lufi-Conto \{ließt ab mit cinem Gewinn-Saldo" von 191 397 4, wel- ch den Borslägenndes Aufsichtsraths in nahstehender Weise Abschreibungen 9760 4, zur Verstärkung
_ des Reservefonds 21 192 M, a 69/9 Dividende 59 994 Æ, zu ftatuten-
dung finden soll : mäßigen Tantièmen 10453
— Der Aufsichtsrath der Kredit-Anstalt für Industrie t s Dessauer) hat Aktionären die Vertheilung einer Dividende von 79/ für das Jahr
5 und Handel in Dresden (vormals 1885 vorzuschlagen, gegeu 69/0 im Vorjahre.
— Dem Geschäftsbericht der Oldenburger
Gesellschaft Für das Jahr 1885 entnehmen wir
Die Versicherungssumme hat sich . von 500 600 543 A in 1885 oder um 14 022
41 956 M6. weniger, - als 1884. an Versicherungggebühren ist
orjahre.“ Als Gewiny ergeben si
läge für das Grundvermögen zu überweisen sind; p
den 90 736 #6 “wird vorgeschlagen, 60000 M oder 10/0 des baar eingezahlten Grundvermögens. als Dividende zu bestimmen und den Rest von 30736 #4 der Rücklage für, unvorherzesehede Fälleszazu- wenden. Nah Zuschreibung der aus dem Gewinn von 1885 ent-
nommenen Beträge stellen fch die Rücklage für da und di&Rüdlage für unvorhergesehene Fälle zusamm das ist 168,13 M für jede Aktie oder 26,04 4 dés Grundvermögens der Gesellschaft.
Antwerpen, 10. Februar. (W. T. B.) eröffneten Wollauktion wurden Wollen angeboten, davon 1232 Ballen verkauft. unbelebt, Käufer sind wenig zahlreih anwesend.
neuer Schur 5 bis 10 billiger.
London, 10. A iguar: (W. T. B.) Wollauktion. Geschäft
träge, Kapwollen # bis 1 d. billiger. Paris, 11. Februar. (W. T.°B.) Das
Schaizbons um 2%.
Submisfionen im Auslande.
Dänemark.
1) 15. Februar, Mittags. Kopenhagen. spektor der dänischen Staatsbahnen für Seeland Kabelgarn, Manillaseilen, Packtauen, Schnuren, Bi dochten u. f. w.
9%) 16. Februar, Mittags. Stadtyerwaltuvg (IV. Magistratsabtheilung). Lieferung von etwa
Portland-Cement, davon für das Pflaster- und Straßenwesen 26 000 entner, für das Wasserwerk 10 000 Centner und für das Gaswerk
4000 Centner. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs8'- Anstalten.
Während bei den niht auf Bahnhöfen gelegenen Stadt-Post-
anstalten Berlins aa den Wochentagen die Annahme
1) von gewöhnlihen Packeten bis 7 Uhr Abends,
2) von Werthsendungen bis 8 Uhr Abends
bestimmungsmäßig stattfindet, sind die Annahmeschalter für die vor- bezeichneten Gattungen von Sendungen bei den hiesigen Bahnhof s- n ia je nah der Abfahrtszeit der von den einzelnen Bahn-
öfen abfahrenden Nachtzüge bezw. nah Lage der hi
Betricbs8einrihtungen wochentäglih wesentlich länger geöffnet. Die
einzelnen
festgeseßt :
bof) bis 11 )
Schalterdienststunden für die Postanstalten sind gegenwärtig wie folgt 1) beim Postamt 4 (Stettiner Bahr
4) N y 9 (Potêdamer ,
3) ; 11 (Anhalter )
)
)
"”
z 17 (Schlesischer z 36 (Görlitzer L 40 (Lehrter
"” "” "” "
577939 MÆ in 1884 anf 6 j 04 „S die Einnahme an Versicherungsgebühren von 859 973 K auf 886 206 6 oder um 26 232 A. vermehrt. Die Schäden für eigene Rechnung betrugen in der Feuerversiherung und Glaésvexsiherung zusamgien 305 635 . oder i ie Geschäftskoften stellen sih auf 218 984 Æ. (+4- 11 200 #6).s An Abschreibungen sind erfolgt 5863 A auf Werthpapiere, 25 000 M auf das Geschäftshaus. „ Die Rücklage 2 frei von Geschäftsfosten berechnet, und beträgt 486876 M oder 43,88% der Einnahme an Versicherungs- gen fük eigene Rechnung efhschließlich der Rücklage aus dem
120 981 M, wovon statutenmäßig 5 9% oder 6049 é dem Direktox und 20% oder 24 196 4 der Rück-
1789 Ballen
] Gegen die Preise der Novemberauktion waren Wollen alter Sur 10 bis 15, Wollen
E Tuar ; „Journal officiel “ veröffentlicht heute die Herabseßung der Ztnsen für die
Ober - Betriebs - In- .- Veferung von
- 2
pringenden
beshlofen, den | furt (Main), L
Durch diese
Versiherungs- | treffenden Nachtzüge
folgende Angaben: Zuschlaggebühr erhoben wird.
kannt zu sein.
abgegangen.
Es dürfen indeß bei den vorgenannten Postanstalten na 7 bezw. 8 Ubr Abends nur solche gewöhnliche Packete bezw. Werthsendungen “| die aae anme werden, welche mit den auf den betreffenden Gijenbabnhöfen „mit Kork ausgestopft sind. en l Yoftzügen Weiterbeförderung erhalte. drfen ci dem Postémt 11 (Anhalter Bahnhof) na
ds nur Packete und Werthsendungen für die Linien nah Frank- und Dresden aufgeliefert werden. Gelegrubelt geboten nod bis thunlichst f
elegendeit geboten, no 18 tounlt urz vor g
g bei den - in Betracht kommenden Postanstalten Packete oder Geldsendungen aufzuliefern, ohne daß für derartige Post- sendungen neben dem tarifmäßigen Franko bezw. Porto eine besondere d r Wenngleich ünstigung der“ Offenhaltung der Anna ] 18 Di ums bereits umfassender Gebrau gemacht wird, «so scheint sie dennoch
Stettin, 10. Február. (W. T. B.) Der Stettiner Llovyd- dampfer „Martha“ is heute via Gothenburg nah New-York
-
#5 i
-_
So z. B. 7 bezw. 8 Uhr | Staar. pla
blikum - eine günstige | Aufmer ublikum - eine günstige E Abgang der be-
gelangt: Jn
von der fraglichen Ver-
meschalter Seitens des Publi- | Insektenfresser ,
G. Lossin und
on den verbleiben-
en auf 336 266 A6,
baar eingezahlten Garde - Grenadier - Regitaents
Kaiser . Franz Ererzierhäusérn
In der heute | werden mor
Buenos-Ayres- Die- Auktion ift
Vormittag
/
giments, des 2.
Grenadier-Regiments Nr. 2
erfolgen.
ndfaden, Lampen- |- Sing- “und Schmuckvögel
von Kopenhagen | Seltenheiten vorgeführt. 40.000 Centner
und ein grüner, denen die Schwanzspitze feblt.
hat Frl.
Mal hier gezeigt wurde
punkt der
erdurch bedingten Bahnhofs-
N 1058 M, S N 1121 N., 8 M, 1155 N.
Berlin hat wieder eine ganze
Berlin, 11. Februar 1886.
Mit dem heutigen Tage haben die Vor stellungen der im Herbst v. J. bei den hiesigen Garde-Infanterie-Regimentern eingestellten Rekruten ihren Anfang genommen. Durch 4 gesetzten wurden heute Vormittag die Rekruten des 3. Bataillons s Grundvermögen | GGardeeFüsilier-Regiments,--des Fufilier-Bataillons Kaiser
r. Garde - Grenadier - Regiments der betreffenden Regimenter besichtigt. die - Vorstellungèn der Rekruten des 1. Bataillons Garde - Füsilier - Regiments, des 1. Bataillons Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments ) tailtons Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments® Nr. 2, und über- morgei die der Mannschaften des 2. Bataillons Garde-Füsilier-Re- Bataillons Kaiser Alexander Garde- Grenadier- Regiments Nr. 1 und des Füsilier-Bataillous Kaiser Franz statfkfinden. zu Fuß werdea die Besichtigungen der Rekruten in der : eit vom 16. bis 18, und beim 3. Garde-Regiment zu Fuß vom 19.
Die 9. Ausstellung der „Aegintha“ ist heute in den mit Tannenreisig und Fahnen reich geschmüdckten Säâlen der erften Gtage des Hauscs Kömmandantenstraße Nr. 70 eröffnet worden. Etwa 100 Aussteller aus allen Theilen Deutschlands haben weit über 3000 aller Art zur Schau gestellt. oft: Gesehenen * werden auch diesmal wieder eine Anzahl befonderer ] In dék ungemein. zahlreich beschickten Ab- theilung der Papageien intêressiren den Kenner vor Allem zwei von Focktelmann-Hamburg E Edelpapageien, onit Einen . sehr s{chönen gelbhäubigen Zwergkakadu Hagenbe-Hamburg zur Ausstellung gebracht. Altenburg brillirt - mit einer ausnehmend s{önen Kollektion von Alexanderfittichen, ungemein gekehrigen Thierchen. seltene Fleischfresser, der im vorigen Jahr überhaupßt zum ersten und Ausstellung bildete, Als Neuheit bringt diesmab Frl. Hagenbeck zwei Konsul Rosenkranz in Mexiko verdankt. So weit bisher festgestellt war, haben diesé Thiere in der Wissenschaft noch gar keinen Namen. Erich Marquardt, einer der in Bezug auf Erfolge glücklichsten Vogel- liebhaber “Berlins, zeigt als Seltenheit einen gut akklimatisirten weißköpfigen chinesishen Staar, sibirishe Weidenammer und Sumpf- rohrsänger, die er ohne Einbuße des Gesanges durhwintert hat. Auch die neue Kolonie Kamerun hat dazu beigetragen, die Ausstellung man- nige is zu gestalten : fünf Kameruner Eichhörnchen, sehr zutrauliche Thierchen, tummeln ih in cinem geräumigen Käfig; sie sind von gelb- grauer Farbe und haben \chwarze Längsstreifen. Ueberaus reichlich ist dies- mal au die Abtheilung der ausgestopften Thiere. Hr. Marquardt stellt den Balg einer Paradieselster aus Neu-Guinea aus, eines Thicres, das überhaupt noch nie lebend 100 Sons gebraht worden ist.
Reihe seiner bekannten, mit ausgestopf-
die resp. Vor-
Alexander und des “ 1. Bataillons Nr. 2 in den
Gbenrso Jn
anrichten. Erregung.
Nr. 1 und 2. Ba-
Garde- Beim 2. Garde-Regiment
is 21. d. M.
\sttreut worden.
Neben dem — *11, F
ein -„rother | erfolgt.
üblihe Yelbe Zeichnung - der aal eipzig, Schulz- / [ Redacteur Der Kea, jener
damals den Hauptanziehungs- ift diesmal_ wieder * erschienen.
V erd M oskau, äber, die sie dem
koffs erhielt
angemeldet.
Bock- | in Scene.
Inserate für den Deutschen Reihs- und Köni Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Hande
register nimmt an: die Königliche Expedition | 1. des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.
M gl.
EN
Steckbriefe und S
2, Zwangsvollstrekungen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.
4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
[56084] Oeffeutliche Zustellung.
Die Frau Wilhelmine Bäß, geb. Trabhardt, in Tonna, vertreten dur den Rechtsanwalt Hierling daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Hand- arbeiter Heinri Bäß von Tonna, zur Zeit unbe- fannten Aufenthalts, wegen Chetrennung auf Grund der §8. 85, 122 u. 124 des Chegeseßes mit dem An- ‘trage auf Urtheil dahin, daß die Che zwischen dem Beklagten und der Klägerin zu trennen und dem ersteren die Kosten des Verfahrens zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die Il. Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Gotha auf
den 1. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwedtke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gotha, den 8. Februar 1886.
-Diteél; Landgerichts-Sekretär, als Gerichts\hreiber des Herzoglichen Landgerichts.
[55412] Heilbronn. Oeffentliche Zustellung. Klageanszug. Der Privatier Heinrich Münchmeyer in Ludwigs- burg, vertreten durch Rechtsanwalt Mainzer in eilbronn, klagt gegen die mit unbekanntem Aufent- [tsort in Amerika abwesenden Eheleute Wilhelm ipp, Bauer, und Pauline Lipp, geb. Neifeis, von öckmühl, auf Bezahlung der ihm als Cefsionar des Wolf Honauer von Berlichingen gegen die ge- nannten Gbeleute zustehenden Kaufschillingsforderung von 1256 # 14 fammt Pins mit dem An- trage, zu erkennen: die bekl. Eheleute find folivarish \chuldig, dem Kläger die Summe von 1256 A. 14 „4 nebst 5 9% Zinsen seit 11. November 1876 zu be- zahlen und die Prozeßkosten zu_ tragen ; auch wolle das Urtheil sogen vorgängige Sicherheitsloistung für vorläufig. vollstreckbar erklärt werden, und ladet die Beklagten zur müudlichen Verhandlung des Rechts-
u. f. w. von öffentlichen Papieren.
{treits vor die Civillammer des Königlichen Land- gerihts zu Heilbronn auf Dienstag, den 11. Mai 1886,
i __ Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Den 2. Februar 1886.
2 Randelstéder, Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.
[56979] Oeffentliche Zustellung.
Die Chefrau Fabrikarbeiter Bernhard Schulte, Wilhelmine, geborene Mertens, zu Iserlohn, ver- treten durch den Justizrath Geck zu Hagen, klagt gegen ihren vorgenannten Chemann, früher in der Korrektions-Anstalt zu Benninghausen, jeßt unbe- kannten Aufenthalts, wegen Ebesheidunag auf Grund Sävition, unordentlicher Lebensart, Versagung des Unterhalts, \trafrehtlicher Verurtheilung und un- überwindliher Abneigung, mit dem Antrage, das chelihe Band uñter Parteien zu trennen Und. den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste "Civilklammer des Königlichen Landgerichts zu Hagen auf
den 21. Mai 1886, Vormittags.9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dèêm gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auëzug der Klage bekannt gemacht.
: Schaper, Gerihts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.
[56071] Oeffentliche Zustellung.
In Sachen des Handelsmanns Caïn Levy in Saarburg, Klägers, vertreten durh Rechtsanwalt Wündish in Zabern, gegen Victorine Chemitlin, Tochter von Joseph hemitlin Vater, aus Gondrexange, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und Consorten, Beklagte,
wurde durch Urtheil des Kaiserlihen Landgerichts zu Zabern vom 19. Mai 1884 die Versteigerung
Seltenheiten aufbewahrt,
Recht
mit all den Vögeln darste \
Unter den sonstigen ausgestopften Thieren ‘erregt besonderz
Aufmerksamkeit ein in der Flügelweite aufweist
Nad) cinge |
er Abtheilung für einheimishe Vögel erhielt u. A. den
ersten Ghrenpreis der Stadt Berlin (die große goldene Medaille)
Bankbeamter Hermann Bünger-Berlin für eine vortreffliche Kollektion
as — 10. aer e R imi örungen vorzubeugen, sind starke Po izeifräfte aufgeboten worden wird für alle Fälle auch Kavallerie bereit gehalten. un finden starke Ansammlungen statt; die Brücken werden indessen von zahlreichen Polizcimanuschaften beseßt gehalten, um zu verhindern, daß die Massen äh London hineingelangen. Der Umstand, daß den ganzen Tag über in allen Theilen Londons dichter Nebel herrscht, läßt die Situation beunruhigender erscheinen, als dieselbe unter anderen Um- ständen wohl aufgefaßt werden würde. — Wie es heißt, sind heute Abend gegen mehrere Sozialistenführer Haftbefehle erlassen worden. — 10. Februar, Abends. Bis heute Abend 10 Uhr 30 Minuten war es in keinem Theile Londons zu einer nennenswerthen Ruhestörung gekommen. G und anderen Orten find von der Polizei ohne Schwierigkeit zer-
: ebruar, Morgens. störung verlaufen. mehrere Sozialistenführer wegen Aufwiegelung zur Plünderung in Anklagestand zu verseßen, ist deren Verhaftung bisher noch nicht
gebenen Mann achteten. Herzensverlust zu ertragen!“ — findet am Freitag in der Universitätskirche darauf nach dem Kloster Troitkaya-Sergiew übergeführt, wo am Sonnabend die Beerdigung erfolgt. Zu dieser Feierlichkeit sind zahlreiche Delegirte der Presse und andere Députationen Rußlands
ten Thieren bevölkerten Landshgftsbilder ausgestellt. Neu erscheinen diesmal auch Sâugethiere, die gleichfalls na |
patentirtem V In diesen Bi sind auch e E so ein A es E Bs ein gelber übsh ist ein gro eau, we einen h it, die in hiesiger Gegend beck ge
ark geschofsener Seeadler, der 8 Fuß hender Berathung ist die Jury zu folgendem Resultat
den zweiten Ehrenpreis „der Stadt
Berlin
(die kleine goldene Medaille, fowie ein Diplom des Vereins) einem großen Theile der. hiefigen Bevölkerung noch nickcht genügend be- S On Nenmaer Otto Bock-Berlin für Gesammtleistung. —
n der Abtheilu Berlin (goldene Ehrenpreise des Vereins erhielten Schriftseßer A. Kranz-Berlin, erste Preise Karl Radtke-Berlin, Jul. Grosse-Berlin,
für Kanarien erhielt den Ebrenpreis der Stadt edaille) der Schuhmachermeister Kleindienst-Berlin. Lauener-Berlin und
Karl Ulbrich. — Die Preise in der Abtheilung für
ausländishe Vögel stehen noch aus.
Ueber die Ruhestörungen in London liegen folgende wei Tele eriqutie M «B: T. a gr: it us 2 ola wona ondon, 10. Februar, Nachmittags 5 Uhr. Auf heute A {loffen die Juweliere und Goldscmiede in einigen Stadttheilen Anbruch der Dunkelheit ihre Läden, da man ein Eindringen von Volksmassen aus den südwestlichen Vorstädten, sowie aus dem Stadt- theil Southwark in die City befürchtet. — 110. Februar, Nachmittags. _ ford“haben #1{ starke Volk8massen auf London zu in Bewegung geseßt, welche auf dem Wege vielfahe Beschädigungen an Eigenthum
vor :
Von Greenwich und Dept-
den südöstlihen Vorstädten herrs{cht starke Um weiteren Ruhe-
In Deptford
Die Volksansammlungen in Deptford
Die Nacht ist ohne jede Ruhe- Obwohl die Regierung fest beschlossen hat,
11. Februar. (W T. B) Das Urtheil des
Reichsgerichts in dem Prozeß gegen Kapitän Sarauw und Roettger ] Sarauw auf 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ghrverlust. Der Mitangeklagte Roettger ist freigesprochen.
wegen Landesvercraths lautet
gegen
10. Februar. (W. T. B.) Die Wittwe Akfa- nachstehendes Kaiserliche Telegramm: „Mit
Herzeleid erfuhren die B R und ih den plöglihen Tod Jhres Mannes, welchen wir als e
rlihen und den Interessen Rußlands er- Gott verleihe Ihnen Kraft, diesen {weren Die Einsegnung der Leiche Aksakoffs tatt. Dieselbe wird
Im Walhalla-Theater geht morgen, wie angekündigt, „Das lachende Berlin“, von Jacobson und Wilken, zum s:
ten Mal
Oeffentlicher Anzeiger.
Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des
5. Industrielle Etabliffements, Fabriken und Großhandel. & . Verschiedene Bekanntmachungen. . Literarische Anzeigen. In der Börsen-
. Theater-Anzeigen. | . Faiwilien-Nacriéten. Beilage.
„„Jnuvalidendauk“‘, Rudolf Mosse, Haasenfstein
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größeren
Annonceu - Bureaux. L)
eines zu Gondrexange gelegenen und in dem er- wähnten Urtheile näher beschriebenen Hauses und dic Vertheilung des Erlöses unter die Parteien nah deren Rechten verordnet und mit Vornahme der Operationen der Kaiserl. Notar Kappler in Rixingen beauftragt.
Ferner wurde dur Ordonnanz des Herrn Land- gerichts-Präsidenten in Zabern vom 4. Januar 1886 an Stelle des inzwischen verstorbenen Notars Kappler der Kaiserl. Notar Levy in Saarburg beauftragt, und von Leßterem zur Vornahme der fraglichen Rechtsgeschäfte am 21. Januar 1886 Termin an- beraumt auf Montag, den 22. März 1886, Nachmittags 2 Uhr, zu Saarburg în seiner Amtöôstube.
Zu diesem Termine wird die obengenannte Victorine Chemitlin, welcher gegenüber durch Be- \{chluß des Kaiserl. Amtsgerichts zu Lörchingen vom 8. Februar 1886 die öffentlihe Zustellung bewilligt worden ift, vorgeladen mit der Erklärung, daß auch in ihrer Abwesenheit zu den Verhandlungz2n ge- \chritten werden wird.
Zum pude der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug bekannt gemacht.
Lörchiugen i. L., den 9. Februar 1886.
/ _Swceiber, Gerichtsschreiber des Kaiserl. Amtsgerichts.
[56100] Oeffentliche Zustellung.
“Nr. 1950. Der Bäckermeister Martin Waldbauer und die Wittwe des Bäckermeisters Anton Mann, Sophie, geb. Kneisel, Beide zu Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Geißmar, klagen gegen den Bäcker Karl Ullner von“ Mannheim, z. Zt. unbe- faunten Aufenthalts, und die Chefrau des Schreiners Daniel Bürkel, Josephine Wilhelmine, geb. Ullner, in Mannheim, Beklagte, auf Pfandstrichsertheilung, mit dem Antrage, die Beklagten seien schuldig, den Strich des unterm 27. Dezember .1860 in Folge Verfügung Großh. Amtsgerihts Mannheim vom 21. Dezember 1860 Nr. 19 496 zum Pfandbuche der Stadtgemeinde Mannheim Band 43, Blatt 296,
Nr. 490 auf das Haus Litt. Q. 4. Nr. 22° gefer-
tigten Eintrags zu gestatten und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen, und laden den Beklagten Karl Ullner zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die T. Civilkammer des Groß- herzoglichen Landgerichts zu Mannheim auf Mittwoch, den 21. April 1886,
: Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. A
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage befannt gemacht.
Mannheim, den d. Februar 1886.
(L. 8) von Harder, Í
_Gerichts\chreiber des Großherzoglicen Landgerichts.
[55395] Oeffentliche Zustellung.
Der Bäermeister Carl Mahlke zu Polzin klagt egen die Tuhmacher Heinrih Carl Ferdinand und Fmma, geb. Meister, Lübeck’\{hen Eheleute, in unbe- kannter Abwesenheit, wegen rückständiger Zinfen von den auf dem Grundstück Polzin Bd. VI. Bl. Nr. 192 b. Abtheilung 111. Nr. 1 eingetragenen 1200 auf die Zeit vom 1. Oktober 1883 bis dahin 1889 mit dem Antrage auf Zahlung von 120 X bei Ver- meidung der Zwangsvollstreckung in das Grundstü Polzin Bd. V1. Bl. Nr. 192b. und ladet die Ve- flagten zur mündlihen Verhandlung des Reht#- ftaeus E das Königliche Amtsgericht 1. zu Pol-
Zin au den 30. März 1886, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
; __ Bernhardt, j
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. I.
I }
Nedacteur: Riedel. Berlin:
Verlag der Expedition (Soli). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage)
Fegierungen.
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Kön
6; 37
Erste Beilage
Berlin, Doünerstag, den 11. Februar
iglih Preußischen Staats-Anzeiger.
1886.
R
Nichtamlliches.
reusßzen. Berlin, 11. Februar. Jn der ge}jtr1gen g) Sipung des Reichstages führte bei Berathung Vährungsfrage der t 4 von Schalscha in fast zwei- ¿ndigem Vortrag wesentlih Folgendes aus : Nach der Rede des 1hg, Woermann müßte man glauben, daß Hamburgs Bedeutung m) it der Goldwährung datire. Dexselbe halte die Fixirung t Perthverhältnisses zwishen Gold und Silber für unmög- ‘4: wisse er denn nit, daß der lateinishe Mün bund, der ine solche Fixirung durchgeführt, die größten andlungen q den Produfktionsverhältnissen von Gold und Silber jherdauert habe? Derselbe Abgeordnete meine, der Handel ide ebenso wie die Landwirthschaft; aber der Handel könne i den verschiedenen Werthverhältnissen viel leichter anpassen (6 die produktiven Gewerbszweige; für den Abg. Woermann i die Währungsfrage von viel geringerer E als für ie Landwirthschaft. Derselbe weise darauf hin, daß der große rkehr si{ch nicht ausgleihe in Geld, sondern in Papier. her die Form der Abrehnung sei gleichgültig; auf den Werth- ser komme es an, der an die Waaren gelegt werde. Die oldwährung aber sei der längere und daher für die Pro- uftion ungünstigere Maßstab. Man verliere beim Jmport un und beim Export nach den Silberländern Asiens jedesmal je volle Differenz der beiden Währungen, wobei der Export yc Silberländer speziell Jndiens, auh noch aus anderen lesachen wachse: in Folge neuer Eisenbahnen und \ampferlinien. Wenn gesagt werde, dur die \eppelwährung würden die Gläubiger benachtheiligt urden, welche statt ihres ausgeliehenen Goldes Silber arüderhalten würden, so frage er Redner), ob si dieser Nachtheil niht völlig mit dem. ecke, welchen die ¿quldner erlitten hätten, die ihre vor Einführung der Gold- vihrung in Silber aufgenommenen Schulden nachher in Gold ahlen müßten? Wenn unter der Goldwährung in Deutsch- mnd in mancher Beziehung ein wirthschaftlicher Aufschwung ingetreten sei, #0 sei er nit als Folge derselben zu betrachten, dern als Folge des enormen Einflusses und der Macht- kllung, die Deutschland inzwischen gewonnen habe. Der cigatssekretär von Burchard habe vorgestern gesagt, die hoch- nihtige Währungsfrage sei ein Gegenstand steter Sorge der Wenn man von dieser Sorge nur auch einmal was merkte! Derselbe habe weiter gesagt, bis jeßt sei noch un keiner Regierung eine Anregung in der Währungsfrage folgt. Nun, es sei ja bekannt, daß der Bundesrath den Feihskanzler o sehr mit Jnitiativanträgen überschwemme, uß derjelbe nicht mehr aus noch ein wisse. Da verde wohl für einen Antrag in der Währungs- uge niht mehr Raum gewe}en sein! Die Rede des preußi- hen Finanz-Ministers im Abgeordnetenhause habe der Abg. Poermann mit Beruhigung, er (Redner) habe sie mit Trauer vernommen. Der Minister von Scholz weise auf die angeb- lh günstige Lage des Exports hin. Sei denn Deutschland wer überhaupt mit seinem inländishen Konsum bereits so uhe der Grenze des Möglichen, daß es nur noch an Export ken kôónnte? Müßten niht noch über 75 Proz. der Bevöl- krung unter den drückendsten Verhältnissen ihr Leben fristen ind dabei höchst nothwendige Konsumartikel entbehren? Der inister von Scholz thue sh etwas darauf zu gute, daß er ine Mahnung habe ergehen O die Ueberproduktion ein- ushränken. Diese Mahnung ei unnöthig, denn die That- he der Ueberproduktion empsinde nahgerade Jeder. ber vie sie aus der Welt zu schaffen sei, davon sage der Mi- nister kein Wort. Er könne es von feinem Standpunkt uh gar nicht ; denn in Wahrheit sei die Ueber- ¡roduktion wesentlich die Folge der Entwerthung der Produkte, und diese wiederum die Folge der Goldwährung. Nit Befriedigung erfülle es den Minister, daß in Deutschland 185 für über 1000 Millionen Mark neue Kapitalsanlagen sattgefsunden hätten. Das klinge sehr \{{hön, nur habe si gleihzeitig eine sehr bedenkliche Verschiebung des Besißstandes vollzogen. Die Herren, die nur immer das Wort „national“ in Munde führten, sähen vielleiht nur darauf, daß jeßt eine Rilliarde Kapital mehr in Deutschland vorhanden sei, und sagten nicht, in wessen Tasche es geflossen und woher es ge- lommen sei. Die Been aber, die niht gewöhnt seien, Alles S gut zu heißen, was die Regierung ihnen vorführe, also j V. seine politischen Freunde, oder die Welfen, oder die Polen, die meinten do, daß jene Verschiebung des Wohl- landes für die zahlreichen Personen sehr bedenklich gewesen si, deren Tasche eine Expropriation erfahren habe, niht auf Grund des Enteignungsgeseßes, sondern der Gold- währung. Die Folgen dieser Verschiebung zeige die stetige, rapide Zunahme des Proletariats, und diese Vermehrung der Nidtsteuerzahler sei dem Finanz-Minister die Ursache großer Yeru g! Derselbe betrachte die e Dia und den Ueber ang zur Goldwährung als zwei Weltthat achen, die sh ohne Bun vollzogen hätten und noch vollzögen. Die irstere aber sei wesentlich dur ur Gold- Res mitverschuldet, und diese selbst werde und könne nie- vi allgemein angenommen werden, schon deshalb nicht, weil 06 dazu Le old gar nicht vorhanden sei. Welche Ver- wselung! Als ob nicht gerade umgekehrt die Silberent- peiung erst durch die Einführung der Goldwährung in eutschland entstanden wäre! Er (Redner) mache es ja der gierung niht zum Vorwurf, wenn sie damals einem all- emein verbreiteten Jrrthum unterlegen sei; aber zum Ruhme inne er das do nit anrehnen, wie der Minister von Scholz es verlange. Zum Ruhm würde es ihr vielmehr nur gereichen, wenn
den Uebergang
7 endlich die verhängnißvolle Goldwährung wieder abschaffen
l Redner besprah sodann die üblen Folgen, welche in m der Silberentwerthung in den O E d ein- eas seien. Die Thaler könne man nur noch durch einen h pudcours als Zahlungsmittel neben dem Golde erhalten; Fs lejer künstlichen erthsteigerung des Thalers aber liege Be porn zur Nachprägung; und in der That ließen zwei a iner Bankiers in der S weiz Silberthaler prägen und mten damit ihr gutes Geschäft. Die Schwankungen im ú tthverhältniß von Gold zu Silber, die mit Meereswogen
vergleichen seien, hätten ebensolhe Schwankungen in den
Waarenpreisen jur Folge. Dabei sei aber das ge- sammte Nationalvermögen, eben weil die Goldwährung bestehe, -zurückgegegangen. Das werde klar, wenn man den vergrößerten erthmessér der Goldwährun an jedes einzelne Vermögenssück lege. Als er des Vermögensstüces ergebe sich dann eine beträchtlich geringere Summe, als früher bei dem Werthmesser der Silberwährung herausgekommen sei. So habe sich das deutsche National- vermögen in demselben Maße verringert, als der Werth des Silbers im Verhältniß zu dem des Goldes zurückgegangen sei. Jn Anbetracht dieser Lage stehe der Vorrath des vor- handenen Goldes durchaus im Mißverhältniß zu dem des vorhandenen Silbers; denn der Verkehr arbeite mit einer Milliarde Silber und auch nur einer Milliarde ausgeprägten Goldes. Redner führte sodann in eingehender Weise die Nothlage der Landwirthschaft auf die Goldwährung zurüdck und bestritt die neulihe Behauptung des Abg. Bamberger, als ob die Zie der ländlichen Arbeiter bei einer Rückkehr zur Doppelwährung reduzirt werden könnten. Auch das dauernde Sinken des Zinsfu es, die zunehmende Latifundienwirth- haft, das Brachliegen großer Kapitalien hänge wesent- lih mit der Goldwährung zusammen. Wenn die Entwickelung in der jeßigen Weise fortgehe, so würden die Folgen vom nationalen Standpunkt aus zu beklagen sein; das germanische Element unter den Gebildeten werde jedenfalls mehr und mehr zurückgehen. Die Behauptung, daß durch die Gold- währung die Kaufkraft des Beamtenstandes erhöht worden sei, sei ebenfalls ein Jrrthum. Wie ständen damit die fortwährenden Anträge auf Aufbesserung der Gehälter in Einklang? Und wenn wirklich jene Behauptung richtig wäre, sollte man dann etwa lediglih der Beamten wegen die Goldwährung behalten, während die ganze übrige Bevölkerung unter ihr seufze und leide? Er zweifle niht, daß der Erfolg der von seiner De beantragten Untersuchung seine Ansichten nur bestätigen werde.
Hierauf bemerkte der Regierungskommif}s arius, Geheime Ober- Regierungs-Rath Schraut : der Vorredner habe in seine Ausfüh- rungen zwei Bemerkungen eingefügt, welche von dieser Stelle aus nicht unwiderlegt bleiben könnten, weil sie geeignet seien, die Zuverlässigkeit des Münzumlaufs in Zweifel zu stellen. Er (Redner) habe bereits im vorigen Jahre bei dem gleichen Anlasse die Bitte ausgesprochen, es möchte troß der vollen Freiheit der Diskussion der Fehler einer allzu pessimistischen Färbung des thatsählihen Münzumlaufs vermieden werden. Wenn der Vorredner in dieser Beziehung bemerke, daß das Reich zur Zeit nur höchstens zwei Milliarden Baargeld hätte, wo- von die eine Hälfte aus unterwerthigem Silber, die andere Hüälste aus Gold bestände, so sei dies nicht besen Es seien ausgeprägt worden annähernd an zwei Milliarden Mark Gold, wovon nah den Schäßungen bimetallistischer Schriftsteller zur Zeit jeden- falls noch 1700 Millionen Mark Gold im Umlauf seien. Andere Schäßungen gingen höher — er halte sich in dieser Beziehung an den bedeutendsten bimetallistischen Sia Goid Ottomar Haupt. BA im Jahre 1885 sei dem Reih Gold reihlih zugeflossen, indem die Reichsbank in der Lage gewesen sei, den Betrag von 126 Millionen Mark Gold anzukaufen. Die Bemerkung, daß der Silberumlauf eine Milliarde betrage, sei auch etwas übertrieben, er betrage ungefähr 900 Millionen Mark. Darauf sei jedoch kein besonderer Werth zu legen. Der Vorredner sage ferner, soweit er (Redner) verstanden habe: zwei Berliner Bankhäuser ließen in der Schweiz für ihre Rehnung Thaler ausprägen, welche sie sodann nach Deutschland einführten. und dort in Verkehr seßten, um aus der Höhenwerthung der Thaler in Deutschland gegen- über ihrem wirklihen Silberwerthe für sich einen ver- brecherishen Gewinn zu ziehen. Die Regierung habe der Frage, ob die deutshen Silbermünzen A würden, unausgesezt ihre volle Aufmerksamkeit zu Theil werden lassen, es lägen indessen keine Anhaltspunkte dafür vor, daß solhe als Münzverbrehen zu charakterisirende Nach- prägungen stattfänden. Bis zur Angabe des näheren Beweis- materials müsse er in Folge dessen diese Thatsachen direkt be- streiten, und er glaube, daß der Vorredner wohl Angesichts der shweren Schädigung, welche für den Münzumlauf aus olchen Nachprägungen erwachsen könnte, die Verpflichtung ühlen werde, der Regierung das Material, welchés er in dieser Angelegenheit habe, zur Verfügung zu stellen. :
Der Abg. Lohren i sid, daß die Bimetallisten mit diesem Antrage zum ersten Male einen praktischen Boden be- träten. Bisher hätten sie in ihren unzähligen Schriften sich lediglich mit Problemen und Prophezeiungen abgegeben. Seine wirthschaftlichen Freunde hätten es ihm verdact, daß er sich auf die Seite der Goldwährung gestellt habe. Wie könnte er eine Sache für gut halten, welhe von Manchester- männern, Leuten wie Bamberger und Delbrück, ausgegangen sei? Es habe ihm oft leid gethan, daß in diesem Haufe immer der Abg. Bamberger die Sache der Goldwä rungspartei im Allgemeinen vertreten habe. Er (Redner) habe deshalb das Wort genommen, um den Schein vor dem Lande zu beseitigen, als ob nur der Abg. Bamberger ein Wort für die Goldwährung einzulegen habe. ie Prophezeiungen der Bimetallisten seien sämmtlich nicht in Er- N gegangen; der Silberwerth sei nicht gesunken, die
eihsbank habe niht durh Anziehen der Diskontschraube das nöthige Gold zur Deckung ihrer Noten heranziehen müssen, der Diskont sei von 41/4 auf 31/2 Proz. gesunken. Es befänden sich 5 Millionen Mark Metall mehr in der Bank, als Noten cirkulirten. Ueberall habe eine Zinsréduktion stattgefunden, Kommunal- und Staatsanleihen würden konvertirt, die Steuern ermäßigt. Dadurch, daß der Staat weniger Zinsen für An- leihen zu dip e brauche er weniger Steuern. Warum e die Bimetallisten, die doch sonst auf wirthschaftlihem Ge- iete von Fall zu Fall entscheiden wollten, niemals auf die Hauptsache auf die Interessenfrage eingegangen? So wolle êr den Schleier lüften. Die gesammte Silberproduktion be- trage 2800000 kg; nah dem “alten Silberpreis würden diesen Dns jährlih 114 Millionen Thaler mehr zuge e als jezt. Das sei doch ein sehr er- heblihes Interesse! Von einer viel wichtigeren und größeren Jnteressengruppe sei bisher niemals die Rede gewesen
in den bimetallistishen Peitungen und Schristen: es seien das die Besißer der auf Silberzinsen laufenden Werthpapiere deren Werth in Europa, Mexiko, Amerika und Jndien \i auf Milliarden belaufe. Durch die Rehabilitation des Silbers würde 3z. B. den Besißern österreichischer auf Silberzinsen aus8- gestellter Effekten ein Coursgewinn von mindestens 20 Proz. zuwächsen. Das allein bedeute 3—400 Millionen Gulden. Die Differenz hätten aber ganz andere Leute verloren, als die Käufer von heute. Er nehme es aber diesen Leuten gar nicht übel, wenn sie Himmel und Erde in Bewegung seßten, um diesen Gewinn zu erzielen. Eine dritte Gruppe seien die Be- ißer der Jahrhunderte lang M IgepeiGeren Silberbarren und ünzen. Die in den Kulturländern in Cirkulation befind- lichen Silbermünzen würden auf 8/4 Milliarden ge- \{äßt, in der ganzen Welt seien 20 Milliarden 1m Umlauf. Dieser Metallwerth habe sich seit 1873 um 4 Milliarden reduzirt. Nun habe man in Deutsch- land unter der Silberwährung 35 M Silber pro Kopf, jegt höhstens 18—20 # Silber in Cirkulation gehabt. Mehr könne man nicht brauchen. Es genügten unter der reinen Goldwährung 12 4 Silber- und Scheidemünze pro Kopf voll- ständig. Man müßte also das in den Gewölben liegende überflüssige Silber einfah los\{hlagen. Was würde das aber für einen Sinn haben, da die ganze Welt schon soviel Silber im Verkehr habe? Es sei gar e L daß alle anderen Staaten, die jeßt Ueberfluß an Silberwaaren hätten, in kürzester Frist das ite Goldstück, das sie überhaupt bekommen könnten, aus Deutschland Aleitel über Auf der Pariser Münzkonferenz sei man im Zweifel über die eigentliche Münz- politik Spaniens gewesen, nachdem es 1876 die Goldwährung eingeführt habe. Man brauche Hrn. More de Prendergast gar niht nah der Münzpolitik Spaniens zu fragen. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts habe Spanien den Welt- e beherrsht und ihn mit seinen Silberpiastern geführt. un seien im Laufe der Zeit alle spanischen Küstenkolonien in englischen Besiß gekommen. England habe sich vergeblich alle Mühe gegeben, diese alten spanischen Silberpiaster aus jenen Gegenden zu vertreiben. Als aber 1877 die lateinische Münzunion den Bimetallismus aufgegeben, habe si auf ein Mal ein Argwohn gegen Silber verbreitet. Da seien alle diese alten Piaster auf ein Mal nah Spanien zurückgekommen um Gold dafür zu kaufen. Wenn da Spanien nicht rasch diese alten Piaster beschränkt und das Pisetensystem eingéführt a würde es verarmt sein oder Bankerott gemacht haben. rx frage nun die Bimetallisten, warum fie jo wenig. von allen diesen Interessen sprächen? Kennten sie sie niht? Das wäre doch auffallend. Warum zögen sie blos sekundäre Jnteressen in die Agitation? Der Schwindel an der Berliner, an der Wiener Börse, an allen Börsen der Welt, welche mit Silber handelten,? müßte mindestens ebenso groß werden, wie nah dem französischen Kriege, wenn das Silber in seine alten Rechte einträte. Wollten die Bimetallisten diesen Schwindel oder nicht? Dar- auf müsse man Antwort haben. So begreife sihs, daß au die „Börsenzeitung“ so lebhaft für den Bimetallismus eintrete. Von allen diesen Dingen brauche ja der Bauer nichts zu er- fahren, und man mache ihm bange mit dem Gespenst der indishen Weizenpreise. Diese hätten mit dem Silberpreise gar nihts zu thun. Seit 1881 sei der Preis des Silbers nur um 7 Proz., der des Weizens um 25 Proz., der des Roggens um 29 Proz., der des Kupfers um 24 Proz., der der Heringe um 22 Proz. gefallen. Auch solche Waaren seien im Preise gefallen, welche aus Silberländern gar nicht nah Deutschland kämen, sondern in den ertoven Goldländern ganz allein produzirt würden. Die Weltkrisis, die sih hier vor Augen vollziehe, sei lediglich das Ergebniß der maschinellen Entwicklung des Jahrhunderts, des Großbetriebs , der Dienstbarmachung der Naturkräfte und der Erfindungen. Nun solle Jndien auf einmal alles Elend vershuldet haben. Als wenn die Weizenkonkurrenz Amerikas, Australiens und Ruß- lands auf dem Weltmarkt nichts bedeutete! Die indische Weigenau u nah England betrage kaum 11/2 Proz. der europäishen Weizenproduktion. Von den Goldländern sei der Weizenimport stärker, als aus Jndien mit seiner Silber- n aris und seinen Sklavenlöhnen. Die Wirkungen der Valuta auf den Jmport und Export seien ni§t zu bestreiten. Die sinkende Valuta hebe den Export und mindere den Zm- port. Hier sei das einzige Mittel für vershuldete Staaten, ih wieder herauszuarbeiten. Aber es geschehe mit dem Blut der Arbeiter. Er bestreite aber, daß die Valutaverhältnisse Oesterreihs und Rußlands durch das Sinken des Silbers in Deutschland hervorgerufen seien. Der Silberrubel in Ruß- land gelte nur 2 # So lange es den Bimetallisten nicht ge- linge, einen russishen Finanzminister aus ihrer Mitte zu finden, der- Rußland und Oesterreich durch Einführung der Goldwährung auf die Beine helfen könne, könnten diese Staaten keine Verbesserung, sondern eine Verschlehterun ihrer Geldverhältnisse erwarten. Der gesammte Welthande basire auf der Goldwährung. Das möge man beklagen, aber es sei niht aus der Welt zu bringen. Man würde den ganzen Außenhandel Deutschlands aufs Aeußerste gefährden, wenn man die Goldwährung aufgäbe. Es sei kein Wunder, daß England die Doppelwährung für andere Staaten wünsche, nur nicht für sih. Es könnte damit die ihm unbequeme Konkurrenz aus dem a \hlagen. Darum müsse er (Redner) das ganze Vorgehen der Bimetallisten für eine internationale Doppelwährung nur aus tiefstem Herzen beklagen. j Der Abg. von Kardorff erklärte, er wolle auf die Angriffe des Abg. Lohren niht weiter eingehen. Aber wenn er den Rath gegeben habe, dafür zu sorgen, daß ein russischer Finanz-Minister zur Einführung der Goldwährung eingeseßt werde, so hätte es für ihn doch ähe ( erst sid selbst zu denken, da er mit so apodiktischer Sicherheit über ie russischen Verhältnisse geurtheilt habe. Er (Redner) lege jedo, wie bemerkt, auf die Ausführungen des ‘Abg. Lohren niht soviel Gewicht, als äuf die Rede des Ministers von Solz, die einen großen Eindruck im Lande ‘gemacht habe. Er Redner) stehe in der Bezichung mit dèm preußischen Finanz- Minister auf demselben Boden. Wie jeter, so sei au er (Redner) ein Anhänger des protektionijtishen Systems, der indirekten Steuern und des Fürsten Bismark. habe sich
wohl näher gelegen, zuerst an