1886 / 28 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

* ° gerihf wit 8 Mitgliedem erhalten

* @ hältnisse bei den Land- und

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“in seinex vierten Plenarsizung, am 27. Fanuar, 20 fernere, zum

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üher 2) resp. 216, Köln 113 ri a. M.

R E O 8 resp. B früher 289), Kiel 42 res 108,

Kassel 32 resp. 99, Celle, 89 1 (f 132, Naumburg 79 resp. 228 (

Marien werder 61 r 330), Posen 85 Stettin 48. resp. 13

früher 84) resp. ‘179 (früher 180), un® E, 90 (früher a E

182 (früher 185). Diese- leßtgedahte s{heinbar erhebli Steigerung ist darauf zurückzufüthren, daß Memel, nglHes nur ein Amtsgericht besaß, jeßt ein eigenes nd- pat Die esammtzahl beträgt somit 92 und diEZahl ihrer Mit- gtievee 1129 (gegen 1148 früher). Die Zahl der Amtsgerichte 094 hat keine Vermehrung erfahren, dagegen die der Amts- riéte& 2525 gege Ae eine Reduktion um 7. Was die hl der Rehtsanwälte anbetrifft, so weist dieselbe ein ver- ältnißmäßig erheblihes Wachsthum auf und zwar ist sie bei SDber-Landesgerihten von 188 auf 203 (speziell beim Kammergeriht von 29-auf D gestiegen, während die Ver- mtsgerichten noch bei weitem markantere Resultate ergeben. Praktizirten bei nen nämlich im Nampiergrr Se irk chedem nur 344 Anwälte und Notare, so beläu id die heutige Sahl auf 438 speziell, im ndgerihtsbezirk Berlin I und 11 auf 272 resp. 35 (früher / 201 resp. 24), im Ober-Ländes erihtsbezirk Breslau 302 her 263), Celle 218 (früher 208), Köln 484 e 201L Franffun a. M. 122 (früher 100), Hamm 215 (früher 201), iel 95 E 91), Königsberg 134 (früher 114), Marien- werdev- 106 (früher S1) Naumburg 180 (früher 149), Posen 144 (früher 117), und Stettin 116 (früher 107). Dagegen

ist sie in Kassel um 2, von 84 auf 82 gesunken.

Dem Kommunal-Landtageder Kurmark lagen

der Landgerichte

Theil“ umfassendere Gutachten seiner Ausschüsse vor. Die Mehrzahl betraf Angelegenheiten der Land-Feuersozietät der Kurmark und der Niederlausiß. Der Landtag prüfte und dechargirte die umfangreiche Centralstelle pro 1884 und genehmigte die Etatsentwürse für deren Verwal- tung pro 1886/88. Drei dem Landtage wiederholt vorgelegte Rekurse in Brandentschädigungssachen mußten zurückgewiesen werden, weil die Rekurrenten s{hon_ von einem früheren Landtage in leßter Jnstanz definitiv beschieden worden waren. Wie im Vorjahre wurden der General-Direktion wiederum 30 000 f. aus dem eisernen Be- standsfonds zu Prämien für Umwandlung weicher in feuer- fihere Bedahung zur Verfügung gestellt. Auch einé Beihülfe zur Anschaffung einer Feuersprive wurde in dem zulässigen Ae bewilligt; es darf ein Drittel der Anschaffungskosten niht überschritten und dieses Drittel ur in dem Verhältniß gewährt werden, in welhem die Gebäude des Ortes bei der Sozietät versichert find. Ein Beitrag für ein Sprißenhaus mußte abgelehnt wer- den, weil das Sprißenhaus noch nicht erbaut ist. Auf einen Rekurs der General-Direktion wurde die Entscheidung eines

Kreistages “in einer Brandentschädigungssache aufgehoben und die-Petenten mit ihren Mehrfsorderungen abgewie)en. Aus dem Dispositionsfonds der kurmärkischen Hülfskasse wurden drei Wn Theil namhaste Bewilligungen an milde Stiftungen be-

lossen, zwei andere Gesuche mußten abgelehnt werden. Ueber die Verwaltung des kurmärkischen Kriegsschuldensteuer- fonds für das Etatsjahr 1884/85 lag der betreffende Bericht „vor, gegen welchen der lena nichts zu erinnern fand. * “Sn ‘seiner fünften *Plenarsißung, am 29. Januar c., be- * willigte der Landtag aus dem Disposttionsfonds der Kurmär- fischen Hülfskasse 22 größere und kleinere Unterstüßungen an milde Stiftungen seines Bezirks; 6 derartige Gesuche mußten mit Nücksiht auf die Beschränktheit der Fonds abgelehnt werden. Auf die Berufung des General-Direktors der S wurde die Entscheidung eines Kreis- tages in einer Brandentschädigungssache aufgehoben und die Mehrforderungen des Ol Ab ads abgewiesen. Der Dis- positionsfonds- der Hülfskasse wurde auch in Anspruch genom- men für die S und die Verwaltungskosten behufs Betheiligung der ständischen Beamten bei der Brandenburgischen Wittwen- und Waisen-Versorgungsanstalt. Der Landtag hatte hiermit sämmtlihe ihm vorliegenden Sachen erledigt und gab der Vorsizende in der am 30. Fanuar cr. abge- altenen Schlußsißung des Kommunal-Landtages eine Ueber- ñ t der in sehszehntägiger Session von dem Landtage erledigten Geschäfte. Darnach sind 81 Sachen zur Ver- handlung gekommen, von denen- 31 der 1., 43 der 2. und 7 der 3. Aus\huß bearbeitet haben. Das Plenum hat diese 81 von den Ausschüssen vorberathenen Sachen in 5 Sißungen erledigt. Außerdem sind 3 Vorlagen von dem ritterschaft- lichen Konvent in 2 Sißungen des letzteren zur Berathung

und Beschlußfassung gelangt. De Be bento {loß den Landtag mit einem Hoch auf

Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Veriaiminiuña mit begeistertem dreimaligem Rufe einstimmte.

Der Königlich großbritannische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Sir Edward Malet, hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Ae seiner Abwesenheit von Berlin fungirt der Bot- schasts-Sekretär Scott als interimistisher Geschäststräger.

Der Chef der Marinestation der Ostsee, Vize-Admiral von Wickede,-hat Berlin wieder verlassen.

S. M. Panzershiff „Friedrich Carl“, Komman- dant Kapitän zur See, Stempel, ist am 31. Januar cr. von Wilhelmshaven in See gegangen.

Elsaß - Lothringen. Straßburg, 30. Fanuar. ee T. B.) Bei dem Statthalter, Fürsten Hohenlohe, and heute ein Diner statt, welhem die Mitglieder des Landes-Auss\ husses und die Spiyen der Behörden beiwohnten. Jn einer bei dieser Gelegenheit gehaltenen An- sprache erinnerte der Statthalter daran, daß er selbst einer parlamentarischen Körperschaft angehört habe. Er vertraue auf den gesunden Sinn und die politishe Erfahrung des Landes- Ausschusses. Er wolle kein politishes Programm ent- wideln, denn selbst der Staatsmann, der die Macht

abe, seine Versprehungen zu erfüllen, wisse niht, ob die

erhältnisse die Durchführung gestatteten. er aber, wie er der Statthalter, mit Faktoren zu n die außer alb der Sphäre Miner Einwirkung ständen, müsse doppelt vorsichtig sein. Das beste Programm sei eine gute Verwaltung. Darin erblide er ne seine Aufgabe. Er werde sie ju erfüllen suchen mit Gewissenhastigkeit und Pflichtgesühl und mit dem Gefühl des Dankes für das Vertrauen, das das Land ihm eutgegengebracht habe.

«kosten der Etsh- und Eisackregulirung, na

Oesterreith- . Wien, 30. Januar. (Wien. Abdp. Der Budget-AUsschuß des U du eteüdaui és bielt heute eine Sißung, meer nah erfolgter Zuweisung zahl: reicher Petitionen die Kaiserlichen Derommagen, betreffend die weiteren Unterstü ungen für die Uebershwemmten in Galizien, ferner ‘betreffend den Staatsbeitrag zu den Mehr- kurzer Debatte end zur Kenntniß genommen wurden. i:

, 30. Januar. (Presse.) Die „B. C.“ meldet: Die

ge n é Szapary und ah enyi, ferner Staats-

Minister Tiszaz ary 1 sekretär Matlekovics, Ministerial-Rat Räthe Wekerle und Andreanszky sind heute Fortseßung der Ausgleihsverhandlungen, VRENIREE weise der Berathumgen in Betreff der Jnstruktionen für die Vertragsverhandlungen mit Rumänien, nah Wien

gereist.

Schweiz. Bern, 30. Januar. (Bund.) Der Bun des7 rath hat in- Vollziehung der internationalen Phylloxera- Konvention vom 3. November 1881 und des Bundes- beshlusses vom 27. Juni 1884 ein neues i i 4 Ee En, betreffend Vorkehrungen gegen die Reblaus, erlafsen.

Der „Bund“ schreibt : „Laut Genfer Blättern soll der rus- sische Fürst Krapotkin nähster Tage in Genf eintreffen, um hiesige Freunde zu besuhen und für einige Tage in dieser Skadt zu verweilen. Jn Folge dessen hat sih Staats- rath Dunant an das eidgenössishe Justizdepartement ge- wendet um Auskunft darüber, ob der bundesräthliche Ausweisungsbeshluß vom 23. August 1881 noch in Krast bestehe. Wie wir nun vernehmen, kann darüber kein Zweifel walten. Sollte daher Krapotkin wirklih die Kühnheit haben, den Genfer Boden zu betreten, so würde ihn das dortige Polizeidepartement ohne Weiteres verhaften lassen, und zwar gestüßt auf Art. 63 des Bundesstrafrehts, wona ausgewiesene Landesfremde, welhe ohne Erlaubniß der zu- ständigen Landesbehörden zurückehren, mit einer Geldbuße und mit Gefängniß bis auf zwei Jahre bestraft werden können. Krapotkin ist nämlih 1881 wegen anarchistisher Umtriebe aus der Schweiz weggewtesen worden.“

Großbritannien und Frland. London, 30. Januar. (W. T. B.) Mr. Gladstone, welcher sich am Montag nah Osborne begiebt, hielt heute Nachmittag eine Berathung mit den Führern der liberalen Partei ab. Wie verlautet, hat “Gladstone eingewilligt, in das Kabinet zu treten. 1. Februar, früh. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nah hat Lord Hartington den Eintritt in das neue Ka- binet abgelehnt, weil er der irischen Politik Gladstone's nicht zustimmen könne. Das neue Kabinet wird, wie versichert wird, die GPng, einer legislativen Versammlung in Dublin zur Regelung rein irländisher Fragen unter der Bedingung zugestehen, daß für die Aufreht-Erhaltung der Jutegrität des Gesammtreihs und der Nechte der Krone ausreichende Sicherheiten geboten werden. Die Vorlegung Au Gesetzentwurfs über die irishe Landfrage soll vertagt werden. Die „Times“ erfährt, daß James sih aus denselben Gründen wie Lord Hartington weigere, in das neu zu bildende Kébiitekt einzutreten. Auh Lord Selborne und Lord Derby hätken abgelehnt. Die übrigen Pairs jedoch, welche unter Gladstone dienten, würden wiederum Mitglieder des Kabinets Gladstone sein. Die dürfte aber vorläufig kein Ministeramt annehmen.

1. Februar. (W. T. B.) Gladstone hat sih heute Vormittag 91/4 Uhr nah Osborne zu der Königin be-

geben.

Malta, 31. Januar. (W. T. B.) Die englischen Panzerschiffe „Téméraire“, „Superb“ und „Neptune“ so- wie der Aviso „ri “, sind gestern nah der Sudabai ab- gegangen. An Bord des ersteren befindet sich der Admiral. Die österreichishe Fregatte „Radeßky“ und mehrere italienishe Panzerschiffe sind in der Sudabai bereits

angekommen.

Frankreich. Paris, 29. Januar. (Fr. Corr.) Der

Minister des Auswärtigen, de Freycinet, und der Justiz- Minister Demôle erschienen heute vor der Amnesstie- Kommission. Der Leßtere gab die nöthigen Aufklärungen über die bisher von der Regierung vorgenommenen Begnadi- gungen: Zehn wegen Theilnahme an der „Fnternationale“ VLerurtheilte, denen im August 1885 die Strafen herab- gemindert wurden, sowie sieben weitere Jndividuen sind mit Dekret vom 14. Januar 1886 begnadigt, ein wegen Preßvergehens Verurtheilter wird demnächst aus der Hast entlassen werden. Von den Verurtheilten aus Montceau- les-Mines wurde zweien die FZwangsarbeit in Gefängniß umgewandelt, fünf ihre Straszeit auf die Hälfte herabgeseßt und nur dreien die ganze Strafe erlassen. Nourrit, der Mörder des Generals Bréa, Berezowski und der wegen eines Mordversuhs an einem E im vorigen Jahre verurtheilte Millet büßen noch ihre Hast ab. Bezüglich der Wahlvergehen konnte Hr. Demöle für jeinen ertrankten Kollegen vom Jnnern keine Aufklärungen geben. Von den 77 nah Cale- donien verbannten Arabern haben bisher 29 ihre Strafzeit ab- ebüßt. Bischof Freppel wünschte Aufklärungen über die be- Matten Geistlichen, die jedo, wie Hr. de Freycinet erwiderte, mit der Amnestie nichts zu thun hätten, da diesen durch eine rein administrative Verordnung ihr Gehalt gesperrt worden. Die Amnestie dürse niht auf die begnadigten JFndividuen aus- edehnt werden, da die öffentlihe Meinung sich beunruhigen önnte. Amnestirungen sollten nicht regelmäßig wiederkehren, sondern müßten bur die Umstände bedingt werden und Aus- nahmen bleiben. Auch die Regierung hege, wie die Begnadi- gungen bewiesen, Gesühle der Milde, trage aber die Verant- wortung. Durch den leßten Strike in Decazeville sei die Ver- hiebung der i d nothwendig geworden.

30. Januar. ._T. B) Jm Senat brachte Ravignau heute einen Artikel des „R6épublicain landais“ zur Sprache, welcher den Konservativen - die An des Men Barême zuschreibt, und for- derte die Republikaner zur Widerlegung auf. Der Just iz- Minister Demöôle tadelte den Artikel, fügte jedoch hinzu, daß die Leidenschaftlichkeit der Sprache bis zu einem

ewissen Grade in der provozirenden Haltung des royalistischen Journals von Landes ihre Erklärung finde. avignau erwiderte: er erhebe gegen die Regierung den Vorwurf, daß ie sich zum Mitschuldigen des Artikels des L

Ludwigh, die Sektions-

achmittag Zur |

Senat mit 197

Die französ\ischen Kardinäle Guibert, und Desprez haben an den Präsidenten G Schreiben gerichtet, in welchem sie

Geistlichen gezogene be, wie die Kirhe keine Regierungsform an fi

a a Schreiben {ließt : Dies wird stets die Regel Haltung gegenüber dem Staate sein, und wir

ingebung an dasselbe verdächtige. 1. Februar.

Vials zu Residenten in Hué bezw. Hanoi.

abgereist.

Spanien. Madrid, 31. Ministerrath hat beschlossen, eine Weltausstellung zu veranstalten.

Jtalien. Rom, 30. Januar.

Januar. (W. T.

eantwortung einer Anfrage Maurigi's der

des Auswärtigen, Graf Robilant: Ftalien

Massauah auf dem von ihm betretenen

zu regeln. Gegenwärtig sei man im Begriff, nach der gewonnenen Erfahrungen die Justizverhältnisse Der Minister deutete an, was in dieser Richtung [enen sei, und erklärte: die Regierung habe nicht

sehen sein. Die Mission des Generals Pezzolini

den, die freundnachbarlihen Beziehungen mit enger zu knüpfen und dem Negus begreiflich

Admiral an ihn abgeshickt worden. Was dié Jurisdiktion in Massauah a so werde man

Minister für die gegebenen Aufklärungen.

Türkei. Konstantinopel, 31. Fanñuar. ( Das zwischen dem bulgarishen Minister Banof und vezier Kiamyl Pascha vereinbarte Arrangenten

Rumänien. Bukarest, 30. Fanuar.

des Generalstabes ernannt wird. 1. Februar. (W. T. B.) bevollmächtigte Mijatovic ist hier eingetroffen.

Serbien. Belgrad, 31. Januar. ( Kollektivnote der Mächte ist der hiesigen

fe etwaige, von wem immer unternommene,

immer der Ausgang sei, territoriale Modifikatione1 statten würden.

Rußland und Polen. T. B.)

Gatschina, (W. Kloster weiterbefördert worden. Daselbst statt. Als Vertreter des Großherzogs von Older dessen erster Kammerherr, von Bülow, bei der wesend sein.

1. Februar. (W. T. B.) Der gestrigen der Leiche des Prinzen Nikolaus von. wohnten der Kaiser und die Kaiserin, sowie hier anwesenden Mitglieder des Kaiserlichen Hause

Zeitungsstimmen. Der „Neichsbot e“ schreibt:

Der Reichstag hat richtig die Summe für den Bau mit 105 gegen 100 Stimmen abgelehnt. Herr von in der überzeugendsten Weise nachgewiesen,

des Marine - gegenüber. „Wir wollen folher Vorkomninisse, für Woche erleben,

Mahnungen, Nachweisen und Bitten sie ihr kaltes Nein erseßt alle Gründe. Angesichts jeßt im Reichstage fast Woche Frage auf :

Avisos für

dieser Flotte v

Nothwendigkeit eines

dringenden das Schicksal

an, als sei ihr gültig! Ist das : des Willens des deutshen Volkes? Die

das Größte zu leisten, das muß Jeder anerkennen,

ründung ihrer Forderung ein kaltes hall wo sie von den Vertretern der Nation ein e a erwartete? Muß ainem solhen Widerstande gegenU der treueste Eifer der Regierung erlahmen? Für wen

lattes mache, indem sie den Druck desselben zugelassen habe.

(Lebhafte Protestation auf der Linken.) Schließlich nahm der

Regierung die Flotte? Doch wahrlich nicht zu ihrem per

gegen die Ans gungen protestiren, die in der ministeriellen De tion wider den französishen Klerus erhoben werden. z Schreiben konstatirt den Ernst der Läge vom religiösen @,. sihtspunkt aus, tadelt die vereinzelten Handlungen einige; welche in dem Wahlkampf die ihnen durch ihr Ant Grenze vergessen konnten, und weist des Weiteren arauf hin, daß: der PapA erst vor Kurzem daran erinn e

30. Die Leiche des Prinzen Nicolaus von Oldenburg ist heute hierein getroffen und nah dem Serg11?- findet morge! Mittag, im Familien-Grabgewölbe, die feierlihe Beiseßung burg wid -

Schiffes absolut nothwendig ist aber die demokratisch | montan-polnische Majorität hatte ihren Kopf aufgeseßt e

drängt Ist das wirklich ein deutscher Reichstag, eine Bertretung

der deutshen Nation? Dort tritt sie gegen die preußische und für das Polenthum mit einer Heftigkeit auf, in der sie i nischer Reichstag kaum hätte übertreffen können ; und hier hört ne

ciner ciskalten Gleichgültigkeit den überzeugendsten Nachweis von 0 unsere Flo

egen 66 Stimmen “eine Tagesord an, welche die Erflärungen des Justiz-Ministers billigt. ies

Caver

révy X Uldi: lara:

ch abléhy für unser nuen nit

estatten, daß man unsere Liebe zum Vaterlande und unser

| _(W. T. B.) Das „Journal officie[/ veröffentliht heute die Ernennung Paul Berts zuy General-Residenten in Annam, sowie Dillons uy

1. Februar. (W. T. B.) Der Fürst von Monte negro ist gestern Abend von hi nah St. Petersburg

B.)

D im Jahre 1888 in Madri)

i l (W. T. B.) Jn de Leman Sigzung der Deputirtenkammer erklärte in

Minister werde in

, a j Wege sorts\reiten, Die Organisation daselbst werde sich allmählich vollziehen; e bedürfe Zeit, um die Verfassungsmäßigkeit dieses Besißstandez

Maßgabe zu“ ordnen, bereits ge: die Absicht,

ie Aktion auszudehnen oder deren Charakter zu ändern; man werde sogar, sobald dies immer möglich sei, die Garnison verringern, und dies werde ein Beweis für das erlangte An:

sei nur die

Erfüllung eines vom Könige dem Negus von Abessinièn ge gebenen Versprechens, als ihm die Beseßung Massauahs angezeigt worden sei. Die Mission habe einen politischen Charakter, nämli

Abessinien zu maden,

daß Jtalien mit ihm in guter Eintracht zu leben wünsche und nicht dulden würde, wenn er seinerseits anders vorginge. Der Umstand, daß ein General an den Negus abgesandt worden, habe nichts Erstaunliches; sei doch von Seiten Englands ein

Konsular:

sih, wenn

es nöthig werde, zu ihrer Regelung mit den Mächten zuver: ständigen suhen. Der Fnterpellant Maurigi dankte dem

W. T. B) dem Groß: t“ bezügli

Ostrumeliens ist heute von dem Ministerrath - diskutirt und dem Sultan zur Ratifikation unterbreitet wörden,

(W. T. B.) Dr König unterzeichnete heute ein Dekret, durh welches der

bisherige Kriegs-Minister, General Falcojanu, zum Chef Zu den bestehenden 18

Genie-Compagnien sollen noch zwei neue errichtet werden. Der serbische Frieden

(W. T. B.) Die

Regierung

heute überreicht worden. Dieselbe führt aus, daß die Mächte, indem sie die ablehnende Antwort auf die erste Kollektivnot ur Kenntniß nehmen, übereingekommen sind, zu erklären, daß

kriegerisde

Schritte nit gutheißen, den Angegriffenen s{hüßen und, wit

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Januar,

Feier an

Dees Oldenburg die übrigen s bei.

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eines Avisot Caprivi hat

daß der Bau d

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Ghefs 1 nicht!“ ps ie wik [f H sich dié

Regierung ein pol-

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wirklich der Ausdruck der Gesinnung ú / Regierung giebt t die erdenklichste Mühe, mit den geringsten Mitteln für unsere 2 au kratische Majorität kann es niht leugnen; aber was soll d Ne! rung machen, wenn ihrem besten Willen, der unwidersprechlichen L Nein dumpf als Echo freudiges patr ber i afft denn Uf

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jönlichen Vet

gnügen,

sondern zum Schuß der deutshen Küsten, des deutschen Han, dels, der Deu e

hen im fernen Auslände, der Erhöhung des Ansehen der detshen Nation und des Deutschen Reichs! Wird die Nation diesem Gebähren einer solchen Mehrheit des Reichstages gleichgültig uschen ? Der Beshluß vom 14. Dezember 1884, wo dieselbe Mehr-

it dem Reichskanzler dfe nothwendige Vermehrung sciner Hülfs- fräfte verweigerte, der Polenbeshluß und die Aviso-Abstimmung bil- den Etappen auf einem Wege, der siherlich niht zur Stärkung des Reichs führt,“ einem Wege, auf wclchem die Nation ihrer Vertretung ein energishes Halt zurufen sollte!

Dem „Deutschen Leinenindustriellen“ wird ur wirthschaftlichen Lage aus dem Kreise seiner Leser ge- rieben:

In den leßten Verhandlungen des preußischen Landtages ließ \ih die Partei der prinzipiellenFreihändler die Gelegenheit niht entgehen, um bei der Berathung des Etats die augenblickliche wirthschaftliche Depression zu cinem Angriff auf die gegenwärtige Wirthschaftspolitik überhaupt zu E unddieselbe für jene verantwortlich zu machen. Ob- wohl dieser Versuch nach der trefflichen Rede des Finanz-Ministers \{chwer- li als ein gelungener bezeichnet werden kann, -so mahnen doch- diese bei jeder Gelegenheit zu Tage tretenden Bestrebungen der Manchesterleute die betheiligten Industriekreise, auf ihrer Hut und stets zur Abwehr gerüstet zu sein. Daß die gegenwärtigen Wirthschaftsverhältnisse nit gerade ermuthigend sind, ist unzweifelhaft, aber ebenso unzweifel- haft ist es, daß das gerühmte Land des absoluten Freitakdels, Eng- land, am allermeisten unter dieser Depression zu leiden hat. Die

erade unsere Industrien besonders interessirende Thatsache, daß das große

arshallshe Etablissement von England nah Amerika verlegt wird, um unter dem Schuße der dortigen Zölle derjenigen Prosperität theilhaftig zu werden, die es in dem freihändlerishen England nicht fand, ist vielleicht eins der shlagendsten Argumente, die si in dicjer Richtung anführen lassen. Und auch in England wird demgemäß die Partei tägli größer, welhe auf die Einführung von Schußzöllen ernstlich hinarbeitet. Was speziell die deutshe Leinen-Industrie an- geht, fo befindet sich dieselbe heute ¿war nicht in einer glänzenden, seit dem Jahre 1879 jedoch, und zwar lediglich Dank der immerhin nur mäßigen Zölle zum Schute der nationalen Arbeit, wenigstens in einer relativ günstigen Lage, aus „welcher allerdings ly bei ciner etwaigen ehr zu einer freihändlerishen Politik unbedingt wieder verdrängt werden würde. Die e aiEn Spinnereien namentli haben folossale Vorräthe von Garnen aufgehäuft, mit welchen sie, sobald fie der Zoll nicht mehr hinderte, sofort den deutschen Markt überschwemmen würden. Von einer Ueberproduktion kann hingegen in der deutschen Leinenindustrie kanm die Rede fein. Dabei ist wohl zu beherzigen (und wir denken, daß das auch’ die prinzipiellen Freihändler mit der gegenwärtigen Wirthschaftspolitik versöhnen soilte), daß der Auf- \chwung, dessen sich unsere Industrien seit dem Jahre 1879 erfreuen, niht zuleßt auch unseren Arbeitern zu gute gekommen ist. Die Whne derselben tan „durchweg aufgebessert (einzelne Etablisse- ments zahlen im Verhältniß 60 000 A jährlich mehr an Löhnen als vor 1879), und was noch wesentlicher ist, ihre Beschäftigung ist eine stetige und gesicherte geworden. Das [nd Momente, welche gerade in unserer von sozialen Fragen lebhäft bewegten Zeit von bedeuten- dem Gewicht sein müssen.

Alles in allem: ist ‘es aucl) nicht wahrs{einlich, daß wir wieder einer neuen Zollbewegung entgegengehen, so if es doh sehr möglich. Jedenfalls besteht aber speziell für unsern Verband die Nothwendig- feit, alle diesbezüglichen Vorgänge mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, M eventuell zuc rechten Zeit und in der rechten Weise eingreifen zu önnen.

__— Die (Wiener) „Presse“ äußert über die von dem d von Bismarck am Donnerstag, den 28. v. M., ge- )

altene E j F ü .._. , Mit ihrer offenen Aussprache, mit der gewaltbewußte und gewaltbereiten Deutlichkeit in ciner Frage, welbe Hébex ain nur mit Umschreibungen, Vorbehalten und Vorsichten behandelt worden ist, erscheint die gestrige Rede des preußischen Minister- Präsidenten und deutschen Reichskanzlers als cine jener grund- legenden politishen Enunciationen, welhe auf Jahre hinaus die Diékussion beherrschen und den Leitfaden geben für die Politik dieses im wahren Sinne des Wortes „gewaltigen“ Staatsrnannes. Fragen ähnlicher Art haben zu oft {on die öffent- liche Meinung beschäftigt, als daß- ihre prinzipielle Bedeutung noch ein neues Ergebniß fruhtbringender Gedanken erwarten ließe. Frei- beitlihe Prinzipien in ihrer doktrinären Prätension und Staats- nothwendigkeit, in ihrer praktischen Anwendung haben wiederholt {hon Konflikte erzeugt, welche durh die Macht entschieden wurden, und die Vorausfezung des Streites zwischen den Polen in den östlichen Pro- vinzen Preußens und dem Ministerium Bismarcks ist obendrein keine Freiheitsfrage, sie ist ‘nach den Erklärungen des leitenden Ministers weit mehr : sie ist cine Frage der Loyalität. „Unterthanen auf Kün- digung“, also nannte Fürst Bismark gestern die Preußen polnischer Nationalität, und es hieße den Ernst und die vielfach erprobte poli- tische Bedachtsamkeit des Redners bezweifeln, wollte man annehmen, daß diefe Worte nicht in dem vollen Ernste ihrer Bedeutung ge- meint waren. Mit jener wort- und formgewandten Noblesse, welche immer den Kavalier in dem Redner erkennen läßt, warf Fürst Bismarck die Frage auf, ob einer der Ab- geordneten auf den Polenbänken ihm das Ehrenwort geben könne, Q dem niht so sei. Die besonderen Verhält- nisse in S reußen lassen es begreiflich erscheinen, daß dieser Appell des Ministers“ ebenso ohne Antwort blieb, wie ein gleicher Appell, den in Wien etwa cin oppositioneller Redner an die polnische Fraktion gerichtet hätte, fofort mit ciner “‘cinmüthigen loyalen Kund- gebung aller Fraftionsniitglieder beantwortet worden wäre. Hierin aber liegt so sehr der wesentlihe Unterschied zwischen den Verhält- nsen in Oesterreich und denen in Preußen, daß man hier diese An- gelegenheit ruhigen Bluts, ohne Begeisterung und ohne Rancune, würdigen kann als eine bedeutsame -Entwickelungsepoche im Junern eines irten R A E Luß cine gewissenhafte Regierung in Preußen. sich sagen, daß sie

nur die Wahl habe, eine stets fortschreitende polnische Propa e L een östlichen Provinzen und mit derselben eine stets wachsende i di für den nationalen und politischen Bestand des Reiches zu nei oder mit einer rüsichtélosen Germanisirung mit den Ursachen es Vebels dieses selbst zu beseitigen, dann wird jede Maßregel der Noth? ra welche sie ergreift, nur mit der Ableugnung des Nothstandes, nie aver mit der Verweigerung des Nothrechkes bestritten werden können. '@:; Wir würdigen die Theilnahme, welche die Polen in Oester- reich ihren preußischen Stammesgénoßsen widmen mögen, aber wir ¿weifeln nicht, daß_ jeder unbefangene Politiker das souveräne Recht ues nationalen Staates respektiren wird. Wie die Bedingungen,

ind auh die Mittel staatlicher Selbsterhaltung verschieden. baft Gs kann übrigens kaum bezweifelt werden, daß die durchaus krank-

ab en Farteiver älknisse im Deutschen Reichstage wesentlich beiget1agen Big zur Verschärfung der nationalen Abwehr Seitens des Fürsten Dlômarck und zur- Verschärfung seiner Erklärungen, welche Hr. Eugen

s um mit einem abgebrauchten Schlagworte den Reichskanzler Nus erirumpfen, schleunigst die Androhung des Staatsstreiches nannte. Fort er Versumpfung des Kulturkampfes und den Niederlagen der

eut partei hat si die barocke Allianz zwishen Centrum und n d liberalen gebildet, die unter Preisgebung der nationalen Idee lhre (tibsen Opposition gegen den Begründer des Deutschen Reiches

L gristenzberechtigung erblickt. Dieser unwahren und nur in der ats lon geeinigten Oppositionsmajorität hat das Heidelberger Pro- lab lie die Ueberordnung des nationalen Gedankens über alle konservativen

E die alen Parteivelleitäten entgegengestellt. Und die vereinigten Gaeten

e ai vort und Richter mit ihren Leuten haben im Deutschen Reichs-

urG ese Mißbilligungs-Resolution gegen die Ausweisungen A babe eßt. Man kann alle Sympathien für die polnische Nation ven und doch die anti-nationale e e solchen Majorität

l

Cisenbahn- Verorduungs-Blatt. Nr. 4. Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten: Von 26. E! 1886, betr. Anrehnung „von Kriegsjahren. Vom 26. Januar 1886, betr. Uebereinkommen über die Behandlung der Reklamationen aus dem Perfonen-, Gepäck- und Güterverkehr, sowie über die Regelung es ershleppungen aus dcm Gepäck- und Güterverkehr. Nach-

Statistische Nachrichten.

._Pebersiht der Geschäfte bei der Justiz-Prüfungskom- mission im Jahre 1885. Der Umfang der Geschäfte der Gust ano n kommission gestaltete sich im Jahre 1885 wie folgt: Die Zahl der neuen Prüfungsaufträge betrug 818, während im Jahre 1884 814 1883 674, 1882 709, 1881 705, 1880 597, 1879 545, 1878 470 Aufträge eingingen. Beim Schlusse des Jahres 1884 war ein Be- stand von 602 Kandidaten verblieben, von denen 1 im Jahre 1881 D ri Ne E 17 Fe Jahre O 581 im Jahre 1884 der

»ehörde überwiesen waren. Die Gesammtzahl ‘andi- daten belief sich im Jahre 1885 auf 1420. | f vaiednzazs Von den Geprüften hatten 109 die Prüfung zu wiederholen.

__ Vor Ablegung der Prüfung sind vorweg zurückgewiesen 3, auf eigenen Antrag ausgeschieden 7, gestorben 3,- wegen unterlassener Ab- lieferung der rbeit von der zu wiederholenden Prüfung ausgeschlossen l, zusammen 14, mithin verblieben 1406 (gegen 1322 im Vorja re). Die Prüfung haben bestanden: mit dem Prädikat „gut“ 81, mit dem Feu «ausggiGend" 941, zusammen 622, nit bestanden haben 141, D. Es bleiben als Bestand 643, wovon überwiesen sind: 1 i

1883, 27 im Jahre 1884, 615 im Jahre 1885. E eti Br Nah Nr. 34 der «Mittheilungen des Herzoglih Anhaltischen Statistischen Bureaus“ (herausgegeben von Dr. H. Duncker, Regierungs- Assessor) ergiebt die vorläufige Zusammenstellung der Ergebnisse der Volkszählung am 1. Dezember 188 für das Herzogthum An- halt eine ortsangesessene Bevölkerung von 247 603 Seelen. Die Bevölkerungszunahme beziffert sich auf 6,45% gegen 8,91% nach der Zählung im Jahre 1880 (1875: 213 565, 1880: 232 595 Bewohner). Auf die 5 Kreise entfallen: aùúf den Kreis Dessau 58 072 (gegen 1880 + 95070), auf den Kreis Cöthen 47 274 (+4 1491), auf den Kreis Zerbst 44 514 (+ 2580), auf den Kreis Bernburg 0 286 (+ 6183) und auf den Kreis Ballenstedt 27 427 (— 313). Von den Städten zählt Dessau 24 994 (gegen 1880 + 4318), Bernburg 21 464 (4- 2871) Cöthen 17 469 (+ 1314), Zerbft 15 072 (+ 81), Roßlau 6561 (+ 1177), Coswig 5736 (+ 283), Ballenstedt 4852 (+ 88), Nien- burg 4673 (— 1), Jeßnitz 4110 (+ 50), Güsten 3969 (4 502) Sandersleben 3410 (+ 367), Harzgerode §233 (— 117), Hoym 2989 (+ 71), Gernrode 2548 (+ 104), Oranienbaum 2227 (— 46) Gröbzig 2153 (— 130), Naguhn 2040 (+ 84), Wörlitz 1963 (— 133). Großalsleben 1559 (— 372), Lindau 988 (— 69), RNadegast 986 (+ 15), Guntersberge 840 (+4 20) Einwohner.

Kianst, Wissenschaft und Literatur.

__ Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit e in Strafsachen, herausgegeben von NReinh. Johow, Geh. Dber - Justizrath 2c. , und Osk. Künßel, Geh, Justizrath 2c. 9. Bd. (VI1I, 443 S.). Berlin 1885, Verlag von P Vahlen. Dieser 5. Band zerfällt in 2 Abtheilungen: 1. Sachen der niht- streitigen Gerichtsbarkeit (S. 1—227) und 11. Strafsachen (S. 231 bis 443). Die 1. Abtheilung beschäftigt sich in 6 Abschnitten : 1) mit den allgemeinen Grundsäßen über die Rechtsmittel der Beschwerde und der weiteren Beschwerde (Nr. 1—6); 2) mit dem Handels- und Genossenschafts-Register (Nr. 7—17); 3) mit Erbbescheinigungs- und Nachlaßsachen (Nr. 18——23); 4) mit Vormundschaftssahen (Nr. 24 bis 33); 5) mit Grundbuch- und Landgüterrollen-Sachen (Nr. 34—82) ; 6) mit Kosten- und Stempelsahen (Nr. 83—94). Die 2. Ab- theilung (Straffachen) handelt in 9 Abschnitten: 1) vom Verfahren (Nr. 9); 2) von gewerbepolizeilihen Vorschriften (Nr. 96—99) ; 3) von Stempel- und Steuergesetzen (Nr. 100 —108); 4) vom Preß- und Vereins- geseß (Nr. 109—116); 5) von Kirchengeseßen (Nr. 117); 6) von Sanitäts- und Veterinärpolizeigeseßen u. \. w. (Nr. 118); 7) von Jagd-, Forst-, Fischerei- und Vorfluth- Geseßen (Nr. 119—127); 8) von sonstigen landesrehtlihen Vorschristen (Nr. 128—141); 9) vom Strafgeseßbuch (Nr. 142—144). Ein Anhang enthält den Beschluß des Amtégerichts zu Jauer v. 26. Febr. 1885, betreffend die Zu- schreibung und Uebertragung von Grundstücken auf das Blatt eines anderen Grundstücks, und Bemerkungen zu dem Beschluß v. 24. No- vember 1884 über die weitere Beschwerde in Angelegenheiten, betreffend die Dispeusation von tem Eheverbot der Wartezeit. Den Schluß des Bandes bilden cin alphabetishes Register und ein Verzeichniß der in den fünf ersten Bänden in Bezug genommenen Gesetze, Verordnungen, Instruktionen u. st. w. Die Entscheidungen, die das Kammergericht in den verschiedenen Rechtsfällen gefällt hat und die hier mitgetheilt werden, sind interessant und für den Juristen mehr oder weniger wichtig. Die Grundbuchberihtigungen nah Ersuchen der Auseinanderseßzungs-Behörden. Von Stö ckel, Regierungs- Nath. Berlin, Verlag von H. W. Müller. 1,50 46 Die Auseinander- setzungs-Behörden stoßen bei der ihnen obliegenden Pflicht, die Ord- nung des Grundbuchs gemäß der von ihnen ausgeführten Geschäfte herbeizuführen, so vielfach auf Schwierigkeiten und Bedenken der Ge- richte, daß es beiden Theilen niht unerwünscht sein wird, wenn es _gelingt, zur Verminderung der entstehenden Correspondenzen, Beschwerden u. \. w. beizutragen und dem Gesichtspunkte Geltung zu verschasfen, daß ein einträchtiges, auf klare Ziele hinstrebendes Wirken der nebeneinander arbeitenden Behörden beiden die Ge- schäfte erleihtert und insbesondere der Richtigstellung und -er- haltung des Grundbuches wesentlihen Nußen bringen muß. Das Schriften entstammt der Praxis, wendet sich an diese und matt nicht den Anspruch, die zum Theil recht feinen und vielen Zweifeln

ausgeseßten Fragen des dinglichen Nechts in juristisch wissenschaft- liher Weise zur Besprechung zu bringen. Es überläßt dies Be-

rufeneren und begnügt si, die leitenden Grundsäße, auf welche die DN ihr Augenmerk zu richten hat, anschaulich zu machen.

die Besprehung beschränkt \ih auf dacute Gebiet, in welchem

die Gemeinheitstheilungs-Ordnung vom 7. Juni 1821 Geltung hat,

wird aber au für anderè Gebiete vielfa * zutreffend sein und eine

Mae Anwendung cxleihtern. Sie beschränkt \ich ferner darauf,

dem Grundbuchrichter die abge Grundsäße darzulegen und

A nicht, Anleitungen für Bearbeitung von Auseinanderseßungen

u geben. A

Allgemeine Deutsche Wechselordnung, mit Kom-

mentar in Anmerkungen, und der Wechselprozeß na den Reichs-Justiz-

geseßen. Von H. Rehbein, Reichsgerichts-Rath. 3. Auflage. Berlin,

Veriag von H. W. Müller. (Kart. 3,50 4) —— Das nur 173 Seiten

umfassende Buch ist zum Gebrauch der Geschäftstreibenden wie der

Juristen bestimmt; es stellt die dur die Nechtsprehung entwickelten

Grundfätße kurz und leiht verskändlih dar und iefert dur stete

Quellenangabe die “Möglichkeit, die einzelnen Entscheidungen, deren

Quintessenz hier mit auserordentlier Präzision mitgetheilt ist, -voll-

ständig nahzushlagen. Der den Prozeß behandelnde Exkurs giebt aus-

führlih den Gang des neuen Wechselprozesses; ein Abdruck des

Wechselstempelgeseßes und cin Sachregister bilden den Schluß des

empfehleuswerthen Handbuhs. Gegenüber den Pren Auflagen ist

hervorzuheben, daß die neuesten Urtheile des höchsten Gerichtshofs,

dessen Mitglied der Verfasser inzwishen geworden ist, ebenso wie das

neueste ausländische Recht în der jeßt vorliegenden Bearbeitung vollauf

berücksichtigt sind.

Geschichte der römischen Republik von Karl+Wil -

helm Niv\cch. Nach dessen hinterlassenen Papicren und Vorlesungen

herausgegeben von Dr. Georg Thouret. Zweiter Band; bis

zur Schlacht bei Actium. Leipzig. Verlag von Duncker und Hum-

in einem „Deutschen Reichstage“ unbegreiflich finden. .

storbenen- genialen Historiker hinterlassenen Werkes is jetzt der eite Band R geTorE Wir finden auch hièr mde eine durchaus etigenattige, selbständige Auffassung der römischen Geschichte im Anschluß, an Niebuhrs *bahnbrechende Forschungen, und im Gegensat- zu Mommsens neuen Untersuchungen. Ein Gelehrter. von eminent historisher Begabung und seltener Allgemeinheit der geschiht- lihen Auffassung gelangt wohl -nur deshalb mit dem streng log durchdahten Verfa ren zu neuen überrafs Enden Er ebnissen, weil zum ersten Male die materiellen Kräfte, die wirthschaftlichen iehungen, welche das Volkslêben bedingen, die Kultur- und Wirtbscha chihte, der Kampf der bäuerlichen und nihtbäuerlichen ppiterchen wesentlich in den Vordergrund der Darstellung treten. Der vorliegende Band behandelt in drei Perioden die Zeit vom Cude des zweiten punischen Krieges bis zur Schlacht bei Actium (201—31 v. Chr.), alîo das Drama des so- “uin Kampfes von den punischen Kriegen bis zur Begründung=der

lleinherrshaft des Octävianus Augustus, die leßte Abendröthe der alten Geschichte, worauf sich eine neue Periode vorbereitet. Hervor- gehoben wird in der Einleitung - die Eigenthümlihkeit des Verhält- nisses der Bauernschaft im alten Rom zur Aristokratie, welches in den modernen Staaten fehlt. Die Politik, welche “der Senaf am Ende des zweiten punishen Krieges den auswärtigen Bealtnistn gefenlver I und einschlagen nee, stand im Mißver- ältniß zu der age der römischen Bürgerschaft. Für die sanze römishe Geschichte ist aber die Thatsache von durh- chlagender Bedeutung, daß der Zusammenbruch Roms troß der Niederlage am Trasimenishen See und bei Cannà nicht ein derartiger war * wie die Katastrophe Athens îtmn Jahre 404. Man führte den Krieg aus eigenen Mitteln zu Ende, ohne zu Söldner- heeren seine Zuflucht nehmen zu müssen. Wiederholt wird betont, daß der eigentliche Kern der, römishen Bürgerschaft ein Mittelschlag von Grundbesigern war, eine Bevölkerung bäuerlihen und sparsamen aber zuglei aristokratischen Charakters: Der Ausspruch, daß in Rom Leute mit kleinem oder mäßig großem Grundbesiß die besten Infan- teristen geben, das Grundelement der Linie-Infanterie-Negimenter bil- deten, ist noch heute wenigstens in? Preußen eine Wahrheit, weil au hier die bâuerlihe Bevölkerung die“ Grundlage Ler Kriegêverfassung bildet. Für den Römischen Staat bedeutete das Verschwinden des bäuerlihen Mittelstandes zugleich den Ruin der Kriegsverfassung für die Kultur- und Wirthschaftsgeshichte.- In Bezug auf die Lebensgescße ‘und Kulturverhältnisse des römischen Volks bethätigt der Verfasser eine klare und scharfe Beobahtungsgabe ; die Ereignisse selbst stellt er auf Grund des umsichtig gusgenubtten Ouellenmaterials mit überzeugender Klarheit dar - und s\chikdert in prägnanter Kürze die entscheidenden Persönlichkeiten je nah dem Maß ihrer Leistungen. Für die Geschichte der gracchishen Bewegung konnte Nißsch in allen Punkten auf die eigene, erste vortreffliche Arbeit (¿Die Gracc en und ihre nähsten Vorgänger“, Berlin, 1847) ih ftüßen. Der Verherrlichung Câsars durch Mommsen tritt Nibs\ch sehr ent- chieden entgegen: er wird als gewandt, ausharrend, unerschöplich in Mitteln und rastlos wie Cato, aber ohne jede \sittlihe Größe bezeichnet während’ seine Wahl zum Konsul nur das Werk éiner geglückten Intrigue gewesen sei. Mit der Entwickelung der Thatsachen aus dem cäsarischen System wird die von Mommsen behauptete Abneigung Câsars vor der Militärmonarchie widerlegt ebenso wie dessen Gering- \hätßung von Pompejus’ Thätigkeit, welher nah “großen militärischen Erfolgen und eine unumschränkte Gewalt handhabend denno zu wiederholten Malen das Diadem zu s\éînen Füßen niht annahm. Octavian wird für eine der unsympathishsten Erscheinungen der römischen Geschichte erklärt, Wohl. trete eine. unverkennbare Be- Cuno in seiner Jugend hervor, aber er. halte sich doch nur dur eine Reihe der furhtbarsten Entschlüsse aufrecht. Sein Charakter habe ihn in Jtalien höchst unpopulär machen müssen. Als ein besonderer, ret fessclnder Vorzug muß noch geltend gemacht werden, daß der Verfasser unter Békündung einer® umfassenden, Gelehrsamkeit vielfach eine Vergleihung mit modernen Verhältnissen anstellt und treffende Analogien geschichtliher Ereignisse zieht. Auch diesen zweiten Band wird \chwerlich Jemand aus -der Hand le en, ohne gründliche Belehrung und fördernde Anregung gewonnen zu haben.

Gewerbe und Handel.

In der vorgestrigen ordentlihen Generalversaminlun er Aktionäre der Getreide-Makler-Bank E Bilanz id 1385 genehmigt, der Verwaltung Decharge ertheilt und die Ver- theilung einer Dividende pro 1885 mit 7 9% beschlossen. Jn der darauf folgenden außerordentlichen Generalversammlung wurde die beantragte Liquidation einstimmig per Afklamation beschlossen, die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden zu Liquidatoren gewählt.

Der Aufsichtsrath des Dortmunder Bankvereins hat beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung von sechs Prozent n E für e Ee E, Uen und dem Reservefonds, außer den vorgeschriebenen /o des Reingewinnes, außerordentli 12 n b zu d N E

urnberg, 30. JIánuar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Das Geschäft war in dieser Woche euie, als in der vorhergehenden, da die Exporteure nur wenig kauften. Umgeseßt wurden im Ganzen ca. 1200 Ballen bei vollständig unveränderten Preisen. Die Kundschaftshändler suchen vornehmlich grüne Mittel- hopfen in der Preislage von 30—45 (A Den Favorit-Artikel des Marktes bilden gegenwärtig Posener und ostpreußishe Hopfen, welche in größeren Mengen als \onst um diese Zeit an den Markt kommen und billig abgegeben werden. Die Notirungen lauten: Bayerische Hopfen : Markthopfen prima 30—35 4, mittel 20—25 Æ, gering 12—18 M; Gebirgshopfen prima 40—50 4; Aischgründer prima 40—50 , mittel 20—25 Æ, gering 12—18 M; Hallertauer prima 70—85 M, mittel 25—45 M, gering 12—18 Æ; Hallertauer Siegelgut Ia. 70—90 4; Spalter Land, je nach Lage und Qualität, 20—90 M; Württemberger prima 70—85 A, mittel 25—45 A, gering 12— 18 M; Badische mittel 20—30 , gering 12—18 A Elsässer 12— 39 H; Posener prima 70—85 A, mittel 25—45 M, gering 12— 18 &&.; Saazer Kreis und Bezirk, je nah Qualität, 60—150 Tiflis, 30. Jánuar. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Aktionäre * der Le eN Eisenbahn-Gesell- schaft genehmigte das Budget der Gesellschaft pro 1886“ und gab der Dircktion anheim, eine Anlcihe bis zur. Höhe von 1. Mill. Rubeln aufzurfehmen und mit der Naphtha-Produktionsgesell[haft Gebrüder Nobel in St. Petersburg einen Vertrag ‘abzuschließen, nach welchem diese Gesellschaft 12 Jahre hindur Waggon-Cisternen für die Bahn liefern soll. Pre wurde die Direktion ermächtigt, einstweilen das Reservekapital zur Deckung der auf Verlanfen des Verkehrs-Ministers bereits gemachten Ausgaben für Waggon-Cisternen anzuwenden. New- York, 30. Januar. (W. T. B.) Der“ Werth der Waareneinfuhr in der vergängenen Woche betrug 7 934 000 Doll., davon 2 801-000 Doll. für Manufakturwaaren. Der Werth der Ee Fu der Vorwoche betrug 6 497 000 Doll., davon 1 988 000 Doll. ür Stoffe.

Verkehrs - Austalten.

Von dem Reichs-Kur sbuch, Ueberfiht der Eisenbahn:, Post- und Dampfschiffverbindungen in Deutschland, Ooskerreih-Ungarn, Schweiz, sowie der bedeutenderen Verbindungen: der übrigen Theile Europas und der Dampfschiffverbindungen mit außereuropäischen Ländern (bearbeitet im Kursbureau des Reichs-Postamts. Mit einer Karte von Deutshland und Skizzen fremder Länder, Berlin, Verlag von Julius Springer, Monbijouplaß 3. Preis 2 4) ift Ausgabe Nr. 1 Winterfahrdienst 1886 erschienen.

Hambu rg, 31. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer gig der Hamburg-Amerikanischen adetfahrt- Aktiengesellschaft hat, von New-York kömmend, gestern Abend Lizard palsirt und der Dampfer „Bavaria“ derselben Gesell \ A, ist, von Hamburg kommend, gestern in Vera-Cruz eingetroffen.

ricst, 1. Februar. (W. T. B) Der Lloyddampfer

blot. 1885. gr. 8. S, X11I und 298. Pr. 6 M Dem “seiner Zeit angezeigten ersten Bande des von dem zu früh ver-

„Venus“ is mit der_ostindishen Post gestern Nachmittag aus Alexandria hier eingetroffen.