1863 / 20 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlih den 31, Dezember

1843 geboren sind,

dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht vor eine Crsah-

Aushebungs-Behörde zur Musterung gestellt,

sich zwar gestellt, über ihr Militairverhältniß aber noch keine feste Be-

stimmung erhälten haben, und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz ihr gesehliches Domizil (Heimath) haben, oder bei Einwohnern derselben- als Dienstboten, Haus- und Wirthschaftsbeamte, Handlungsdiener, Lehrlinge, Handwerks- gesellen, Lehrburschen, ¿Fabrikarbeiter und andere, mit diesen in einem ähn- lichen Verhältnisse stehende Militairpflichtige, oder a!s Studenten, Gym- nasiasten und Zöglinge anderer Lehranstalten sich aufhalten, so weit die- selben nicht zum einjährigen freiwilligen Militairdienste berechtigt, resp. von der persönlichen Gestellung vor die Kreis-Ersaßz-Kommission in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch angewiesen :

sich, Behufs ihrer Aufnahme in die Stammurolle, in der Zeit vom

lôten bis infl, Zlsten d. Mts, bei dem Königlichen Polizei-Lieutenant

ihres Reviers persönlich zu melden, und dabei die über ihr Alter

sprechenden , so wie die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits er- gangene Bestimmungen über ihr Militairverhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen.

Für diejenigen, welche im hiesigen Orte geboren sind, oder hièr ihr ge- seßliches Domizil haben, oder hier nach §. 21 1, e. gestellungspflichtig, zur Zeit aber abwesend sind, müssen die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- und ¿Fabrikbherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art bewirken.

Wer die eigene oder die Anmeldung abwesender Militairpflichtiger, zu welcber er verpflichtet ist, verabsäumt, wird nach der Strafverordnung des biefigen Königlichen Polizei - Präsidiums vom 29. Februar 1860 mit einer Geldbuße bis zu 10 Thalern oder verhältnißmäßiger Gefängnißstrafe belegt ; auch bat diese Versäumniß die Folge, daß die nicht angemeldeten Militair- pflichtigen, im Falle ibrer körperlichen Diensttauglichkeit, vor den übrigen Militairpflichtigen zum Dienst bei der Fahne eingestellt, und etwaige beson- dere Verhältnisse, welche die einstweilige Zurükstellung vom Dienst geeigne ten ¿Falls zugelassen haben würden, nicht berüfsichtigt werden.

Ueber die Meldung zur Eintragung in die Stammrolle wird Seikens der betreffenden Königlichen Revier-Polizei-Lieutenants eine Béscheinigung er- theilt, welche sorgfältig aufzubewahren ist.

Berlin, den 10. Januar 1863.

Königliche Militair-Kommission

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Bekanntm GU-H g.

Die nicht in einèm Seminar gebildeten Elementarlebrèer, welche für das Scdulamt geprüft zu werden wünschen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge unserer Bekanntmachung vom 7. März 1842 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1842, Stück 12, S. A6) der nächste Prüfungstermin am leßten Mittwoch des Monats Februar d. “1 aljo am 25. Februar d. I. eintritt , und daß fie sich mit den in der gedachten Be- fanntmacung aufgeführten Zeugnissen bei dem Herrn Seminar - Direktor Thilo bierselbst (Oranienburgerstraße Nr. 29) 14 I age zuvor zu melden haben.

Berlin, den T. Januar 1863.

Königliches Scbul - Kollegium der Provinz Brandenburg. Reichenau.

Dra Antmag.u-n-g.

bringen biermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der diesfährige Ter- lufnabme-Prüfung für das biesige Seminar für Stadtschulen auf ITTIVOW , Oen 41. März - d. I,

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ces Attest Uber den Gesundheitszustand überhaupt, e Beiceinigung über die innerbalb der leßten zwei Jahre mit Er- vollzogene oder wiederbolte Tmpfung der Schußbläktern und in Vater oder dem Vormunde des Aufzunehimenden voll- Uung, das für den Unterhalt desselben während der Bil-

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fjubes unter Angabe ihrer Wohnung, vor dem Prü- uns emzureichen und weitere Verfügung zu gewärtigen.

om 9. Mai v. L gierung zu Potsdam de 1862, Stück 2, S 152) nilichen Kenntniß, daß zur Prüfung derjenigen f mutleren und höheren Knabenschulen im m Englischen zu unterrichten wünschen event. 21. Februar d. J. von uns

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peienigen Lebrer, welche sich dieser Prüfung zu au, unter CZinreihung eines Lebenslaufs, in

winden lassen.

| vereinigt seien.

sprachlichen Unterricht enthalken sein muß, Lehrbefähigung, ih bis zum 10. Februar d. F. bei uns zu melden. Berlin, den 9. Januar 1863,

Königliches Schul - Kollegium“ der Provinz Brandenburg. Reiche nau.

Be ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 23. Januar. Seine Majestät der König nahmen heute die Vorträge des Präsidenten des Staats Ministeriums, des Kriegs-Ministers und des General-Lieutenants und General-Adjutanten, Freiherrn von Manteuffel, des Haus-Ministers, Freiherrn von Schleiniß, des Polizei-Präsidenten von Bernuth, an und ertheilten dem General-Konsul von Rechenberg eine Audîenz. Hierauf empfingen Allerhöchstdieselben eine Deputation aus dem Großherzogthum Posen, geführt vom Kammerherrn ¿Freiherrn Hiller von Gâärtringen, welche die Ehre hatte, Seiner Majestät eine Loyali täts-Adresse mit 4000 Unterschriften zu Überreichen.

Gestern fand ein Diner im Königlichen Palais statt, wobei Jhre Majestät die Königin mehrere anwesende Personen aus den Provinzen empfingen.

Die Adreß-Kommission des Abgeordnetenhauses hat heute eine Sißung gehalten , welcher der Minister-Präsident beiwohnte Derselbe äußerte sich dahin ,- daß die Königliche Regierung in der Kommission ihren Standpunkt nicht näher entwickeln wolle, weil die Kommissions-Verhandlungen in die Oeffentlichkeit gelangten, ohne Bürgschaft, daß die Aeußerungen der Minister richtig wiedergegeben würden. Außerdem sei cine Adresse kein (Gegenstand der Vereinba rung zwischen dem Ministerium und den Abgeordneten, sondern eine einseitige Auslassuüng der lehteren.

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Nach telegraphischen Nachrichten des hiesigen General-Post- | Amts sind die englischen Posten, aus London den 21sten früh und | Abends, in Cöln, anstatt am 22sten früh resp, Abends, heute Mor-

| gen eingetroffen.

Cöln, 22, Januar. Heute früh Se. Hoheit der regierende Herzog von

4 Uhr 40 Minuten traf Coburg, von Brüssel

Tommend, hier ein und begab sich sofort nah Deuß, wo im Hotel

Bellevue Appartements bestellt waren. Wie in der nächsten Um | gebung des Verzogs verlautet , ist derselbe bis jet nicht gewillt, den | griechischen Thron anzunehmen. (Vergl. Brüssel.) (Köln. Ztg.)

E Hessen. Kassel, 22. Januar. Nach der » Kasseler Zeitung | tj der General von Specht, der bekannte Gegner Hay nau's, | zum interimistischen Kommandanten von Marburg ernannt. Der | Posten wurde bisher von einem Hauptmann versehen; der Plat hat | eine Garnison von 70 Mann. :

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Frankfurt a. M. , 22. Januar. Die preußische Abstim- mung in der Delegirten-Angelegenheit verwirft die bezüglichen An | träge der Würzburger Konferenzstaaten wegen bundeswidriger for- _meller Behandlung und weFen materieller Untauglichkeit und Halbheit

der Vorschläge. Neben cinem nah Maßgabe der Machtverhältnisse reor- ganijirten Bundes-Centralorgan könne nur eine Vertretung der Nation

| genügen, welche aus unmittelbaren Wahlen nach Verhältniß der Beyölke- | rung Jedes einzelnen Staates hervorgegangen sei. Für eine solche Volks-

vertretung wären erweiterte Befugnisse erforderlich. keiten, welche sich einer solchen Umgestaltung des Bundesverhältnisses für dessen Gefammtgebiet entgegenstellen, würden sich \ch{werlich Über-

Die Schwierig-

Insbesondere deshalb nicht , weil erhebliche Theile des Bundesgebiets zu staatlicher Einheit mit nichtdeutschen Ländern Ohne eine folche Lösung helfe es nicht, daß man das Reformbedürfniß für die Gesammtheit scheinbar zu befriedigen bemüht sei, sondern nur, daß man es im engeren Kreise wirklich zu befriedigen suche. Jn diesem Sinne verfahre Preußen und hoffe, auf dem Wege freier Vereinbarung weiter gehen L E

Bei der Abstimmung stimmen mit Preußen gegen die Majo- rität der Ausschußanträge 9 Stimmen , unter denen sich Kurhessen befindet. Dafür 7 Stimmen. Braunschweig enthält sich der Ab- stimmung. Oesterreich unter Zustimmung von Sachsen, Hannover, Württemberg, Großherzogthum Hessen und Nassau erklärt \ich jeder- zeit bereit zur Berathung anderer Vorschläge, stellt aber keine folche auf, sondern behält sich Wiederaufnahme des bisherigen Antra- ges Vor.

16A Belgien. Brüssel, 22. Januar. Nach vollkonunen zuver- lässigen Mittheilungen hat der Herzog Ern st von Sachsen-Coburg

und Gotha die Kandidatur für den griechischen Thron angenommen

unter Bedingungen, welche sich theils auf die herzoglichen Domainen beziehen , theils politischer Natur sind.

welchem insonderheit die Angabe über die Vorbereitung zu dem fremd. und des Zeugnisses über die

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Großbritanuien und Jrland. London, 20. Januar. Die Erfolge der unterirdischen Eisenbahn waren in dieser ersten Woche nah der Eröffnung schr befriedigend. Die Zahl der Passagiere betrug ungefähr 225,000. Am Eröffnungstage (Sonn- abend, den 10ten) war die Anzabl 38/000; am folgenden Tage 33,000, dann etwas. geringer, und am leßten Sonnabend 30,000. Die Züge werden alle zchn Minuten abgelassen. Doch ist noch die schädliche Wirkung des \{chwefligen Rauches und der Verbrennungs- Produkte, unter welcher vorzüglich die Lokomotivenführer und Heizer zu leiden haben, zu paralysiren.

Aus Gibraltar schreibt man, daß die preußische Dampf- forvette »Gazelle« am 12. d. dort anferte. Auf ihrem Wege nach Japan berührte sie Gibraltar, um dem preußischen Secoffizier und den drei Matrosen, welche in dem bekannten Kampfe mit den Riff- piraten gefallen waren, ein Monument zu errichten, welches die Of- fiziere der preußischen Marine ihren Kameraden zum Andenken be- stimmt haben. Es is eine Säule von Gußeisen, welche das Na- tionalwappen, einen Adler mit ausgebreiteten Schwingen trägt. Das Denkmal selbst und die vier Gräber sind mit einem Eisengitter umgeben. Die Einweihung wurde mit einer kurzen aber ergreifen- den Ceremonie vorgenommen. Capitain Heldt hielt eine entsprechende Anrede, worin er die näheren Umstände erzählte, unter welchen die hier ruhenden Brüder den Tod gefunden. Ein Gebet {loß die Feier, und die Theilnehmer kehrten zu ihrem Schiffe zurück.

Frankreich. Paris, 21, Januar. Der Kaiser hat, wie der »Moniteur« heute meldet, den Präfekten eine neue Summe von 100/000 Fr. zufertigen lassen, welche in folgender Weise an die Manufakturstädte vertheilt werden soll: Alencon 20,000 Fr, Saint Etienne, Caen, Amiens, Colmar und Evreux je 10,000 Fr., Vesoul, Cyon, Angers, Epinal, Troyes und Limoges je 5000 Fr.

Ein Kaiserliches Dekret vom 14. d. bestätigt die vom Pariser Munizipalrath beschlossene Vertheilung der Wohnungssteuer pro 1863. Wohnungen von 250—500 Fr. Miethe follen 3 Prozent, von 500 bis 1000 Fr. 5 Prozent, von 1000—1500 Fr. 7 Prozent und von über 1500 Fr. 9 Prozent zahlen.

Die Kaiserliche Garde hat den Sold eines Tages den Arbei- tern der Seine-Jnferieure abgetreten und als erste Zahlung 20,000 Fr. gezeichnet.

22. Januar. Der »Moniteur« veröffentliht ein Kaiser- liches Dekret, welches den Ministern des Jnnern und der öffent- lichen Arbeiten auf deren Antrag Kredite von zusammen fünf Millionen eröffnet zur Subventiouirung von

Staatsbauten in den Jubustrie - Beztrken und zur Untersrußung der x8ohlthatigketits- Anstalten.

Spanien. Bustillo hat das “Marine - Ministerium an- genommen, bleibt aber aus Gesundheitsrücksichten noch auf Urlaub.

Auf Königlichen Befehl werden fortan “die Sklaven, welche mit ihren Herren von der Jnsel Cuba nah Spanien oder einem anderen Lande kommen, in dem keine Sklaverei besteht, als frei angesehen werden,

Italien. König Victor Emanuel wird die Session am 28, Januar nicht in Person eröffnen. Formell ist eine Thronrede nicht geboten, da die bevorstehende Session nur als Fortsezung der leyten betrachtet wird,

Griechenland. Aus Athen vom 17. wird gemeldet, daf die Nachrichten über Räubereien und sonstige Unordnungen in den Provinzen beruhigender lauten; man spreche davon, mit Kriegs- gerichten und Standrecht gegen Räubereien zu verfahren. Elliot hat Anstalten getroffen, seinen Aufenthalt zu verlängern. Die Wahl- prüfungen in der Nationalversammlung sind beendigt.

Túrkei. Die Post aus Konstantinopel vom 17. d. bringt die Nachricht, daß Sie Pascha’'s Gesuch; ihn des Oberbefehls der Armee von Rumelien zu entheben, nicht angenommen ist daß Der- wisch Pascha den Befehl erhalten hat, in Scutari (in Albanien) Winterquartiere zu bezichen und daß deshalb der Bau der Block- häuser in Montenegro bis zum Frühjahr verschoben ist.

Cairo, 21. Januar. Gestern empfing der Vice - König die Konsuln in corpore. Jhre Glücwunsch - Adresse erwähnte seiner Regentschaft in \chmeichelhaften Ausdrücken. Troß der Schwierig- feiten seiner Stellung erfreue der Vice - König sih gegenwärtig der

lebhaften Sympathie der Bevölkerung und flöße der ganzen Kolonie |

von Ausländern tiefe Achtung ein. Solche Antecedenzien seien die besten Bürgschaften für die Zukunft Aegyptens , welche nicht nur die Einwohner des Landes , sondern auch andere Völker angehe. Der Vice - König dankte und fügte binzu: Jh kenne aus dem Grunde die Aufgabe, die ih unter den Auspicien meines er- babenen Souverains würdig zu lösen hoffe. Jh bin fest entschlossen, dem Lande meine ganze Thatkrast zu widmen. Die Grundlage aller guten Verwaltung isst Ordnung in den Finanzen. I werde selbst das Beispiel geben, da ih entschlossen bin, das alte System zu ver- lassen und eine Civilliste festzustellen; die ih niemals überschreiten

werde. Diese Maßregel wird es mir möglichen machen, den Aer- bau besser zu entwickeln und das verderbliche System der Frohnden abzuschaffen, welches das Hinderniß der Entwickelung ist. Ein freier. Handel wird bei diesen Maßregeln seine Rechnung finden. Was die sittlichen Zustände betrifft, so werde ich mi. des Unterrichtes an- nehmen, welcher die Grundlage alles Fortschritts ist, und auf eine gute Rechtspflege halten, die eine Festigkeit in unsere Beziehungen zu Europa bringen wird. Jh hoffe, daß die Konsuln mir stets ihre Unterstüßung gewähren werden.

Beauval, der stellvertretende französische Konsul, ergriff darauf das Wort, um zu bemerken, daß die französische Regierung stets em- pfohlen habe, das System der Frohnden nicht auf die Arbeiten an dem Kanal von Suez anzuwenden. Der Vicekönig erwiederte, ex habe nie daran gedacht, daß Frankreih ein solches Systeim begün- stige und habe nicht von dem Suezkanal \prehen wollen. Die Rede des Vicekönigs hat große Sensation erregt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 22. Januar. Das heutige » Journal de Petersbourg« enthält eine Beantwortung des Artikels der »Morning Post« vom 15, d. betreffs der Waffen- Angelegenheit in den Donagufürstenthümern, den es. für nicht ín- spirirt hält. Rußland habe offen gehandelt, es habe nichts zu. ver- heimlihen. Es seien verbesserte Flinten verkauft worden; sle scien theils nah Hamburg und Lübe, theils nah den südlichen Arsena- len gegangen, 30- bis 35,000 habe ein amerikanisher Pri- vatmann in Cherson angekauft und verschifft. Die Waffen seien zur Zeit nit als Contrebande in die Donaufürstenthümer einge- führt, sondern per Axe durchtransportirt worden ¡; es sei nichts Heim- liches dabei gewesen. Das serbische Gouvernement habe übrigens das Recht, Waffen zu erwerben, weil dex Vertrag von 1856 ihm das Necht giebt, eine nationale militairische Streitmacht zu unter- halten, Die Donaufürstenthümer und Serbien seien Vasallen der Pforte, sie seien ihr aber nicht unterthänig. Die Politik der »Meorningpost« sei dazu angethan, Empfindlichkeiten zu erregen, die Pforte zu heftigen Maßregeln zu treiben, so wie Revolution und Krieg zu erzeugen, anstatt die Pforte zum Wohlwollen und zux Billigkeit gegen ihre Vasallen-Provinzen zu veranlassen.

Wie nah Warschauer Nachrichten vom 22. Januar verlautet, sollen auf mehreren Stellen des Königreiches in den Waldungen bedeutende Zusammecenrottungen stattfinden , welche die Hervorrufung eines Aufstandes zum Zwecke haben. Näheres darüber ist bis jeßt nicht bekannt geworden.

SWSuncmurt, 5openyagen, 4v. zanuar. uuf oem Schlosse (Fredensburg wurde gestern ein Geh. Staatsrath abgehalten, in welchem unter Anderem Beschlüsse Über die Gesehvorlagen und Mittheilungen gefaßt werden, welhé der am 24. Januar zusammentretenden hol- steinischen Ständeversammlung vorgelegt werden sollen. Wie »Dag- bladet«, welches auch diese Nachricht bringt, mittheilt , sind bereits gestern mehrere Minister nah {Fredensburg abgereist, da sie zum Ka- binetsreferat befohlen waren. Unter den Gesezvorlagen befinden si; wie man vernimmt, mehrere durch- oder eingreifende, welche die Rechtspflege betreffen, ferner andere, welche die Religionsübung Solcher, die nicht zur lutherischen Landeskirche gehören, zu erleichtern und zu reguliren bestimmt sind, namentlich für Katholiken, und wenn wir recht berichtet, für Jsraeliten. “e : ett

Jn der gestrigen Sitzung des Landthings ward das fühnensche Eisenbahngesezy nach einem Vorschlag des Ministers des Jnnern mit einigen von Ström hinzugefügten Aenderungen angenommen.

21. Januar. Jn der heutigen Sißung des Landsthin wurde die vorgeschlagene Adresse an den König -mit 39 gegen Stimmen angenommen. 10 Landsthing - Mitglieder enthielten sich der Abstimmung. Die Adresse wird dem Könige durch den Präfi- denten und zwei Mitglieder des Landsthing überreicht werden.

Das Kopenhagener Polizeigesez stand gestern zux dritten Be- handlung im Volksthing und wurde im Wesentlichen in der Form, welche es in der zweiten Behandlung erhalten hatte, angenommen. Die wesentlichste der beschlossenen Veränderungen ift, die auf drei Monate bestimmt gewesene Gefängnißstrafe für die Uebertretung der von der Polizei festgeseßten Anordnungen zur Aufrechterbaltung des Friedens in eine Gefängnißstrafe von höchstens einem Monat mau wandeln. Ein Antrag, dabin gehend, den Justizminister im Berein mit der Stadtbehörde zu beauftragen, einen Entwurf zur schärferen Beaufsichtigung loser Frauenzimmer einzubringen; wurde mit großer Majorität angenommen. Gegen die endliche Annahme des Gesehes stimmten nur drei Mitglieder.

Die Botschaft des

Amerika. New-York, 8. Januar. : schast des Gouverneurs von New-York, der mit Beginn dieses Jahres in sein Amt eingetreten, is gestern veröffentlicht worden. Seymour sagt darin: *Nicht nur das Leben der Nation steht auf dem Spiele, sondern es ist auch jedes religiöse, persönliche und Familien-Jutereje in die Gefahr verwickeli. Man darf mit der Wadbrheit in unserer finanziellen und militairischen Lage nicht zurüchalten. Man O feinen Versuch anstellen , den freien Ausdruck der öffentlichen Mel»