1929 / 32 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Feb 1929 18:00:01 GMT) scan diff

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Néich8- und Staat3anzeiger Nr. 32 vom 7. Februar 1929, S, 4,

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(Ava, Graf von Garnier-Turawa; Erst wird die Judustrie und di: Landwirtschaft von Jhunen kaputt gemacht, und daun verlangen Si: Wohnungsbau!) Herr Graf von Garnier, Sie haben nicht aufgepaßt. Das ist dex Erlaß eines Landrats aus Jhrer glor- veichen Zeit, aus vem Jahre 1912, Wenn sich das, was Sie mir gugerufen haben, darauf bezichen foll, so bin ih einverstanden,

Meine Damen und Herren, sofort nah meinem Amtsantritt im Oktober 1926 habe ich auf Grund verschiedener Berichte eine sehr eingehende und intensive Bereisung des Ostens vor- genommen, und da wurde mir von allen Kreisen, mit denen ih reihlich zu sprehen Gelegenheit gehabt habe nicht nur per- sönlich, sondern auch in großen Veranstaltungen, wo jeder zu Worte kam und frei von der Leber herunter reden konnte ,. (Zuruf rets: Na, na!) Glauben Sie, daß diese Herren sich mir gegenüber einen Maulkorb angelegt haben? (Zuruf rets.) Sie sind ja gar niht dabei gewesen, mein Herr; Sie wissen

ja von gar nichts. Jch habe bei dieser Gelegenheit mit allen Kreisen der Bevölkerung gesprohen es waren Vertreter der

Gewerkschaften, der Unternehmerverbände, der Landwirtschafts- ¿ammern, der Handelskammer und der Handwerkskamnmiern, die in jeder Beziehung unabhängig sind —, und sie haben mir über- einstimmend gesagt, daß sih in dem ganzen Gebiete während 30 Fahre, teilweise während 100 Fahre kein Vertreter des Staates hat sehen lassen (lebhaftes Hört, hört! links), daß niemand dage- wesen ist, daß höchstens jemand gekommen ist, um mit dem Grafen Sowieso zur Jagd zu gehen, aber nicht, meine Herren, um sich um die Not der Bevölkerung zu kümmern und zu ihrer Abhilfe etwas zu tun, (Große Unruhe.) Jedenfalls, meine Damen und Herren, bemüht sih der heutige Staat troy seiner s{hlimmen finanziellen Lage und troß des verlorenen Krieges ernstlich, die Not der Grenzgebiete zu beseitigen, und gerade Sie aus dem Osten haben angesichts der Millionen und aber Millionen, die jeßt wieder aufgewendet worden sind, keine Ursache, sich über mangelnde Hilfe zu beklagen. Jeut wird ein Vielfaches von dent aufgewendet, was der alte Staat jemals für den ganzen Osten aufgewendet hat, (Sehr richtig! im Zentrum und links.) Fh freue mi, meine Damen und Herren, daß der Hauptauss{huß des Landtages in den leßten Tagen einen Betrag von 15 Mil- lionen Mark füx die Grenzgebiete in den Haus- halts8plan eingésebvt hat. Jh hoffe, daß es durch ent- sprechende Abstrihe möglich sein wird, den Etat so zu balancieren, daß die 15 Millionen für den Grenzfonds aufrechterhalten werden können. Die Vorausseßung ist natüclih, daß sie in großzügiger, wirtshaftliÞh aufbauender. Tätigkeit verwendet und nicht ver- plempert werden in einer Reihe von Einzelbeträgen.

Der Hauptausschuß hat beschlossen, vie Staatsregierung auf- zufordern, ein Grenzprogramnm aufzustellen. Die Arbeiten sind im Gange. Ob ihre Erledigung bis zur dritten Beratung mögli ist, halte ih für ziemlich ausgeschlossen. Aber jedenfalls werden die 15 Millionen wie im Vorjahre die Summe von 10 Millionen auch in diesem Fahre eine zweckentsprechende Ver- wendung und darüber hinaus auch für die nächsten Fahre finden zum Wohle des Ostens und auch derx Grenzbevölkerung im Osten, im Westen und im Norden.

Wenn ih hier von den Grenzfragen und von diesen 16 Millionen spreche, kann ich die Gelegenheit nicht vorüber- gehen lassen, ohne mit allem Ernst und Nachdruck auf cine im höchsten Grade bedauerlihe Erscheinung hinzuweisen, die auch wieder in den gestrigen Ausführungen des deutschnationalen Redners zum Ausdruck gekommen is, eine Erscheinung, welche am Ende des vorigen Jahres bereits den Herrn Oberpräsidenten Dr. Siehr Anlaß zu einer dankenswerten öffentlihen Erklärung und zu Ausführungen bei einer besonderen Gelegenheit gegeben Hat. Ganz unverantwortlihe ausländische Kreise, insbesondere deren Presse, jagen vem Phantom einer Aufsaugung Ostpreußens durh Polen nah. Sie hoffen noch immer, Ostpreußen auf diesem oder jenem Wege vom Reich trennen zu können. Diese syste- matish in Wort und Schrift vertretenen Pläne können der Be- friedung Europas nur schaden; sie werden auch an der Macht der Tatsachen zerschellen. Aber mehr noch als solche ausländischen Unruhestifter sind diejenigen Deutshen zu brandmarken, die solche Machenschaften darin unterstüßen, daß sie Gerüchte als glaubhaft hinstellen und sie womöglih noch verbreiten, Herr Graf Garnier, als könnte Preußen oder das Reih auch nur mit dem Gedanken spielen, Ostpreußen jemals abzuschreiben oder zu irgend- einem Handelsobjekt zu machen und dergleichen mehr. Herr Graf Garnier, Sie haben gestern gesagt, daß, wenn kein anderes System als das republikanische kommt, dann werden unsere Enkel und Urenkel im Osten polnish sein, (Lebhafte Zurufe rets.) Auch von der Auflösung der Gutsbezirke werden den Gewinn die Polen haben. (Zuruf rechts: Es geht do alles pleite! Leb- hafte Zurufe und große Unruhe links.) Das hat mit dem System nichts zu tun (lebhafter Widerspruch rechts); aber das Jhnen un- bequeme System als Entschuldigungsgrund für den Verlust deutshen Landes anzuführen, das ist carakteristisch für Jhre Kampfesweise. (Sehr richtig! links. Zuruf rechts: Am 9. No- vember fing der Verlust deutschen Landes an! Große Unruhe links und Rufe: Landesverrat!) Der 9. November ist der dicke Strich, der unter Jhre Politik gezogen worden ist, (Sehr richtig! links. Zurufe rets.) Jch bätte es auch lieber gesehen, wenn Sie für das, was Sie vor dem Kriege und während des Krieges verantwortlih getan haben, auch nah dem Kriege die Verant- wortung hätten übernehmen müssen, (Sehx gut! links.) Das hätte ih wirklich lieber gesehen; aber Sie waren nicht da. (Sehr gut! links. Widerspruch und Lachen rechts, Große Unruhe. Zuruf rechts: Das ist unwahr! Gegenrufe links. Glocke ‘des Präsidenten.) Meiner Damen und Herren, die Staats- regierung trägt im Rahmen des Möglichen der schwierigen wirt- schaftlichen Lage des abgeschnittenen Ostpreußens und der zwingenden Notwendigkeit, es zur Gesundung zu führen, durh- ‘aus Rechnung. Wie soll aber die Gesundung herbeigeführt werden, wenn nicht die gesamte Bevölkerung wie ein Mann solche törihten Gedanken des Verlustes des Ostens mit Entrüstung zurückweist! Grenzt es nicht an Wahnsinn, überhaupt nur anzu- nehmen, es könne irgendeine wie immer zusammengesebte Regie- rung freiwillig auf das kerndeutshe Ostpreußen verzichten? Vom Regicrungspräsidenten von Düsseldorf bekam ich gestern abend einen Bericht, in dem er mir mitteilt, daß die Nationalsoziälistische

hafte Zustimmung bei der Sogialdemokratischen ' Partei.)

“geteilt habe, “Macht hätte, so zu handeln, würde er nicht so töricht sein, etwas

Deutsche Arbeiterpartei die Genehmigung nachgesucht hat, Plakate folgenden Juhalt1s zu verbreiten: Der Pole will es! Ostpreußen in Gefahr! Ostpreußen soll poluisch werden! Der Pole will es! Deutsche Verräter helfen ‘ihnen! Wer sind die Hintermänner? Steen sie auh in der Regierung? Das ist, meine Damen und Herren, doch eine Demagogie, eine unerhörte Kampfestoeise, die niht sharf genug gebrandmarkt werden kann. (Große Unruhe und lebhafte Zurufe links. Lebhafte Zurufe rets.) Haben Sie geglaubt, daß ih auf die unerhörten Ausführungen des Grafen Garnier ruhig bin oder Sie mit Sammethandshuhen an- fasse? Jch habe notwendig, gegenüberzustellen, was Sie waren, und Sie zu zeigen. (Sehr richtig! links.) Jch sage noch einmal: grenzt es nicht an Wahnsinn, überhaupt nur anzunehmen, es könne irgendeine wie immer gzusammengeseyte Regierung fret- willig auf das kerndeutsche Ostpreußèn verzichten? (Zuruf rets: Es kommt doch dazu!) Wenn Sie sich fatalistisch damit abfinden, dann bauen Sie doch diesem Furchtbaren vor! Sehen Sie das doch ein! (Zurufe rechts: Sie lassen es verdorren!) —— Von Psyche und Fingerspißengefühl haben Sie niemals eine Ahnung gehabt!

Merken es denn nicht die, die solchen Einflüsterungen zugäng- lih sind, wenn sie unter ausdrücklichem oder stillshweigendem eigenen Bedauern von einer zwangsläufigen Entwicklung faseln, das Spiel jener ausländishen Agitatoren und Agenten? Wohl blutet gerade Ostpreußen noch aus vielen alten und neuen Wunden, Aber das eine kann nicht geleugnet werden, daß eine großzügige Ostpreußenhilfe eingeleitet und teilweise shon durch- geführt ist, daß Reih und Preußen weit über 100 Millionen im leßten Fahre dexr Wirtschaft des unter den Kriegsfolgen, ins- besondere auch der Grenzziehung, schwer leidenden Ostpreußens zu- geleitet haben und weiter ehrlich und gewissenhaft bemüht sind, im Rahmen des nur irgendwie Tragbaren Ostpreußen zu helfen und zu unterstüßen. Nicht laut genug kann ih daher erklären, daß, wer sih zum Träger und Verbreiter solcher unsinnigen Ge- rüchte macht, unendlich töriht und verantwortungslos handelt. (Lebhafte Zustimmung links.) Meine Damen und Herren, ih bin mir nun im Augenblick im Zweifel, ob ih auf alles das, was sonst noch gesagt worden is, auf die Anfragen, die Anführung von Einzelfällen und auf Richtigstellungen, soweit Personalien von Herrn Grafen von Garnier angeführt worden sind, eingehen

ol O habe Jhre Zeit von gut 4 Stunden in Anspruch ge- nonimen. Fch will aber wenigstens einiges richtigstellen und

Fhnen Gelegenheit geben, auch dazu noch Stellung zu nehmen.

Meine Damen und Herren, wie shon im vorigen Jahre, ist auch in diesem Fahre troy der heißen Debatten hier in diesem Hause jedenfalls eine wesentliche innerpolitishe Beruhigung fest- zustellen, und gegenüber den verschiedenen staatsumstürzenden Programmen und Phrasen haben sich die republikanisch- demokratischen Tatsachen" des neuen Staates doch als die stärkeren Elemente erwiesen. Die politisch radikalen Wehrverbände, die wahrscheinlich noch beim Polizeietat Gegenstand derx Erörterung sein werden, lassen sich daher, um ihre innere Hohlheit zu ver- bergen, verstärkt auf sogenannte Kundgebungen ein, (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei; Meinen Sie das Reichs- banner? Heiterkeit.) Das Reichsbanner ist ja kein radikaler Wehrverband; Sie haben wieder falsch gehört. (Erneute Zurufe bei der Deutshnationalen Volkspartei.) Fedenfalls erweist es sich da, daß der heutige Staat den ihm ablehnend und feindlih gegen- überstehenden Verbänden eine erstaunliche Langmut zeigt, Aber auch das ist doch ein Zeichen dex inneren Stärke des heutigen Staates und ein Beweis für seine innere Verankerung im Volke. (Zurufe bei der Deutshnationalen Volkspartei.) Daß wir uns das gefallen lassen, ist doh kein Zeichen der Angst. Fn den radikalen und zunächst unpolitisch und antiparlamentarish sein wollenden Verbänden ist die Entwicklung in den leßten Fahren immer stärker in der Richtung des Politischen gégangen. Daß die Staatsregierung natürlih diese Organisationen beobachtet, ist ganz selbstverständlih; aber Anlaß zum Einschreiten hat es ja bishex noch nicht gegeben.

In einem Fall möchte ich aber doch besondere Ausführungen machen. Jm Fahre 1928 hat die Organisation, von der ih nun- mehr sprechen will und die ja in leßter Zeit wegen des Volks- begehrens nah Aenderung der Verfassung viel von sich reden gemacht hat, nämlich der „Stahlheim“, Bund dex Front- soldaten, eine Reihe von Kundgebungen veranstaltet, in denen die bestehende Staatsform und ihre Einrichtungen als völlig minderwertig bezeichnet und ihr schärfster Kampf angesagt worden ist, Jn Fürstenwalde hat der Landesverband Brandenburg des „Stahlhelms" am 1, und 2, September vorigen Jahres in einer als Haßgesang ingwischen bekannt gewordenen Kundgebung unter anderem gesagt:

Wir hassen mit ganzer Seele den augenblicklichen Slaats- aufbau, seine Form und seinen Junhalt, sein Werden und fein Wesen, Wir hassen diesen Staatsaufbau, weil. in ihm nicht die besten Deutschen führen, sondern weil in thm ein Parla- zmuentarismus herrscht, dessen Si,stem jede verantwvortungsvolle Führung unmöglich macht,

(Sehr wahr! bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Soïche und ähnliche Auslassungen des „Stahlhelms", die übrigens auch auf der Führertagung in Magdeburg, ich glaube vor 14 Tagen, in offiziellen Kundgebungen bestätigt worden sind, legen der Staats-

regierung zum mindesten die Frage nahe, zu: prüfen -——- hören Sie (zu der Deutschnationalen Volkspartei) genau gu in-

wieweit die Mitgliedschaft und die Betätigung von Beamten. (aha! bei der Deutschnationalen Volkspartei) in einem solchen Ver-

“bande und ähnlichen Organisationen noch vereinbar ist mit den

Pflichten, die der Beamte dem Staat, nämlich dem heutigen Staat, und seiner Verfassung gegenüber zu erfüllen hat, (Leb- Herr Graf von Garnier ‘sagte gestern, daß der Bürgermeister von Lichtenberg in einer Versammlung gesagt hätte: Wer sich von meinen Beamten zum „Stahlhelm“ bekennt, fliegi! (Abg. Graf von Garnier-Turawa: So ist mir berichtet worden!) Sie sind wieder mal falsch berichtet worden; das hat er nicht. gesagt. (Abg, Graf von Garnier-Turawa: Was hat er denn,gesagt?) Er hat etivas Aehnliches gesagt, wie das, was ih Jhnen eben mit Gaânz abgesehen davon, daß cer auh gar nicht die

derartiges zu sagen,” (Zuruf be: ber Deuschnationalen Volks-

partei.)- Das wird Fhnen gelegentlich der Beantwortung der kleinen Anfrage gesagt werden. Jch kann jet nicht auf alles antworten, Meine Damen und Herren, die in der Vers fassung dem Beamten gewährleistete politische Meinungsfreiheit (lebhafte Zurufe bei der Deutsch- nationalen Volkspartei, das .selbstverständliche Recht seiner un- cingeshränkten staatsbürgerlichen Betätigung (erneute Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei) kann und darf micht aus gelegt werden als ein Freibrief für sie, den Staat zu bekämpfen, herabzuseßen oder zu schädigen. (Lebhafte Zustimmung bei der Sogzialdemokratischen Partei Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Wenn ih hier Jhnen gegenüber die brutale Faust erwähnen würde, die der alte Staat gegenüber seinen Beamten ständig angewandt hat, würden Sie mix sagen (Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei) und vielleicht mit Recht sagen daß wir ja heute in einem neuen Staate leben, (Zuruf befi der Deutschnationalen Volkspartei: Aber dieselbe Faust ges brauchen!) Deswegen gitiere ih das nichi. Aber im alten Staate haven die Beamten nicht einen Bruchteil der Freiheit gehabt, sich politis auch gegen den Staat zu betätigen, die ihnen heute gewährt ist. (Zurufe bei der Deutschnationalen Volks- partei.) Meine Herren, das überlasse ich Jhnen, in ihren Volks versammlungen so zu reden. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei.) Fn meinem Wahlkreise haben Sie derartiges von mix nicht gehört, (Widerspruch und Zurufe bei dexr Deutsch- nationalen Volkspartei.) Jn Bebra, wo sie abgebürstet worden sind? (Zurufe bei der Deutschnationalen Volkspartei.)

Jn dasselbe Gebiet, meine Damen und Herren, fällt eine Kundgebung, vie in der leßten Zeit wegen der Person des Redners besondere Beachtung gefunden und in der Oeffentlichkeit große Grregung hervorgerufen hat und die auch hier zum Gegenstand einer feinen Anfrage gemacht. worden ist Wir sind es ja nach- gerade gewöhnt, daß auf Tagungen des Landbundes die nicht zu, bestreitende wirtschaftliche Krisis cines großen Teiles der deutschen Landwirtschaft in ganz unverantwortlicher Weise dem heutigen Staate zur Last gelegt wird. Wenn aber solche Vorwürfe erhoben werden von demn Leiter einer großen Organisation von deutschen und preußischen Gemeinden, und wenn diese Vorwürfe nach Dar=« stellungen der Tagespresse gleichzeitig verbunden sind mit Bes \chimpfungen, Beleidigungen und Herabseßzungen der Männer, die in der Zeit ves Zusammenbruches des alten Staates sich nicht \cheuten, die schwere Last der Verantwortung auf sih zu nehmen, dann muß gleicfalls jede auf Würde haltende Regierung fich die Frage vorlegen, ob sie mit einem solchen Geschäftsführer oder, wenn die Organisation preußischer und deutscher Gemeinden ihn sich gefallen läßt (Zurufe bei ver Deutschnationalen Volkspartei;

_ Aha!), au mit dieser überhaupt verhandela und Beziehungen

pflegen soll, (Lebhafte Zustimmung bei der Sozialdemokratischen Partei unv den Deutschen Demokraten Zurufe bei der Deutsch- nationalen Volkspartei.) Das sage ih immer. Jh mache aus meinem Herzen keine Mördergrube, Das ist doch eigentlich auch ganz selbstverständlich, Wer noch auf Selbstachtung häst, verkehrt nicht mit Leuten, bie ihn beschimpfen. Wenn Sie anderer Meinung sind, ist unsere Moral eine verschiedene. (Lebhafte Rufe: Sehr gut! bei der Sogialdemokratischen Partei „Zuruf bei bder Deutschnationalen Volkspartei; Sie können gar nirht-von Moral sprechen!) Es wird natürlich geschehen (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Grzesinski und Moral) meine Moral steht tuermhoch über der Jhren! (Sehr richtig! bei der Sozialdemokratischen Partei), wenn nicht seitens ber in Frage tommenden Organisationsleitung eine ausreichendere Aufklärung als die bisher in der Oeffentlichkeit bekannt gewordene gegeben wird, Die bloße Ankündigung aber, meine Damen und Hexren, daß die Staatsregierung auf Grund von Pressemeldungen über diese Rede des Herrn Dr, Gere ck e Ermittlungen anstellt, hat schon dazu geführt, vaß ihr Engherzigkeit und Verleßung der Verfassung vorgeworfen wird, die ja die Verfassung jedem Staats- bürger volle politische Betätigungsfreiteit gewähre.

Mit welchen Mitteln va von vechts gearbeitet wird, dafür möchte ih —— es ist doch immevhin erheiternd Jhnen, meine Damen und Herren, ein Beispiel geben. Fn der „Nachtausgabe“ vom 24. Januar heißt es unter ber Ueberschrift: „Die Hebe gegen Dr, Gerece!“:

Der deutsch2 Landgemeindetag schreibt uns: Und nun fommt cine tendenzióse Darstellung der Vorgänge der Rede des Herrn Dr. Gerecke und was im einzelnen gesagi worden ¡s und dann beißt es- am Schluß:

ZFedenfalls würde die Ausführung der Drohung, das Staatsministerium beabsichtige, in dieser Angelegenheit auf Grund des Republikschubgeseßes den Staats8anwalt gegen den Präsidenten des Deutschen Landgemeindetages in Bewegung zu seben, wieder einmal eine glänzende Gelegenheit für die Staatsreotierung sein, sich zu blamieren.

Darauf shre?bt der Verband ver Prenßischen Landgemeinden mir unter dem 25. Fanuar:

Eine Nachricht des Deutschen Landgemeindetages in dieser Angelegenheit an die „Berliner Nachtausgabe“ oder irgendeine ander Zeitung ist überhaupt nit erfolgt. Jch persönlich habe lediglich der „Berliner Nachtausgabe“ auf telephonische Anfrage fernmündlih mitgeteilt, daß die in der Presse verbreitete Nach- rit, der Vorstand des Deutschen Landgemeindetages habe sih in seiner Sizung mit der Rede des Herrn Landrat Dr. Gerecke in Stettin beschäftigt, unzutreffend sei; der Vorstand habe sich lediglich mit den Entwürfen eines Steuervereinheitlihungs- gesches befaßt. Alle weiterèn Kommentare, insbesondere dev leßte Absay der Notiz, stellen redaktionelle Zusäße dar. Die shriftlihe Bestätigung dieser meinèr Mitteilung seitens der Redaktion der „Berliner Nachtausgabe“ habe ih in Händen.

(gez.) Standke, Generalsekretär.

(Fortseßung in der Ersten Beilage.)

Vergantwortl. Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlih" für den Anzeigenteil: R N Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Men gerin g) in Berlin. Druck der Preußishen Druekerei- und Verlags-Aktiengesellschaft, erlin, Wilhelmstraße 32,

Sieben Beilagen

(einschließl, Börsenbeilage und drei Zentralhandelsregisterbeilagen),

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Zweite ZentralhandelSregisterbeilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger zugleich Zentralhandelsregister für das Deutsche Reich

Berlin, Donnerstag, den 7. Februa

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Ir. 32 1. Handelsregister.

Landsberg, Warthe. Handelsregistereintragungen. Neueintragungen am 7. 1, 1929 unter H-R. A 894: „Hermann Wilke“ zu Landsberg (Warthe) und als Fnhaber der Fliesenlegermeister Hermann Wilké au Landsberg (Warthe. unter H.-R. A 95: „Meydam Drogerie Walter Bohm“ u Landsberqa (Warthe) und als {Fn- ber der Drogist Walter Bohm zu Landsberg (Warthe). Am 192. 1. 1929 un:er H.-R. A 896: „Rudolf Schneider“ u Landsberg (Warthe) und als Jn- bober Kaufmann Rudolf Schneider zu andsbera (Warthe). Am 16. 1, 1929: „Max Stürmer“ zu Landsberg (Warthe) und als Jnhaber Kanfmann Max Stürmer zu Landsberg (Warthe). Ver- änderunoen am 16 1. 1929 bei - der offenen Handel8gesellschaft H.-R. A 840, „Ernst Lehmann & Co.“ zu Landsberg (Warthe): Dex Kaufmann Vaul Wh- monn ist ans der G-sellshaft aus- geschieden. Die Gesellschaft ist auf- gelöst. Die Firma ist in „Ernst L-h- mann“ geändert. Der bisherige .Ge- sellschafter Kaufmann Ernst L-hfann in Landsberg (Warthe) is alletniaer Snhaber der Firma. Am 2. 1, 1929 bei dec offenen Handels8aesellschaft S -R. A 667, „Emil List“ zu Landsberg (Warthe): Ka" fmann Emil List ist ver- torben, für ihn ist die Witwe Olqo ist geb Weinert zu Land8hora (Warthe) els per?önlich hoftende Gesellschafteri: inoetreten. Auflösuna am 8. 1, 1929 G.-R. B 53, „Loovold Oberxsikko Gesell- \ch«f mit beschränkter Haftuna“ zu Landsberg (Marthe): Die (G-sellschaft ist durch Beschluß der Gesellschaftor- versanrwlung vom 28. Dezember 1928 aufaelöst. Kanfmann Arnold Rosen- baum zu L-ndsberg (Warthe) ist Liovi- dator. Löschunaen om T7. 1. 1929 H-R, A 747. „Panl Neumann vorm. Geora Joseph“ zu Landsberg (Warthe). Am 8. 1. 1929 H.-R. A 725 „Heinrich Better“, Broslau, Zweigniederlassung Landsberg (W=r he). Von Amts wegen am 2, 1. 1929 H.-R. A 82, „Vanl Ottow“: H-R. A 172 „A. Fi-dler Fnh. Hironym"s Ruczvnski“; H.-R. A 29, „Gebr. Neua-bauer Juli"'s Wolff Nach- folner“; §.-R. A 352, „Küas & Co“; H-R, A 371, „Frik Textor“; H.-R. À 421, „Kurt Casper“ und H.-R. A 702, „Drit Millers““, sämtlih zu Landsberg (Warthe). Landsbera (Warthe), 1. Februar 1929. Das Amtsgericht. Landshut. [94525] M. Weithenauer, Siß Landshut: Jn- haber nunmehr: Franz Weithenauer, Kceufmann, Landshut. Landshut, 29. 1. 1929. Amtsgericht.

Langendreer, [94526]

In unser Handelsregister Ab- teilung A Nr. -170 i} heute bet der Firma „Eisenwerk Langendreer Franz dappius & Co“ in Langendreer ein- etragen worden, daß die Firma er- oschen ist.

Langendreer, den 13. Dezember 1928. Das Amtsgericht. Leipzig. j [94527]

In das Handelsregister ist heu. cin- geiragen worden:

1, auf Llatt 183 049, betr. die Firma Martin Kaufmaun in Leipzig: Jn das Handelsge]chäft ist der Kaumann Arthur DOeE, Kaufmann in Leipzig eingetreten. ie Gesellichaft ist am 1. Februar 1929 errichtet Seine Prokuca ist erloschen,

9. anf Blatt 10 111, betr, die Firma E, Kretschmar in Leipzig: Die Ge- sellshafterin Emma Anna Charlotte Kreßshmar führt infolge Verehelihung den Familiennamen Karnstedt.

3. auf Blatt 25 883, betr. die Firma Leipziger Wäsche- und Krleider- fabrik Reiter & Co. in Leipzig: Die Gesellshaft is aufgelöst. udolf Mahler is}st als Moblee tb aus- eschieden. Otto Mahler führt das

andels8geshäft und die Firma als Alleininbaber fort.

4, auf Blatt 188391, betr. die Firma Leipziger Textilgesellschaft mit be- \chränkter Haftung in Leipzig: Pro- kura ist dem Kausmann urt Paul Erwin Daniel in Leipzig erteilt.

5. auf Blatt 4987, betr. die Firma Georg Blumenthal «& Co. in Leipzig: Die Gesells D ist auf u: Dr, Julius Blumenthal ist als Gesell- \haf:er ausgeschieden. Georg Blumen- thal führt das Handelsgeschäft und die

irma als Alleininhaber fort. Die

worden.

L L nach Berlin verlegt, weshalb die Firma hier in Wegfall kommt.

6, auf Blatt 25 550, betr. die Firma „„Vaufa““ Falzbaupappen Alfred Müller in Leipzig: Die Handels-

niederlassung is nach Schkeudiy ver- legt, weshalb die" Firma hier in Wegs fall kommt.

"mit dem

7. auf Blatt 9145, betr. die Firma Chromo - Papier- und Carton:

i Fabrik vorm. Gustav Najork Actien- [94524] ;

gesellshaft in Leipzig: Johannes Wilhelm August Schulze ist als Mit- lied des Vorstands ausgeschieden. Pro- ua I dem - Diplomingenieur Fohannes Kurt Bauer în Leipzig er- teilt, Er darf die Gesellshaft nur in Gemeinschaft mit einem Borstands- mitglied oder cinem anderen Profu-

risten vertreten.

8, auf Blatt 26068 die Firma Condor Verlag Püß «& Comp. in Leipzig (Poniatowskistr. 1). Gesell- schafter sind: der Redakteur Fohann Wilhelm Pütz und Elly Fohanne vhl. Sachse, geb. Pevold, beide in Leipzig. Die Gesellschaft is am 9. Fanuar 1929 errichtet worden. (Angegebener Ge- häftszwèéig: Herstellung und Vertrieb von Zeitschriften aller Art.)

9. auf Blatt 26069 die Firma Bade - Kaolin - Vertrieb Margarete Schuffenhauer in Leipzig (Ranst. Steinweg 35/37), Margarete Schuffen- feuer: geb. Ziegler in Leipzig ist Jn- aberin.

190. auf den Blättern 19 015, 17 446, 7123. und 283640, betr. die Firmen Leipziger Gebäk- u. Zuckerwaren: fabrik vormals Gebrüder Peschko, Otto Bauer, Fr. Wilh. Ai und Elsa Busch, sämtlih in Leipzig: Die Firma ist erloschen.

11. auf Blatt 15 527, betr. die Firma Adolf Hebenstreit in Leivzig: Adolf E! ist infolge Ablebens als nhaber ausgeschieden. Maria Wilhelmine verw. Hebenstreit ges. Tiete geb. Zinke in Leipzig ist Fu- haberin.

Amtsgericht Leipzig, Abt. IIB, am 1. Februar 1929.

Lingen. e Jn unser Handel3register A Nr. 170 ist heute eingetragen: F. u. H. Krapp in Lingen und als persönlich e Gesellsdafter die Kaufleute Josef und Heinrih Krapp in Mevpen. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat 1. Fanuar 1929 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder einzelne Gesellschafter ermöchtigt, Ge- löscht sind in Abt. A Nr. 120 die Firma August Berg?en in Lingen und Nr. 128 die Firma Bernhard Coppenrath in Lingen. Amtsgericht Lingen, 30, Januar 1929.

Ludwigshafen, Rhein. [94060] 1. Neueintragungen:

1. Karl Schemel in Speyer, Gilgen- straße 24. Jnhaber Hermann Stephan, Kaufmann in Speyer. (le fabrik Einzelprokurist: Hermann Püttmann, Kaufmann in Speyer. Der Siß der Firma war bisher in Hocken- heim in Baden.

9, Carl Viffar in Neustadt a. d. Hdt. Fnhaber Albert Biffar, Kaufmann in Neustadt a d. Hdt. Grofhandlung in sämtlichen londwirtschaftlihen Bedarfs- artikeln, Dünge- und Pflanzenschuß- mi:teln, Zucker- und Kolonialwaren. Dex Siy der Firma war bisher in Maikommer.

3. Schuhhaus Jdeal Fnh. Nubin Andermann in Ludwigshafen a. Rh., Rohrlachstr. 14. Fnhaber Rubin Ahder- mann, Kaufmann in Ludwigshafen a. Rh. Schuhwavenhandlung.

4 Kaufhaus Emilie Nehm, Kurz-, Weoißi- und Wollwaren, Hand- arbeiten, Manufakturwaren, Grün: stadt, Pfalz, in Grünstadt, Had Nr. 4. Inhaber Emilie Rehm geb. Reichert, Witwe in Grünstadt.

2. Veränderunaen:

1. Süddeutsche Metallwarenfabrik, Kommanditgesellschaft in Mußbach: Mit Wirkung ab 1. 1. 1929 wurde die Deus eines Kommanditisten herab- geseßt.

2. Johannes Brechtel in Ludwigs- hafen a. Rh.: Das bisher als Einzel- firma betriebene Geschäft wird seit 1. Januar 1928 als offene Handel8- aesellshaft unverändert fortgeführt. Ge- sellschaf'ex sind: 1. Wilhelmine Brechtel aeb. He!tmannsperger, Witrwoe von £Fo- hannes, 2. Walter Peter Brechtel, {Fn- aenieur, 3. Jrma Susanna Stepp geb. Brechtel, alle in Ludwigshafen a. Rh. Einzelprokurist: Karl Stevp, Kaufmann in Lvdwigshafen a. Rh. Gesamt- prokurist: Adolf Neu, Kaufmann în Ludwigshafen a. Rh. Geschäftszweig: Tiefbrunnenanlagen, Pumpenfabrik, Bohrunternehmung, Spezialfabrik für Brunnenbau- und Tiefbohrwerkzeuge. Zur Ver'retung der Gesellschaft und Zeichnung der Firma sind nur die beiden Gesellschafter Frau Wilhelmine Brechtel aeb. Hettmannsperger und Walter Peter Brechtel, ‘und zwar feder allein, be- rechtigt. Die Gesellschafterin Frma Susanna Stepp ist von der Vertretung Ee, j

3 Dr. F. Rafchig in Ludivigshafen a. Rh.; Die Prokura des Richard Remmele ist erloschen.

4. Max Weil in Neustadt a. d. Hdt.: | Großschierstedt bei e Zur

Die Prokura des Max Walter Schmidt ist erloschen.

5 Kühne & Aulbach in Ludwigs- hafen a. Rh.: Der bisherige Fnhaber Max Aulbach is} gestorben. Das Ge- schäft D, auf seinen minderjährigen Sohn Max Aulbach, geb. 8. 2, 1915, als Alleinerbe übergegangen. Geseßliche Vertreterin is die Mutter Elisabeth Audas geb. Gräff in Ludwigshafen a

6. Georg Vauer in Neustadt a. d. Hdt.: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Geschäft ist mit Firmenfor.führungs- recht, Forderungen und Verbindlich- feiten auf den bisherigen Gesell’chafter Heinrih Jakob Bauer übergegangen, der es unverändert weiterführt.

7, M. Kahn vorm. Herm. Gold- mann in Neustadt a d Hdt.: Einzel- prokurist Alfred Kahn, Kaufmann in Neustodt a. d. Hdt.

8. Ludwiq Hill, Nachfolger, JIn- haber Rudolf Rahm in Neustadt a. d. Hdt.: Der bisherige Fnhaber ist aestorben. Das Geschaft wird von dessen Witwe Amalie Rahm geb. Müller in Hambach als Alleinerbin unverändert fortgeführt Einzelprokurist: Rudolf Rahm, Kaufmann in Hambach.

9 Elias Kling in Speyer: Die Prokura des Ernst Kling ist erloschen. Pie Kaufleute Ernst Kling und Sally Kat, boide in Spever, sind am 1. Fa- nuar 1928 als persönlich haftende Ge- sellschafter in das Geschäft eingetreten, welhes nunmehr in offener Handels- gesellschaft unverändert fortgeführt wird.

10. Krauß «& Britsch in Ludwias8- hafen a. Rh., Dammstr. 16 a: Der Siß der Firma war bisher in Mannheim. Fnhaber Karl Bri {, Kaufmann in Monnheim. WModesournale, Schnitt- muster und Schneidereibedarf. Der Kaufmann Robert Ehinaer in Mann- heim ist am 1. Januar 1929 als persôn- lih haftender Gesellshafter in das Ge- schäft eingetreten, welches nunmehr în offener Handel8gesellshaft unverändert fortaeführt wird.

11. G°»br. Fuchs in Ludwiashafen a. Rh., Hauptniederlassung in Leivzig: Der Kaufmann Jsaak Laufer in Mann- heim hat das Geschäft der Zweiagnieder- lassung Ludwiashofen a. Rh. mit Aktiven, unter Aus\{luß der Passiven, iïbernommen und führt dasselbe als Finzelkanfmann unter der Firma Gebr. Fuchs Nachf. Jnh. Fsaak Laufer mit Ly dwigshafen a. Rh. als Hauptnieder- lassung weiter

Z. Gelöschte Firmen: G-°brüder Gastauer in Grünstadt. Ludwigshafen a. Rh., 26. Fan. 1929.

Amtsgericht. Registergericht.

Lutter, Barenberg. [94529]

In das hiesige Handelsregister ist heute bei der Firma A. Pott, Holzstoffabrik in Wolfshagen, folgendes eingetragen:

Neuer Eigentümer: Ehefrau des Kaufmanns Emil Pott, Edi:h geb Völker in Wolfshagen. Ferner: Der Uebergang der in dem Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen ist bei der mit Wirkung vom 18. Dez, 1928 erfolgten Uebertragung des Geschäfts auf die Ehefrau Edith Pott geb. Völker ausgeschlossen. Die Prokura der Ehe- frau Edith Pott geb. Völker is er- loschen. Dem Ehemanne der Fnhaberin, Kaufmann Emil Pott, ist Prokura 497211 Ls

Lutter a. Bbge., 22. Dezember 1928.

Das Anitsgericht.

Magdeburg. {94530]

Jn unser Sandelsregister ist heute eingetragen worden:

1. bei der Firma Milor-Log as, Ge- etls@aft mit beschränkter Haftung in

agdeburg unter Nr. 247 der Abtet- fung B: Durch Gesellschafterbeshluß vom 2. Oktober 1928 ist das Stamm- kapital um 8000 Reich8mark erhöht. E83 betrögt jeßt 24 000 Reichsmark Durch gleichen Beschluß ist der dd it bit vertrag entsprechend der Kapitaler- U geändert.

9 bei der Firma Grund- Kredit- und Handels-Gesellshaft Gesellschaft mit beshränkter Haftung in Magdeburg unter Nr. 1287 der Abteilung B: Die Vertretungsbefugnis des Ernst Haupt ist beendet. Dex Kaufmann Erwin Kempf in Magdeburg ist zum Geschäft s8- führer bestellt. Weiter ift daselbst ein- getragen: Die Vertretungsbefugnis des Erwin Kempf ist beendet Der Kauf- mann Ernst Fesevih in Magdeburg ist zum Geschäftsführer bestellt. E 3. bei der Firma Otto Felgenträger in Magdeburg unter Nx, 196 der Ab- A A: Die Firma ist erloschen.

4. bei der Firma Otto Kuche in Magdeburg un er Nr. 3604 der Abtei- v A: Die Firma ist in eine offene Han N umgewandelt, die am 6. Januar 1929 begonnen hat. Per- sönlih haftende Gesellschafter sind der Kaufmann Wilhelm Bäker in Magde- burg und das Fräulein Anna Kuche in

Ver.reiung der Gesellschaft sind nm beide Gesellschafter gemeinshaftlich be rechtigt. Der Uebergang der in dem Be.rieb des Geschäfis begründeten For- Len und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch die Gesellshafter Wilhelm Väker und Anna Kuche Aen. Die Prokura des Wilhelm Bäker ist erloschen. Magdeburg, den 31. Fanuar 1929, Das Amtsgericht A. Abteilung 8.

—— E E

Magdeburg. {94531]

Jn unser Tandelsregister ist heute eingetragen worden:

1, bei der Firma Eisen-An- und Ver- E mit beschränkter Haftung in Magdeburg unter Nr. 1046 der Ub- teilung B: Die Bett gens des Liquidators ist beendet. Die Firma ist erloschen.

2. bei der Firma Carl Fessel in Magdeburg unter Nr. 4113 der Ab- teilung A: Die Gesellschaft ist aufgelöst, Der ‘bisherige Ge C s Helmut Fessel ist alleiniger Fnhaber der Firma.

3, die Firma U. T. Lichtspiele Arnold Bernstein in Magdeburg unter Nr. 4387 der Abteilung A. FJnhaber ist der Fn-

enieur Dr.-Jng. Arnold Bernstein in Pg,

Magdeburg, den 1. Februar 1929, Das Ami1sgeriht A. Abteilung 8. Magdeburg. [94532] Jn unser Handelsregister ist heute

eingetragen worden:

1. die Firma E ung Magde- burg-Anhalt Aktiengese iGaft mit dem Siy in Magdeburg unter Nx. 1385 der Abteilung B. Gegenstand des Unter- nehmens ist: a) der Bezug und der Ver- trieb von Gas und verwandten Kohlen- produkien, in3besondere innerhalb der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt und der angrenzenden Gebiete, b) der Erwerb, die Errichtung und Be teiligung an Unternehmungen, die Gas erzeugen, liefern oder vertreiben, c) die Fuhrung von Geschäften aller Art, die den Gejsellshaftszwe u fördern ge- eignet sind. Die Gesellschaft ist berechtigt Ziveigniederlassungen zu errihten. Das Grundkapital beirägt 6 Millionen Reichsmark (1000 Aktien zu je 5090 Reichsmark, sämilich auf den Namen lautend). Vorstandsmitglieder sind der Stadtrat Herbert Goldshmidt in Magde- burg und der Rehtsanwalt Dr. Fried- rih-Karl Krüger in Dessau. Dem Wil- ai Boje in Magdeburg ist derart

rokura erteilt, daß er berechtigt ist, die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitglied oder einem stellver- tretenden Vorstandsmitglied zu ver- treten. . Der Gesellsha\tsvertrag der Aktiengesellshaft is am 11. Januar 1929 festgestellt. Die Gesellschaft wird vertreten durch zwei ip Car há: 19 glieder oder durch ein Vorstandzmitglied und einen Prokuristen. Der Se rat kann einzelnen Vorstandsmitgliedern die Befugnis erteilen, allein die Gesell- haft zu vertreten. Als nicht einge- tragen wird veröffentliht: Die Aktien sind zum Nennbetrage ausgegeben. Der Vorstand besteht je nah der Bestimmung des Aufsichtsrats aus mindestens zwet Mitgliedern. Die La und stell- vertretenden Vorstandsmitglieder twer- den vom Aufsihtsrat bestellt und ab- erun Der erste Vorstand ist von den Gründern bestellt. Alle IELN Mes Bekann1machungen der Gesellschaft er- folgen im Deutschen Reich3anzeiger und im Magdeburger Am:sblatt. Die Gene- ralversammlung wird durch den Auf- sihtsrats8vorsizenden oder den Vorstand durch einmalige Der tona in diesen Blättern unter Mitteilung der Tagesordnung mindestens 14 Tage den Tag des Erscheinens und der Gene- ralversammlung nicht mitgerechnet vor dstem anberaumten Termin Mas Die Gründer, die sämtliche Aktien über- nommen haben, sind: 1. Georg Bus, Magistratsrat, 2 Dr. Heinz Lewin- Guradze, Magistratsassessor 3. Karl Schneider, Direktor, 4. Reinhold Grisson, Direktor, 5. Karl Reinhardt, Direktor, zu 1, 2, 3 in Magdeburg, zu 4, 6 in

essau. Den ersten Aufsichtsrat bilden: 1. Hermann Beims, Oberbürgermeister, 9, Oberbaurat Bruno Heck, General- direktor, 3. Dr. Georg Zehle, Stadtrat, 4. Willy Plumbohm, Stadtverordneter, 5, Dr. Hermann Müller, Direktor, zu 1, 3, 4 in Magdeburg, zu 2, ö in Dessen: Die bei der Anmeldung eingereichten Schriftstücke, insbesondere der Prüfung®s- beriht des Vorstands und des Auf- sihtsrats, können bei dem unterzeichne- ten Gericht, Halberstädter Straße 131, Zimmer 110, eingesehen werden.

2, bei der Firma J. J. Schwar Söhne & Co. Äktiengesellshaft in Gro Ammensleben-Bleiche unier Nr. 1065 der Abteilung B: Die R des Paul Stiller ist erloschen. Ferner wird ver- bllDius v daß der Sahungsänderun ge bejhluß vom 16. 2. 1925 am 27. 5, 1925 eingetragen ist.

Z. bei der Firma Rudolph Pioh Ges fellshaft mit beshränkter Haftung in Magdeburg unter Nr.- 1290 der Abs eilung B: Die Firma lautet jeßt: Emwebon Zuerwaren-Fabrik Gesell« schaft mit beshränkter Haftung.

4. bei der Firma Hermann R. Bu- mann in Magdeburg unter Nr 3694 dex Abteilung A: Inhaber ist jeut die SUE mannsfrau Johanna Bumann ge b Thesing in Magdeburg. Die Prokura der Johanna Bumann geb. Thesin ist erloshen. Der Uebergang der tn den Betriebe des Geschäfts begründeten For- derungen und Verbindlichkeiten ist bet dem Erwerbe des Geschäf:s dur JEnea Bumann geb. Thesing aus- geschlossen.

Magdeburg, den 2. Februar 1929. Das Amtsgericht A. Abteilung 8. Mosbach, Baden. [94533] Handelsregister A Nr. 30, Die Firma Arthur Dennig, Landesprodukte und Kohlenhandlung in Mosbach, ist ohne Ak1iva und Passiva auf Else Bender, ledig, in Mosbah übergegangen und lautet künftig Arthur Dennig Nach- folger. Der Berta Dennig, Ehefrau in Mosbàäcb, ist Prokura erteilt, Mos bach, den 29. Januar 1929. Bad. Amts§-

gericht. Münder, Deiste. [94534]

Jm hiesigen Handelsregister Ab!lg. A Nr. 2 ist heute zu der Firma C. A Griesbah in Lauenau eingetragen als jeßiger Jnhaber Kaufmann Griesbach- Hobbach. Die diesem erteilte Prokura ist duxch Uebergang des Geschäfts er- loschen.

Amtsgeriht Münder, 25 Fan. 1929.

Neuenhaus, Hann. . [94535j Jn das hiesige Handelsregister À L ist bei der unter Nr. 179 eingetragenen Firma Otto Ringe in Lo-wensen heute folgendes eingetragen worden: Die Firma ‘ist geandert worden in Otto Ringe, Baugeschäft. Der Sib des Haupigeschäfts ist nach Bad Pyrmont verlegt, Amtsgericht, Neuenhaus, den 31. Januar 1929.

[94536] Neustadt a. Rübenberge: In das hiesige Handelsregi ter Ab- teilung A ist Neunte bei der Firma L. W. Rabe zu Mandelsloh i, W, (Nr. 25 des Registers) folgendes cin- getragen: Die Firma ijt erloschen. Amtsgericht Neustadt a. Rbge, 30. 1. 1929.

(94537)

Neusíiadt, Schwarzwald, Eintrag zum Handelsregister B Band 1 O.-Z. 27 bei der Firma „H. Winterhalder, Aktiengesell;haft, Uhrenfabrik in Bentgus L CQWaLFY wald“: Durch Beschluß der General- versammlung vom 22. Dezember 1928 sind die §88 1, E, 8 und 11 des Gesell- schaftsvertrags vom 1. Februar 1923 in der Fassung der Aenderungen vom 27, August 1923 bzw. 12. Fanuar 1925 geändert. Auf die bei den Registers akten Band 1 Seite 196/197 befind!iche Ausfertigung „des notariellen Prato-

tolls wird Bezug genommen Der ge- ändecte F 6 desiimmt, daß, wcnn mehrere

orstandsmitglieder vorhanden sind, so sind je zwei usammen zur Vere tcetung der Geellschaft befugt, Sind Prokuristen bestellt, so kann die Gesell- [halt auch durch etn Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen oder durch zwei Prokuristen vertreten werden. Zur Teteuno von Proku- risten und Handlungsbevollmähtigten On der Vorstand der S ALY des Aufsichtsrats. Der Vorstand ist bei seiner O an die Justruktion des Aufsichtsrats es bunden. Er ben ur Ein ezug aller über den gewöhnlichen Geschäfts etricb E Geschäfte der Zus timmung des Aufsichtsrats Nach dem geänderten § 1 des Gesellschaf is- vertrags ist jeßt Gegenstand des Unter- nehmens die Herst ung und der Vers trieb von Uhren und Uhrenbestand- teilen aller Art und verwandten tech- nischen Artikeln. Zur Erreichung ihres weckes ist die Gesellschaft berechtigt, gleichartige oder ähnlihe Ge chäfte zu erwerben, sih an solchen in jeder Form zu beteiligen, überhaupt alle Geschäfte zu unternehmen, die der Errei I oder Förderung des Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar als dienlih erscheinen. Dem Antrag des bisherigen Vorstandsmitglieds Geri talsener Hers bert Boecker, hier, auf Entlassung ist durch oto Y des Aufsichtsrats vom 92, 12. 1929 [stattgegeben worden. Es ist noch weiter zu veröffentlihen, daß der Vorstand aus einer oder mehreren Personen besteht. Die Mitglieder des Vorstands werden durh den Aufsichts- rat bestelli, dem auch der Widerruf der Bestellung ner

eustadt wargzwald, den 1, Fe- bruar 1920. Ba isches Amtsgericht.