Damit war die Tagesordnung erschöpft, und {loß alsdann der Vorsitende, Nitterschafts-Direktor Abg. von Wedell-Malhow (Ber- lin), mit einem dreifachen Hoh auf Se. Majestät den Kaiser und König, die deutshen Bundesfürsten und die freien deutschen e die vierzehnte Sißungsperiode des Deutschen Landwirthschafts- raths.
Gewerbe und Handel.
Nach den amtlichen Mittheilungen aus den Jahresberichten derFabrifeninspektoren 1884 (Berlin, Fr. Kortkampf) war im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin die Zahl der der Aufsicht des Fabrikeninspektors unterstellten Fabriken während des leßten ahres um etnen wesentlihen Betrag erhöht. Unter den hbinzu- gekommenen Fabriken sind mit Dampfkraft betriebene Molkereien, Vreunereien, Stärkefabriken, Dampffsägereien; die Zahl der der Auf- sicht unterstehenden gewerblien Anlagen hat sich dadur im leßten Jahre von 200 auf 238 erhöht. Sehr bemerklih macht si neuerdings die gesteigerte Verwendung der Gasfkraftmaschinen im Kleinbetrieb. Die Zahl der in Fabriken beschäftigten Arbeiter hat in den größeren Betrieben zugenommen, in den kleineren dagegen sich vermindert. Es beschäftigten von den 238 Fabriken 4 zwischen 600 und 200 Arbeiter, 10 zwischen 200 und 100 Arbeiter, 7 zwischen 100 und 60 Arbeiter, 3 zwischen 60 und 50 Arbeiter, 5 zwischen 50 und 40 Arbeiter, 15 zwischen 40 und 30 Arbeiter, 20 zwischen 30 und 20 Arbeiter, 42 zwischen 20 und 10 Arbeiter, 129 zwishen 10 und 3 Arbeiter. Die Gefammtzahkl der Arbeiter betrug 5859 (gegen 56% im Vorjahr), und zwar 5759 erwachfene, 100 jugendliche, 5310 männliche, 549 weibliche. Die Zunahme um 3 °*% bleibt wesentlich hinter der Zunahme der Fabrifbetriebe, die sich auf 19 %% beziffert, zurück. Diese auffällige Thatsache erklärt fih aus dem Umstande, daß alle neu entstandenen oder erweiterten Fabriken bis auf eine nur eine verhältnißmäßig ge- ringe Anzahl von Arbeitern beschäftigen. Während nämlich die mittlere Arbeiterzahl einer Fabrik im Großherzogthum etwa 25 beträgt, haben die Neuanlagen durchschnittlich nur 3 bis 12 Arbeiter aufzuweisen. Die Löhne find unverändert geblieben, genügen aber den bescheidenen Anufprüchen der Arbeiter. In einem Orte des Aufsichtsbezirkes waren die Fabritarbeiter vielfa Mitglieder einer eingeschriebenen Hülfskasse geworden. In Bezug auf leßtere beschwerte sih ein Fabrikleiter darüber, daß der Vorstand der}elben — ein Führer der am Ort stark vertretenen Sozialdemokraten — von den Arbeitern persönliche Ent- richtung der Beiträge fordere und die Uebersendung derselben dur Bekannte zurücckweise zum Zwecke einer stetigen Berührung mit den Kafsenmitgliedern im Interesse der sozialistischen Propaganda. Im Allgemeinen fand der Fabrikeninspektor bei den Arbeitern cine günstige Aufnahme des Krankenkassengeseßes. Noch günstiger schien aber bei ihnen die Aufnahme des Unfallversicherungsgeseßes, dessen Bedürfniß entschieden stärker empfunden wurde.
Im Großherzogthum Sachsen-Weimar hat das Jahr 1884 troß mancherlei gleichzeitig, scheinbar ungünstig auf den Handel ein- wirkender Umstände, doch einen für Fabrikanten und Arbeiter allgemein befriedigenden Verlauf genommen und allseitig regelmäßige und aus- reichende Arbeit gegeben. Anläßlich der für das Unfallversicherungs- gefeß stattgehabten Erhebungen — dessen Inkrafttreten fast allseitig freudig begrüßt wird — sind im Großherzogthum 1123 Betriebs- stätten mit 13 348 Arbeitern angemeldet. Unter denselben befanden sih 872 jugendliche, meist Lehrlinge, gegen 668 in 1883. i
Das Großherzogthum Oldenburg mit Fürstenthum Birkenfeld hatte 342 Fabrikanlagen mit einer Arbeiterzahl von zusammen 5901 Köpfen; hiervon entfallen auf das Herzogthum Oldenburg 322 Anlagen mit 5553 Arbeitern, das Fürstenthum Birkenfeld 20 Anlagen mit 348 Arbeitern. Gegen das Vorjahr ist die Zahl der Anlagen um 15, d. h. nahezu 5 %, die der Arbeiter um 247, d. h. um 4,5 %/5 gewachsen. Die Produktion der Ziegeleien hat einen, wenn auch nicht erheblichen Zuwachs erfahren. Die Linoleum- (Korkteppich-) Fabrik in Delmenhorst hat sih weiter entwickelt. Ebendajelbst ist eine Wollwäscherei und Kammgarn-Spinnerei errichtet, deren Produktion eine umfangreiche zu werden verspricht. Die Fabrikation von Torfstreu hat fih auf dem früheren Stande erhalten. Dieser Jndustriezweig leidet unter ge- drückten Preisen, und das um fo empfindlicher, als die Transport- kosten für den voluminöfen Artikel hohe sind. Der Bau hölzerner Schiffe nimmt immer mehr ab. Jn der Lage der Eisen-Industrie ist eine geringe Besserung eingetreten, was sich daraus ergiebt, daß die Metalle verarbcitenden Anlagen einen Arbeiter-Zuwachs von 1324 auf 1615 aufweisen. Die Zahl der männlichen erwachsenen Arbeiter betrug 4989, gegen das Vorjahr 462 oder 10,2 % mehr, die der erwachsenen Arbeiterinnen 597 oder 85 mehr als im Vorjahr, die der jugendlichen Arbeiter 315, 45 (17 °%/%) mehr als in 1883. Es betrug die Arbeiter- zahl des Herzogthums Oldenburg 1/45 der Gefammtbevölkerung (Vor- jahr 1/50); des Fürstenthums Birkenfeld 1/110 der Sesammtbevölkerung und es entfallen von derselben auf erwachsene Arbeiter 84,6 9/4 (Vor- jahr 85,2 9/9); auf erwachsene Arbeiterinnen 10,1 % (Vorjahr 9,7 9%); auf jugendliche Arbeiter 4,1 %/9 (Vorjahr 3,6 %/6); auf jugendliche Arbeiterinnen 0,4 % (Vorjahr 0,5 9/6); auf Kinder unter 14 Iahren 0,8 %/ (Vorjahr 1,0 %/4). Die Lage der Arbeiter darf als eîne zu- friedenstellende bezeihnet werden.
Im Herzogthum Braunschweig sind im verflossenen Jahre die im Herzogthume hauptsächlich vertretenen Industriezweige gut be- schäftigt gewesen, fo daß die allgemeine Geschäftslage als eine günstige bezeihnet werden konnte. Eine Anzahl von Maschinenfabriken, Cifengießereien, Kupfer- und Blehwaarenfabriken waren mit Auf- trägen dermaßen überhäuft, daß Ueberstunden und Nachtarbeit mit zu Hulfe genommen werden mußten und erhebliche Betriebserweiterungen nöthig geworden sind. Gleichfalls befanden si in günstiger Lage die Textil-Industrie, die Konserven- und Wurstfabrikation, die Müblen- industrie (die Mühlenbau - Anstalt von G. Luther in Braunschweig beschäftigte 400 Arbeiter), die Dampfziegelcien, letztere aus Anlaß der Bauthätigkeit. Die Gesammtzahl der „im Jahre 1884 beschäftigten jugendlichen Arbeiter war nahezu die gleiche, wie im Vorjahr. Die Zahl der beschäftigten Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren betrug 179; nämli 94 männliche, 85 weibliche, und diejenige der jungen Leute im Alter von 14 bis 16 Jahren 926; davon 692 männlihe 234 weibliche, mithin stellt sich die Gesammtzahl der Kinder und jungen Leute auf 1105 und zwar 786 männliche und 319 weibliche. In der Arbeiter-Bevölkerung herrschende Nothstände irgend welcher Ärt sind niht zur Kenntniß des Fabrikeninspektors getommen. Arbeits- gelegenheit war reihlich vorhanden. Die Lebensmittel hatten in Folge der gefegneten Ernte mäßige Preise, so daß der Verdienst, wenn nicht unbescheidene Ansprüche gemacht wurden, für arbeitsame, ocdentliche Familien, in denen jedes Familienmitglied nach Kräften mithilft, nicht nur ausreiht, sondern sfogar ein verhältnißmäßig behagliches Leben gestattete. „Leider findet man auch das Gegentheil von Arbeit- samkeit, und niht immer find es unvershuldete Ursachen, wie Krank- heit und fonstiges Mißgeschick, die Noth und Elend herbeiführen. Fn vielen Fällen ist es übermäßiger Schnaps- und Biergenuß, der die Familienverhältniffe zerrüttet und zum wirthschaftlichen Verfall führt.“ Auch im Jahre 1885 hat es sich mehrfach gezeigt, daß von den Unfall- versicherungsgesellschaften, wenn es sich um Haftpflichtfälle handelt, alle nur irgendwie zweifelhaft erscheinenden Unfälle zur richterlichen Entscheidung gebracht wurden. Oft dauern derartige Prozesse mehrere Jahre und werden, da der Arbeiter im Armenreht klagt, bis zur höchsten Instanz gebraht. Daß diese Zustände für Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft mit nachtheiligen Folgen verknüpft sind, zeigte si in mehreren Fällen. Der Reform des Unfallversicherungêwesens, durch welche die Hastpflichtprozesse beseitigt werden, sicht man in den be- theiligten Kreisen mit großer Befricdigung entgegen. Bei dem Berg- bau waren 1053 erwahfene männlihe und 29 männliche jugendliche Arbeiter beschäftigt.
Im Herzogthum Sachsen-Meiningen sind in den Kreisen Meiningen und Saalfeld zu den unter Aufsicht des Fabriken- Inspektors stehenden Fabriken und Anlagen im Jahre 1884 hinzu- gekommen: eine Gelbgießerei mit Gaskraft-Motor, eine Schlosserei mit gleicher Betriebskraft und cine Schlackenstein-Fabrik mit Dampf- betrieb. Vergrößert wurden: eine Saline, zwei Porzellan-, eine Metallkurzwaaren-, zwei Nähmaschinen-Fabriken, ein Gaswerk, zwei
Flanell-Fabrifken, ¿wei Gerbereien und eine Ladlleder-Fabrik. Jm Bau bezw. Umbau begriffen waren: eine Porzellan- und eine Näh- maschinen-Fabrik, eine Cisengießerei und ein Holzschneidewerk. Jn der Metallgewebe-, Nähmaschinen- und Maschinen-Fabrikation über- haupt, auch bezügli der Kork-Fabrikate kann die Geschäftslage des Zahres 1884 als eine befriedigende bezeihnet werden. Ebenso haben Erzeugung -und Absatz von Roheisen zugenommen. Von Roheisen wurden 10080 Tonnen gegen 5180 Tonnen im Vorjahre im Werthe von 610000 Æ gegen 339 000 Æ von 1883 ausgeführt. Dagegen wurde in den Porzellan-, Glas-, Cigarren-, Flanell-, Kammgarn-, Holzstoff-, Zucker-, theilweise auch in den Farben-Fabriken über ge- drückte Preise, große Konkurrenz und auch über zu lange Zahlungs- fristen sehr geklagt. Beschäftigt waren im Berichtsjahre in Fabriken 2c.
(31 jugendliche Arbeiter — 459 männlihe und 272 weiblihe, 105 weniger als in 1883. Kinder waren überhaupt nur noch 12, gegen 24 im Jahre 1883, eingestellt.
n ben Kreisen Sonneberg und Hildburghausen hat die günstige Lage der industriellen Verhältnisse im Berichtsjahr fort- gedauert. Alle Industriezweige waren nach Wahrnehmungen und Crmittelungen ausnahmélos, wenn au theilweise nur mit mäßigem Nutzen, voll beschâftigt. Troß der bedeutenden Konkurrenz war vor allem die Sonneberger Spiel- und Manufakturwaaren- Industrie mit Aufträgen so reihlich versehen, daß vielfach in Ueber- stunden gearbeitet werden mußte. Ebenso herrschte in den Porzellan- Fabriken, Glashütten und Märbelmühlen, Perlen-, Holzbearbeitungs- und Thonwaaren-Fabriken 2c. unausgeseßt eine rege Thätigkeit. — Die Waaren-Ausfuhr is wiederum erheblih gestiegen. Die Zahl der gewerbliden Anlagen hat \sich vermehrt; bestehende Fabriken haben baulih vergrößert und mit zweckdienliheren Betriebs - Einrichtungen ausgestattet werden müssen. In Folge des befriedigenden Geschäfts- gangs ist endlich auch die wirthscaftlihe Lage der Arbeiter eine gun}stige gewesen, es hat ihnen weder an Arbeitsgelegenheit noch an lohnendem Verdienst gefehlt. Im Jahre 1884 sind in 114 gewerb- lihen Anlagen des Aufsichts - Bezirks 637 jugendlihe Arbeiter, gegen 602 im Vorjahr, beschäftigt gewesen. Davon standen 582, „nämli 292 männlihe und 290 weiblide, im Alter von 14 bis 16 Jahren, und 55 Kinder (23 Knaben und 32 Mädchen) im Alter von 12 bis 14 Jahren. Im Vergleih zum Vorjahr bat daher die Zahl der bei dem Fabrikbetrieb beshäftigt gewesenen jugend- lichen Arbeiter im Alter von 14 bis 16 Jahren um 26 (25 männliche und 11 weibliche), diejenige der Kinder um 9 (8 Knaben und 1 Mädchen) zugenommen. — Kinder unter 12 Jahren haben in der Fabrik-Industrie keine Verwendung gefunden; in der Haus-Industrie hingegen hat die miß- bräuhliche Anfpannung der Arbeitskräfte selbst der jüngsten Familien- Angehörigen leider fortbestanden. — Als ein wichtiges Förderungsmittel der Sonneberger Spielwaaren - Industrie sind die in verschiedenen Orten des Bezirks bestehenden Zeichen-, Modellir- und Schnißz-Schulen an- zusehen. Diese Anstalten bezwecken, befähigte junge Leute durch Hebung threr Handfertigkeit und Geshmasbildung, sowie dur Anregung des Erfindungsgeistes Zu leistungsfähigen Malern, Modelleuren und Holz- s{hnigern in der Fabrik- und Haus-Industrie heranzubilden. Au im Berichtsjahr ist die Zahl dieser Fahschulen wieder vermehrt worden. In der zu Ober-Neubrunn neu eröffneten Lehranstalt wird der Unter- rit wöchentlich in zwölf Stunden an drei Wochen-Nachmittagen er- theilt und jeder Shüler ist zu einem zweijährigen Besuche verpflichtet. Ein Schulgeld für den Unterricht ist nicht zu entrichten. — Im Berichts- jahre sind auf Dachschiefer-Brüchen 136, auf Griffelschiefer-Brüchen 4, zusammen 140 jugendlihe Arbeiter beschäftigt worden. Von der eigentlichen Bergarbeit waren jugendliche Arbeiter vollständig aus- ge\hlossen. S ___In dem Herzogthum Sachsen-Altenburg ist im Jahre 1884 die Zahl der mit Dampfbetrieb versehenen Anlagen gegen das Vor- jahr von 131 auf 136 gestiegen, die Gesammtzahl dagegen von 179 auf 174 gefallen, weil eine Reihe an sih {on geringfügiger Betriebe noch mehr in ihrem Arbeiterstande zurückgingen, so daß sie als der Kontrole unterstehend nicht mehr erachtet wurden. Die Zahl der Arbeiter ist von 8411 auf 9052, also um 8 9/o gestiegen; im Vorjahr war der Zuwachs genau so groß. Die Vermehrung zeigt sih bei den Industrie-Gruppen „Steine und Erden“ und „Bekleidung und Reini- gung“, während die übrigen Industrie-Gruppen \ich auf gleicher Höbe mit dem Vorjahre gehalten haben. Die Lage der Industrie ist eine durhweg befriedigende. Stockungen bemerkenswerther Art zeigten sich nur bei der Glacéhand\{chuh-Fabrikation, weil hier die Mode eine Ab- shwenkung gemacht hat, deren Dauer jedenfalls keine große scin wird. Es prägt sich aber auch bei dieser Fabrikation die Störung nicht in einer großen Abnahme der Arbeiterzahl aus. Ueber die wirthschaft- liche Lage der Arbeiter im Allgemeinen ist nichts Auffälliges zur Kenntniß des Fabrikinspektors gekommen. Angebot und Nachfrage halten ih auf dem Arbeitsmarkte die Waage, bezirksweise und dauernde Nothstände kamen nicht vor. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter it von 1883 zu 1884 von 927 auf 986 gestiegen. |
In den Herzogthümern Coburg-Gotha hat eine Vermehrung der Anlagen nicht stattgefunden; dagegen hat ih das Arbeiterperfonal in einigen derselben nicht unwesentlih vergrößert. In den Herzog- thümern werden in Fabriken 749 jugendlihe Arbeiter, 376 männlichen und 373 weiblihen Geschlechts, beschäftigt, darunter 50 Kinder von 12 bis 14 Jahren, 36 männlichen und 14 weiblichen Geschlechts. Die e N findet hauptsächlih statt in der Industrie der Steine und Erden (Porzellan- und Thonwaaren-Fabriken, für die Mädchen Abpußen der frisch geformten und gegossenen Gegenstände) sodann in den Betrieben der Werkzeug-, Instrumenten-, Holz- und Schnikstoff- Fabriken, namentli in einer Nadel-, einigen Blech- und vielen Spiel- waaren-Fabriken. Die Beschäftigung in allen diesen Anlagen ist eine den jugendlihen Kräften vollständig entsprechende, so daß Uebelstände irgend welcher Art niht vorgekommen sind. : |
_ (Sluß folgt.) _In der gestrigen Generalversammlung der Berliner Paetfahrt-Gesell/ chaft wurden die Anträge der Verwaltung betreffend die Aufhebung des Beschlusses der Generalversammlung vom 6. August v. J. über den Ankauf der Firma Barß & Co., des- gleichen die Reduktion des Aktienkapitals auf 340 000 Æ, die Er- höhung auf 680000 MÆ, die damit im Zufammenhange stehende Aenderung der Statuten, sowie die Umänderung der Firma in „Neue Berliner Omnibus- und Packetfahrt-Aktien- Gesellscchaft* einstimmig angenommen.
London, 12. Januar. (A. C.) Die im vorigen Jahre in Süd-Kensington abgehaltene internationale Ausstellung von Erfindungen hat einen so großen Verlust zur Folge gehabt daß zur Deckung des Defizits die Uebershüsse früherer Ausftellun- gen as gänzli N wurden.
är Wau, 13. .J S B) F 6 i aub T Tp Sa, : (W S B.) Heute Nachmittag
1 : eßung der polnischen Bank und die feierliche Einweihung des WarschauerComptoirs derStaatsbank in Gegenwart des General-Gouverneurs und der Spitzen der Militär- und Civilbehörden statt. :
Submissionen im Auslande.
A éa Ie
: . Hanuar 1886. Landbau-Vereinigung zu Ouwerkerk (Pro- vinz Sceland). O von 1300 kg Chilisalpeter und 14 300 ie E E ‘—— A G an Ort und Stelle.
20. Januar 1886, Mittags. Provinzial-Verwaltung ¿u A (Provinz Drenthe). Lieferung von Papier und anveris U e Sen für den Jahresbedarf 1886. — Auskunft an Ort und
elle.
3) 25. Januar 1886, Nachmittags 2 Uhr. Hollandshe Vzere Spoorweg - Maatschappy zu Amsterdam im Central - Administratie- gebouw (Kamer Nr. 46) am Droogbock. Bestek Nr. 375. Lieferung von eisernen Laschen- und Klemmplatten, Haken- und Schrauben- bolzen, Schienen 2. in 8 Abtheilungen. — Auskunft an Ort und
Stelle. 4) 27. Januar 1886, Nahmittags 1 Uhr. Gemeinde-Verwaltun zu Rotterdam im Rathhaus. - Lieferung von zwei Gasometern für
die Gemeinde-Gasfabrik am Oostzeedyk. — Auskunft an Ort und
Stelle.
5) 28. Januar 1886, Vormittags 10 Uhr. Gemeinde-Ve ¡u 's Hertogenbosh im Rathhaus. Lieferung von rwaliuy J geeisernen Röhren und Hülfstücken (Loos Nr. 4), 2) Brandhähnen und Reservestücken (Loos Nr. 5), für die Wasserleitung. — Auskunft an Ort und Stelle.
Berlin, 14. Januar 1886.
3003 Pferdebahnwagen passiren zur Zeit alltäglich die der Leipziger- und Charlottenstraße, jenen Punkt in dem weitye zweigten Berliner Straßenneß, welcher überhaupt den stärksten Pford, bahnverkehr aufzuweisen hat. Da der Betrieb der Pferdebahn in sein vollen Umfange täglich 15 Stunden umfaßt, so kommen während diefa p auf die Minute mehr als 3 Wagen, die jenen Punkt zu Nud yaben. An diesem kolossalen Verkehr partizipiren 11 Linien. Alle auf der Linie von der Behrenstraße nach der Brandenburgstraße bey nah dem Görlißer Bahnhof coursfiren die Wagen täglich, bej Richtungen vereinigt, 627 mal. Die Hafenplatzlinie weist 308 d Moabiter Linie vom Spittelmarkt 244, die vom Moritplatz 236 d Kreuzberglinie von der Friedrihstraße 240, die vom Rolle Fishmarfkt 238, die Zoologischer Gartenlinie von der Holzmarktstrzi, 242, die Shöneberger Linie 240, die Linie Schlesisches Thor—Büloz, straße 242, die Linie Sólesishes Thor—Behrenstraße 232 und di Rirxdorfer Linie von der Behrenstraße 154 Fahrten auf. Derieni Punkt, welcher den nächststärksten Verkehr zeigt, ist der Potsdamer Plas den die Pferdebahn auf 8 Linien täglih mit 2162 Fahrten berührt An dritter Stelle ist im Innern der Stadt der Spittelmarkt y nennen, der Ausgangs-, End- oder Durchgangspunkt von 1774 Fahrt bildet, die sich gleichfalls auf 8 Linien vertheilen. 1722 Wagen t Pferdebahn sieht täglich das Hallesche Thor bei si vorbeipassit» und 1460 Wagen kreuzen den Plaß vor dem Brandenburger Thor, Den Verkehr der Stadt mit dem Kreuzberg vermitteln, wenn man die Tempelhofer Linie mitrechnet, täglich 1010 Wagen. Auf der Linie von Dönhoffsplaßtz werden 376, auf der von E DOS straße 240, auf der von Köllnischen Fishmarkt 238 und endlih auf der Tempelhofer Unie 156 Fahrten gemaht. 817 Fahrten beginnen täglih am Zoologisde Garten, bezw. enden dort. Eingeshlofssen ist allerdings dabei die von Charlottenburg kommende Linie. Der Verkehr Berlins mit Charlott burg felbst wird von Seiten der Pferdebahnen dur 73 Fahrten täglich bewirkt. Mit MRirdorf ist, beide Nichtung vereinigt, 464 mal, mit Schöneberg 240 mal, nit Pankow 156 mal, mit Treptow 31 mal Verbindung. In ‘Moabit enden und beginnen 843 Fahrten. Rechnet man den Moritplak unt die Haltestelle an der Brandenburgstraße als ein einziges Verkebr centrum, fo hat man von diesem aus täglich 2031 mal Gelegenheit nah den verschiedensten Himmelsrichtungen hin per Pferdebahn gelangen. Im Westen ist die Potsdamer- und LÜßzowstrafen: ede der von der Pferdebahn am meisten frequentirt Punkt. Er wird täglich auf 1546 Fahrten gekreuzt. Diese wenig Zahlen dürften wohl genügen, um ein Bild von dem gewaltigen Verkehr zu geben, welchen die Straßen der Residenz zu bewältigen haben. Es sei zum Schluß nur noch bemerkt, daß allein die Grof Berliner Pferdebahn-Gesellschaft täglih 7142 Fahrten mat.
__ Bremen, 13. Januar. (W. T. B.) Der heute von Brasiliz auf der Weser eingetroffene Dampfer „Berlin “ brachte 14 Mant von der Vesaßung des am 10. d. von Hamburg abgegangen Dampfers „Feronia* mit, welcher in der Nacht vom 11. utt 12. d. in der Nähe von Ter-Schelling gesunken ist. 21 Mun von der Besatzung, darunter der Kapitän, sind ertrunken. Unter de
Geretteten befindet sich der dritte Offizier und ein Passagier.
_ Die gestrige Aufführung der „Emilia Galotti“ imDeutsen Theater gewann ein besonderes Interesse durch die Neubesekun der Rolle der „Gräfin Orsina“ durch Fr. Julia Behre. It gastirenden Künstlerin ging ein guter Ruf von ihrer Wirksamkeit in Braunufweig und Kastel her voraus, und fand gestern Abend in Wesentlichen Bestätigung Seitens unseres Publikums. Fr. Behr: besißt eine \{chöne Bühnenerscheinung und ein wohl- und volltönende Organ; durch diese natürlihe Begabung wird die Vühnenleistung der Dame aufs günstigste unterstüßt. Mit der Wiedergabe de ebenso \chwierigen als vom Dichter fein durchdacht gezeid- neten Charakters der „Orsina“ fand sich die Darstellerin recht geschickt ab; namentli bekundete sie warme, edle Etnpfindun und die Kraft der Leidenschaft, wenn die leßtere auch nit ‘imm ungekünstelt und in elementarer Weise hervorbriht. Nur mangelbaît traten die beißende Schärfe und die feineren ironiscen Züge üu Charakter der „Orsina“ hervor. Die Darfstellerin fand für ihre Leistun wohlverdiente warme Theilnahme und wurde zwei Mal gerufen. J anderen Rollen wird sih das \ch{öne Talent derselben vielleicht nd vielseitiger entfalten, als in diefer kurzen, aber an Klippen reichen Partie, Den „Odoardo“ spielte Hr. Förster, der für den erkrankten Hrn. Nollet eingetreten war. Das warme Gemüth gewinnt in den Gestalt diefes talentvollen Schauspielers immer die Oberhand, und Streng und wilde Leidenschaft kommen niemals voll zu ibrem Recht ; so trat denn auch hier das väterlih empfindende Gemüth mehr in den Vorder grund als die Strenge des Gatten. Die tadellose Besetzung der übrigen Rollen ist unverändert geblieben, und im Ensemble bot aud diese Vorstellung wieder ein Bild vollendeter Einheitlichkeit.
Die Antispiritisten Mr. Homes und Mdme. Fey, dert erste Soirée im Krollschen Etablissement so außerordentlidi Aufsehen machte, geben von heute ab täglih im Römersaal daselbs Vorstellungen.
Frl. Gmma Mett ler aus Weimar, eine noch sehr jugendli, unter Leitung Franz Liszts ausgebildete Pianistin, gab gestern in Saal der Sing-Akademie ein Concert, mit welchem sie zun ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien. Die Künstlerin, welche in dem Vortrag der Sonate von Beethoven Op. 111 noch ein: sehr erklärliche Befangenheit merken ließ, bewies in allen darau folgenden Leistungen eine vortreflich geschulte Tehnik und eine fas männliche Kraft des Anschlages, die, obwohl Frl. M. das ganze rei! haltige Programm dieses Abends allein vertrat, bis zum Schlu niht nachließ. Mendels\ohns anmuthiges Scherzo aus de scottishen Symphonie, von Hrn. von Keudel höchst wirkungsvoll für Klavier übertragen, trug die Künstlerin so graziós und mit so l zaubernder Leichtigkeit im staccato vor, daß ein lauter Beifall ihret Spiel folgte. Unter den 3 Klavierstücken von Sgambati schien dit Gavotte am meisten zu gefallen, zumal sie durch den zarten Vortra des auf einem Orgelpunkt ruhenden Trios in das günstigste Liht 9" seßt wurde. Den Glanzpunkt des Concerts bildete die H-mo11-Sonk von Chopin, ein Werk, das an den Spieler die vielseitigsten Ar forderungen stellt, und zwar nicht allein in Rücksicht auf technisde Vollendung , sondern auch auf besondere Tiefe der Ausdrudè weise. Beides erschien hier in glücklicher Vereinigung. Den Beschluß des Concerts machten drei höchst ansprehende Piecen von Lit: die F-moll-Concert-Etüde, der die E-dur-Polonaise und die Sol" nambula-Phantasie folgten. Alle 3 Vorträge gelangen der .Spiclctil ganz vortrefflih und wurden gleich den übrigen mit lebhaftem Beisa des zahlreich versammelten Publikums aufgenommen.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Sch olz). Druck: W. Elsner
Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).
Berlin:
E on A nach B (Abmeldesignal).
zum Deut)
1; 125.
Deutsches
en Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaats-Anzeiger.
Reich.
Bekanntmachung,
etref fe
| nd die Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands.
|
Vom 30. November 1885.
In Gemäß t 6. November d. 5. E c œ i ¡chsverfa)jung u! nent für die Eisenbahnen lautet Der
Deutschlands wie folgt:
R
Für Die
D
Eisenbahnen L
1. Signale auf der freien Bahnstrecke.
a.
mittelst elekftriiher Läutewerke zu geben wie folgt:
1) Der Zug geht in der Richtung 9) Der Zug geht in der Richtung von B nach A (Abmeldesignal ). 9) Die Bahn wird bis zum nädsten fahrplanmäßigen Zuge niht mehr befahren (Ruhesignal). Anmerkung zu 3.
1m anzuzeigen, 4) Es ist etwas Außergewöhn- lies zu erwarten (Alarmsignal).
Außer den elektro - akusti\chen
f iignal e gegeben werden, wie folgt:
heit der vom Bundesrath in der Sißung vom
auf Grund der Artikel 42 und 43 der d im Anstluß an das Bahnpolizei-Regle- Deutschlands gefaßten Beschlüsse Text der Signalordnung für die Eisenbahnen
Stiäanälordnung
eutschlands:
Die akustishen Signale sind für das Bahnbewachungspersonal
| von Glockenschlägen. Glockenschlägen.
Glockenschlägen.
A Diefes Signal ) )
j daß ein fignalifirter Zug nicht Tommt.|
Einmal eine bestimmte Anzahl Zweimal dieselbe Anzahl von
Dreimal dieselbe Anzahl von
fann auch angewandt werden,
L
iti Secsmal dieselbe Anzahl von
Glockenschlaägen.
Sigqnalen können auch Horn-
S V}
langer, kurzer, Furzer, langer Ton, einmal zu geben,
mam A Seme
E E i
ende Signal zweimal zu geben,
umen Sag uer mama r Im
langer,
langer, langer, langer Ton,
taa: A
kurzer, kurzer, kurzer, furzer Ton, zweimal
Saar”
zu geben,
Sans Van Va
9) Der bei Tage : 2 Der Babnwärter macht Front
gegen den Zug.
oll
bei Tage: Bahnwärter hält irgend einen Gegenstand in der Richtung gegen das Geleife.
Am Anfang und am Ende einer langsam zu durchfahrenden Strecke sind Scheiben aufgestellt. Dem tommenden Zuge zugekehrt muß die erste Scheibe mit A und die leßte mit E bezeichnet fein.
[a A UVeL
C) t
R bei Tate : ; Ver Bahnwärter \{chwingt einen Gegenstand im Kreise herum.
Außer den Signalen Nr. 5
Die optischen Signale sind wie folgt zu geben:
x Zug darf ungehindert passiren (Fahrsignal).
bei Dunkelheit :
Der Bahnwärter macht Front gegen den Zug und hält die Hand- laterne mit weißem Licht dem Zuae
entgegen.
langsam fahren.
bis 7
bei Dunkelheit :
Der Bahnwärter hält die Hand- laterne mit grünem Licht dem Zuge
entgegen.
Am Anfang und am Ende einer langsam zu durhfahrenden Strecke h L dine H find Stocklaternen aufgestellt. Dem
fommenden Zuge zugekehrt muß 9
die erfte Laterne grünes, die leb weißes Licht zeigen.
Der Zug soll halten (Haltsignal).
o Dun Der Bahnwärter \{wingt sei Handlaterne 1m Kretse
roth zu blenden ift.
fönnen auch
Lelegraphenmast wie folgt gegeben werden:
5a. Der Zug darf ungehindert passiren (Fahrfignal).
bei Tage: Rechtsseitiger Tele- graphenarm \chräg nach oben gerihtet (unter einem Winkel von etwa 45 Grad).
Ga.
bei Tage :
Außer dem vorher- gehend angegebenen Signalzeichen ein Stab mit runder Scheibe am Telegraphenmast be- festigt.
|
bei Dunkelheit : Weißes Licht der S
nallaterne des Telegra-
vhenmastes.
Der Zug soll langsam fahren.
bei Dunkelheit : Grünes Licht
|
|
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|
| | | | | |
berum, welche, sofern es die Zeit erlaubt,
Signale am
D Signallaterne des Tele- graphenmastes.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 16.
8 abzweigende Geleis (Ablenkung)
Dunkelheit :
D Beide Signalla- S ternen am Telegra- phenmast zeigen nah Außen grünes Licht und nach Innen (der Station zugefehrt) weißes Licht.
Der Zug foll halten (Haltsignal ). bei Dunkelheit : Rothes Licht de Signallaterne des Telegraphenmaiîtes.
7a. bei Tage: bei Rechtsseitiger Tele- graphenarm wagerecht gestellt.
C
A s \F
U »+ VON eiwa
Ò O
Winkel 15 Grad).
r ——-— R
| ———— M S S | |
|
l
| |
M) Hl
Die optischen Signale am Blockstationstelegraphen, welche in der Nuhestellung „Halt“ zeigen müssen, find wie folgt zu geben : | ; j Ae
Fahrt. |
Ausfahrt ift gesperrt.
a. Für das durchgehende und abzweigende Geleis (Ablenkung) infelheit :
l 00 bei Tage : 0000 bei Du Der obere Tele Die obere Signal- graphenarm muß nach laterne am Tele- rechts wagerecht ge- graphenmast zeigt stellt sein. nah Innen (der Station zugekehrt) rothes Licht und nah Außen (der freien Bahnstrecke zu- gekehrt) weißes Licht. q | | (Die andere Signal- S | | laterne zeigt fein | cht.)
8) Freie bei Tage: bei Dunkelheit : E Rechtsfeitiger Tele- 5 Licht der j graphenarm schräg j Signallakerne. nah oben gerichtet (unter einem Winkel von etwa 45 Grad).
d ; C AnR I C l N 23 ite
bei Dunkelheit : Nothes Licht der
Signallaterne.
bei Tage: Rechtsfeitiger Tele- E graphenarm wage- B. Ausfahrt ist frei.
s [ » l » (R552 (Ga taol pte ür das- durchgehende Geleis (Hauptgelets)
S, 75 bei Dunkelheit :
ie obere Signal- saterne am Telegraphen- mast zeigt nach Innen (der Station zugekehrt weißes Licht und nac Außen ift dieselbe geblen- det. (Die andereSignal- laterne zeigt kein Licht.)
bei Tage : = | Der obere Telegra phenarm muß {{räg | rechts nach oben gerichtet fein (unter einemWinkel von etwa 45 Grad).
! —
| . Signale auf und vor den Stationen. Î
| A. Stationsglocke.
Die akustischen Signale mit der Läuten und ein deutli |
Schlag.
Kurzes
des Zuges l markirter
| 10) Die Abfahrt de vé | Grlaubniß
naht, eventuell au zum Einsteigen. A 11) Einsteigen. Zwei markirte Schläge. 12) Abfahrt. Drei markirte Schläge. | b. ‘Die optischen Signale am Abschlußtelegraphen der. Bahnhöfe und / Haltestellen sind folgende:
b. Für das abzweigende Geleis (Ablenkung)
( bei Dunkelheit :
elegraphen- 4 Beide Signalla-
arme müssen \chräg /F ternen am Tele- rechts nach oben gerichtet K graphenmast zeigen sein (unter einemWinkel nah Tunnen der von etwa 45 Grad). Station zugekehrt) weißes Licht und
nach Außen sind dieselben geblendet.
13) Einfahrt ift gesperrt. bei Dunkelheit : Die Signallaterne am Telegraphenmast zeigt nah Außen rothes Licht und nach | Innen (der Station | zugefehrt) grünes | Licht.
bei Tage: Der Telegraphen- arm muß nach rechts8 wagerecht gestellt sein.
— ron
Die Herstellung hiervon abweichender Signale am Telegraphenmasft für die Einfahrt oder dic Ausfahrt is nur mit Genehmigung der zu- ständigen Landesbchörde unter Zustimmung des Reichs - Eisenbahn- amts im Einzelfalle zuläsfig.
# Die Anwendung der in der Signalordnung für die Ein- und Ausfahrt vorgeschriebenen Signale im Jnnern der Bahnhöfe und Haltestellen zur Abschließung einzelner Geleisgruppen ist gestattet.
Anmerkung : Wo eine Ablenkung vom durchgehenden Geleise dur optishe Signale nicht kenntlich zu machen ist, finden einflügelige Aub- fabrtstelegrapbhen Anwendung.
15) In angemessener Entfernung vor dem Abschlußtelegraphen ift auf Erfordern der Aufüchtsbehörde cin Vorsignal aufzustellen. Das- selbe soll aus einer, um eine Achse drehbaren runden Scheibe, mit welcher cine Laterne verbunden ift, bestehen.
14) Einfahrt ist fret.
bei Dunkelheit :
bei Tage: 6 un Der Telegraphenarm Die Signallaterne Telegraphenmast
muß \{chräg rechts nah am ( } oben gerichtet fein (unter zeigt nah Außen grünes einem Winkel von etwa Licht und nah Innen 45 Grad). (der Station zugekehrt) weißes Licht.
j
S I S E É
Wo es für nothwendig erachtet wird, die Ablenkung der Züge vom deiat -der Abschlußktelearapb das Signal
durchgehenden Geleise durch Signale am optischen Telegraphen kennt- lih zu machen, gelten folgende Bestimmungen :
1) Die Ablenkung in ein abzweigendes Geleis ist stets an dem- selben Telegraphenmast zu signalisiren, an welchem fich das Signal fur das Verbleiben im durchgehenden Geleise befindet.
) Die Anwendung von Ausfahrtssignalen auf den Bahnhöfen | le | und Haltestellen ist gestattet; in der Regel sind dieselben vor dem zu deckenden Punkte aufzustellen. In Ausnahmefällen können die Signal- j N zeichen für die Ausfahrt ‘inem und demselben Telegraphenmast mit | wird am Borhngnai dad 1h! i , zeichen für die Ausfahrt an einem und demelben Lele( nmast | nal d ) kenntlich) gema die S den Signalzeichen für .die Einfahrt angebracht werden, fofern ihre | reht liegt oder parallel zur Bc hnlinie steht, und. die taterne bei Erkennung dem verantwortlichen Stationsbeamten direkt möglich ist, | Dunkelheit weißes Licht zeigt. Demgemäß ist die 2 Ges des s oder dur Nachahmungssignale möglih gemacht wird. signals in entsprechende Raten von der Stellung der Signa - Sit f. ; M A , | lügel am Absc{lußtelegraphen zu bringen. A 3) Die Signale sind, in der Richtung des fahrenden Zuges flügel am Abschlußtelegraphen z g
gesehen, folgende : | i folgt, gegeben :
„Einfahrt ist gesperrt“,
so ist die senkre{cht stehende volle runde Scheibe und bei Dunkelheit die in derselben befindliche Laterne mit grünem Licht dem l'ommenden Zuge zugekehrt. Das Signal am Abschlußtelegraphen
„Einfahrt ist frei“ dadur fkenntlich gemacht, daß die Scheibe wage-
Die optishen Signale am Perrontelegraphen werden, wie
13) Einfahrt ist gesperrt. oder Dur(fahrt zugelassener Zug foll halten. bei Dunkelheit :
Rothes Licht der
Signallaterne des Perrontelegrapben.
C, Ein zur Ein
bei Tage :
Rechtsseitiger
graphenarm des rontelegraphen recht gestellt.
a. Für das durchgehende und das abzweigende Geleis (Ablenkung)
N M L Tele- Per-
wage-
bei Dunkelheit :
Die obere Signal- laterne am Tele- graphenmast zeigt nach Auten rothes Licht und nach Innen (der Station zugekehrt) | grünes Licht. (Die andere Signallaterne zeigt kein Licht.)
bei Tage:
Der obere Tele graphenarm muß nach rechts wagereht ge- stellt fein.
ig-
D. Der Zug darf einfahren. bei uge:
Rechts\eitiger Lele- graphenarm des Perron- telegraphen s{râg nah oben gerichtet (unter einem Winkel von etwa 45 Grad).
bei E L E E Grünes Li er 14) Einfahrt ift frei. Signallaterne des Per- rontelegraphen.
a. Für das durchgehende Geleis (Hauptgeleis) bei Dunkelheit :
Die obere Signal- laterne am Telegraphen- mast zeigt nah Außen e Licht und nah
bei Tage:
Der obere Telegra- phenarm muß \chräg | rechts nach oben ge- | rihtet sein (unter einem | Winkel von etwa 45 | Grad).
der
nnen (der Station zu- ekehrt) weißes Licht. Die andere Signal- laterne zeigt kein Licht.)
d. Die optishen Signale an den Wasfserkrahnen.
Der Ausleger des Wasserkrahnes is am Ausgufse desselben Dunkelheit mit einer Laterne zu versehen.