1886 / 30 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

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Ablasses ist,” bestehe. Eben gegen die Lehre der römischen Kirche von der Reue und Buße habe das an dem Worte Goktes geschärfte Gewissen Luthers reagirt und reagiren müssen. D. Dieckboff geht geshihtlich zuwerke: er behandelt nah iner eingehenden Einleitung zunächst die Thesen, daun den Schriftenstreit, weiter die Verhandlun- en mit etan, den Sermon- von der Buße, den Vertrag zwischen uther und Miltiß, und fügt dann ein Schlußwort hinzu. Nicht bloß das protestantisch apologetische Intereste, föndern auch das lehrge- [Pigte hat ihn, wie er sagt, zur Ausarbeitung seiner Schrift be- mm

„Handbuch des Oeffentlichen Rechts der. Gegen- wart“ in Monographicn herausgegeben unter Mitwirkung namhafter Recbtslehrer von . G, Marquardsen. # Vierter Band: das Staatsrecht der außerdeutschen Staaten. Erster Halbband, zweite Ab- theilung: das Staatsrecht der \chweizeris{en Eidgenossen- schaft. Bearbeitet vou Dr. Alois Orelli, ord. Professor der Rechte an° der Universität Zürih. gr. 89 S. VI und 160. Dritte Abtheilung: das MAT T pr eber Seretgtgten Diaalsn von Amerika. Bearbeitet von W. G. v. Holst, Geh. Hof- rath ünd E an der Universität in Freiburg. gr. S. VII und 189. Freiburg i. B. 1885. Akademishe Verlagsbuchhandlung von F. L. B. Mohr, Paul Sabeck. Diese bereits mit ungetheiltem Beifall aufgenommene wissenschaftliche Bearbeitung des Oeffentlichen Rechts deutsher und außerdeutsher Staaten, welhe bestimmt ift, eine dem Verständniß aller politisch Gebildeten zugängliche Darstellung des Staatsrehts dieser Länder zu geben, behandelt auf vollkommen befriedigende Weise in den genannten beiden Abtheilungen das Staats- ret der beiden republifanishen Staaten in Europa und Amerika. Die Verfasser der beiden Schriften genießen ein hervorragendes Ansehen je auf dem bêarbeiteten Gebiete und haben die Ergebnisse ihrer langjährigen Forschungen mit. musterhafter Kürze in klarer allgemein verständlicher Form niedergelegt. Beide Bücher, obgleich juristischen Inhalts, sind doch gleichzeitig angenchm unterhaltend. In de Behandlung des Stoffs gehen die Verfasser freilich abweichende Wege: Orelli geht von der Ansicht aus, daß wer das Staatswesen der einzelnen s{chweize- rischen Kantone nicht kennt, sondern blos die Bundeseinrichtungen, nur ein unvollständiges Bild der \{chweizeris{chen Zustände besißt. Man muß die Individualität der einzelnen Kantone kennen und wissen, wie sehr der Schweizer am Alten hängt, um zu beareifen, weshalb und wie sehr die einzelnen kleinen Republiken „an einer gewissen Selbst- ständigkeit * festhalten und daß das Volk sih jederzeit nur in dem Bundesstaat, nie aber in einem Einheitsstaat glücklich fühlen wird. Nach einer historishen Einleitung von“ den Zeiten der alteùi Eid- genossenschaft bis zum Jahre 1874 ist daher in dem ersten Abschnitt das schweizerishe Bundesstaatsrecht auf Grundlage der Bundes- verfassung von 1874, in ‘dem zweiten das Kantonalstaatsrecht je nach den Grundzügen eingehend dargestellt. Nach“ Einsicht der beiden mit Umsicht und Gründlichkeit ausgearbeiteten Theile wird man sih leicht zu der {hon ausgesprochenen Ueberzeugung des Verfassers bekennen, daß Bund und Kantone fd gegenseitig durchdringen, beide ihre Impulse von einander empfangen, beide an der Lösung der dem modernen Staate gestellten vielseitigen Aufgäben arbeiten. Dagegen legt Professor v. Holst für das Staatsrecht der Vereinigten Staaten von Amerika “das Hauptgewicht auf die Verfassung der Union, crörtert ausführlih deren grundlegende Prinzipien, die Organisation der Bundébregierung, Rechte, Privilegien und Rechtsbeshränkungen der“ Bundesgewalten \owie ihrer einzelnen Mitglieder, die Befugnisse des Präsidenten sowie die Kompetenz der Bundesgerichte; im leßten Abschnitt wird das Staatsrecht der Einzel- stäaten nur in 10 kurzen Paragraphen besprohen. Mit Rücksicht auf den Raum konnte lediglich in großen Umrissen eine allgemeine Charakte- ristik des Staatsrehts der 38 Unionsstaaten gegeben und das besonders hervorgehoben werden, was allen oder den meisten gemeinsam ift, die E Verschiedenheiten kurz andeutend.. In Amerika sind die Aufgaben des Staates erheblih enger gesteckt und darum hat auch das Staatsrecht nicht nur einen “anderen, sondern auch einen weit kleineren Inhalt ; nur die eigentli verfassungsrehtliche Seite desselben ist weit höher entwickelt, als in irgend einem Staate des europäischen g My Es ist daher au kaum überraschend, daß es bis jeßt ein Werk giebt, das näch dem, was man in Deutschland darunter verstehen würde, ein amerikanishes „Staatsreht“ genannt werden könnte. Alle in Betraht kommenden Schriften behandeln nur das Verfassungsrecht oder bestimmte Theile desselben und streifen höchstens hier und da diejenigen Seiten des Staatsrehts, die nicht im engeren Sinne des Wortes Verfassungsrechte sind. Der Verfasser faßt troß aller noch fo scharfen Kritik über Einzelheiten sein“ Gesammturtheil in das Wort zusammen: in höherem Grade hat kein Volk alter oder neuer Zeit den Genius staatenbildender Kraft bekundet.

Bernhard von Weimar. Von G. Droysen. Erster Band, gr. 8°, S. VII a. 444, Zweiter Band S. VI a. 575. Leipzig, Verlag von Dunker und Humblot. 1885. Preis 18 M Kein geringerer deutsher Geist als Goethe hat das Leben des Herzogs Bernhard von Weimar erzählen wollen. Aber als er, nachdem viele „Dokumente und Collektionen“ zusammengebracht waren, daran ging, „den Scheiterhaufen gedruckter und ungedruckter Nachrichten, Urkunden und Anekdoten zierlich zusammenzulegen und eine Menge \{chônes Rauchswerks und Wohlgeruchs darauf herumzustreuen“, meinte er zu erkennen, daß es s{chwer, wenn nit unmög- li sein würde, dem Helden eine bestimmte, anständige Physiognomie zu geben. Goethe veranlaßte darauf im Jahre 1806 den eben als außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät nah Jena berufenen Dr. Luden (wie dieser selbst erzählt: „Rückblicke in mein Leben“, Jena 1847, S. 105—113) die Biographie des Herzogs zu übernehmen ; aber auch alle seine Entwürfe a Dann ließ 1828 der Archivar in Weimar, Dr. Röse, ein Leben Bernhards in zwei Bänden erscheinen, das aber, ungeachtet fleißiger Benutzung der archivalischen Quellen, den höheren Anforderungen doch nicht entsprach. Dem deshalb immer noch zu befriedigenden Bedürfnisse nach einer dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft sih ans{chließenden Biographie will durch das genannte Werk Professor Droysen in Halle ein Sohn des Historikers Johann Gustav Droysen genügen. Gestüßt auf das von seinem Vorgänger Röse bereits benußte Material, überdies auf ein sehr reihes und werthvolles, namentlich aus {chwedischen und französishen Akten gewonnenes neues Material, hat er den außer- ordentlih \{chwierigen Stoff mit volllommener Herrschaft bewältigt und wihtige Momente des Herzoglichen Lebens, welche bisher dunkel bleiben mußten, aufgehellt. Mit neuen s{lagenden Belegen wird gezeigt, wie unauflöslich enge bereits im siebenzehnten Jahrhundert die Verbindung aller politishen und religiösen Lebensfragen in den Ländern des Abendlandes geworden war und das, was Deutschlands Verhängniß war, au das seine wurde. Es ist Droysens Verdienst, neben den umsichtig ausgenußten Archivalien auch auf Berichte und Flugblätter der damaligen Zeit die zusammenhängende Darstellung gestützt, die flar gezeichneten Bilder gerade durch Wiederaufnahme des Eindrucks der Fetornolsen neu für die Gegenwart belebt zu haben. Aus dem Werke hebt sih in voller Lebenswahrheit die leuhtende Gestalt des Ernestiner Herzogs hervor, der allerdings na der zutreffenden Ansicht des Verfassers nicht zu jener kleinen Reihe welthistorisher Persönlich- keiten, die ihrer Zeit den Stempel ihres Genius aufgedrückt haben, wohl aber zu jenen hervorragenden Naturen gehört, welche nicht anders können, als die Verhältnisse in ihrem vollen Anhalt erfassen und bei ihrem Wirken stets der großen Zufammenhänge einge- denk sind. Daher sank er nie unter das Niveau seiner Bedeutung, und fein stark ausgeprägter Sinn für Ehre und Ruhm fühlte ih durch die gewöhnlichen Trophäen des Krieges nicht befriedigt. In allem Mißgeschick stand ihm unverdunkelt das Vaterland vor der Seele, dessen er au in den Tagen des Glücks nicht vergali: Dazu war er cine durch und durch liebenswürdige Persönlichkeit, Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle, von einer Anmuth des Benehmens, die etwas Bestrickendes hatte und ras jedes Vorurtheil entwaffnete. Der erste Band behandelt die Jugendzeit Bernhards bis zum Feldzug von 1734 bezw. die Schlacht bei Nördlingen, umfaßt also, von der am 6, August 1604 erfolgten Geburt des Herzogs an gerechnet, einen dreißigjährigen aar Erzählt werden charakteristische Einzel- heiten von der Erziehung dur seine edle Mutter eine anhaltische ‘WSrinzessin zu fester Frömmigkeit und edler Sitte wie von dem

großen und nachbaltigen Einfluß, welthen der durch Gelehrsamkeit und gewissenhafte Pflichterfüllung ausgezeichnete Lehrer Horliwver auf ihn ausübte. Das als kostbares V von der am 18. Juli 1617 an den Folgen eines Sturzes gestorbenen Mutter hiuterlassene Testa- ment ist wösktlich mitgetheilt. Das mütterliche Scar at seine Probe bestanden ck „nicht genug kann der Geist, der unter den Kindern herrshend blieb, gepriesen werden.“ Recht lebendig ist der Beginn des Soldatenlebens geschildert: Der s\iebenzehn Jahre alte Jüngling hat sih bei Wiesloh und bei Wimpfen im Kampfe gegen Tilly die Sporen verdient; bei Stadtlohn führte er ein Infanterie- Regiment ; als Gustav Adolf bei Lützen 1632 fiel, übernahm der erzog die Führung -der Truppen; sie wollten „ihm folgen, wohin er le #, selbst bis an das Ende der Welt“. „Nicht ein Siegeszug, ondern ein ceiGenug, seßte sich das \s{wedische Heer von der üßener Wahlsta# in Bewegung*, bemerkt treffend Unser Ver- fasser. Die Veränderungen nah des Königs Tode sind klar und er- \chopfend dargestellt. Nicht minder befriedigend is Bernhards Verhalten Wallenstein gegenüber aufgefaßt, sowie feine Stellung zu der Wallensteinshen Katastrophe: er hatte ganz in dem Ge- danken der Fortseßung des Kampfes segen die friedländishe Macht gelebt ; nach dem Blutbade in Eger wollte er sich „der vorangegangenen Masfsacre und unter dem Feinde entstandener Konfusion e gemeinen Wesens Vortheil bedienen.“ (1. 369.) Im zweiten Bande werden das Heilbronner Bundesgeneralat, die Feldzüge von 1636, 1637 und 1687, ker Anschluß an Frankreich, die Schlacht bei Rheinfelden und die Einnahme von Breisach 1638, Bernhards Aufenthalt in dieser Festung und fein am 6. Juli 1639 erfolgter Tod genau in Anlehnung an die Quellen erzählt. Mitten aus der Arbeit, mitten aus großen länen wurde er abberufen. „Gewiß, {ließt der Verfasser die iographie, ist mit Herzog Bernhard von Weimar der einzige Deutsche dahin, der. 28,—auf seine Siege weisend und das Gewicht seiner Persönlichkeit einseßend, hatte unternehmen können, das von dem habsburgishen Joche erlöste Vaterland vor den Antnaßungen rankreichs zu bewahren. Sein Tod war ein unermeßlicher, unersetz- iher Verluft.“ Z

Plus ultra. Schicksale eines deutschen Katho- liken. 1869—72. Erzählt von Reinhold Baumstark. Zweite Auflage. S Verlag von Karl J. - Trübner, 1885, 89. S. 392. Der Verfasser dieser Erlebnisse, jeßt Amtsgerihts-Nath zu Preud im Breisgau, trat im Jahre 1869 zur katholischen Kirche über. Jn den fünfzehn Jahren seit dem Eintritt, welche wahrlich Mühe und Arbeit gewesen sind, hat er festgehalten an der doppelten Aufgabe, ein Katholik zu sein und zugleich ein Deutscher. Sein ganzes geistiges Streben und Trachten war gerichtet auf Ueberwindung derjenigen Geistesrihtung innerhalb der kat Hi Gen Kirche, welche er mit dem Namen politischer Katholizismus bezeichnet. Der tief- denkende, mit Geist und vielseitigen Kenntnissen begabte Ver- fasser erzählt fesselnd die Erfahrungen von „zwölf Tagereisen“, „wie er in den unbedeutendsten Lebensverhältnissen mit si selbst und mit der Welt um die höchsten Ziele der Menschheit gerungen habe, um als politisher Einsiedler und einsamer Amtsrichter im stillen Landstädthen die Arbeit durchmachen zu müssen, einsam zu sein mit Gott.“ Er veröffentliht die Schrift in der Hoffnung, daß Andere aus seinen Schiksäalen lernen mögen, bei gleiher grundfäßlicher Hingebung an die idealen Güter des Dajseins die Dinge im praktishen Leben tadelloser anzugreifen, als ihm beschieden war. Er betont, daß seine vielen \hriftstellerischen Arbeiten niemals kühle Rechenexempel, foftdern lebendige Bestandtheile seines Ichs gewesen sind, und wiederholt aus erfahrungsreicher Ueberzeugung bei jeder sich darbietenden Gelegenheit, 0 er den politishen Katho- [liziómus, auf dessen Wege der Friede zwishen Staat und Kirche nie und nirgends liege, als éin Unglück betrachte.

Der V. Katalog des medizinischen Antiquariats von M. Boas (Berlin, Louisenstraße 30) bildet die Fortsetzung des bereits im vorigen Jahre erschienenen Katalogs 1V und enthält alle die in leßterem niht aufgenommenen Fächer der Medizin in ebenfalls seltener Vollständigkeit : Dissertationen und Separatabdrücke aus dem Gebiete der Chirurgie, Ophthalmologie, Otiatrik, Gynaekologie,

aediatrik, Forensischen Medizin, Hygiene, Pharmacie, ferner eine große [nzahl selten antiquarisch vorkommender medizinischer Zeitschriften, einzelner Hefte und ganzer Serien der Sammlung klinisher Vor- trâge, sowie einen reihhaltigen Nachtrag zu allen Abtheilungen. __— Die soeben ausgegebene Nummer 2 der von Paul Lindau neu begründeten Wochenschrift „Das Neue Berlin“, Verlag von W. Spemann, hat folgenden Inhalt: Für die Nothwendigkeit, die öffentlichen Krankenhäuser in Berlin zu vermehren, tritt der Geheime Regierungsrath B. Spinola, Direktor der Königlichen Charité, mit sahliher Begründung ein. Unter der Ueberschrift: „Moabit“ berichtet Rechtsanwalt Dr. Friß Friedmann über das ungeheure Arbeitspensum der Strafabtheilungen unseres Land- und Amtsgerichts und über die Anstrengungen , ‘die zu dessen Bewältigung gemacht werden. Ein an- muthiges Genrebild schildert den „Thiergarten im Schnee“. Der Herausgeber Paul Lindau widmet dem interessanten Schauspiel „Denise“ von Alexander Dumas eine eingehende Besprehung. Der Kapellmeister Martin Roeder erstattet unter dem Titel „Musikalische Streifzüge“ Bericht über die zahlreihen und interessanten Auf- führungen in den verschiedenen Concertsälen, und Ludwig Pietsch bespricht, anknüpfend an die Ausstellung des | „Vereins der Künst- lerinnen und Kunstfreundinnen“, die Bestrebungen des weiblichen C As auf dem Gebiete der Kunst. An diese größeren Aufsäße reihen sih unter dem Titel: „Verschiedene Mittheilungen“ kürzere Artikel über den Fasching in Berlin und verschiedene andere Notizen. Eine dankenswerthe neue Einrichtung der Wochenschrift „Das Neue Berlin“ ist der Vormerk - Kalender, in dem alle Ereignisse, die im Laufe der kommenden Woche für die Oeffentlichkeit von Interesse find, verzeichnet werden sollen.

Gewerbe und Handel.

In der gestrigen Generalversammlung der Aktionäre der Deutschen Portland-Cement-Fabrik „Adler“ wurde außer der Genehmigung der Bilanz und der Decharge-Ertheilung beschlossen, aus dem erz¿elten Reingewinn eine Dividende von 10% für das leßte Geschäftsjahr zur Vertheilung zu bringen. Dem Geschäftsberiht entnehmen wir, daß eine Mehrproduktion gegen das Vorjahr von ca. 12% stattgefunden hat. Die von der letzten Generalversammlung projektirte Vergrößerung der Anlagen ist fast fertiggestellt; die Neuanlagen, welche die Produktionsfähigkeit auf 150 000 Faß erhöhen, sollen im nächsten Monat dem Betrieb über- geben werden.

Die Generalversammlung Deutscher Jute- Industrieller, welche am Montag und gestern hier tagte, beschloß: „in Anbetracht, daß zur Bildung des geplanten Syndikats die Zu- stimmung aller Verwaltungsorgane nicht zu erreihen war, weil die Befürchtung naheliegt, es möchten gerade durch diese Vereinigung Neugründungen provozirt werden, vorläufig von der Bildung dieses Syndikats abzusehen. Da aber andererseits durch die jeßt konstatirte Ueber- produktion die Lage der deutshen Jute-Industrie eine sehr bedrängte geworden ist, so wurde eine Produktionseinschränkung vereinbart, um dadurch Ee und Nachfrage wieder in das richtige Verhältniß zu bringen. Weiter beschloß die Versammlung, künustige Abschlüsse, be- treffend die Native-Marken von Jute mit Qualitätsgarantie zu voll- ziehen, und endlich wurde beschlossen, in Zukunft eine Preisabstufung bei Geweben nach einer festen Skala als Usance einzuführen“.

In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung des „B öhm i- \henBrauhauses, Kommanditgesellschaft auf Aftien A. Knoblanch“, wurde die vorgelegte Bilanz und das Gewinn- und Verlustkonto sowie die Vertheilung der vorgeschlagenen Dividende von 11% genehmigt und Decharge ertheilt.

Der Aufsichtsrath der Deutschen Continental-Gas- Gesellschaft in Dessau hat beschlossen, nah reihlicher Dotirung des Reservefonds, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 12 9%/o vorzusGbagen,

_ Amsterdam, 2. Februar. (W. T. B.) Die heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee- auktion eröffnete für Nr. 1 zu 29} à 304, Nr. 2 27k à 28, Nr. 3

264 à 264, Nr. 4 254 à 2, Nr. 5 25 à 254, Nr. 6 304 Nr. 7 30 à 304, Nr. [s 324, Nr. 931 à 314, Nr. 13 27} à Nr. 18 284 à 29 Cen M

London, 2. Febrúär. (W. T. B.) Wellauktion. Tendey ffetig, Preise unverändert.

. Petersburg, 2. Februar. (W. T. B.) Das Ges blatt* veröffentliht das vom Kaiser bestätigte Statut für cim h Nikolajeff zu errihtende Börse für Handel und Industrie

New - York, 1. Februar. (W. T._B. eizen-Ver \chiffungen dêr leßten Woche von den atläntischen Pâfen der Ver, einigten Staaten nah Großbritannien 36 000, do. nah Fra, reih 2000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 32 000, do va Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 84 000, do. nah andern Häfen des Kontinents 10 000 Qrts.

2. Februar. (W. T. B.) Der Werth der in der y, gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 5 755000 gegen 5 452 000 Doll. in der Vorwoche. Morgen geht eine Gol); fjendung im Werth voù 125 000 Doll. von. hier nah Europa,

Á b Tee L E R äh

amburg, 2. Februar. E Di er Po ftda „Swuevia“ der ‘Hamburg-Amerikanischen adetfahit Aktiengesell\chaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nad mittag 2 Uhr in New-York eingetroffen. __ Odessa, 3. Februar. (W. T. B.) Die Rhede von Kertsg ist zugefroren.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Nach Bekannt L à lich dänisch

Nach einer Bekanntmachung des Königli änishen Just Ministeriums ist die unter dem 8. August 1885 für Schiffe M französishen Mittelmeerhäfen („Reihs-Anzeiger* Nr, 19 vom 26. August -1885) und unter dem 12, September 1885 fj Schiffe aus den s\izilischen Häfen, („Reichs-Anzeiger“ Nr, 9 vom 26. Seytember 1885) angeordnete Quarantäne aufgehoben wo den. Es kommen fortan die Bestimmungen im 2. Abschnitt 1 dei Gesetzes vom 2. Juli 1880, betreffend Maßregeln gegen die Einfüh rung anstecktendèr Krankheiten, für Schiffe aus den gedächten Hîsq zur Anwendung. :

Brasilien. |

In Rio de Janeiro sind die reglementsmäßigen sanitären Mj, regeln gegen ‘das gelbe pier für die daselbst ankernden Stif bereits seit dem 15. Dezember 1885 wieder in Kraft getreten. (Vial „R.-A.“ Nr. 287 vom 5. Dezember 1884.) i

[Berlin, 3. Februar 1886.

Preußische] Klassenlotterie. ß (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klas 173. Königlich un E Klassenlotterie fla

1 Gewinn von 30 000 #46 auf Nr. 5 824.

2 Gewinne von 15 000 6 auf Nr. 12400 42 046,

45 Gewinne von 3000 (6 auf Nr. 543. 1055. %8 7399. 8906. 9406. 13 707. 13 944. 19682. 21056. 23150 24024. 24537. 32752. 32973. 33524. 34146. 3454 39 623. 41 732. 42 429. 43164. 45533. 46058. 50767 51 349, 55 778. 55 834. 55 889. 63597. 65541. 6742 67571. 73296. 74002. 76905. 83365. 84736. 4 87528. 87944. 88080. 91137. 91503. 93569.

54 Gewinne von 1500 # auf Nr. 141. 762, 199. 2059. 2335. 5393. 9409. 11 620. 12729. 15003. 156 16 255. 18933. 20642. 20788. 21188. 24231. 248, 26 969. 28 755. 32724. 35402. 39309. 40175. 4081 42564. 42638. 45266. 50947. 51018. 51667. 5209 59 012. 54 306. 60187. 64984. 66545. 68352, 6974 69 912, 77350. T7843, 78 836. 79280. 81063. 81516. M ed . 83186. 88050. 89272. 89348. 89702. 908

80 Gewinne von 550 #6 auf Nr. 95. 648. 1314. 2106, 2167. 4279. 4670. 4794. 8242. 9113 10466 11978. 12418 16 592. 16895. 16996. 17073. 17428. 17829. 18164 20274. 20443. 22245. 24181. 24714. 24772. %10 25 243. 26651. 27493. 28725. 29981. 30924. 3146 32 D80. 32 762. 35453. 37352, 37707. 37711. 389) 39 507, 39935. 41461. 41559. 41836. 42716. 42% 44654. 44700. 45577. 46171. 50578. 51015. 5164 58 551. 59064. 64125. 66 937, T1 740. 73484. T3701. T4247. TT 288. 78402. T8510. 79205. 81 795. 90211. 90608. 94 439.

74 504. 74671. 760d 79 688. 80206. 81619

Ein öffentlicher Vortrag über die Geschihte und das Wesen de Stenographie am Dienstag, den 9. d. M., im Hörsaal Königlichen Kunst - Akademie am Schinkelplay 6 (t früheren Bau-Akademie), bietet Jedermann unentgeltlich Gelegenbe, \sih über die Eigenart dieser Kunst zu orientiren. Der Vortrages Hr. L. Loepert, durch seine langjährige Unterrichtsthätigkeit bekann wird an diesen Vortrag seinen 37. öffentlichen theoretischen Unterridté Kursus in der im Abgeordnetenhause amtlich gelehrten und verw deten vereinfachten Stolze’shen Stenographie anschließt. Der Unterricht findet Dienstag und Freitag Abends von 8 hi 94 Uhr in demselben Saale statt. Eintrittskarten ( onorar 6 # pränumerando) und ausführlihe Prospekte sind im bgeordnetet hause, Leipzigerstraße 75, beim Hauswart in der Bau-Akadenie ut vor Beginn im Hörsaal zu erhalten.

Der Moonsche Blinden- Verein hielt gestern unter Vors des Geheimen Ober-Regierungs-Raths Elsasser im christlichen Hop in der Behrenstraße seine 26. Jahresversammlung ab, welche G Bernstorff mit Gebet eröffnete. Der Verein hat, wie der Jahresber! konstatirte, sich wieder der besonderen Su Jhrer Majestäten de Kaisers und der Kaiserin, der Kronprinzlichen Herrschaften, der Prinzen Wil d Alexander und Georg, sowie anderer erlauchter Per'onen zu erft) gehabt. Auch das Ministerium des Junnern hat seine Bestrebunl finanziell zu unterstüßen gesuht. Die Gesammteinnahme, einshlic{!! 1487 4 Bestand, betrug 18 078 4 7898 M gingen an Beiträgen ti 1400 Æ brachten zwei Concerte, 2696 46 wurden aus Anlay E Weihnachtsfestes gegeben, 1713 A wurden an Zinsen je einnahmt. Verausgabt wurden : zu Unterstüßungen an x Blinden 6164 (, für die Weihnahtsbesheerung 2211 f für Andachtsstunden, Sommerspaziergänge, Singstunden, éa gelder u. dergl. 2802 4, während \ich die geh Ausgaben auf 3508 M. beliefen. Der aus Blinden gebildeten flehter-Genossenshaft wurde ein Darlehen von 100 M gewä}. 1 verblieb \{ließlich ein Bestand von 2760 M baar. Das Verd des Vereins beläuft pan 42 703 \( Der Asylfonds verfügt 1 oie Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden wi" gewählt. i:

S

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner

Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

B. 687 §5 unter dem 2, Dezember 1885 erlassene

54663] Bekanntmachung.

e 18 Ges. vom 8. Juli 1876 wird der Thomas

bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde

i gesezbuchs,

67 295. 70948. 7112 M

| vor das Königlihe Schöffengeriht zu Rosenthal zur

hrt, G

: zum Deutschen Reichs-Anze

m 30.

2

Erste-Beilage Es iger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1886,

8 S j E

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- : ; ster nimmt an: die Königliche Expedition | 1. Steckbricfe und Untersuhungs-Sachen.

i “Le Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen- Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

D. anme

2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. R 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. | 4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. \.w. von öffeutlichen Papieren.

Beffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Verlin, Mittwoch, dén-3. Februar

e

C i E

Großhandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarishe Anzeigen.

8. Theater-Anzägen. | In der BVörsen- 9, Familien-Nachrichten. Beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „-Jnvalideudank“‘‘, Nndolf Mosse, Haasenustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. S&lotte, Vüttner &

inter, sowie alle übrigen größeren Annoncen -Bureaux.

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Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

j Steckbriefs-Erneuerung. ee R den Strafakten I. 1I. d. 735. 82. gegen ¿ unverehelihte Adelhcid Kolinski, geboren am 1 August 1857 zu Danzig, wegen Verdachts der rfundenfälshung und unbefugten Annahme des delsprädikats unterm 8, November 1882 erlassene, term 20. Juni 1883 erneuerte Steckbrief wird ¡ermit nohmals erneuert.

Berlin, den %: Januar 1886. 4 göniglihe Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. 4662] Steckbriefs-Ekledi ung. : Der gegen den Arbeiter RichatÞFriedrih Schmidt egen wiederholten s{hweren Diebstahls in den Akten Y R. 1. 651. 84 J, II a. 459. 84 am 4. ODftober 684 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 30. Januar 1886. j Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T. 4 Steckbriefs-Erledigung.

4 gegen den Arbeiter Otto Franz Louis dritshow, am 10. September 1859 zu Berlin eboren, wegen ¡S Diebstahls von dem Unter- uchungsrihter bei dem hiesigen Königlichen Land- eriht I- in den Akten V. R. 11. 870 85 J. III.

brief wird zurückgenommen. Geclin, den 28. Januar 1886. : Staatéanwaltshaft beim Königlichen Landgericht T.

In der Strafsache gegen den Bildermacher Thomas widerski aus Schrimm wegen Uebertretung des

Swidérski auf * : /

den 16. März 1886, Mittags 125 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts- gerichte zu Wollstein zur mündlichen Hauptverhand- [ung über die von der Königlichen Staatsanwaltschaft gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Wollstein vom b. November 1885 eingelegte Be- rufung geladen. Derselbe kann sih dur einen' mit E Vollmacht versehenen Vertheidiger ver- treten lassen. ij

Im Falle seines unentshuldigten Ausbleibens wird, wenn auch ein Vertheidiger nicht erscheint, über die Berufung der Königlichen Staatzanwaltschaft ver- handelt werden:

Meseritz, den 1. Februar 1886.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[54659] A S i Der Bierbrauer Julius Eckhard, zuleßt - in Niederhone wird beschuldigt, als Ersaß-Reservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der

Anzeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf-

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf

den 12. April 1886, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht, Zimmer Nr. 13, dahier zur Gauptverbandlung geladen, mit der Warnung, daß bei unentshuldigtem Ausbleiben des Angeklagten zur Hauptverhandlung werde geschritten und derselbe auf Grund der nah §. 472 der Straf- enug von dem Königlichen Bezirkskommando un enach ausgestellten Erklärung verurtheilt werden

ird,

Eschwege, den 1. Februar 1886. Gerichts\{hreiber des Königl. Amtsgerichts, Abth. IT.

Humburg. ¿

[54193] Der Johann Tobias Ernft von Löhlbach, Kreis rankenberg, oren am 27. November 1858, wird eschuldigt, als Ersaßreservist erster Klasse aus-

“riteóa zu sein, ohne von der bevorstehenden

a erung der Militärbehörde Anzeige erstattet

aben. bugg ertretung gegen §8. 360 Nr. 3 des Strafgesetz-

rselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 20. April 1886, Vormittags 9 Uhr,

auptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben _wird derselbe auf Grund der nah 8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Arolsen Wtestellten Erklärung verurtheilt werden.

osenthal, den 28. Januar 1886. / Jacob, Assistent, i Gerichtsfchreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

94497

87] Zwangsversteigerung.

6M Wege der Zwangsvollstreckung soll das im rundbuhe von Ält-Schöneberg Band 14 Nr. 676 auf den Namen des Tischlermeisters Theophil irdner eingetragene, in der Bülowstraße Nr. 97

hierselbst belegene Grundstück

Ó am 6, April 1886, Vormittags 10 Ulr

N dem unterzeihneten Gericht, an Gerichtsstelle, eue Friedrichstraße 13, Hof parterre, Zimmer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück is mit 9470 M Nüußungêwerth

etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue Friedrichstraße 13, Hof parterre, Zimmer 42, eingesehen werden. i s

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbstzauf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund-

vermerks nicht. hervorging, insbesondere derartige So von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor «der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu- biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An- \spruhe im Range zurücktreten. ; Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. : Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. April 1886, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Fricdrichstr. 13, Hof part., Zimmer 40, verkündet werden. Berlin, den 26. Januar 1886. : | Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[5446] Bwangsversleigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 66 Nr. 3372 auf den Namen der ‘Kaufleute Max, Oscar und Waldemar Gebrüder Lüps{hüß eingetragene, Admiral- straße 26, hicrselbst belegene Grundstück am 3, April 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof parterre, Zimmer 40, versteigert werden. A Das Grundstück ist mit 7610 A Nuzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätßzungen und andere das Grundstück betreffende Nächweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue Sriedrichstraße 13, Hof part., Zimmer 42, einge- schen werden. A Wle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu- biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringjten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berüsichtigten Ansprüche im Range zurüdcktreten. L Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor A des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. - Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 83. April 1886, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle, Zimmer 40, ver- kündet werden. i Berlin, den 26. Januar 13886. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

97,99 g [42622 Aufgebot. Folgende Sparkassenbücher : / a. Litt. V. Nr. 2041 der Oberlausitzer Neben- sparkasse V. in Görliß ult. 1883 über 180 M lautend auf Gottgetreu von Gersdorf zu Görliß, E e d ._ Nr. 23093 der Hiesigen \tädtishen Sparkasse ult. März 1885 über 359,65 4. lautend auf unverchel. Auguste Louise Mücke in Holten-

dorf,

sind in Verlust gerathen und sollen auf Antrag zu a. des Dr. Paul von Gersdorf zu Görliß, zu b. der August&Louise Mücke zu Holtendorf, zum Zwecke der Ausfertigung neuer Bücher amor- tisirt werden. : i Es werden daher die: Inhaber dieser Sparkassen- bücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 11. Juni 1886, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 959, ihre Rechte auf dieselben anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird. 8

Görlitz, den 20. November 1885, Königliches. Amtsgericht.

Ausgebot.

[54499]

in Berg bei Muskau wird der Inhab lih verloren gegangenen Prima-We@fels a. d. Y

Co. zu Görliy und gezogen auf C.

buhe zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- | [

Auf Antrag des Bauunternehmers August Smigula er des 04 uss

fau, den 13. August 1885, über 831,78 46, zahlbar am 13. November 1885 bei Herren Be & . Pötschke in

deu 11. Añgust cr., Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Postplaß 18, Zim-

den wird. Görlitz, den 28. Januar 1886. Königliches Amtsgericht.

545104 L Es wird hiermit öffentlih aufgeboten: Das im Grundbuch von Alt-Laessig, Kreis Walden- burg, Band I. Blatt Nr. 72, auf den Namen des Flei- \chers Gottlob Ergmann eingetragen gewesene „Aus- zügler-Häusel“ nebstz Grundflähe. Dasselbe ift im teuerbuh unter Artikel 43 der Grundsteuermutter- rolle mitenthalten und auf das Grundbuchblatt von Alt-Laessig Nr. 128 übertragen. (Das Blatt Nr. 72 ist geschlossen.) Der Artikel 43 der Mutterrölle, unter dem auch das aufgebotene Grundstück ein- begriffen ist, enthält folgenden Hofraum und sind auf leßterem gegenwärtig folgende in Nr. 49 der Steuer- rolle, verzeichneten Gebäude aufgeführt :

auf der Parzelle Kartenblatt 5 Parzelle 36:

a. Wohnhaus mit Kuhstall, Hofraum, Haus-

garten und zwei abgesondertenKohlenfchGuppen, b. Scheune, e. Schmicdewerkstatt, Größe: 7,70 Ar. i

Das Aufgebot erfolgt auf Antrag des Schmiede- meisters Lucas Hanel zu Alt-Laessig, vertreten durch den Rechtsanwalt Justiz-Rath Behrends in Walden-

burg.

Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Rechte und Ausprüche auf das Grundstück späte- stens im Aufgebotstermine den 29. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Richter im Richterzimmer anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten auf das Grund|tück werden ausgeschlossen werden und der Antragsteller als Eigenthümer ein- getragen wird. :

Gottesberg, den 22. Januar 1886.

Königliches Amtsgericht.

gez. Wilugtßky

[48839] Bekauntmachung. Auf den Antrag des Kaufmanns Salomon Gold- stañd zu Locbau wird der Inhabêx des angebli ver- loren gegangenen Wechsels ‘d.“ à. Bromberg, den 10. April 1861, aus welchem der Rittêrgutsöbesiter König zu Skludzewo durch Urtheil des - früheren Königlichen Kreisgerichts hierselbst vom 5. September 1861 zur Zahlung von 1800 Thalern nebst 6%/o Zinsen seit dem 12. April 1861 verurtheilt worden ist, hier- durch aufgefordert, s Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine am 12. Juli 1886, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Terminszimmer 4, anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung des- selben erfolgen wird. Thoru, den 23. Dezember 1885.

Königliches Amtsgericht.

[54519] Im Namen des Königs! Verkündei am 20. Januar 1886.

Neferd. Dr. Schoeps, als Gerichtsschreiber. In der Dondorffschen Aufgebots\fache F. 50/84 erkennt das Königliche Amtsgericht zu Vreslau durch den Amtsrichter Dr. Weil für Recht: der am 12. November 1829 zu Breslau geborene Carl Friedrih Gustav Salomon Dondorff aus Breslau wird für todt erklärt. 7 Die Kosten des Verfahrens sind aus dem Vermögen desselben zu entnehmen. ; Königliches Amtsgericht.

[54516] Bekanntmachung. E Urtheil wird hiermit bekannt ge- macht : In Sathen, betreffend Antrag auf Todeserklärung des abwesenden Friedrich Adolf Schmiy aus Hildes- heim wird erkannt: : ; 1) Friedrich Adolf Schmit, geboren zu Hildes- heim am 16. August 1827, Sohn des Arbeitsmanns Conrad Schmitz und Frau, Elisabeth, geborene Behling, wird für todt erklärt; h 2) dessen Vermögen soll“ den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden. - Gleichzeitig werden etwaige zum Nachlaß des für todt Erklärten Erb- - und Nachfolgeberectigte noch- mals zur Anmeldung ihrer Ansprüche binuuen 90 Tagen unter eder Verwarnung aufgefordert, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verfchollenen auf sie kein Rücksiht genommen werden joll. Hildesheim, 28. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. T. (gez.) Bening. Ausgefertigt : i : Gade, Kanzleirath, als Gerichtsschreiber.

(L. 8.)

[54550] Gras:

Ladung mit öffentüicher Zustellung. Das Königlich bayerise Amt3geriht Bamberg Il.

hat in der Klagfache der Bauerntoehter Margaretha

Zune man von Trunstadt und der Kuratel deren

ledigen Bauernfohn

¡ur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abshrift des GBrundbuchblatts,

diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine

unehelichen Kindes Johann Baptist, geboren am | das Holz auf 24. Juni 1885, Leßtere vertreten durh den Vormund nd Loo j Wakdaufscher Johanu Zweyer von dort gegen den | dur das Bureau dexr Oberförsterei gegen Erstattung os Berit „Michael O que E der, E bezogen werden.

ies Gerichts, zur Zeit unbekannten Aufent lzaltes, er, Î

viegen Vaterschaft und Kindesalimentation a,uf An- Der Königliche Oberförster 4

Mittwoch, den 24. März 1886, Vormittags 8; Uhr,

mer Nr. 59) anzumelden und den Wechsel vorzule- | im Sißungsfaale Num. 5 anberaumt, wozu der ge- gen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt wer- | nannte Beklagte Michael Shug unter BazugnaZme

auf die Ladung vom 14. Nienember 1885 hiemit ge- laden wird. Bamberg, den 28. Januax 186. Der geschäftsleitende Gerichts\hreibez am Königlichen Amtsgericht Bamberg L. - (L. S.) Hirth.

[54522] Oeffentliche Zustellung. : Die verehelichte Tuchmacßergesell Heinrich, Erneftine, geb. Milde, zu Sommerfeld, vertreten durch den Rechtsanwalt Fkanz zu Guben, klagt gegen ihren Ehemann, den“Tuchmachergesellen_ Oêwald Heinuich aus Sommerfeld, ‘zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestehende Band der Che: zw trennen und den Beklagté# für: den allein shuldi- gen Theil zu erklären, und ladet ven Beklagten- zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts: zu Guben auf i

den 3. Mai 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dom gedachten Ge=- richte zugela}senen Anwalt zu bestellen. : ; Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Guben, den 22. Januar 1586.

Wesenfeld :

Gerichtsschreiber des Königlicheæ Landgerichts.

[54551 Oeffentliche Zustellung. In Sachen der Auna Voltenlogel zu Hördt, Ehe- frau von Nicolaus Meyer, Ackerer, früher zu-Gries, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort. Klägexin, vertreten durh Rechtsanwalt. Riff, gegen: ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen Güter- trennung, hat der Kaiserliche Notar Diemer 1n Brumath zur Auseinanderseßung der Vermögens- verhältnisse der Parteien Termin bestimmt auf den 18. März 1886, Vormittags 9 Uhr, auf seiner Amtsstube, wozu der Beklagte hiermit vorgeladen wird. 2 Straßburg, den 26. Januar 1836.

(L. 8.) Weber, i Gerichtsfhreiber ves Kaiserlichen Landgerichts.

[54552]; Mit Beschluß der Strafkammer des K. Landgerichts Würzburg vom 22. Januar®* 1886 wurde die mit: Beschluß des. Gerichts vom 3. März 1885 in der: Anklagesache gegen vén abwesenden Christian Wolz, verh. Schmied von Höchberg bei Würzburg wegen Vergehens des strafbaren Eigennutzes durch unbefugte: gewerbsmäßige Jagdausübung verfügte Beschlag- nahme des im Deutschen Reiche befindlihen Ver- mögens des obengenannten Wolz in Folge Rückkehr aus Amerika wieder aufgehoben. Würzburg, den 30. Januar 1886. Der Kal. I. Staatsanwalt: (Unterschrift.): 54527 Oeffentliche Latazug. i: : In Saen der Verkoppelung, der Feldmark Riu- dorf, Kreis Neuhaus a. d. Oste,, ist zur förmlichen. Eröffnung und zugleih zur Vollziehung des: von Königlicher - Genexal-Kommission zu Hannover ge- nehmigten, die Stelle des Theilungsplans mät ver- tretenden Rezesses abseiten des Johann Hadeler Sohn. weiland Anbauexs Heinrich Hadeler zu Rindorf,, dessen Aufenthaltsort unbekannd ist, Termin auf Sounabeud, den 27. Mäxz dieses Jghres, Morgens 1L Uhr, :

im Geschäftszimmer des Untezzeichneten zu Lüneburg: angesetzt, in welehem zu erscheiuen der Joha:m Hadelerr unter der Androhung hiedurch verabladet wird:

daß im Ausbleibungsfalle er mit fèinen Ein--

reden gegen die planmäßige Ausfühxung aus--

geschlossen. und der Rezeß für ihn als vollzogen

angenommen werden mird. Lüneburg, den 30. Ianuar 1886.

Die Theilungs-Kommissiaz. G. Hanig.

Verkäufe, Verxpachtungsn, Verdingungen 2c.

54209 Holz-Verkauf i

B E Königlichen, Öbecförsteras Salmäkusteu:."

Am Wontag, deu 15. Fsbruar 1886),

Morgens §8 Uhr, kowmen im Gasthofe „Zum

Löwen“ in Salmünsr zum öffenÄ@ck@ meistWiètenzen

Verkauf: A. Nußholz. i Eichen: 371 Wschnitte mit 547,00 Feslaneter, 185 Stangen I. his I. Kl., 2 Rmtr. Rußz-Stheit

U. S 583 Abschnitte mit 1005,00: Festmeter en: 3 nitte ,00: Festmeter, 26 Rmtr. Nuyscheit 1. bis L Kl. (Haialwchen) ;

Fichten: § Abschnitte mit 1,207 Feftmeter, 39 Stangen X. bis 111. Kl.

B. Bremiholz.

Eichen: 172 Rmtr. gesuades Scheit.

Die Herren Förster jund angewieseu, Reflektantten Buns vorzuzeigen.

Nunarnerverzeichnisse und Looscintheilungen können

Salmüu den 28. Januar 1886.

Rothenburg O.-L., aufgefordert, seine Rechte auf )‘trag der Klagspartei im Termine vom 20, Januar

| 1886 neuerlichen Verhandlungstermin auf

Knorr.

uwe I aat