1863 / 6 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Jhre Majestät die Königin hat gestern den -hier einge- troffenen Großherzog von Mecklenburg - Schwerin empfangen, Jhre Kaiserliche Hoheit die Großfürstin Catharine im Kaiserlich russischen Gesandtschafts - Hotel besucht und dieselbe mit ihrem Gemahl, den Herzog Georg von Mecklenburg - Streliß, zum Thee in. das König- liche Palais geladen, woselbst außer den Kronprinzlichen Herrschaften und der Landgräfin von Hessen, der Königliche Hof, der Hausminister von Schleiniß und der russische Militair - Bevollmächtigte, Graf Adlerberg, anwesend waren. :

Ihre Majestät hat gestern und heute die Prinzessin Cark be- sucht, deren Erkrankung jeßt als Ausbruch der Masern konstatirt worden is. Heute speist die Großfürstin mit den Kronprinzlichen Herrschaften bei Jhrer Majestät der Königin und reist Abends ab.

Hannover, 5. Januar. Wie die »N. Hannov. Ztg.« ver- nimmt; ist vom hannoverschen Kultusministerium ein Reskript unter dem 3. d. erlassen, das Folgendes enthält: Nachdem beschlossen ist, die im §. 23 des Verfassungsgeseßes vom 5. September 1848 in Aussicht gestellte Versammlung von geistlichen und weltlichen Per- sonen zunächst für die evangelisch -[lutheri \che Kirche des König- reichs baldigst zu berufen, bedarf es der vorgängigen Feststellung theils der Zusammenseßung dieser Versammlung, theils der derselben über Abänderungen in der bestehenden Kirchenverfassung zu machen- den Vorlage. Wir wünschen, daß in beiden Beziehungen die An- gelegenheit durch eine Kommission sachkundiger christlicher Männer geprüft und begutachtet werde. (Die Mitglieder dieser Kommission werden namentlich ausgeführt.) Die Kommission soll den 3. fünf- tigen Monats im Lokale des bezeichneten Ministeriums zusam-

mentreten,

Oldenburg, 5. Januar. Die neueste Erklärung unserer Ne- gierung in der Eisenbahn-Angelegenheit, nach welcher dem hier dieser- halb bestehenden Comité auf gestellte Anfrage die Erwiderung ge- worden is, » daß die Großherzogliche Regierung beabsichtigt, schon im nächsten (gegenwärtigen) Jahre die Eisenbahn - Verbindung mit Bremen auch allein in Aussicht zu nehmen, wenn die eingeleiteten Verhandlungen zu keiner Verständigung führen sollten« hat überall bei uns eine nicht geringe Befriedigung hervorgerufen.

(Weser-KZtg.)

Hessen. Darmstadt, 5. Januar. Das heute erschienene Großherzogliche Regierungsblatt "enthält ein Edikt, welches verfügt, daß der Staatsrath auch im Jahre 1263 aus den bisher ernannten Mitgliedern bestehen sollj ferner ein Edikt vom 2. Januar, welches die Ergänzung der Feldtruppen im Jahre 1263 auf 4224 Mann festsezt, welche aus den Aufrufsfähigen des Jahres 1862 (einschließ- lich der Relativtauglichen) ausgehoben werden sollen, und dann einé Bekanntmachung der Ministerien des Jnnern und des Krieges vom Z. Januar, welche zur Vollziebung obigen Edikts das Rekrutenbedürf- niß auf die drei Provinzen vertheilt. Nach der Musterung von 1862 zählt Starkenburg 2322, Oberhessen 1826, Rheinhessen 1602, zusammen das Großherzogthum 5750 taugliche Militairpflichtige, einschließlih der in das Depot geseßten. Es kommen mithin von den 2224 nöthigen Rekruten auf Starkenburg 898, Oberhessen 706, Rheinhessen 620. J

Niederlande. Haag, 5. Januar. Die Verwerfung des von dem Minister der Kolonieen aufgestellten Budgets Seitens der Exsten Kammer hat zu ziemlich lebhaften Erörterungen Über die Frage geführt, ob durch jenes Mißtrauensvotum der betrefsende ein- zelne Minister oder das ganze Kabinet betroffen sei. Der König hat jedoch vorgestern über die Angelegenheit Beschluß gefaßt, indem er den Kolonialminister auf dessen Ansuchen in Gnadeñ entlassen und den Finanzminister mit der interimistischen Verwaltung jenes Portefeuilles betraut hat. Man erwartet von der Regierung, daß sie alsbald durch bestimmte Vorschläge ihre Richtung auf dem Ge- biete der Kolonialpolitik klar stellen werde. (Köln. Ztg.)

. Großbritannien und Jrland. London, 5. Januar. Laut Berichten aus Gibraltar war dort der Konföderirten-Dampfer »Sumhter« , welcher seiner Zeit so viel- von sih reden machte, für 4000 Pfd. an einen englischen Kausmann verkauft worden. Der Gesandte der Vereinigten Staaten in Madrid hatte gegen den Han- del protestirt und erklärt , die-Unions - Kreuzer würden das Schiff nicht respektiren , da es cin von den Rebellen zu New - Orleans ge- nommenes Unions - Schiff sei. Als der »Sumter« unter britischer Flagge auslief, machte auch wirklich das Unions - Kanonenboot »Ottawa« Jagd auf ihn. Als der Gouverneur der Festung, Sir W. Codrington , dies bemerkte , ließ er seine Batterieen bemannen und schickie sich zum Feuern an, worauf die »Ottawa« sich zurück- zog. Auch lag eine Unions - Kriegsschaluppe zu Algesiras, um dem »Sumter« aufzulauern, Wenn leßterer gehörig einregistrirt is, so wird ihn wohl ein britisches Kriegs\chiff nach Engländ eskortiren müssen. :

Die in Pau lebenden Engländer haben die Summe von 786 Pfund für die nothleidenden Arbeiter in Nord-England beigesteuert.

Der aus Missouri nach Canada geflüchtete Sklave John Ander- son , dessen Auslieferung vor cin paar Jahren von den Vereinigten Staaten verlangt und von England verweigert wurde, verläßt näch- stens England und begiebt sich nach Liberia, wo er sich niederzulassen gedenkt

Frankreich. Paris, 5. Januar. Der »Nation« zufolge hätte der Kaiser mit dem leßten Vera-Cruzer Postdampfer ein eigen- händiges Schreiben an den Admiral Jurien de la Gravière abgehen lassen. Se. Majestät verlangt einen ganz ausführlichen Bericht über die gegenwärtige Lage und vor Allem Wahrheit über die Stimmung des mexikanischen Volkes gegen Frankreich. Die »Nat1ion« glaubt, Forey werde diesen vom Kaiser geforderten Bericht bereits aus der Hauptstadt Mexiko's datiren können, gegen die er sich am 20. d. M. in Marsch seßen wolle.

6. Januar. Wie die »France« mittheilt; lauten die Jn- structionen für den Grafen von der Goly sehr sympathish für Grankreih. Die »France« dementirt gleichzeitig, daß Victor Emanuel zur Taufe seines Enkels nach Paris kommen werde.

Spanien. Jm Kongresse erklärte am 831. Dezember Olozaga, er habe keineswegs den Gedanken, die Minister über allen- fallsige Rückkehr der Königin-Mutter nah Spanien zu interpelliren, denn die Fortschritts-Partei mische sih nie in die Uneinigkeiten, die in der königlichen Familie herrschen möchten j seine Absicht sei nur, cine Vervollständigung der Dokumente über Mexiko zu verlangen und die Mittheilungen zwischen der französischen und spanischen Re- gerung wegen der Ausdrücke des Ministers des Aeußern in seiner Senats-Rede. Salazzar y Mazarredo tadelt die Regierung, daß sie nicht in Marokko Fuß gefaßt, um Gibraltar zu neutralisiren. Man spricht von Unterhandlungen über Anerkennung der englishen Cou- pons. Er müsse im Namen aller Parteien erklären, daß eine große Zahl Deputirter sich der Auszahlung eines einzigen Realen wider- seyen würde, bis nicht die öffentliche Meinung Europa's die Eng- länder gezwungen habe, Gibraltar heraus zu geben. Der neue Gencral - Capitain Dulce is in der Havannah am 9. Dezember an- gekommen, Marschall Serrano am 10. Dezember von dort abgereist. Bekanntlich war Serrano sehr für die Eroberung Mexriko's durch die Spanier.

Italien. Turin, 5. Januar. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern fordert die Präfekten auf, die Bildung von 220 Bataillonen der mobilen Nationalgarde zu beschleunigen, und verlangt, daß der betreffende Bericht vor dem 20. Januar eingereiht werde, da um jene Zeit die Schritte zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes be- endigt sein müßten.

Neapel, 5. Januar. Gestern fand einé reactionáre Kund- gebung statt. Funfzehn Personen wurden verhaftet, darunter mehrere Priester und ein bourbonistischer Oberst, der Papiere bei sich hatte, aus welchen das Vorhandensein einer reactionären Verschwörung hervorging. Am Palaste des Generals der Nationalgarde ward eine Petarde geworfen.

Nach der »Jtalic« ist Herr Nigra am 4. Januar, Morgens 4 Uhr, in Turin angekommen j seine plößlihe Abreise soll in Folge ciner Unterredung mit dem Kaiser Napoleon eingetreten sein.

Griechenland. Die reichen Griechen lassen es an Geldge- schenken nicht fehlen, um die provisorische Regierung vor dem Aecußersten zu bewahren, aber die Staats-Revenuen sind so stark im Abnehmen , daß freiwillige Beiträge nicht ausreichen würden. Manakis hat dem anen 90,000 Drachmen geschenkt, die Griechen in Alexandria haben 2745 Pfd. St. gesammelt und cin- geschickt, die Griehen in Triest eine ansehnlihe Summe. Aber die Griechen in Konstantinopel haben es besser gemacht, indem sie sofort 30,000 Pfd. St. auf die neue Anleihe von 6 Mill. Drachmen zeichneten und einschickten.

Türkei, Konstantinopel, 5. Januar. Kiamil Pascha ist an Stelle Fua d Pascha's zum Großvezier ernannt worden ; die Entlassung Aali Pascha's isst nicht angenommen worden und es is Hoffnung vorhanden, daß derselbe im Amte bleiben werde,

NAmerifa. New-York, 22. Dezember, Abends. Präsident Lincoln hat dem Ausschusse der Grenzstaaten mitgetheilt , daß er die Emancipations-Proclamation in dem Glauben erlassen habe, daß sie gute Wirkung thun werde, wenn man ihm aber von dem Gegen- theil überzeuge, werde er seine Haltung in diesem Punkte modi- fiziren, da er den Wunsch hege, das Beste, was sich thun lasse, zu leisten,

293. Dezember, Abends. Eine starke Bundes - Expedition ist von Memphis abgegangen, um Granada oder Viksburg in Mississippi anzugreifen.

Es wird gemeldet, daß die Konföderirten von West - Virginien

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aus durch den Poundpaß in Kentucky eingerückt sind, um Lexington áänzugreifen. Depeschen aus Mobile melden, daß acht Bundes-Trans- portschiffe, von Lake City kommend, bei Carson’s Landing in Mississippi genommen worden sind.

Im Repräsentantenhause hat Herr Valandigham eine Resolution eingebracht, welche darauf dringt, daß Maßregeln zur Herstellung des Friedens ergriffen werden.

In einem Berichte der »Times« aus New-York vom 24. De- zember wird noch Folgendes gemeldet :

Der vom Senate cingeseßte Ausshuß zur Untersuchung der Niederlage von Fredericksburg hat seinen Bericht erstattet. Er hat die Generale Burnside, Sumner, Hooker, (Franklin, Halleck und An- dere vernommen und ihre Aussagen ohne Bemerkungen mitgetheilt. General Burnside hat die Verantwortlichkeit vollständig auf sih ge- nommen, nebenbei aber erklärt, daß er von den Generalen Halleck und Meigs nicht gehörig unterstüßt worden sei. Er hält nicht da- für, daß das Resultat die Truppen demoralisirt babe. General Sumner hat sih im entgegengeseßten Sinne erklärt. Auf beiden Seiten des Rappahannock haben keine Operationen von Bedeutung stattgehabt. Die Konföderirten verstärken ihre Fronte.

Mit dem »Norwegian« aus New-York- vom 2bsten v. M. cingegangene Berichte melden, daß der Präsident Davis in Tennessee einen Plan vorbereite, um Nashville zu nehmen.

Der »New-York Herald« fordert eine Zusammenberufung und Convention der loyalen, so wie eine Einladung der insurgirten Staaten, zu einer Conföderation zusammenzutreten, um den Frieden auf Grundlage der Verfassung der Vereinigten Staaten wiederher- zustellen.

Nach weiteren Berichten aus New-York vom 27sten v. M. hatten die Konföderirten Winchester in Virginien geräumt und find gegen Staunton marschirt. Die Unionisten haben Winchester beseßt. Chase hat vorgeschlagen, 300 Millionen Dollars für den Dienst des laufenden, und 600 Millionen für den des kommenden Jahres nach einem von dem Kongreß zu sanctionirenden Modus aufzunch- men. Man vermuthet, der Präsident Lincoln werde dem Ver- sprechen, die Emancipations-Proclamation zu publiziren, mit dem ersten Januar nachkommen. Die Veröffentlichung wird nicht statt- finden in Delaware, Missouri, Maryland, Kentucky, so wie in eini- gen Theilen Virginiens, Nord-Carolina’s, Louisiana's und Ten- nessees. Die »Tribüne« versichert, daß man Neger - Regimenter bilden werde, um die Emancipation unter den Schwarzen | zu sichern. i Amerikanische Blätter theilen die Aussagen des Generals Burnside über die unglückliche Schlacht bei Fredericksburg (Aussagen, die cer vor dem auf Senatsbeschluß eingeseßten Unter- suchungs-Comite gemacht hat) ausführlich mit. Der wesentliche Inhalt derselben dürfte von Jnteresse sein. General Burnside be- ginnt mit folgender Vorbemerkung: Als General M'Clellan nach der Schlacht bei Antietam den Potomac zu überschreiten beschloß, sagte ih zu ihm, daß er, meiner Meinung nach außer Stande sein werde, mit seiner Armee auf dieser Route über den Rappahannoc zu gelangen, wenn ex nicht vorher den Feind auf irgend cinem dies- seitigen Punkt bekämpft hätte, und wenn er zu Lande nach Rich- mond rücken wollte, so werde er über Fredericksburg gehen müssen j und hierin war er theilweise mit mir einverstanden. Am 7. oder 8. November erhielt ich vom Präsidenten die Aufforderung, den Oberbefehl dex Potomac - Armee zu übernehmen. Jch bericth mich gegen anderthalb Stunden lang mit zweien meiner Stabs- Offiziere, die mih zur Annahme ‘drängten, und erklärte ihnen, daß ih der Befehligung eines so großen Heeres nicht gewachsen sei. Jch hatte dasselbe dem Präsidenten und dem Kriegs-Sekretair aber- und abermals gesagt. Jch suchte dann den General M'Elellan selber auf, der, meinen Stabsoffizieren beistimmend, sagte, die Aufforde- rung des Präsidenten sei ein Befehl, dem ih als Soldat Gehorsam leisten müßte. General M'Clellan begleitete mich vor seiner Abreise bis Warrenton und gab mir alle ihm mögliche Auskunft über die Stellungen und Stärke der Armee. Am 9. November entwarf ich, einem Befehl General Halleccks zu Folge, cinen Operationsplan, und am 1. kam General Halleck selbst zu mir. Mein Plan lief im Wesent- lichen darauf hinaus, die Armee in den Umgebungen von Warrenton zu eoncentriren, dann eine fleine Bewegung Über den Rappahannock als Finte zu machen, damit der Feind glaube, daß wir gegen Gor- donsville gehen wollten, und mit der ganzen Armee darauf cine rasche Bewegung gegen Fredericks8burg zu unternehmen. Jch verlangte dazu unter anderen Mitteln und vor Allem einen Pontons - Train, groß genug, um den Rappahannock zweimal zu überbrüken. Am 14. November ließ ih zum zweiten Mal darum telegraphiren. Man antwortete mir, ih würde die Pontons am 16. oder 17. haben, allein sie gingen erst am 19. ab und kamen nicht vor dem 22. oder 23. November an. Nach dem 19. fingen die Straßen in Folge des Wetters an grundlos zu werden. Nach mehrmaligem Kriegsrath beschloß ih, den Fluß zu überschreiten; erstens, weil ih überzeugt war, daß der Feind einen Uebergang nicht auf diesem Punkt, fon- dern etwa 12 Meilen weiter unten erwartete; und zweitens, weil ich glaubte, wenn es gelang, auf ein, zwei Punkten durchzubrechen und

1 E Sue des Feindes vom réchten zu trennen, daß ein iftiger Angriff mit der ganzen Armee seine Streitmacht zertrümmern würde. Es wurde also beschlossen, erst die äußerste Linke des Fein- des, dann seine Rechte und dann direkt seine Front anzugreifen und ihn aus seinen Verschanzungen zu werfen. Es gelang mir, 6 Brücken zu s{lagen und mit der ganzen Armee über den Fluß zu gehen. Die zwei Angriffe wurden gemacht und wir wurden zurückgeschlagen, behaupteten aber noch einen Theil des Terrains, auf dem wir ge- fämpft hatten. Jun jener Nacht ging ih über das ganze Schlacht- feld auf unserer Rechten; in der That blieb ih unter den Offizieren und Soldaten bis Tagesanbruh. J fand die Stimmung ent- schieden gegen einen (neuen) Angriff. General Sumner, der am Morgen zu mir fam, sagte: »General, ich hoffe, Sie werden von diesem Angriff abstehen. Jch weiß von feinem unserer Generale, der ihn billigt, und ih denke, er wird für die Armee unglülich ausfallen.« Solch ein Rath von dem immer tampflustigen General Sumner brachte mich zum Nachdenken. Ich ließ die Heersäule zum Angriff bereitstehen, ließ die Divisions- und Corps - Kommandanten kommen und zog sie zu Rathe. Dieselben waren einstimmig gegen den Angriff. Jh ging dann, nm die Kom- mandanten auf der anderen Seite zu sehen und unter ibnen herrschte dieselbe Meinung vor. Jch ließ General Franklin, der auf der Lin- ken war, fommen, und auch er war genau derselben Ansicht Nach langer Ueberlegung entschloß \sich General Burnfide endlich mit der Armee über den Fluß zurückzugehen. Auf die Frage, aus welchem Grunde, seiner Meinung nach, der Angriff am 13ten ge- scheitert sei, antwortete General Burnside: Es wurde unmöglich, die Leute bis an die Schanzen zu bringen j; das Feuer des Feindes war zu heiß. Das ganze Kommando focht gleihwohl sehr tapfer; die Feinde selbst sagen, daß sie unsere Truppen nie \o tapfer, wie an jenein Tage, kämpfen sahen. Frage: Waren die feindlichen Ver- shanzungen sehr stark? Antwort: Nicht sehr stark an sich, aber in starken Positionen. Es is möglich, daß nicht die rechten Angriffs- punkte anbefohlen worden waren, Jn diesem Falle kann ich nur sagen, daß ich nach meinen besten Fähigkeiten gehandelt habe. « Frage: Hat der Umstand, daß die Pontons nicht in dem Zeitpunkt ankamen, als Sie den Fluß zu überschreiten dachten, dem Erfolg Ihres Plans geschadet? A. : Ja, Sir. Frage: Wurden alle Armeebewegun- gen, seit Sie das Kommando führen, nach Jhrem eigenen Urtheil, oder wurden manche vom Oberstkommandirenden ( Halleck), dem Kriegs Secretair oder dem Präsidenten der Vereinigten Staaten an- geordnet: A.: Sie erfolgten alle nah meinem Urtheil. Einige- mal legte ich meine Ansichten vor und dieselben wurden gutgeheißen. Frage: Wissen Sie ‘etwas über die Stärke des Feindes? A.: Man schäßt sie überall auf 100,000 bis 200,009 Mann. Jh selb} denke, sie waren weniger als 100,000 Mann stark. Frage: Wie groß dünkt Jhnen der Gesammtverlust auf Jhrer Seite? A.: Er wird nicht viel unter 10,000 Todte, Verwundete und Fehlende be- tragen. Frage: Glauben Sie, daß Jhre Truppen demoralisirt sind, oder daß die Tüchtigkeit unserer Armee beeinträchtigt worden ist, außer insoweit es durch den Verlust so vieler Leute geschehen mußte ? A.: Ich glaube es nit.

Afien. Wie aus Point de Galle (Ceylon), 17. Dezember, gemeldet wird, waren die japanischen Gesandten daselbst auf ihrer Rückreise angekommen. Bei Manilla find währènd cines heftigen Sturmes 10 spanische Schiffe untergegangen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

London, Mittwoch, 7. Januar, Morgens. Nach der »Lon- don Gazette« hat Elliot der griechischen Regierung ein -Memoran- dum Überreicht, in welchem es unter Anderem heißt: Die Königin wünsche die Förderung der Wohlfahrt Griechenlands; die proviso- rische Regierung habe nach der Entfernung des Königs die den Frie- den liebende constitutionelle Monarchie aufrecht erhalten zu wollen erklärt. Erfülle die National-Versammlung diese Zusage, wähle sie einen Souverain, gegen welchen sich Nichts einwenden lasse, so würde die Königin den Joniern ihren Wunsch betreffs der Vereinigung der Jonischen Juseln mit Griechenland ankündigen und wenn die Jonier hierin willigen , die Genehmigung der Großmächte anstreben. Die Einverleibung werde unterbleiben, wofern ein Prinz erwählt werde, welcher eine Revolution oder einen Angriff auf das türkische Reich besorgen lasse. Die Königin erwarte die Erwählung eines glaubensduldsamen, friedliebenden, constitutionellen Prinzen.

Die Königin wird während dieses Jahres noch in ihrer Zu rückgezogenheit verbleiben, während der Prinz von Wales und di Prinzessinnen in Saint James's empfangen werden.

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