1906 / 168 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Jul 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Bodenflä@e von 3804 qm ein, Die Kellerräume sowie das erste und jzwelte Geschoß des Dienstgebäudes sind dem Hai ttelegraphenamt zugewtesen, während im dritten und vierten Geschoß das inzwischen entstandene Hauptfernsprechamt unter- gebracht ist. Ju den Kellerräumen befinden sich die Batterie-, Rohr- post«, Heizungs+ und Ventilationtanlagen sowie die Kleider- und Er- friungsräume. Im ersten Geschoß sind untergebracht dec 1595 qm zroße Hughe®&Betriebssaal, die Telegrammannahme, die öffentliche Fernspred telle, die Telegrämmabfertigung, die Hauptkasse und die

pparat« und Fahrradwerkstätten, während im zweiten Geschosse der Devi Kerndrücker- und Fernsprechbetrieb sowie die Abrehnungs- und Telegrammsammelstelle, die Bureaus und die Dienstwohnung des Amtsvorstebers untergebraht find. Die für Dienstzwecke benußten Räume nehmen eine Fläche von rund 11 000 qm ein. Der Elektri- tan ist zur größeren Sicherheit an ¡wei verschiedenen Stellen

ergestellt und gestattet eine Höchstleistung von 1500 Amperen. Die Heizung geschieht durch Niederdruckdampfkefsel, Beleuchtung und Lüf- tung sind elektrisch.

Das Beamtenpersonal betrug i. J. 1878 nur 425 Beamte; i. J, 1900 war es auf 1049 Beamte angewachsen, während i. J. 1905 1383 Beamte und 221 Unterbeamte im Haupttelegraphenamt beschäftigt waren. Es waren dies: 5 Telegrarheninspektoren, 5 Ober- postvraktikanten in Obersekretärstellen, 14 A C S 2 Oberpostpraktikanten in Sekretärstellen, 41 Telegraphensekretäre, 3 Postpraktikanten, 5 Postsekretäre, 1049 Beamte aus der Klasse der Assistenten, darunter: 105 Beamte mit dem Titel Telegraphen- sekretär, 5599 Obertelegraphenassistenten, 1 Oberpostassistent, 278 Telegraphenassistenten, 36 Postassistenten, 70 Telegraphenanwärter, 1 Lagerverwalter, 11 Telegraphenmechaniker, 14 angestellte Telegraphen- gehilfinnen, 191 Telegraphengehilfen, 1 Postgehilfin. Ferner standen zur Vertretung erkrankter und beurlaubter Beamten noch durhschnitt- lich 400 Beamte zur Verfügung; im ganzen also waren 1783 Bes amte vorhanden; außerdem ist dem Amt ein Telegrapheningenieur zugeteilt. An Unterbeamten waren im Haupttelegraphenamt im Jahre 1905 221 Unterbeamte beschäftigt, außerdem waren 32 jugend- liche. Telegrammbesteller vorhanden.

Im nteresse der Gesundheit der Beamten und Unterbeamten wurde auf die größte Ordnung und Sauberkeit gehalten; der Luft- erneuerung dienen moderne Lüftungsanlagen. Jn einer Erfrishungs- anstalt können sich alle Beamten während je 2 Stunden Vormittags und Nachmittags erholen. Jeder Beamte und Unterbeamte erhält 20 Minuten Austretezeit. Ba bestimmten Tages- und Nachtstunden wird dem Personal warmes Wasser unentgeltlih zur Verfügung gestellt. An Betriebs8mitteln (Leitungen) waren im Jahre 1904 475 Leitungen vorhanden (1898: 310; 1878: 172; 1854: N von denen 420 dem inländishen, 55 dem ausländishen Verkehr dienen. Ein Teil der Telegraphenleitungen (54) sowie die Stadtleitungen, die Fernspreh- [leitungen und die Ferndruckernebenleitungen sind in threm ganzen Verlauf unterirdish geführt. Die übrigen Leitungen verlaufen inner- halb der Stadt Berlin unterirdish, außerhalb aber oberirdisch. Neben Meorseapparaten es seit 1865 auch zahlreihe Hughesapparate im Gebrauch. Zur Beförderung der Telegramme zwischen den weit aus- einander _ gelegenen Dienststellen des Haupttelegraphenamts wurden {on früher Rohrpoststränge benußt, die an die Stadtrohrpost- anlage angeschloffen waren. 1903 wurde auch noch getevate Saalrohrpostanlage zur Verbindung der einzelnen

Dienststellen im Hughetsaale hergestelt, an die zuglei die Telearammannahme und Abfertigungéstelle sowie der Klopfersaal angeschlossen wurden. Die erste Stadtrohrpostanlage entstand 1865 zwischen der Zentraltelegraphenstation und der 2 km von ihr ent- fernten Börse, Heute sind durch ein immer weiter ausgebautes Radialsystem ganz Berlin, Charlottenburg, Friedenau, Halensee, Plôgensee, Rixdorf, Schöneberg, Westend und Wilmersdorf mit Rohr- poststrängen versehen. Vierzehn Rohrstränge sind in das Haupttele- Spe eingeführt, das auch jeßt noch die Zentralstelle für die

tadtrohrpost bildet. Die Rohrpostzüge fahren je nah der Länge der Stränge in Geschwindigkeiten von 10 bis 20 m in der Sekunde. Täglich verkehren rund 3700 Züge mit etwa 11400 Rohrpostbüchsen. Die Rohrpost dient neben der Beförderung von Rohrpostbriefen und karten in erster Linie dazu, die bei den Bering Stadtpostanstalten aufgegebenen Telegramme na ch dem Haupttelegraphenamt und die bei diesem Amt von außerhalb R Telegramme an die bestehenden 60 Rohrpostämter zu befördern. Zur Beschleunigung des Börsentelegrammverkehrs bestand ass 1865 eine Zweigtelegraphens- anstalt in der Börse, die unmittelbare Telegraphenverbindungen mit anderen Börfenpläßen unterhält und 1874 in ein selbständiges Tele- graphenamt umgewandelt wurde. Gegenwärtig bestehen Verbindungen niht nur mit den wichtigsten Börsenpläßen des Inlandes, sondern au mit den ausländischen Börsen in Amsterdam, Brüffel, Budapest, Mai- land, Paris und Wien. Im ganzen sind 38 Börsentelegraphenleitungen vorhanden, von denen im Jahre 1904 vom Börsenamt unmittelbar be- fördert wurden : 799 176 aufgegebene, 655 734 angekommene und 303 558 Duralanaelegraitie, insgesamt 1 758 468 Telegramme. Ueber die gewaltige Steigerung des vom Haupttelegraphenamt zu bewältigenden

elegrammverkehrs mögen folgende r: unterrihten : Vom Haupt- telegraphenamt in Berlin wurden i. J. 1878 insgesamt 4 559 420 Tele- gramme behandelt: nämli 283 780 aufgegebene, 234 514 eingegangene und 4 041 126 im Durchgangsverkehr. Im Fahre 1888 war die Ge- famtzahl {on auf 9 454 729 gestiegen (486 309 aufgegebene, 284 639 CICRINgeR, und 8 683 777 im Durchgangsverkehr); i. J. 1900 wurden insgesamt 18 643 693 Telegramme behandelt (738 128 aufgegebene, 441 546 eingegangene und 17 464019 im R EE Im Jahre 1905 endlich stieg die Gesamtsumme auf 21 684 102 Tele- gramme (995 435 aufgegebene, 638 636 eingegangene und 20 050 031 im Durchgangsverkehr).

eine aus-

Die Eisenbahnen der Erde am Schlusse des Jahres1904.

Nach einer im „Archiy für Eisenbahnwesen“ veröffentlichten Uebersicht waren am Ende des Jahres 1904 auf der ganzen Erde 886 313 km Eisenbahnen vorhanden. Die Bautätigkeit war im Jahre 1904 lebhafter als in den Vorjahren. Der Zuwalhs betrug 26 958 km gegenüber 21 139 im Jahre 1903 und 21461 im Jahre 1902. Wie fast in jedem Jahre wurden die meisten Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika neu erbaut: die Er- weiterung des Es betrug 9538 km. Einen besonders starken Zu- wachs zeigten auch die Eisenbahnen in Mexiko, Brasilien und Argen- tinien mit 2769, 1671 und 2594 km. Das europäische Bahnney bat ia um rund 5000 km vergrößert. Von allen fünf Erdteilen hat

merika die meisten Eisenbahnen, nämli 450 474 km. Dann folgt Europa mit 305 407 km, sodann Asien mit 77 206 km, Australien mit 27 052 km und Afrika mit 26 074 km.

In der Reihenfolge der wichtigeren Staaten hat nach den Ver- einigten Staaten mit 344172 km das Deutsche Reih mit 99 964 km die beträhtlihste Eisenbahnlänge. Hierauf folgt das

Theater.

Lessingtheater. Gastspiel des Neuen Operetten-

theaters aus Hamburg. Donnerstag und folgend Tage: Die lustige Witwe. Anfang 8 Uhr.

Schillertheater. O. (Wallnertbeater.)

Morwitß-Oper. Donnerstag, Abends 8 Ubr : Die Asoltauerin. Große Oper in 5 Akten von Giacomo eyerbeer.

Freitag, Abends 8 Uhr: Die Hugenotten.

Unsere Käte. S bent, Abends 8 Uhr: Oberon, König der

europäishe Rußland einschließlich Finnland mit 54 708 km, Frankreich mit 45 773 km, E e ier mit 44 362 km, Oesterreih-Ungarn mit 39 168 km, Großbritannien und Irland mit 36297 km und Canada mit 31554 km. Die übrigen Staaten bleiben alle unter 20000 km. Auffallend gering ist der Sort vritt des Eisenbahn- baues in Großbritannien. Dort sind im Jahre 1904 nur 149 km Eisenbahnen h en, während in derselben Zeit im Königreich Preußen, das an Flächenausdehnung dem britischen Inselretiche g ge fommt, 656 Bahnen neu gebaut worden sind. Offenbar ift

roßbritannien mit Vollbahnen bereits so reihlich ausgestattet, daß nur noch die offenen Maschen des Bahnneyes mit Kleinbahnen aus- zufüllen sind, die für die vorliegenden Zusammenstellungen nicht in Betracht kommen.

Nach dem Verhältnis des Eisenbahnneßes zum Flächeninhalt der Länder nimmt das Königreich Belgien mit 23,9 km Eisenbahnlänge auf 100 gkm Flädhe die erste Stelle cin. Sodann folgt Sachsen mit 19,8, Baden mit 13,9, Elsaß-Lothringen mit 13,6, Großbritannien mit 11,7, Württemberg mit 10,2, Bayern mit 9,8 und Preußen mit 9,6 km auf 100 qkm. In den Ver- einigten Staaten stellt sih das Verhältnis auf nur 4,4 km zu 100 qkm; unter den außereuropäishen Ländern stehen sie indeß noch am günstigsten da. Die geringste Dichtigkeit des Eisenbahnnetzes finden wir unter den europäishen Staaten in Norwegen mit 0,8 und in Rußland mit 0,9 km.

Die Anlagekosten aller Eisenbahnen der Erde berechnen sich nah einer Schäßung auf rund 178 Milliarden Mark, wovon auf Europa 90 Milliarden und auf die übrigen Erdteile 88 Milliarden entfallen.

Theater und Mufik.

Der Spielplan der Morwitz-O per im Schillertheater O. weist für die nächsten Tage einige Aenderungen auf. Es finden folgende Vorstellungen statt: morgen, Donnerstag: „Die Afrikanerin“ ; TIead: „Die Hugenotten*; Sonnabend: „Oberon, Köntg der Elfen“ ;

onntagnahmittag: „Die Zauberflöte", Abends: „Der Freishüß“" ; Montag (populäre Vorstellung bei halben Preisen): „Der Waffenschmied".

Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Juli 1906.

Im wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird Der jüngste Ausbruch des Vesuv", etn Vortrag, der mit zahlreichen farbigen Lichtbildern, die Dr. Shwahn in den von Lava und Asche heimgesuchten Ortschaften mate, ausgestattet ist, und die in ihrer lebens- vollen Schärfe den vollen Eindruck der Wirklichkeit wiedergeben und das zerstörende Vordringen der glühenden Lava veranshaulihen, noch einige Tage wiederholt werden.

In Nürnberg ist, wie die „Köln. Ztg.“ berihtet, am Sonn- abend und Sonntag nah fast 20 jähriger Bautätigkeit die altehrwürdige, nunmehr völlig wiederhergestellte Sebalduskirche feierlich eingeweiht worden. Eine stattlite Zahl von Ehrengästen, unter ihnen der preußishe Gesandte Graf von Pourtalès als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und der kommandierende General des ITI. Bayerischen Armeekorys Freiherr von der Tann-Rathsam- hausen in Vertretung Seiner Königlichen Hobeit des Prinz- Lecseiene wohnten den Feierlihkeiten bei. Die Kosten der Wieder- herstellung belaufen ih fas auf 15 Millionen Mark. In die Chor- wand des Gotteshauses wurde eine Vcfunde eingemauert, die das Schicksal des Baues von seiner Grund!egung bis in die Gegen- wart schildert. Die Wiederherstellungsarbeiten haben die Münchener Architekten Professor von Hauberrisser und Professor Joseph Schmitz ausgeführt. Die Kirhe macht in ihrer ledigen Gestalt einen ebenso machtvollen wie erhebenden Eindruck. Nirgends ört aufdringlicer Prunk. Die unter der Tünche verborgenen Malereien sind soweit als ans ernenes dex Mgefrit VoHeh R. L Zun abgetöntes

rau der nde ver em Ganzen einen Hau 8 ehrwürdigen Alters, den der Bau besißt. 9 s

Die Herstellung der Panamahüte. Angesithts der außer- ordentlihen Zunahme, die der Bedarf von midi I Europa und besonders auch in Deutshland während der leßten beiden Jahre erfabren hat, wird es von Interesse fein, einiges über die Herkunft und Herstellung dieses Artikels zu er- fabren. Die witigsten Produktionsländer nd Columbien, Ecuador und Peru. In Columbien werden vorzugsweise gewöhnliche Hüte ge- flohten, sodaß das Land für den europäishen Markt kaum in Betracht kommt. Jn Ecuador ist die Hutinduftrie ziemlich alt und weit verbreitet: die Namen der kleinen Orte an der Küste in der Provinz Manabi, wie Jipijapa, Montecristo, wo die besten Hüte gms werden, find weltbekannt. Aber die größere Menge von üten, die Ecuador ausführt, kommt aus Cuenca und Asogueb, ohebene liegen, mit zablreicher ein- ô troh, die präparierten Blätter einer almenart, wird von der Küste gebraht, und bei der Auswabl errsht wenig Sorgfalt; es soll möglichst billig sein, und es kommt daber fast nur eine unregelmäßig starke und meistens kurze Ware nach Cuenca ¡um großen Nachteil der Hutindustrie. In Peru ist das Departement Piura und hin und wieder das große Indianerdorf Catacaos, mit der Stadt Piura dur eine Bahn verbunden, der einzige Ort, der für den Export in Betraht kommt. Auch bier ift die Palme, die das Stroh liefert, niht beimish; es wird aus Ecuador eingeführt, und zwar in bester Qualität; besonders langes und gut V D T DeVOTIug. b le ecuadorianische Regierung hat verschiedentlih versut, dur boben Ausëfubrzoll und sogar durch Ausfuhrverbot die Ausfuhr wes Robmaterials aus Ecuador zu verbindern, aber vergeblih. Der Güte des Strohs und der Gleihmäßigkeit des Klimas verdankt der Catacao8-Hut seinen Weltruf. In billigen und mittleren Preiëlagen

größeren Orten, die auf der Palmena Bevölkerung. Das

wird er dem ecuadorianishen Hat vorgezogen, während freilich so feine Hüte, wie sie in Montecristo geflohten werden, wo das eazio Klima und die in vielen Generationen erlangte Fertigkeit die Arbeit erleichtern, in Catacaos niht zu haben sind. Es handelt si bier wie in Ecuador um eine Hausindustrie, die neben dem Ackerbau von einem granen Teil der Eingeborenen, Männern, Frauen und Kindern, be- trieden wird. Daher kommt es, daß die Produktion davon abbängt, ob und in welhem Umfange der Regen und Uebers wemmungen die Bebauung der Felder gestatten. In \{lechten Jahren gibt es mebr Hüte als in guten und in den ersten Monaten des Jahres, wenn der Ackerbau viele Arbeitskräfte in An- spruch nimmt, weniger als späterhin. Die Ausfubr be-

N.(FriedrichWilbelmstädtische8 Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr : Bapsenfiecid Di in 4 Aufzügen von Franz Adam Beyerlein.

Freitag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfeustreich.

Im Garten tägli: Großes Militärkonzert. | —————

Luftspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners- tag, Abends 8 Uhr: Unsere Käte. -—— Sommer- preise: Parkettfauteuil 3,20 4

Freitag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:

zählungen.

zäühlungeu.

Komische Oper. Donzerstag: Hoffmauns Er- Freitag und folgende Tage: Hoffmauns Er-

trug im leßten Jahre 21 429 Dugend pie wovon 6876 Dugzend nah den Vereinigten Staaten, 232 ußend nach England 2228 Dutend na DeutsGland 2688 Dupend nah Frankreig, 8167Duyend nah Italien, 1122 Buyend nah Cuba, 420 Dugzend na entralamerika, 2093 Dugend nah Bolivien und 130 Dutzend ng

hile gingen, während sich der Rest auf verschiedene andere Länder verteill. Wenn man den Durchshnittswert eines Dußends gay 90 4 annimmt, so beträgt der Gesamtwert der Produktion im Jahre 1905 etwa 2 Millionen Mark. Jn früheren Jahren wurden sehr viel weniger Hüte nah den Vereinigten Staaten und nah Europa auégeführt; damals war Cuba, Zentralamerika und Bolivien der beste Markt, und der Gebrau im Lande selbst war sehr viel größer alz gegenwärtig. Wie schon erwähnt, kommt das Stroh aus Ecuador: es wird gewaschen und von den Indianern vor dem Gebrauch je na der Feinheit des zu flechtenden Hutes mit der Hand gespalten. Vor dem Flechten wird es anagefeuhtet, und auch die Hand wird während der Arbeit häufig in Wasser getauht. Um die ganze Biegsamkeit ju bewahren, muß das Stroh stets feucht sein, und um die ganz einen Hüte zu flechten, muß auch die Atmosphäre feuht sein; e kann daher nur Morgens vor SUNONg daran gearbeitet werden, und es dauert mehrere Wochen, folch einen Hut fertig ¡y Ps Für diese werden dann bis 100 (4 bezahlt, während die Preise orft ¿wischen 3 A und 50 4 s{chwanken. Hüte über 50 4 sind ver A, selten; es gibt nur wenig Indianer, die imstande P so feine Hüte zu fleten. Sobald der Indianer einen Hut fertig at, bietet er ihn zum Kauf an. In früheren Jahren vollzog \ih der Einkauf der Hüte meistens am Sonntag in Catacaos selbst, und der Hut ging aus der Hand des Jndianers direkt an den Exporteur über, Heute gibt es eine große Anzahl Pen bandter. die die Indianer aufsuchen ; jedes von den 6 Exporthäusern A derer bis zu 20, Sie übergeben die Hüte im Lage des Exporteurs, der sie nach Form und Qualität sortiert und aus dem vorhandenen Material die gewünshten Sortimente zusammenstellt. Dabei if es natürlich un- möglih, alle Wünsche des Bestellers zu berü tigen; fowohl in der Form wie in der Anzahl der Hüte einer bestimmten Qualität sind Abweichungen unvermeidlih. Am s{chwierigsten ist es, die Kopf, weiten so zu liefern, wie es vorgeschrieben it; es herrs{ht vielfa wohl noch der Glaube, daß es möglih sei, die Bestellungen mit fabrikmäßiger Genauigkeit auszuführen. Jede merklihe Zunahme der Nachfrage, 4: B. das Erscheinen eines Fremden, der Bestellungen zu placieren wünscht, bringt ein Steigen der Preise mit si; denn die Produktionékraft is beschränkt und übersteigt kaum 2000 Dugend im Monat, und es ist ein Irrtum zu glauben, daß jemand dur Bezahlen höherer Preise in kurzer Zeit einen größeren Posten Hüte bekommen kann, denn die anderen folgen nah, und das Verhältnis, mit dem jeder am Einkauf beteiligt ist wird bierdurch nicht weni vershoben. Vor der Verschiffung werden die Hüte gewaschen «O aufgearbeitet, wofür jeder Erporteur ein anderes Verfahren hat, das er geheim hält. Sind die Hüte gebleißt und trocken, so werden fie gefaltet, in Rollen von 10 bis 15 Dutend gepreßt, in Neffel ein- genäht und dann in Kisten verpackt. Diese werden zum Schuß gegen E mo L mit einer Rindshaut überzogen, “deren Nähte man verteert.

Aachen, 17. Juli. (W. T. B.) Heute fand in der Schaz- kammer des hiesigen Münsters die Oeffnung des Sarko- phages Kaiser Karls des Großen statt. Srawckas waren unter andern das Kollegialftiftkapitel, der erzbis{öflide Kommissar Domkapitular Schnütgen, Cöln, der erzbis{öflihe Notar Dom- kapitular Steffens, Cöln, ferner der Direk:or des Königlichen Kunft gewerbemuseums in Berlin, Geheime Regierungsrat Dr. Lessing und der Direktorialasfistent Dr. Kreuß, Berlin, sowie der Regierungépräsident von Hartmann, der POSOE Hammagzer und der Oberbürger- meister Veltmann. Der Stiftspropst Bellesheim führte in einer Ansprache aus, daß die gegenwärtige Oeffnung infolge der Bitte des Geheimen Regierungsrats Lessing mit Erlaubnis des Kardinals FisGer erfolge aus Pietät gegen Karl den Großen, Otto Ill. und

riedri I1. sowie im Interesse der Kunst; vor allem aber, weil damit einem Wunsh2 Seiner Majestät des Kaisers entsprochen werde, habe das Kapitel gern seine Zustimmung erteilt. Seine Majestät habe der Entnahme der Dokumente Seine Allerhöchste Teilnahme zugewandt. Der Geheime Regierungsrat Lessing dankte im Namen der Museumsverwaltung und entwickelte ein Bild der hauptsächlihsten Leistungen, die unter seiner Leitung dur die Ver- M EnT de Abbildungen alter Stoffe erzielt wurden. Sodann wurden der Sarkophagund derinnere Zinksarg geöffnet und die beiden in diesem enthaltenen kostbarenGewebeberau8genommen. Die Reliquien in dem Sarge wurden unversehrt vorgefunden; bei ibnen lagen drei Urkunden aus den Jahren 1481, 1483 und 1861. Der Geheime Regierungsrat Lessing erläuterte die kunst- historisGe Bedeutung der beiden Gewebe, von denen das eine, das vier Elefantenfiguren i¿eigt, aus der zweiten Hälfte des zehnten, das andere aus dem zwölften Jahrhundert stammt. Die kostbaren Gewänder werden mit Erlaubnis des Kardinals Fischer in Berlin ph STONFaP FTErt und alsdann wieder in den Schrein aufgenommen

erden.

_ Nancy, 18. Juli. (W. T. B.) Bei dem Bau eines Fabrikbahngleises bei Trieurx, Bezirk Briey, wurden 14 in einem Bahneinschnitt beshäftigte Arbeiter durch herabfallende Grdmassen vershüttet. Obgleih sofort die Rettungsarbeiten in Angriff genommen wurden, konnte bisher niemand gerettet werden. Man befürchtet, daß sämtlihe Arbeiter zu Grunde gegangen sind. Die Verschütteten sind zumeist Italiener.

Hongkong, 17. Juli. (W. T. B.) Nah einer Meldung des „Reutershen Bureaus* waren die Führer der Piraten, die den Dampfer „Sainam“ (vgl. Nr. 166 d. BL) angriffen, davon ix Kenntnis gesezt, daß das Schiff für die Regierung ein? Ladung von 98 000 Pfund Pulver und eine Menge Gewehr an Bord hatte. Vermutlich haben sie diese lezteren geraubt. Gnd- gültige Nachrichten waren bis jezt niht zu erlangzn. Der britise Flußdampfer „Robin“ ift jur Nahforshung entsandt wordez.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

von Dea De N r Femfsuet & Zt e r. flor Dr. p L Hedwig von Siemase (Beclia A

Geboren: Taetendorf).

(St. Peteröburg). estorben: Be

Familiennachrichten,.

Ein de d H r Seeger von Loesch t e Ls telms (Halle a. Se Ses E n:

Gebei gierungérat Rei Meyken (Königöberg rh R Hr. De ket

Verantwortlicher Redakteur:

Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V. : Heidrich) in Berliz- Druck der Nord

Anftalt Berlin SW., Wilbelarstcuße Ne Fünf Beilagen (einschliesliŸ Börsen-Beilaze).

der Einnahme an Wehselstempelsteuer im Deutshen Reiche für die Zeit vom 1. April 1906 bis zum

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Erfte Beilage

Vi 168, Berlin, Mittwoch, den 18. Juli O Amlfliches.

Deutsches Reid. Nachweisung

Schlusse des Monats Juni 1906.

2.

3.

4.

9.

6.

Oberpostdirektionsbezirke

Einnahme im Monat Juni 1906

S

3

Hierzu Einnahme

in den

Vormonaten

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da

Im Rechnungsjahre 1906

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I.

Im Reichspostgebiet.

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8 050 | 17 891 | 176 303 |

7 088

10 769 | 12786 | 4485 } 13051 | 7 695 | 27 763 | 14 895 | 13 528 | 24 019 | 12 552

20 110 | 18 956 | 19711 |

10 066

14451 | 34538 | 14516 | 38 504 | 32 246 | 6739 | 14 696 | 96 739 | 6222 |

24 727

40 913 | 29 785 | 38 506 | 9 863 | 21575 |

4 530 10 061 10 802 24 761

156 148 24 221

6 887

10 30 10 40 80 80 90 30 40 30 60 10 80 70 40 80 80 60 50 80 50 60 10 20 40 10 90 60 69 80 70 10 | 10 | 60

20 10 40 60 90 20

34 337 | 16 204 | 32 066 368 720 | 14 886 21286 23 730 | 7 901 | 25 758 | 16 015 | 59 735 | 31 999 | 27 319 | 41 872 | 24 753 | 40 265 | 45 980 | 37 291 22 071 | 29 032 | 73 838 | 32 846 | 98 048 | 60 237 | 17 093 | 32926 | : 205 160 9 455 49 586 92 826 58 465 90 979 23 112 45 650 8 028

22318 58 898 324 956 47 512 12 273

SSS|I SESSI S E EIESE S

SSSS

52571 24 255 49 957 545 023 21 975 32 056 36 517 12 386 38 810 23 710 87 499 46 894 40 847 65 922 37 306 60 375 64 937 57 003 32 137 43 431 108 376 47 362 138 553 92 483 23 832 47 622 301 899 15 678 74 313 133 739

129 485 32 975 67 226 12 558 32 581 33 120 83 659

481 104 71 734 19 160

88 251 |

SESESSSE E E S S SES

SSSSSSS | 88 |

48 274 635 599 19 681 29 715 41 163 11 098 38 070 22 842 82 289 40 628 43 293 61 711 34 580 99 438 93 814 46 960 24 690 38 721 93 637 42 814 116 409 86 567 27 318 38 473 268 869 13 757 71 175 118 254 84 893 110 580 33 273 60 875 11 020 30 332 31 598 73 946 393 496 72 733 15 945

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+1 ++++++| +++++++| +++++++++++| +++++| ++|+++

AELES | EELEZZEEZE| EELEEBZEZEEZZREZE | SEZZE| S

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1 099 431

92222 | 29 335

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2 307 964 207 463 59 943

3 407 395 299 686 89 278

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3 192 243 273 045 85 763 |

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Ueberhaupt Berlin, im Juli 1906.

1220 989 |

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2 575 371 |

3 796 360

Hauptbuchhalterei des Reichsshaßamts. J. V.: Hampel.

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3591 052

-—++ 245 308

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1906.

Literatur.

Kurze Anzeigen neu ershienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt.

Aus Natur und Geisteswelt. 94., 98., 107., 112. Bdchn. : Die Ameisen. Von Dr. Friedrih Knauer. Gebdn. 1,25 M. Die deutschen Kolonien (Land und Leute). Von Dr. Adolf Be oes Gebdn. 1,25 G Der Obstbau. Von Dr. Ernst

oges. Gebdn. 1,25 A Vermehrung und Serxualität bei den Pflanzen. Von Dr. Ernft Küster. Gebdn. 1,25 M. Leipzig, B. G. Teubner.

Der andere Tag. Roman von Philipp Wengerhoff. 3 „G Antje. Roman von B. von der Lancken. 2 # Getrennte Welten. - Roman von Clarissa Lohde. 3 M Berlin W. 50, Kurfürstendamm 236. Richard Taendlers Verlag.

Aufgang aus Niedergang. Gemeinverständlihe Darstellung der Ereignisse des Jahrzehntes 1805—1815 zur Hundertjahr-Erinnerung von Dr. C. Spielmann. Mit 20 biftorishen Bildern. Broschiert 3 M; eleg. gebdn. 4,20 (. Halle a. S., Hermann Gefenius.

Deutshe Bücherei. Bd. 58 u. 59: Musikalische Zeit - und Streitfragen. Gesammelte Skizzen und Aufsäße. Von Rudolf M. Breithaupt. 2 Bde. Preis eines jeden Bandes 0,25 A Berlin SW. 61, Expedition der Deutschen Bücherei (Alfred Sarganek) i

Das Fürstentum Sardhana. Geschichte eines deutschen Abenteurers und einer indischen Herrsherin. Von Severin Noti S. J. Mit 42 Bildern und einer Karte. Gr. (VIII u. 146). 2,50 M; gebdn. 3,50 H . Freiburg i. Br., Herdershe Verlagsbuchh.

Das Stadion von Athen. Von Dr. A. Köster. Berlin W. 8, Albrecht Dürer-Haus. /

Der Regensftein bei Blankenburg a. H. Seine Geschichte und Beschreibung feiner Ruinen. Von Dr. K. Bürger. 59 Seiten Oktav. 0,50 G Osterwieck a. H., A. W. Zickfeldt.

Zur Terxtkritik in Friy Reuters Schriften. Von Pro- fessor Dr. Karl Friedrich Müller. Mit einem Vorwort. Leipzig, Mar Hesses Verlag. :

Grundriß der deutshen Staats- und Rechtskunde (Bürgerkunde) für jedermann. Von Dr. P1ul Hage. Etwa 300 Seiten, mit 6 Abbildungen und 2 Kärthen. Gebdn. 1,50 Stuttgart, Peter Hobbing.

Die Reichsfinanzreform von 1906 und ihre neuen Steuern. Von Dr. Eugen Jäger. 0,60 4 M. - Gladbach, Zentralstelle des Volksvereins für das kath. Deutschland. |

Geseg über die Pensionierung der Offiziere ein- \chließli Sanitätsoffiziere des Reichsheeres, der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlihen Shußtruppen. Vom 31. Mai 1906. Nebst Erläuterungen der wesentlichen Unterschiede des neuen gegen das bisherige Offizierpensionsgeseg und Uebersichtstabelle der ventionsfäbigen Dienjteinkommen und Pensfions- beträge. 0,60 & Gesetz über die Versorgung der Per - fonen der Unterklassen des Reichsheeres, der Kaiser- lihen Marine und der Kaiserlihen Schußtruppen. om 31. Mai 1906. Nebst Erläuterungen der wesentlichen Unter- shiede des neuen gegen das bisherige Geseß und Uebersichtstabellen der neuen Rentenbeträge bezw. der Versorgungsgebührnisse sons und jeßt. 0,60 Oldenburg i. Gr., Gerhard Stalling Verlag.

Die Tarifverträge und die moderne Reht3wissen- schaft. Eine rehtsvergleihende üntersugung, Von Dr. jur.

. NRundstein. 5,40 A Leipzig, C. L. Hirschfeld.

Die Befreiung von Gefangenen. Von Professor Dr. Marx Ernft Mayer. ‘1,80 A Leipzig, C. L. Hirschfeld.

Die rechtliche Stellung der Israeliten nach dem Staatskirhenreht des Großherzogtums Hefsen. Von Dr. Leopold Kat. 1,60 A Gießen, Alfred Töpelmann (vorm. I. Rickersche

Verlagsbuchb.). | j Heer und Marine des

Militärstrafrecht für ) i Deutschen Reichs. Handbuch für Kommando- und Gerichts- stellen, für Offiziere und Juristen. Von Kurt Glsner von Gronow und Georg Sobl. Gebdn. 10 # Berlin W. 35, H. W. Müller. i

Fürth, Henriette: Kulturideale und Frauentum. 0,60 «Á Leipzig, Felix Dietrich.

Berichte von deutshen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.

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