, 4. Fanuar. (W. T. B.) Ein tatt der „Agence Havas“ meldet: Der Minister-Prä- sident Del yannis hat unter dem 31. Dezember ein Rund- schreiben an die Vertreter Griechenlands im Aus- lande gerichtet, in welhem er unter Hinweis auf seine früheren Rundschreiben hervorhebt, daß die Haltung Griechenlands in der bulgarisch- rumelischen Frage den Rathschlägen der Möchte entsprochen habe. Das Rundschreiben weist sodann auf die Gefahren hin, welche aus den jüngsten Ereignissen entstehen könnten, und auf die große Erregung, welche sich in Folge derselben unter der Bevölkerung bemerkbar mache. Griechenland würd? seinen Verpflichtungen gegen die Mächte niht nachkommen, und es würde nit im Einklang mit seinen friedlichen Gesinnungen stehen, wenn es niht offen die Situation, die an der Nord- grenze des Königreichs geschaffen worden, als eine solche bezeichnen wolle, die volt von Gefahren sei. Die griechische Regierung gebe sih der Hoffnung hin, daß die Mächte bei der Regelung der bulartiG-tumeliihen Frage den vitalen Jnteressen Griechen- lands Rechnung tragen würden.

Serbien. Belgrad, 4. Januar. (W. T. D) De König ist heute Nachmittag 5 Uhr hier wieder eingetroffen und von der Königin, den Ministern, den Gemeindever- tretern, den Spißen der Behörden und einer zahlreichen Menschenmenge am Bahnhofe empfangen worden. Jn Er- widerung auf die Ansprache der Gemeinde-Aeltesten dankte ‘der König sür die Opferwilligkeit der Bürgerschaft und fügte hinzu : er erwarte, die Bürgerschaft werde auf dem betretenen Wege ausharren, daniit das Ansehen und das Staatsinteresse Serbiens gewahrt bleibe. Die Worte des Königs wurden mit enthusiastischen Zivio-Rufen aufgenommen. Mit dem Könige traf auch Horwatowitsh ein. Die Stadt ist festlich geschinüt.

Die hier befindlihen Deutschen begingen gestern die Negierungs - Jubelfeier des Kaisers Wilhelm durch einen solennen Gottesdienst. i e

95. Januar. (W. T. B.) General Horwatowitsch beabsichtigt, demnächst sämmtlihe Truppen im Jnnern des Landes zu inspiziren. Ueber den Ort, an welchem die Friedensverhandlungen mit Bulgarien stattfinden sollen, ist noch keine Einigung erzielt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Januar. (W. T. B.) Der bisherige Gouverneur von Archangel, Staatsrath von Paschtschenko, is zum Gouverneur von Kurland ernannt worden. i

Warschau, 4. Januar. (W. T. B.) Das hier gar- nisonirende Grenadier-Regiment, dessen Chef Kaiser Wilhelm ist, feierte gestern das Regierung s- Jubiläum Sr. Majestät darch einen Festgottesdienst. Nachmittags fanden Festdiners des Osfizier-Corpys und der deutschen Kolonie statt.

Zeitungs8stimmen.

Der „Berliner Börsen-Courier“ schreibt zum 9. «anuar: :

Ist das eine Einstimmigkeit! .... Am Tage des heutigen Regierungs-Jubiläums klingt und rauscht durch alle BVlâtter des deutschen Zeitungswaldes nur ein gewaltiges Lied zum Preise des greisen Monarchen. ..… . Hieraus erkennt man auch. daß Kaifer Wilhelm nicht blos der zufällige Zeitgenosse und Zuschauer der großen Ereignisse gewesen, welche den Grundstein und den Stolz der deutschen Einigung bilden, daß er nicht blos den kriegerischen Lorbeer, sondern mehr noch die Palme verdient dafür, daß er an hbervor- ragendster Stelle verstand und mitfühlte, was des Volkes Seele am tiefsten bewegte. Kaiser Wilhelm durfte sich Eins wissen mit seinem Volke, als er dic großen Thaten vollbrachte, die ihm den Ruhm des größten Heerführers eingetragen. Und wahrlich, nit ein Heer hat er geführt, sondern hinter ihm stand ein ganzes Volk, das die Be- geisterung bewaffnet hatte. Darum hat auch Dauer, wes er geschaffen, wie die Schöpfungen der Kriegslaune sie nit haben können, und darum bleibt uns die Freude an dem Errungenen unverkümmert, wenngleich der Tag manches Mißliebige bringt. Und heute besonders ist Alles verbannt, was Verstimmung weccken oder an _Verstimmung erinnern könnte. Heute gilt jedes Wort nur dem Preise des erhabenen Fürsten, der fo verdienstvoll wie glückbegünstigt ist, in dessen Person und Würde sih verkörpert, was Deutschland lang und bang ersehnt hat. In die dreifache Majestät der Krone, des Sieges und des Greisenthums ge- hüllt, ist Kaiser Wilhelm für alle civilisirten Bewohner der Erde ein Gegenstand bewundernder Ehrfurcht. Wir Deutschen aber haben det Vorzug, ihm liebend nahe zu stehen und selbst die Nächsten seinem edlen Herzen zu sein. Darum ist der heutige Tag ein Feiertag der S U Nation, ein Familienfest, an welchem das ganze Volk 2D ar.

_— Die „Kölnische Zeitung“ sagt in ihrem Jubiläums- Artikel : i;

Als der jetige Deutsche Kaiser König von Preußen wurde, zäblte er nahezu 65 Jahre. Dies ist ein Alter, in welchem gewöhnliche Sterbliche sih als Greise zu fühlen beginnen; König Wilhelm stand damals noch im Vellgenuß aller körperlichen und geistigen Kräfte, dessen er sih, vorübergehende körperliche Zufälle abgerehnet, auch heute noch erfreut. Ausgerüstet mit dem guten Wissen seiner ganzen Zeit, eingeweiht iu die politishen Anschauungen der ersten und edelsten Herrscher und Staatsmänner der Zeit und des Jabhr- hunderts, vertraut mit den Verhältnissen aller europäischen Kultur- völker, eng befreundet mit den größten und mächtigsten Monarchen und eingelebt in die militärishen Einrichtungen des eignen Landes, ausgereist in jeder Beziehung und doch auch thatenstark in allem Betracht : so durfte unser jeßiger Kaiser und König bei seinem Regie- rungsantriti das bedeutungsvollc Wort aussprechen, daß seine Pflichten gegen das damals uns noch erträumte große Deutsche Reich zusammenfielen mit seinen Verpflichtungen und Aufgaben für das Königreich Preußen. Mit diesen wenigen s\o überaus bezeid)nenden Worten hat vor 25 Jahren König Wilhelm der Welt die Aufgabe bezeichnet, die er sich als König von Preußen gestellt haite. Wenn wir heute etwas zu bedauern haben, fo ist es die Thatsache, daß diejenigen Männer, die sich im großen Ziele mit ihrem Könige eins wußten, dann, als sie wegen der Mittel zur Er- reihung dieses Zieles, anderer und zwar minder richtiger Meinung wurden als der König, vergaßen oder verschwiegen, von welch hohem Gedanken König Wilhelm erfüllt war. Denn in der Waagschale

\{webte Zukunft oder Vernichtung der deutshen Nation als einheit- lihen Staatswesens. Und Alles, was König Wilhelm, seit er in Preußen zur Regierung gelangt is, gethan hat, war eingegeben von dem Wunsch und dem Streben, Preußen diejenige Mat zu geben, die es am Entscheidungstage befähigen könnte, an die Spitze Deutsch- lands zu treten und das neue Reich gegen jeden etwa auftretenden Feind mit dem Schwert zu \{chirmen.

So ist dieser edle und jedem seiner Worte getreue Monarch, der si als liberalen Mann freimüthig bekannt und als solcher si jeder- zeit bewährt hat, als der beste deutshe Patriot, den das deutsche Vaterland trug, zur Ershafung des Deutschen Reichs genöthigt gewesen, die ersten Männer seiner Wahl, die sein höchstes Ziel zwar fannten, aber nit in wirksamer Weise zu fördern vermochten, ohne mit ihren sonstigen politischen Gesinnungêgenofsen in Hader zu gerathen, zu ent- lassen und diejenigen der konservativen politischen Anschauung zuge- thanen in seinen Rath zu berufen, die Willens waren, Preußen das Schwert zu schmieden, mit welchem es im Stante wäre, das Deutsche Reich zu erkämpfen und das erkämvsfte zu süßen. .… Seine Herrscher- tugenden und seine Ritterlichkeit, seine Mensckenliebe und seine Mildthätigkeit zu schildern, ist heute, da der geliebte Monar noch in der Fülle seines Wirkens steht, niht die Zeit; unser Wunsch ist einzig, daß ein gütiges Geschick den Tag noch fern halten möge, da wir über das Wirken König Wilhelms cin Erdurtheil abgeben können. Das können wir heute sagen: Großes und leider auch Schmerzliches hat König Wilhelm mit seinem Volke, für sein Volk und von seinem Volk erfahren; die Liebe seines Volkes hat er sich durch seine so seltenen Tugenden als Herrscher und als Mensch in cinem Grade erworben, wie sie vor ihm nie ein Monar besaß; sie

soll ihm den Abend seines Lebens verklären und das walte Gott verlängern. Dem Festtags - Leitartikel der „Schlesischen

Zeitung“ entnehmen wir folgende Stellen:

N, Schon seit dem Herbst des Jahres 1858 katte der Prinz von Preußen heute unser Kaiserlicher Herr als Regent des Königlichen Amtes gewaltet. Durch die sofortige Verkündigung eines tiefdurchdahten Regierungsprogramms hattc er der politischen Erftarrung . . ein Ziel gesetzt und die Geister wieder in Fluß gebracht. Aber er hatte noch mehr gethan. Er hatte die aus Anlaß des italienischen Krieges e!folgte Mobilmachung der Armee zum Ausgangspunkte einer neuen, fast die doppeltc Cadrezah! aufweisenden Organisation gemacht und damit der unerläßli{sten Beringung für die Erfüllung der großen nationalen Mission Preußens bereits genügt. Ein bedeutsamer Ab- schnitt der Regierungsgeschihte Wilhelms I. datirt also vor der Thron- besteigung. Diese Inkongruenz aber \{mälert die Bedeutung des fest- lichen Tages nicht, denn was wir heute feiern, ist vor Allem ein Jubiläum des preußischen Königthums, des Königthums von Gottes Gnaden. :

Während des hinter uns liegenden Vierteljahrbunderts hat dieses Königthum in der Person unseres greisen Kaisers einen Triumph gefeiert, der epochemachend in der europäischen Staatengeschihte dasteht. Man hat einst behauptet, mit dem Einlenken der Staaten in die Bahnen des modernen Konstitutionalismus sei die Aera der großen Männer auf den Thronen ges{lossen. Mochte dem immer entgegen- zuhalten sein, daß gerade derjenige Herrscher, welcher die Reihe der fonftitutionellen Monarchen im modernen Sinne eröffnete, daß Wilhelm 111. von Oranien entshicden zu den Männern der That zu zählen sci, so durfte man diesen als die einzige Ausnahme gelten lassen, obglei sih doch gerade an ihm erwiesen, wie \{chwer cs den Königen ist, sih zu welthistorisher Bedeutung zu erbebén, wenn der monarchishe Wille an die Vota parlamentarischer Mehrheiten ge- bunden ist. Erst unser Kaiser hat der Welt gezeigt, daß auc inner- halb der bindender Formen und Normen des modernen Verfassungs- staates der zu Großem berufene Fürst sih freie Bahn zu erschließen und mit starker Hand in die Weltgeschicke einzugreifen vermag, wenn er die unveräußerlihen Rechte der Krone in ihrem höchsten und weitesten Sinne erfaßt und zur Geltung bringt.

Das in des Wortes beste: Bedeutung freisinnige Programm, welches Wilhelm 1. beim Ant: itr der Regentschaft verkündete, 2nthielt die s{chwerwiegenden Worte, „daß die besszrnde Hand angelegt werden solle, wo sich Willkürliches oder gegen die Bedürfnisse der Zeit Laufendes zeige, daß aber von einem Bruche mit der Vergangenheit nun und nimmer die Rede sein solle“. Damit knüpfte der Regent an den leitenden Faden der Politik seines Königlichen Bruders an. Auch inmitten der Stürme des Jahres 1848 war es Friedri Wilhelm IV. gelungen, eine Anerkennung des „Rechtes de- Revolution“, also einen Bruch mit dem monarchischen Prinzip, welchem Preußen sein Dasein, seine Macht und seine deutshe Mission dantte, zu vermeiden. . .

Die gleiche Achtung, welche Wilbelm I. den weitbemesscnen ver- fassungsmäßigen Rechten der Landesvertretung gezollt hat, dieselbe Achtung hat er seinerseits für die verfassungsmäßigen Rechte der Krone in Anspruch genommen. Darin licgt das große Geheimniß seiner Regierung, die den Vewcis geführt hat, daß auch im Ver- fassungs\taat ein starkes Königthum, ein Königthum im Sinne der preußischen Tradition und des preußischen Volkzgeistes Raum hat. . S

. _. Um für Preußen und Deutschland zu erreichen, was mit Gottes Hülfe erreiht rourde, bedurfte es cincs Königs, der glei dem Großen Kurfürsten und Friedrich dem Einzigen selbst mit hinauszog in den Krieg und die Mühen und Gefahren seiner Heere theilte, eines Königs, der gleichzeitig Feldherr und Staatslenker war. i

Auch in feiner devtsch-nationalen Politik hat unser Kaiserlicher Herr streng an seinem Worte festgehalten, daß von cinem Bruhe mit der Vergangenheit nie und nimmer die Nede sein dütse Wie Fciedrih Wilhelm IV. ist auch Wilhelm I. nicht davon abgegangen, def die politishe Einigung Deutshlands nur unker sreicer Zustimmung der Souveräne erfolgen könne. Und sie ist in der That auf diesem Wege erfolgt: die Kaiserkrone ist unserem Königlichen Herrn von den deutschen Fürsten und freien Städten aus eigenster einmüthiger Entschließung entgegen- getragen worden, und die mit einer Nationalvertretung vereinbarte, von den Landtagen der Einzelstaaten gutgebeißene Verfassung des Reichs beruht auf legalen Verträgen der deutschen Regierungen. Daß es mögli geworden, den deutschen Nationalstaat aufzurichten, ohne in revolutionäre Bahnen einzulenken, muß all Denen, die sich jener Zeit erinnern, in der Friedrich Wilhelm IV. die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung einseitig dargebotenc Kaiserkrone ablebute, fast als ein Wunder erscheinen. . .

Der Jubiläums-Artikel des „Hamburgischen Cor- respondenten“ lautet:

In der Nacht vom ersten auf den zweiten Januar des Jahres 1861 hatte der König Friedrich Wilhelm 1V. von Tun das Zeit- liche gesegnet, nahdem längere Zeit hindurch jein Geist krank und umdüstert gewesen war. So ergriff denn sein Bruder Wilhelm, der ihn schon als Regent vertreten hatte, heute vor fünfundzwanzig Jahren aus eigener Vollmacht die Zügel der Regierung, um dieselben mit einem Glanze zu führen, wie ihn die deutshe Geschichte niht weiter kennt und die Weltgeshihte kaum jemals gekannt hat. Denn es sind noch niemals font ganze Heere von Hunderttausenden, die sich der er:robtesten Tapferkeit rühmten, gefangen genommen worden, und es sind noch niemals sonst Städte wie Meß und Paris erobert worden. Aber der höchste kriegerische Lorbeer ist ee nicht allein, den Kaiser Wilhelm gebrochen haf. Er ist niht minder groß in den Werken des Friedens. Dazu ragt seine ebenso einfache als hoheitsvolle, tapfere und geduldige, wahrhaftige und bescheidene Persönlichkeit, soweit sie au nur den Stempel des rein Menschlichen trägt, unter allen Herrschern, von denen die Welt- geschichte berihtet, hervor. Es ist nur Karl der Große, an den wir denken mögen, wenn wir in der Geschichte nach einem Monarchen ea mit dem wir unseren Kaiser Wilhelm in Parallele stellen önnten.

Es ging \chon ein Staunen durch die Welt, als König Wilhelm in einem Alter, welches die äußerste Grenze der menschlichen Schaffens- kraft zu bilden pflegt, feines Fürstlichen Amtes nicht blos mit ruhiger Sicherheit, sondern auch mik der frishen Entschlossenheit zu walten

begann, wie sie nur von dem fräftigsten Mannesalter zu erwarten ist. Aber das Erstaunen wuchs mit jedem Tage, der die Entschlüfse des jugendlichen Greises gewaltiger seine Thaten rubm- verwandelte. und Kaiser die weisesten Handlungen nur ein selbstverständliches Tagewerk zu sein schienen, erhöhten die reisten Erfolge, welhe die Macht verleihen kann, nur feine Demuth und Gottesfurcht. Kein Jahr verging, wo niht ein oder das andere außerordentliche Ercigniß, sci es auf der Bühne der großen Welt, sei es im engsten Familienkreise, Zeugniß davon ablegre, wie gnädig die Vorsehung unserem Kaiser gesinnt ist. troßdem wohl zu denken gewagt, daß Kaiser Wilbelm, der beute vor 25 Jahren, als er die Regierung antrat, fast die Mitte der Sechziger er- reiht hatte, au noch in Kraft und Nüsrigkeit das seltene Jubiläum feiern würde, welches wir heute und morgen begehen ! solche Möc

wunderung F größten Thaten

Wer aber hätte

Es war cine zlihkeit um so weniger in Aussicht zu nehmen, als die Jubiläen der Herrscher, seien es au nur die fünfundzwanzigjährigen, i Haben doch von den älteren deutschen Kaifern in tausend Jahren nur fünfzehn, und von den Habsburgern nur sechs 25 Jahre und länger regiert ! Dagegen hat sich Geschlecht der Hohenzollern von physische Lebenskraft auëgezeichnet. preußische Szepter führte, also in vier und einem dert, konnten von ahtzehn Regenten zwölf auf ein rungsdaucr zurüblickenu.

keineswegs allzubäufig sind.

allerdings das infang an au dur eine befondere So lange es das brandenburg- halben Jahrhbun- jährige Regie- Aber sie kamen verhältnißmäßig jung zur Sieht deshalb ein Jubiläum, wie es heute unser fast neunundachtzigjähriger Kaiser feiert, {hon seinen äußeren Umständen na) einzig da, so steigert sich dasselbe noch durch seine innere Be- deutung, durch den tiefsten und einmüthigsten Dank, welchen heute und morgen die deutsche Nation ihrem Heldenkaiser, dem Wiederhersteller entgegenbringt, zu einem ganz außerordentlichen Ereigniß. wie der zweite Januar wird der zweite Januar 1886,

des Reichs, 1861, welcher die Hoffnung zeigte, welcher uns die Erfüllung vor Augen als ein ewig denfwürdiger Tag in der deutschen Geschichte da- stehen und nicht minder in der Weltgeschichte auf ewig verzeichnet

Und welche Lehre kann die Welt und können wir selber aus der wunderbaren Thatsache ziehen, daß es dem Kai jahrten Manne gelungen ift, cin Lebenswerk zu vollenden, auf welches heute in erster Linie das deutsche Volk mit dankbarer Verehrung und felbst auch die anderen Nationen mit hoher Bewunderung blicken ? Der Kaiser ist nicht müde geworden, mit edler Bescheidenheit seinen Staatämäunern

fer als cinem \chon be-

würdigen und die Wege Gottes zu verstehen, wie bätte er leisten Seine Bescheidenheit ist nur der Ausdruck der edlen und echten Wahrhaftigkeit, dic sein Wesen erfüllt. Wenn man also Kaiser Wilhelm am höchsten preisen will, so kann man es nicht besser thun, als daß man ein wahrhaftiger Mann. s

er geleistet hat?

sagt, er ist in innerster Seele Diese Wahrhasftigkeit war die erste und größte Bürgschaft des Gelingens eines Werkes, wie cs kaum \chwieriger jemals versucht worden ist: der Einigung der deutschen Nation und oer Wiederherstellung des Reichs.

Auf dem Grun Augenblicke

Wahrbaftigkeit hat der Kaiser vom ersten Herrscherthätigkeit 5. November 1860 seinen Sohn, Kronprinzen, i Ministerium er, daß fih die Regierung auf „Wahrheit und Konsequenz“ hervor, daß die Religion weder der Heuchelei Raum lassen, noch alé Deckmantel politischer Bestrebungen dienen als König in der berühmten Proklamation vom 7. Januar 1861: „Es ist Preußens Bestimmung nit, Güter zu leben.

Geseßlichkeit, Kontinuttaät

Dann erklärte er

dem Genuß der erworbenen sei geistigen und sittlichen seiner religiösen Ge- \orfam und Freiheit, in der

Zu der Anspannung seiner Kräfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit finnung, in der Vereinigung von Gehorf Stärkung seiner Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht: nur z unter den Staaten Eurovas zu behaupten,“ „Meine Pflichten für Preußen fallen mit Meinen chland zuîammen.“

Welche edle Wahrhaftigkeit und welche klare Ein diese einfachen Worte, und wie über weil er es ehrlich und aufrihtig mei sâße zu cinem guten Ende geführt ! treffen Tonnte,

jo vermag es seinen Nanc und fügte hinzu:

Pflichten für Deutî sicht athmen alles Erwarten hat der Kaiser, ite, seine Entshlüsse und Vor- Selbst das Schwerste, was ihn die ernste Bedrohung seines geheiligten Lebens dur and, trübte niht die Klarheit seines Blickes. daß; die Verruchtheit nur einer abstrakten Ver) daß sie im Grunde kaum seiner Person galt.

Hauch einer Bitterkeit nistete sich deshalb in seiner Seele ein. Wenn in i Herzen cin Stachel zurückblieb, so war cs höchstens der Sevanke und der Trieb, eine krankhafte Verbitterung zu ein Trieb, welcher zu der berühmten Botschaft vom j jat der Grund zu diesem echten Friedenswerke ge- es jene Botschaft verheißt, zu einem wahr- welches man dereinst mit vollem Recht der g des Deutschen Reichs an die Seite stellen wird. nn er niht mehr da ist, wird unser Volk es ganz und vollständig ermessen, was es an diesem wahrhaften Kaiser besitt. niht allzu nahe scin, dem die ganze deuts fonst das Schiksal geste Glückwünsche seadet, während sich an Europas durch außerordentliche Abg: Befriedigung für sein edles,

Er erkanute, virrung entsprang, und Auch nicht einmal der

seinem tapferen Jahre 1883 ge-

legt werden können, n haft christlichen Werke, Wiederaufrihtung

Manne und großen ag, an wclchem wir ihn verlieren müs und möge sich das Fest seines Jubiläums, zu ation, ja jeder Deutsche, wohin ihn au

dankbarsten und aufrichtigsten demselben die gesammten Fürsten sandte betheiligen, zur vollsten so rei gesegnetes Herz gestalten !

Möge der T

Amtsblatt des Neihs-Postamts. Nr. 63. Inhalt: Verfügungen: vom 18. Dezember 1885. Postgeseßes auf mehrere in das Übergehende Fisenhahnen.

Urchiv sür Post und Telegraphie. Nr. 24. Aktenstücke und Aufsätze: Der Etat verwaltung im Reichstage bei der ersten Berathung des halts-Etats für 1886/87. Die Landes-Ausftellung in Budapest. sehszig Jahren.

Anwendung des Eisenbahn- Eigenthum des preußischen Staats

Inhalt: der Reichs-Post- und Telegraphen- Reichshaus- Abtbeilung für Telegraphie auf der Verkehrsmittel und Reisen vor Römerstraßen im Rheinlande. Kleine Mit- theilungen: Eisenbahnunfall-Statistik für 1883/84. Ein Buch aus Anlage eines neuen Sechafens in Die Kolonisation der Insel Sachalin. D Griechishe Eisenbahnen. skehung des Isthmus von Korinth. Zeitschriften-ÜUeberschau.

dem dreizehnten Jahrhundert. Lissabon. Die Forthbrücke in Schottland.

Statiftische Nachrichten.

Die Auswanderung Deutscher über deutsche und Antwerpen nach überseeischen Ländern betrug . B i M

im M November in deu 11 Monaten

im Monat Noven Januar/Novewmber

101 480 Personen,

Gemäß den Ve beitsamts sind von je 1000 Bewohnern, auf den Ja storben gemeldet: in Berlin 23,0, öln 21,0, in

röffentlihungen des Kaiserlihen Gesund-

der Zeit vom 20. bis 26. Dezember a. pr. dresdur@schnitt berehnet, als ge- ,9, in Königsberg in Hannover 21,9, in 4, in Stettin 20,9, in Altona 27,5, in 25,1, in Nürnberg 25,7, in Stuttgart 23,9,

s in Breslau 24 Frankfurt a. M. 17,2

6, in Magdeburg 23 Straßbarg in Augsburg

1, in Meß 13,2, în München

6, in Dresden 22