1863 / 29 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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T) eine’ von dem Vater over dem Vormunde des Aufzunehmenden voll- zogene Erklärung, daß für den Unterhalt desselben während der Vil- dungszeit im Seminar gesorgt sei,

mittels \ch{riftlichen Gesuches unter Angabe ihrer Wohnung, vor dem Prü- fungs-Terimine bei uns einzureichen und weitere Verfügung zu gewärtigen. Berlin, den 7. Januar 1863. Königliches Schul-Kollegium der Provinz Brandenburg. Reichenau.

B Ptamntmah ung.

Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung“ vom 9, Mai v. F, Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1862, Stü 2, S. 152) bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß zur Prüfung derjenigen Elementarlehrer , welche in hiesigen mittleren und höheren Knabenschulen im Lateinischen, im Französischen oder im Englischen zu unterrichten wünschen ein Termin auf den 25. und 26. event. 27. Februar d. J. von uns auberaumt worden ist.

Wir fordern deshalb diejenigen Lehrer, welche si dieser Prüfung zu unterziehen beabsichtigen, auf, unter Einreichung eines Lebenslaufs, in welchem insonderheit die Angabe über die Vorbereitung zu dem freind- sprachlichen Unterricht enthalten sein muß, und des Zeugnisses über die Lehrbefähigung, si bis zum 10. Februar d. J. bei uns zu melden,

Berlin, den 9. Januar 1863.

Königliches Schul - Kollegium der Provinz Brandenburg. Reiche nau.

Ir ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 2. Februar. Am Sonnabend, den 31. Januar, Abends nach 8 Uhr, fand bei Jhren Königl. Ma- jestäten im hiesigen Königl. Schlosse, und zwar in den Parade- tammern, im Rittersaale und in der Bildergallerie, Cour und nach derselben Concert im Weißen Saale statt.

Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses hatten Sich im Kurfürstengemach, die König- lichen Hofchargen, die General- und Flügel-Adjutanten, so wie die Gefolge der Prinzlichen Herrschaften, im Königszimmer und in der boisirten Gallerie versammelt.

Die hier anwesenden Fürsten und Fürstinnen, sowie das Corps diplomatique und die von demselben einzuführenden Fremden waren na der Rothen Adler-Kammer und von dort nach dem Rittersaale geführt worden. Alle anderen Personen, mit Ausnahme des Offi- zier-Corps, welche in der Bildergallerie aufgestellt waren, wurden im Königs8zimmer und die mit Excellenz-Prädikat begabten Herren und alle Damen im Weißen Saale empfangen.

Um 8 Ubr erschienen Jhre Königlichen Majestäten umgeben von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses in der Rothen Adler - Kammer und empfingen daselbst den englischen Botschafter und dessen Gemahlin, so wie den französischen Botschafter. Hierauf erhoben Jhre Majestäten Allerböchstsih, unter Vortritt der Obersten - Hof -, Ober - Hof- und Hof-Chargen und gefolgt von den General - und Flügel - Adju- tanten, der Ober-Hofmeisterin, den Palast- und Hofdamen Ihrer Majestät der Königin, nah dem Rittersaal und nahmen daselbst die Cour der obenerwähnten Personen entgegen.

Sodann zogen Allerhöchst - und Höchstdieselben Sich nach der Rothen Adler-Kammer zurü, um daselbst den Thee zu nehmen.

Von bier aus begaben Jhre Majestäten Sich mit Jhren König- lichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses nach dem Weißen Saale, nachdem Allerhöchstdieselben zuvor noch bei den in der Bildergallerie aufgestellten Offiziercorps und bei den im Königszimmer versammelten Personen einige Augenblicke zu verweilen geruht hatten. Im Weißen Saale angelangt , begrüßten Ibre Majestäten die dort erschienene Gesellschaft und traten auf den an der Tbronseite des Saales errichteten Haut-pas.

Die Ordnung, in welcher Ihre Majestäten und Ihre König- lichen Hoheiten daselbst Plaß nabmen, war vlbnde: |

Seine Majestät der König, rechts von Allerhöchstdenselben Ihre Majestät die Königin, links von Seiner Majestät dem Könige Ihre Königliche Hohcit die Kronprinzessin; neben Höchstderselben Se. Königliche Hobcit der Prinz Griedrich Karl; dann : Ibre Königliche Hoheit die Landgräfin Luise von Hessen, Se. Königliche Hobeit der Prinz Albrech{t SVYP: 20% #7: und | Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg; rechts von Jhrer Majestät der Königin Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, dann Ibre Königliche Hobeit die Prinzessin Friedrich Karl, Se. Königliche Hoheit der Prinz A lbrect, : Ihre Königliche Hobeit die Prinzessin Alexandrine und Se. Königliche Hobeit der Prinz Alexander.

Jhren Majestäten gegenüber waren auf Fauteils die beiden Bot-

schafter und Lady Buchanan placirt.

Das Concert dauerte bis nach 11 Uhr, worauf Jhre Königlichen Majestäten die Gesellschaft huldreichst entließen.

Seine Majestät der König empfingen heute die Mel. dungen der General - Lieutenants von Plonski , Commandeur dey 12. Division, Vogel von GFalckenstein, Commandeur der 2. (Garde- Division , von Tümpling, Commandeur der 5. Division, und deg General - Majors von Prondzynsfki / Kommandanten der Besaßung der Bundesfestung Luxemburg.

Demnächst nahmen Se. Majestät den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths Geheimen Kabinets - Raths Jllaire und des Wirt. lichen Geheimen Ober - Regierungs - Raths Costenoble entgegen und ertheilten dem General-Adjutanten General - Lieutenant von Alvens- leben eine Audienz.

_— Aure Majestät die 45 nigin war am vorigen Sonn- abend bei dem fünften Vortrage des Wissenschaftlichen Vereins an- wesend. Vor der Cour im Königlichen Schlosse, an demselben Abend empfing Ihre Majestät die Königin mit Seiner Majestät dem Könige den Königlich großbritannischen und Kaiserlich französischen Botschafter. Das der Cour folgende Concert im weißen Saale wurde von dem Königlichen General-Musik-Direktor Meyerbeer ge- leitet und kam dabei seine für die Londoner Welt - Ausstellung fom- ponirte große Ouvertüre mit Chören zum ersten Male hier zur Auf- führung. Die ersten Künstler der Königlichen Oper nebst Fräulein Artôt, der Hofpianist von Bülow und das Königliche Orchester wirkten bei diesem Concert mit. j

Ihre Majestät die Königin wohnte gestern dem Gottes8dienste in der Philippus-Apostel-Kirche bei und stattete Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alexandrine zu deren Geburtstage einen Besuch ab. Das Familien-Diner fand bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht statt. lin

Den Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät haben vom lsten bis 15. Februar die Königl. Kammerherren Graf L. Perponcher und &reiherr von Zedlit-Neukirch angetreten.

Oldenburg, 30. Januar. Die in Folge der neuesten Sturm- fluthen eingetretene weitere Wegspülung des Wangero og er Strandes an der Westseite der Insel und die Zerstörung einer Reihe

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von Wohnhäusern hat nun auch bei den zurükgebliebenen Insulanern, d. h. bei denjenigen, die weder nah dem Osten der Jnsel noch nach dem Festlande Übergesiedelt sind, die Ueberzeugung begründet, daß für ihr Verbleiben auf der Westseite keine Aussicht mehr vorhanden ist. Noch stehen auf der Westseite 15 Häuser, deren Bewohner jet ent- weder zur Uebersiedelung nach dem Osten der Jnsel oder nach dem Festlande sich werden entschließen müssen. (Wes.-Z.)

__ Me&lenburg. Schwerin, 31. Januar. Ihre Königliche Hoheit die Frau Gro ßherzogin-Mutktter ist gestern Mittag 14 Uhr mitdem Bahnzuge von Berlin hier wieder eingetroffen. (Méckl. J.)

S§olstein. Jhehoe, 31. Januar. In der Ständeversamm- lung wurde heute der Antrag Blo me's, in ciner Adresse an die Krone darzulegen, was feit der legten Session geschehen sei, einstim- mig unterstüßt. Der Königliche Kommissarius erklärte , wenn be- sondere Angelegenheiten Schleswigs oder die bestehende verfassungs- mäßige Verbindung Dänemarks und Schleswigs zur Diskussion ge- zogen werden sollten, so würden die Verhandlungen inhibirt werden. Zur Entwerfung der Adresse wurde ein Comité von 9 Mitgliedern gewählt. ;

__Heffsen. Kassel, 31. Januar. Die Kasseler Zeitung theilt

mit, daß der Abschluß cines Staatsvertrages mit Preußen und Darmstadt, die Marburg-Cölbe-Siegener Eisenbahn betreffend, die Genehmigung des Kurfürsten erhalten habe. __ Frankfurt a. M., 31. Januar. Die offizielle Mittheilung Über die Bundestagssizung vom 29. Januar lautet: Für ehrere Regierungen wurde die erfolgte Einzahlung der jährlichen Beiträge *zur Unterstüßung des Vereins für Deutschlands ältere Ge- \chichtskunde in die Bundeskasse zur Anzeige gebracht. Für andere Regierungen wurden die Uebersichten über den diesjährigen Stand der Bundeskontingente Überreicht. Auch wurde von ciner Regierung eine Zusammenstellung über die bei der Verwaltung der dortigen Eisenbahn im Jahre 1862 vorgekommenen Veränderungen über- geben.

Schaumburg - Lippe ließ erklären, daß die allgemeine deutsche Wechselordnung im Gürstenthum zur geseßlichen Einführung ge- langt fei. j __ &ür Schwarzburg-Rudolstadt und Lippe-Detmold wurde bezüg- lih der in vdriger Sißung stattgehabten Abstimmung lber die Aus- {huß-Anträge wegen Einberufung einer Delegirtenversammlung nach- traglih zum Protokoll konstatirt , daß diese Regierungen den An- trägen der Ausschußmehrheit entgegen seien.

Von dem Militair-Aus\{u}e wurden mehrere, das Rechnungs- wesen cinzelner Bundesfestungen betreffende Vorträge erstattet und durch Beschlußnahme sofort erledigf.

Endlich wurde die Abstimmung über die in ciner früheren Sißung von dem Militair - Ausschusse eingebrachten Anträge wegen Anschaffung von Büchern und Zeitschriften in den Bundesfestungen,

der Versammlung.

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vorgenommen und fanden die gestellten Anträge die Zustimmung (Fr. Bl)

Luxemburg, 27. Januar. Die Kammer is am Sonntag Mittag aus einander gegangen, nachdem sie seit Ende Oktober in ordentlicher und außerordentliher Sißung getagt hatte. In den beiden lezten Wochen war das Budget auf der Tagesordnung,

: (Köln. Ztg.)

Schweiz. Bern, 31. Januar. In der heutigen Schluß- sihung der Bundesversammlung fagte der Präsident des National- raths, Escher, die verjüngte Eidgenossenschaft habe sich der neuen Aufgabe, die’ ihr zu lösen vergönnt worden, vollkommen gewachsen gezeigt. Er erwähnte der abgeschlossenen Handelsverträge und meinte, daß auf diesem Gebiete die Schweiz Eroberungen machen könne und solle. Die Angelegenheit des Dappenthals sei beigelegt, ohne daß der Ehre des Landes Eintrag geschehen sei. Schließlich warnte

Escher vor zu drückender Ausdehnung der Bundesgewalt auf die selbstständige Entwickelung der Kantone.

Belgien. Brüssel, 30. Januar. Die Operation, welcher vor einigen Tagen der König sich unterzogen, hat die erfreulichsten Resultate ergeben. Professor Langenbeck, der nach Berlin zurückgekehrt is, hat den König im besten Wohlsein verlassen. Die Kammer hat ihre Sißungen bis künftigen Dienstag vertagt. (Köln. Ztg.)

(8roßbritannien und Jrland. London, 31. Januar. Heute Nachmittags war wieder Ministerrath in Lord Palmerstons Amtswohnung ; der dritte, der im Laufe dieser Woche abgehalten worden ist.

Dem Globe zufolge wird diè Adresse im Unterhause von Mr. Calthorpe beantragt und von Mr. Bazley sekundirt werden.

Der italienishe Gesandte, Marchese d'Azeglio, is aus Turin hier angekommen. Mr. Charles Alison, der britische außerordent- lihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am persischen Hofe, reiste gestern zur Uebernahme seiner diplomatischen Geschäfte nach Perfien ab. :

Die Regierung hat Auftrag gegeben, das vom amerikanischen Norden mit Vorräthen für Lancashire abgesandte Schiff beim Ein- laufen in den Mersey mit Salutschüssen zu empfangen.

Frankreich. Paris, 30. Januar. Der Kaiser hat, wie der Moniteur heute meldet, verfügt, daß die Kriegs-Entschädigungs- gelder , welche Frankreich aus den chinesischen Zollgefällen bezieht und zum Theile dazu verwenden will, die bei dem Brande der Fak- toreien von Canton in Verlust gekommenen Kaufleute, die von See- râubern geplünderten Schiffsmannschaften und die Familien der den Märtyrertod gestorbenen Missionare zu entschädigen, zuerst und voll an die Matrosen und Missionar-Familien ausgezahlt werden sollen, da deren Lage sehr hülfsbedürftig ift.

Der Constitutionnel zeigt an, daß, während die Kammern aus Staatsmitteln 5 Millionen zur. Unterstühung der nothleidenden Ar- beiter bewilligt haben, die Privatwohlthätigkeit nunmehr über 15 Mill, Fr. zusammengebracht habe.

Die in Toulon liegenden Dampfschiffe Saint-Louis und Wagram und der Transport - Dampfer Finistere haben, laut France, Befehl erhalten, nah Oran zu gehen und dort Truppen für Mexiko an Bord zu nebmen.

Der Senat hat gestern die Adresse mit 121

31. Januar. j Der Eine, der fie ablehnte, war

Stimmen gegen 1 angenommen. der Prinz Napoleon. |

Die Adreß-Debatte im gesehgebenden Körper, dem gestern der Entwurf vorgelesen worden, beginnt am nächsten Mittwoch.

Gestern fand das Leichenbegängniß Barthe’s, nah einem Trauergottesdienste in der St. Sulpice-Kirche, auf dem Pêre-Lachaise- Gricdhofe stait. Fünf Reden, welche der Moniteur heute mittheilt, wurden gehalten von den Herren Fould, Sürgy (im Namen des Rechnungshofes), Dumas (im Namen des Unterrichtsrathes), Naudet (im Namen des Instituts) und Charrier (Secretair der gegenseitigen Unterstühungs-Gesellschaft).

Spanaien. An die Stelle des abgetretenen Generals PYrim ist durch Königliches Dekret der General-Lieutenant Cajetano de Ur- bina y Daviz, General - Direktor der militairischen Administration, zum General-Ingenieur der Armee ernannt worden. In der Sigung des spanischen Senats vom 27. Januar erklärte Calderon Col- lantes, er habe niemals als Minister Worte zurückgenommen, die er über die mexikanishe Frage im Parlamente gesprochen, sondern er habe nur dem französischen Gesandten Aufklärung über den Sinn

seiner Worte gegeben, die falsch verstanden worden. Auf seine An-

srage erklärt der Minister des Aeußern, daß Drankreich in Madrid feine Mittheilung wegen der Depesche vom 23. Dezember gemacht, sondern es habe nur eine offizielle und offizióse Mittheilung des spanischen Gesandten in Paris stattgefunden, und ferner, daß die Beamten seines Ministeriums ihm versichern, daß über diesen Zwi- schenfall keine anderen Dokumente vorhanden sind, als die, welche

veröffentlicht worden. Jm Kongresse erklärte auf Anfrage Calvo Asensio’s der Minister-Präsident, daß die Desamortisation der geist- lihen- Güter feinen anderen Verzug erleide, als den, der wegen Aufnahme des Jnventars und durch Cedirung der Domainen nöthig sei.

Italien. Turin, 31. Januar. Pepoli wird künftigen Montag nach Petersburg abgehen. Nach seiner Ankunft werden, wie man versichert , die Unterhandlungen bezüglich des Handels8ver- trages mit Rußland beginnen. Diíe Deputirtenkammer fährt in der Berathung des Budgets fort. Es ist kein politischer Zwischen- fall dabei vorgekommen.

Die ungarische Legion in Jtalien besteht gegenwärtig aus un-

gefähr 600 Mann; dabei S0 aktive Offiziere und eben so viele Aggre-

girte in der Schule zu Cumeo. Die meisten sind quittirte öster- reichische Offiziere. Unter der Mannschaft sind nur 150 bis 180 Ungarn; die anderen gehören den verschiedensten Nationen an.

General Fanti hat dem Senate eine gedruckte Rede zu- gehen lassen, worin er lebhaft die Note angreift, welche der Kriegsminister Petitti dem Kriegs-Budget für 1863 vorausgeschickt hat. Er fordert den Senat auf, *sich ernstlih mit der Armee-Frage zu beschäftigen. Die parlamentarische Kommission wegen des Räu- berwesens ist am 29. von Neapel nach Nola gereist, von wo sie, begleitet von einer halben Schwadron Husaren, nach Avellino gehen, dort zwei Tage verweilen und dann die Reise bis Foggia fort- seßen wird.

Griechenland. Nach Berichten aus Athen i} Valbis zum Präsidenten der National - Versammlung erwählt worden. Elliot hat die Thron-Annahme des Herzogs von Koburg und daß derselbe seinen Neffen, welcher die gricchische Religion annimmt, als Thronerben adoptiren werde, angezeigt.

Dánemark. Kopenhagen, 29. Januar. Der König empfing gestern auf dem Fredensborger Schlosse die von dem Lands-= thing zur Ueberreihung der Adresse auserschene Deputation. Der König nahm die Adresse entgegen und äußerte, er werde nach näherer Prüfung des Jnhalts seine Antwort \cchriftlich zu erkennen geben. Von anderer Seite verlautet auch, das Ministerium werde die Adresse im Namen des Königs beantworten.

Amerika. Die New-Yorker Blätter enthalten folgende Mit- tbeilung über den Alabama: Ein Marine - Offizier versichert, mit ziemlicher Gewißheit konstatiren zu können, daß der Alabama ent- weder schon nach der östlichen Hemisphäre gegangen ist oder doch bald dorthin gehen wird. Capitain Semmes hatte Ordre, so zu handeln, wie es ihm gefiele; doch ents{chloß sich der verwegene Frei- beuter vor kurzem, den Westen zu verlassen und sh nach dem nörd- lichen Atlantischen Ozean oder nach den Jndischen Gewässern zu be- geben, wenn sich alle unsere besten Kreuzerschiffe zu seiner Verfolgung vereinigen würden. Man weiß, daß Semmes einen Streifzug nach der afrikanischen und füdasiatischen Küste beabsichtigte, und daß in der Nâhe von Madagaskar bereits im Voraus Kohlen für den Ala- bama bestellt waren.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Lemberg, Sonntag, 1. Februar. Bei Oleksiniez hat der Auf- stand einen größeren Umfang angenommen. Bei Kolddno hat ein heißer Kampf stattgefunden, bei welchem der Anführer der Infur- genten Langiewicz 3000 Mann befehligte. Bei Skiernewiece ist cin Transport Ausgehobener von den Jnsurgenten befreit worden. Insurgenten ziehen gegen Lithauen.

Krakau, Montag, 2. Februar. Gestern Nachmittag haben die Insurgenten, an 2000 Mann stark, O lkusz (kleine Stadt im Gous- vernement Nadom mit Berg - und Hüttenwerken) genommen. Sie sind jeßt in Bewegung gegen Sosnowice und Modrzejow (Ortschaften hart an der preußischen Grenze), mutbmaßlih mit der Absicht , sih der Kassen der Grenzzollämter zu bemächtigen. In Myslowiß sind preußische Truppen eingetroffen, um die Grenz- bewachung zu verstärken.

Paris, Sonntag, 1. Februar. Der Senat hat dur eine De- putation die Adresse dem Kaiser überreicht, der dieselbe in Gegenwart des Hofes entgegennahm ; der Prinz Napoleon war nicht anwesend.

Paris, Montag, 2. Februar, Morgens. Der heutige Moniteur enthält die Rede des Kaisers bei Gelegenheit der Entgegennahme der Adresse des Senats. Es heißt darin: Jh empfange mit Genug- thuung die Adresse. Die Billigung meiner Politik und der Aus- dru der Ergebenheit, welchen sie enthält, rühren mi lebhaft. Die Einstimmigkeit, mit der sie im Senate angenouunen worden, ver-