1886 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Es folgte die erste Berathung des Entwurfs eines Ge-

\e betreffend die Abänderung des 8. 137 des

be Gexichtsverfassungsgesetßes. ? i Í fal! lage eben der Abg. Klemm.

&# Bei Schluß des B

Hinsichtlich der Rekrutirung der Armee für 1886/87 1st Allerhöchsten Orts das Nachstehende angeordnet

worden :

I. Entlassung der Reservisten. 1 Die Entlassung

der zur Reserve zu beurlaubenden Mannschaften hat bei den-

jenigen Truppen, welche an den Herbstübungen Theil nehmen,

am Le odex 2. Tage nah Beendigung derselben, C uEDde

weise nah dem Wiedereintreffen in den Garnisonen stattzu- nden. 2) Für das glomer lde Fub Artillerie Bataillon

P

r. 2 und das Schleswigs uß-Artillerie-Bataillon Nr. 9 istt der 31. August, für alle übrigen Truppen- theile der 30. September der späteste Entlassungs- tag der Reservisten. Das Nähere bestimmen die betreffenden General-Kommandos, für «die Fuß-Artillerie die General- O der Artillerie. 3) Die zu halbjähriger aktiver

ienstzeit eingestellten Trainsoldaten sind ám 30. Oktober 1886 beziehungsweise 30. April 1887 zu entlassen, die Oekonomie-

andwerker am 30. September 1886. 4) Bêurlaubungen von

annschaften zur Disposition der Truppentheile haben an den Entlassungsterminen insoweit zu erfolgen, daß Rekruten nah enes. its der unter IT bezeichneten Antheile zur Ein- stellung gelangen können. i

IT. Einstellung der Rekruten. 1) Zum Dienst mit der Waffe sind einzustellen: bei den Bataillonen mit hohem Etat je 225 Rekruten, bei den übrigen Bataillonen der D Jäger und Schüßen je 190 Rekruten, bei jedem

avallerie-Regiment mindestens 150 Rekruten, bei den Reitenden Batterien mindestens je 25 Rekruten, bei den übrigen Feld- Batterien mindestens je 30 Rekruten, bei den Bataillonen des Rheinischen Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 8 und des Fuß-Artillerie- Regiments Nr. 10 je 200 Rekruten, bei den übrigen Fuß-Artillerie- Bataillonen und bei den Pionier-Bataillonen je 160 Rekruten, bei den Bataillonen des Eisenbahn-Regiments mindestens je 135 Rekruten, bei jeder Train-Compagnie zu dreijähriger aktiver Dienstzeit mindestens 15 Rekruten, zu halbjähriger aktiver Dienstzeit im Herbst 1886 und im Frühjahr 1887 je 44 Rekruten. Soweit Abgaben von gedienten Mannschaften als Krankenwärter beziehungsweise als Bäcker erfolgen, sind Rekruten in entsprehender Höhe über die vor- stehend genanniten Zonen hinaus einzustellen. 2) An Oekonomie - Handwerkern haben sämmtlihe Truppentheile mindestens ein Drittel der etatsmäßigen Zahl einzustellen. 3) Für den Fall, daß bei einzelnen Truppentheilen eine Aen- derung der vorstehenden Zahlen nothwendig erscheinen sollte, ist das’ Kriegs-Ministerium zu entsprehenden Anordnungen ermäthtigt. 4) Die Einstellung der Rekruten zum Dienst mit der Waffe hat bei sämmtlihen Truppentheilen nah näherer Anordnung der General-Kommandos und zwar bei den Truppentheilen des Garde- und XV. Armee-Corps in der Zeit vom 2. bis 6. und bei den Truppentheilen der übrigen Armee-Corps in der Zeit vom 4. bis 6. November 1886 zu En. nur die für das Pommersche Fuß-Arlillerie-Regiment Nr. 2, das Schleswigsche Fuß-Artillerie-Bataillon Nr.. 9, die Unteroffiziershulen, sowie die als Oekonomie-Handwerker aus- gehobenen Rekruten sind am 1. Oktober 1886 und die Train- mo für den Frühjahrstermin am 2. Mai 1887 einzu- ellen.

Die Bestrafung wegen Versuchs oder Beihülfe zum Meineide hat nah einem Urtheil des Reichs- gerichts, III. Strafsenats, vom 12. November v. J., die R der Eidesunfähigkeit des Verurtheilten niht zur Folge.

Das Schulgeschwader, bestehend aus S. M. Schiffen „Stein“, „Moltke“, „Sophie“ und „Ariadne“, Geschwader-Chef: Kapitän zur See und Kommodore Stenzel, ist am 4. Februar cr. in St. Thomas eingetroffen und beab- sichtigt, am 11. dess. M. wieder in See zu gehen.

Sachsen. Dresden, 4. Februar. (Dr. J.) Die Erste Kammer bewilligte heute die Kap. 1 bis 5 des ordent- lihen Staatshaushalts-Etats für 1886/87 (Forsten und Jagd, Domänen und Fntraden, Kalkwerke, Weinberge und Kellereien sowie Hof-Apotheke) allenthalben nach der Regierungsvorlage, nachdem verschiedene Redner sich für eine weitere Erhöhung der Gehalte der Oberförster ausgesprochen, der Staats-Minister Freiherr von Könneriz aber den, der Erfüllung dieses Wunsches entgegenstehenden Bedenken Ausdruck gegeben hatte. Sodann beschloß die Kammer, die in dem Etat für einige allgemeine Landeszwede eingestellten Beträge zu bewilligen und dem BeshluÞ der Zweiten Kammer, dem Verein für Arbeiter- kfolonien in Sachsen eine laufende Unterstüßung von 8000 M6 jährlih bis auf Weiteres zu gewähren, auch ihrerseits beizutreten.

Die Zweite Kammer berieth eine Petition des Prof. Dr. Weider in Zwickdau um Förderung des Handfertig- kfeits-Unterrichts. Die Beschwerde- und Petitionsdeputation beantragte, die Petition der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen und dieselbe fu ermächtigen, zur Förderung des S ie Summe von 5000 # in den

at einzustellen. Nach kurzer Debatte, in welcher von mehreren Seiten, bei aller Anerkennung des Nußtens des Handfertigkeits-Unterrichts, doch von der Verfolgung des Ge- dankens, denselben in die Volksschule ls obligatorischen Unterrichtsgegenstand einzuführen, abgerathen wurde, trat die Kammer dem Deputationsantrage einstimmig bei.

_Elssaß-Lothringen. Straßburg, 4. Februar. (Lds:-Ztg.) Auf der Tagesordnung der gestrigen 5. Plenarsißung des Landesausschusses stand zunächst in 2. Lesung der Etat des Statthalters und seines Bureaus; derselbe wurde g n Debatte angenommen, ebenso der Etat des Staatsraths, der Vertretung beim Bundesrath und des Landesaus\{usses in den Einnahmen und fortdauernden Ausgaben. Bei den einmaligen Ausgaben (10000 # für außerordentliche Ame iruia é arbeiten am provisorischen Landesaus\{chußgebäude) wies der Abg. Dr. Gunzert auf die großen Kosten hin, welche das provi- sorishe Gebäude verursache, und stellte den Antrag, die Ne- gierung möge durch Verhandlung mit der Stadtverwaltung en Staat im Wege des Austausches in den Besiß von Grund- stücken seten, die für die eventuelle Errichtung eines definitiven Landesaus\hußgebäudes geeignet sind. Der Staats-Minister von Hofmann erklärte, daß die beregtèn Verhandlungen bereits schweben und wohl demnächst n dem Landesausschusse ein be- züglicher Vertrag vorgelegt werden würde. Nach kurzen Bemerkun- gen der Abgg. Séintegaas und Dr. Gunzert wurde der Antrag zurückgezogen, und die einmaligen Ausgaben gelangten zur

Annahme. Den leßten Gegenstand der Tagesordnung bildete der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Depositen-V&waltung (2. Ds, Die einzelnen Paragraphen des Geseßes wurden nah kurzer Debatte entsprehend den Vorschlägen der Kom- mission angenommen.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 4. Februar. (Wien. Abdp.)

Der Budget-Aus\{chuß des Abgeordnetenhauses be- ann gestern die Vorberathung des Staatsvoranschlages für das Jahr 1886 und ‘erledigte die ersten fünf Kapitel.

(W. T. B.) Jm Abgeordnetenhause wurde heute Smolka mit 279 ‘von 289 Stimmen zum Präsidenten, Graf Richard Clam- Martinit mit 167 von 276 Stimmen (105 Stimmzettel waren unbeschrieben) zum Ersten Vize- Präsidenten und Chlumecky mit 257 von 273 Stimmen (11 Stimmzettel waren unbeschrieben) zum Zweiten Vize-

Präsidenten gewählt. Pest, 3. Februar. (Prag. Ztg.) Im Unterhause wurde heute das Budget des Handels-Ministeriums

erledigt.

Großbritannien und Jrland. London, 4. Februar.

{F T. B.) Mr. Gladstone hat ein Schreiben an eine Wähler in Midlothian gerichtet, in welchem er sie zu seiner Wiederwahl auffordert. Jn dem Schreiben heißt es: es werde vor Allem die Pflicht der neuen Regierung sein, von ihrer amtlihen Stellung Gebrauh zu machen, um si über den sozialen Zustand in Frland ein Urtheil zu bilden, wie nur ein Ministerium allein in der Lage sei, ein solhes sich bilden zu können, namentlich in Bezug auf die Agrarverbrechen, auf die Ausführung der Pachtkontrakte, sowie in Bezug auf den in Folge der niedrigen Preise auf der Da lastenden Druck und auf die persönliche Freiheit. Ohne eine folche T Getung sei es unmöglich, die einzuschlagende Politik in ihrer Gesammtheit zu erörtern. Das neue Ministerium habe ohne Zweifel die Hoffnung und die Absicht, sorgfältig zu prüfen, ob es nicht ausführbar sei, einen Ver- su zu machen mit irgend einem anderen Plan, um die gegenwär- tige Krisis zu beschwören und den Bedürfnissen der Sozialpolitiker in Jrland Genüge zu thun, einem Plan, der wirksamer sei und größere Hoffnung auf Dauerhastigkeit gewähre, . als die neue Geseßgebung zur Unterdrückung der Agrarverbrechen. Die Regierung werde sich dieser Aufgabe unterziehen mit der vollen Anerkennung ihrer Verantwortlichkeit; sie werde nicht leihthin auf ein glücklihes Ergebniß rechnen, aber sie habe keinerlei Zweifel über die großen Principien, von denen ihr Vorgehen geleitet sein müsse.

Das Oberhaus hat sich bis zum nächsten Montag, das Unterhaus bis nächsten Sonnabend vertagt. Für das Unterhaus sind in denjenigen Wahlbezirken, in welchen dur die Ernennung der neuen Minister Vakanzen entstanden, Neuwahlen angeordnet worden.

5H. Februar. (W. T. B.) Henry Fowler ist zum Finanz-Sekretär des Schaßamts und Hibbert zum Sekretär der Admiralität ernannt worden.

Hobart, 2. Februar. z(Australien.) Der australische

‘Bundesrath hat eite Nesolution gefaßt, welche ine | gemeinsame Aktion der Reichsregierung und der Koltonial-

regierungen für die Befestigung von King George's Sound und der Torres-Stra ße anempfichlt. Frankreih. Paris, 3. Februar. (Fr. Corr.) Das he vom Kriegs-Minister in der Kammer mitgetheilte undschreiben an die Corps-Kommandanten lautet: An die Herren Militär-Gouverneure von Paris und die Herren General-Kommandauten der Armee-Corps! Ich habe die Ehre, als Kabinetsmitglied und Kriegs-Minister Sie in Betreff Ihres Ver- haltens auf die Richtschnur zu verweisen, welhe die Erklärung der Regierung jedem Einzelnen in der Armee vorschreibt. Die Armee hat die itrenge Pflicht, der Politik fern zu bleiben. Es scheint mir indeß nothwendig, klar zu bestimmen, was unter Politik- treiben in der Armee zu verstehen ist Man hat diesen Vorwurf bis jeßt nur denen gemacht, welche ihrer Neigung für die bestehenden Staatseinrihtungen offen Ausdruck gabenz er wurde aber nie gegen die gerichtet, welche feindselige Gesinnungen zur Schau trugen. Ih wünsche, daß einer in beiden Fällen entwürdi- genden Zweideutigkeit ein Ziel geseßt wird Es soll daher keinerlei Politik in der Armee getrieben werden. Sie haben von den Offi- zieren und Militärbeamten nicht allein in ihren Beziehungen zu den Vertretern der Behörden, sondern bei allen Gelegenheiten jene in der „Erklärung“ fo entschieden und genau bezeichnete würdige, treue und achtungsvolle Haltung zu fordern, und Sie haben diejenigen, welche dagegen verstoßen sollten, daran zu erinnern, was sie der Regierung des Landes schuldig sind.

Jm heutigen Ministerrath unterbreitete der Kriegs- Minister Boulanger dem Präsidenten der Nepublik das bereits angekündigte Dekret zur Unterschrift, welches den General Schmiß seines Corpsbefehles enthebt. Diese Maßregel ist eine weitere Folge der vom Minister in Bezug auf zwei Kavallerie-Regimenter angeordneten Strafversezung, welche der Divisions-General in einem Tagesbefehl, der von cinem konservativen Blatte veröffentlicht worden ist, zu tadeln schien. Ferner genehmigte der Ministerrath zwei von dem Handels- un d Fndustrie-Minister ausgearbeitete V or- lagen, die heute in der Kammer eingebracht werden sollen : den Entwurf eines Haftpflihtgeseßes und eine Reform der gewerblichen Schiedsgerichte (prud'hommes), welche die Be- fugnisse ausdehnt. Endlich beschäftigte sich der Ministerrath auch mit der griechishen Angelegenheit. :

Wie der „Temps“ meldet, hat der Handels- Minister Lockroy endgültig nachstehendes System fest- estellt, welhes er in einem Geseßentwurf zur Organi- irung der Ausstellung von 1889 den Kammern unter- breiten wird. Der Handels-Minister hat ih für die Aus- führung durch den Staat unter Beihülfe einer Garantie- Gesellschaft entschlossen. Das erforderlihe Kapital wäre 40 Millionen, 20 davon durh die Garantie - Gesell- schaft, 12 durh den Staat und 8 durch die

tadt Paris aufzubringen. Zwei Comités würden unter dem Vorsize des Handels-Ministers gebildet, das eine, dreigliedrig, hätte je einen Delegirten für den eigentlihen Bau, die angewandte Kunst und Wissenschaft, und das zweite, in welhem auch das erste säße, sollte ein Comité der Kontrole und Durchführung sein, 200 Mitglieder ählen und Vertreter des Parlaments, des Gemeinderaths, er großen Verwaltungen, R e der verschiedenen Fweige des Znstituts, der Fndustrie, der Presse, sowie aller ompetenten Gesellschaften umfassen. Demnach, gäbe es für die Ausstellung, die eine internationale sein und auf dem Mars- felde errichtet werden soll, keinen General-Kommissar.

3. Februar. (Köln, Ztg.) General Schmiß ist durch Dekret nicht blos des Kommandos über das 1X. Armee- Corps, sondern auch seiner Stellung als Mitglied des höheren

& Kriegsraths enthoben worden; in Folge dieser Maßregel wm; Schmit als General E Verfügung gestellt, bleibt ieg der aktiven Armee, weil er, als er früher die Altersstufe B reiht hatte, als Chef des Stabes der Armee von Paris M rend des Krieges in der aktiven Abtheilung der Cadres de Generäle im Dienst erhalten wurde. Es ist unbegründet daß e General Schmiß entlassen worden d ohne daß der K;; Minister Gewißheit 1 habe, daß derselbe der Versa bekannten Telegramms sei, und unbegründet, daß mehrere O ziere der Kavallerie-Brigade in Tours ihr Entlassungsgesuh ein: gereicht haben. Der Kriegs-Minister unterzeichnete den Befehl zur Verlegung der Dragoner-Re i: menter, die in Poigny, Evreux, Compiègne und Sai Omer stehen. Der: Kriegs-Minister hat auch die bisherigen militärischen A abgeschafft; Zapfenstr sollen fortan nur bei Gelegenheit von Fe keiten stattfinden. Der Abend-Appell wird fortan regelmä um neun Uhr stattfinden; alle Unteroffiziere, Korporäle y Soldaten mit Ehrenzeichen, die niht Dienst haben, erhalten Erlaubniß, erst eine Stunde nach Mitternacht zurückzukehren Ce diese Leute bisher blos bis 10 Uhr Abends Urlayi atten.

4. Februar. (W. T. B.) Fn der heutigen Sj der Deputirtenkammer wurde die Berathung der Jun pellation des sozialistishen Deputirten Basly über den Arbeiterstrike in Decazeville as nächsten Donnerstag festgeseßt. Bei der Berathung einer Petition, welhe den Verkauf der Krondiamanten verlangte, um aus dey Erlös eine Alterversorgungskasse für Arbeiter zu stiften, sprach sich de Lanjuinais von der Rechten gegen die Sia aus und äußerte dabei: er sehe voraus, daß f eFrankreih in nicht zu ferner Zeit von der Republik ly gemaht haben werde.

Lanjuinais wurde wegen dieser Aeußerung zur Ordnung gerufen, die Linke verlangte jedo unter großem Tumulte seine temporäre Ausschließun,, der Präsident gab dem Verlangen der Linken aber nit nah und trat sür die Freiheit auf der Rednertribüne cin. Die Kammer ertheilte der Petition {ließli ihre Zustimmung. Zugleich wurde beschlossen, den Finanz-Minister und den Minister der Künste zu einem beschl

Angelegenheit aufzufordern. Die Berathung des Amnestie- Antrages wurde auf nähsten Sonnabend festgeseßt. Am Schluß der Sißung wurde von mehreren radikalen Deputirten der Antrag auf Ausweisung der Prinzen aus den Herrscherhäusern, die vordem in Frankreich regiert haben, eingebracht.

Der Senat berieth über die Organisation des A Der Unterrichts - Minister

oblet sprach sih dabei für den Laien-Unterricht aus. Die Rede Goblets wurde mit großem Beifall aufgenommen, sodaß der Senat mit 184 gegen 78 Stimmen beschloß, die Rede druckten und durch öffentlihes Auslegen in allen Gemeinden Frankreihs verbreiten zu lassen. Die Berathung wird am nächsten Sonnabend fortgeseßt werden.

Der frühere Botschafter Frankreihs in Berlin, Graf St. Vallier, ist gestorben.

5. Februar. (W. T. B.) Jn parlamentarishen Kreisen verlautet: die äußerste Linke halte den Antrag auf Ausweisung der Prinzen für inopportun, und é sei daher die Zurücknahme des Antrages wahrscheinli.

Türkei. Konstantinopel, 4. Februar. (W. T. V) Die „Polit. Corresp.“ meldet: Das türkische Rund- schreiben an die Mächte vom 2. d. M. bringt, anknüpfend an die von den Mächten geäußerten bezüglichen Wünsche, daë mit Bulgarien getroffene Präliminar-Uebereinkommen zur Kenntniß derselben. Danah wird die Würde einteë General-Gouverneurs von Ost-Rumelien, konforn dem Berliner Vertrage, dem Fürsten Alexander von Bul A übertragen und alle fünf Fahrt erneuert, solange der Fürst dem Sultan treu bleibt und Ost-Rumelien angemessen verwaltet. Die Pforte: administrirt direkt die muhammedanishen Dörfer in Kirdjali und im Rhodopegebirge. Wenn gegen die Türkei gerichtete Unruhen in Bulgarien oder Ost-Rumelien ausbrechen, kann das erste Alinea des Artikels 15 des Berliner Vertragéé (Errichtung von Befestigungen an den Grenzen Ost-Rumelient zur Vertheidigung der Land- und Seegrenzen und Unterhaltung von Truppen dajelbst Seitens der Türkei) ausgeführt werden Wenn ein fremder Angriff auf das türkische Staatsgebict an den Grenzen Bulgariens oder Ost-Rumeliens a entsendet die Pforte Hülfstruppen, welche unter den Oberbefehl des Fürsten von Bulgarien gestellt werden. Wenn auf anderen Punkten des türkischen Staatsgebiets ein fremder Angriff erfolgt, wer den die vom Fürsten von Bulgarien zu stellenden Hülfstruppen unter türkischen Oberbefehl gestellt. Jn allen übrigen Stüdes bleibt der Berliner Vertrag aufrecht erhalten. Das ojt:rum? lishe Statut soll binnen 4 Monaten von einer türfisch-bulgs: rishen Kommission revidirt werden. Die Pforte ersucht sließli@ die Mächte, eine Konferenz in Konstantinopel zur D nehmigung des Uebereinkommens zusammentreten zu lassen.

Rumänien. Bukarest, 4. Februar. (W. T. B.) ‘De türkischen, bulgarischen und serbischen Delegirten für die Friedensverhandlungen traten heute in einen Saale des Finanz-Ministeriums zur ersten Sißung # sammen und wurden Namens der rumänischen Regierung v0 Pherekydes begrüßt. Madschid Pascha und Mijatowih gs widerten mit Dankesworten an die rumänische Regleruns Nachdem sih Pherekydes zurückgezogen hatte, tauschten Delegirten ihre Vollmachten aus. Die nächste Sizung wur? auf kommenden Sonnabend anberaumt. i

Die „Polit. Corresp.““ meldet: Wie bestimmt verlautet, E der Delegirte Bulgariens instruirt, auch eine Kries entshädigung Seitens Serbiens zu verlangen. Mads?d Pascha wird diefe Forderung Namens der Pforte erheben.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 9°. gaue (W. T. B.) Das „Journal de St. Pótersbourg zweifelt, daß durch das ergangene Jrade das türlle bulgarische Uebereinkommen bereits als sanktionirt & scheine; denn ein internationaler Akt könne nur n S5 stimmung aller kontrahirenden Theile sanktionirt werden: ort Jrade könne höchstens die Bedeutung haben, daß die D e an L E den Mächten mitzuthé und deren Zustimmung nachzusuchen. H

Der Fürst von Montenegro wohnte gestern E dem im Winter-Palais stattgehabten ersten großen Ó ball dieser Saison bei. ierselbft

Der zum serbishen Minister-Residenten hier

ernannte Oberst Sava Gruic ist hier eingetroffen.

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die P ä Wartei mit folgenden Säßen:

ten und Feierlit S

eunigten Vorgehen in de

Zeitungsstimmen.

Der „Köln en Zeitung“ wird aus Marburg unter . M. geschrieben: ut S

Fp vi biefigen Bismarckverein, Verein für nationäle Politik, tern gefaßter Beschluß dürfte wohl in weitesten Kreisen unseres ifes Beifall und hoffentlich bei ret vielen vaterlandéliebenden d ein wenig mit Glücks8gütern gesegneten Männern Nachahmung iden. Es wurde nämli beschlossen, die Rede des Fürsten Bismark 8 Sânuar in 10 000 Abzügen zunächst im hiesigen Wahlkreise verbreiten. Die weitern Verhandlungen bezogen sih auf den ftaat- Hen Branntwein-Alleinverkauf, für den besagter Verein selbstver-

*ndlich eintritt. j Die „Leipziger Zeitung“ schließt einen Artikel olendebatte und die Haltung der nationalliberalen

Es fann sie nur erheben und stolz machen, wenn sie sich hier auf relben Boden befinden mit dem großen Staatsmann, der „jeßt 7 Gelegenheit genommen hat, der staunenden Mitwelt den genialen ban und die nationale Kraft seiner Politik dur Jahrzehnte hindur Lr prägnanter Darstellung zu entwickeln und klar zu legen. die leßten großen Reden des Fürsten Bismarck sind die beste chtfertigung der Politik der nationalliberalen Partei in der Polen- vi Ein folcher Minister ist kein kleinliher Tyrann, fondern ein eifsichtiger Staatsmann mit einem warmen deutschen Herzen, der solchen cinschneidenden Maßregeln erst greift, wenn die Erkenntniß er eisernen Nothwendigkeit und der nationalen Selbsterhaltung ihn zu zwingt. Seine großen Pläne dürfen nicht mit kleinliher Oppo- tion und kfünstliher Sentimentalität gekreuzt werden. Das haben je Polendebatten von Neuem gezeigt.

Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ vird über die Monopolbewegung im Elsaß von tort ge- P Ei erhanblängen des Landesaus\{chusses über das Branntwein- Monopol haben weithin im Lande starke Wellenkreise gezogen. Das tshlossene Eintreten des Staatssekretärs für den Grundgedanken des Entwurfs begegnete der vollen Zustimmung fast aller bedeutenderen Mitglieder des Landesausschuffes nicht nur, \ondern hat auc draußen im ande ein lebhaftes Echo in gleichem Sinne wachgerufen. Schon eute darf man sagen, daß, wenn es im Bundesrath gelingt, das chidcksal der Eigenbrenner sicher zu stellen, Elfaß-Lothringen in der eit überwiegenden Mehrzahl seiner Bevölkerung der Monopolisirung es Branntweins durchaus zustimmen wird. Immerhin mag dabei gegeben werden, daß die Ausbreitung der Trunksuht in den unteren lassen und der dadurch immer mehr wachsende Widerwille gegen en „Fusel“, der das Unglück verschuldet, nicht unerhebliche Faktoren n dieser monopolfreundlihen Stimmung sind. : :

_ , Um auch eine Stimme aus Lothringen anzusühren, wo die Mehrzahl der Eigenbrenner ihren Siy hat, so sei der Meter Lorrain“ citirt, ein im Ganzen für Deutschland keineswegs sehr ent- egenkommendes Blatt. Derselbe faßt die Vorzüge des Monopols wie olgt zusammen: 1) Vershwindet das unter dem Namen „Petroleum“ efannte Getränk, ein betrügerish zusammengeseßtes Gemisch, welches hen Körper des Arbeiters vernichtet. 2) Erfolgt zu Gunsten der Ent- astung der Landwirthschaft eine Vermehrung des Ertrages der in- ircften Steuern. 3) Besserung der Lage der Winzer, welche in Sefahr sind, ihren Wein in kurzer Zeit niht mehr zum Selbitkosten- preise verkaufen zu können. Wenn Branntwein weniger kostet als Mein, so wird natürlih Branntwein getrunken und der Wein bleibt ingefauft, 4) Werde mit dem Monopol die zunehmende Entsittlichung der Fainilien und der Individuen aufhören. Befreie uns das Monopol au nur theilweise von diesen Uebeln, so verdiene es unter- tigt zu werden. Gereinigter Alkohol werde weniger s{ädlich und hei gesteigertem Preise der Verbrauch ein geringerer sein. Das Monopol müsse unterstüßt werden, bis man etwas Besseres finde; nan möge nicht zu lange suchen, damit man niht Gefahr laufe, mit der Hülfe zu spät zu kommen: mit der Rettung des Volkes vor der Verdummung. J

Aus dem hier Angeführten möge man in Altdeutshland ersehen, daß die hiesige eingeborene Bevölkerung dem Monopolentwurf nichts veniger als gleihgültig, wie sonst manchen deutschen Angelegen- heiten, sondern sogar ret sympathisch gegenübersteht. Diese Beugnisse aus dem Schooße einer Bevölkerung, die unter der Herr- hast vershiedener Monopole gelebt und sich wohl befunden hat, ver- dienen gewiß volle Beachtung, zumal sie im vorliegenden Falle on dem Vertrauen auf die hier längst anerkannte und gewürdigte Sewissenhaftigkeit der deutshen Verwaltung getragen sind, welche den Werth einer Monopolverwaltung, nicht nur den Ertrag, sondern auch en inneren Werth, noch in ganz anderer Weise zur Geltung zu ringen vermag.

Amtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 7. Inhalt; Verfügungen: vom 30. Januar 1886. Zollamtlihe Behandlung der pom Auslande mit der Post eingehenden Sendungen mit Taschen- Uhren. Vom 29. Januar 1886. Leitung der Packetsendungen ach Bulgarien. Vom 30. Januar 1886. Ausdehnung der Er- theilung gemeinschaftlicher Annahmebescheinigungen auf Werth- und Ginschreibsendungen bz. Abänderung der Formulare C. 62a zum Ein- lieferungssheine und C. 31 zum Post-Einlieferungsbuche.

Statistische Nachrichten.

__ Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche äfen und Antwerpen betrug, nach der Mittheilung des Kaiserlichen

Statistischen Amts im Dezemberheft seiner Zeitschrift, im Jahre 1885

103 657 Personen. Es ist dies fast genau dieselbe Ziffer, welche für

das Jahr 1873 nachgewiesen war (103 638). In den auf dieses

folgenden Jahren bis 1879 hielt si die Zahl auf einem verhältniß- mäßig niedrigen Stande ; am geringsten war sie im Jahre 1877, namlih 21 964 Revonen wuchs aber seitdem, stieg von 33 327 im Jahre 1879 im Jahre 1880 auf 106 190, dann im Jahre 1881 auf 210547 und ist seitdem bis auf jene oben bezeihnete Zahl für das abgelaufene Jahr heruntergegangen. O

__— Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 24, Januar bis incl. 30. Januar cr. zur Anmeldung gekommen: fil, veshließungen, 990 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene, 583 Sterbe-

Die Bevölkerung der Sandwich-Inseln nach der Zäh lung von 1884. (Journal de la Société de Statistique de Paris.) Am 27. Dezember 1884 fand im Königreiche Hawaii eine allgemeine Volkszählung statt, deren Ergebnisse in der folgenden

uammenstellung mit den Resultaten der Zählung von 1878 ver- glichen sind. Es wurden ermittelt : 1884 1878

40014 44088 4218 3420 44232 41508 17939 5916 2066 1276 2040 947 1282- 883 1600 272 192 81 9377 436 9821 362 956 416

S0 57985

Gingeborene Misclinge .

Chinesen L E Amerikaner aus den V. St. v. A. . awataner (von fremden Eltern)

zusammen

Sngländer

Deutsche .

ranzosen

ortugiesen

apaner

nus S remdbürtige Polynesier An Fremde . : im Ganzen Personen

666

Die Vermehrung um 22593 Personen entfpriht einer Zunahme von ca. 39 ert y H 6 Jahren. Sie ist hauptsählich, der Ein- wanderung zu “verdanken; die- shnelle Entwickelung von Handel und Industrie auf den Inseln des Archipels zog namentli viele chinesische KFulis, sowie ländliche Arbeiter portugiesisher, deutsher und nor- wegisher Nationalität in das Land. i Wirkliche Unterthanen des Königs Kalakaua sind nur die oben angegebenen 44 232- Eingeborenen und Mischlinge und eine ganz geringe Zahl naturalisirter fremdbürtiger Perfonen; behalten dod) sogar die in Hawai von fremdbürtigen Eltern geborenen Einwohner das Recht, zu jeder Zeit “die Nationalität ihres Vaters wieder an- zunehmen! Die ceingeborene Bevölkerung geht hier wie anderswo unaufhaltsam ihrem gänzlichen Untergange entgegen. 2 : Unter den 80578 Bewohnern des Königreichs gehörten 51 359 dem männlihen und 29039 dem weiblihen Geschlehte an, so daß 177 Männer auf 100 Frauen entfielen. Bei den chinesishea Ein- wohnern war das Verhältniß der Geschlechter noch viel ungünstiger, da sih unter den 17 939 Angehörigen diefer Nationalität nur 871 Per- fonen weiblihen Geschlehtes befanden. Unter den 1600 Deutschen waren 1039 Männer und 561 Frauen.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Friedrich Mauke (A. Schenk) in “Jena erschien soeben ein Bändchen: „Südslavische Volkslieder“, aus der Sammlung von Fr. S. Kuha&, übertragen von Ernst Harme- ning. Nicht mit Unrecht geht man für gewöhnlich an Uebertragungen mit cinem gewissen Vorurtheil heran, und dasselbe ist leider nur zu oft gerechtfertigt, wenn, wie es häufig geschieht, eine handwerks- mäßige, mechanishe Uebersetzung vorliegt. Die Uebertragung von Gedichten beispielsweise sollte nur von berufenen Händen, von Seiten eines Dichters geshehen, denn nur er ift im Stande, ein poetisches Produkt fremder Zunge in Bezug auf Inhalt Geist der Sprache und Form ganz zu würdigen und seinen Schönheiten bei der Ueberfeßung vollständig gerecht zu werden. Insofern ist es als ein glücklicher Umistand zu betrachten, daß diese Volkslieder in Ernst Harmening, dem in literarishen Kreisen wohlbekannten Schriftsteller, den wohl- berufenen Uebermittler in sprahliher wie formeller Hinsicht fanden. In schöner, stets poetischer, sorgfältig gefeilter Sprache sagt er mit deutschen Worten wieder, was der slavishe Sänger in dem beimathlihen Idiom zu künstlerishem Ausdruck brachte; hierbei {loß er sih streng an die Form an und bekundet die ihm selbft eigen- thümliche Gewandtheit und den Sinn für Formenschönheit, der ihn selbst bei dieser hwierigen Aufgabe nicht im Stiche läßt. Aber nicht dies ist das Hauptverdienst der Harmeningschen Uebertragung, er hat fih cin höheres erworben, indem er der son oben angedeuteten iForde- rung, den Geist und die Schönheit der von ihm behandelten fremden Sprache auch in der ihm geläufigen zu vollendeter, Gehör und Gemüth gleich befriedigender Gestaltung zu bringen und somit die Eigenart des Orginals in allen ihren Feinheiten wicderzugeben, gerecht geworden ift. Hierfür also verdient der deutsche Dichter hauptsächlich Anerkennung, daß er uns die prächtigen südslavischen Lieder in ihrer ursprünglichen Schönheit in deutschen Lauten wiedergiebt, sie somit in unverdorbener Reinheit der großen Sammlung ausländischer literarisher Erzeugnisse in deutscher Uebersetzung als werthvolle Beiträge fast mit dem Werthe der Originale selbst zu Geschenken macht. Der eigenthümliche s{chwermüthige Zug, die innige Verbindung von Natur und Gemüth, das Melodische der slavishen Poesie, alle diese Vorzüge hat Harmening zu wahren und geschickt ins Deutsche zu übertragen gewußt, so daß wir also in das geistige Leben der füdslavishen Völker durch ihre Lieder cinen ver- ständnißvollen Blik thun können, der uns beweist, welche be- deutenden Anlagen in jenen Stämmen verborgen sind und einen wie beahtenswerthen Platz die slavische Poesie in der Weltliteratur einnimmt. Der Uebersetzer hat sih daher sowohl um den flavischen wie auch den deutshen Schriftshaß durch seine Uebertragung verdient gemacht, und der an seiner Arbeit bewiesene Fleiß ist um so höher anzuschlagen, als der Ueberseller, wie wir einer brieflihen Mittheilung entnehmen, verhältnißmäßig kurze Zeit gebraucht hat, um die kroatische Sprache in fo vollkommener Weise zu erlernen. Der unermüdliche Sammler \lavisher Volkslieder aus Kroatien, Dalmatien, Istrien, Professor Kuhaë in Agram, welcher in 25 Jahren vier Bände zusammenstellte, hat dem Ueberseßer feine volle Anerkennung zu erkennen gegeben und zu weiteren Uecbertragungen aufgemuntert, welcher Aufforderung Harmening auch Folge leisten wird, so daß alfo eine weitere dankenswerthe Bereicherung unserer Ueberseßungsliteratur in Ausficht steht. Der Preis des dem Fürsten Adolf Georg zu Schaumburg-Lippe und dessen Gemahlin gewidmeten, elegant gebun- denen Buches beträgt 2 #. 80 „\; das ungebundene Heft kostet 1 M. 80 „d. N Einen seinem Inhalt wie seiner äußeren Form nach hoch- interessanten Artikel enthält das eben erschienene Februarheft der „Deutschen Rundschau", (herausgegeben von Julius MRoden- berg, Verlag von Gebr. Pätel, Berlin); derselbe betitelt sich: „Meine Erinnerungen an den Prinzen Friedrich Carl von Preußen“ ‘von Paul Güßfeldt. Zum ersten Male werden hier das persönlihe Wesen des Prinzen, feine Umgebung, sein intimer Freundeskreis geschildert, und zwar in ciner so feinen und lieben8würdigen Weise, daß uns die Perfon des siegreichen Heerführers unmittelbar nahe gerüdckt erscheint. Ein anderer Aufsatz des Hefts beschäftigt fich mit Taine, dessen „Darstellung der französischen Revolution“ Lady Blennerhassett einen auf gründlichsten Kenntnissen der eins{chlägigen Literatur basirenden Cssay widmet; es ift nicht etwa cine Besprehung jenes bedeutsamen französischen Werkes, sondern mehr in engem Nahmen ein Bild jener sturmvollen Zeit. -—— Eine Arbeit voll reiher Anregung ifl Professor L. Friedländer's: „Schicksale der Homerischen Poesie“, welche die Geschihte der Homerforschung erzählt und dabei mancherlei Aufklärungen über bisher Unbekanntes giebt. E, Reyer wendet sich mit seinen Skizzen aus Californien ganz dem modernen Leben zu; der Verfasser führt uns diesmal in das Küsten- sepae sowie nach Sacramento und malt dabei lebhaft das abenteuer- ihe Pionierleben der 40er und 50er Jahre. Eine gedankentiefe und poetish ergreifende Dichtung: „Der Odyssee letzter Theil“ steuerte Ernst von Wildenbruch dem Heft bei. Von den übrigen Beiträgen erwähnen wir noch den Dtto Hartwigs: „Ein päpstlihes Conclave im vorigen Jahrhundert“, ee den Schluß der \spannenden Erzählung von Bret Harte: „Einge|schneit in Eagles“ und vor allem die Fort- sezung von Gottfried Kellers Roman: „Martin Salander“. Der "Politischen Rundschau* folgt eine detaillirte Uebersicht aus der Feder Karl Frenzels über die bisherige Saison der Berliner Theater und ihr reiben si literarishe und bibliographishe Notizen an.

Nr. 3 der Wochenschrift „Das Neue Berlin“, peraus- gegeben von Paul Lindau, hat folgenden Inhalt: Berlin und seinc Verwaltung. I. Mein nervöser Oukel. Von Ernst von Wilden- bruch. Berliner Dichtungen. „Quartett.“ Roman von Frit Mauthner. Von Paul Lindau. Die Preisbewerbung um die Wandgemälde im Berliner Rathhause. Von Ludwig Pietsch. Luftschiffahrt. Von Hermann Moedebeck. Das „Karlsbad.“ Von Heinrih Seidel. Verschiedene Mittheilungen: Der Sub- scriptionsball. Von L. P. Die Louisenstädtishe Oper. Von E. G. Reif. Vormerk-Kalender. Inserate.

Kirchhoff u. Wigand in S haben über ihr E l t P R A 751 (Medizin) ausgegeben. Derselbe verzeichnet 2432 Schriften unter folgenden 11 Rubriken: Ge- \hihte der Medizin und der Epidemien; die älteren Schriftsteller bis Boerhave und Halle; öffentlihe Gesundheitspflege, medizinische Geographie und Statistik; Staatsarzneikunde sowie Toxikologie ; Ver- mishtes; Systeme und Encyklopädiez Hilfsmittel der Praxis; populäre S ra Dege und Diätetik; Balneologie und klimatische Kuren ; Arzneimittellehre; Rezeptirkunst und Pharmazie; ee und Magnetismus; Anatomie und Physiologie; normale und patho logische Pathologie und Therapie. Unter den aufgeführten medizinischen

Werken, die in der genannten Antiquariatshandlung vorhanden und

Gewerbe und Handel.

Der „Moniteur officiel du commerce“ vom 31. Dezember 1885 veröffentliht folgende Liste notorisher Schwindelfirmen in Rotterdam, welche die Polizeibehörde zu Rotterdam dem franzöfi- schen Konsul daselbst mitgetheilt hat: Akker (W. van den), Verlengde kruiskade, 321, F. commune de Delfshaven, marchand. Akveld (Nicolaas, Matthys), Noord Molenstraat, 24, architecte. Aldenhoven (H. B. J.), Oostplein, 12, marchand. Altenpohl (August Ernest), Lambertusstraat à Kralingen, em- ployé de burean. Altenpohl (Johan Carl Gottlieb August), Oostmaaslaan, marchand. Bäcker et fils (August), Nieuwstraat, 34. Bakker (J. M.), Livkerrottekade hoek verlengde Dirkstraat, 1. Balestra (J. F.), Nadorststraat, 53. Bauer (J.), Nieuwstraat, 34. Beinert (Friedrich Christian Heinrich), Delfshaven, Steinstraat, 78, mécanicien. Benden (G. v. d.) et Cie, Nadorststraat, 53. Bende Gerrit (v. d.), maison Hirsch et Cie. Bolongino (Franz, August, Wilhelm), Ichiedam. Brederude (Arnoldus, Joseph, Melchior). Brock (Ludovicus, Johannes, Bernardus), Linkerrottekade, 71. Buhlmann (Adèle), Wynstraat, 47. Buren (Maurits, Salomon van), Groenenlaan, 39, marchand. Bakker, Geertje, Hofdyk Plaats de Hoop, 22. Bakker (Gerben, Jan), Hofdyk Plaats de Hoop, 22, marchand. Bakker (Joseph), Hofdyk Plaats de Hoop, 22. Blank (J.), Visscherdyk, 33. Cats Dekker, Zwaanstraat. Courlander (Jacques), La Haye. Craenen (Constant), Spaanschekade, 8, Crets Crosta (M. M.), Peperstraat. Dähnert (Ernst), 2e Lombardstraat, S6. Dammers (G.), Jonkerfransstraat, T6. Degens (H. A.), Feyenoordstraat, S. Degens (Jean-Henri), Mauritsstraat, 11. Deventer (J. van), Hillesluis. Dolder (W. A. van), Boomgaardslaanr, 56, agent d'affaires. ou Doesburg et Co., Aert van Nesstraat, 121. Dreszchel (Johann, Pieter), Vondelstraat, 3. Driel (Dirk van), Puttershcek, Dumpel (Richard), Goudschesiraat, 953. Endert (Ca11, Paul), Oppert, 66, marchand. Fracer et Cie, Bierstraat. Frie=sen (Johann), Alcemadeplein, 3 Gastel Leenderit (van), Crispynlaan, 45. Gouwentak (P. J.). Crispynlaan p d Kruiskade. Goeye de Izaae, Meent, 15, marchand. Gröbel, Wynstraat, 47. Grüter. Gruitrooy (G. ou S.), Hillesluis Haas (de J. L. J.). Lange Warande, 92. Hamilton (van), Doornen et Cie, Noordbiaak, 61. Hecker (Jan ou Jol) (s'écrit aussi Hekker), kade, 71. Heeremans et (Cie.). Heyden (Hendrick, van d.), Puttershoek, marchand. Heyden (Johan Baptiste, van der), Botersloot, 121. Heystek (D. P.), Noord Molenstraat, 17. Heystek (W. J.), id, Belten et Cie., Bloemkweekerstraat, 212, à La Haye. Hirsech et Cie. Hoedt (Andries), Goudscheweg, 54, marchand. Höffmeyer (William, Gustav, Carlson), Piet Heinstraat, Delfe- haven. Huyger voord (P. van de), Zandstraat, 49. Ingen (R. van), Hooge Zeedyk, 119. Ingen (R. van), Toerystuin, 16. Tsaacson (H. C.), Goudsche singel Kapsenberg (Gerharda), Zwaanshals. Kiela (Gerrit Gr.), Goudsche ryweg, 47. Kind Jean (Pieter), Zwarte Paardenstraat, 27, magasíin Herde- rinnestraat, 3. Koevoets, Aert van Nesstraat, 13, ler étage, marchand. Kooyman (Johannes), Botersloot, 103, marin. Kraus (Giesbert, Wilhelm), Lange Baanstraat, 37, ouvrier d'établi. Krevelen v. (Dion, Willem). v. d. Werffstraat, 47. Kryger (de G.), O. Zwanenstceg, 29. Krummeich (Johannes Petrus), le Lombardstraat, 11. Lange (Wilhelm), Piet Heinstraat à Delfshaven. Leeuw (Hartog de). Leyer de Johannes (Dominicus), Nieuwe Vogelenzang, 26. Marcus (Hendrik), Hofkade, 15, Markhoff (Friedrich), Eendragtstraat, 30, marchand. Metz (Samuel), Slaaikkade, 156. Michel (P. M.) et Cie., Jonkerfransstraat, 142. Moorsel (Maria Cornelia), Sophiastraat, 48. Moorsel (v. M. C.), Sophiastraat, marchand. Mostertman (A. H ), Botersloot, 77, à présent Sophiastraat, 48, Mulder (François de), Paardenstraat, 94. Murree (Alexandre F.),- Zuidwal, 19, à La Haye. Nettesheim (Carl), Wyde Kerkstraat, 1. Noord (J. van). Oosthoorn (B. J.), Eleonorastraat, 38. Optenzieke (Geertrnida), Wildereesteeg. Ostermann, Ged. Binnenrotte, coiffeur. Ouden (Arie den), Trouwsteeg, 20, marchand. Oudshoorn (J. B.), Eleonorestraat, 39. Ouwenel (Jacob), Nieuwehayven. Paling et Cie. (Willem Johaunes), Zwaanshals, 177. Ploeg (Jacob, Levie), Aert van Nesstraat, 30a 2e étage. Rahn Wilko, Amsterdam. Rapmund (J. L.), van Berkelstraat, 16, marchand de cigares. Remmers et Cie., Delfshaven Gouvernestraat, 20. Remy Friessen et fils (J.), Amsterdam. Renken Johannes, Schiedawsche dyk, 169, magasin dito, 172. Rexwinkel (A. G ), Odenbarneveldtetraat, 67, Ryk (Friedrich v. d.), Zwarte Paardenstraat, 90. Ryn (van), Delfshaven. Rikaart (N.), van Meekerenstrad, 62. Roest (I. C. J.), Zuid Binnensingel, à La Haye. Rust (Franz, Bermann), van der Werfstraat. 17. Ruttger (Louis), Aert van Nesstraat, 12. Schaap Berend, Noordblaak, 21, marchand. Scheffer (Schäffer, A. E.), Hoogeboezem, 18. Schrenuder (F, H.), Batayvierstraat. Schümacher (Herman-Joseph-Friedrich), Rustwatkade, 1. Siehl (Wilhelm Hermann Johann), Goudschedwarsstraat, 15. Simons (Frans), Nieuwehaven, 159, à La Haye. Speyer (Isaac), Zandsztraat, 13, marchand. Spier (Marinus), Zuidwal, 109, à La Haye. Teunissen (Henri, Bernard), Noordersingel, 8, warchand. Theyse (B -H.-H.). Boomgaardslaan, 56, Tilleken (Theodorus), Eleonorestraat, 6, charpentier. Tilleken (Th.), Hoogeboeczem, 32. Trompert (Hendrik, Antonie) Fuinderstraat, 117, cordonnier. Tukker, Willemstraat, 224. Uylen Hendrika (Marie de Willem Wolff), Aert van Nesstraat, 123. Vanderryk, commissionnaire. Velleman (Hartog, Alexander), le Diergaardestraat, 40, marchand. Vylders (M. Ch.), Lenvenhaven, 17

2

Linkerrotte-

fäuflih sind, befinden sich viele werthvolle.

Vingerhoeds (Cornelis Petrus), Sophiastraat, 40.