außerordentli \chöne Arbeiten entstanden, die einen ganz entschiedenen Fortschritt erkennen und Freude an der Bewegung aufkommen lassen. Von diesen Arbeiten seien nur einzelne hervorgehoben. So hat R. Scholz aus München vier innige Bilder zu Hänsel und Gretel gesandt, Marcus phaatasievolle, farbenkräftige Illustrationen, Midckelait drollige, humorvolle Arbeiten, Müller einen Zyklus „Waldmärchen“, der ohne jeden Text auf das anschaulihste und ein- dringlihste erzählt, und Vogel eine große Anzahl sciner unsagbar frischen, liebens8würdigen Federzeihnungen. E
In einer zweiten kleinen Sonderausftellung wird die „Jllu- firierte Annonce*“ gezeigt, also das Neklamebild der Zeitung. Die Künstler sind hier ganz auf die Wirkung s{chroarzer und weißer
Tähen angewiesen. Ihre Aufgabe ift, darin eine möglichst frappante, Mlagende Sprache ¿u finden. Es ist von Interesse, den Lösungen îm einzelnen M Ein \{chönes Ergebnis erzielte das Preis ausschreiben der „Jlustrierten Zeitung“, das „Ein Großstadtbild“ zur Aufgabe hatte. Unter den Blättern finden sich ganz vorzügliche Arbeiten, die das großartig pulsierende Straßenleben mit allem Stimmungs- gehalt, den es. für uns besißt, wietergeben. Mit Buchilluftrationen Knd besonders Fidus und Stassen vertreten. Beide wieder- holen fih und sid im leßten Grunde leer und kühl. Stassen erscheint Hier noch als das stärfere Talent, das in der dekorativen Naumfüllung oft Schönes erreiht. An diese Arbeiten {ließen si die ZUustrationen zu Witblättern an. MNosenstand, Mar Tille, Heilemann, Hansen find mit einer größeren Zahl von Arbeiten vertreten. Die Tehnik ift fast immer flott, elegant, oft aphoristisch zugespißt, der Besamteindruck ist aber abstoßend, da die Künstler beinahe aus- f@liclih und mit Behagen das Laster und die Sittenlosigkeit verdorbener Gesellschaftskreise schildern. :
Die plastische Abteilung ist reih beschickt, ein klareres Bild würde man jedoch gewinnen, wenn die vielen {lechten Bildnisbüsten, die leeren ÎIdealköpfe, die sentimentalen Grabfiguren und die Akte, die niht über das seelenlose Nachbilden des Modells hinausgekommen find, fehlen würden. Gutes findet sich auch hier und reihlichkèr, als man auf den ersten Blick annehmen möchte. Drei Künstler sind mit größeren Sammlungen vertreten: Herter, Wandschneider und Wenck. Herter gelangt in seinen Bildniëbüsten nirgends zu einem großen, klaren Gesamtausdruck, zu der flaren Wiedergabe der geistigen Persönlihkeit; ein kleinlihes Haften an Einzelzügen überwiegt. Gut ist er in seinen Bronzegruppen, vor allem in der Behandlung des Materials. Was ihm fehlt, besigt Wandschneider. Er hat sich an den Porträtbüsten der Frührenaifsance gebildet und weiß seelishe Feinheit rein auszusprehen. Einige individuelle Frauenbüsten und ein reizendes Kinderköpfhen gehören zu jeinen besten Arbeiten. Unmittelbarer noch wirkt Wenck. In den
oßzügigen Studien zeigt er das Beste seiner Begabunz, klare Linien- prache und \{nelles Ec fassen des Augeoblicks. Die Bronze ift rauh und flähig behandelt, was den Reiz der Stücke sehr erhöht. Ein Fugendwerk, das einen Knaben mit erlegtem Reh darstellt, ein Faun- a s der Entwurf zu einem Virhowdenkmal sind besonders hervor- zuheben.
Mit größeren Werken ist Eberlein vertreten Er hat eine Gruppe „Schiller, seine Künstler dihtend“ und „Michel Angelo, er- bliadend den Torlo des Herkules betastend“ gesandt, beides Arbeiten, denen jedes plastishe Empfinden fehlt. Ganz anders wirkt der Belgier Theo Blickx in der Gruppe „Vaters Absterben“. Auch hier kommt rein Seelishes zum Ausdruck, aber die Bewegung ist vortrefl:ch und die Gestalten sind durch inneres Leben tak verbunden. Beachtens- wert ift ein Brunnenentwurf von Desten „Danaïden“, der \chône Harmonie und Fluß der Linien zeigt. Einige gute Bildnis- büften finden sich in den Sälen verteilt. Erwähnt seien die Arbeiten von Pagels, die fich durch Humor und Originalität auszrihnen, von Pfannshmidt, der sehr liebevoll durhgeführte Stüdcke ausstellt, von Röttger, der fein zu individualisieren versteht, von Stichling, dessen Mädchenbüste sehr herb und lieblich wirkt, von Schauß, von Schulze-Thewis und von Wernekinck. Verhältnismäßig zahlrei sind Holzarbeiten vertreten. Hier find der Kopf ciner alten Frau von Schulze-Braunshweig und das Relief „Die Landung" von Abraham hervorzuheben, das sich be- fonders durch \chöne Raumfüllung und malerishe Bebandlung des
ntergrunds auszeihnet. Max Klein hat eine Gruppe „Die Mutter“ ausgestellt, großzügig, aber {wer in der Form, Lewin- Fundcke eine anmutige Sandalenbinderin und Ferdinand Lepdcke dée cigentümlich fstilifierte, in strengster Linienführung gehaltene „Bogenspannerin“.
_ In Paris if, wie ,W. T. B.“ meldet, der Genremaler Jules Breton (geb. 1. Mai 1827), Mitglied des Instituts, gestorben. Seine Bilder, die besonders Szenen des Hirtenlebens und des bâäuere- Tèéhen Lebens auf tem Felde darstellen, tragen mit wenigen Aus- nahmen einen idyllisGen Charakter. Zwei seiner Gemälde: „Segnung der mig und „Abrufung der Aehrenleserinnen* sind im Luxemburg- Museum zu Paris. Sein Hauptwœerk aber, „Das Ende des Tages“, D. i. Schnitterinnen nah der untergehenden Sonne s{chauend (1865), befindet sich in Walters? Gallery in Baltimore.
Literatur.
_ Unter den Büchern, die zur Rembrandtfeier auf dem Markte er- FHienen find, verdienen zwei PAGen die der Verlag von (S. A. Seemann- Leipzig herausgebracht hat, Beachtung. Zunächst eine Biographie des Meisters, die f von allen dadurch unterscheidet, daß Re nur farbig illustriert ist. Dieser Band „Rembrandt“ ift verfaßt von Professor Dr. R. Graul und gibt auf vierzig Seiten eine auf den Ergebnissen der wissenschaftlihen Forschung fußende, aber denno populär gehaltene Biographie des Künstlers, die sich an den großen Kreis der Kunstsreunde wendet. Diesem Gesichts- punkt entspriht auch die Auéstattung des vornehmen Bandes, der im Anhang fünfzehn farbige Tafeln nach den Hauptwerken des Meisters bringt. Der Preis beträgt #4 3. 4
_Ein zweiter Band (Preis ebenfalls „4 3,—), in der äußeren Grsheinung dem erstgenannten ähnlich, enthält in ges{mackvoller Form Fünfzig Handzeihnungen von Rembrandt, aus- ae von Richard Graul. Wer Freude an der höchsten
enialität der Zeichenkunst hat, wird fie aus diesem mit viel GSeschmack ausgestatteten Bande \{chöpfen.
— Die Deutsche Alpenzeitung (Natur und Kunst — Ver- Hr und Sport) bildet eine unerschêpflihe Fundgrube für jeden Reisenden, Touristen, Alpinisten usw., ebensosebr auch für alle Verkeh18- vereine, Verkehrsan\talten und zahllose private und staatlihe Unter- nehmungen. Deshalb sei gerade jeyt, zu Beginn der Hauptreisezeit, auf den mannigfaltigen Inhalt diejes Blattes hingewiesen ; aus den lezten Heften seien folgende Beiträge genannt : Heft 5 (Anfang Juni): „Dem neuen Nürnberg!* von Dr. E. W. Bredt; „Die Kieler Woche“ von A. Halbe; — Heft 6 (Mitte Juni): „Frühlingstage in der
HaunopersWen Klettershule* von Dr. J. Simon; „Rechtsfragen des Neiseverkehrs“; „Aus dem Postreht“ von Amtsgerihtsrat W. Coer- mann; — Heft 7 (Anfang Juli): „Wanderungen in den Vogesen“ (der 1. Teil dieses Aufsayes erschien in Heft 6) von Dr. L. Munzinger ; „Ein hochalpiner Spaziergang im Dachsteingebiet* von H. Prey; „Eine alpin-wissenshaftlihe Entdeckung“ von Dr. C. Täuber; „Das Alpengasthaus* (1. Teil) von O. Sehria. Die hier genannten Auf- säge bilden nur einen kleinen Teil der äußerst umfangreichen Einzel- beite. Der Abonnementspreis beträgt 350 „46, 4,20 Kr. für das 6 Hefte umfassende Vierteljahr.
Ausstellung8wesen.
Ausstellung für Landwirtschaft, Industrie und Kunst in Valladolid (Spanien).
Im Scptember 1906 wird in der Hauptstadt der ackerbau- treibenden Provinz Valladolid, in der \ich in leßter Zeit eine sehr rege Tätigkeit zur Verbesserung und Modernisierung der landwirt- \haftlihen Methoden bemerkbar macht, eine Ausstellung für Land- wirtschaft, Industrie und Kunst abgehalten werden, auf der Gegenstände und Erzeugnisse vorgeführt werden sollen, die in Be- ziehung zu den Provinzen Madrid, Toledo, Cuenza, Guadalajara, Ciudad Real, León, Zamora, Salamanca, Santander, Burgos, Logroño, Soria, Segovia, Avila, Valencia und Valladolid steben.
Es dürfte diese Ausstellung Gelegenheit bieten, auch deutsche Erzeugnisse, namentlich landwirtshaftlihe moderne Hilfsmittel einem größeren Publikum vorzuführen. Die. Adresse der Auskunftsstelle ist: Al Secretario de la comisión de gobierno del Ayuntamiento en Valladolid. (Bericht des Kaiserlihen Konsulats in Madrid.)
Verdingungen im Auslande.
Oesterreih-Ungarn.
20, Juli 1906, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Lieferung verschiedener Materialien, wie: Diverse Walzfabrikate, Fafoneifen, diverse Eisenwaren, nämlich Gewebe, Geflehte, Ketten, Muttern, Nägel 2c., Shwellenbezeihnung®nägel, Schaufeln, Werkzeuge und Feilen. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Netchs- anzeiger“.
20. Juli 1906, 12 Uhr. Lieferung nachfolgender Materialien für das Jahr 1907.
a. K. K. Staatsbahndirektion in Lemberg: 1) Walzeisen, Bleche, Feder- und Werkzeugstahl, 2) diverse Eisenwaren für Werk- stätten, 3) Schwellenbezeihnungsnägel, 4) Schaufeln aller Art, 5) Werkzeuge urd Arbeitsgeräte für den Bahnezhaltungédienst.
b. K. K. Staatsbahndirektion in Krakau: 1) diverse Walzeisen- erzeugnisse, wie Stabeisen, Kommerzeisen, Eisenblehe, 2) flache und sptralförmige Stahlfedern, 3) diverse Cisenwaren, wie Drahtnegße, Ketten, Schraubenmuttern, Nietnägel, Unterlagen, Schrauben, Splinte, Stifte usw. sowie Messingstifte und -shrauben.
c. K. K. Staatsbahndirektion in Stanislau: 1) Walzeisen- erzeugnisse, wie: Stabeisen, Eisenblehe, Stahl, spiralförmige Federn usw, 2) Eisenwaren, wie: Draht, Ketten, Drahtneze, Nietnägel, Schraubenmuttern, Nägel, messingene Drahtneße und Küchenplatten, 3) Schwellenbezeihnungénägel, 4) diverse Spaten, 5) diverse Kon- servierungéwerkzeuge, wie: Aerte, Sägen, diverse Schlüssel, beshlagene Stangen, Shleifsteine, Bohrer, Hammer, Vershlüsse für Vorbänge- {löfser, Stemmeisen, Schraubenzieher usw.,, 6) diverse Feilen. Näheres bei den genannten Direktionen.
Verkehrsauftalten.
Telephon-undTelegraphenwesen derVereinigtenStaaten von Amerika.
Das Zensusbureau der Vereinigten Staaten von Amerika hat nunmehr die endgültigen Zusammenstellungen über das Telephon- und Telegraphenwesen des Landes im Jahre 1902 veröffentlicht. Seit 1880, wo die ersten Zensuserhebungen über diese Materie ge- hahen, hat fich der Gebrau}ch von Telegraphen und Telephonen natürli außerordentlich f\tark entwidelt. Das finanziell wichtigere Verkehrsmittel ift in dieser Zeit das Telephon geworden. Im Jahre 1902 dienten dem Telephonverkehr mehr als drei Viertel des Draÿt- neßes für Telephone und Telegraphen, rund fieten Zehntel der in beiden Veifkehrsarten beschäftigten Lohnarbeiter; für das Telephon- wesen wurden mehr als zwei Drittel des Gesamtlohnes gezahlt, mehr als zwei Drittel aller Einnabmen erzielt und mehr als zwei Drittel aller Ausgaken geleistet. Den Telephonverkehr vermittelten 3157 Handels- g und 994 Gesellshaften auf Gegenseitigkeit; außerdem be- tanden 49835 unabhängige ländliche Linien. Die Bandälsgelells@aften benußten 4 779 571 engl. Meilen Leitung8drahbt und 2225 981 Telephone, die Gegenseitigkeitsgesellsbaften 70 915 Meilen Draht und 89 316 Tele- phone; 49 965 Meilen Leitungsdrähte und 55 747 Apparate dienten dem Betrieb der ländliden Linien. Die Handelsgesellshaften und ländlichen Linien hatten 10361 öffentliche Tia o GTaer und 80 870 öffentlihe Fernsprechstellen, darunter 32477 automatische. Im Telephonverkehr wurden 14 124 besoldete Beamte und im Durch- \chnitt 64 628 Lohnarbeiter beschäftiat, 9 885 886 Doll. Gehälter urxd 26 369 735 Doll. Löhne gezahlt. Die Zahl der auf allen Telephon- ämtern vermittelten ®espräche betrug 5 070 554 553, darunter waren 4 949 849 709 folhe zwischen lokalen Abonnenten und 120 704 844 über weitere Entfernungen geführte und besonders zu bezahlende Gesprähe. Durchschnittlich kamen auf 33 bis 34 Cinwohner ein Telephon, auf jeden Einwohner 65 und auf jedes Telepbon 2190 Gespräche. Am besten versorgt waren die Städte San Francisco, mit 1 Telephon auf 9 Personen, Clereland, mit 1 auf 16 und Boston, mit 1 auf 19. Auf jedes Telephon betrugen die Einnahmen 37,50 Doll,, die Ausgaben 24,56 Doll ; auf jedes Gespräch entfielen 1,7 Cents Ein- nahmen und 1,1 Certs Ausgaben. Es bestanden in Alaska 1, in den Philippinen 1 und in Hawati 7 Telephonsysteme, die zusammen 5918 Meilen Draht sowie 2891 Telephone benußten und 3 887 925 Gespräche vermittelten. — Am 1. Januar 1905 stellte fich die Zahl der Telephone in den Vereinigten Staaten auf rund 3400 000. Den öffentlichen Telegraphenverkehr besorgten im Jahre 1902 25 Handels- gesellshaften mit 1318 350 Meilen Leitungsdraht; außerdem waren noch 16 677 Seemeilen Unterseekabel im Betriebe. In den Aktien und Bonds der Telegraphengesellschaften war inégesamt ein Kapital von 162946525 Doll. angelegt; ihre Einnahmen betrugen 40 930 038 Doll.,, ihre Aktiven 195 503 775 Doll.,, ihre Gehalts- und Lohnzahlungen an 829 Beamte und 26 798 Lohnarkbeiter 15 039 673 Doll. — Eisenbahntelegraphenlinien wurden von 684 Ge- [O allen betrieben, die 30 336 Angestellte im Telegraphendienft be- châftigten und ihnen 20 040730 Doll. Gehalt bezahlten. Sie be- förderten im Jahre für Eisenbahnzwecke allein 201 743 756 Depeschen und für Handelszwecke 4 474 593 Depeschen.
(Nach Electrical Worlad.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 6. Juli 1906. Die Ausstellung für Kinde8wohl, die von der Gesell-
\chaft zur Bekämpfung der Säuglingssterblihkeit in Berlin vom 1.—12. September d. J. in den sämtlihen Räumen der Philharmonie veranstaltet wird, soll ein umfassendes Bild aller auf eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung des Kindes gerihteten Maßnahmen bieten. Alle auf die Wohlfahrt des Kindes hbinzielenden Bestrebungen werden hier Berücksichtigung finden, sodaß für jeden wahren Kinderfreund die Ausstellung von größtem Interesse sein dürfte. Für den wissenschaftlich - medizi- nishea Teil haben eine Anzahl wissenschaftliher Institute ihre Mitarbeit zugesagt, u. a. die Königliche Universitäts-Kinderklinik zu Berlin (Geh. Med.-Rat, Prof. Dr. Heubner), das Königliche Patbolo- gische Institut der Universität Berlin (Geh. Med.-Rat, Prof. Dr. Orth), die Königliche orthopädishe Poliklinik Berlin (Geh. Med.-Rat, Prof. Dr Hoffa), das Säuglingsheim zu Dresden (Privatdozent Dr. Salge) usw. Auch die den künstlerishen Teil umfassende Abteilung, deren Leitung in den Händen von Frau Professor Sophie Koner liegt, hat bereits große Fortschritte gemaht. Rege ist auch die Beteiligung in der dritten Hauptgruppe, zu der eine große Zahl von Firmen ihre Anmeldung [hon bewirkt haben.
Vom 20. bis 25. August 1906 tagt in Danzig die VII. Haupt- versammlung des Deutschen Forstvereins (34. Versammlung Deutscher Forstmänner). Die Verhandlungen beginnen am 21. Auguft, Vormittags 8 Uhr, im Hotel „Danziger Hof“. Aus der Tages- ordnung seten u. a. folgende Gegenstände hervorgehoben: „Forstliche Behandlung der Oedläntereien in Westpreußen und Dünenbau*, „Bedeutung und Beschaffung guter Waldsämereien und Pflanzen*, „Ueber die forstlihe Presse“. — Am 25. August wird ein Auéflug in die Oberförsterei Steegen auf der Frishen Nehrung unternommen. Für den 24. und 25. August sind Nachautflüge in die Oberförstereien
ippush und Karthaus sowie nah der Halbinsel Hela geplant. Am
91. und 22. August sind nah Schluß der Verhandlungen Besuche von Oliva und Zoppot und eine Dampferfahrt auf der Mottlau und Weichsel zur Besichtigung von Kriegsschiffen und Werften vorgesehen. Näheres ist dur die „Geschäftsführung für die VII. Hauptversanms- lung des Deutschen Forstvereins“ zu Danzig, Regierung, zu erfahren. Freunde des Waldes sind als Gäste willkommen.
Rathenow, 6. Juli. (W. T. B) Dem „Nathenower Kreis- blatt" zufolge sind nah dem Genuß von Erdbeervanille hier secks Personen der Familie Richtsteig an Vergiftungs- E EORES \chwer erkrankt. Zwei befinden sich in Lebens- gefahr.
Crefeld, 6. Iuli. (W. T. B.) Heute vormittag wurde der neue Crefelder Rheinhafen- in Anwesenheit des Ministers der öffentlichen Arbeiten Breitenbach, des Oberpräsidenten der Rhein- provinz und des Negierungspräsidenten von Düsseldorf, des Landes- hauptmanns Renvers und zahlreicher anderer Ehrengäste sowie einer überaus großen Volk2menge feierli ch Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, mentarisWe SInanspruchnahme am Erscheinen verhindert war, sandte ein Glückwunschtelegramm. Der Einweihungsakt Mies sich unter srömendem Regen auf dem Lagerplay am Hafen- elände.
ehler hielt der Beigeordnete, Stadtbaurat Hentrich die Festrede, in der er die Entw'ckelungsgeshihte des Hafens \childerte. Der Baurat Voß gab der Hoffnung Auédruck, daß auf dem weiten Gelände bald eine neue gewerb- fleißige Stadt erstehen möge zum Segen für das wirtschaftliche Leben Crefelts, daß bald der Tag anbrehen möge, wo, fußend auf dem Er-
der dur parla-
werden fönne, der Kanal vom Rhein zur Stelde, von Crefeld nah Antwerpen.
München, 5. Juli. (W. T. B.) Die „Münchner Neuesten Nachrichten“ melden aus Donauwrörth: Durh vorzeitige Ent- ladung einer Sprengmine bei Sprengarbeiten an der alten. Donaubrücke wurden gestern vier an den Sprengarbeiten beteiligte
ursaht worden war, \chwer verletzt.
München, 6. Juli. über München und Umgebung \chwere, von Wolkenbruch und Hagelschlag begleitete Gewitter bernieder, die großen Schaden anrihteten und die Ernte zum Teil vernichteten. Es werden viele Ver- kehrsftörungen gemeldet; bei Schongau ist der Bahnkörper unter- spült; der Personenverkehr wird durch Umparkieren aufrechterhalten,
Diessen rihtete der Wolkenbruch großen Schaden an; infolgedessen gestellt werden.
Paris, 6. Juli. (W. T. B.) In vielen Gegenden Süd- franfreihs herrshten gestern überaus heftige Gewitter, die in den Wäldern, den Obft- und Weingäcten großen Schaden an- rihteten. In Toulon wurde ein Gemeinderatsmitglied in seinem Weinkeller vom Bliy getötet. Man befürch{tet, taß das Unwetter auch auf See zahlreihe Unfälle vzzursaht haben wird.
Siena, 5. Juli. (W. T. B.) Heute morgen um 4 Uhr 3 Minuten und um 7 Uhr 42 Minuten wurden hier mehrere Erdstöße verspürt, von denen zwei heftig waren. Die Bevöike- rung verhält sich ruhig.
Nach Shluß der Nedaktion eingegangene Depeschen.
Potsdam, 6. Juli. (W. T. B.) Das heute nahmittag ausgegebene Bulletin lautet :
Marmorpalais, 6. Julît. Jhre Kaiserliche und König- lihe Hoheit die Frau Kronprinzessin befinden Sich bei normaler Temperatur sehr wohl.
a (gez.) Keller.
(gez.) Bumm. (Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Lessingtheater. Gastspiel des Neuen Operetten-
fHeaters aus Hambucg. Sonnabend und folgende Tage: Die lustige Witwe. Anfang 8 Uhr.
Scillertheater. @. (Wallnertheater.) Morwiß - Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Rigoletto. Oper in 4 Akten von G. Verdt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Undine. — FÆbends 8 Uhr: Der Rattenfänger von Hameln,
Mon‘ag, Abends 8 Ubr: Die Zauberflöte.
zühlungen. zählungen.
N. (FriedrihWilbelmstädtishesTheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfeufstreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Beyeilein.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Zapfenftreich.
Montag, Abends 8 Uhr: Zapfenustreicchz.
Im Garten täglih: Großes Militärkouzert.
Komische Oper. Sonnabend: Soffmauns Er- Sonntag und folgende Tage: §Hoffmauus Er-
Lustspielyaus. (Friedrichstraße 236.) abend, Abends 8 Uhr: Unsere Käte.
Sonntag und folgende Tage, Unsere Käte.
Abends 8 Uhr: | Gestorben: Hr. Major a. D. Julius von Wilcke S Skannpoel bet Schloppe). — Verw. Fr.
Oberst Marie von Crity, geb. von Valentint
(Berlin). — Fcl. Olga von Engelbrehten-Ilow
Verlobt: Frl. Barbara Regierungéassessor Tilo Frhrn. (Hügel). — Frl. Käthe Bonnet
Westpr.).
Sonn-
Geboren: Krause (Winzig).
Familiennahrichten,
Krupp mit
amtsfandidaten Gerhard Krause (Karwe—Flatow,
Verehelicht: Hr. Dr. jur. Ezuard Moriz-Eichborn mit Frl. Erika von Diest (Stettin). Eine Tochter: Hrn, Bürgermeister
(Münthen).
Hrn. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (I. V.: Koye) in Berlin
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagf- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen (cins{ließlich Börsen-Beilage).
von Wilmowéki mit Hrn. Pfarr-
eingewetht; Der:
Nach einer Begrüßungsansprahe des Oberbürgermeister®-
folge des Hafenunternehmens, ein neues großes Unternehmen etöffnet:
Personen, zwei Ingenteure, ein Brückenbauarbeiter und ein Werkführer, durch dessen Unvorsichligkeit tas Unglück ver--
(W. T. B.) In vergangener Nat gingen"
doch bleibt der Güterverkehr für zwei Tage unterbrcech?:n. Bei: mußte der Verkehr auf der Eisenbabnstrecke Weilheim—Diessen ein--
Erste Beilage — zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.
M 15S, Berlin, Freitag, den 6. Juli 1906. Amiliches.
Deutsches Reich.
Uebersitht der Ausprägungen von Reihsmünzen in den deutshen Münzstätten bis Ende Juni 1906.
Goldmünzen Silbermünzen Nickelmünzen Kupfermünzen i 1906 sind geprägt worden in: Doppel- Hiervon auf} Fünf- | Zwei- | Ein- Fünfzig- Zehn- Fünf- Zwei- Ein- 1) Im Monat Jun sind gepräg Sia Kronen E mafstüide markstücke | markstücke | pfennigstüde | pfennigstüde pfernigstade pfennigstücke | pfennigstüde t M t t d t X M A A s Pt ündhen U s N L E Ee — — — — 6100 — [l 80700. M — 4 — Muldner Hütte . . . . . ‘ . . . . ‘ . . . . R E ETE E 617 500 R B En E a 20 263 65 5 303 96 4 000 Zin Stuttgart*) . . . . . . ‘ . . . . . ‘ . . . ‘ ia and 501 990 501 990 E E D ORY E aps 60 000 E 20 000 ea } Cs E E Ee Karlsruhe A S T R 0A 0E A0 Le S As E ns Ee 522 000 A d Le A eas a6Ty A E A ans 9 39 E r E S — E E e P |—- E L —_ |— S 2 — Summe 1 _. 6 6 829 920 501 990} 7 331910 204 230j 2 989 498 651 094} 1 871 164/50 235 182/90 247 017/90 3 303/96 48 095/69 2) Vorher waren Da) G dee de P G 3 588 685 5401711 740 600|3002760150|202 939 7351249 489 826/245 428 119123 577 566|— 51 331 87 9/20 25 517 910 90 6 807 133/24] 11 057 403/50 3) Gesamtausprägung. - « « e e o o a e e o ooo 3 505 515 4601719 242 590/3010092060/203 143 9651292 479 324/246 079 2 L31125 4148 730/50] 51 567 062/10] 25 764 928/40} 6 810 437120} 11 105 499 15 Í Hiervon find wieder eingezogen. e C e 19 381 560} 34 582 740 98 000 161 614 100 669] 26 567 590 90 315 261 40 35 055/20 2 542|— 1 983/82 S) Dee S s 4 3576 133 9001677 659 850 503 045 9651252 317 710/245 978 544] 98 881 140|—] 51 251 800/70] 25 729 873 n 6 807 895/20] 11 103 515/33 4253 793 750 M 800 223 359,00 M 76 981 673,90 MÆ 17 911 410,53
*) 501 990 G in Kronen sind bereits im Mai 1906 geprägt. *8) Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 7. Juni 1906, Nr. 139.
Berlin, den 5. Juli 1906. Haupidug g A des Reichsshayamts.
Hampel.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.
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wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet wllgelen E Durhsgnitizpreis wird aus den uo ender Beritt fehlt.
Bemerkungen. Die verkaufte Wenge für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ift, ein Pun
Ein liegender Strich (—) in den S
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