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nen. Die Angelegenheiten von Montenegro hätten einen noch weniger günstigen Ausgang genommen. Hätten, sagt die Denk- rift, die Unterhandlungen nicht zu einem Resultate geführt, so würde - der Krieg ausgebrochen sein. Die Pforte versicherte, daß es ihr nur darum zu thun sei, die Montenegriner zu verhindern, den Insurgenten in der Herzegowina Beistand zu leisten. Die französische Regierung fand, daß die inzwischen getroffenen Festsezungen dieser Erklärung nicht genug entsprächen, und bestand im Allgemeinen auf dem Recht der Mächte, mit den Ministern des Sultans die cinzelnen Bestimmungen der den Mon- tenegrinern aufgelegten Convention zu prüfen. Sie räth der Pforte, sih der Anlegung einer Militairstraße durh das Gebiet der Monle- negriner zu begeben, da eine solche, anstatt die Ruhe zu erhalten, neue Vorwände zum Aufstande und zum Kriege geben würde.
Ueber die Reparatur der Kuppel des heiligen Grabes ist cine Verständigung erreicht.
Mit der Schweiz is die Angelegenheit des Dappenthales ge- ordnet.
In den Vereinigten Staaten droht der mit abwechseln- dem Glüe geführte Kampf endlos zu. werden. Darüber werden die Leiden, welche die Sperre mit sich bringt, immer empfindlicher ; das Elend in unserer Baumuwollenindustrie ist bekannt. Die Denk- schrift berührt den Versuch zu einer Versöhnung, den Frankreich gemacht habe und der, wenn geglückt, dem Blutvergießen ein Ziel geseht haben müßte, und fügt hinzu: es is nicht statthaft für uns allein, noch einmal den ersten Schritt zu einem Unternehmen zu thun, welches nah unserer ursprünglichen Jdee in Gemeinschaft mit unse- ren Verbündeten beschlossen werden sollte; aber wir haben we- nigstens die Regierung in Washington nicht in Zweifel darüber lassen wollen, daß wir bereit seien, wenn uns das Verlangen da- nah zu erkennen gegeben wird, allein, oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Form, die man uns bezeichnen würde, das Friedens- werk zu fördern, bei dem wir England und Rußland gern zu Ge- nossen gehabt hätten. |
Ueber Mexiko heißt es nach einer Recapitulation der Mitthei- lungen, welche die Regierung in der lehten Session über die Ursachen des Zerwürfnisses in Mexiko gegeben hat; es genügt darauf hinzu- weisen, daß das Zurüctreten unserer Verbündeten die Absendung beträchtlicher Truppenmassen nothwendig machte. Die mexikanische Frage is in eine rein militairische Phase getreten j die Regierung beshränft sich deshalb darauf, zu erklären, daß sie mit Zuversicht erwartet, daß das Unternehmen bald zu einem ruhmvollen Ende geführt scin und daß“ den Jnteresseny welche wir vertheidigen, die Bürgschaften werden zu Theil werden, deren sie seit langer Zeit dringend bedürfen.
Die- Denkschrift erzählt den Abschluß des Handel8vertrages mit Preußen und sagt, daß cin Einverständniß über die Grundlagen eines solchen Vertrages mit Jtalien erreicht sei. Jn den YZoll- vereins-Staaten, heißt es weiter, gewinnt eine Bewegung zu Gunsten einer Handels-Allianz mit Frankreih immer mehr Boden und cinen immer bestimmteren Ausdruck. Es is} wvergeblih , sie durch Einflüsse zu bekämpfen, welche die wirthschaftliche Frage mit Rücfsihten anderer Art vertauschen wollen; der Zwedck und der Gedanke des Berliner Vertrages werden in Deutschland von Tage zu Tage besser gewürdigt. Freilich genügt die Weigerung eines einzigen Mitgliedes des Zollvereins, die Aus- führung des Vertrages zu hindern. Die preußische Regierung war daber genöthigt, die widersprehenden Regierungen in Verzug und in dic Lage zu verseßen, daß sie zwischen der Ratifizirung des Vertrages und der Auflösung des Zollvereins am 1. Januar 1866 zu wählen haben. Die französische Regierung mußte diesen inneren Debatten fern bleiben, hat aber Sorge getragen, daß ihre Sprache kéinen Zweifel bestehen ließ an ihrer festen Absicht, die mit Preußen festgestellten Stipulationen in ihrer Gesammtheit unversehrt aufrecht zu erhalten. Diese Schwierigkeiten mit dem Zollverein haben unglückliher Weise die Ordnung unserer Handelsbeziehungen mit der Schweiz und den Hansestädten verzögert; aber heute, wo die Regierung das Ende der gegenwärtigen Situation absehen kann, hat sie eben die Regierungen in Bern und Hamburg benachrichtigt, daß sie bereit sei, die Konferenzen zu eröffnen,
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Der »Nord« erklärt die Nachricht , daß der Prinz Napoleon eine Reise antreten werde, für falsch; seine Yacht sei nur zum Zweck einer Ausbesserung nah Marseille gegangen. -
Paris, Dienstag, 13. Januar, Morgens. Der heutige »Mo- niteur« meldet, daß ungeachtet des Briefes des Königs der Belgier König Ferdinand von Portugal dic ihm angebotene Kandidatur auf den griechischen Thron auss\chlage.
Marktpreise.
Bérlin, den 12. Januar.
Zu Lande: Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 1 Sgr, 3.Pf und-4-Thle.
Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 5 Sgr., auch 2 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 2: Thlr. 15 Sgr. Rozggén 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf, auch 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr, 17 Ser. 6 Pf, auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Hafer 1 Thlr. 2 Ser. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 15 Sgr, auch 2 Thlr. 5 Sgr., Futter - Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.
Das Schock Stroh 8 Thlr., auch 7 Thlr. 20 Sgr. und 7 Thir.
10 Sar.
17 Sgr. i Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. und 12 Sgr, 6 Pf., metzenweis 1 Sgr. 6 Ff. auch 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr.
Fleischpreise. Rindfleisch à Pfd. 5— Schweinefleisch » ) —
Ha elen. » Abels Li : »
Berliner Getreidebhörse vom 13, Januar.
Weizen loco 60—72 Thlr. nach Qual., gelb. schles. 68Z—68 Thlr. ab Bahn bez., hochbunt. poln. 71 Thlr. ab Bahn bez.
Roggen loco 80—81pfd. 46;—47 Thlr. ab Bahn bez., Januar 465 bis % Thlr. bez. u. G., § Br., Januar-Februar 463 Thlr. bez., Frühjahr 45Z Thlr. bez., Br. u. G., Mai- Juni 46 Thlr. bez., Juni-Juli 46% Thlr. bezahlt. :
Gerste, grosse u. kleine 31 —38 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer loco 22—24 Thlr. , Lieferung pr. Januar 22% Thlr., Januar- Februar 225 Thlr. bez., Frühjahr 225 Thlr. bez., Mai-Juni 23 Thlr. Br, Juni-Juli 235 Thlr. Br.
Erbsen, Kochwaare 48—54 Thlr., Futterwaare 43—45 Thlr.
Ruböl] loco 15 Thlr. Br., Januar 14% Thlr. bez., Januar - Februar 143; Thlr. bez., Br. u. G., Februar-März 14% Thlr. bez., April - Mai 14%5—17 Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 145—Z2; Thlr. bez., Br. u. G., Septbr. - Oktobr. 13% Thlr. Br., % G.
Leinöl loco 14 Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 145 — 7; Thlr. bez., Januar und Jannuar- Februar 145—?z Thlr. bez., Br. u. G.. Februar-März 14% —& Thlr. béz., 3 Br., ? G., April-Mai 15{—Æ# Thlr. bez % Br., 4G. Mai-Juni 15§:— 14- Thlr. bez., & Br., 54 G., Juni - Juli 15%—{& Thlr. bez., Br. u. Gld., Juli-August 16!Z—16 Thlr. bez., Br. u. G.
Weizen ohne Aenderung. Roggen disponibl ist bei geringer Nach- frage eher bilüiger käuflich gewesen. Termine verkehrten bei Kleinen Umsätzen in matter Haltung und sehliessen auch ruhig. Gek. 1000 Cir. Hafer, Termine unverändert. Rüböl ist in Folge besserer holländischer Notirungen auch bier eher gefragt gewesen, weshalb Preise sich für spä- tere Sichten etwas besserten, während nahe Lieferungen dagegen unver- ändert blieben. Spiritus unterlag heute wegen zahlreicher Offerten gegen- über mangelnder Kauflust einen kleinen Druck im Werthe für alle Lie- ferungen , ohne dass das Geschäft dadurch an Umfang gewann. Gekün-
digt“ 50,000 Qr.
Leëipzig, 11. Januar. Friedrich - Wilhelm - Nordbahn — Leipzig - Dresdner 263 G. Löbau - Zittauer Littr. A. 375 G. do Littr. B. 81: G. Magdeburg - Leipziger 250 G. Thüringische 126 6 Anhalt-Dessauer Bank-Actien 29% G. Braunschweiger Bank-Actien — W eimarische Bank-Actien —. Oester. National-Anleihe 72 G.
Bresla, 13. Januar, 1 Uhr 34 Minut. Nachmitt, (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 885 Br. Freiburger Stamm-A ctien 136 G. Obersehlesische Actien Litt. A. u. C. 1635 Br.; doe. Litt. B. 1447 Br. Oberschesische Prioritäts - Obligationen Litt. D,, 4proz., 9TX% G.; do Litt. F., 4proz., 1017s Br.; do. Litt. E., 32proz. 854 Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 06 Br. Neisse-Brieger Actien 832 Br. Oppeln - Tarnowitzer Stamm - Actien 63 Br. Ánleihe von 1859 1073 Br.
Spiritus pr. 8900 pCt. Tralles 137; Thlr. Gld. 71—82 Sgr., gelber 69—T78 Sgr. Roggen 50—954 Sgr. 42 Sar, ‘Hater 22—26 Sgr.
Stimmung matt und Course rückgängig. Schwere Eisenbahn-Aectien sehr offerirt, drückten sich merklich; auch österreicische Effekten etwas niedriger als gestern.
Stetthi, 13. Januar, 1 Uhr 35 Minuten Nachm. (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen 63 — T2, Frühjahr T1. Roggen 45495 bez., Januar 46 da, Frühjahr 45% bez. Rüböl Januar 145 da, 145 G. Frühjahr 145%. Spiritus 143, Januar 147, Frühjahr 1445 bez.
Weizen, weisser
Gerste 36 bis
Der Centner Heu 28 Sgr. und 22 Sgr., geringere Sorte auch
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Hamburg, 12. Januar,“ Nachmiitags 2 Ubr 56 Minuten. Fest, aber nicht sehr begehrt.
Sehluss - Course : Oesterreichische Kredit - Actien 99%. Vereinsbank 1027. Norddeutsche Bank 1034. National-Anleihe 71. 3proz. Spanier 462. proz. Spanier 434. Stieglitz de 1855 —. Mexikaner 305 G. Rheinische 99;. Nordbahn 66%. Disconto —.
Getreidemarkt: Weizen loco unverändert, Einiges zum Ver- sandt gekauft, ab auswärts fest gehalten, annähernd geboten. Roggen loco und ab auswärts unverändert. Oel 31%, 31, 30, 297. Kaffee bleibt lebhaft, hauptsächlich Santos 5000. Zink 4000 Ctr. loco 11, 11.
Frankmrt a. M., 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr 5 Minut. Oesterreichische Fonds , Actien, Speculationspapiere beliebter und höher. Geschäft belebt. R
Schluss- Course: Neueste Preussische Anleihe 128. Preussische Kassenscheine 1047. Ludwigshafen - Bexbach 1405. Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel 885. Londoner Wechsel 1184. Pariser Wechsel 932 Wiener Wechsel 1025. Darmstädter Bank-Actien 249; Darmstädter Zettelbank 2565. Meininger Kredit-Actien 98. Luxem- burger Kreditbank 107. B3prozent. Spanier 49%. f1proz. Spanier 467. Spanische Kreditbank von Pereira 840. Spanische Kreditbank von Rothschild 635. Kurbessische Loose 574. Badische Loose 9565. 5proz. Metalliques 65. á{proz. Metalliques 575. 1854r Loose T9Z. Oesterreichisches National - Anlehen 704. HOesterreichisch - französische Staats - Eisenbahn - Actien 239. Oesterreichische Bank - Ántheile 848. Oesterreichische Kredit - Actien 234;. Oesterreichische Elisabeth - Babn 1322. Rhein-Nahe-Bahn 344. Mainz - Ludwigshafen 1327, Neueste österreicbhische Anleihe 817 Böhmische Westbahn-A ctien T43.
Wien, 12. Januar, Mittags 12 Uhr 30 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Börse beliebt, animirt.
5proz. Aletalliques 76.00. 44proz. Metalliques 67.25. Bank-Actien §23.- Nordbabn 186.00. 1854er Loose 93.50. National-Anleihe 82.00. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 234.75. Kredit-Actien 228.609. Lon- don 114.00. Hamburg 85.50. Paris 45.25, Böhmische Westbahn 168. 00. Lombardische Eisenbabn 275.00. Kreditloose 131.00. 1860er Leose 92.90.
Armsterdamn, 12. Januar, “Nachm. 4 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Börse fest und animirt.
5proz. Metallique: Lit. B. 80. S95pro7. Metalliques 624 2#proz. Metalliques 31%. dprozentige Oesterreichische National - Anleihe 67. 1proz Spanier 46. 3proz. Spanier 50. Holländische Integrale 643. Mexikaner 31. proz. Russen —. Wiener Wechsel 99. Hamburger Wechsel, kurz 35%. dproz. Stieglitz de 1855 92.
Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen unverändert, Roggen er „Mai 1 F]. niedriger. Raps, April 92, September 805 nominell, Rüböl, Mai 50%, September 46%.
E anden, 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr. ( Wolffs Te!. Bur.)
Silber 61%.
Consols 93. 1proz. Spanier 46. ini
gige g Y8. r avi 95%. R De etreidemarkt (Schlussbericht). Trockner, englisch ¡
verkäuflich, andere CAMaTEEE vernachlässigt, fremder Wee ton Ci gute Malzgerste theurer, Mahlgerste billiger. Hafer einen halben Schil- ling höher. — Wetter schön.
Liverpocel, 12. Januar, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Baumwolle: 3000 Ballen Umsatz. Börse matt, Preise unregelmässig.
Paris, 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. bur.) Die Rente eröffnete zu 70.45, hob sich auf 70.55 ‘und sehloss in matter Haltung zur Notiz. Consols von Mittags 12 Uhr waren 934 eingetroffen.
Schluss - Course: 3proz. Rente 70.20. 4iproz. Kente 48.20 lta- lienische 5prozentige Rente 69.85. 3proz. Spanier 493. 1proz. Spanier 46. Oesterreichische Staats-Eisenbahn-Actien 517.50, Credit mobilier-Actien 1135.00. Lombardische Eisenbahn-Actien 601.25. :
i Königliche Schauspiele,
Mittwoch, 14. Januar. Jm Opernhause. (11te Vorsteelung.) Margarethe. Oper in 5 Akten, nah Goethe's Faust , von Jules Barbier und Michel Carré. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Margarcthe: Frau Harriers-Wippern. Anfang 6 Uhr.
Die Meldungen um Billets zu dieser Vorstellung sind so zahl- reih;eingegangen, daß nur ein Theil derselben berücksichtigt werden konnte.
Wegen Erkrankung des Frl. Lucca kann die Vorstellung der Oper : Die Capuleti und Montecchi nicht stattfinden.
Im Schauspielhause. (13te Abonnements-Vorstellung.) Wal- demar. Schauspiel in 5 Akten von Gustav zu Putlig.
Donnerstag, 15. Januar. Jm Opernhause. (12te Vorstellung.) Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Aften und 4 Bildern von P. Taglioni, Musik von Pagni- und Hertel. Anfang 7 Uhr.
Im Schauspielhause. (14te Abonnements - Vorstellung.) Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Ab- theilungen von Scribe.
Der erste diesjährige Subscriptions - Ball kann am 17. d. M.
Mexikaner 312,
noch nit, sondern erst Freitag, den 23d. Mts., stattfinden.
Es bleibt denjenigen Personen , welche bereits in den Besiß von Villets gelangt sind, freigestellt , ob sie dieselben benußen , oder bis Sonntag, den 18, d. Mts., Mittags, zurückgeben wollen.
Das für diese Bälle eingerichtete Anmelde-Bureau im Concert- saalflur des Königlichen Schauspielhauses, Eingang von der Tauben- straße, ist von Montag, den 19. Januar an täglich von früh 10 bis 2 Uhr Mittags geöffnet.
Die in den Subscriptions-Listen gezeichneten Billets sind eben- daselbst abzuholen.
Oeffentlicher Nnzeiger.
[98] Stre, Gegen den unten näher bezeichneten Hausdiener Franz Wüst is die gerichtliche Haft wegen wie- derholten Betruges und Unterschlagung beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt
am 27. November 1835 zu Lindenberg bei Beeskow | [99] geboren, evangelisch, ist in Gemäßheit der Anklage der diesseitigen Königlichen Staats - Anwaltschaft vom 17. April 1862, auf Grund der §§. 215 und 217 Strafgeseßbuhs wegen Diebstahls die Untersuchung durch Beschluß vom 23. April 1862
Bekanntniachunag.
Am 6. Januar cer. is im herrschaftlichen Park, dem sogenanuten Schloßberge zu Stegliß, eine unbekannte weibliche Person erhängt gefunden worden.
Die Verstorbene war etwa 46 Jahre alt,
Preuss. Öproz. F
werden können, weil derselbe hier nicht betroffen worden is. Ein Jeder, welcher von dem Aufent- haltsorte des 2c. Wüst Kenntniß hat / wird auf- gefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Poli- zei-Behörde Anzeige zu machen. N
Gleichzeitig werden alle Civil - und Militair- Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht , auf den Angeschuldigten zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel- dern mittelst Transports an die Königliche Stadk- voigtei-Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan- denen baaren Auslagen und den verehrlichen Be- hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfäh- rigkeit versichert.
Berlin, den 9. Januar 1863.
Königliches Stadtgericht,
Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission Il. für Voruntersuchungen. Signalement.
Der 2c. Franz Wüst ist 27 Jahr alt, am 4, Juni 1835 in Ahrweiler geboren y katholischer Religion, 6 Fuß groß, hat blonde Haare, blonde Augenbrauen , blonden Schnurbart, ovales Kinn, proportionirte Nase und Mund, mágere Gesichts- bildung, gesunde Gesichtsfarbe, unvollständige Zähne und is} \{chlanker Gestalt.
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[100] S5 MPL 1E
Gegen den Diensiknecht Carl Friedr ih Leh- mann, am 14. März 1836 zu Lütschinen bei Wriezen a. d, O. geboren, evangelisch, und gegen den Dienstknecht Christian August Schneider,
eingeleitet worden. Der Angeklagte 2c. Leh- mann hat sich nach seiner am 11. Februar v. . erfolgten Entlassung aus dem hiesigen Hausvoigtei- Gefängnisse nah Biesdorf begeben , ist jedoch da- selb nicht anzutreffen. Der 2c. Schneider hat sich zuleßt hier Brunnenstr. 102 aufgehalten , ist aber -ohne Angabe wohin aus Berlin verzogen.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der beiden Angeklagten Kenntniß hat, wird auf- gefordert , davon der nächsten Gericht8- oder Po- lizei - Behörde unverzüglich Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair - Be- hôrden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die beiden Angeklagten zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen sich vorfindenden Gegenständen und Gel- dern an die hiesige Hausvoigtei- Gefängniß - Jn- spection , Hausvoigtei- Plaß Nr. 14, abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Bebörden des Auslandes eine gleiche Rechtswilfährigkeit zugesichert.
Berlin , den 2. Januar 1863.
Königliches Kreisgericht, T. (Kriminal-) Abtheilung . Signalement.
Der 2c. Lehmann ist 5 Fuß 5 Zoll groß, von kräftiger Statur, hat braune Haare, freie Stirn, graue Augen, braune Augenbrauen, breite Nase, gewöhnliches Kinn und Mund, gute Zähne, gesunde Gesichtsfarbe, ovale Gesicht8bildung, spricht deutsch und hat keine besonderen Kennzeichen.
Der 2c. Schneider kann nicht näher bezeichnet werden.
5 Fuß groß, von ziemlich starkem Knochenbau, hatte braune Haare mit langen hinten aufge- steckten Flechten, lange braune {wache Augen- brauen und längliches blasses Geficht. Als be- fonderes Merkmal dient eine etwa Zoll lange mit dem rechten Augenbrauen zusammenfallende
Narbe und das Fehlen der Mittelzähne im Ober-
fiefer. Die Kleidung bestand aus:
1) einer s{warzen Kamlott-Schürze,
2) ciner grauen Double-Jacke,
3) einem wollenen gehäfelten weißen Kopftuch, mit blauer Seide gefüttert,
) einem Einsteckekamm von s{warzem Horn,
) einem weißgeblümten und punktirten dun- felbraunen Kattunkleide,
) einem um den Hals gebundenen schwarzen Florshaw!,
7) einer grünwoilenen, sehr verblichenen de- fekten Unterjacke,
) einem grün- und \{warzgestreiften wolle» nen Unterrock,
) einer weiß- und rothfkarirten kattunenen Unterjake,
) zwei mit roth und s{warzer Kante ver- schenen grauwollenen Unterröen,
) zwei Paar weißen baumwollenen Strümpfen ohne Zeichen. Das cine Paar war mit eingesezter Sohle versehen , welche leßtere mit einem rotden Streifen gezeichnet war; cinem Vaar Kamafschenstiefel von fchwar- zem Jeuge, mit rothem Bande eingefaßt und schwarzer Lafche)
3) einem weißen kattuncnen Hemde;
á) cinem Paar Strumpfbänder, da® eme eime