1886 / 45 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

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minirt ift, erreicht werden roird, dann reigt der RedariGuy der Staa*zeisenbahn-Venwaltung aus zunächst zur Verzinsung der ge)/amm- ten Staatss{huld. Die ge)ammte Staatsschuld erfordert eine Ver- ¿j”.sung von 161 124 000 in runder Summe, während die Ver- zinsung der Eiscnbahnschuld, die uns zur Last gelegt ist, 160 709 000 A beträgt. Wenn man nun noch hbinzurechnet, was wir zur Amortisation der Prioritäts-Obligationen verwenden, fo werden wir s8umma eummarum cinen UÜcbershuß übcr jene Zinscn der Staatsschuld ich fehe vom Extraordinarium ab von etwa 68 Millionen berausrcchnen.

Sollten wir aber nit diese Ergebnisse voll erreichen, nun, so würden wir allerdings nicht so viel Uebershüsse zur Abschrcibung und vielleicht sogar niht cinmal die ganze Abschreibung gewinnen. Aber das ist doch kein Grund, um ängstlich zu werden; jedenfalls kein Grund, in dem nawzulafsen, was nothwendig ist, damit die Ent- wicklung unserer wirthschaftliden Verhältnisse keinen Schaden leide.

Es ift dann vom Hrn. Abg. Büchtemann noch erwähnt worden, daß, wenn jeßt noch nicht nähere Mittheilung darüber gemacht werden Fönne, welche Resultate das laufende Jahr in Bezug auf Einnahme und Ausgabe haben werde, cine gewisse Unordnung, oder, wie er sagte, nicht ribtige Ordnung in der Verreseznung der Verwaltungen herrschen müsse. Meine Herren, ih bitte Sie doch, in Betracht zu ziehen, welcher Éolossale Apparat cs ist, der hier in Vewegung gesetzt werden muß, um diese Resultate zu finden, und daß die Verrechnung für viele Verkehre nit in den Händen preußischer, sondern in den Händen anderer Di- reftionen liegt, die Abrechnungsbureaux haben, und daß bei der außer- ordentlich weiten Verzweigung unseres Verkehrs bis nach Italien und Rußland hinein die Abrechnung immer s{wieriger wird und immer größere Dimensionen annimmt. Die Nachweisung im „Reichs- und Staats-Anzeiger" hat die Differenz, die sih zwischen dem Provi- sorium und Definitivum ergiebt, zuleßt auf 8 Millionen angegeben. Ich glaube, Achnliches werden wir în diesem Jahre wieder erleben, und troß allen Drängens auf beshleunigte Abrechnung wird es kaum möglich sein, bei dem Fortbestand der gegenwärtigen Einrichtungen früher auf ein zutreffendes Resultat zu kommen. Auch wird der Hr. Abg. Büchte- mann aus seiner früheren Stellung noch wissen, was für Schwierigkeiten es mitunter bei den Verbands-Abrechnungsbureaux macht, ¿zu cinem definitiven Resultat zu gelangen, und gegenwärtig hat doch die Sache noch einen außerordentli viel größeren Umfang erhalten, und handelt cs sich um viel größere Summen.

Alles in Allem genommen, glaube ih, daß Sie ohne Sorge den Etat so annehmen können, wie er Ihnen jeßt vorliegt, auch in Be- ziehung auf die Einnahmen, auch weil, wenn wir noch nicht überfehen fönnen, wie die Entwicklung im künftigen Jahre sich gestalten wird, wir die Zuversicht hegen dürfen, daß, falls die Einnahmen zurück- bleiben, auch die Ausgaben entsprechend zurückbleiben werden. Wenig- stens wird cs die Aufgabe der Verwaltung sein, in alledem, was irgendwie als Luxus empfunden werden könnte, zu sparen, im Noth- wendigen aber bezüglich der Solidität der Verwaltung und guter Einrichtungen für den Verkehr nicht zu sparen, auch darin, meine Herren, nicht zu sparen und in dieser Beziehung wei- tere Einleitungen zu treffen, daß wir auch in Zukunft Dn Landestheile, die zurückgeblieben sind, noch mit denjenigen Neben- babnen verschen, deren sie nothwendig bedürfen. Ich glaube, daß dieser Gesichtspunkt auf allen Seiten diescs Hauses als richtig er- fannt wird, und daß Sie aus dem gegenwärtigen, etwas weniger glanzvollen Bild der Verwaltung keinen Anlaß entnehmen werden, uns in dieser Beziehung ein Halt zuzurufen.

Der Abg. von Strombeck richtete an die Staatsregierung die Bitte, die in Aussicht genommene veränderte Etats- aufstellung vor ihrer S erst dem Hause in -den Grundzügen mitzutheilen, damit nicht nachträglich sih wieder Abänderungen als nöthig herausstellten. Der gegenwärtige Zeitpunkt eigne sih überhaupt nicht zu einer derartigen Modi- filation, da sich das Eisenbahnwesen zur Zeit noch in einem Uebergangsstadium befinde. Die aus dem Nachweis der Betriebsergebnisse hervorgehende Erleichterung der ärmeren Volksklassen dadur, daß die Abrundung der Preise vierter Wagenklasse niht von 10 zu 10 „Z, sondern von 5 zu 9 erfolge, begrüßte Redner mit großem Vergnügen, nehme in- dessen gleichzeitig Veranlassung, den Wunsch auszusprechen, wenn möglich, diese Abrundungsform viellciht auch auf die nächsthöher gelegene dritte Wagenklasse auszudehnen.

Der Abg. Berger erklärte sih mit einer Vereinfahun der Eisenbahn-Etatsaufstellung zwar ganz einverstanden, dos dürfe diese Vereinfahung nicht dadur herbeigeführt werden, daß alle Einnahmen und alle Ausgaben je in ein Kapitel zusammengezogen würden. Gegenüber den bei weitem höheren Ueberschüssen, welche die rheinishen Eisenbahnen ergäben, hielt es Redner für billig, wenn man den Wünschen der rheinischen FJndustrie auf einige Tarifermäßigungen in liberaler Weise entgegenkomme. Des Weiteren bat derselbe

‘um eine frühere Emanation und Gültigkeit des Sommer-

Fahrplanes, als am 15. Juni, nämlih am 1., spätestens 15. Mai jeden Jahres, tadelte das jeßige Heizungssystem der Coupés, wobei man sich bald in einer Temperatur von 295— 30 Gr. Wärme, bald in einer solchen von 5 bis 10 Gr. Wärme befinde, urgirte die häufig sehr mangelhafte Sauberkeit in den Coupés dritter und vierter, ja hie und da au zweiter Klasse, sowie die Bewilligung zu weniger Coupés für Damen und Nichtraucher und führte Beschwerde über die hin und wieder hervortretende geringe Bereitwilligkeit der Beamten, gerechten Wünschen des Publikums, selbst unter Berufung auf Ver- fügungen des Ministers, nahzukommen. Zum Schlusse besür- wortete Nedner die allgemeine Einführung des Fnterkommuni- tationssystems der Wagen. L

Demgegenüber erklärte der Minister der öffentlichen Arbeiten, Ma yb ach:

Meine Herren! Ich glaube, der Herr Vorredner hat mich miß- verstanden, wenn er von der Ansicht ausgeht, ih hätte die Ansicht ge-

habt oder ausgesprochen, der Etat sei in der Rich- tung zu vereinfahen, daß alle Positionen, auch bei der Ausgabe, zufsammenzufassen seien. Das i von

vornherein nicht beabsichtigt, im Gegentheil, es werden eine ganze Menge von solchen Positionen auch nach wie vor doch spezialisirt für jeden einzelnen Direktionsbezirk werden müssen, da ohnehin ja die Unterlage dafür wie bisher beschafft werden muß.

Die Vereinfachung, der ih im Jahre 1879 in Bezug auf die Verrehnung gedachte, streben wir jeßt gerade an, besonders in Bezug auf die Verrechnung der Wagenbenußzung und der Einnahmen, und wenn uns der Herr Abgeordnete und das hohe Haus in dieser Be- ziehung keine Schwierigkeiten in den Weg legen, so werden wir, glaube ich, das Resultat, was ih damals im Auge gehabt habe, auch er- reichen. Ich glaube, Siewerden po überzeugen, wenn Sie cinmal die Arbeit vollständig vor si liegen haben, daß in der That die Rebersichtlich- keit des Etats und das Budgetrecht des Hauses nicht beeinträchtigt wird. Es ließe sich darüber noch mehreres sagen ; indessen cs genügt für beute, den Gedanken zur Diskussion gebracht zu haben. ;

Der Herr Abgeordnete hat dann darüber geklagt, daß der Sommerfahrplan einges{chrumpft sei. Das ist rihtig; früher wurde die Sommerfahrplanperiode gerechnet vom 15. Mai bis 15. Oktober, indessen nicht gern hat die preußische Sag UO dazu verstanden, den Anträgen der anderen Verwaltungen in Bezug auf die. Einschränkung der Fahrplanperiode für den Sommer nachzugeben. Es liegt eben nicht in unserer Hand, die Periode einseitig zu bestimmen ; wir hängen ab von denjenigcn Verwaltungen, mit denen der Fahr- plan für den ganzen Kontinent vereinbart werden muß, und da ift, wenn ich mich recht erinnere, Seitens der süddeutschen und der öster- reichischen D nns der lebhafte Wuns uns entgegengetreten , die jeßt bestehende Einschränkung vorzunehmen. Wenn es möglich wäre,

cine Erweiterung wieder herbeizuführen, so würde die preußische Re- gierung und in der Richtung sind auch die diesseitigen Kommissarien instruirt gewesen Schwicrigkeiten nicht in den Weg legen. *

Der Herr Abgeordnete beklagt sih auch in diesem Jahre wieder über die mangelhafte Heizung der Personenwagen. Ich kann ihm darin in gewisser Beschränkung beistimmen. Die jeßige Heizungs- methode wird von dem einen gelobt, von dem andern getadelt. Sie wird bemängelt, mag sie nun mit Wärmflaschen, mit Behältern, mit warmem Sand gefüllt, mit Briquets geschehen, mag sie mit Dampf bervorgebracht werden: sie ist dem einen ret, dem andern nit, und fo viel Klagen, wie gerade über die Heizung der Perfonen- wagen an uns fommen, werden faum über einen anderen Gegenstand laut. Es ift bis jeßt noch nicht das System erfunden, welches allen recht wäre; ih glaube au, daß solches nicht wird gefundenwerden können. Wir haken Beschwerden von dem einen, welche sagen: ihr sollt gar nichf heizen, das Publikum wird sich selbst besser mit Leichtigkeit helfen das sind natürlich die besser situirten Klassen, die sih mit Pelzen 2c. versehen können; andere sagen: wir wollen unter allen Umständen nicht die Dampfbeizung, die entwickelt eine so fatale Luft, wir wollen au keine Heizung mit Briquets 2c. Genug, der Geschmack ift außerordentlich verschieden. L -

Die Angelegenheit wird indeß weiter verfolgt, vielleiht wird es mit der Zeit gelingen, wenigstens ein System zu finden, was der großen Mehrzahl genügt. :

Wenn der Herr Abgeordnete sich beklagt über mangelhafte Rein- libkeit in den Coupés auf einzelnen Bahnen, so hätte ih dringend gewünscht, daß er sofort auf der betreffenden Stelle die Beschwerde, für welche ja auch die Beschwerdebücher da sind, geltend gemacht hätte. Die Vorschrift besteht, daß die Wagen reinlih gehalten sein sollen, und wenn eine Verwaltung in dieser Beziehung etwas fehlen lassen sollte, dann geschieht dies gegen die Bestimmung. Wenn er meint, daß cs auf der Bergisch-Märkiscen Bahn früher besser gewesen sei, dann hat er wohl vergessen, daß diese früher auch unter Königlicher Verwaltung gestanden hat, und wenn da andere Zustände eingetreten sind, dann kann das nur einer mangelhaften Aufsicht derjenigen Per- sonen zu verdanken sein, welche diese Aufsicht zu führen haben. i

Die kleinen Leiden, die der Herr Abgeordnete noch erlebt hat, in Bezug auf das Rauchen in den Coupés (Zuruf links) um fo besser —, was er für die Zukunft beseitigt haben wollte,

dann der Mangel an Coupés, ferner, daß nicht ge- vügend Wagen eingestellt würden —, die sind ja auf die Dauer auch nicht in dieser Weise abzustellen, ih meine

namentli, was die Wageneinstellung angeht. Die Züge, die mit einer gewissen Schnelligkeit gefahren werden müssen, können eine ge- wisse Belastung uicht überschreiten, ohne die Sicherheit der Beförde- rung zu gefährden, und da verbietet es sich von selbst, daß, an dieser Grenze angekommen, die Beamten darauf Bedacht nehmen, noch mehr Wagen einzustellen. Wenn aber etwa dazu übergegangen werden sollte, Coupés in den eingestellten Wagen geschlossen zu halten und andere zu überfüllen, so mache ich darauf aufmerksam, daß eine Ver- fügung von mir besteht, wonach die Coupéthüren vor Abgang des Zuges sämmtlih geöffnet werden sollen, um dem Publikum freien Eintritt zu gewähren.

Das Interkommunikationssystem, welches der Herr Abgeordnete empfohlen hat, besteht bei uns zum Theil \{hon, allein gegen kein System werden so viele und so lebhafte Klagen laut, als gegen dieses, und ih glaube, daß namentlich im Osten dieses System gar nit angebracht sein würde. Für meine Person meine ich, daß das jeßige Coupésystem für unfere klimatischen Verhältnisse und unsere Gewohnheiten das beste sei, wenn ih auch zugeben muß, daß es verbesserungsfähig ist. Ich würde aber aus dieser Anregung des Herrn Abgeordneten keinen Anlaß nehmen, auf eine Vermehrung unserer Kommunikationswagen Bedacht zu nehmen.

Die Berechnung, die endlih der Herr Abgeordnete angelegt hat in Bezug auf die Rentabilität der Vahnen im Westen gegen die im Osten, widerstrebt eigentli) dem Grundsaß, den er früher oft ver- treten hat, indem er von der justitia distributiva \prach, und beson- ders dem Grundgedanken des Staatsbahnsystems, welches ja eben den ganzen Staat umfassen soll, fo daß die Erträge unserer guten Bahnen auch den minder wohlhabenden Landestheilen zu Gute kommen. Wir würden ja fonst geradezu dahin kommen, für gut rentirende Baÿnen ganz andere Tarife zu haben, als für minder rentable Bahnen, und damit würde ciner der wesentlihsten Vorzüge des Staatsbahn- \ystems zum Schaden des Gesammtstaates preisgegeben werden. Ich glaube, wenn der Herr Abgeordnete den Grundsaß der justitia distri- butiva in ccht nationalem Sinne festhält, wird er auf jenen Gedanken nicht weiter zurückkommen.

Der Abg. Hammacher trat zunächst ebenfalls dem Wunsche des Abg. Berger entgegen, den Westen wegen der höheren Ueberschüsse zu bevorzugen ; es würde dies durchaus willkür- lih sein, denn die verschiedenen Erträgnisse der einzelnen Di- rektionsbezirke hingen von viel zu komplizirten Faktoren ab, als daß man sagen dürfte, diese und jene Direktion habe mehr eingebracht, dürfe daher auch für sich mehr Rücksicht be- anspruhen. Mit der beabsichtigten Vereinfachung der Etats- aufstellung erklärte sich Redner vollkommen einverstanden. Er stehe durchaus nicht an, zu erklären, daß er gern auf blos formale Etats- rehte verzichte, wenn dadurch der wirthschaftlihe Erfolg des Staatseisenbahnsystems gesichert und gefördert werde. An der gegenwärtigen Einrichtung des Personenveckehrs und der Personengeldtarife zu ändern, empfehle sih nicht; solche Aende- rungen seien kostspielig und ihr Effekt zweifelhaft; die Eisen- bahnübershüsse könnten dadurch leiht nachtheilig beeinflußt werden, denn ihre Höhe werde auch durch die Ergebnisse des Personenverkehrs mitbedingt.

Der Abg. von Ecfardstein bemängelte die außerordentliche Langsamkeit der Lokalzüge auf der Ostbahn, die lebhaft an die Gepflogenheiten auf Sekundärbahnen erinnere. / /

Der Abg. Graf zu Limburg-Stirum pre sih für die Vereinfachung des Eisenbahn-Etats aus. Falsch sei es, wenn man aus den Ergebnissen der Spezial-Etats der einzelnen Direktionsbezirke auf die allgemeine wirtlhschaftlihe Lage dieser Bezirke Schlüsse ziehen wollte. Der Antrag des Abg. Letocha würde zu demselben Prozeß führen, den man mit den Ge- haltserhöhungen durhgemaht habe: es würden sofort von allen Seiten dieselben Wünsche vorgetragen werden. Der Gesammt-Etat könne ohne Bedenken angenommen werden in der Form, in welcher er vorliege. Jm Ganzen habe das Staatseisenbahnsystem zufriedenstellende Ergebnisse geliefert gegenüber anderen Staaten, die ihre Eisenbahnen unter viel günstigeren Umständen verstaatlicht hätten, als Preußen.

Der Abg. Kieschke erklärte die Vereinfahung des Etats für eine Beshränkung des Budgetrechts des Landtages. Um ein Mißtrauen gegen die Negierung handle es sich nicht, da der Etat nicht blos für heute und für die gegenwärtige Re- gierung gemacht werde, sondern für die dauernde Gestaltung der finanziellen Lage von Einfluß sei. Wenn man sich über die geringen Erträge aus der Personenbeförderung beshwere, so vergesse man, was für Summen für Bahnhofsbauten aus- gegeben worden seien. Fn Berlin habe man mehrere Bahn- höse gebaut, von denen man nicht wisse, was man jeßt mit ihnen anfangen solle.

Der Abg. Schmidt (Stettin) erblickte gleichfalls in der Vereinfachung des Etats eine Ershwerung der Kontrole.

Der Abg. Büchtemann sprah seine Verwunderung dar- über aus, wie der Abg. Hammacher sih sür eine Beschränkung des Budgetrechts erklären könne. Auch der Reichstag verlange stets die genaueste Spezialisirung der Etats. Das Abrech-

* Sprechsaal.

nungswesen zwishen den einzelnen Direktionsbezirken müsse allerdings vereinfaht werden. Die Klagen über die geringen Einnahmen aus der Personenbeförderung seien nicht begrün- det; wenn auch einige Bahnen nur «geringe Erträge hätten, so sei doch niht bewiesen, daß die Personenbeförderung im All- gemeinen unrentabel sei. Eine Veränderung in der Einri(h- tung der Wagenklassen sei nit empfehlenswerth, wenigstens nit in der IT., TIT. und 1V. Wagenklasse; dagegen könne die I. Klasse mit der Il. vershmolzen werden.

Der Abg. Pleß wünschte, daß in den Courierzügen mehr als bisher Wagen ITII. Klasse mitgeführt würden, damit au den Handwerkern und Gewerbetreibenden eine schnellere Be- förderung ermögliht würde. Redner empfahl sodann den An- trag Letocha aus sittlichen Gründen.

Der Abg. Hammacher bemängelte ebenfalls den Transport- lurus bei der Personenbeförderung, verwahrte sih dagegen, als habe er eine Erhöhung des Personentarifs für die IV, Wagenklasse empfehlen wollen, und beantragte s{ließli, den Antrag Letocha an die Budgetkommission zu verweisen.

Nachdem noch der Abg. Berger für den Antrag Letocha gesprochen, wurde die Diskussion geschlossen und die Einnahme des Direktionsbezirks Berlin unverändert genehmigt; der An- trag Letocha wurde an die Budgetkommission verwiesen.

Die übrigen Kapitel der Einnahmen riefen keine erheh- liche Diskussion hervor.

Zugleich mit den Ausgaben wurde eine Reihe von Peti- tionen von Eisenbahnbeamten diskutirt, welche theils um Auf- besserung ihrer Gehalts-, Rang- und Pensionsverhältnisse theils um anderweite Regelung ihrer Verhältnisse bezüglich des Wohnungsgeldzuschusses und der pensionsfähigen Dienst- zeit beim Hause vorstellig geworden sind.

Nachdem der Referent von Tiedemann (Bomst) über die Petitionen Bericht erstattet hatte, wurde um 33/4 Uhr die Fortsetzung der Berathung auf Sonnabend 11 Uhr vertagt.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften:

Deutsche Kolonialzeitung. Organ des Deutschen Kolonial - vereins in Berlin. Heft 4. Inhalt: Deutscher Kolonialverein. Zweigverein Konstanz, Konstituirung, den 14. Dezember v. J. Zweigverein Frankfurt a. M., Diskussion über eine Petition gegen vermeintlihe Einführung der Sklaverei in den deutshen Schußz- gebieten, den 23. Januar. Zweigverein Mainz, Vortrag des Dr. W. Breitenbach („Die deutschen Kolonien in Südbrasilien“), den %. Januar. Zweigverein Braunschweig, zweite ordentliche General- versammlung, Vortrag des Pastor Dr. Borhard über Brasilien, den

27. Januar. Zweigverein Neustettin, Konstituirung, den 30. Ja- nuar. Zweigverein Schwarzwald, Vorträge des Dr. W. Breiten-

bah über „Südbrasilien und die deutsche Kolonisation“, in Rottweil, den 2. Februar, Villingen, den 3. Februar und Donaueschingen, den 7. Februar. Zweigverein Breslau, Vortrag des Hrn. Apotheker O. Reymann über die Philippinen, gehalten den 16. Dezember v. J. Neueste Nachrichten von Nobert Flegel. Mittheilungen aus dem Auskunftsbureau des Deutschen Kolonialvereins. 14. Der Land- \chwindel in Nordamerika. 15. Leichtsinnige Auswanderung Ge- bildeter nah den Vereinigten Staaten. Kolonialpolitische Vor- gänge. Vereinbarungen zwischen Deutschland und Frankreih über deren Besißungen an der Westküste Afrikas und in der Südsee. Noten der beiden Mächte in betr. Fr. Colin, deutsch-afrikanishes Geschäft in Hamburg, und Häuptling Mensa in H Seguro. Protektorat O über Madagaskar. Die Monroe-Doktrin. 1. Von Dr, Rob. Sernau. Die koloniale Entwickelung Südwestafrikas. 11. Die Viehzucht. Von Waldemar Belck. Die Waldregion der Provinzen Rio de Janeiro und Minus-Geraës im Gegensaß zu den Campos und Pampas in Südbrasilien und den La Plata-Ländern. 1. Von Professor F. Keller-Leuzinger. Grundlegende Bedingungen für An- siedelungen in den Tropen. 1. Von Heinriß Semler. Die Robe es Gesellschaft“. Von D. Gronen. Redaktionelle Corre- pondenz. j Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 13. JIn- halt: Ein Beitrag zur Frage der Erzielung höherer Wollpreise. Die landwirth\chaftlihe Krisis und der intensive Wirthschastsbetrieb. Von J. v. Nathusius-Hundisburg. Ueber Düngungsversuche. Von C. Nerger-Wismar. Elektrische Kulturversuche. Patent-Shaf- \cheere „Merino“. (Hauptners D. R.-Patent.) (Mit Abbildung.) Correspondenzen. Aus der Prigniß. London. New-York. Personalien. Versammlungen. Zwangsversteigerungen. Antworten: Oberndorfer Runkelrüben. Düngung mit Thomasshlackenmehl. Obstdarre. Amerikanishe Egge Acme. BedfordK-rümmer. Die Vásárhelyische Buttermaschine. Nicht- einhaltung eines mündlich abgeschlossenen Vertrages. Gemeindejagd- Pachtverträge. Doppelte landwirthschaftliche Buchführung. Fragen. Litteratur. Handel und Verkehr. Getreide. Vich. Butter Wolle. Gemüse und Früchte. Kartoffeln. Hülsenfrüchte und Sämereien. Ü : Die Arbeiter-Versorgung. Nr. 4. Inhalt: Amt- licher Theil : Bescheide und Beschlüsse des Reichs-Versicherungsamtes, Nichtamtlicher Theil: Zur Frage der dreitägigen Karenzzeit. Die rheinish-westfälishe Krankenkassenkonferenz. Das Verhältniß der Aerzte zu den Krankenkassen. Ein landgerichtliches Urtheil mit Be- zug auf §. 75 des Krankenversiherungsgeseßes und §. 4 Abs. 5 des Pala lengeseges, Briefkasten: Begriff des Unfalles. Sind Bruchschäden aus dem Unfallversicherungsgeseße zu entshädigen ? Wer hat die durch Zuziehung von Sachverständigen zur Unfallunter- suchung entstehenden Kosten zu tragen? Unfallversicherungspflicht. Zu welcher Genossenschaft gehören Mineralwasser- und Korkstopfen- fabriken? Haben die in der Kasse befindlichen weiblichen Mitglieder au Anspruh auf Bezahlung der Geburtshülfe? Wer hat die Kosten der Organisation der Krankenversiherung zu tragen? Die Verwaltung des Vermögens früherer Pensionskassen. Ueber die Versicherungspflicht der zeitweise in der Bäckerei beschäftigten [land- wirth\castlihen Arbeiter. Ueber die Verpflichtung zum Ersaßte des Krankheitsaufwandes. Aufstellung der Jahresabschlüsse. Die Lehrlinge gehören zu den jugendlichen Arbeitern. Anlage: Die Materialien des Geseßes über die Ausdehnung der Unfall- und Krankenversicherung. e ; Mittheilungen für die öffentlihen Feuer ver- {iherungs-Anstalten. Nr. 3. Inhalt: Hamburger Feuer- fasse: Revidirtes Gesezß vom 20. Februar 1885. Brände 1m preußischen Staatsgebiete 1884, 7 Milch- Zeitung. Nr. 8. Inhalt: Zum Export. Von H. Winkelmann-Washington (Amerika). Reform des Fleischverkaufes. Ausstellungen. Jährlihe Wanderausstellung der „Royal Agricul- tural Society of fingland“ 1886. Allgemeine Berichte. Die Rind- viehzuht Oesterreichs und die staatliche Beihülfe zur Hebung derselben. (Schluß.) Erfahrungen in der Praxis. Mittel gegen das Milch- fieber. Butterausbeute beim Swarbschen Verfahren, Zum Säuern des Rghms. Einfluß der Milchertragsfähigkeit der Kühe auf die Rentabilität des Betriebes. Patente. Verschiedene Mit- theilungen. Frankrei. Vieh-Einfuhrverbot. Literatur. Der prak- tische Milhwirth. Alimentation rationelle du bétail. Zur Pans der Käsefabrikation. Temperatur im Käsekeller. Sprech- aal. Butternotirungen. (Schluß.) Jur Aufklärung. Vorschlag, betreffend den Butkerhandel in Berlin, Zum Rothlauf der Schweine. Unterrichtswesen. Molkerei-Instruktor und -«Konsulenk in Posen. Brennerei- (Molkerei-) Berufsgenossenschaft. Die Abs- lehnung von Ehrenämtern. An- und Verkäufe von Vieh. Bericht über den Handel mit Zucht- und Zugvieh. -— Marktberichte. —- An- zeigen.

D T E VA ets

R T L E R a I

M Inserate für den Deutshen Neihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutshen Reihs-Anzeigers nnd Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers : Verlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sahhen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

2, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Kraftloserllärung, Zinszahlung

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. [57478] Aufgebot.

Auf Antrag der Kinder und Erben des in Gunters- blum wohnhaft gewesenen und verstorbenen Bahn- wärters Wilbelm Hoffmann, nämlich:

a. Iohann Janz, Polizeidiener in Guntersblum, als

Vormund des minderjährigen Philipp Hoffmann, Séhlosser daselbst, b. Conrad ofmann, Forstwart in Ulfa bei Nidda, c. Elisabetha, geb. Hoffmann, Ehefrau von Phi- lipp App, Meßger in Mainz, dieser Letztere der ehelihen Ermächtigung und Gütergemeinschaft wegen, d. Valentin Hoffmann, Spengler, in Guntersblum domizilirt, jeßt in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika si aufhaltend,

e. Georg Hoffmann, Glaser, in Gießen wohnkbaft, werden alle Diejenigen, welche Ansprüche auf das nachstehend beschriebene, in der Gemarkung Gunters- blum gelegene, in dem Grundbuch dieser Gemeinde auf den Namen „Bub Adam in Guntersblum* ein- getragene Grundstück

Flur XX. Nr. 184 506 qm Klasse #4 und ¿0 R-E. 36 Fr. Acker und 412 qm Klafse 3 R.-E. 2 Fr. Wiese das Atelböll neben Etelmann III. Erben und Jakob Schalus minderjährig, crheben zu können glauben, unter dem Rechtsnah- theil der Anerkennung der Ersißzung zur Anmeldung ihrer Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 13. April 1886, Vorm. 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine aufgefordert. Oppenheim, den 9. Februar 1886. Gr. Amtsgericht.

[010A Aufgebot.

Das Eigenthum des Grundstüks Nr. 71 Moll- wiß, Kreis Brieg, dessen Besitßtitel gegenwärtig für den am 9. Mai 1845 verstorbenen Johann George Schauder eingetragen ist, soll für den Häusler Gott- lieb Lieben in Mollwiß eingetragen werden.

_Johann George Schauder soll dieses Grundstück 1843 oder 1844 durch mündlichen Vertrag an den Häusler Gottlieb Fuhrmann, dieser wieder durch mündlichen Vertrag im Jahre 1879 an seinen Sohn, den Schachtmeister Wilhelm Fuhrmann, leßterer weiter an Wilhelm Piershke verkauft haben. Wil- helm Piershke hat dasselbe Grundstück durch nota- riellen Vertrag vom 1. November 1884 resp. 2, Jg- ante 1885 an den Häusler Gottlieb Liebchen ver- auft.

Auf Antrag des Letzteren werden deshalb:

alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigen- thumsprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Be auf das Grundstück spätestens im Aufgebots- ermine,

„den 1. Juni 1886, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeid;neten Amtsgerit (Lindenstraße Nr. 40) anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen und ihnen deshalb ein ewiges Still- schweigen auferlegt, auch der Antragsteller als Eigen- thümer des Grundstücks eingetragen werden wird,

2) Zugleih werden die ihrem Aufenthalt nach unbekannten Häusler Gottlieb Fuhrmann und dessen Sohn, Schachtmeister Wilhelm Fuhrmann, aufge- fordert, spätestens in demselben Termine und bei demselben Gericht ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück anzumelden und ihr etwaiges Wider- spruhtsrecht gegen die beabsichtigte Eigenthums- eintragung zu gen, widrigenfalls die Eintra- gung des Eigenthums für den Häusler Gottlieb Lieben aus Mollwitz erfolgen wird und ihnen nur überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem besonderen Prozesse zu verfolgen.

Vrieg, den 15. Februar 1886.

Königliches Amtsgericht. I].

Neukirchner. [57975] __ Aufgebot. Es ift das Aufgebot folgender Hypothekenposten beantragt :

_ 1) Seitens des Mühlknappen Hermann Albert Opel zu Leimbach, vertreten dur den Justiz-Rath Hof zu Eisleben, betreffs der im Grundbuche von Leimbach Band 2 Blatt Nr. 45 Seite 49 in Ab- theilung III. unter Nr. 5 für den Leinweber Gott- fried Carl Trebus und dessen Chefrau Friederike, geb. Cronberg, zu Leimbach eingetragenen rüständi- gen Kaufgelderforderung von 25 Thalern aus dem Kaufvertrage vom 2. Juni 1862,

__2) Seitens des Hüttenmanns Gustav Peter zu Leimbach, vertreten durch den Justiz-Rath Hof zu Gisl[eben, betreffs der im Grundbuche von Leimbach Band 3 Blatt Nr. 90 Seite 121 in Abtheilung 11]. unter Nr. 3 für die Lederhandlung Joseph Bern- stein und David Meyer zu Eisleben eingetragenen Kautionshypothek von 49 Thalern aus dem Kautions- hypothekeninstrumente vom 8. März 1850,

3) Seitens des Bergmanns Hermann Simon und des Tischlers Oskar Priebus zu Klostermansfeld, vertreten durch den Justiz-Rath Hohbaum zu Eis- leben, betreffs der im Grundbuche von Klostermans- feld Band 3 Blatt Nr. 92 in Abtheilung 11T: unter Nr. 2 und Band 12 Blatt Nr. 48 in Abtheilung III]. unter Nr. 1 für Christiane Simon zu Klosterzmans- feld, welche angeblich vor 4 Jahren in Klostermans- feld verstorben ist, eingetragenen 10 Thaler aus dem Kaufkontrakte vom 27, März 1854.

Die der Person und dem Aufenthalte nach un- bekannten Berechtigten werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 1. Juli 1886, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine

a. betreffs der Hypothekenposten zu 1 und 2:

ihre Ansprüche und Rechte auf dieselben anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und die Posten im Grundbuche gelöscht werden,

——————————————— ———————————————————— A ————————————————————————————————

u. st.w. von öffentlihen Papieren.

den Eigenthümern der belasteten Grundstücke gegen Empfangnahme der Zahlung Quittung oder Löschungs- bewilligung zu ertheilen, bezw. \sich zu melden und ihr Verfügungsrecht nahzuweisen, widrigenfalls den Antragstellern die Hinterlegung des Kapitals gestattet und die zur Löschung der Post nah §. 107 der Grundbuchordnung erforderliche Bescheinigung ertbeilt

werden wird. Mansfeld, den 13, Februar 1886. Königliches Amtsgericht.

[57479] Aufgebot. _ Auf Antrag des Bierbrauereibesitzers Georg Konrad Rösch in Mainz, handelnd eignen Namens und als gescßliher Vertreter der Rechte seiner Ehefrau Maria Dorothea, geborne Adloff, bei ihm wohnhaft, werden alle Diejenigen, welche Ansprüche auf das nachstehend beschriebene, in der Gemarkung Gunters- blum gelegene, in dem Grundbuch dieser Gemeinde auf den Namen „Schmunk Georg“ in Guntersblum cingetragene Grundstück Slur IV. Nr. 47 1187 gm Kl. 3 R. E. 3 F[. 25 Xr. Ader auf dem Steinberg neben Adloff Georg Jakob 1II. beiderseits erheben zu können glauben, unter dem Rechtsnachtheil der Anerkennung der Ersißung zur Anmeldung ihrer Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 13. April 1886, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermin aufgefordert. Oppenheim, den 9. Februar 1886. Gr. Amtsgericht.

[57927] Das Königliche Amtsgericht München T., Abtheilung A. für Civilsachen, hat unterm 15. Februar 1886 nachstehendes Aufgebot erlassen:

Es ist zu Verlust gegangen cin Versicherungs\chein der bayerishen Hypotheken- und Wechselbank zu München vom 28. September 1868, Nr. 8361, wo- durh das Leben des Weißgerbermeisters Johann August Wilhelm Lindekugel in Wolmirstedt auf Lebensdauer für die Summe von 400 Thalern ver- sihert worden ist. Auf Antrag des Rechtsanwalts und Notars Wundermann in Wolmirstedt, als be- vollmächtigten Vertreters des Joh. Aug. Wilh. Lindekugel, wird sonach der Inhaber dieses Ver- sicherungsscheines aufgefordert , längstens bis zum Aufgebotstermine

Montag, den 27. September 1886, Vormittags 9 Uhr,

„im diesgerichtlichhen Sitzungszimmer Nr. 18/, seine Rechte anzumelden und den Versicherungsschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloëerklärung er- folgen wird.

München, den 16. Februar 1886. Der geschäftsleitende Kgl. Gerichts\chreiber : (L. S.) Hagenauer.

[57934] Das Königliche Amtsgericht München I, Abtheilung A. für Civilsachen, hat unterm 15. Februar 1886 nahstehendes Aufgebot erlassen : Dem Kunstmühlbesißer Josef Weihard inSchroben- hausen ist ein Wechsel an die cigene Ordre vom 30. Dezember 1885, zahlbar bei Herrn J. Soyter in München, Holzstraße 23, im Betrage von 1301 M 90 S und von Josef Soyter angenommen, zu Ver- luft gegangen. Auf Antrag des Rechtsanwalts Dx. Harburger I. dahier als bevollmächtigten Vertreters des Josef Weihard wird nun der Inhaber dieses Wechsels aufgefordert, längstens bis zum Aufgebotstermine am Feitag, den 24, September 1886,

E Vormittags 9 Uhr, „im diesgerihtlichen Sitzungszimmer Nr. 18/1, seine Nechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. München, 16. Februar 1886,

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber :

(L. 8) Hagenauer.

[57947] __ BVekanntmachung. Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Gym- nasiallehrers Portius von hier, ist beendigt. Stolp, den 11. Februar 1886. Königliches Amtsgericht. [57939] _ Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nach- laßgläubiger des Fleischermeisters Cheistian SHobbert, ist durch Erlaß des Aus\{lußurtheils vom 29, JIa- nuar cr. beendet. Braudeunburg, den 15. Februar 1886. Königliches Amtsgericht. [57935] _Auf den Antrag der verehelihten Gutsbesißer Rennert, Christiane, geb. Berger, zu Niemberg a!s Erbin des verstorbenen Gutsbesißers Gottfried Berger zu Löbnib, vertreten dur den Rechtsanwalt Klang hier, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Delitßsch durch den Amtsrichter Brösel für Recht: Das Sparkafsenbuch Nr. 4592 der Delitzscher Kreissparkasse, lautend auf den Gutsbesißer Gott: fried Berger zu Löbniß, mit einem Is ebestande von zuleßt 1978 46 35 5 wird für kraftlos erklärt. gez. Bröf el. Verkündet am 16. Februar 1886. ____ Günther, Affistent, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[57936] Vekauutniachung.

In der Aufgebotssache der Erben des Zimmer- manns Hans Friedrich Schnoor zu Kiel hat das Königliche Amtsgericht, Abtheilung V., zu Kiel in der Sißung vom 15, Februar 1886 durch den Amts-

richter Müller für Recht erkannt:

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des Auncoucen- Bureaux.

5, Industrielle Etablissements, Fabrifen und Großhandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarishe Anzeigen.

8. Theater-Auzeigen. | In der Börsen-

6

e-JInvalidendauk“‘‘, Nudolf Mofsc, Haasecustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Vüttner & Wiuter, sowie alle übrigen größeren

9, Familien-Nadrichten. Beilage.

Amts Kicler Schuld- und Pfandprotokoll Vol, 111. pag. 36 nach 10460 Æ aus der Obligation des Zimmermanns Hans Friedri Schnoor vom 5. März 1878 für den jeßt verstorbenen Maurermeister Eduard Berend Hendel in Kiel protokollirte, auf Band XL. Blatt 1966 des Grundbuchs der Stadt Kiel unter Nr. 7 der dritten Abtheilung übertragene Post von 3000 M. auszuschließen und die Post im Grundbuch zu löschen. ¿

Kiel, den 15. Februar 1886,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V. [507941] Jm Namen des Königs! Verkündet am 29. Januar 1886.

Kuhse, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Kossäthen Wilhelm Theodor Pagels aus Sellin erkennt das Königliche Amts- gericht zu Baerivalde N.-M. durch den Gerichts- Assessor Telle :

für Necht :

Das Hypothekendokument über die in Abtl.ei-

lung 11]. sub Nr. 4 des Grundbuchs von Sellin

Band I. Blatt Nr. 11 eingetragene Post von

300 Thalern = 900 M und Zinsen wird für

fraftlos erklärt uxd werden dem Antragsteller

die Kosten des Verfahrens zur Last gelegt. Telle.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2e.

[57914] Verkauf von Handelsholz.

Am Dienstag, den 16. März 1886 ge1angen aus dem Königlichen Forstrevier Schleusingen, Kreis Sdsleusingen, Reg.-Bez. Erfurt, in der Restauration des Herrn Türk hier, von früh 8 Uhr ab:

5000 Stück Fichten (darunter nur wenige Kiefern und etwa 50 Tannen, leßtere meist {were Hölzer bis zu 18 fm pro Stück), meist Handelsholz mit rund 3100 fm, nebst einer Parthie Stangen 1. und 11. Kl, sowie diversen Quantitäten Kisten- und Sleifhölzern (3 und 4 m lang) unter den bekannten h aiv zum öffentlichen, meistbictenden Ver- aufe.

Die Hölzer lagern gut zur Abfuhr auf 5 bis 19 km Entfernung von den Bahnhöfen Suhl und Themar an der Werrabahn.

Schleufiugeu, den 13, Februar 1886.

Der Königliche Oberförster. [57911]

125 cbm Kichnen-Klobenholz und 390 000 kg Zwickauer gewaschene Pehwürfelkohlen I. Qualität sind an den Mindestfordernden zu verdingen am 3. März cer., Vormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Verwaltung (neue Kaserne), Bedingungen daselbst einzuschen. Offerten erbeten.

Halle a. S., den 18. Februar 1886.

Königliche Garnisou-Verwaltuug.

[57906] Solzverkaufs: Bekanutmachung. Königliche Oberförsterei Kirschgrund, Negbez. Vromberg.

Am 26. Februar 1886, vou Vormittags 9 Uhr ab, sollen im Gasthause zur Post in Gr. Neudorf (Haltestelle):

I. Belauf Elsendorf, Jagen 68, ca. 318 Stück Kief. Bauholz V.—I1V. Kl,

I]. Belauf Kirshgrund, Jagen 54, ca, 400 Stück Kief. Bauholz V.—1V. Kl.

111. Belauf Seebruch, Jagen 223, ca. 325 Stück Kief. Bauholz V.—I1V. Kl,

IV. Belauf Neudorf, Jagen 84 (neuer S(lag), ca, 600 Stück Kief. Bauholz V.—1I1. Kl. und 40 Kief. Bohlstämme, sowie

ca. 300 Rmtr. Kief. Kloben und Knüppelholz aus: den Beläufen Elsendorf, Kirshgrund und

Neudorf öffentlih meistbietend zum werden.

Die betreffenden Förster ertheilen über das zum

Verkauf fommente Holz auf Anfuchen mündlich

nähere Auskunft.

Die Verkaufsbedingungen werden vor Beginn der

Lizitation bekannt gemacht.

Zahlung wird an den im Termin anwesenden

Rendanten geleistet. i

Eichenau, den 17. Februar 1886.

Der Oberförster : von Alt-Stutterheim.

Verkaufe ausgeboten

[57852] Oberförsterei Eggesin. Sonnabend, den 27. Februar cr. jollen im Ulrihshen Gasthause zu Eggesin nachstehende, in der Oberförscerei Eggesin, Kreis Ueckermünde, Reg.-Bez. Stettin, lagernde Hölzer öffentlich meistbietend ver- kauft werden :

1) Belauf Borgwall : Schlag 75: 208 Stück Kiefern Bauholz. _Stlag 72, 73, 75, 17 und 34: 19 Stück Eichen Nußenden, 29 rm Eichen Kloben und 1100 rm Kiefern Kloben, ferner in der Totalität verschicdencs Brennholz aller Sortimente. 2 2) Belauf Neu-Eggesin. Schlag 118 at: 494 Stück Kiefern Bauholz, Shlag 118a5, 8#: 45 Stück Eichen Nuenden, 23 rm Cichen Kloben, 31 rm Buchen Kloben, 9 rm Birkenkloben, 516 rm Kiefern Kloben, 290 rm Kiefern Stock I. Kl, ferner in der Totalität: 20 Stück Kiefern Bauholz und verschiedenes Brenn-

holz.

s 3) Belauf Ahlbeck: Schlag 91, 96: 1800 Stück Kiefern Bauholz. Schlag 94, 91, 86: Eichen 66 Stück VBaukbolz, 34 rm Kloben, Buchen 43 rxm Kloben, Birken 43 rm

5) Belauf Rebhagen: Schlag 227, 243, 235: Grie 20 B Tee, Mefeen 217 rm Kloben.

;) Belauf Bellin: Schlag 262 = 72 iefer Sttbols lag rm Kiefern

Der Verkauf des Breunkbolzes beginnt um 10 Uhr Morgens, der Verkauf des Nutzholzcs um 2 Uhr A

Die ¿er aus den Schlägen 75, 118a, 91, 96, 94 und 72 werden kostenlos sür den Käufer mittelst der Waldbahn nach der Ablage bei Neu-Eggesin an der schifffbaren Randow befördert. Eggesin, den 17. Februar 1886.

Der Oberförster. Kroll,

j _ Vekauntmachuug. Kiefern-Samen-Verfauf.

__ Von den diesseitigen Königlichen Darranstalten sollen aus den nach Deckung des eigenen Bedarfs noch) verbleibenden Verräthen von Kiefernsamen von guter Beschaffenheit aus der Ernte des Winters 1884/85 verkauft werden :

1) von der Darre zu Bülowsheide = 300 Kilo-

[57912]

gramm,

2) von der Darre zu Lindenbusch = 900 Kilo- gramm,

3) von der Darre zu Lindenberg = 800 Kilo- gramm,

4) von der Darre zu Schönthal = 700 Kilogramm, 9) von der Darre zu Czersk =— 1600 Kilogramm.

Der Preis des Samens, bei welchem für be- stimmte Keimprocente Garantie nicht geleistet wird, ist auf 3 f. 50 pro Kilogramm festgeseßt. Bei Entnahme von Quantitäten in Höhe von mindestens 100 Kilogramm beträgt der Preis pro 100 Kilo- gramm 345 A6

Außer diesem Preise baben Käufer noch die Kosten der Verpackung und Versendung zu tragen.

Bestellungen sind baldigst an die Verwalter der vorbezeihneten Darren:

ad 1) Oberförster Happe zu Bülowsheide bei

Lippink,

ad 2) Dbetförster Friese zu Lindenbusch bei Lnianno,

ad 3) Oberförster Exrß zu Lindenberg bei Schlochau,

ad 4) Oberförster Ahlborn zu Schönthal Westpr.,

ad 5) Oberförster Feußner zu Ciß bei Czersk. zu rihten, welche folche soweit der Vorrath reicht, esfectuiren werden, wobei in erster Linie Private und Gemeinden Berücksichtigung finden sollen.

Marieuwerder, den 13. Februar 1886.

ä Königliche Regierung, Nbtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

Verkauf von Makulatur.

A 7000 kg Makulatur zum belicbigen Gebrauch und zum Einstampfen soll. an den Meistbietenden verkauft E reien C DEI.

Die Verkanfs-Bedingungen liegen bei unserem Bureauvorsteher aus, können auch gegen Einsendung des Betrages von 30 von demselben bezogen

werden. mit der Aufschrift

Gebote sind versiegelt und versehen: i

: „Gebot auf Makulatur“ bis zum 25, d. Mts. an uns einzusenden. Oeffnung derselben findet an diesem Tage, Vor- mittags 11 Uhr, in Gegenwart der erschienenen Bieter statt.

Verlin, den 17. Februar 1886.

Königliches Eisenbahn-Betricvsamt Verlin-Lehrte.

[57966] Vekanntmachung.

Die zur Verpachtung der Domänenvorwerke Saal, Krummenhagen, Schwinge und Voddow zum 1, hezw. 8. März d. J. festgesetzten Termine werden hierdurd) aufgehoben

Stvalsund, den 17. Februar 1886.

Königliche Regierung.

[57907] Bekanntmachuug.

Für den Nenbau der naturhistorischen Muscen, Invalidenstraße Nr. 43, sollen im Wege der sffent- lichen Subniission

800 000 Hintermauerungssteine, 100 000 Pflasterklinker, 50 000 Verblendklinker, verdungen werden und ist hierzu auf Moutag, den 1. März curr., Vormittags 11 Uhr, im Vau- bureau, Invalidenstraße Nr. 101, Termin anberaumt.

i Zuschlagstermin wird der 15. März cur. fest- gesetzt.

Dic Verdingung geschieht auf Grund der Sub- missions8bedingungen vom 17. Jeli 1885. __ Verschlossene mit entsprechender Aufschrift ver- sehene Offerten und Proben sind kostenfrei vor dem Termin in dem bezeihneten Baubureau abzugeben. Die Bedingungen liegen daselbst in den Geschäfts- stunden zur Einsiht aus, auch können sie gegen Grstattung von 0,75 4 von dort bezogen werden. Verlin, den 16. Februar 1886.

Die Bauverwaltung.

F. Kleinwächter.

[56468] VBekannturachuug. / Mittivoch, deu 3. März 1886, Mittags 12 Uhr, wird bei unterzeichnetem Artillerie-Depot, Kruppstraße 1, in öffentliher Submission die Liefe- rung des Jahresbedarfs an Schrcib- und Bureau- Materialien für 8 Artillerie-Depots vergeben.

Bedingungen und Probestücke sind bei den Artillerie-Depots Berlin und Breslau zur Einsicht

Kloben, Kicfern 757 rm Kloben und 210 1m Knüppel.

2 4) Belauf Alt-Eggesin :

Schlag 191: 620 Stück Kiefern Bauholz. Totalität u, 196, 155, 191 = Eichen 31 Stü |

b, betreffs der Hypothekenpost zu 3:

daß alle niht angemeldeten Ansprüche an die im

Vauholz, Kiefern 43 Stück Baubolz, 14 1m Nuyß- floben, 244 rm Stockholz.

ausgelegt.

Offerten mit wvorgeschriebencer Auf\schrift (ohue

| Proben) sind bis zum Termin dem Artillerie-Dcpot

Verlin einzureichen. Verlin, den 10. Februar 1886. Artillierie-Depot.